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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.02.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-02-10
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19020210015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1902021001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1902021001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-02
- Tag1902-02-10
- Monat1902-02
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I.MUWLchMTvMtilililAMiMK.^, MM IV.zckmr IM. MM-AWdc.) Konkurswaaren-Versteigerung. Mittwoch, den 12. Februar 1902, von 19 Nhr an sollen im Auftrage des Konkursverwalters Herrn Kaufmann «koks. AMler, L.-Lindenau, „grüne Eiche", das zum Konkurs deS Schneider meisters lleinrv gehörige Waarenlager, alS: bessere ^errenstosse zu Anzügen u. Hosen, sowie Futterstoffe u. v. m. meistbietend gegen sofortige Baarzahlung versteigert werden. Sednnrsvkmlät, Lokalrichter. Kunst und Wissenschaft. Musik. * Alfred Reisenaue* giebt heute 7'/, Uhr seinen letzten diesjährigen Clavierabend im Saale deS städtischen Kaufhauses. Dresden. Das am Freitag im künigl. Opernhause abgehaltene 5. Siosonieconcert der Serie L war leider durch eine sehr unlieb- same Sensation ausgezeichnet. Unser sonst so nachsichtiges Publicum lehnte nämlich mit aller Entschiedenheit eiue Novität ab, die wegen der in ihr enthaltenen ernsten künstlerischen Arbeit und zahl- reichen musikalischen Schönheiten wohl ein besseres Loos verdient hätte, eine „sinfonische Phantasie" (P clur) von Georg Göhler, dem als Dirigent des Leipziger RiedelvereinS rühmlichst bekannten Tonkünstler. Unser Publicum hat mit diesem so erbarmungslosen Urtheile sicherlich einen nicht völlig Schuldigen büßen lassen und seiner Abneigung gegen die „modernste Lichtung" au einem Werke bethätigt, das im Grunde derselben gar nicht anzugehören scheint. Ich bin der letzte, der die allzugroße Breite des Werkes entschuldigen oder seine thematische Zerrissen beit und nur zu oft rein verstandesmäßig combiuirtr Musik beschönigen wollte, aber in diesem von des Gedankens Blässe leider so stark angekränkelten Werke finden sich doch so viele musikalisch schöne Einfälle und harmonische, instrumentale und rhytmische Schönheiten, daß man zu der Ueberzeuguug kommen muß, daß Georg Göhler nicht nur über das volle technische Rüstzeug seiner Kunst verfügt, sondern auch reich an schönen Gedanken ist. Schade nur, daß er diese nicht ein- fach zu fassen weiß, daß er sogar manche seiner kürzesten Themen nicht ohne Wechsel der Tactart zu schreiben versteht, daß überhaupt daS Bestreben, geistreich zu sein, nur zu oft dem Musiker Göhler in der vollen, breiten Bethätigung seiner Kunst beeinträchtigt. Man kommt vor lauter Finessen und geistvollen Kleinigkeiten zu keinem rechten Genüsse, wie der Componist vor lauter Gelehrsamkeit und Originalitätsjucht nicht dazu kommt, sich musikalisch so aus- zuleben, wie er es wohl vermöchte. Wenn das Publicum Schön heiten des Werkes, das Herr Hofcapellmeister Hagen sehr gut mit der künigl. Capelle herausbrachte, vollkommen überhörte und am Schlüsse den zaghaften Beifall nach kurzem Kampfe durch energische« Zischen zum Schweigen brachte (ein in Dresden und noch dazu in Gegenwart des Königs und der königl. Familie unerhörter Fall), so ist es Pflicht einer einsichtigen Kritik, hier Partei für Len Componiste» zu nehmen, der als ernster Musiker eine respektvollere Ausnahm« für feine künstlerische Arbeit» hätte erwarten dürfen. Freilich die Lehre gilt es zu ziehen: daß der Geschmack des Publi cum« ein» Wendung zu Gunsten der Einfachheit und Natürlichkeit in der Musik genommen hat. Ob unsere Componisten diese Lehre beherzigen, ob sie den Weg zur Melodie zur künstlerischen Naivität zurückfinden werden? ' F. A. Geißler. -k- Altenburg, 7. Februar. Unter der Leitung deS Herrn Kapellmeister, Hans Sitt aus Leipzig fand gestern im Saale der Concordia das erste diesjährige Abonnement-Concert der Sing akademie statt. Beethoven's fünfte Symphonie in OmoU, die an der Spitze des Programms stand, bildete Len Höhepunkt des Cou- certs. Es will das um so mehr sagen, als auch die gefeierte Berliner Concertsängerin, Frau Lula Mysz-Gmeiuer, sich hören ließ. Aber die tadellose Wiedergabe der Symphonie, die in urwüchsiger plastischer Schönheit dem Zuhörer vor die Seele gerückt wurde, nahm das Gemüth bis in all« seine Tiefen mit unmittelbarer Gewalt gefangen und ließ es nicht so bald wieder loskommen von dem-wunderbaren Bauwerk, bas Beethoven in diesem Tonwerk erschoßen hat. Daß dieser Erfolg erzielt wurde, danken wir Herrn HanS Strt, der die verstärkte Hofcapelle so anzufeuern verstanden hatte, daß jeder Einzelne weder Zeit noch Mühe gescheut, bi« er sein Instrument nicht stur technisch sicher beherrschte, sondern es auch zum Dolmetsch seiner Herzeosstimmung machte. Das merkte man recht deutlich an solchen Stellen, wo sich ein Instrument solistisch abhebt von dem stimmreichen Untergrund, z. B. an der Flöte (Herr Thurmann), an dem Fagot (Herr Enke), an dem Baßiolo, au den Hörnern und nicht zuletzt an den Streichern. Es fehlte nichts an der Durcharbeitung bis ins Kleinste und Kleinliche. Die Folge davon war die Herz- liche Begeisterung, welche sich der großen Hörerschaar bemächtigte und sie zu lauten Beifallsäußeruogen hypnotisch zwang. Eine weitere Folge war aber auch die, daß Frau Gmeiner mit der Arie „Die Kraft versagt" aoS „Der Wider- spänstigen Zähmung" von H. Götz nicht so entzücken konnte, wie man erwartet hatte. Erst in den Liedern von Schubert („Die junge Nonne"), von Schumann („Der Sandmann"), von Cornelius („Wiegenlied") und von Wolf („Mausfallen-Sprüchlein") wußte die begnadete Sängerin die ganze Größe ihrer Küostlerschast darzuthun, indem sie den rechten GefühlStoa, die rechte Klangfarbe, die rechte Vortragsweise für jedes Lied aufs Genaueste traf und jeden Zuhörer mit sich fortriß und ihn im Anschauen der Erhaben heit der Kunst auf Augenblicke die rauhe Wirklichkeit ver gessen ließ. Tosender Beifall lohnte die Künstlerin und entlockte ihr die Wiederholung des letzten Liedes. DaS Orchester > bot sonst noch Godard's Zcönss poStigues, die mehr geistreich als gefühls warm, mehr erbaulich als erhebend find, die aber mit allem Raffine ment zum Vortrag kamen. Und den Schluß bildete Rietz' gehalt volle Ouvertüre in ^äur, die gleichfalls sehr gefiel. Richard Hofmann, Leichtes Quartett für zwei Violinen, Viola und Violoncello, op. 116, Ü äur. Jul. Heinr. Zimmermann in Leipzig. Diese neue Veröffentlichung deS io weiten Kreisen ge schätzten Toosetzers und Musikpädagogen ist zur Uebung im Ensemble spiel ganz trefflich geeignet und muß daher zuvörderst allen Lehrern, Musikinstituten und Seminarien angelrgentlichst empfohlen werden. Aber auch da, wo nicht vorwiegend Unterrichtszwecke in Betracht kommen, sondern überall, wo gute Hausmusik gepflegt und da« Kammermusikspiel dabei berücksichtigt wird, verdient da» Werk Beachtung. Für die Verbreitung desselben dürfte der Umstand, daß keinem der Spieler große Schwierigkeiten zugemuthrt werden, recht günstig sein. So steigt zum Beispiel die Primgeige nur bis zur vierten Lage empor und berührt auch diese nur vorübergehend. Durch genaue Bogenbezeichnung und Bei- fügung der wichtigsten Fingersätze wird die Ausführbarkeit dann noch um rin Weiteres erleichtert. Dabei weist jeder der vier Sätze sehr gediegenen musikalischen Inhalt auf, Alles ist frisch erfunden und mit sicherer Hand geformt, wie auch das Werk durch anziehende Klangwirkungen und ungezwungene, natürliche Verwendung der einzelne» Instrumente angenehm ausfällt. Dem lebendigen und klar gegliederten- rrstru Satze folgt ein durch Wärme der Empfindung sich auSzeichnendes, zuletzt zart verklingende« ämäants von moto, zu welchem da» nachfolgend« Menuett einen sehr glück- lichen StimmungScootrast bildet. Der hierauf graziös eiosrtzende Schlußsatz kommt in feinem ferneren Verlaufe zu rScht wirkungs voller Steigerung, an der ein jede« Instrument regen Antheil hat, und fügt zu all' dem Guten, wa« voran-gegangen, ein nicht minder gutes Ende. So ist daS Ganze von durchaus harmonischem Ein drücke, der die Spieler da« Werk dauernd liebgewinoen und »ach öfteren Wiederholungen verlangen lassen wird. Richard Hofmann'« große« Geschick, mit einfachen Mitteln und unter steter Rücksichtnahme aus di« Kräst« der Schüler nicht nur etwa« pädagogisch Treff- liche«, sondern auch musikalisch Erbauliche« zu schaffen, spricht sich in diesem Quartett wieder deutlich au«. Die BerlagShandlong giebt Amtlicher Theil ist Preise Preise filr für 75 8 50 I 'l-kx 1 lO 10 Stck. lnvdt. bv 1 ive« 2 3 60 2 l 1 Stck. 7b 2 1-vr « io«, 3 Ist,ei. 2 7b l 7b bv <0 1 20 levir 1 40 80 I 1 30 Paar Stck. 60 S: 8 8 8 SO 40 20 bO bO 30 70 1 1 oo 70 ÜO 1,0 40 70 70 40 Ib 32 40 SO .30 10 60- 40- 40 40 10 20 SO 80 80 IVSt 1->le bo 70 des nn- 40 3b 60 60 2 I 2b 2b Ob SV 60 bv 80 40 20 40 80 20 80 SO 2 2 I I 7b 80 40 10 10 2 2 >7b 7b L °0 bO bv bO bv 7b 40 bv 30 10LI 1-lre 40 30 10 ro oo oo 7b l i 3 so 60 6L bv 6 3 2 2 1 80 60 70 LO 50 80 bv 40 2b bO 40 60 60 so bv 60 3V bO 40 40 10 60 bv bv 60 10SI 20 30 3L 40 so 40 1 1 12 11 20 70 40 2 4 8 1 8 1 SO 80 bü 30 SV 4o 60 80 3 1 1 1 1 40 60 10 60 60 80 40 »v so 60 60 80 80 SO 70 20 80 60 SO bv 20 20 6b 60 80 7b 70 6b 6V 40 7b 7b 10L, Stck. USt Sick. Sick. 90 60 2V 60 60 10 so LV 8 2 8 6 2 1 1 1 I 1 3 b 1 Ib 20 7b 8 35 7b 2b b 8 3 I 10SI St. b 1 1 8 2 1 7b LV Stck. W b 3 I I 2 I Bnd. Kops 's 1-6 Stck. Bnd. 10 St Stck. nit- drin- sie 24!^ 10- 3b b 2b 2b 70 2V 7ü 7b Io bo 2b 2b ^35 2b Benennung der Lede nSmittel Benennung der Lebensmittel 9 4 4 10 1 2 1 3 2 Stck Stck. 2V 2b 80 40 7V 20 40 bv 80 30 bv 70 -20 40 4V 20 20 8V 8V bv bv Ib Benennung der Lebensmittel 2S 60 2V 6 4 2 2 8 20 2Ü 35- 20 30 bv 20 2b häu- figste 20 2b io 10 io 21! 10 5,0 2b 10 - 10 2V - "b 2Ü Ib 20 io bo Ib b bv 8 2 b 4 2 8 3 3 6 4 2 4 2' 1 -20 30 40 7,0 Stck. 7b 2b 9V d- geschlachtete«. Ganse . . , ........ Enten , Kapaunen . Puten ....... Puten ....... Perlhühner , I . . , . Poularden ..... Hühner, alte ..... t». junge da Bierüinder . . . Tauben Fische un-Schalthiere a. lebende. Spieaeltarpsen Eibuppenkarpsen .... 50 2L 4V 70 40 4V 8V L> Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentlichen Dienste. Departement -es tLultus und öffentlichen Unterrichts. Zu besetzen: Ostern dieses Jahres eine ständige Lehrerstelle an der Schule in Schönau bei Chemnitz. Collator: die oberste Schulbehörde. Der Anfangsgehalt beträgt jährlich 1500 einschließlich 20 Proc. Wohnungs geld und steigt durch regulattvmüßige Zulagen von zwei mal 150 dreimal 200 und dreimal 100 mit dem 49. Lebensjahre bis zum Höchstgehalte von 2700 ein schließlich Wohnungsgeld. Bewerbungsgesuche nebst den erforderlichen Beilagen, von Hilfslehrern auch der Mi litärdienstnachweis, sind bis zum 23. Februar bei dem königlichen Bezirksschulinspector Schulrath Richter in Chemnitz einzureichen. 20 30 Ib 20 15 40 Ib 2b 8 10 2b 80 8 2b 15 5 2V Ib 60 bv b Krystall-Palast-VariW. G Leipzig, 8. Februar. Das neue Programm des Varioto-Theaters im Krystall-Palast wird durch die australischen Tänzerinnen Geschwister Leslie er öffnet, welche durch ihre Tänze mit Gesang sich den Bei fall des Publicums zu erringen wissen. Im Spitzen- und Hackentanz sind sie eigenartig und auch sonst haben sie manches Neue in ihren Vorführungen der leichtfüßigen Kunst. Theilweise tritt zum Tanz auch der Gesang. Die Trapezkünstlerin JuliaKaränist eine stattliche, impo- ntrende Erscheinung, die auf ihrem mit Blumen ver zierten Trapez gewandt und sicher opertrt und nament lich durch einzelne Bravourstückchen, so z. B. den Aufzug an einem Finger, Interesse zu erregen weiß. Der Humorist Bernhard Marx ist nicht neu für die hiesigen Varistobesucher, aber man sieht ihn gern wieder« Diesmal widmet er seine satirischen Freundlichkeiten u. A. seiner Kollegin Traudchen Hundgeburth, „der Sängerin, die melken kann", und die nach feinens Prophezeihungen in der Heilsarmee endet. Er gab eine gute Imitation der gebildeten Kuhmagd. Als Humorist spendete er dann allerhand fesche Couplets, unter denen namentlich das eine: „Was thut man doch Alles der Männer wegen" Beifall fand. Die Mitglieder der Allison-Truppe, sieben Personen, zeichnen sich durch große Gewandtheit und Gelenkigkeit der Glied maßen, aber ebenso durch Kunst und Ausdauer in allen gymnastischen Hebungen aus. Es ist unter den Vorfüh rungen -er Parterre-Akrobatik, die sie bieten, nicht gerade etwas Neues, aber es wird Alles so präcis und elegant ausgeführt, daß man auch schon Gesehenes gern wieder in Augenschein nimmt. Mary Werder bezeichnet sich als,^8ortrags-Soubrette". Das können ihre Kolleginnen mit gleichem Rechte thun. Sie kommt zunächst als Handelsfrau und bietet ihre Raritäten aus, was ihr Ge legenheit zu allerhand humoristischen Pointen giebt. Von den übrigen Vorträgen hat uns namentlich das „Kukuks lied" gefallen. Den ersten Theil beschließt Edward Gillet mit seinen musicirendenundspringen- denHunden. Er hat Hunde aller Art zur Verfügung. Pinscher, Pudel, Spitze, Collies u. s. w. vereinigen sich zu gemeinsamer Arbeit als kühne Springer und klettern gewandt auf -en aufgestellten Leitern. Ihre musikalische Kunst besteht darin, daß sie Schellen und Glocken durch ihr geschicktes Laufen in Bewegung setzen. Ueberans kunstvoll erklang auf diese Weise die Melodie: „Heil Dir im Siegerkranz". Im zweiten Theil trat zunächst D a g m a r H a n s e n, die deutsch-dänische Soubrette, auf, die ganz besonders durch Lorbeeren und Blumen geehrt wurde. Eine hübsche Blondine, errang sic sich mit ihren deutschen und dänischen Liedern großen Beifall, namentlich mit -em immer gern entgegengenommenen „Blumencouplet". Equilibristische Neuheiten kündigt Alfred Arnesen an. Es ssl auch vieles Neue unter seinen Turnkünsten. Ganz besonders gefiel das Experiment auf dem Drahtseil. Der Künstler hat einen Stuhl auf dem Seil und turnt nun auf diesem und mit diesem herum, wobei er manchen neuen, ge wandten Tric anwendet. Der eigene Diener muß ilnn schließlich als Vcrsuchsobject dienen. Otto Rentier ist natürlich mit Freuden begrüßt worden. Man sicht ihn '^ymer wieder gern und wird nicht müde, ihm zuzuhören. Er weiht uns in -en Dienst von „Reutter's Depeschen bureau" ein, das sich als zuverlässiger erweist, als das gleichen Namens, das nur einen Buchstaben weniger aufzuweisen hat. In den lustigen Depeschen wird AUeS durchgehechclt und der Künstler hatte damit wieder einen großen Erfolg zu verzeichnen. Auch seine verschiedenen anderen Couplets: „Es giebt keine Kinder mehr", „Man lebt nur einmal in der Welt" u. s. w. fanden reichen Applaus, kein Wunder bei seiner schneidigen Vortrags weise. Die klcinrussischc Tänzcrgruppe, welche als „K 0 sa k e n - G e se ll s ch a f t " das Programm be schließt und aus drei Damen und drei Herren besteht, bringt die üblichen bekannten russischen Gesänge und Tänze, die man aber immer wieder mit Vergnügen hört. Droese's Velograph bereichert die Reihe seiner Bilder ebenfalls von Mal zu Mal. IVSt. lOSt Bnd. Stck. IOSI Stnx z-K« IVSt «nb. «nlle Kops fleicx IBd. b«d. S.ck. IVSt 2^-ke LV kx 2<2>-k Aus -em Geschäftsverkehr. k Ainb die allen Leipzigern wohlbekannte und gern besuchte „Neichs ltzcke ' zollt, wie alle Jahre, io auch diesmal, dem Prinzen Corneval ihren Tribut, denn heute Montag und morgen DienStag wird Herr Danneberg sein beliebtes Bockbier- und Kappenfest ol^ halten. Daß es dabei nicht an Originallirdern, ganz vorzüglichem Stoff und ausgezeichneter Küche fehlen wird, ist bei dem stadt bekannten Renommsr de« Restaurant« selbstverständlich. 20 so 80 60 30 20 60 30 LV 2b 60 80 20 80 bv 6V bv 70 -7b -2b -20 4V 80 Die Faf-ektt-n -er Stä»tische« Markthalle. Gch-l»» bv 1 90- bv I LO - 60- 80 I Der Wein-Ausverkauf in Rissel's Konkurse wird täglich zwischen 9 und 12 u. 2 bi« 6 Uhr in der seitherigen Weinstube zum Erdener Treppchen, Brühl 25, fortgesetzt. Vorhanden sind noch gute Rhein- und Mosel-, sowie die au« dem Zolllager entnommenen Bordeauxweine, weiße und rothe Port weine, Sherry, Madeira und Marsala, die zu bedeutend herab gesetzten Preisen verkauft werden. Lokalrichter Hurremrtlt«. -40 - 60 1,- ISO -2Ü 56 2L 2L 2V Ib 1,0 30 19 Ib 30 I - - SV 1 I 6 8 8 7 2 1 2 I I bv LO bv 2b 50 bv Höch- ste 44!» Amtlicher Gericht über -le In -er ftS-ttschen Markthalle zu Leipzig am 8. Februar 1902 im Kleinhandel verlangten Preise. Fleisch. ». frische». Rindfleisch: Lend« Miet) Roastbeef, Rumpsteak . . . Kochfleisch (Brust, Bauch rc.) Zunge ....... d» Kalbfleisch: Aus-efchälte Keule Ericand.) Schnitzel ...... Keule Kochfleisch (Brust, Bauch rc.) Schweinefleisch: nie» dric» st' F. a> neben den einzelnen Stimmen auch eine Partitur des Quartette« mit, um ein genaue- und doch bequemes Einüben zu befördern. Ueberhaupt zeigt da« Werk dieselbe Sorgfalt der Ausstattung, wie die früher schon bei Jul. Heinr. Zimmermaoo erfchirueura und be reits besprochenen Arbeiten Richard Hosmann'S, au« deren Reihe hier nochmal» die „Große auSsichrliche Technik des BiolinspirlS" hervorgehoben sei, die, in systematischer Anordnung alle violinistischrn DiSciplinen (vom ersten Anfang bi« zur höchsten Ausbildung) um fassend, zum Allerbesten gehört, waS wir auf diesem Srbirle be sitzen. Iss-ät. Blau, deu seurig-rothen Aufschlägen und verschieden ge färbten Ordensauszeichnungen zu einem harmonischen Gesammtbilde zu vereinigen, stellt an das koloristische Em pfinden eines Malers ganz erhebliche Anforderungen. Wie Klamroth diese Aufgabe gelöst hat, läßt unzweifelhaft erkennen, über welches feine Empfinden und guten Ge schmack der Künstler verfügt, La er bei allem Vvrdrängen der Nebensachen dennoch die Hauptsache des Bildes, den Kopf, zu voller Geltung zu bringen wußte. Das aus drucksvolle, vorzüglich modellirte und den Charakter Dargestellten trefflich widerspiegelnde Gesicht erscheint beeinträchtigt in lebendiger Plastik. Als eine sehr gelungene malerische Leistung Walter Tiemann's in sonnigem Freilicht wieder gegebene Halbfigur eines jugendlichen Hirten anzusehen. Für das zarte Empfinden koloristischer Reize spricht das im tiefen Dämmerungston gehaltene Btldniß einer jungen Dame desselben Künstlers. Kurt Tuch, der in letzter Zett mit verschiedenen Bildnissen hervorgetreten ist, bietet jetzt das Doppelbtldniß eines Herrn und eines Knaben, sowie das Btldniß des Violinvirtuosen Berber. So viel malerische Begabung und ausgesprochenes Talent auch diese beiden Arbeiten erkennen lassen, so wird Tuch sein Augenmerk noch bei Weitem mehr, als hier geschehen, auf die wirklich zutreffende Wiedergabe -es Charakters richten müssen. Denn der Mangel an Aehnltchkett in beiden Bildnissen ist doch zu auffallend, als daß man darüber hinwegsehen könnte. Von einem guten Porträt wird man gewiß nicht sagen, Las soll der Herr so und so sein, sondern das ist -er Betreffende. Die besonderen Eigenthümlichkeiten des Wesens einer Persönlichkeit müffen auf -en ersten Blick hin erkennbar sein, und so soll -er Joviale uns in -em ansprechenden Grundzug seines Charakters, und die Wiedergabe einer Künstler- Persön lichkeit von der geistigen Potenz derselben Kenntniß geben. Mit wie schlichten und wenig aufdringlichen Mitteln eine Persönlichkeit sich -arstellen läßt, zeigen u. A. auch die beiden Bildnisse von der Hand von Frau Wolff- Arndt, welche in so natürlicher Weise von den Charak tereigenschaften des Herrn Ernst Eulenburg und Lenen eines jungen Mannes erzählen. Der ungesuchten Auf fassung entspricht hierbei aufs Beste die schlichte malerische Darstellung. Ein gesundes malerisches Empfinden besitzen die Ar beiten eines jungen Leipzigers, welcher zur Zeit noch in München studirt und die uns in den sehr tonvoll gehal tenen Bleistiftzeichnungen von B. Chadima entgegen treten. Die höchst wirksamen Naturschilderungen, welche außer einigen Interieurs eine Anzahl Landschaftsmotive veranschaulichen, lassen trotz der mit weichem Stift ausge führten breiten Behandlung die malerischen Feinheiten zu ihrem vollen Rechte kommen. Die sorgfältig durchgeführ ten Blätter bekunden ein feinsinniges Naturgefühl. Talentvoll erscheinen auch die Arbeiten von Lisbeth Stohmann, welche mit einem „Motiv aus dem Mode rauer Thal bei heranziehendem Gewitter", einer „Park landschaft" und zwei Blumenstudien vertreten ist. Sämmt- lichen Arbeiten ist eine ansprechende Farbenfrische eigen. Ernst KieSling. 60 70 62 70 40 40 30 4V 65 90 bv 2V 20 70 6b SO 70 7V 6b häu- fi-fte F.!-b Jünglingsverein der Ncolaigemeinde. Ds Dec Jünglingsverein der Nicolai- gemeinde versammelte seine Mitglieder und Gäste zu einer Nachfeier von Kaisers Geburtstag im Saale von „Schloß Ritterstein". Ein reichhaltiges Programm war auf gestellt; es brachte in mannigfacher Abwechselung gemeinsame Gesänge, Declamationen, Ehorgcsänge, Bläser-, Clavier- und Mandolinenvorträae imd — isst not least — eine F c st - ansp rache, die Herr Carl Gebser, Lehrer an der 7.Bürger schule, freundlichst übernommen hatte. Er entwickelte die Be deutung der Kaiserfeier an der Hand deS vierten Gebotes, in dem er mit eindringlichen Worten darauf hinwies, wie in diesem Gebote die Grundlagen gelegt seien zu aller menschlichen Autorität innerhalb wie außerhalb des Familienkreises, wie aber nicht blos den Untertbanen ihre Pflichten eingeschärft würden durch das vierte Gebot, sondern ebenso auch allen Höherstehenden ihre Pflichten gegen ihre Untergebenen. Von den Declamatoren behandelte der erste den jetzigen Kaiser, einer Kaiser Wilhelm l., einer trug das Uhlano'sche Gedicht „Tell's Tod" vor, ein anderer oas zugleich ernst und humoristisch gefärbte Geibel'sche Gedicht: „Des Kaisers Bart". Unter den Äesangsvorträgen fanden die vorzüglichen ernsten und heiteren Darbietungen eines in diesem Kreise bekannten und beliebten Familiengcsangvercins ganz besonderen Beifall. Auch die Jnstrumentalvorträge zeugten von guter Schulung und riefen starken Beifall hervor. Auf die mit improvisrrten Versen eingelcitetc Bitte um eine Collecte ließ die Versammlung sich zu freundlichen Gaben bereit finden. Der Vorsitzende, Herr- Pastor Ebeling, schloß gegen Uli Uhr die Versammlung mit Dankesworten an die Mitwirkenden und mit einem Hinweise auf die Bedeutung von solchen . patriotischen Festfeiern im Kreise des Jünglingsvereins, wie auch mit Segenswünschen für den Kaiser und sein Haus. Himbcerm . .... Stachelbeeren . . . - . Johannisbeeren .... Heideiteeren Pretßelbeeren Brombeere» Fliederbeeren Pfirstsch- Aprikosen Feigen, frisch do. Kranz- Weintrauben, inländische . d». ausländische. Tomate» Nüsse, inländikche, grüne . do. » trockene. do. ausländische . . . Haselnüsse Apfelsinen Eitrvnen - , Melonen. Zucker» .... d». Wasser».... Kürbisse Backobst. ilepfel Birnen ....... Pflaumen Prünellen , Kirschen, lüße .... do. saure Aprikosen Pflaumenmus , . . . , «emüsk. Svarael Rhabarber Schwarzwurzel Blumenkohl Rosenkohl, inländischer . , do. ausländischer . Grüne Bohnen, inländische do. ausländische Wachsbohnen Schoten ...... «äarotten ...... do. Kohlrabi Wirsingkohl Rothkohl Weißlohl . Grünkohl do. Spinat. ...... Sellerie ...... Teltower Riiben .... Plöbrcn ...... d». Kohlrüben ..... Rothe Rüben .... Meerrettig Perlzwiebeln...... Zwiebel» Porree-Zwiebeln .... Petersilientonrze! ... Knoblauch Salah Blatt» »0. Sndivien- .... do» Rapuuze- .... Radiesa en. ausländische . d». inländische . . Rettige Gurken, Salat- .... d». Einleger saure. . do. » Sens» . do, » Pkefser». Kartoffeln, inländische . d». » , d». ausländische. . Sauerkraut inländisches» Laiben . . d». geschleuderter . Vil»e. ». irische. Steinpilze Pfefferling« Oh-mpignons .... d, gitrocknetL Steinpilze. ..... Morcheln Bro-. Roggenbrod, 1. Sorte . . r». 2. Sorte . . Barlche. Bunte Fische. . . . . . Forellen ...... Welse Aale Hummern ...... Krebs«: »roße d». mittlere . . . . do. Nein« . . , . . d. sriiche in Lispackung. Rbeinlach» LilberlackS Seezunge» . . . . ... Strmbutt. , . , . . , Zander. ...... tzed.eie. ...... Fiußhechte. ..... Seehechte Schollen ...... Kabliau ...... Schellfisch Dorsch ....... Stockfisch Grüne Heringe v. reräuchert«. Rbeinlach» ..... Ostseelach.' ...... Seelachs . ..... Flunbern Pöklinge: Kisten- ...» d». Korb- . . . . Sprotten, Kieler .... do. Gib» , . , , Aale. ... , . . . . Stör ....... Schellfisch Dorsch Makreelen. Heringe ...... ck. gesalzen«. Hering« do. (Isländer) . . . Sardellen Butter. Tafelbutter (2 Stück ---) . Laadbutter <2 Stück «) . Koch- und Backdutter . . Kuilstbutter (Margarine) , «ter. Landtier ....... Kisteneier ...... Kalkeier . »äse. Bauernkäse ..... Tbürin er Kümmelkäse O Harzer Käse ..... Altenburger Ziegenkäse . . Schwei,eekäle, «mmentbaler Schweizerkäse, Bayerischer. Limburger Kal« .... Imittrter Limburger Käs« . e-ft, es»- «u- Gartenfrüchte. Aepsel, inländisch« .... do. auSläudifche . . . Birnen. Takel» .... d». Koch- . . . . - Ouittenähfel Qu,ttendirn«n . . . . . Kirschen, süße da -saure Pflaumen. . . , . . Ptiradellen . . ... . Erdbeeren, Wald- .... do. «»arten- . , . S0 8b 8b LO- 4b - bv 4 50 Bildende Künste. Leipziger Sunftverein. Der Zufall fügt es, daß sich zur Zeit eine Anzahl neuer Schöpfungen von verschiedenen Leipziger Künstlern hier befindet, welche uns nicht allein aufs Neue daran erinnert, wieviel tüchtige Kräfte neben einigen ganz hervorragen den sich hier geltend machen, sondern auch, welche Ent wickelung dieselben aufweisen. Obenan steht Max Klinger's Studie eines Ath leten, die nach -em kraftstrotzenden Körper eines Künstlers aus -em Bariet« entstanden ist. Der Athlet weilte mehrere Wochen in Klinger s Atelter, damit der Künstler -diese Ge stalt von so seltener Ausbildung der Form längere Zeit vor sich haben, die Pracht ihrer kräftigen und -och eben mäßigen Glieder mit ihren scharfumrissenen Formen und wuchtigen Bewegungen ganz in sich aufnehmen konnte. Klinger benützte die Gestalt gleichzeitig als Modell zu der Gruppe „Drama". Klinger hat dieses wundersame Spiel -er Muskeln und Linien so voll und mit einer solchen Lebendigkeit und Innerlichkeit erfaßt und zur Darstellung gebracht, daß sich wenige Werke der Plastik daneben an führen lassen werden, welche die gleiche Lust am An schauen des menschlichen Körpers erkennen lassen. Die Bewegungsmotive der Gestalt sind sehr einfach und zeigen wenig Abwechselung. Mit gleichmäßig erhobenen Armen, welche die Hände am Hinterhaupte verschränken lassen, steht die hochaufgerichtete Gestalt vor uns, von der das Gesicht und das linke Bein unausgeführt geblieben sind, da Klinger das ihm hier zu wissen Nöthige an den übrigen Formen erschöpft hatte. Werner Stein zeigt neben verschiedenen Schöpfungen, von denen einige, wie -er jetzt in Bronze ausgeführte „Judas", bereits früher eingehend besprochen wurden, eine lebendig erfaßte und vortrefflich in der Charakteristik gelungene Richard Wagner-Büste, ferner die Versinnbildlichung des „Irrlicht" in einer leicht über den Boden huschenden weiblichen Gestalt, und eine neue Variation des „Rübezahl", die den Berggeist des Riesen gebirges, im Gegensatz zu der früheren Auffassung, in welcher er in sitzender Stellung dargestellt war, seinem Namen entsprechend, im Begriff zeigt, die Rüben zu zählen. Die beiden letzterwähnten Figuren sind als De korationsstücke der Kleinplastik anzusehen. Anton Klamroth's Porträt eines höheren österreichischen Officiers ist zweifellos keine leicht zu be wältigende Aufgabe gewesen, denn die lebhaften Farben der Uniform, mit dem lichten und kräftig sprechenden Kochfleijtd (Bauch rc.) . . Schöpsenfleisch: KeÄe, Rücken Kochfleisä (Brust, »auch rc.) CchweinSknochen . . . . . keberrrurst ...... Rothwurst ..... . Osterlämmer. d. «eräucherte» »der qesalzene». Rind», Lachsschinken, im Ganzen . . do. ausgeschnitten . Schinken, roher: Im Ganzen . do. - ausgeschnitten do. gekochter: » Pökelfleisch Schweinsknochen .... Schwarzfleisch .... Speck ...... Servelatwurst, winterw. . do. Sommerw.. Leberwurst ..... Blutwurst.... > . Schweinefett Wurftsttt Wil- un- Beflügel. Wttd. Rothwild: AuSgeichä.te Kenle (Fricand.) Rücken mit Lende . . . do. ohne - ... Blatt . . .... Kochfleisch » « , » * Damwild: Rücken ...» . . Keule ...,«.» Blatt . Kochfleisch Rehwild: Rücken Keule ....... Blatt Kochfleisch ..... Reiintdierfleisch: Rücken ...... Keule ....... Wildschweine: Rücken Keule Blatt Kochfleisch Kops Ueberläufer und Frischling Hasen, im Fell , do. gestreift Kaninchen. . W ild-, Fasanen Hähne Fasanenhennen Auerhähue . lduerhilhner , Wildenten. . Waltsrnepfen Bnthähue. . Birkhühner . Schneehühner pazelhähne . Haselhühner .... RedhNhner, alt« ... d». junge. , . KrammetSdögel. . . , Zahme» Geflügel. ». lebeude». Gänse ..... Sitten ...... Hühner, alte. .... - d». -junge .... Landen höch st' , . >0 I LO 70 - 65 - 60- LO- 35 - 60- 6V- -60 -,3L - 35 - 7V 70 80 7b c: bO- 25- 35 - 30- Preis« für Höch- ne nie drig- ste 21 » häu- fi-ste 21
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