Delete Search...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.12.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-12-13
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190012139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19001213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19001213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-12
- Tag1900-12-13
- Monat1900-12
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.12.1900
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
k»rk Aahro Donnerstag, iz December IUOO, «veudS. Das Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Aleiieljäyrlicher Bezugspreis bet Abholung m den irxpevmunrn n> !>ii«>a uno «ttehla oder b»lM ui»er« Träger frei in» HauS 1 Mart SO Psg., bei Abholung am Schalter der taiserl. Postanstalten 1 Mark 22 Psg., durch den Briefträger frei tnS HauS 1 Mark 65 Pf. Anzeigen-Aimahme siir dir Nummer de» Ausgabetage» bis Vormittag v Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterltch in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastantenstrabe SS. — Für die Redaction verantwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. DK Herren Gemelndeoorstände «nd GutSvocsteher des Bezirks werden hiermit veranlaßt, dir etwa »och in ihren Hände» btfindlicheu, von de» MilltiirbehSrdrn (Kommandoführern) aus gestellten Bescheinigungen über gestellte« Borspa««, verabreichte Naturalverpfleg««g oder verabreichte Aaurage — sosein diese Leistungen nicht sofort bezahlt worden sind — binnen 3 Tagen anher «inzureiche». Großenhain, am 11. December 1800. Königliche Amtshauptmannschast. v 14SS. vr. Uhlemaa«. Barth. Die Königliche KrelShauptmanuschast zu Dresden hat auf Ansuchen mehrerer hiesiger Betheiligter beschloßen, die Ausübung des Gewerbe- der Barbiere «nd Friseure im Stadt bezirke Riesa an den beiden letzten Sonntagen vor Weihnachten, 16. und 28. Dezember 1800, bis abend- 6 Uhr zu geaehmigen. Riesa, den 12. Dezember 1900. Der Rath der Stadt Riesa. Brgrmstr. Boeters. Sch. t vettttcheS mw Sächsische». . Riesa, 13. December 1800. — Trotzdem dies Jahr allgemein über Hasenmangel ge klagt wird, giebt eS doch noch gute Reviere. So wurden z. B. Lei der gestrigen großen Hasenjagd in Heyda in 3 Kessel treiben 213 Stück Hasen zur Strecke gebracht. Das Jagd frühstück wurde im neuen schönen Saale deS dortigen Gasthofs eingenommen. — Die Wiedergenesung des vor einigen Wochen verun glückten kommandkrenden Generals v. Treitschre hat in den letzten Tagen erfreuliche Fortschritte gemacht. Nachdem bereits vorige Woche die Aerzte Sr. Excellenz den sogenannten Gehverband abgenommen haben, hat der Patient jetzt die erste Ausfahrt unternommen, die ihm sehr gut bekommen ist. Die Bruchstelle weist eine normale Heilung auf, nur ist in dem erkrankten Bein noch eine gewisse Steifheit Vorhand, u.. Als günstiges Zeichen ist zu erachten, daß General v. Treitschke für den 31. Dezember bez. 1. Januar die Reise nach Dresden und Berlin in Aussicht genommen hat. —)tt( Dresdner Landgericht.' Vor der 6. Straf kammer unter dem Vorsitz des Herrn LandgerichtSrath Neidhardt hatte sich wegen einfachen Bankerotts, Urkundenfälschung und Betrugs der bis zu seiner Festnahme hier wohnhaft gewesene, 39 Jahre alte, bei Torgau geborene Kaufmann und Holzhändler Hermann Franz Süptitz zu verantworten. Der Angeklagte be trieb seit 1892 in Riesa unter der Firma Franz Süptitz einen schwunghaften Holzhandel bet einem Jahresumsatz von 80- bis 100 000 Mark. S. Vertrieb hauptsächlich Bergwerks Hölzer an sächsische und auswärtige Bergwerke. Am 14. Mai d. I. wurde von einem Gläubiger deS Süptitz beim Amtsgericht Riesa über daS Vermögen deS S. der Konkurs beantragt und Herr Rechts anwalt Dr. Mende als Konkursverwalter ernannt Nach . dem bisherigen Verfahren konnnen für die Gläubiger ca. 48°/, heraus. Als man sich über das Vermögen deS Angeklagten orienttren wollte, waren die Kassenbücher so schlecht geführt, daß keine yeberficht über daS Vermögen des S. möglich war. Bi- L- lauzen sind seit Beginn des Geschäftes überhaupt nicht gezogen ' worden, so daß gar kein« Uebersicht über die GeschäftSverhältnisse möglich ist. Um sich nun auS den Geldverlegenheiten, die sehr oft über S. gekommen sein mögen, heraus zu winden, fälschte er 57 Wechsel, indem er unbefugt die Accepte mit falschen Namen und die Diskontstelle fälschlich darauf setzte. Diese fal- schen Wechsel sind beim Banquier Haufe in Eilenburg zum Dis kont gegeben worden, wodurch die Bank um 45 600 Mark ge schädigt wurde. S. giebt daS ihm zur Last Gelebte zu, so daß sich nur die Vorladung und Vernehmung deS Herrn Hause nöthig machte. Als Sachverständiger fungirte Herr Kaufmann Meier, während die Vertheidigung Herr Rechtsanwalt Dr. Ull man« übernommen hatte. DaS Urtheil lautet auf eine Freiheits strafe in der Dauer von drei Jahren Gefängniß, wovon fünf Monate als verbüßt gelten. — AuS Großenhain schreibt man dem Chemn. Tgbl.: Bon dem Ergrbniß der Volkszählung ist man in der Großen hainer Pflege wenig befriedigt. ES liegen von den 156 zur Amtshauptmannschast Großenhain g<hörigen Ottshasken von ca. 30 Orten die Ergebnisse zwar noch nicht vor, doch ist daS -Endergebniß schon ungefähr zu erkennen. ES redet eine deut liche Sprache von der Entvölkerung deS platten Lande-. In 45 Ortschaften mußte ein Rückgang der Bevölkerungszahl — wenngleich vielfach auch nur «in kleiner — konstattrt werden, während bei wetteren 30 Ortschaften entweder dieselbe Bevöl- kerungSziffer wie 1895 oder eine Zunahme von nur unter 10 Personen ermittelt wurde. Die Übrigen Orte haben etwas mehr zugenommen, in größerem Maße die »ach Riesa zu gelegenen Industriellen Ort« Gröditz (von 1013 auf 1469), Röderau, Weida rc. In den vorwiegend landwirlhschaftlichen Dörfern Der gesammten Rödrraue zeigt sich leider kein Fortschritt, von Dem dann auch die Bezirksstadt Großenhain profiitren würde. So ist auch Leidleser, wenn kein Rückgang, so doch kein Wachs- thum zu verzeichnen; sie blieb auf dem Stande von reichlich 12 000, während Radeberg doch immerhin von 3071 auf 3253 stieg und Riesa sogar um 1673 (allerdings mit 500 Mann Militär) zunahm. Großenhain hatte unter der ungünstigen Ge schäftslage, namentlich in der Textil- und Maschinenbranche, zu leiden, und eS ist noch erfreulich, daß wenigstens die dadurch bedingten Wegzüge von Arbeiterfamilien durch anderweiten Zu zug wieder ausgeglichen worden sind. — Zur Streikklausel schreibt die osficiöse Berliner Corr.: Seit längerer Zeit macht sich, namentlich in den betheiligten Kreisen des Baugewerbes, eine lebhafte Agitation geltend, welche im Interesse der betheiligten Unternehmer und Lieferanten die sogenannte Streikklausel in die allgemeinen vertraglichen Be dingungen für Bauten und Lieferungen eingesügt wissen will. Die bezüglichen Wünsche haben den Gegenstand von Berathungen zwischen den betheiligten Centralbehörden deS Reiches und Preußens gebildet, deren Ergrbniß nunmehr bekannt wird. Der Minister der öffentlichen Arbeiten erklärt es in einem neuerlichen Erlasse an den Vorstand der Baugeschäfte Berlins für nicht mit den staatlichen Interessen vereinbar, in der beantragten Allgemeinheit den Bestrebungen Rechnung zu tragen und ein für alle Mal die Aufnahme der Streikklausel in die von den unterstellten Be hörden abzuschließenden Verträge anzuordnen. Der Minister behält sich vielmehr vor, von Fall zu Fall darüber Entscheidung zu treffen, inwieweit der Ausstand der Arbeitnehmer oder die Sperre der Arbeitgeber gerechtkertigten Anlaß bieten, den Unter nehmer von vertraglichen Verpflichtungen zu entbinden, ihm eine Fristverlängerung zuzugestehen oder die verwirkte Konventional strafe nachzulassen. Den Behörden wird jedoch, wie der Erlaß weiter mittheilt, aus vorliegender Veranlassung eine Anordnung zugehen, an der seitherigen Praxis fcstzuhalten und den durch unverschuldete Arbcitskämpfe hervorgerufenen besonderen Verhält nissen bei Beurthrilung der dem Unternehmer obli< genden Ver pflichtungen in gleich wohlwollender Weise ausreichend Rechnung zu tragen, wie dies seither geschehen ist. — Auf der Eisenbahnfahrt von Riesa nach Dresden han- tirte vorgestern Abend ein Arbeitsmann in einem Wagenabtheil 4. Klaffe mit einer geladenen Pistole und gefährdete die Mit reisenden, deren einer ihm schließlich die Waffe abnahm. Da der Mann nicht recht zurechnungsfähig schien, wurde er bei der Ankunft in Dresden dem städtischen Sicchenhause über geben. — Eine Feldpacketpost verläßt die Heimath wieder am Weihnachtsseste. Sie geht mit dem Reichspostdompser .Sachsen* von Hamburg bis Schanghai, wo sie am 9. Februar eintrifft. Die mit ihr besörderten Sendungen werden Tientsin und Peking etwa Mitte Februar erreichen. Zulässig sind Packele bis zu 5 Pfund und Geldbrtesr bis zu 1500 Mk. Die Sendungen müffen bis zum 23. December morgens in Berlin sein. * Gröba, 13. Dez Mehrfachen Anfragen nachkommend, wird auch an dieser Stelle darauf aufmerksam gemacht, daß am letzten Sonntag deS Jahres, Abends 5 Uhr, noch eine Abend kommunion statifindcn soll. * Stauchitz, 10. December. Trotz der sehr ungünstigen Witterung hatte sich zu der heutigen Sitzung de» landwirthschaft- liehen Vereins eine hübsche Anzahl von Theilnehmern eingestellt. Der Vorsitzende sprach ihnen seinen Dank für ihr Erscheinen auS und forderte sie dann auf, daS Andenken des verstorbenen Mitgliedes, Lehrer Dachse» t auS Weichteritz, durch Erheben von ihren Sitzen zu ehren. Sodann »heilte er mit, daß er in dem Bewußtsein, in hiesigen Kreisen stehe die Viehzucht noch lange nicht auf dem Standpunkte, den sie einnehmen müßte, Herxn LandwirthschastSlehrer Hey auS Wurzen eingeladen habe, einen Vortrag über Hebung der Viehzucht zu halten. Dieser entledigte sich seines Auftrage- in einer längeren reichhaltigen Aussprache, die viele praktische Vorschläge enthielt, indem er «rstenS HiliSmiitel angab, di« dem Einzelnen zu Gebote stehen, sodann Maßregeln, die nur von einem größeren Verband« inS WSdk gesetzt werden könne». Da für die hirfige Gegend die Rindvirhzucht von größter Bedeutung ist, so hefchiänftr er sich in seinen Ausführungen auf diese. Der Züchter muß nicht blind umher tappen, sondern sich von festen Grundsätzen leiten lassen. Bei der Auswahl von Zuchtthieren muß er besonders auf die Leistungsfähigkeit achten und zwar nicht nur auf die Menge, sondern noch mehr auf den Fettgehalt der Milch. Bei der Auf zucht der Kälber muß er mit Pünktlichkeit, Reinlichkeit und Ge wissenhaftigkeit verfahren; nichts darf dem Zufall oder der Sorg losigkeit überlassen werden. Redner giebt g?naue Regeln üb«c Haltung und Fütterung deS Jungviehs, die, so sorgsam sie zu sammengestellt und Wochen- ja tageweis vorycfchrieben war«, wir nicht näher angeben können. Wer diese Rathschläge befolgt, bei dem wird der Erfolg nicht auSbleiben. Soll aber durch greifende und bleibende Verbessrung herbeigeführt werden, so muß man sich zu größeren Verbänden zusammenschließen. So kann z. B. der kleinere Besitzer sich keinen ordentlichen Zucht bullen halten. Darum ist die Bildung von Zuchtgenossenschafte« nothwendig. Ferner muß die Möglichkeit gegeben sein, sich durch Versicherung deS Viehes vor Verlusten zu schützen. Die groß« Vieh - Versicherungsvereine, welche ihren Geschäftsbetrieb üb« ganze Länder oder Provinzen auSdehnen, haben sich nicht be währt, da sie zu große Verwaltungskosten und auch noch mancher lei andere Mängel haben Es müffen sich Vereine bild«, die nur einige Ortschaften umfassen, wenig oder gar keine Berwal- tungskosten verursachen und ihre Mitglieder leicht kontrollir« können Daß diese sich dann zu größeren Verbänden zusamru«- schließen, ist Wünschenswerth und ausführbar, wie sich in Bayer» zeigt, wo der Staat helfend und fördernd einrritt. — Um «tue einheitliche Zuchtrichtung herbcizuführen, sind für daS Königreich Sachsen Hcerdbuchgesellschafien gegründet worden. Der Be tragende, welcher Kommissar für die Amtshauptmannschaften Leip zig, Grimma und Oschatz ist, erläutert Einrichtungen und Zick dieser Gesellschaften und erklärt sich bereit, den Beitritt deS hie sigen landwirthschastlichen Vereins in die Wege zu leiten, wen« sich, waS zu hoffen und zu wünschen ist, Stimmung dafür find« sollte. Vorbedingung dazu ist aber Bildung einer Zuchtgrnoss«- schast, die vom Staate sehr begünstigt und reich unterstützt wird. Üeberhaupt thut der Staat alles Mögliche, die Viehzucht zu heben, und es ist Sache der Viehzüchter, von den so reichlich gebotenen Mitteln Gebrauch zu machen. — In der nachfolgen den Besprechung giebt der Vorsitzende sein Verfahren bei Auf zucht der Kälber an, daS von dem oben vorgeschlagenrn erheblich abweicht und doch, wie durch genaue Berechnungen erwies« wird, zu erfreulichen und einträglichen Resultaten führt. Herr Hey führte daS aus die verschiedenen Produktionsverhältnisse zuäch die zwischen Herrn Hetnke's Wirtschaft und den Gütern herrsche, auf Grund deren Erfahrungen er seine Berechnungen und gaben gemacht habe. — Im Anschluß daran mahnt er zu sorg fältiger Buchführung und zur Theilnahme an den Buchführungs kursen. die in Wurzen und anderen landwirthschastlichen Lehran stalten abgehalten werden. — Nach Erledigung einiger geschäft licher Gegenstände, wie Wahl einer Einkausskommission, Kalnrder- vertheilung und dergl., wurde für die nächstfolgenden 3 Jahr* der bisherige Gejammtvorstand einstimmig wieder gewählt. Nossen. Beim Anblasen deS SchmicdrfeuerS mittelst deS Blasebalges wurde am Montag ein Lehrling deS Zeqg- schmiedemeisterS Funke, WaldHeimerstraße Hierselbst, durch plötz liches Zurückschlagen der angefochten Flamme schwer im Gesicht verbrannt. E» mußte sofort ärztliche Hilfe tu Anspruch gmom«. men werd«. Der Schwerverletzte wurde darauf in die Diako- ntssenanstalt nach Dresden überführt. Dresden, 12. December. Durch Hochstromleitung den elektrischen Straßenbahn wurdm gestern Abend an d« Elfen- bahnuntersührung am BischosSplotze die Pferd« eine- Rollwagen- getödtet und die Ladung in Brand gesetzt. Auf dem Wag« tvarrn Kisten aus Tafelglas ausrecht stehend verlad«, über di« zur Befestigung Ketten gespannt war« Diese kam« bet« Passiren der unter der Brücke etwa- niedriger als im frei« Straßenraum liegenden Hochstromkabel in Berühr«»- mit dar- selbe», wodurch ter 500 Bolt starke Str?« sofort auf d« Wag« überging. Die Pferde warm en Zugstränge auS Seist«. saer Tageblatt «nd A«r»tgrr Wehsttt «d Atykittt). Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadtrachS zu Riesa.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview