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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.01.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-01-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190301167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19030116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19030116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1903
- Monat1903-01
- Tag1903-01-16
- Monat1903-01
- Jahr1903
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.01.1903
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* 1»/. ftünR,« « d, «k.» Ütze,«» «er da« »cke^jah, 181» Nutz di» dawallgea E »ig»iff,. Drm ^schätzte» H-rr» Rtdxr «noch« der wlrmft« Dank »«»«»diacht. Has d. G:o«kd'tz. 13 J »uar. Der SS Jahre alte, schor« ttvteftruste Dienstbuch! O to K itz aa» Mttkio« del Giolp »ar a» Sonnwg, dra S. Nov'mbei v. I., l» hi,fl,«n Oasthos zu Lmze gewesen und Hutt sich st w>«n st gelhost benoo'w«». al« « >nutwilllgrrw.-1k vom vüffit mehrere vtergläser heruaterstirß, di« aus Nocdhäuseiflöchn fi»lm, so daß de» Wirt ela Schade» da« 3,20 Mk. entstand M^n machte mit d«m RnLestvier oder furzen Proj,ß und brach e ihn au« dem Tanzsaal aus die Straße. Fritz beschloß, sich ?.für zu rächen und tat dir«, indem er tu der Rocht den uit noch a«der-n Leuten ou« dem Gesthos «oanaenden S eVmache,i,joh» M. von h nie» «inen Stich mit de« Messrr in die linke Sei!« beibiachte. M. wurde stark blutend «ach Hiusr gebracht und mau konstatiert« ärztlicherseits «in« 3 Zentimeter ianii» und 1 Zentimeter breite Stichwunde, di« tu di« W ich!eile diang und bi« an die Lunge ging. Lratzdrm war M. nur vom Montag bi« zum Freitag bettlägerig uud ist tzlücklich-rweise vollständig wilder geheilt worden. Bor da» SSuigl Landgericht in Leipzig gab Fritz an, er Hobe in berechtigter Notwehr gehcudelt, wovon noch Loge der Sache nicht die Red- sein kann. Bielm'hr stellt sich der Vorgang al« ei« hinterlistiger Überfall feiten« de« Angeklagten dar und «S «urd« derselbe w gen vorsätzlicher Körperverletzung mittel« ge fährlichen Werkzeuges, sowie wegen der Sachbeschädigung zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis und zu 3 Jahren Ehrverlust venntrilt. Lommatzsch. Da in der Nähe der hiesigen Stadt weder durch fließendes Wasser, noch durch Teiche eine Badegelegenheit geboten ist, so hat neuerdings der Ge werbeverein sich mit dem Plane der Errichtung eines Sommerschwimmbades beschäftigt. Tie Badeanstalt soll aus der in Altlommatzscher Flur gelegenen Wiese des Glaser- rmetsters Albrecht errichtet werden und soll ein betoniertes Bassin von 300 Quadratmeter Fläche hergestellt werden, daS durch das gereinigte Wasser des Köpperitzbaches ge speist wird. Tie Kosten des Bades sind auf 3000 Mark veranschlagt. Der Gewerbeverein hat den Stadtrat er focht, die Verwirklichung des Projektes zur Förderung der Lvlksgesundheitspflege aus städtischen Mitteln zu be schließen, was demnächst auch zu erwarten steht. Meißen. Gelegentlich der Einweisung der neuen Stadt, verordneten teilt« Bürgermeister Dr. Ah mit, daß da« Kultus- ncknistrrium zwo, nicht, wie dl« Stadt erbeten, dir Errichtung eine« Realgymnasium« genehmigt, wohl aber genehmigt hat, daß Ostern 1803 eine Realgymnafial-Untrrteitia aus do« jetzige Progymna« fimn ausgesetzt wird, und auch feine Geneigtheit dazu erklärte, daß Ostern 1904 und 1905 Obertertia und Untersekunda er» eichtet werden. Diese nur teilweise Erfüllung der Wünsche hat hier nicht allenthalben befriedigt. Döbeln, 15. Januar. Die hiesig« königliche AmtS- üauptmannschast macht für ihren Bezirk folgendk» bekannt: Um den bei den sogenannte» Bockbiersrsten wiederholt borge- kämmen en Nnzuträglichkeiten, Insbesondere der geflissentlichen Be lö'derung übermäßigen Blergenufle« durch Aussetzung von Prämien und dergleichen, vorzubeugen, hat die königliche Amt«. Äauplmannschast im Gnvernehmen mit dem Bezirksausschuss« alle derarligen Ausschreitungen, namentlich ober dl« Gewährung von Prämien sür Konsumierung bestimmter Biermrngen, da» Auslauten und lärmende Ankündigen beim Anstiche eine« frischen Fasse«, dir Verteilung von Bockmützen usw., verboten. Etwaige Zuwiderhandlungen hiergegen sind mit Geldstrase bi« zu 80 Mk. oder mit Haft bi« zu 14 Tagen zu adndrn, könne» irber unter Umständen die Entziehung der Schankkonzession zur Folg« haben. Mittweida. Unterschlagungen verübte der seit ca. 8 */, Jahren bei der hiesigen Gasanstalt angestellte, mit den Kosirnangelegenheilen betraute Buchhalter Wilhelm Bastian. Er räumte seine Unregelmäßigkeiten (»S bandelt sich nach den vor- !gasigen Feststellungen um etwa 2000 Mk) selbst ei», winde natürlich sofort vom Amte suspendiert und vorläufi, in Gewahr, la« genommen. Der gesamte Fehlbetrag soll nach der Brr. sichern«- Bastian'« gedeckt werden. Zu einem wesentlichen Telle geschieht die« schon durch seine Kaution. —5. Dresden, IS. Januar. Die erste vierjährige GltznagSperiode dr« hiesigen könlgl. Schwurgericht« be- gdüet nächsten Montag und dauert bi« Sonnabend, den 31. Ja- nvar. E« finde» an zwölf Tagen fünlz'hn Hauptverkandlungrn statt U a. wird verhandelt: Sonnabend, den 24 Januar, vormittag» 9 Uhr gegrn den Schiffer Friedrich Wilhelm Wlr kler an« Mühlberg a. E, dir Kellnerin Marie Alma Förster an« Hmrth, dir Plätterin Christiane Auguste verw. Kühnel geboren. -Risch au« Diera und die ledige Händlerin Anna Marie Luile Gechwan» au« Dresden wegen Verbrechens wider das keimende Lebe», AnstifteaS und Beihilfe dazu; Donnerstag, den 29. Ja. »»ar. vormittags 9 Uhr gegen den Dirnstknecht Ernst Clemens Hagel a«S Gröba wegen versnchtrn Straßenraub«« und grsähr. Scher Körperverletzung; Sonnabend, den 31. Januar, vormittag« - Uhr gegen den Gemeind,Vorstand Adolf Otto au» Gröb wqe« Verbrechen« im Amte. DreSden-Plauen. Widerrechtliche Aneignung v»n Elektrizität brachte, wie erinnerlich, den Restaura- be»r Konrad Stiebitz vvm „Ratskeller" in Plauen bei Dresden auf die Anklagebank. St. wurde zur Last gelegt, a« dem in seinem Etablissement aufgestellten Hlekrizi- Mlvzähler eine Schraube gelockert, damit dieser einen Geringeren Verbrauch anzeigte, und dadurch die Elek- trtzitätS-Aktten-Gesellschaft in Plauen um 2100 Mark ge schädigt zu haben. Wenn eine Revision des Zählers 1« Aussicht stand, hat St. die Schraube wieder angezogen. DaS Landgericht Dresden hatte St. wegen Betruges zu vier Monaten Gefängnis und 3000 Mark Geldstrafe ver- »ucteilt. Gegen dieses Urteil legte der Angeklagte Revi- sbon beim Reichsgericht ein, welche unrichtige Gesetzes anwendung rügte und geltend machte, daß St. nicht auf Heu Zähler eingewirkt habe; wenn dieser falsch ange zeigt, so sei er (der Zähler) nicht in Ordnung gewesen. In pwzessualer Hinsicht wurde A 26Sa St>-^O. GW ver letzt bezeichnet, indem! da« Urteil sich nicht darüber anS- spreche, au» welch« Gründe» di» von der Verteidigung beantragten mildernden Umstände nicht angewandt sind, Ter höchste Gerichtshof hat diesen Einwand der Revision für durchgreifend erachtet. Die tatsächlichen Feststellungen der Schuld des Angeklagten hat das Reichsgericht aller dings für einwandsfrei angesehen.- DaS Urteil wurde deshalb, wegen des prozessualen Fehlers, aufgehoben, unter Aufrechterhaltung der Feststellungen, und die Sache insoweit an die Bvrinstanz zurückverwiesen. Cossebaude. Der Restaurateur Aropter, welcher srit einiger Zeit da« hiesige Etablissement .Brrgrrstauravt- be wietscha'tet, ist am Mittwoch nachmittag mit der j in -rn, bild schöne» Tochter eine« Dresdner Sausmarmü nach der Schweiz abgereist. K«mter. der früher in der Schweiz als Kellner tätig war, hat hier Fra« und Kinder zurückgeloffcn, dagegen etwa 800 Mk. bare« Geld mitgenommen. (Dr. Anz ) Zittau, 15 Januar. Ja plötzlichem WchnsinvIauS- bruch üw fiel der Zemevtwarensabrikant Reißner in Oöerhenner« dorf in vergangener Nacht seine schlafende Gattin, verletzte sie durch mehrere Redolverschüffe leben«gesährlich und erschoß sich dann selbst, Falken st ein. Ein Bubenstreich gemeinster Art ist hier in einer der letzten Nächte verübt worden. Die sämt lichen hübschen jungen Lindenöäume, die erst im ver gangenen Frühjahr an unserer neuen Kirchenpromenade angepflanzt worden sind und sich prächtig entwickelt hat ten, sind durchweg angeschnitten worden. Zwickau, 14. Januar. Aus drm zweiten Brücker berg« schacht ist in vergangener Nacht der Zimmerling Weigel au« Vielau von hereinbrecheudrm Gestein verschüttet und sofort getötet worden. Bet der versuchten Rettung dr« Verunglückten ist ein anderer Bergarbeiter so schwer verletzt worden, daß er »ach dem köaigl. Krankenstift übergrsührt werden mußte. Weigel hinterläßt Frau und drei Kinder. Schöneck, 16. Januar. Gestern früh sand man den gegen 50 Iah,« alte«, unverheirateten Einwohner Schiller, welcher sich au« der Wohnung sei»«« in Ober- Würschnitz woh nenden Bruder« in den Wald begeben hatte, um Besenrrifig zu holen tot — erfroren — am Boden liegend aus. Der Ver storbene war «in Sonderling, welcher ein beträchtliche« Ver mögen erspart haben soll. Marienberg, 14. Januar. Ein schwere« Unglück er eignete sich am Montag im nahen .Hüttengrunde-. Dem 12 jtihrioen Knaben de« Stein bruchbesitzer« und Restaurateurs Lou!« Gchönherr wurde durch «in« Tynamktexplosion rin Bein zerschmettert und der Unterleib teilweise zerrissen. In hoff nungslosem Zustande wurde der bedauernswerte Knabe in da« hiesig« Krarkenhau« ringeliefert. Crimmitschau, 14. Januar. Für gemeinnützige, wohl tätige Zwecke stiftete «in Chemnitzer Bürger seinem Geburtsorte, dem nahen Blankenhain, die Summe von 10 000 M. — Nach Unterschlagung von 204 M. Krankenkaflengeldern verschwand ein in e'ner hiesigen Spinnerei augrstelltrr 26 jähriger Buch halter. Neu striktel, 15. Januar. Wesen Vogelsteller,« ver- hä»gte da« Schöffengericht Schneeberg über den Sticker Neu mann und Handarbeiter Lorenz 20 Tage bez. 7 Tage Hast. Da? Lc»dg,richt Zwickau bestätigte 1» der BerusungSverhandlung diese« Urteil. Annaberg, 14. Januar. Ein eigenartiger Konkurrenz kampf zweier Stadtgemeinden spielt sich gegenwärtig zwischen Annaberg und Buchholz ab In der bisher schon wenig ge> nüarnd'n Verbindung der Lelevhouämter der beiden Städte boten sich durch Mangel an Anschlußgelegrnhrit und Mithöreu mehrerer Gespräche schwer« Uvzuträglichkeiten hrrauSgestellt, um deren Abstellung vor ungrfSLr einem Monat der Kaufmännische Verein Annabera mit dem Hinweis ersuchte, die Poflvrrwaltung möge aus rin« Brrriniaung der beiden Fernsprechämter in einer Zentrale zukommen. Nu« hat die Stadtvrrtretung von Buch holz drm Reichspostamt da« Angebot gemocht, einen Geldbetrag vr» über 2000 MI. oder ei» höchst günflig gelegene» Grund stück zur Errichtung dieser Zentral« auf Buchholzer Gebiet an- zunrhmen. Di« Gtadtbrhörden und der Kaufmännische Verein von Annaberg habe« dagegen Verwahrung eingelegt und planen Gegenvorschläge an da» ReichSvostamt in Berlin. Beide Stadt vertreter waren persönlich in Berlin vorstellig. Auf den Aus gang diese« Wettstreite« ist man natürlich gespannt. Plauen i. V.. 14. Januar. Der SteinbruchSfibktzrr Karl Friedrich Hitnmer in Theuma hatte sich heute vor der Strafkammer I d'S Königlichen Landgericht« bier wegen fahr, lässiger Tötuna zn verantworten. Am 21. Mär» v. I. würd' de, S'einbruchSarbeiter Wurzbatper, am Pumpwerk« im Htmmer- scheu Steinbruch« beschäftial plötzlich von der TravSmisfiouS- well« erfaßt und mehrere Male herumgeschleudert, eh« dir Ma- schine zum Stillstand gebrocht werden konnte. Wurzbacher erlitt so erhebliche Verletzungen, daß ihm beide Beine obgenommen werden mußten. Am 2. Juni Ist er verschieden. Hlmmrr wurde zur Last gelegt, sich dadurch der fahrlässige« Tötvug schuldig gemacht zu haben, daß er 0» dem Pumpwerk« keine nach dem Maschinenbau« fübrende Klingel hott« anbiingen lasse«, mit der rti drm Mitarbeiter Hager möglich gewest« wäre, ein Zeichen nach de« Maschinenbaus zu gebe», um die Maschine schneller zmn Stillstehen zu bringen und die schweren verletz ungen WrrrzbochrrS z« Verbindern. E« wurde sestg-stellt, daß dir betreffend« TrarSmiistonSwelle in der Minute 65 Umdreh ungen «acht und daß bei sofortiger Abstellung der Dampsma- schine r« immerhin etwa« länge, al« «ine halb« Minute hätte dauern können, bi« die TronSmisfionSwille zum endgüttigen Stillstand gekommen wäre, rin Z'itraum, in welchem die Well» mehr al« 30 Schwingungen gemocht haben würde. Da« Gericht sprach den Angellagstn kostenlos tret, da rin ursächlicher Zn- lammrnhang zwischen dem Unglückssoll und dem Tode Wurz bacher« nicht habe grsrndru werden können Adorf t. H, 16. Januar. Erfröre» H in der Nacht , zur Mtttwoch beim Dorst ObeMstrfchnitz der 48 Jahre alte, «nverh ttkoteti WirtschafrSgehttse Robert Schiller. Er »ar am Dient tag »achmtttag in de» Wald gegangen »d am Abend srdrnsalw unter weg« krank geworden, lieg« geblieben und er starrt. — -ine schwere Rückgralkvrrletzuug zog sich am DiepS» tag Nkttergu'tbefitzer Sommer - Lauterbach zu alt er bet der Fahrt zur Jagd au» drm Wagen geschleudert würd', während dle Pferde durchginge» OlSnitz t. V, 15. Januar. Nachdem di« hiesige könig liche Am'Sh uptmann'ch^v d-n Fang der tm oberen Vogtlonde ungewöhnlich zahlreich auftrettnde, Kreuzottern durch An» setz» eng von AtMMämten gefördert hat, ist da« schädlich« Reptil mehr u»? mehr zurückgeganeen. Die Fangz-ff-r, die >wn 2140- im Ja^rr 1889 bis au? 3294 im I yre 1891 stieg, betrug im veiflofsirirn Jahr nur noch 1717 Stück. Seit 1889 find von der genannten Behörde 7083 M. 60 Pf. Prämien für die im Ö Sn'tzer Bezirke unschädlich gemachten 33 408 Kreuz ottern gezahlt worden, obwohl d!e Fongprämt« von 50 Pf. pro Stück nach und nach aus 30, 20 und sogar auf 15 Pf. hercb» gesetzt wurde. Unter de» 93 Siädten und Döiirru dS awts- hauptwaunschasilichen Bezttk« ÖlSnitz befind!» sich kaum «in Dutzend Ortschaften, tu d neu keine Kreuzotter gestrigen oder getötet worden ist, Wohl aber finden wir Dörfer, wie zum Bei spiel Landwüst, wo in einem Iahe« 207, oder Testubrns», wo sogar 263 Kreuzottern in einem Jahee unschädlich gemacht worden find. vermischte«. Frauen im Missionsdienst. Während die eng lischen und amerikanischen Missionsgesellschaften seit langer Zeit über tausende von Frauenkräften verfügen, war in Deutschland die Beteiligung des weiblichen Ge schlechts an der Heidenmissivn sehr gering. Neuerdings ist aber ein Wandel eingetreten. Fast alle deutschen Ge sellschaften haben sich bereit erklärt, unverheiratete Mis sionarinnen auszusenden, und die Zahl derer, die sich zu diesem Beruf entschließen, ist sichtlich im Wachsen. Ihre Aufgabe ist in erster Linie Mädchenerziehung und Krankenpflege; in Indien und den Gebieten des Islam fällt ihnen auch die direkte Missionstätigkeit in den Frauengemächern zu. Wie die Leipziger Mission be kannt gibt, hat sie sich mit drei deutschen Diakonissen häusern (Neuendettelsau, Dresden und Hannover) in Ver bindung gesetzt rind die Zusage erhalten, daß Schwe stern dieser Häuser aus der inneen Mission in die Hei denmission übergehen. —t. Un ter de n Af ri k a f 0 rs ch e r n der Neuzeit nimmst der einst in Kamerun, jetzt im Kongostaat wirkende bap tistische Missionar Grenfell eine ehrenvolle Stellung ein. Er, war einer der ersten Europäer, die am Kongo seßhaft wurden, und kann in diesem Jahre sein 25 jähriges Jubi läum dort feiern. König Leopold von Belgien hat ihn wiederholt sür seine Verdienste um die Erforschung des Landes und der Sprache ausgezeichnet. Sein neueste» Werl ist die Herausgabe einer Karte des oberen Kong» vom Stanley-Pol Ms zn den Stanley-Fällen im Maß stabe von 1 : 250000. Dieselbe berichtigt sämtliche nn Gebrauch befindliche Karten an mehreren Stellen. Tie Geographische Gesellschaft zu London hat sie bereits über nommen und veröffentlicht. —l. De r Kul t u r z n st a n d v 0 n Dc u t s ch - O sta f r i ka hebt sich von Jahr zu Jahr. Das ersieht man unter an derem aus einem in der Jannarnummer des Herrnhuter - Missionsblattes veröffentlichten Bericht der Missionsge schwister von Jpiana am diordende des Nyassa-Sees. Nach dem derselbe den bequemer und lürzer gewordenen Reise weg zwischen Jpiana und Rungwc hcrvorgehoben, plau dert die Frau des Missionars Richard über Obst und an dere Naturprodukte: Mit dem Regen kommt wieder die schöne Obstzeit für uns. Wir haben schon 8 verschiedene Sorten: Ananas, Feigen, Guaven, Maulbeeren, Anona, Grenadella, Papaien und Bananen. Dazu noch japanische Pflaumen, die wunderschönen Granatäpfel, sowie Zitronen und Zuckerrohr, über das unser Kleiner förmlich in Auf regung gerät, wenn er es nur von ferne sieht. Er läßt überhaupt als ein echter Afrikaner alles stehen, wenn er nur Obst und Gemüse hat. Tabei ist er blühend und gesund. Heute muß ich Mehlsäcke aus Kaliko nähen. Am nächsten Tiens'tag will ich nach Utengule schicken, um Weizenmehl holen zu lassen; auch einige leere Biskuit büchsen gehen mit für Wabenhonig, denn dort fängt jetzt die Honigzeit an. Wir bezahlen 8—10 Pfg. für das Pfuni» Tann bestelle ich in Rnngwe Gemüse, in Kyimbila Kar toffeln und in Rutenganio Zwiebeln. Bon hier schicke ich den andern Stationen Eier und Zitronen. Unsere Zitronen sind wirklich ein Staat. Tie Bäume, die wir aus Kernen gezogen haben, fangen jetzt an zu tragen. Jpiana verdankt dem Bruder Stolz sehr viel. Er hat sich große Verdienste um Baumzucht und Gartenbau hier erworben. Neueste Nachrichten und Telegramm« vorn 16. Januar 1903. rrBerhin. Zu einer Meldung, daß die Firma Krupp in Essen ein gerichtliches Urteil gegen die Rheinische Me tallwaren- und Maschinen-Fabrik vorm. Ehrhardt in Düs seldorf erstritten habe, wird uns aus Christiania genrek- det, daß es sich hierbei um eine Lieferung der Ehrhardt- schen Fabrik nach Norwegen handelt, und zwar um von der Firma gngefertigte Feldartillerie-Stücke, bei denen ein Gegenstand in größerer Anzahl mitgeliefert wurde, dessen Anfertigung durch eine Mrzliche gerichtlich« Ent scheidung in zwei Instanzen der Firm« Ehrhardt untersagt wurde, da cs unter ein der Firma Krupp gehöriges Ge-
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