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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.04.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-04-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19020401018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1902040101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1902040101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-04
- Tag1902-04-01
- Monat1902-04
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2342 » MM W v»mpr., ivinoii.ira- — UM^ FW lutnoU« ll »«uotev-sillel. Mr Herren DMVlFRRRvRR MW TR, TR» von8-'/.1u.4-9 Uhr. Damen v. 1-4 Uhr täglich. Wannen» o. HauabSder za l«der Ta ^Szeii. «raßlK GFtzO Damen: Dienst., Donnerst, n. Soanab. v. h,9- ST/llM LLLLllLLBsLsSäll MV , »,.11 u. Montag. Mittw, Freit, v. '/^-ü Udk. .UFa>K«,«»»»-Ha M vlücherftr. 18. Rufs. Damvt-, ittsch-räm., üastendampf-, eIMRIsTtRIIas UBiTRR, Saud-n. Wannenbäder. Masjagr. Backunaen. KrvstallN.Waäer. I-alpUßvr Lardall, Ersatz der natürlichen Quellen von Kissingen, Franzrntbad, Nauheim. Marirnbav,e. S-enalkur für Frauenleiden, Bleichsucht, Herz», Leber», Stieren», Magenletden. Gicht, NdeumaUsmus, Ischia», Sirrvrnleidra in den verschiedensten Formen «. deral. MartoabL«, Temperatur de« «dsl« Dam.: Mont,Mittw,Sonnab.2-'/»kNm, Schwimmbassin » Dienst-Donnerst, Freitag'/.9—11 Bni., antzerdem Montags Abend» »an '/,8—s Uhr. La«wtoa-I»as. «I«Ir1r. Z^Ivkt-LL«»»»üU«r, reinigen da» vlett — stärken die Nerven. > Mittwoch: Nudeln mit Rindfleisch. D. V. Sohnke. April küttslull LL. / - Reis und Morchel» mit Riudsleisch. D. v. Rühl. N. Lei»,. Speise-Anst.. Seiher Str. 43/4Ü. Dienstag: Rindfl. u. Siergräupche» m. Morcheln. Königreich Sachsen. * Leipzig, 31. März. Der Rath stimmte am Sonn abend den Verträgen zu, die zwischen der sächsischen und preußischen Regierung mit der Stadt Leipzig mit Rück sicht auf die Erbauung eines Centralbahn- l>vfcS hier abgeschlossen worden sind. Wir haben zu nächst abgesehen, hiervon in unserer SonntagSnummer Mittheilung zu machen, weil die Verhand lungen über einzelne Fragen auch nach der Vereinbarung über die Hauptpuncte noch schweben und es deshalb im Interesse der Sache noth- wendig ist, ote Angelegenheit noch nicht der öffent lichen Besprechung zu unterstellen. Nachdem jedoch von anderer Seite Mittheilungcn veröffentlicht worden sind, sei hier über die Sache das Folgende angeführt. Es ist von der Deputation, resp. Herrn Stadtbaurath Franze, dem als Techniker die umfassendste Arbeit zufallen mußte, ein eingehender Bericht verfaßt worden, der ge druckt vorliegt und der, sobald die Herren Stadtver ordneten über die Sache verhandelt haben, veröffentlicht werden wird. Wir kommen darauf noch zurück. Bet der Behandlung der ganzen Angelegenheit, die nunmehr wieder nm ein beträchtliches Stück vorwärts gekommen, ist der Standpunct eingenommen worden, die gegen seitigen Ansichten auszugleichen und in einem Entgegen kommen der verschiedenen Interessenten unter einander den Abschluß zu bewirken. Dies hat Herr Oberbürger meister Iusttzrath Or. Tründlin in der Plenarsitzung am Sonnabend ganz besonders hervorgehoben, wobei er gleichzeitig auf die Bedeutung der so wichtigen Ent scheidung für unsere Stadt hingewiesen hat. Schließlich hat der Herr Vorsitzende den Mitgliedern der engeren Deputation, die sich aus den Herren Bürgermeister Di. Dittrich, Stadtbaurath Franze und Stadtrath Wangemann »usammensetzte, für ihre Wirksamkeit mit warmen und herzlichen Worten gedankt. * Leipzig, 30. März. Folgende Personal Ver änderung en im sächsischen Po st di en st sind zu registriren: Dem Posrülrector Wernecke aus Ver tin ist «ine Postrathsstelle bei der hiesigen Over-Postdtrec- tivn übertragen worden; der Posunspeetor K vhler aus Dresden wurde als Pvstrath nach Frankfurt a. M. ver setzt. Die Verwaltung von Postoirectorstellen wurde übertragen: den Postcasiirern Liemnitz, Hillmann und Sterzel aus Dresden in Limbach, Niedersedlitz und Radebeul-Oberlößnitz. Die letztgenannten beiden Postämter, bisher zweiter Elasse, werden zum 1. April in lolche erster Elasse umgewandelt. Telegraphenamts- easiirer Adami vom hiesigen Haupt-Tetegraphenamt wurde als Telegraphendireetor nach Osnabrück versetzt. In eine Ober-Posttnspectorstelle bei der Ober-Postütree- tivn rücken ein: in Leipzig Postcassirer Bohn aus Greiz, in Ehemnitz Telegraphenamtscassirer Werrmann ans Hamburg und Pvstinspector Funck aus Schwerin in Mecklenburg, iu Dresden Postcassirer Müthe aus El berfeld; ferner wurden dem Telegraphenamtscassirer Peters und -em Postcassirer Krille aus Ehemnitz Ober-PostinspectorsteUen übertragen, Ersterem bei d;r Ober-Postdirection in Berlin, Letzterem in Stettin. Fol gende Postcassirer svom 1. April ab mit dem Titel Post- inspector) wurden in gleicher Eigenschaft versetzt: Sei fert von Reichenbach t. Vogtl. nach Glauchau, Wag ner aus Zwickau nach Auerbach i. Vogtl., Reichel von Bautzen nach Erimmttschan, Zimmerma n n von Frei berg nach Erimmitschau, Dittes vom Postamt 1 hier nach Annaberg, Sachse vom Postamt lO hier nach Aue; Ober-Postdirectionssekretür Dimm aus Ehemnitz ist in gleicher Eigenschaft nach Düsseldorf versetzt worden. Dem Ober-Postdirectionssekretär Büttrich in Dresden wurde eine Cassirerstelle beim Postamt 0 daselbst, den nachfolgenden Ober-Postdirectionssekretären wurden Telegraphenamtscasstrerstellen imit dem Titel Tcle- grapheninspector) übertragen: Haase und Wagner von der hiesigen Ober-Postdirection, Ersterem bei dem Ltaüt-Fcrnsprcchamte hier, Letzterem bet dem Haupt- Fernsprechamt in Dresden, Heinemann aus Dres den bei dem Haupt-Fernsprechamt in Berlin, Brink mann und Walrabe ans Ehemnitz beim Telegraphen amt in Ehemnitz, Ehlers aus Stettin beim Tele graphenamt in Dresden und Reichard aus Dresden beim Haupt-Fernsprechamt daselbst. In die Telegraphen» inspectorstelle beim Telegraphenamt Hierselbst wurde der relegraphenamtscassirer Schulz aus Essen an der Ruhr, in die Posttnspectorstelle beim Postamt in Alten burg in Sachsen-Altenburg der Postcassirer Herrmann aus Oberhausen, Rheinland, berufen. Bureaubeamten stellen erster Elasse (mit dem Titel Ober-Postpraktikant) erhielten: bei der Ober-Postdirection Hierselbst der Post sekretär Tente von hier, ferner die hiesigen Postsekre- lüre Bisetzky in Ehemnitz, Knappe in Düsseldorf, Riehl in Liegnitz. Als Ober-Telegraphcnsekretär wurde Postsekretär Mücke auS Schwerin in Mecklenburg nach Plauen im Bogtl., Postsekretär Grohnert ans Dres den nach Münster in Wests, versetzt. — Nochmals sei darauf Hingcwiesen, daß von heute all nur die neuen P o st w e r t h z e i ch c n bemrtzt wer den dürfen. Der Umtausch der alten Marken u. s. w. gegen neue findet bet den Postanstalten bis zum 1. Juni statt. * Leipzig, 31. Ndärz. Der Geltungsbereich der Ort 8 - taxe von Leipzig und von Paunsdorf ist auf die am I. April in Wirksamkeit getretene Postagentur in Stünz «Bezirk Leipzigs ausgedehnt worden. ,!. Am heutigen Tage begeht ein verdienter Beamter unserer städtischen Verwaltung, Herr Ober-Inspector Gustav Schicker, Bureauvorstand der beiden Abtheilungen de« Armen-Aint», da« 25jährige Dienstjubiläum. Herr Schicker hat mit seltener Thatkraft, eisernem Fleißc und hoher Intelligenz sich besonder« um die Neugestaltung des Lassen- und Rechnungswesen« unseres Armen-Amtes, welche« mit den zugehörigen 11 Anstalten rin vielgestaltige« und weite« Arbeitsgebiet darstellt, verdient gemacht. Bei der im Jahre 1900 erfolgten Neu - Eintheilung de« Armenamtes wurde Herrn Schicker iu Anerkennung seiner vorzüglichen Leistungen da« Amt eine« Bureauvorstande« mit dem Prädicat „Ober- Inspector" übertragen. Mit Recht genießt Herr Ober« Inspector Schicker die DerthschLtzung seiner Vorgesetzten, wie die aufrichtige Hochachtung und Liebe seiner College» und Untergebenen. — Am heutigen Tage begeht Herr Glasermeister Hermann Koitzsch in L.-Gohli« sein 2kjcibrigeS GeschäftSjubilaum. Der allgemein geachtete Jubilar bat eS verstanden, sich durch rege Thätigkeit au« ganz kleinen, mitunter recht schwierigen Verhältnissen empor zu arbeiten. Es wird ihm an seinem heutigen Iubeltage an Ehrungen aller Art sicherlich nicht fehlen. A» Leipzig, 31. März. Für den Verbandstaq deutscher Köche, -er von, 23. April bis 1. Mai hier in Leipzig stattfindct, giebt sich in wetten Fachkreisen daS lebhafteste Interesse kund. Zahlreiche Anmeldungen sind bereits erfolgt. Außer fachgewerblichen Fragen werden auch Vrganisalionsfragiff Gegenstände der Verhandlungen dcS Bcrbandstages bilden, insbe sondere wird über die Gründung von Innungen ge sprochen werden. Bis jetzt bestehen in Deutschland nur zwei Innungen der Köche: eine in Berlin und eine in Leipzig; beide haben sich recht gut bewährt. —m. Leipzig, 31. März. Bei vollständig ausvcrkaus- tem Hause hat am erste» Osterfeiertage der EirkuS E e sa r Si d o l t in der Alberthalle des Krystall-PalasteS seine Vorstellungen begonnen. Nach dem in allen Theilen befriedigenden Verlauf und nach dem glänzenden Erfolg derselben wird das Unternehmen, das mit einer imponi- renden Zahl von Pferden und mit einer großen Reihe von Künstlern auf s Neue in unseren Mauern etnge- zogen, sicher auch für die kommende Zeit einer gleich sym pathischen Aufnahme begegnen. In einer großen Revue des gesammten Personals und Marstalles führte sich in der an fesselnden Nummern reichen Eröffnungsvorstellung Herr Director Cesar Sidoli sofort mit einer hippo- logischen Empfehlungskarte von Bedeutung ein; das hier in einem langen Zuge durch die Manege geleitete edle Pferdematerial, über dessen Schönheit nur eine Stimme des Lobes herrschte, wurde später durch treffliche Dressur nummern in das glänzendste Licht gestellt. Es konnte die Zuschauerschaft neben sechs, von dem Leiter des Cirkus Sidoli in Freiheit vorgeführten Vollblut-Araber-Schim- mcln sechzehn in einer tadellosen Dressur gehende russi sche Rapphengste bewundern, und weiter sechs schottische Ponies, deren Vorführung in den Händen der Fran Director Gisela Sidoli lag. In der hohen Schule Lrillirten Mlle. Adejene und Herr Petoletti, der mit einer von ihm gerittenen „Troika" stürmischen Applaus errang. Unter den ferner auftretenden Kräften des Cirkus gewann Mr. Franz George mit seinen Jongleurkünsten ans galopptrendem Pferde reichsten Bei fall, wie man auch nicht müde wurde, den tadellosen Leistungen des als Jockey auf »»gesatteltem Pferde mit außerordentlichem Geschick turnenden Mr. Hubert Cooke und der lieblichen Mlle. Fabri, Reiterin kin siSele, verdienten Applaus zu spenden. Das gymnastische Ele ment vertraten die am Plafond eben so kühn als sicher arbeitenden Luftgymnastiker „The three Meteors" und die zu ebener Erde in hoher Vollendung ihrer Kunst sich zeigende Truppe Balaguer, dessen eines Mit glied leider das Unglück hatte, bet einem verwegenen Salto sich den Fuß zu verstauchen. Großes Interesse for derte vor Allem Herr Julius Seeth, der kühne Löwen bändiger, heraus, der die umgitterte Manege zum Stell dichein von fünfundzwanzig Löwen verwandelte und hier inmitten seiner dressirten Bestien mit diesen bemähnten Lieblingen allerlei Kunststücke vollführte. Im Ucbrigen sorgte das vierblättrige Kleeblatt der Clowns Nevelli unk» Tips, Biberon und Antonio ausgiebig für Kurzweil in der Pause. — In der Gabelsbergerstraßc fiel am Sonn tag Nachmittag einem Schriftgicßerl^yrling ein Dachschicfer auf den Kopf und verletzte ihn schwer. — In Folge des herrschenden Sturmes war in der Langen Straße ebenfalls ein Stück Schiefer vom Dache eines Hause? herabgetrteben worden, das einem dort entlang gehenden Mechaniker ins Gesicht traf und nicht unerheblich verletzte. I Leipzig, 31. März. Gestern Abend wurde in einer Wohnung der Idastraße in Voltmarsdorf ein Ein- bruchsdieb st ahl verübt. Dem Diebe fielen ein Geld betrag von 000 sowie zwei Uhren in die Hände. — In der Davidstraße wurde gestern Vormittag ein Droschkenkutscher von seinem Pferde in den linken Unterarm gebissen» so daß er einen Bruch des selben erlitt. Er mußte sofort in ärztliche Behandlung genommen werden. — Gestern Nachmittag wurde auf dem Augustusplatz eine 70 j ä h r i g e K r a u vom Sturme umgeworfen und dabei so erheblich am Kopfe verletzt, daß ihr die Verletzungen in der Sanitütswache genäht werden mußten. — Zwei aus einer Restauration am Täubchen wege yerausgesteckte Arbeiter zerschlugen aus Aerger hierüber mehrere Fensterscheiben, wobei sich der Eine nicht unbedenklich an der linken Hand verletzte. — Gestern Abend sprang in der Delitzscher Straße in Eutritzsch eine Schncidersehcfrau von einem im Gange befindlichen Motorwagen, kam zu Falle und erlitt eine schwere Gehirnerschütterung. Sie wurde bewußtlos ins Krankenhaus geschafft. — Naunhof, 29. März. Einem längst gehegten Wunsche vieler Eltern hat nunmehr der Schulvorstand entsprochen, indem er beschlossen hat, -atz ab Ostern an der hiesigen Schule eine höhere Abtheilung sTelecta) eingerichtet wird. Das Emporstrebcn der Stadt dürfte dadurch wirksam gefördert werden. — Markranstädt, 29. März. Wie gerüchtweise ver lautet, sollen Feldarbciter auf einem in der Mark ranstädter Flur nach Altranstädt zu gelegenen Felde einen merkwürdigen Fund gemacht haben. Beim Bestellen des Feldes brach plötzlich ein Arbeiter durch eine mit Erde und Latten gedeckte Grube, iu der man allerhand Dtebeswerkzeuge, wie Dieteriche, Brech stangen n. s. w.» fand. Leider ist der Polizei Meldung davon nicht gemacht worden. Auch hat man diese In strumente nicht mitgenommen. Anderen Tages sollen sic verschwunden gewesen sein. Wie weit dieses Gerücht auf Wahrheit beruht, können wir nicht bcnrtheilen. (M. T.) Leisuig, 30. März. Für daS hiesige HeimathS- fest ist nun folgendes Festprogramm endgiltig festgesetzt worden: Sonnabend, 7. Juni, Nachmittags Einholung der auswärtigen Gäste durch den OrbnungsauSschnß auf dem Bahnhöfe und Gclcitung derselben, soweit sie kor porativ anftrctcn, mit Musik im Zuge ans den Marktplatz. Im Anschlüsse hieran Ausgabe der Fcstzcichcn und Pro gramme durch den OrdnungSausschuß im Nathskellcr au die augckommcncu Gäste. f.^8 Uhr Abends Commers im Belvcdcrcsaalc und gleichzeitig Gartcnconccrt in dem Garten daselbst lMilitürcapellc, Stadtcapcllc, Gesang vereine). Sonntag, 8. Jnni: V26 Uhr früh Revetllc sStaötmusikcorps), 7 Uhr Gesang auf dem Friedhöfe sMännerchor und Stadtcapcllc), V2O Uhr Fcstgottesdicnst, 11—1 Uhr Platzmusik auf dem Marktplatze sStadtcapellc, Ktndcrgesang), */sl—3 Uhr Festtafel im Belvedöre, 1/2* Uhr Festzug vom Marktplätze nach dem Schützen hause, 4—9 Uhr Gartenconcert im Schützcnhausc und JohanneSthal lMilitärcapclle und Stadtcapcllc), von 9 Uhr ab freier Ball im Schützcnhausc und im Johannes- thal, eventuell noch bengalische Beleuchtung der hervor ragendsten Gebäude der nach dem Muldenthale zu ge legenen Bergseite. Montag, 9. Juni: V2ll Uhr Neigen- tnrnctt von Knaben und Mädchen auf der Muldcnwiesc, 9 Ubr Besichtigung öffentlicher Gebäude und industrieller Etablissements, 11—1 Uhr Eoncert auf dem Marktplätze, Nachmittags Ausflüge in die Umgebung. — Lhemuitz, 29. März. Am gestrigen Tage vollendete sich ein Zeitraum von 25 Jahren, seitdem bas 5. Infante« ric--Rcniment „Prinz Friedrich August" Nr. 104 in Chem nitz sein Standquartier hat. Die städtischen Behörden batten aus diesem Anlasse beschlossen, dem Regimente ihre freudige Antheilnahmc amtlich zu bekunden. Nachdem am gestrigen Tage, dem eigentlichen Gedenktage, ein vlurnenfchrmrck -sm Regiment« übersandt morden war, begaben sich heute Vormittag die Herren Oberbürger meister vr. Beck und Stadtverordnetenvorsteher Justiz rath Eulitz in das Casino des Regimentes, um daselbst den Gefühlen der städtischen Behörden Ausdruck zu verleihen. Herr Oberst v. Laffert, Commandeur de» Regimentes, empfing, umgeben von -en Herren Stabsofficieren, die genannten Herren Vertreter der Stadt, sprach denselben für die -em Regimente erneut bewiesene Aufmerksamkeit den wärmsicn Dank und die Freude über die allezeit vor trefflichen Beziehungen zwischen dem Regimente und der Bürgerschaft seiner Garnisonstadt aus und überreichte eine künstlerisch ausgestattete Adresse, welche am besten von diesen ausgezeichneten Beziehungen Zeugniß avlegt. — Chemnitz, 29. März. Der holländische Minister präsident Kuyper besucht auf seiner Reise in -en Oster ferien die höheren und mittleren technischen Schulen in Berlin und Chemnitz. — Die Stadtverordneten beschlossen die Aufnahme einer Anleihe von 28 Millio nen Mark zum Zinsfüße von 8*4 Procent. Als Tilgungs quote ist 1 Procent vorgesehen. — In Milden au ist wieder einmal ein Auge einer sogenannten Kinder pistole zumOpfer gefallen. Ein Stückchen von dem explodtrenden Zündplättchen war am 19. März einem elfjährigen Knaben in das linke Auge geflogen und hatte den Augapfel so schwer verletzt, daß er nach einer Woche durch Operation hat entfernt werden müssen. Wie viele Augen sollen diesem doch wohl entbehrlichen Bergungen noch geopfert werben, bis man sich entschließt, ein so gefähr liches Spielzeug gänzlich zu verbieten. — Fraakenberg, 29. März. Die seltene Feier deS -'Ojährigcn Bürgerjubtlaums begingen im Monat März zwei hiesige würdige Bürger, und zwar am 17. Herr Webermeister Christian Heinrich Scibt und am 27. -er frühere Klcmpnermetster und jetzige Privat mann Herr Karl Rudolf Weishaar. Beiden Gold- jnbilaren wurden an ihren Ehrentagen von einer aus Herrn Bürgermeister vr. Mettig und den Herren Stadt- räthen G. Schicbler und R. Hanitzsch bestehenden Depu tation Namens der Stadt herzliche Glückwünsche unter Ueberrcichung je einer Votivtafel ausgesprochen. — Oederan, 29. März. Größere Holzdieb stähle sind in letzter Zett Nachts im hiesigen Stadt walde verübt worden. Von der Frechheit der Diebe zeugt, daß unter Anderen erst jüngst von Ihnen zwei Fichtcnstämme von 23 und 45 Centimeter Stärke mit den erforderlichen Werkzeugen ordnungsmäßig gefällt wur den. Der eine Holzstamm, 10 Meter lang, 23 Centimeter stark, wurde an Ort und Stelle zersägt und mittels Hand wagens fortgeschafft, während der andere Stamm, 20 Meter lang und 45 Centimeter stark, nur umgesägt wurde und im Walde vorläufig zurückblieb. Die Holz diebe wurden in hiesiger Stadt ermittelt. Bei einigen von ihnen wurden noch größere Holzvorräthe gefunden und mit Beschlag belegt. L Lengenfeld, 30. März. Herr StaStrath Thomas ist von seinem Amte als Rathsmitglied aus Ge sundheitsrücksichten znrückgetreten und wurde in der letzten Stadtverordnetensitzung an dessen Stelle Herr Ernst Baumgartel gewählt. Falkeusteia, 30. März. Heute Morgen kurz nach 2 Uhr, als die Glocken vom Thurme das Osterfest einge- lüutet, erhob sich hier ein heftiges Gewitter, welches sich durch grelle Blitze und wiederholte» starkes Donnergctöse bemerkbar machte. Nach Sem Gewitter trat ein Schneewettcr ein. Im Laufe des Sonntags sank die Temperatur beträchtlich und wiederholt trat Schneegestöber ein. * Reichenbach, 29. März. Der städtischeHaüs- Haltplan für das Jahr 1902, der nun abgeschlossen ist, weist einen durch die städtische Einkommensteuer zu deckenden Fehlbetrag von 838 047.65 X auf s1901 waren es 523 219,20 .M. Dabei ist die städtische Grundsteuer mit 16 000 eingestellt. Der Sparcassen-Retngewinn von 75 227 .^! muß dieses Jahr voll dem Reservefonds zuge führt werden, was sich im Haushaltplane schwer bemerk bar macht; denn im vorigen Jahre wurden noch 40 000 Mark überwiesen. An Zuschuß erfordern in diesem Jahre die Volksschulen 206 977,59 Realschule 27 479 Armencasse 10 645 Armenhaus 7784 Webschule 7333 Mark, Friedhof 7977 Schuldentilgungscasse 124 731 u. s. w. Ueberschuß erbringen nur die Sportelcasse 8477 Mark, -er Steinbruch 995 und die Feuerlüschcafse 200 Mark. — Netzschkau, 29. März. In Folge einer nicht recht- zeitig beachteten, anscheinend geringfügigen Blut vergiftung hat der Fabrikant und Stadtrath Bernhard Floß den rechten Fuß eingebüßt. Er mußte dem noch sehr rüstigen Manne abgelost werben. — Plaue«, 28. März. Der „Vogtländische An zeiger" schreibt: Mit Ablauf des Monats Mürz werden die Herren Oskar und Richar-Wieprecht, die bisherigen Chefs der Firma Moritz Wieprecht in Plauen, auf ärztlichen Rath Beide ihre angestrengte ge schäftliche Thätigkeit einstellcn und der Firma nur noch als sogenannte stille Thcilnehmer an- gehören. An ihre Stelle tritt Herr Albert Brosche! als Inhaber der Firma Moritz Wieprecht. Herr Boschek war seit ungefähr anderthalbem Jahrzehnt geschäftlicher Leiter der im deutschen Reiche als energische Vertreterin des DeutschthnmS hochgeschätzten und in einer Auflage von ungefähr 40 000 erscheinenden Tageszeitung „Der Gesellige" in Graudcnz. Er wird daS Geschäft -er Firma Moritz Wieprecht und den Verlag des „Vogtländtschert Anzeigers" iu -en alten Bahnen mit den bisherigen Re- dactionsmitglicderu und ohne jedwede Aenberung deS Personals wciterführen. — Bautzen, 29. Mürz. Papst Leo XIII. hat mit Decket vom 5. März den kirchlichen ^siwiniatralor «eolsgiaatiou«, Herrn Domcapitular Georg Wusch anski, zum ?rotonotariu8 upootoliouo ack instar partioi- pantium ernannt. Die apostolischen Protonotarc ge hören nach den Bischöfen zu den höchsten Prälaten deS päpstlichen Stuhles und sind Glieder der kami^Ii» pnntikioia. Sie haben daS Recht, bischöfliche Gewänder zu tragen und während der feierlichen Messe sich der bilschöflichcn Paramente zu bedienen. — Hirschfelde, 29. März. Tödtlich verunglückt ist heute Nachmittag -er hiesige Bauunternehmer Gust. Herrmann. Derselbe hatte kettens der Post den Auftrag übernommen, auf dem hiesigen Bahnhofe eine Lowry Telegraphcnstangcn abzuladen. Heute Nachmittag gegen 5 Uhr, als man mit dem Ablader, beschäftigt war, lösten sich plötzlich die Berbtndungsketten, wodurch die Labung auseinander ging, so daß dem bedauernSwerthen Herr mann die Stangen über die Brust rollten und ihm den Brustkasten zertrümmerten, so daß sein Tod nacb kurzer Zeit eintrat. Der so jäh ans dem Leven Geschiedene hinterläßt eine Wittwc mit vier noch nicht schulpflichtigen Kindern, von denen das jüngste morgen getauft werden sollte. — Schau-ar«, 29. März. Die Obere Schleuse im hochromantischen Kirnitzfchtßal« wirb bereits im April geöffnet werden. Es soll auch ein neues Boot da selbst zur Einstellung gelangen. L. Pirna. 31. März. In längst vergangenen Zeiten werden die Veranstaltungen zurückführen, welche in dem benachbarten Dohna anläßlich de» im Juni zu be gehenden 500jährigen Jubiläums der Zuge hörigkeit der Stadt zur Herrschaft Wettin in Borbereitung sind. Geplant sind unter Anderem lebende Bilder, welche Sonntag, -en 22. Juni, auf dem Schloßberge zu Dohna die wichtigsten Momente auS der Geschichte der früheren Burggesellschaft Dohna zur Darstellung bringen sollen. Alle Kreise der Bevölkerung interessiren sich hierfür. — DreSde«, 29. März. In der letzten Sitzung des hiesigen Stadtverordneten » Collegiums wünschte Stadtverordneter Hartwig bei der Berathung des diesjährigen Haushaltplanes für die hiesigen evan gelisch-lutherischen Kirchengemeinben, die Erhebung der Kirchensteuern betreffend, zu wissen, wo die Gelber hinkommen, welche über -en schließlichen vevarf der Kirchengemeinben an Steuern erhoben worden sind. Es veranlasse ihn hierzu -er Bau -eS Pfarrhauses -er Lucas- Parochie, das mehr einem bischöflichen Palais gleiche, als einem evangelischen Pfarrhaus, dessen größter Schmuck Einfachheit set. Es sei hier weit über das Maß htnauS- gegangen, mit dem die Ktrche auftreten sollte. Das komme aber daher, daß die Parochianen kein Bewilligungsrecht den Sirchenvorständen gegenüber hätten. ES set auch hier an der Zeit, auf gesetzlichem Wege das Berhältniß zwischen Parochianen und Ktrchenvorstanb zu regeln. Stadtverordneter Hartwig stellte sodann -en Antrag, Saß dem Collegium in künftigen Jahren vom Rathe die Vor anschläge der Kirchengemeinden in derselben Anzahl zu gingen, wie die anderen Drucksachen, um einen Einblick zu ermöglichen, wofür die alljährlich seitens der Ktrchen- gemeinden zu erhebenden Steuern Verwendung ftn-en sollen. Das Collegium stimmte diesem Anträge zu. — Dresden, 80. März. Das hiesige Postwerthzei- chen-Museum lJnh. Ernst Petritz) wurde am 2. Juni 1891 durch -en Prinzen Friedrich August eröffnet. Es konnte im vorigen Jahre sein lOjührigeS Bestehen feiern. Das Institut dient als öffentliches BelehrungSmittel; die Erträgnisse gehen an den Albertverein. Am Grün donnerstag erschien Königin Carola mit den Prinzen Georg d. I. und Friedrich Christian in dem Mu seum. Die Königin verweilte dort etwa «ine Stunde, um die sächsische Sammlung und da- übrige Material, sowie auch die kürzlich bekannt gewordenen Fehldrucke der deutschen 3 - Pfennig - Marke genau in Augenschein zu nehmen. Lergllüymge«. 8 AuS dem Bureau de« Stadttheater». Im Neuen Theater geht heute die Oper „Die lustigen Weiber von Windsor" in Scene. — Im Alten Theater wird heute „Alt-Heidelberg" wiederholt. Morgen, Mittwock, findet im Neuen Theater eine Aufführung des „ Freischütz " statt; im Alten Theater wird die Operette „DaS süize Mädel" gegeben. — Für Donnerskag ist im Neuen Theater „Eslebeda«Leben",im Alten Theater „Jadwiga" angesetzt. — Am kommenden Sonnabend gelangt im Alten Theater zum ersten Male das heitere Phantasicspiel „Das Ewig-Weibliche" von Robert Misch zur Aufführung. Das heitere Stück, da« im Lande der Amazonen zu alrhelln,scher Zeit spielt, macht gegenwärtig mit großem Glück die Runde über die Bühnen. — Die nächsteOpernnovi- tät ist die vieractige Oper „VielLärmumNichts" von vr. VillierSStanford. Das Werk hat in London einen starken Erfolg errungen. Die Einstudirung der neuen Oper, die ,n Deutschland zuerst auf unserer Leipziger Bühne erscheint, isr bereits im vollen Gange. — Artzstall-Palast-Tbeaker. Heute, Dien-tag, tritt da« ge summte neueuaagirtr Speciaütütea»Ensemble zum erste« Male auf. Die heutige Vorstellung beginnt um 8 Uhr. Die Tageskasse ist von früh 10 Uhr ab geöffnet. — Leipziger Palmengarten. Heute, am 3. Osters,lertage, giebt Herr Stabshoboist I. Kapitän au» Wurzen mit seiner wohlerprobten 17Ser Regimentscapell« zwei Concerte im Palmen gatten. Der geschätzte Dirigent hat uebea einer Anzahl der belieb testen Toncertstücke auch einig» auf di« Oster,eit bezüglich« Som- Positionen tu va« Programm diese« Concerte« ausgenommen und wird gewiß auch mit dieser Darbietung reichen Beifall finden. — Morgen Mittwoch Abend findet ein Loncert des Günther Lodlenz- Orchesters statt. — Ja dem Etablissement „Tret Linsen" findet heute am 3. Osterfeiertage Nachmittags 4 Uhr eia großes Eoncert — Erster Moderner Walzer-Nachmittag — statt, welchem «iu besonders reich- haltiges Programm zu Gruude gelegt ist. Den Schluß de« Feslrs wird das morgen Mittwoch Abend stattfivdead« Novitäten-Concert, welches von dem Musikcorps des kSatal. sächs. 8. Jasautette-Reqi- ments Nr. 107 unter Leitung de« Herrn Eta-sho-vtsten Gütsch ausgeführt werden wird, bilden. Vermischtes. — Hamsurg, 39. Marz. Seit Mitternacht herrscht hier ein schwerer Nordweststurm. Heute Vormittag ist eine Sturmflatd eingetreten; di« Wasserhöhe detrnz beut« Morgen nach 9 ubr 12 Faß 6 Zoll. Fall« der Sturm anhält, ijt Abend« noch eine höhere Muth zu erwarten. Bei Eurbaven ist eia kleine« Fahrzeug ge strandet und gesunken. Der Schiffer ist ertrunken. Das Krautsandfeuerschiff ist durch den Sturm von der Station abgetrieben und an den Strand aeworfea wordea. Beamte der Marineinsprction find zur Hilfeleistung abgegaagen. Die Schifffahrt ist durch den Sturm sehr behindert. Nur wenige Schiffe sind eiagelaufen und von den zahlreichen zur Abfahrt bereiten Fahrzeugen wenige in See gegangen. — HamSar«, 31. März. (Telegramm.) Ueber den schweren Nordwest-Slurm, der hier gestern herrschte, meldet die „Hamburger vörseahalle" weiter: Der Sturm hat unter den Küsten- und Fischerfahrreugen zahl reiche Opfer gefordert, da er mit solcher Plötzlichkeit zum Ausbruch kam, daß die kleinen Schiffe sich nicht rrchizeilia ia Sicherheit bringen konnten. Ein Finken wärder Fischerkutter ist aas der üatrrel-e bet Otterndorf ver- loren gegangen. Die gesammte Besatzung soll ertrunken sein. Zwei andere Finkenwärder Fischkutter find ia der Weser mündung gestrandet und gesunken. Die Besatzung dieser beiden Fahrzeuge ward« gerettet. Da« gestern bei Euz- Haven al« gesunken armeldete Fahrzeug war die Tjalk „Elske" (Schiffer d« Buhr) mit Cemeat von Schwanen Hütten nach Varel bestimmt. Di« an v»rd brfladlich« Frau de« Schiffer« sowie der Schiffer selbst find ertrunken; nur der Knecht konnte gerettet werde«. — Gestern Abend war die Starmsluth «ine noch höhere wie gestern früh. 9a mehreren Fällen mußte die Feuerwehr helfend eingnifea. Da« Kraut- saad-Fraerfchiff ist auf seine Station zurückgrkehrt; dasselbe war nur etwa« vertrieben. Gestern Nachamtag degana der Sttnm ahzuflauea. — «agdehar». 31. Mär». (Telegramm.) (Amtliche MeldaagI Ia dem Schneuzag« 48 Berlin —Frank- kart a. M., welcher Statioa Berlin, Schlesischer Bahnhof, Morgen« 7 vbr 56 Min. verläßt, «»tg leist« am 1. Oster- fei,nag« zwischen dea Gtatisae» Siatzaa i. Nah. and Gitter»
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