Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.02.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-02-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190102185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19010218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19010218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-02
- Tag1901-02-18
- Monat1901-02
- Jahr1901
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- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.02.1901
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Uiesaer W Tageblatt «nd A«rrtger (Elteblatt und Anzeiger). Telegramm-Adresse: ^Tageblatt", Riesa. AwisösaiL FernsprecklstM Nr. UV. der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. H 4t Montag, 18. Februar 1901 Abends. 54 Jahrg Da» Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark 8V Pf., durch unsere Träger frei in» HauS 1 Mark 65 Ps., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 68 Pf, durch den Briefträger frei ins HauS 2 Mark 7 Pf. Auch MonatSabonnrmrnt« werben angenommen. Anzrigen-Annahme für die Nummer deS Ausgabetages bis Bormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Berlag von Langer ü Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 59. -- Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa.I S Verbot. Da» Auswersen und Schleppen von Ankern, sowie da» Setzen von Bundstaken und Schrick-» aus den K-ppen der 12 Grundschwcllen, die sich von 23V m oberhalb bis 480 m unterhalb der Riesa'er Brücke erstrecken und deren rechtwinklig zur Uferlinie gerichtete Lag« an der gepflasterten Uferböschung mit rothen römischen, aus weißem Grunde gemalten Ziffern I bi» XII gekennzeichnet ist, wird hiermit untersagt. Den bezüglichen besonderen Weisungen de» Strommeisters, sowie de» Ufermeistcr» ist pünktlich zu entsprechen. Zuwiderhandlungen werden nach 8 366" de» Reichsstrafgesetzbuches mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder mit Hast bi» zu 14 Tagen bestraft. Meißen, am 12. Februar 1901. Königliche Amtshauptmannschast als Elbstromamt. von Tchroeter. Hk. Freitag, den 22. Februar 1S01, Barm. 11 Uhr, kommt im B-csteizerunzSlokal hier ein photographischer Apparat gegen sofo.tige Bezahiuug zur Versteigerung. Riesa, 16. Februar 1901. Der Ger.»Vovz. des Kgl. NmtSger. Sekr. Eidam. Klarschlag-Lieferung. Die Gemeinde Pausitz braucht zum W gebau ca. 70 edw guten Steinklarschlag. Offerten mit Pirisangibr sind bis 1. März 1901 an den Unterzctchneten einzusende«. Pauiitz, den 18. Februar 1901. " Busch, Gemeindevorst. Lertliches und Sächsisches. Riesa, 18. Februar 1901. — Tagesordnung für die öffentliche Stadtverordneten sitzung, DienGag, den 19. Februar 1901, Nachmittags 6 Uhr. 1. Rathsbeschluß über Verleihung der Ständigkeit an die Radelarbeitslehrerinnen Fräulein Steglich und Nebel. S. Vorschläge für die Neuwahl eines Bezirksvor stehers im 4. Bezirk. 3. Voranschläge für die Kirchen ärar- und die Kirchengemeindekasse auf das Jahr 1901. 4. Berathung der neuen Local-Schulordnung. 5. Restanten regulativ. 6. Geschäftliches. Geheime Sitzung. Rathsde- putirte: Herr Bürgermeister Boeters, Herr Stadtrath Hynek. — Ei» wichtiger Gedenktag für unser Riesa ist der morgige 19. Februar: Am 19. Februar 1876, Abends 10 Uhr, «Iso vor 25 Jahren, erfolgte der Einsturz der alte»! Riesaer Nlbrücke. Der Eisgang und die Hochfluthen hatte» de» «uf Beton gegründeten Thril des LandpseilerS der Brücke unterwaschen und denselben so stark beschädigt, daß der große Brückenbogen (ca. 95 Meter) der Fahrbrücke mit Fußsteig i» die Elbe stürzte. Die Brücke bot einen trübseligen Anblick, mäch tige Eisentheile ragten aus dem Wasser heraus und zwischen denselben hatte sich EiS festgesetzt und drückte stark gegen den Rest de» Pfeilers, so daß derselbe fortgesetzt Wetter ab bröckelte bis am 22. Februar Nachmittag gegen 4 Uhr unter heftiger Detonation der weitere Einsturz der Brücke erfolgte. Tausende von Menschen eilten damals von weit her nach Riesa, »m die chaotische Verwüstung zu bewundern. „Die-eingestürztrn eisernen Bogen", fo schrieb das Elb-blatt, „liegen gekrümmt wie Riesenwürmer nicht im Staube, sondern in den Hochfluthen des Elbstroms, an den beiden noch nicht entfernten alten Pfeilern angelehut al» trauriges Wahrzeichen für eine abermalige auf längere Zeit zu Grabe getragene Hoffnung der Stadt." — „Neues Leben blüht auS den Ruinen", da» hat sich auch hier bewahrheitet, stolzer, schöner, mächtiger erstand die neue Brücke, die bereits am 2». Dezember 1878 dem öffentlichen Berühr übergeben werden konnte. — I» der am 17. d. M. abgehaltenen AussichiSrcths- fitzung der Sächsischen Bank zu Dresden ist beschloßen worden, der sür IS. März d. I. einznberufrnden Generalversammlung für da» Geschäftsjahr 1900 die Vertheilung einer Dividende von 9°/. gegen 7'/,°/, sür 1899 in Vorschlag zu bringen, ferner solle» vom Gewinne 75 900 Mk. sür den Pensiousfond», 150 vvv Mk. sür da» Drlcredere-Eonto, 439 772 Mk. sür de» Reservefonds und 9324 Mk. sür Inventar-Conto Verwendung finde», der danu noch verbleibende Rest soll auf neue Rechnung »orgetrage« »erden — Gegenüber der Ankündigung, da» sür die zu errichtenden Post-Sastensächer sür abzuholende Briefe bei der Reichs post Gebühre» erhoben werden sollen, weist der „Schwäb. Merkur" darauf hin, daß in Stuttgart, wo die isttvr doiss schon lange eingeführt sind, die Benützung derselben seit Jahre» ganz kostenfrei ist: „Die Post geht dabei von dem ganz richtigen Gedanken aus, daß diese Einrichtung eine Entlastung für ihre Beamten bedeutet, und daß ein Mißbrauch dieser Ein richtung nicht zu befürchten ist, da die Abholung der Briefschaften dem Adressaten Kosten verursacht; wird doch für diesen Zweck sein eigene» Personal in Anspruch genommen. Die Reich-post dagegen Wil für ein Fach von gewöhnlicher Größe 12 Mark, für rin größere» 18 Mark jährlich verlangen. Vom Stand punkt der »ürttembergtschrm Postvrrwaltung au» ist da» eine antedkluviale Einrichtung; eS wurden früher in Stuttgart aller dings auch Gebühren erhoben, aber im Wesentlichen zn einer Zeit, da man noch mit Gulden rechnete." — Spkelplan der Dresdner Hoftheatw. Opernhaus. Dienstag: „Die Fledermaus", Mittwoch: Gedenkfeier sür Verdi, „Requiem von Verdi", Donnerstag: „Fidelio", Freitag: „Die Abreise", „Sylvia", Sonnabend: „Das Rheingold", Sonntag: „Des Teufel? A theil". — Schauspielhaus. Dienstag: „Der Lieberkmt. kl", ..der sechse Sinn". Mittwoch: „Gras Essex", Donnerstag: „Wilb-.lm Teil", Freitag: „HauS Rosen hagen", Sonnabend: „Hasemanns Töchter", Sonntag: Zum ersten Male: Ohne Consens". Neu einstudirt: „DaS Stif tungsfest. — Am vorigen Sonnabend Mond in der 8. Stunde war in der Werkstatt des Herrn Tischlermeisters Linke, ein Schadenfeuer entstanden, das zwar bald unterdrückt wurde, immerhin aber nicht unerheblichen Schaden ange- ! richtet hat. Tie allarmirte Feuerwehr brauchte nicht in Thätigkeit zu treten. — Meister Falb kündigt für die ersten Tage nach dem 22. d. M. sehr ausgebreitetes Regenwetter an, jedoch nur auf ein paar Tage. Die Temperatur steige über das Mittel. Es herrsche Gewitterneigung. Stellenweise würden Ge witter eintreten, die dann von starken Regen begleitet sein würden. Bekanntlich zeichneten sich die Falbschen Pro gnosen ost dadurch aus, daß sie nicht zutreffen. Sollte aber das angekündigte Regen- und Thauwetter doch ein treten, so würde eine außergewöhnliche Hochsluth die un ausbleibliche Folge sein; zu empfehlen ist den Bewoh nern der bedrohten Elbortschaften auf jeden Fall Schutz maßnahmen bereits jetzt zu treffen. — Der Winter von 1844/15 war ein sehr harter. Da mals war cs auch bis zu Weihnachten nicht weniger als winterlich gewesen, konnte dock sogar die Jugend bar fuß laufen und ebenfalls erst am 11. Februar hatte sich der eigentliche Winter eingestellt. Aber was für einer. Mit 15 Grad Reaumur einsetzend, ist die Kälte zwcitweilig bis 20 und mehr Grad gestiegen und hat so bis zum 2. Osterfeiertage (24. März) fortgedauert. An diesem Tage ist dann so starkes Thauwetter eingetretcn, daß vielfach schon tags darauf der Eisgang und zwar ein sehr gefähr licher, begonnen hat. — Se. Exzellenz Generalleutnant Freiherr v. Hausen ist seit Sonnabend aus 4 Wocken mit der Vertretung des kommandircnden Generals des 2. königl. sächs. (19.) Ar meekorps, Sr. Exzellenz v. Treitschke in Leipzig, betraut. — Ein Versuch, dessen Ergebnis; in weiten Kreisen großes Aufsehen hervorgerufen und viel besprochen wer den wird, ist nach deut Vogtl. Anzeiger dieser Tage bei dem 2. Weinkongreß in Halle a. S. unternommen wor den. Herr Weingroßhändler Gustav Mbig in Plauen hatte bei 15 bekannten Wcinhändlern in Leipzig und Halle a. S., deren Namen vorliegen, je eine Flasche Wein durch dritte Personen holen lassen und zwar auf schrift liche Bestellung folgenden Inhalts: Bitte Ueberbringer dieses 1 Flasche Wein (Angabe der Sorte: Rhein-, Mosel- oder Bordeauxwein) zum Preise von — (die Preise schwanken von 90 Psg. bis 2 Mark 80 Psg.) auszuhändigen. Derselbe soll als Krankenwein verlvendet werden und muß rei ner Naturwein sein. Wie nun Herr Albig mittheilt, hat sich bei der Probe auf dem erwähnten Weinkongreß ergeben, daß von diesen 15 Flaschen die Prüfenden auch uicht eine Flasche für naturreinen Wein erklären konnten! Unseres Erachtens wird man maßgebenden Ortes von diesem Ergebniß Kenntnis; nehmen müssen, insbesondere aber auch in den Kreisen unserer Reichstagsabgeordneten, die sich genwürtig mit der Weinfrage beschäftigen. — Nach einer Bekanntmackung des Reichs-Eisenbahn- Amtes vom 11. Februar d. Js- im Central-Blatte für da» Deutsche Reich wird die Frist für den Anfbrauch der in her Berlehrsordnung für die Eisenbahnen Deutschlands vom 15. November 1892 vorgcschriebenen Frachtbrief-Formu lare bis zum 31. Dezember 1901 verlängert. — „Beginne mit der Adresse!" Diese Aufforderung, tz> schreibt ein Leser der „Frkf. Ztg ", sollte man bei uns in dem Sinne beherzigen: „Beginne den Brief mit deiner eigenen Adresse!" Die praktischen Engländer thu», dies in allen Fällen seit langen Jahren. Wo ihr Bries)- Papier die häusliche Adresse nicht schon vorgcdruckt ent hält, vergessen sie niemals, ihre Adresse an den Kopß zu schreiben, auch auf Reisen und selbst bei Postkarten. Bei uns ist diese löbliche Gewohnheit noch immer nicht in weiteren Kreisen durchgedrungen. Man pflegt die eigene Adresse nur dann anzugcben, wenn man annimmt, daß sie dem Adressaten unbekannt sei, oder wenn man übe» die richtige Bestellung des Briefes Zweifel hat. Man ver gißt dabei, daß sehr oft — wie die zwei Millionen unbe stellbarer Sendungen beweisen -- die Bestellung mehr als zweifelhaft werden kann, wenn sie dem Absender auch zweifellos erscheint — sei es, weil der Adressat verzogen ist, sei es, weil der Absender, ohne es zu merken, eine fehlerhafte Adresse schreibt, sei es durch irgend ivelche andere Zufälligkeiten. In all diesen Fällen würde durch die Beifügung der eigenen Adresse die Unbestellbarkeit vermieden bezw. der Brief an den Absender zurückgeleitet werden. * Strehla, 18. Februar. Heute früh 7 Uhr ent stand in einem Hause ein kleiner Brand, der aber durch herbeigeeilte Nachbarn und die allarmirte Feuerwehr bald' unterdrückt wurde. Großenhain, 15. Februar. Herr Hilfsgeist lick-e« Schneider in Zscheila bei Meißen wurde als TiakonnS in Frauenhain gewählt. * Großenhain, 17. Februar. Eine ebenso seltene wie interessante Wintsr-Reitjagd veranstaltete gestern der hiesige Parforcejagdverein. Zu der vom schönsten Winter wetter begünstigten Jagd hatten sich reichlich 20 Herren cingefundcn, größtentheils in Uniform, doch bemerkte man auch Rothröcke unter ihnen. Das Stelldichein befand sich unweit der Paulsmühle. Dort wurde eine Schleppe ange legt, die sich bei ca. sechs Kilometer Länge die Röderwies«« entlang nach Kalkreuth und um das Vorwerk Bieberach bewegte. Die Jagd ging mehrfach über dichtverschneite Wiesen und Felder, tiefe Gräben, bei deren Nehmen die Reiter oft mit dem Schnee in mehr wie liebsam nahe Be rührung kamen. Nach Beendigung der Schleppe wurde einem Fuchs die Freiheit gegeben; die Meute nahm ga» bald mit Hellem Geläut die Fährte auf, und schon nach kur zer Zeit wurde Meister Reinecke von den Hunden gedeckt. Herrn Leutnant Freiherrn von Stralcnheim vom Gar dereiterregiment gelang cs, auszuheben. Dohna, 16. Februar. Am Sonntag, verunglückte; in der Köttewitzer Papierfabrik der Arbeiter Walther. Der selbe gerieth durch Ausgleitcn beim Umrühren in den mit siedendem Leim gefüllten Bottich und zog sich hierbei schwere Brandwunden an Gesicht und Händen zu. Yicstern Freitag ist der Verunglückte seinen schrecklichen Verletz ungen erlegen. Derselbe hinterläßt eine Frau und drei Kinder.
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