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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.08.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-08-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190008293
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19000829
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19000829
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-08
- Tag1900-08-29
- Monat1900-08
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.08.1900
- Autor
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irrrd Wldtwtt «tz Aykißch. Amtsblatt der KSnigl. AmtShauptmannschaft Großenhain, drs KSni„l Amtsgerichts Md des StadtrachS m Ries«. Ä so» Mittwoch, S9. ISO», ME ischüstSzimmer de» Garnison- Brehm. ! - runter e» Wettht entfielen auf die dem Geschäftsbereich de» unterstellten Gebäude 95 887 31k Mk. (da- ' hnverwalttlng mit S4381K7V Mk.), wm Justizministerium, 21585 650 S Innern 27 387130 Mk., dem ' Unterricht» 141S3 8S0 ML, dem Hanse» 1S S2S720 Mk. und Ge- Zum Neubau de» Pionier-Kasernements sollen in öffentlicher Verdingung vergeben werden: RÄemmlageu LooS II Erd-, Maurer-, Steinmetz- und Zimmerarbeiten zur Einfriedigung, durch die erwähnten Alkoholschädigungen bedingt da sollten den Leuten die Augen noch nicht auf- der Abfertigung unverpackter einsitziger Zwei- Reisegepäck tritt auf den sächsischen StaatS- bäude der königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft 6 255 090 Mk. Die unter der Inspektion deS königlichen Land- bauamteS Leipzig stehenden Gebäude hatten einen Werth von 9 755 000 Mk. — Bauern-Regeln für September. Kühle Nächte bringen säuern Wein, aber die gesund sein; warme Nächte bringen süßen Wein, aber die ungesund sein. — Falle die Eicheln vor Michae- elis cb. so kommt der Winter früh. — Viele Eicheln um Michaelis, viel Schnee um Weihnachten. — Schönes Wetter am Matthäus Eo. (21.) hält noch vier Wochen aus. — September kommt für Saat und Reben dem Bauer gelegen. — Ist an Aegidi (1.) ein Heller Tag, so folgt ein guter Herbst. — Wie daS Wetter an Mariä Geburt (8.) ist, so soll eS vier Wochen bleiben. — Mariä Geburt jagt alle Schwalben furt. — Wenn eS am Mauritius (22.) klares Wetter ist, sollen im nächsten Winter viele Winde toben. — Ist die Nacht vor Michael (29.) hell, so soll ein strenger und langer Winter folgen; regnet eS aber an Michael, so soll der nächste Winter sehr gesund sein. — Bleibt daS Laub nahe am Stamme liegen, so folgt ein frucht bares Jahr. — Das Drachensteigen ist jetzt an der Tagesordnung. Der Wind hebt die gefesselten papiernen Ungeheuer hoch in die Lüfte, und groß ist dann der Jubel und nicht gering nach Knaben-Begriffen die Ehre für den, dessen flügelloses Gebild den Vögeln zum Trotz die höchste Luftregion zu erreichen ver mag. Ja, selbst der ernste Papa geht Sonntags mit hinaus auf das Stoppelfeld und ist behilflich bei der ost^viderhaarigen Arbeit; denn der Wind hat seine Launen, manchmal will das Aufsteigen nicht gelingen, der Vater muß aushelfen bei den noch unerfahrenen Kleinen und thut es gern in der Erinnerung an die eigene heitere Kindeszeit. Darum lasse man auch der Kind heit dieses Vergnügen. Ja, es bietet sogar eine bildende Be schäftigung, wenn der Knabe sich seinen Drachen selbst anfertigt, der als Viereck, Dreieck und Achteck hergestellt werden kann und bei der Herstellung nicht bloß Geschicklichkeit, Ueberlegung, sondern vor allen Dingen Genauigkeit beansprucht, da besonders bei dem Dreieck vollständige Gleichmäßigkeit nothwendig ist. Dann begünstigt dieses Spiel die gesunde Bewegung im Freien, und selbst dem Erwachsenen ist es interessant, wenn er hoch über den Kirchthürmen die Produkte der Menschenhand schweben sieht. Freilich ist es ein Zeichen unserer Zeit, der Zeit der Fabri kationen, alles fix und fertig zu kaufen, und da sehen wir auch wirklich sogar papterne Fliegen, Bienen oder Schmetterlinge in der Luft fliegen, die mit den Vögeln zu konkurrieren scheinen. — Welche unseligen Folgen die Trunksucht zeitigt, das ersieht man wieder auS einem Verwaltungsberichte des Rathes zu Dresden. Von den in fünf Jahren im städtischen Jrrenhause Aufgenommenen waren 566 lediglich durch die Trunksucht wahnsinnig geworden. Rechnet man noch Diejenigen hinzu, welche durch die Trunksucht zuerst eine andere Krankheit als Irrsinn bekamen, aber endlich doch noch irrsinnig wurden, so ergirbt eS sich, daß 50 Prozent, also die Hälfte der im Jrrenhause cmfgenommrnen Männer, durch den Trunk sich um ihren Verstand gebracht hatten I Ein Professor Demme beobachtete zehn kinderreiche Familien, wo die Eltern beziehungsweise Vor eltern tranken und zehn kinderreiche andere Familien, wo die Eltern nüchtern lebten. Die Familien der Trinker hatten 57 Kinder aufzuweisen, von denen 12 Kinder bald nach der Ge burt an Lebensschwäche starben und 36 kränklich waren, nur 9 hatten sich normal entwickelt. Hingegen wurden in der anderen, in der Gruppe der nüchternen Eltern, 81 Kinder gezählt. Da von starben 5 gleich nach der Geburt, 6 waren kränklich, 50 aber entwickelten sich vollständig normal. Die grauenvolle Summe von Elend bedeutet für unser Volk zugleich eine ganz enorme wtrthschastltche Belastung; die direkt« Ausgabe» für vettlicheS mw Sächsisches G Riesa, 29. August 1900. — DaS diesjährige zweite Schützenfest wurde gestern beendet und kann, vom schönsten Wetter begünstigt, in allen seinen Theilen alSL gut gelungen bezeichnet werden. — Der Auszug am Sonntag Nachmittag, bei welchem außer der Fahne der Schützengesellschast noch die der hiesigen Bäckerinnung und die des Schützen-Turnverein» mitgeführt wurde, war recht hübsch.—Montag Vormittag fand da» vom Schützenkönig und seinem Ministerium gespendete Frühstück statt. Hierbei fand ein Vorschlag des Herrn Vorstand Nitzsche für die in China verwundeten und erkrankten Krieger eine Sammlung zu veranstalten, begeisterte Aufnahme; die Sammlung selbst ergab den Betrag von 50 Mark, die der zuständigen Stelle überwiesen werden. Abends war Festessen und Ball, wozu auch ein Herr vom Stadtrath und 4 Herren vom Stadtverordneten-Collegium erschienen waren. — Den Ab- schkch deS Festes bildete das gestrige Kinderfest. Hunderte von fröhlichen Kindern saßen des Nachmittags an langen gedeckten Tafeln im Saale deS Schützenhauses und ließen sich den reichlich gespendeten Kaffee und Kuchen trefflich munden. Gegen Abend wurden dann noch Würstchen und Semmel vertheilt und für allerlei Belustigung gesorgt. Ein hübsches Bild bot der gestern Abend erfolgte Lamptoneinzug der Kleinen in die Stadt. — Die Betheiligung am Schießen war an allen 3 Tagen eine sehr rege. Die Vertheilung der zahlreichen, theils gestifteten, theils eingekauften Preise fand gestern Abend nach 7 Uhr statt. — Die Ziehung der 3. Klaffe der 138. königl. sächs. Landeslotterie findet am 10. und 11. September 1900 statt. Die Erneuerung der Loose ist vor Ablauf des 1. September bet dem Collecteur, dessen Name und Wohnung auf dem Loose aufgedruckt und aufgestempelt ist, zu bewirken. —* Die in dem Barackenlager Zeithain einquartierten Freiwilligen für China, 3 Comp. Preußen und 2 Comp. Sachsen, halten auf dem Schießplatz Hatdehäuser mit ihrer neuen Waffe täglich Schießübungen ab. Sonnabend Mittag werden dieselben per Extrazug über Wittenberg und Magdeburg nach Bremen gebracht, um von hier aus dann die Reise näch China anzutreten. — Zu der vom Sächsischen Radfahrer-Bund am vergangenen Sonntag veranstalteten Dauerfahrt Zittau- Leipzig starteten 20 Fahrer. Dieselben hatten aus der Fahrt nach Leipzig einen ziemlich heftigen Gegenwind zu überwinden. Wetter und Straßen lparen gut. Der erste Fahrer traf gegen »/«I Uhr am Ziele in PaunSdorf ei». Die besten Zeiten erzielten: 1) W. Bitterlich- Röcknitz in 8 Stunden 11 Minuten 38'/, Sekunden, 2) H. Miersch-Leipzig in 8 Stunden 24 Minuten 17'/, Sekunden, 3) G. Buchmayer-Zittau in 8 Stunden 27 Minuten 11'/, Se kunden» 4) G. Franke-Leipzig in 8 Stunden 27 Minuten 43'/, Srbmdni, 5) A. Thierbach-Liebertwolkwitz in 9 Stunden II Minuten 45»/, Sekunden, 6) C. Rosenlöcher-DreSden in 9 Stund« 15, Minuten 16 Sekunden. Dieselben erhielten die au»gesetzt« Ehrenpreise. Weiter empfang« Ehrenzeichen bezw. Ehren-Ürkunden: 7) R. Bogelgesang-Leipzig in S Stunden 22 Minute« 48'/, Sekunden, 8) W. Lieber-DreSdm tu S Stund« 27 Minuten 26'/, Sekund«, S) E. Maasch-Leipzig in 9 Stund« 48 Minuten 26'/, Sekund«. — Der Wetth der fiskalisch« Gebäude im Königreich Sachspt , berechnet nach der Versicherung gegm FeuerSgefahr, stülte sich zu Beginn de» vorig« Jahre» auf 178 258 795 Mk. Bon — -- .... - - Da» unterzeichnete Amtsgericht hat heute auf Blatt 83 de» Handelsregister» für sein« Bezirk, die Firma Riesaer Waagen-Fabrik, Zeidler L Co. in Riesa bWeffend, eingetragen, daß Herr Ernst Georg Otto Nenschel in Riesa ausgeschieden ist. Riesa, am 27. August 1900. Königliches Amtsgericht. i. B. Leuthold, Aff. „ II» Erd-, Maurer- und Stetnmetzarbeiten 1 zur , m Thonrohrmateriallieferung i Beschleußung. Die Verdingungsunterlagen, Zeichnung« pp. lieg« im Geschäftszimmer de» Garnison- " Baubeamten zu Riesa, Kaserne an der Weststraße, zur Einsichtnahme au» und können daselbst > AngebotSsormulare gegen Erstattung der Kosten entnommen werden. Angebote sind verschlossen und mit der Aufschrift: „Nebeuanlagen zum Pionierkasernemmt Mesa Loo» II" bezw. „LooS II»", bezw. «Loo» III" verseh« bi» Mittwoch, dm 12. Septbr. 1900 Loo» II Borin. 11 Uhr, . II» . 11'/. . » III „ 11'/, » postfrei an unterzeichnete Stelle einzureichm, woselbst die Eröffnung in Gegenwart der erschien«« . Bieter erfolgen wird. Zuschlagsfrist 4 Wochen. Auswahl unter den Bewerbern bleibt Vorbehalt«. Königl. Garnison-Vanbeamter Riesa. 58 Jahr» Da» Riesa« Tageblatt «scheint jede« Tag Abend« mit Ausnahme der von», und Festtage. «IntchährNch« Bqug»p«t, del Abholung t» dm Expedition« in Riesa mW Strehla »d« durch unsere Träg« stet w» Hau» 1 Mart SO Pf,., bet Mholnng am Schall« der »als«!. Postanstattm 1 Mark 2V Pfg., durch dm «richrllg« frei tu« Hau» 1 «art tiä Pf,. An»ttg«.«u»chmi fltr HP Ruuun« de» AwftprbetogM bi» vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. , ,i Druck und ««lag von Langer ä- «intrrltch i» Riesa. - Grschäst»strllr: »astanienstraß« VS. — Für di» Mdatttou veamtwortlich: Hermann Schmidt »n Riesa, alkoholische Getränke betrag« zur Zeit in Deutschland 2»/, Mil liarden Mark, da» sind etwa 50 Mark auf den Kopf der Be völkerung im Jahre. Diese Summe übertrifft die Kost« von Heer und Flotte zusammengenommen ungefähr um da» Drei fache. Dazu kommen die gleichfalls enormen indirekt« Au», gab«, die ' sind. Und gehen! — In rüder als bahnen von jetzt ab insofern eine begrüßenswerthe Neuere ung ein, als diese mit Gepäckscheinen eines vereinfach ten Musters abgefertigt werden dürfen, wodurch eine schnel lere Abfertigung bei Aufgabe der Fahrräder bedingt wird- Selbstverständlich gilt dies nur für solche Fahrräder, die als Reisegepäck gegen Vorzeigung eines Fahrtausweises mit Berechtigung zu Gepäckfreigewicht aufgeliefert wer den, und auf den Bahnlinien, wo das vereinfachte Ge päckabfertigungsverfahren überhaupt eingeführt ist- — Uebergetreten zur evangelischen Kirche sind im Jahre 1898 in Sachsen 310 Katholiken und 37 Juden, zum Katholizismus dagegen übergetreten sind 54 Evangelische, zum Judenthum 1 Evangelischer. Seit langen Jahren treten in Sachsen viel mehr Katholiken zum evangelischen Bekenntniß über, als umgekehrt Uebertritte zum Katho lizismus stattfinden. — Tie Briefsperre gegen den Gemeinschuldner. Be kanntlich findet auf Grund von 8 121 der Reichskonkurs ordnung nach besonderer Anordnung des Konkursgerichts eine Briefsperre gegen den Gemeinschuldner statt, welche die Post- und Telegraphenanstalten des Kreises verpflich-. tet, alle für den Gemeinschuldner eingehenden Sendungen, Briefe und Depeschen dem Konkursverwalter auszuhändi gen, der allein zur Oeffnung berechtigt ist. Es sollen sich aber aus dieser zunächst keine Ausnahme erleidenden Maß regel gewisse Unzuträglichkeiten für die Rechtspflege in Strafsachen herausgestellt haben, namentlich dann, wenn der Gemeinschuldner und der Konkursverwalter nicht an demselben Orte wohnen. Es ist daher neuerdings der Vorschlag gemacht worden, der Konkursordnung an der betr. Stelle ungefähr den Zusatz zu geben, daß diese An ordnung (Briefsperre) auf Zustellungen, Bestellungen von . ... _ Briefen oder Depeschen an den Gemeinschuldner in Straf- l fachen überhaupt nicht anzuordnen sei Im Zusammen- r hange damit würden dann aber auch alle Postsachen dieser x Art — und dahin geht ein fern-rer Vorschlag — äußerlich mit einem Vermerke zu versehen sein, der den nöthigbN z Hinweis enthält. Mso etwa die Bezeichnung als „Ange legenheit des Strafgerichts" oder kürzer und allgemei ner „Strafsache". Dem Vernehmen der „Köln .Ztg." nach hat der Staatssekretär des Reichspostamts eine einheitliche Regelung dieser Frage eingeleitet, worüber die Verhand lungen noch im Gange sein dürften- Strehla. In einer am Sonntag Hierselbst stattge fundenen Versammlung des Landw- Verein» wurden eine ,, Anzahl Auszeichnungen an landwtrthschaftliche Beamte s und Arbeiter für langjährige treue Dienstzeit auf ein und .z demselben Gute verliehen- Ts erhielten Diplome der Voigt k Kuppisch auf Rittergut Canitz, Amalie verw. Weidner ttW - D Wilhelmine verw. Mannschatz auf Rittergut Cottewttz, dStM Kutscher und Gärtner Hermann Müller auf Rittergut M Pochra, Christiane verw- Krosse daselbst, Amalie «ßmüj-M und Johann Karl Aßmu», beide auf Ritter, Wilhelmine Reinhardt und Karl Gottlob Reinh auf Mttergut Canitz, Emilie Kupztsch daselbst Er Andrich und Frau Therese Andrtch, beide auf
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