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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.11.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-11-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190011050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19001105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19001105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-11
- Tag1900-11-05
- Monat1900-11
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.11.1900
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lie aer Montaq, 5 November 1900, AbettS »mck imb «erlag mm Sauger L Winterlich i« Riesa. — Gchchifftgslelle: »apauienftraße »9. — Wir dir Rrdaetk» va»ut»««ach: Herma» Schmidt i« Ries«. «nd Anzrtgrr RÄegramm^Rdresse! vllWMM Metliitt «st Ahchtt). Amtsblatt -rr* der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtrach» z« Riesa. L». Satze, 26öi r. Lauvauetion DouuerStag, dem 8. November 1VVS, Nachmittags 3 Uhr im Stadtpari. Sammelstelle: Yestplatz. Nies«, d« S. November 1900. Der Rath -er Stadt Riesa. Et-R. vr. »rgcki«. — Die Feier seine- 25 jährigen Bestehens beging vorigen Sonnabend, den 3. November, der Bezirk» - Lehnrvrrein Niesa dnrch «ine« Familienabend, in Eoncert, gemeinschaftlichem Abend esten nnd Tanz bestehend, i« Hotel Höpfner. Der Verein ist seiner Zeit unter dem Vorfitze drS damaligen Schuldirektors in Riesa, jetzigen königl. preußischen Regierung»- und EchnlrathS in Merseburg, Herrn Mühlmann, mit einem Bestände von 3jj Mit gliedern gegründet und von genanntem Herrn vier Jahre, da rauf von Herr« Rektor Bemmanu 1 Jahr und nunmehr von Herrn Oberlehrer Dietzel 20 Jahre laug geleitet worden «ud hat sich während der 2b Jahre seine- Bestehens bis zur Zahl von 80 Mitgliedern entwickelt. Zu seine« Jubeltage wurde der Verein von Vertretern deS BezirkS-LehrervereinS Großenhain persönlich beglückwünscht. TheilS brieflich, theils auf telegraphi sche« Wege sandten di« Bezirk» - Lehrervereine Oschatz und Meißen, der vorfitzende der Merschwitzer Lehrerkonferenz, di« Herren königl. BezirkS-Schulinspektoren Sieber zu Großenhain nnd Bach zu Löbau und die Herren Schulräthe Mühlmann zu Merseburg und vr. Gelbe zu Meißen Glückwünsche und Grüße. Möge der Verein, wie er bisher bestrebt gewesen ist, auch in Zukunft «ach dem Grundsätze wirken, der im Telegramm des BezirkS-LehrervereinS Meißen enthalte» ist und lautet: „Vorwärts in der Klarheit eine» Herbart, in der Liebe eine- Pestalozzi und in der Festigkeit eines Ditte-!" — Es läßt sich nicht verkennen, daß durch die Reise predigten Sr. kgl. Hoheit des Prinzen Max und speziell durch seine in Plauen gethanen Aeußerungen in weiten Kreisen unsers engeren Vaterlandes Beunruhigung und Erregung entstanden und hervorgerufen worden ist, und daß diese Erregung seither eher zu- als abgenommen hat. Es wäre unklug, dies verhehlen oder nicht anerkennen zu wollen. Auch das Organ des Konservativen Landes vereins das „Vaterland" äußert sich jetzt in der Ange legenheit, es schreibt in seiner letzten Nr.: „Das Auf treten des Prinzen Max von Sachsen als Reiseprediger in verschiedenen Städten des Erzgebirges und Vogtlandes hat in evangelischen Kreisen eine gewisse Erregung her- vorgerusen, die zu beachten indessen ein Anlaß uns nicht vorzuliegen schien, so lange sich die Thätigkeit des Prin zen auf das rein religiöse Gebiet beschränkte und er in seinen Reden den Empfindungen auch des überwiegend zahlreicher« protestantischen Theils unseres Volkes Rück sicht trug. In Plauen scheint das jedoch nicht in der wün- schenswerthen Weise der Fall gewesen zu sein. Nach den Berichten von Ohrenzeugen, gegen die Einspruch nicht erhoben worden ist, hat der Prinz in einer Predigt die italienischen Arbeiter ermahnt, den Verkehr mit den infideli (Ungläubigen) zu meiden, weil daraus Gefahren für ihren sittlichen Lebenswandel erwachsen könnten. Ter Ausdruck „infideli" wurde nun von evangelischer Seite als gegen die Protestanten gerichtet erklärt und mit Recht gegen diese Bezeichnung Verwahrung eingelegt. In einem Schreiben an den katholischen Pfarrer in Plauen ver wahrte sich der Prinz in entschiedenster Weise gegen die Deutung, die seinen Worten gegeben worden fei. Er habe unter den ,/Ungläubigen" nicht die Protestanten gemeint, sondern die Atheisten, also die von Glauben an Gott Ab gefallenen und den Umgang mit ihnen als gefährlich be zeichnet. Da in der Beurtheilung der Gottesleugner der gläubige Protestant mit dem Katholiken übereinstimmt, ist für uns diese Seite der Angelegenheit erledigt. Anders liegt aber die Sache den Worten gegenüber, die Prtnz Max im Verein „Unitas" gesprochen hat und mit denen er behauptete, die Kirche sei in unserem Baterlande X Anzeige a« dir vezi,Kürzte über Geburten «ad L Geburtsscheine für Militärzweck« hier a«z«zeigev. Später eivgebeude BedarsSanzeigm können nur ausnahmsweise berücksichtigt werde». Großeuhai», am 3. November 1900. Königliche Amtshauptmannschast. H,. Uhlemauu. OertNHeS mW Sächsisches. Niesa, S. «ovember 1900. — LegeSorduuug für die öffentliche Stadtverordneten sitzung am T. November 1900, Nachmittag- 6 Uhr. 1. Be- rathnug eine» Entwurf» der Peilzeichen Vorschriften über Bier- schauk »»b Spülen der Schank- und Triukgefäße (K 08 Abs. 2 jct. 102 Nev. Et-O.) 2. NathSbeschluß, de» theilweise» Aus bau der Bergstraße betr. 3. Antrag deS Herr« Stadtverordneten Romberg, Ausarbeitung «ine» Projekte-, den Bau eine» Bahn strange» von der Lommatzscher Bahnlinie westlich der Stadt Riesa herunter, betr. 4. Beschlußfassung über Schulgelderlaß. 5. Beschlußfassung über Erhöhung der Ruhrstandsuvterstützung für de« vormaligen Rathsbote» Busch. S. R'staotenregulativ. 7. Geschäftliche Mittheilungen. Geheime Sitzung. RathSdepu- tirter: Herr Stadtrath Dr. Wegeli». —* Bei der jetzt in Part» stattgefundene» internationalen ObstauSstrllung hatte in der Kollektiv - Abthellung auch Herr E. F. Röhrbor» in Niesa mit ausgestellt. Diese Kolsektiv- Obstangstelluug, die 87 Theikuehmer ausweist, hat einen ersten Preis erhalte». Von sächsischen Ausstellern, die mit Spezial ausstellungen vertreten waren, erhielten erste Preise: Land». KreiSverrin Bautzen und A. Pekrun, Weißer Hirsch bet Dresden. Dem ««» vorliegende» Bericht entnehmen wir al» von allge meine« Interesse noch folgende Mittheilungen: I» der (oben erwähnte») Kollektiv - Ausstellung deS ganze» deutschen Reiche», au» 87 zum Theil sehr bedeutenden Einsendungen bestehend, er schiene« alle Kresse, die sich mit Obstbau beschäftigen, in einer übersichtliche« Zusammenstellung, die den dritten Theil d«S deut sche« Programm» bildete und 92 Aepfelsorten und 36 Birnen- sorte» darbot, nqchdem alle» Minderwerthige »nd Zweifelhafte ^«-geschieden worden war. E» war dir» eine Muster« ^sammlung schöner Früchte, die den Beifall aller Beschauer erweckte, und so recht deutlich zu erkennen gab, welch ein Reich- thum an Obst in unserem Baterlande erzeugt «erden könnte, soser» diese einzelne» Beispiel« verallgemeinert und au» dem Stadium der Liebhaberei in da» der produktiven Anzucht im Große« htnübergelritet würde«. Ueber die ausgestellten deutschen Früchte überhaupt heißt eS: Diese Früchte konnten sich den amerikanisch« sowohl an» Kanada wie auS d« Bereinigten Staat« getrost an die Sette stell«, und wem «» vergönnt war, von beide« zu kost«, der war außer allem Zweifel, daß die feine Fruchtsänre selbst d« edelsten der amerikanisch« Arpfrl in minderem Maße eigen ist, al» unserem deutsch« Obst. Zieht «an »ua ferner in Rücksicht, daß in Amerika alle Hilfsmittel herangezog« ward« find, um da» zu leist«, wa» wir heute vor nn» seh«, so muß der objektive Beobachter unbedingt auf den Schluß komme», daß nmere deutsch« Aepfel, sofern wir gleich« Fleiß «nd gleiche Mittel aus ihre Kultur verwenden »oll« wie die Amerikaner, deren Kvnkurenz nicht zu fürcht« brauche». ES ist dies für alle brtheiligt« Kreise, vor Allem für msrre deutsche Landwlrthschast, ein nicht z« mtterschätzrnder Hinweis dafür, wo sie die Rentabilität ihrer Betriebe such« fast und find« wird, fall» sie einmal dazu gelang« sollte, den Obstba» auf praktisch-amerikanische Weise im Groß« zu betreib«, «nd hierfür diesckbe Intelligenz «nd denselben rastlosen Eifer, den fie bei der Kultur der Zuckerrübe oder der Halmfrüchte jederzeit Lethätigt hat, zur Anwendang bring« würde. Selbst verständlich könnte e» sich »mc »» seldmäßigm Anbau einzelner, für besttorntte Kreis« besonders geeigneter Sorten haadel«. Jede« Wick an Sock« ist von Uebck und Bäume wie Geiammtanlagr müss« darauf ckngerichtet sei«, eine leichte Behandlung, eine rasch« Ernt« zu gnvühckaifte». M« Herr« Standesbeamten im Brzirke der unterzeichnet« Königlich« AmtShauptmann- I fchast »erd« hierdurch «»fgefordert, R« zum 12. November 1900 ihr« Bedarf em unentgeltlich z» liefernd« Register« und Fo«mck«r« und zwar: Für di« Kanptregstkr an Formularen 4., S u 6 gebuud« «ud a« los« Formular« für die Medemäegisitrr; überdies an Formular« Kg Geburts-Urkunde, Kd HckrathS-Urkunde, Gg Sterbe-Urkund«, > Bescheinigung der Eheschließung (Giltig nur zum Zwecke der Trauung), > Aufgebot, F Bescheinigung de» Aufgebots und standesamtliche Ermächtigung, d P Nachricht an di« Pfarrämter, A»erk«»»»g unehelicher Müder betreffend, V Todesanzeige über daS Ableb« der vor erfülltem 20. Lebensjahre verstarb«« nttl»nlich« Person«,' ,/schwer geschlagen und vielen Leiden ausgesetzt." Da von kann gar keine Rede sein. Der katholischen Kirche gegenüber wird weitgehende Toleranz geübt und der seel sorgerischen Thätigkeit ihrer Geistlichen nicht das geringste Hinderniß in den Weg gelegt, wenn sie den gesetzlichen Bestimmungen sich fügen. Uebergriffe von dieser Seite werden allerdings nicht gckmldet, sondern geahndet/ «nd nur insofern könnte von „Leiden" die Rede sein. Aber selbst wenn einzelnen Wünschen der Katholiken Berück sichtigung versagt würde, was wir auf das entschiedenste bestreiten, so scheint es uns doch nicht Aufgabe eines säch sischen Prinzen zu sein, sein Heimathland vot Auslän dern herabzusetzen. Daß das geschah, bedauern wir auf» Tiefste. Wir sind in Sachsen vom Kulturkampf verschont geblieben, die Eintracht der christlichen Bekenntnisse ist auch damals erhalten worden, so soll es auch künftig bleiben. Reden, wie die obige, tragen aber zur Erhaltung des konfessionellen Friedens nicht bei und deshalb er warten wir, daß von zuständiger Stelle Maßnahme« gegen die Wiederkehr ähnlicher Vorkommnisse getrosten werden." — Bemerken wollen wir hierzu noch, daß die Beunruhigung noch gesteigert wird durch die von mehrere« Seiten gehegte und verbreitete Muthmaßung, daß der Prinz zum Nachfolger des schwerkranken Dresdner Bischof» Dr. Wahl ausersehen sein könnte. Es fehlt indeß z. Z. noch jeder bestimmte Anhalt dafür, daß diese Muthmaßung berechtigt ist, man darf sie wohl sogar gerade infolge dex letzten Vorgänge als irrig ansehen. — Die Thätigkeit des neu eingerichteten deutsche« Postamtes in Peking erstreckt sich außer auf den Briefpost- und Zeitungsdienst auch auf den Postanweisungsdienst, de» Austausch von Briefen und Kästchen mit Werthangabe, sowie auf den Austausch von Postpacketen mit oder ohne Werthangabe und mit oder ohne Nach nahme. Die Taxen und Versendungsbedingungen sind dieselben wie für Tientsin. Briefsendungen für Peking werden, wie bisher- dem deutschen Postamte in Tientfi» zur Weiterbeförderung zugefiihrt. Die Zahl der deutsche» Postanstalten in China ist, abgesehen von den Feldpost stationen, nun auf acht gestiegen. Eigentliche Postämter befinden sich nunmehr in Schanghai, Hankau, Tientsin, Tschifu, Peking und Tsingtau, Postagenturen in Futsch« und Tafutur. Die Postämter in Schanghai, Tientsin^ Tschifu, Peking und Tsingtau werden von Postfachbemui- ten verwaltet, die Agenturen in Hankau von Konsulais beamten, die in Tafutur im Kiautschau-Gebiet von Verwak- tungsbeamten. Die Postanstalten in China unterstehe« unmittelbar dem Reichspostamte; nur die beiden Anstalt« im Ktäutschou-Gebiete sind dem deutschen Postamte üe Schanghai in Bezug auf Abrechnung und Dienstbetrted zugetheilt. Briefsendungen nach Tschifu dürfen, wie gleich zeitig vom Reichspostamte verfügt worden ist, nicht mWr fremden Posten zugeführt werden; sie werden vielmehr dem deutschen Postamtc in Schanghai überwiesen. — Bor Kurzem hat die königl. sächs. Staatseisenbah»- verwaltung einen neuen Salouwagen für Ihre Maje stäten den König und die Königin von Sachsen in Betr« gegeben. Er ist von der Breslauer Aktiengesellschaft pde Eisenbahnwagenbau geliefert worden. Der Wagen «iDü von Puffer zu Puffer 19,94 Meter und ist sech-achsig/ Wa dei je 3 Achsen in einem Drehgestell vereinigt sind. Er ist au-gestattet mit Westinghouse-, Henry- und HaedH bremse, elektrischem Roth- und pneumatischem Pststem*- signal, Kerzen- und Gasbeleuchtung, sowie WarmwaHW«
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