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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.03.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-03-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190103195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19010319
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19010319
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-03
- Tag1901-03-19
- Monat1901-03
- Jahr1901
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.03.1901
- Autor
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dertnteressen vertrete, sondern gleich der konservativen Fraktion al» höchstes Atel seine» Wirken» und Program mes die Förderung der gesammten Interessen, de» Sönig- thnmS nud de» ganzen Vaterlandes betrachte . In diesem Sinne wünsche er dem Lunde der Landwirt he Erfüll ung seiner Wünsche. (Beifall.) In der weiteren Aus- spräche wurde die ländliche Arbeiterfrage berührt. Zwickau. Vor bqm hiesigen Schwurgericht hatte sich der Bergarbeiter Gustav Albin Weber aus Schneeberg zu verantworten, der am 29. Dezember v. I. seinen eigenen Sohn erstochen hatte. Der Angeklagte erfreut sich des besten Rufes. Der Erstochene stand im 20. Lebensjahr und war, wie der Vater, Bergarbeiter. Der Angeklagte sollte sich nicht wegen Morde» oder Todtschlags, sondern wegen Körperverletzung mit tödtltchem Erfolge verantworten, da das Gericht annahm, daß Weber seinen Sohn nicht tob ten, sondern ihn nur verletzen wollte. Weber, Vater von 8 Kindern, bestreitet seine Schuld an dem Tode des Sohnes entschieden. Aus der Verhandlung ging hervor, daß es zwischen dem Angeklagten und seinem erstochenen Sohne oft zu Zerwürfnissen gekommen ist- Das Motiv dazu soll darin beruhen, daß der Sohn ost in be trunkenem Zustande nach Hause kam, auch ein Licbesver- hältniß mit der um 7 Jahre älteren Fädlerin Markert unterhielt, mit dem der Later nicht einverstanden war. Auch am Abend des 29. Dezember v. I. kam der Sohn be rauscht von der Schicht nach Hause und es kam zwischen ihm und dem Vater zu einer heftigen Auseinandersetz, ung. Die unmittelbare Ursacye derselben war, daß der Sohn eine angeblich dem Vater gehörige Hose angezogen hatte. Der Streit artete schließlich in Thätlichkeiten aus. Bei dem entstandenen Handgemenge ist der Sohn vom Vater mit einem Schlachtmesser, das dieser gerade in der Hand hatte, in den Hals gestochen worden. Der Stich traf eine Ader und der junge Weber verblutete vor den Augen der Geschwister und des verzweifelten Vaters. Der tieferschütterte Vater behauptete, er habe den Sohn dem er übrigens ganz zugethan war, keineswegs ab sichtlich gestochen, er habe sich vielmehr bei der heftigen Szene seiner Haut wehren müssen und dabei sei wahr scheinlich der Verstorbene unglücklicherweise in das Mes ser gerannt. Die äls Zeugin anwesende Geliebte des Er stochenen belastet den angeklagten Vater schwer; auch sie wer Zeugin des traurigen Vorfalles und bekundet, der Vater habe wiederholt und mit aller Wucht, offenbar in bö -williger Absicht auf den wehrlosen Sohn losgestochen. Sie entwirft ein trauriges Bild des Familiendramas. Das Gericht und die Geschworenen bannten die Schuld des Angellagten nicht für erbracht halten. Der unglückliche Later wurde kostenlos freigesprochen. Ottendorf bei Neustadt, 18. März. Der hier seiner zeit in da» UntersuchungSgesängMß eingeliestrte Cigarrenarbeiter Domke ist an» diesem wieder entlasten woiden, nachdem sich seine Unschuld herauSgestellt hat. Er stand bekanntlich unter dem Verdachte, vorigen Herbst ein junge» Mädchen von hier überfalle« und durch Messerstiche lebensgefährlich verletzt zu haben. Auerbach, 18. März. Einem hiesigen Geschirrführer, welchem Mitte voriger Woche von einem umstürzenden Wagen di« Beine arg beschädigt wurden, mußten im hiesigen Kranken hause beide Unterschenkel amputirt werden, weil die Knochen zer splittert waren »nd der Brand hinzugetreten war. Adorf, 18. März. Die Bodentreppe herabgestürzt ist gestern Morgen in der Remtengrünrrstraße ein vierzigjähriger, von seiner Fra« getrennt lebender Muschelarbeiter Namen» Preßler. Derselbe lag um nächsten Morgen, als die HauSthür geöffnet worden war, todt am Fuße der Treppe er hatte das Genick gebrochen. — Marienberg, 18. März. Zum Nachsolper de» am I. Aprll in den Ruhestand tretenden Vorstehers de» hiesigen Postamts, Postmeisters Jentzsch, wurde der Postsekretür Herm» au» Dresden bestimmt. Plauen i. V., 18. März. TaS 1>/> Jahre alte Kind einer in der Langrstraße wohnenden Wittwe stolperte in der Nähe des OscnS und sti ß dabei einen mit heißem Kaffee ge füllten Topf um. Der Kaffee verbrühte das Kind deran, daß eS noch längeren, qualvollen Schmerzen seinen Geist aufgab. Leipzig, 17. März. Bezüglich des Einschreitens der Staatsanwaltschaft in Sachen der Leipziger Wollkämmerei sieht sich die amtliche , Leipz. Ztg." genöthigt, eine Be richtigung des Rechtsanwalts Dr. Keil-Halle, Mitglied der Lertraucnskommission der Aktionäre, aufzunehmen, in der gesagt wird: „Im vorigen Jahre nach Eintritt der Verluste hat nur eine Generalversammlung stattgefunden, am 30. August, und diese verdient keineswegs die Bezeich nung tumultuarisch: es wurde dort durchaus ruhig und sachlich verhandelt. Tie königliche Staatsanwaltschaft ist auch nicht aus Grund von Mittlwilungen eingcschritten, die über diese Generalversammlung in die Zeitungen ge langt sind, sondern erst auf Grund der Zeitungsberichte über das Ergebniß der Revision, die von der in der Generalversammlung gewählten Bertrauenskommission vorgenommen wurde. Ter Rcvisionsbericht ist am 27. November 1900 in einer Versammlung der Aktionäre mit- getheilt und besprochen worden; er liegt überdies ge druckt vor. Tas erste Einschreiten der Staatsanwalt schaft datirt aus dem Teccmber 1900." Au» dem Reiche und Aus lande. In M ü n st crberg wüthete eine gross' Feuersbrunst in der Deutschen Thonröhren- und Chamottefabrik, die erst vor zwei Jahren erbaut worden ist. Tas vier Etagen hohe Brennhaus ist bis aus die massiven Umfassungs mauern niedergebrannt. Ter durch Versiü-erung gedeckte Schaden ist sehr groß. — In Sprot tau gingen vor gestern plötzlich drei Witzschläge unter sehr starken« Don- «er. nieder. 25 FernsprqHleitungen in ßer Stadt sind vollständig ^rstört. Et« Militärpvsten, der in der «ähe eine» Blitzableiters patvouilltrte, vnoede betäubt. — Die Nürnberger Strafkammer verurtheitte den Fabrik- direetor Gerwert wegen vollendeter Erpressung zu einem Monat Gefängnitz. — Vom Eiger ^Schweiz) ging über die vorgelagerten Berghänge der WergiSt-älalp ein« mächtige Staublawine nieder, welche große Verheerungen anrichtete. Das Stationsgebäude Alpiglen, sowie der Ort selbst wurden zum Theil zerstört. Da» Naturereigntß war um so überraschender, als das gefährete Gelände von allen bekannten Lawinenzügen entfernt kegt. — In Krakau wurde der Infanterist Joses Balzer, well er ei,«en ihn arretirenden Gendarm erschossen hatte, -um Tode verurtheilt. — Im Steuerraum des der American linie gehörigen Dampfers „Newyork" explodirte am 14. d- ein zur Kühlanlage gehörender Ammoniakbehäl- ter, wodurch drei Personen verletzt wurden; zwei derselben sind gestorben. Der Raum füllte sich mit Dämpfen, welche sich nach der zweiten Kajüte zogen Mehrere Personen er krankten. — Im Prozeß gegen den Stationsassistenten Weipert, der unter der Anklage stand, das fürchterliche Heidelberger Eisenbahnunglück verschuldet zu haben, wurde am Freitag das llrtheil gefällt. Weipert wurde zu acht Monaten Gefängniß verurtheilt, auf welche vier Monate Untersuchungshaft in Anrechnung kommen. Er wurde sofort auf freien Fuß gesetzt. Aus den Aussagen Weiperts ging hervor, daß er erst achte Tage den Posten auf der Äation KarlsHor bekleidete, im Telegraphiren nicht sehr geübt und an jenem Sonntage von 10 Uhr Vormittags an dienstlich thätig gewesen war. Da er außer dem Fahr- auch den Schalterdienst habe besorgen müs sen, und zudem mit dem neuen Winterfahrplan noch nicht ganz vertraut gewesen sei, habe er sich von einem Freunde etwas im Dienste helfen lassen- Infolge Uebermüdung habe er de«, Kopf verloren u,«d infolge hiervon den Personenzug 126a von Station Schlierbach angenommen, bevor der 8 Minuten früher auf der Station Aarlsthor fällige Lokalzug 16a eingelaufen war. Sein Jrrthum sei ihm aber alsbald zum Bewußtsein gekommen und er habe sofort die Station Schlierbach wieder angeläutet, um Abänderung zu schaffen; doch der in Schlierbach dienst- thuende Assistent Zahn habe ihn mißverstanden und wie derholt unterbrochen, so daß eine Verständigung un möglich gewesen sei. Trotz alledem wäre des Unglück ver mieden worden, wenn der Lokalzug nicht auf offener Strecke gehalten hätte, wovon er (Weipert) nichts gewußt. Der Staubregen tu Mitteleuropa. In der Zeit vom 10. bis 13. März ist, wie wir schon in kürzeren Notizen wiederholt gemeldet haben, in einem großen Theile von Eentraleuropa, von Italien bis nach Skandinavien, das Niederfallen von gelblich- oder röth- lich-grauem feinem Staube, meist als Begleitung von Re gen oder Schnee, beobachtet worden. Die früheste Wahr nehmung dieser Art wurde in Sicilien, darauf im mitt leren und nördlichen Italien gemacht. In Palermo sahen die Einwohner am Morgen des 10. Februar bei nebeligem Wetter ein gelblich-rothes Dämmerlicht und röthlichc Strahlen. Dann setzte Regen ein und mit diesem kam ein feiner ziegelfarbiger Staub aus der Luft herab. Tas aufregende Phänomen verursachte großen Schrecken bei der Bevölkerung, die den Beginn des Weltunterganges gekommen glaubte. Ueberall sah man Gruppen von ängst lichen Menschen, die nach einer Erklärung der unge wohnten Erscheinung forschten. Gegen 10 Uhr klärte sich der Himmel schwach auf; gegen 12 Uhr verdunkelte^er sich wieder und der Staübfall trat aufs Neue ein. Aus Li vorno berichtet uns Herr E. Neu: „Um 11 Uhr Abends ging ein leichter Regen nieder, der wie in Süditalien gefärbt war und aus Hüten und Kleidern von jedem Tropfen eine Spur hinterließ. Am nächsten Morgen war eine dünne Schicht des räthselhaften Staubes auf allen Hellen Gegenständen zu sehen, die dem Regen ausgesetzt gewesen waren. Besonders deutlich zeigte sich der Nieder schlag auf den Grabsteinen, Kirchentreppcn, Denkmälern rc. Die von mir auf einem Marmortisch des Gartens ge sammelte und gewogene Staubmenge ergab 4^, Gramm auf den Quadratmeter Bodenflüche. Nimmt mau hiernach entsprechend der geographischen Breite Livornos, als Durchschnittszahl für Italien 5 Gramm auf den Quadrat meter an, so ergiebt sich» daß an jenem Tage allein im Königreich Italien die ungeheure Menge von etwa 14/2 Millionen Donnen dieses Staubes niedergefallen ist. Ter Staub, von dem ich eine Probe, etwa 2>/_, Gramm beifüge, sieht wie pulverisirter blasser Ziegel aus." Im österreichischen Alpengebiete, besonders in Kärnthcn, dann auch auf dem Nordabhange der Mpen trat der Staubfall zugleich mit Schnee am 11. März ein, ebenso in Banibercp, Zu Hamburg fiel der Staub in der folgenden Nachl gleich zeitig mit Schnee. Die übersandte Probe läßt diesen Staub als ockergelbes, überaus feines zusammenbackendes Pulver erkennen, in welchem Quarzkörnckum durchaus nicht zu erkennen sind. Versucht man die Ausbreitung des Staubfalles, der nach Norden hin an Intensität er heblich. abnahm, mit den Wittcrungsverhältnissen in Be ziehung zu bringen, so findet sich, daß am 20. März mor gens das Centrum einer Depression südwestlich von der Insel Sardinien lag und demzufolge auf der Insel Si cilien südliche bis südöstliche Winde herrschen muhten. In Neapet war der Wind Südsüdost. Am 11. März hatte sich die Depression nach Norden verschoben, und eine zweite bildete sich nördlich von ihr, über Bayern, am 12. März lag sie über Norddcntschland und entschwand darauf in der Richtung auf die russischen Lstsceprovinzen. Es fand also in den Tagen vom 10. bis einschließlich 12. Nlärz, in den obersten Luftregioncn eine von Italien gegen Dänemark hin gerichtete allgemeine Strömung^ statt, der auch jene Depression strlgte. Die südkchße Persel»«« kam wahrscheinlich von der nordafrikanischen Küß» m»P der mttgeführte Staub ist Wüstenstaub aus der Sahara , der innerhalb der Depression mit der aufsteigenden Lift in die Höhe geführt wurde. Die feinstev, pulverförmigen Theilchen desselben wurden in die oberste Luftströmung geführt und von dieser nordwärts getragen. Wir haben hier in kleineren Verhältnissen ein Analogon zu den Erscheinungen nach dem Ausbruche des Krakatau, durch den vulkanische Asche bis in die LirruSregton geschleudert wurde, welche die wunderbaren Morgen- und Abend röthen im Jahre 1883 verursachte. UebrigenS ist die Er scheinung des rothen Staubes gar nicht so selten. In einem gewissen Gebiete des Atlantischen Oceans an der Westküste Rordafrikas kommt sie so häufig vor, daß diese Region den Namen „das Dunkekmeer" erhalten hat. (K- Z) Lernttschte», Eine aufregende Scene spielte sich im Sitz ungssaal des Würzburger Schöffengerichts ab. Ein Bur sche Namens Englert von Helmesheim, der zur Zeit 8 Monate in Amberg zu verbüßen hat und diesmal eine Zusatzstrafe von 20 Tagen erhielt, sprang bei der Urtheils- publikation nach dem Gerichtstische, ergriff ein Tinten glas und warf es nach dem Vorsitzenden (Amtsrichter Steinert.) Der Inhalt ergoß sich über die Amtsrobe Als er ein zweites Tintenglas nach dem Vorsitzenden werfen wollte, schlug ihn der anwesend« Rechtsanwalt Dörrer auf die Hand, so daß er das Tintenglas fallen ließ. Ge richtsdiener und ein Gendarm eilten herbei und nah men den Burschen fest, fesselten ihn und führten ihn ab. Bat ermord. Auspitz (Mähren), 17. März In Gur- dau bewohnte der 58 jährige Häusler Johann Ludwig mit seiner um em Jahr älteren Frau Josepha, seinem verheirateten 26 jährigen Sohne Johann, seiner Schwie gertochter und feinem 14 jählügen Sohne Stephan ge meinsam das ihm gehörige Haus Nr. 126. Zwischen Ludwig sen. und seinem älteren Sohne Johann gab es häufig Zwistigkeiten wegen der Forderung des letzteren, daß ihm der Vater das Haus geben möge. Ludwig sen. erklärte je doch standhaft, daß das Haus, so lange er lebe, sein Eigen- thum bleibe. Aus Wuth erschlug der Sohn seinen !Äter unter der Mitwissenschast seiner eigenen Gattin, wie diese beiden bereits gestanden haben. Frau Ludwig und ihr Sohn befinden sich in Hast. Neueste Nachrichten und Telegramme vom 19. März 1901. u Berlin. Gestern wurden von der die Untersuchung führenden Behörde, wie der »Berl. Lokalanz." meldet, die Be kundungen de» Kaiser» über daS Attentat in Bremen eingeholt. Die Zeugenschast de» Kaisers konnte sich naturgemäß ,mr auf die Wahrnehmung der Verletzung beziehen, da der Monarch da» Ereigniß sellft nicht beobachtet hat. rr Berlin. Nach einer Meldung auS Hamburg wur den die Vertrauensmänner der sozialdemokratischen Pattei für den 8. und 10. schleSwig-holsteinschen Reichstags-Wahlkreis, Toma» und Toelge, gestern wegen Majestktsbelridigung zu sechs bezw. drei Monaten Gefängniß verurtheilt. Die Briden hatte« als Verleger zweier Flugblätter gezeichnet, die die allgemeine Politik de» Reiches und im Besonder« die Chinapolitik behan delten; der Kaiser war in keinem drr beiden Flugblätter ge nannt. rr Berlin. Ein schwere» Eisenbahnunglück hat sich auf der Kleinbahn Königs-Wustrrhausen-Toechlin in der Nähe der Haltestelle Gallun, südlich von Mittewalde, ereignet. Wahrscheinlich infolge falscher Weichenstellung fuhr die Maschine de» Zuge», die vier mit Steinen beladene Wagen schleppte, auf eine Anzahl leerer Wagen auf; der Lokomotivführer wurde so schwer verwundet, daß er starb, und zwei weitere Personen erlitten ebenfalls schwere Verwundungen. rr Graz. Gestern Abend 6-/2 Uhr wurde h-ier ein leichter Erdstoß mit vertikaler Schwingung verspürt. rr Petersburg. Gestern fand auf der Jassy-Pro menade eine große Kundgebung statt, welche alle An zeichen eines Aufruhrs trug. Kosaken griffen die Menge au, welche aus Arbeitern und Studenten bestand; zahl reiche Personen sollen verwundet, mehrere sogar getödtet worden sein. 700 Studenten wurden verhaftet «nd in Gegenwart des Justizminisders sofort einem Verhör un terzogen. n Konstantinopel. Da neuerdings bulgarische Banden das Villajet Monastir unsicher machen, weist die Pforte die dortige Militärbehörde an, die Vernichtung dieser Bande energisch durchzuführen. rr Toulon. Die russische Marine wird bei den Festen zu Ehren des italienischen Geschwaders durch drei Kriegsschiffe vertreten sein. Alle französischen Schiffe feuern beim Eintreffen dc» italienischen Geschwaders 21 Salutschüsse ab; 1000 fran zösische Soldaten werden die Ehren erweisen. Die italienische Regierung soll Einspruch dagegen erhoben haben, daß daS Rath- ;aus mit französischen, russischen und italienischen Fahnen au», geschmückt wird. r: Odessa. Infolge der Unruhen sanden hler zahlreich« Verhaftungen statt, die mit der Entdeckung kompromiitirender Schriftstück« in Zusammenhang stehen. )( Petersburg. Anläßlich eines TraurrgotteSdirnste» ür die vor zwei Jahren in der Peter-PaulS-Festung verstorbene Studentin Wetrowka beabsichtigten die Studirenden der hiesigen Hochschule eine große Manifestation vor der Kasanschen Kathe drale. Die Polizei, welche seit Tagen davon unterrichtet war, hatte die nöthtgen Vorkehrungen getroffen, um Straßrnunrnhen u verhindern. Al» die Manifestanten, unter denen sich zahl reiche Studentinnen befanden, sich auf dem Platz vor der Kathe- »rale eingefunden hatte», erschienen Abstellungen von Garde» kos«!«,, berittene GenSdarmerie und Polizei, zerstreute dieselbe«
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