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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.09.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-09-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19020904019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1902090401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1902090401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-09
- Tag1902-09-04
- Monat1902-09
- Jahr1902
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SM unserer Station und den benachbarten Ortschaften seitdem gebracht hat, besonder» al» auch dir Linie Bischofswerda- Zittau in Betrieb gesetzt wurde, weiß man wohl zu würdigen. Der einzige noch seit Anfang de» hiesigen Bahnbetriebe» in Dienst stehende Beamte ist der Gitter- bodenarbetter 8. E. Hänsel. - r. Weinböhla, 3. September. Auch in unserem Orte wurden die ersten lauternden Weintrauben, genau drei Wochen später als im Vorjahre, gefunden. — Einer der ältesten Myrtenbäume Deutsch land» ist auf der Terrasse de» CurhauseS Friedewald ausgestellt. Der Baum, der 200 Jahre alt ist, war früher Sigenthum de» Grasen von Beust. —r. Tharandt, 2. September. Der Bahnhof Tharandt an der DrcSden-Reichenbacher Linie wird in nächster Zeit in Umbau kommen. Zur Leitung dieser umsänglichen Umbanarbetten, die sich nm deswillen auch schwierig gestalten, weil sie unter Aufrechterhaltung de» Betriebe» erfolgen mtissen, ist vorn 1. d. M. ab ein be- sondere» Bauburcan in Tharandt errichtet worden. m. Meitze«, 3. September. Die er st en lauternden Trauben vom große n bla uenDurgun der, der hauptsächlichsten KeltertraubeimMeißner Weinbaugebiet, wurden im Weinberge der land- wirthschaftlichen Schule hier gefunden. L. Pirna, 2. September. Durch die in unserer Stadt eingrführte Bier st euer sind der Stadtcafse in der ersten Hälfte des laufenden Jahres 8083 zugeflossen. Gegen die gleiche Zeit des Vorjahres zeigt diese Ziffer eine Ver minderung um 200 — Das gegenwärtige prächtige Wetter hat verschiedenen Orten der Sächsischen Schweiz neue Besucher zugeführt, so daß die Hoffnungen auf eine Nachsaison sich zu erfüllen scheinen. — An dem vielen Touristen bekannten Singefelsen oder Kohlstcin zu Schmilka hat sich die Vornahme von Untermauerungen nothwendig gemacht. Die Ar beiten sind bereits im Gange. — Dresden, 3. September. Im Auftrage de» KöntgS wohnte der königl. Gcneraladjutant Generalleutnant v. Broizem heute Bonnittag 11 Uhr auf dem hiesigen äußeren katholischen Friedhöfe der Beisetzung -cs am 26. August d. I. verstorbenen Generalleutnants a. D. v. Leonhardt bet. Se. Majestät ließ durch den genannten Herrn am Sarge des Verblichenen einen Kranz mit den Allerhöchsten Initialen nicbcrlegen. Desgleichen wohnte in der Vertretung -er Köntgin-Wtttwe der Ober hofmeister Wirkl. Geh. Rath v. Malortie dieser Be erdigung bei. — Der König und die Prinzessin Mathilde sind gestern Abend 11 Uhr 45 Min. nach der Insel Mainau im Bodensee gereift. — Der König hat genehmigt, daß der Postdirector R o st o S k y in Dresden den ihm von dem Deutschen Kaiser verliehenen Kronen orden III. Klasse anlege. — Der K önig hat dem Raths oberförster Arnold in Oberschlema das Ritterkreuz II. Klasse vom Albrechtöordcn verliehen. — Der König hat dem Amtsstraßenmeister Rothe in Neustädte! das Verbienstkreuz verliehen. — Dresden, 3. September. Dem Vorstands der Landesversicherungsa nst alt gehen laut einer Bekanntmachung des ersteren in der „Invalidenversiche rung im Königreich Sachsen" hin und wieder, zum Theil anonym, Anzeigen zu, daß die Empfänger von Renten ihrer Fortgcwährnng nicht mehr bedürftig ober würdig seien. Nach den Bestimmungen des Gesetzes kann eine Altersrente überhaupt nicht, eine Invalidenrente nur dann entzogen werden, wenn in den Verhältnissen des Empfängers eine Veränderung eintritt, die ihn nicht mehr als erwerbsunfähig erscheinen läßt. Eine solche Ver änderung ist insbesondere auzunchmen, wenn der Ge sundheitszustand des Rentenempfängers sich gebessert oder gekräftigt hat und der letztere wieder arbeitsfähig er scheint. Der Vorstand der Lanbesverficherungsanstalt vermag daher Anzeigen, die ihm ohne Nennung oes Ver fassers zugehew und einer anderen Person in neidischer, gehässiger Weise die Rente nicht gönnen, keine Beachtung zu schenken, andererseits aber auch den Hinweis darauf nicht zu unterlassen, daß die öffentlichen Behörden, wie auch die Organe der Krankenkassen nach 8 172 deS Jn- validenvcrsicherungSgesetzes verpflichtet sind, ihm auch unaufgefordert alle Mittheilungcn zukommen zu lafsen, die für den Geschäftsbetrieb hier von Wichtigkeit sind. cZ DreSdc«, 2. September. Die Abstinenz bewegung, welche der preußische Eisenbahn director de Terra in Guben unter den deutschen Eisenbahnern cingeleitet hat, ist nun mehr von demselben auch nach Sachsen dirigirt worden. In den Kreisen der hiesigen Eisenbahnbeamten scheint jedoch der Aufruf des Herrn de Terra wenig Gegenliebe zu finden und er dürfte wohl auch mehr auf Gubener resp. schlesische Verhältnisse zugeschnitten sein. In Schlesien ist allerdings ein erheblich höherer Brannt- weinconsum unter den Eisenbahnern couftatirt worden als in Sachsen. Der sächsische Etsenbahnbeamte ist ein durchaus nüchterner und solider zuverlässiger Mensch und UnglttckSfälle auf den sächsischen Eisenbahnen, die durch die Betrunkenheit eines Beamten hervorgerufen worden sind, gehören zu den allergrößten Seltenheiten. Deshalb sind die Dresdner Eisenbahnbeamten der Meinung, baß die Agitation des Herrn de Terra in Sachsen vollständig überflüssig ist. — In der Albertstadt sind neben dem neuen Militärgertchtsgebände und dem ElektricitätS- werke noch eine ziemliche Anzahl militärischer Neubauten entstanden resp. noch im Entstehen be griffen. Am Eingänge der Marlcnallee erbebt sich fünf Meter über dem Straßenniveau der Neubau deS Officierscasinos des 177. Regiments. Weiterhin bemerkt man noch das Kammergcbäude, sowie die Kaserne dieses Regiments. Weiter hinaus erblickt man links das Kadettenhaus mit großen Parkanlagen umgeben, sowie den Ban eines MilitärbadeS. Ferner stoßen wir noch auf das weitläufige Hospital mit seinen Baracken und seiner Todtenhalle, ferner die Militärapothcke und daS Sani- tätSdepot. Von einer waldigen Höhe leuchtet die Fried- hofScapelle, die mit einem steinernen Kreuz bekrönt ist, herab. Ein breiter Weg führt nach dem waldumranschten Friedhof, der schon eine Reihe von Gräbern aufweist. Links sieht man das noch frische GrabdeöKriegS- Ministers v. d. Planitz. Zur Rechten liegen in langen Reihen die Schießständ« mit ihren Schutzbütten.— Die Generaldirection der königlich fach- fischen Staatseisenbah «verwalt» na hat bei der Sächsischen Maschinenfabrik in Chemnitz den Bau von neuen Locomotiven in Auftrag gegeben, von denen die erste in Dresden ein getroffen ist. Die Probefahrten mit dieser neuen Maschine sind zur Zufriedenheit ausgefallen, nur konnte der eiserne Koloß nicht gedreht werden, da auf dem Dresdner Güter bahnhofe die Drehscheiben für diese große Maschine zu klein waren. Sie ist cincylindrisch und sehr hoch gebaut, und zwar liegt der Kessel sehr hoch. Der sogenannte Dom, der bei den bis jetzt im Gebrauch befindlichen Locomotiven hinter der Esse aufrecht stand, ist bei der neuen Maschine über dem Kessel lang gebaut. Die Esse ist ganz kurz gehalten und kann wie bei den Elbdampf- schiffcn umgelegt werden. Das Gewicht der neuen Loco- motive beträgt 1400 Eentner oder 70 Tonnen, da» Ge wicht de» dazu gehörigen Tender» 620 kentner oder :il Tonnen. Die Maschine arbeitet mit 14 Atmosphären Kcsieldruck und hat drei verschiebbare Achsen. Demnächst gelangt noch eine zweite derartige Maschine nach Dresden. > ' K Trrstze«, 3. September. Bei der gestrigen Sedan» feier in einem unserer Nachbarorte spielte sich ein Vorfall ab, der einer gewissen Komik nicht entbehrt. Zur Verschönerung ter Feier sollte der Schulsaal mit einer KöntgSbüste geschmückt werden. Der SchulhauSmann würde beauftragt, eine derartige Büste zu besorgen und derselbe führte auch den ehrenvollen Auftrag prompt au». Als jedoch gestern die Sedanfeier beginnen sollte, bemerkten die Anwesenden, datz die Büste nicht den König Georg von Sachsen, sondern den Gvotzherzog von Baden barstellte. — Zum Schutze der vauhandwerker und Baukieferan 1 en hat sich hier eine Vereinigung gebildet, -eren Organtfiation sich gegen die Schädigungen und Nebervortheilungen richten will, die den Bauhanb- werkern und Baukieferamten kurrch gewissenlose Bauspecu- lauten -»gefügt werben. Die Statute» der Bereinigung wllrben vom königlichen Ministerium de» Innern genehmigt. In diesen Statuten heißt e», daß den Mitgliedern tiefer Gchutzveretnigung durch engen Zusammenschluß aller Vauhandwerker und Baulieferanten ein kräftiger wirthschaftltcher Schutz gegen jede fernere un lautere Uebervorthetlung geboten werden soll. Ferner soll jedem Bauschwinbel der Bauspeculanten auf Kosten der Vauhandwerker und Baulieferanten kräftig und ziclbe- wußt eutgegengetreten werden. Die Tihätigkeit dieser Schutzgemctnschaft erstreckt sich auf die ganze KrciShaupt- Mannschaft Dresden. Zunächst soll eine AuSkunftSstcllc er richtet werben, in -er Baulieferanten und Vauhandwerker Auskünfte über Bauunternehmer erhalten. Vergnügungen. — Stadt-Theater. Neues Theater. Heute: Neu einstudirt: „Hoffmann'S Erzählungen". Phan tastische Oper m 1 Vorspiel, 8 Acten und 1 Nachspiel. Musik von I. Offenbach. Morgen: „Rigoletto". — Alte» Theater. Heut«: „Jaowiga". Morgen: „Alt-Hei delberg". — Als nächste Neu-Aufführung ist „Der Mei» st e r von Palmyra, Drama in 5 Acten von Adolf Wil« brandt, in Vorbereitung und wird bereits Anfang nächster Woche in Scene gehen. — Dm Krystall-Palaft-Theater erregt allabendlich neben der jugendlichen Dompteuse Tilly Bebe mit ihren 12 dresstrtcnLöwen das Phono Cin4ma-Theater von Mllc. Vrignault gerechtes Auf sehen. Auch die weiteren Nummern des glücklich zusammcuge- stellten SpielplaneS müssen als erstklassig bezeichnet werden. — DaS Vattrnberg-Theater bringt am Freitag, den v. Sep tember, wiederum eine Novität und zwar „Die rothe Ampel", Schwank von Krantz und Jacoby. DaS Stück erzielte, wo cS bisher gegeben wurde, stürmische Heiterkeitserfolge und dürfte daher mich hier des Erfolges sicher sein. — kentraltheater. Für das erste Toncert des Tentral- theater-OrchesterS, Ivelches morgen, Freitag, 4 Uhr Nachmittags beginnt, gicbt sich im Publicum lebhaftes Interesse kund. Diese NachmittagS-Conccrte finden im großen Festsaale (Eingang Gottschedstraße) statt und werden regelmäßig während der gan zen Wintersaison wiederholt werden. Freitag tritt auch im Con- ccrt zum ersten Male das Quartett „Modern" auf. Die Be setzung dieses Quartettes ist 2 Violinen, Cello und Klavier, und die Vortragenden Herren sind durchwegs Solisten deS Orchesters. Herr Kapellmeister Willy Wolf hat ein reichhaltiges Programm gewählt, in welchem ernste und heitere Musik angenehm ab- wechselt. — Leipziger Palmengarten. Die steis wechselnden, aber immer vortrefflichen Darbietungen unseres PalmengartenS üben insbesondere auch auf die jetzt zahlreich anwesenden Meß fremden mit Recht eine große Anziehungskraft aus. Es muß doch jeden Leipziger mit freudigem Stolze erfüllen, wenn er aus dem Munde oft weitgereister Männer hört, daß eine gleich großartige, so viele Vorzüge in sich vereinigende Anlage weil und breit ihres Gleichen sucht. Erst in den letzten Tagen konnte man wieder beobachten, wie eine große Anzahl norddeutscher Familien, von südlichen Kurorten kommend, in Leipzig Aufent halt genommen hat, hauptsächlich um einen Abend in dem schonen, außerhalb Leipzigs voll gewürdigten Palmengartcn zu bringen zu können. Heute, Donnerstag Abend, wird wieder der farbcnglühcnde Leuchtspringbrunnen und der elektrisch be leuchtete Wasserfall in Thätigkeit gesetzt. Die Concertmusik wird von dem bekannten Günther Koblenz-Orchester auSgeführt. 'Von morgen, Freitag, an concertirt die Capelle des 2. Thür. Feld-Artillerie-RcgimentS aus Naumburg a. S. Am Sonntag ist billiger Tag. — Wo immer die lustigen Leipziger Sänger saus dem Kryitall-Palast) auftreten, da herrscht Frohsinn und Heiter keit. Mit seltenem Geschick verstehen sie es, nicht nur ihre Pro gramme unter dem Motto „Für Jeden etwas" auszustatten, sie bringen das Gebotene auch mit Chic und Verve zur Geltung. Ein selten schönes Programm werden dieselben auch heute zum Familicn-Abend in Sanssouci zur Ausführung bringen und da mit den Besuchern einen vergnügten Abend bereiten. — Dm „Weihen Röh'l" in der Nicolaistraße 14 bietet sich zur Meßzeit gute Gelegenheit, leichtere, aber gefällige und ge diegene Unterhaltungsmusik zu hören. In den charakteristisch eingerichteten oberen Restaurationsräumen concertirt mit gro ßem Erfolge eine kroatisch-serbische Tamburitza-Capelle, in der aemüthlichen Unterwelt eine Wiener Lieder- und Alpen- sanger-Gesellschaft, deren gefälliger Naturgesang gleichfalls viel Verehrer findet. — Dm Felsenkeller in Plagwitz findet heute ein großes Nelkenfesi statt. Ein Elite-konccrt wird von der Capelle G. Koblenz ausgeführt, wofür ein gewähltes Programm zu Grunde liegt, welches noch durch die Aufführung des Saro'schen Schlach tenpotpourris besonderen Reiz erhält. Ein Brillantfeuerwerk wird sich an daS Concert anschliehen. Ein genußreicher Abend steht den gewiß zahlreichen Besuchern bevor. — Zur Herbstmesse ist auch Fcy's berühmter „Elektro- Biograph" cingetroffen und hat auf dem Fleischerplahe, Schulplatze, gegenüber dem Alten Theater, seine Ausstellung ge funden. Diese lebenden Photographien sind sehr reichhaltig und bestehen aus durchweg neuen Gruppen, welche künstlerisch arrangirt sind. Die Vorführung jeder einzelnen Nummer ver folgt man mit großem Jntcrefse und auch an humorvollen wie packenden Scenen fehlt cs nicht. Gerüfteinstur; in Schönefeld. * Leipzig, 3. September. Heute Nachmittag in der 5. Stunde stürzte ein Theil des JnnengerüstcS des an der Straße nach Thekla im Bau begriffenen Wasserthurmcs der künftigen Schönefelder Wasserleitung ein. ES wurden hierbei 28 Per sonen verschüttet. 10 davon sind tobt, davon waren 8 sofort todt, einer starb im nahen Armen hause, wohin zunächst die Tobten und Verletzten gebracht wurden, einer auf dem Transport zum Krankenhaus in Leipzig. Unter den Todten befindet sich der Nüstpolier. Vvn den 18 Verletzten sind schwer verletzt 17, leicht ver letzt ein Arbeiter, der sich nach Hause begeben konnte. Sport. Rennen zn Terby am 3. September. (P r i v a t t e l c g r.) Devonshirc Nurscry Plate. „Debütant«" 1.. „Country Girl" 2., „Golden Owl" 3. Wetten 11:8, 10 : 10, 10 :1. 18 Pferde liefen. Eighth Champion Breders Biennial Sta ke S. „ H a p p y M e d t u m " 1., „Pistol" 2.. „Loch Leven" 8. Wetten 100 :7, 7:1, 100:7. Ferner liefen „St. Aindc- line", „Prineesimmon", „Dlosiom", „Shelmartin", „Kondor". Kedclston Plate. „Sir Pat" 1., „Risby" 2,. „King Quest" Wetten 2 : 1, 10 : 1, 10 :1. Ferner liefen „Bridge". „Mount", „Lyell", „Mardi GraS", „Popptto", „Pure Gold", „Halo". ChatSworth Plate. „ Monitreß" 1., „LheerS" 2., „Orbel" 8. Wetten 100 :7, 6 : 4, S : L. 13 Pferde liefen. bzk Nadstzsrk. Z» der di'eSjührtge« Fernfahrt Hader»- lebrn-tzamb»rg, dt« am Sonatag -am Auftrag kommt, habe« 40 Fahrer gemeldet. — Da« Match Ellegoard-Aread, da« am Sonntag in DatSb«rq zum Au«trag kam hatte folgende« Re- saltat: 1. Laus: 1. Arend; 2. Ellegaard, 1 mm. 2. Laus: 1. Ellegaard; 2. Arend, Q. 3. Laus: 1. Ellegaard; 2. Areud, S I» — Kudela, Eros und P. Ellegaard starte» am Sonntag und Montag tu Warschau. — Die Rennen aus der Busfalo-BahninPari- am Sonatag eodetrn nach der „Rad- Welt" wie folgt: Malfahren: 1. Bourotte; 2. JenktnS; 3. Eougoltz; 4.Michiits. Stundeu-Porgabrsahren: 1. Taylor 67.000 km; 2. Gougoltz 62.100 kw; Bouhour« ausgegeben. vermischtes. Murrhardt, 2. September. Auf d«n Schnellzug Nürnberg-Stuttgart wurde gestern bei der hiesigen Station rin Stein geschleudert. Ein Reisender, Kaufmann Zill er a«S Dresden, wurde durch (IlaSsplitter im Gesicht leicht verletzt. Untersuchung ist eingeleitet. --- Bau eine»« »au, ungewöhnlichen Selbftmardversuch liest man im „Pcster Lloyd": Die zahlreiche« Passanten de» Donauufer« beim rechten Brückenköpfe der Kettenbrücke waren kürzlich Zeugen einer erschütternden Scene. Um diese Zeit geschah es, daß eine älter« Dame di« Brück« betrat und einen feisten Mops an einer Leine mühsam hinter sich Herzog. War e« möpstscher Starr- und Trutzflna, der den Köter dazu bewog, auf den Gebrauch der eigenen Bein« z« verzichten, oder unterlag er eben damals einem Asthmaanfalle, der ihn am Gehen verhindert«: au» seinem feisten, nichtssagenden MopSaesicht ließ sich die» nicht heraußlesrn. Die Herrin, die de« Ziehen» endlich müde wurde, schien bloS ersteren vorau-zusetzen, denn sie erhob ihren Sckirm und versetzte dem Hunde einen mehr mütterlich zu- recytweisenden, als wirklich Schmerz verursachenden Schlag. In diesem Augenblicke ereignete sich das Unerwartete. Kaum war der Schlag gefallen, als der Mops seiner Herrin einen vorwurfsvollen Blick zuwarf und mit einem großen Satze durch eine Lück« deS Brückengeländers in den Strom sprang. Der Selbstmordversuch Piffl'S — so lautet der Name, den die Dame herzzerreißend in die Wellen rief — hatte im Nu den Unmuth über sein Benehmen verscheucht, und steiuerweichend flehte sie, tief über daö Geländer gelehnt, um Himmelswillen daö Thier zu retten. Der Mops that, was alle Selbstmord- candidaten thun, die die Donau zum Schauplatz ihrer Unthat erküren: kaum war die kalteFluth über ihn zusammengeschlagen und batte ihn wieder auf einrnWellenkamm gehoben, da schrie er um Hilfe: Wau, Wau, waul ertönt« «S; dann Wau... und immer schwächer, denn da» Thier, dessen dicker Körper zwar viel Wasser verdrängte, tauchte infolge seiner Unbeholfenheit immer wieder unter, begann vicl Wasser zu schlucken und wurde immer schwächer. In diesem Augenblicke wurde ihm ein Rettungsnetz zugeworfen, mit welchem er aber, da der Hund den Sommerlehrcuö für Rettungswesen nicht besucht hatte, nichts anzufangen wußte. Ein rasch vom Ufer gelöster Kahn mit einigen Ruderstößen herangetrieben, nahm den Selbstmord- candidaten endlich auf und brachte ihn unter den brausende» Iubelrufen dcS Publikums an den Strand. DaS Wieder- sehen zwischen der Herrin und Pifsi, den sie, obwohl er von« Wasser triefte, überglücklich herzte und an die Brust schloß, war wirklich rührend. Und in dem dankbar zärtlichen Blicke, de» Pijfi nun aus seine Herrin richtete, lag daS stumme Gelübde, nimmermehr einen Selbstmord zu begehen uud ein Leben zu vernichten, daS nicht nur ihm allem gehört«. — Bon ihrem Zusammentreffen mit dem Grafen Tolstoi erzählt Fra» Th. Bentzon in der „Revue des Dcux Mcndcö". Die Französin lernte den berühmten Schrift steller in der Villa der Gräfin Panin in der Krim kennen, wo der Patriarch von Jasnaja-Poljana während seiner schweren Erkrankung Aufenthalt genommen hatte. Frau Bentzvn erlebte zunächst eine kleine Enttäuschung: sie glaubte, daß sie einen barhaupten, barfüßigen Tvlstol im Bauernkittel finden werde, wie ihn uns die Biographie seiner Jünger und vor Allem das bekannte Bild von Repin zeigen. Aber das ist ein sagenhafter Tolstoi! Als Nepiu's Bild erschien, lächelten die Eingeweihten, Tvlstoi's Schüler aber riefen triumphirend: „Das wird sehr guten Eindruck machen!" Und es inachte wirklich einen eigenartigen Ein druck: Tolstoi war für Alle jetzt ein barfüßiger Philosoph im Bauernkittel. Tolstoi selbst aber gab der Französin eine verblüffende, einfache Erklärung für die Entstehung dieses Bildes: „JchkamgeradevomBadc n", sagte er, „und Repin, der damals bet mir wohnte, bat mich, barfüßig zu bleiben und mich so malen zu lassen!" Der gesundete Tolstoi erschien seiner Besucherin aufrecht und stark, „viel schöner als alle seine Porträts, denn diese gaben nur die löwenartige Struktur des Gesichtes, den wallen den Bart, die scharfen Züge unter einer prächtigen Denker- stirn und die buschigen Augenbrauen wieder, die das Feuer des Auges halb verdeckten. Aber den wechselnden Aus druck dieser rauhen Gesichtszüge haben die Maler nicht wicdergeben können. Und in dem Lächeln liegt so viel Güte, und der „Bauer". Tolstoi läßt selbst in seinem Kittel den „Grandseigneur" erkennen!" Zu der einfachen Kleidung des Grafen steht die elegante Kleidung der Gräfin in einem eigenartigen Gegensätze. Die Gräfin leitet das Haus mit einer fast männlichen Energie. Sie theilt nicht immer die Ideen ihres Gatten, aber sie hielt auch in der Stunde der Gefahr treu zu ihm. Frau Bentzon cittrt ein hübsches Wort der Gräfin Tolstoi, das sie sehr gut charaktcrisirt: „Als ich den Grafen Tolstoi höi- rathcte, hatte ich bescheidene Gewohnheiten und reiste z. B. gern in der zweiten Klasse; er veranlaßte mich aber, nur in der ersten zu fahren. Später aber wollte er, daß ich nur in der dritten fahren sollte. Nein, nein, ich bleibe bei -er -weiten!" Fräulein Tatjang Tolstoi dient ihrem Vater, für -essen Ideen sie schwärmt, als Sekretärin. Am Famtlicntische ist Tolstoi ein qemüthlicher Plauderer. Frau Bentzon constatirt, daß er mit Begeisterung von dem französischen achtzehnten Jahrhundert spricht. Er liebt Rousseau und die Encyclopädisten. Als man von der Kritik sprach, befinirte Tolstoi ihre Rvlle folgendermaßen: sie soll immer auf daS Beste Hinweisen, den Rest fallen lassen, die Jrrthümcr und Ungcnauiqkeitcn der öffent lichen Meinung berichtigen, so viel wie möglich Sympathie, vor Allem aber gerecht sein! Bon George Sand hält Tolstvt nicht viel, aber Octavc Fcuillet, Edouard Rod und Paul Vourgct flößen ihm Sympathie ein. Tickens und den SocialismuS von George Eliot bewundert er sehr. Seinen ganzen Zorn aber richtet er gegen Kipling: er verabscheut nicht nur den kriegerischen Imperialismus dieses Schriftstellers, sondern spricht ihm rundweg jedes Talent ab. Dann sprach Tolstoi von der Religion. Auf diesem Gebiet hat er, wie Frau Bentzon behauptet» in seiner Gattin eine scharfe Gegnerin. Sie ist der ortho, boxen Kirche treu geblieben und hat den Respect vor den äußeren Formen des Gottesdienstes bewahrt; sie ging darin so wett, daß sic, als Sekretärin ihres Mannes, sich weigerte, ans dem Manuskript der Auferstehung" eine Stelle über die Messe, die ihr mißfiel, abzuschreiben. „D i e genialen Männer", sagte sie, „müssen neben sich immer Leute mit hausbackenem Ver stände haben, die ihnen manchmal wider sprechen". So spricht sie auch in Tolstvi'S Gegenwart, und der Philosoph erwtder» nichts; diese Kritiken in der Familie scheinen ihm nichts Neues zu sein, und er läßt sie ruhig über sich ergehen. Niemals liest Tolstoi die Ar tikel, die man ihm widmet, wie er sich überhaupt um die Welt nicht im Geringsten kümmert. Wenn man ihm an- deutet, daß sein Leben mit seinen Grundsätzen nicht immer im Einklang ist, erwidert er: „DaS beweist nicht, daß meine Grundsätze schlecht sind, sondern baß ich schwach bin!" Diese Schwäche, die ihm ost vorgeworfcn wurde, ist aber nichts alS unendliche Güte; er fürchtet sich, seiner Familie Kummer und Aerget -ä be reiten, und daher ist die Widerstandslosigkeit eine seiner Haupttugenden. Frcm Bentzon sah ibn bei Tisch Alle- essen und trinken, wa» ihm seine Gattin brachte; er war folgsam wie ein Kind, obwohl er bis zu seiner Er- krankung Vegetarianer gewesen war. Er entschuldigte sich mit den Worten: „Die Aerzte v«rlang«n e»; einstweilen bin ich ihnen preiSgegebeul- .... Aus -em Geschäftsverkehr. k Wer nicht in die Ferne hinauslvandcrt oder fährt, der findet innerhalb des HäusermeercS noch manch aemüthlicheS Plätzchen der Erholung und de» Amüsement». Da steht al- erster der herrliche parkShnliche Garten des Etablissement- Bonorand im schönen Rosenthal, bäum- und schattenreich, präch tig eingerichtet, von jedem Einheimischen sowie Fremden gern besucht. Die vortreffliche Bewirthschaitung, sotvi« aufmerksame Bedienung sind in Leipzig und Umgebung hinretch«nd bekannt, Küche'und Keller sind sehr beliebt. rviedevhbkt« Nachrichten. (AaS dem gestrig,« Abendblatt« wstderholt, w«il spät rin- getroff-n, um auch iu d«m frühzeitig «ach au-wäit« verstudeten Theil« der Aaflag« Aufnahme sind,» zu können.) * Berli«, 8. September. (Telegramm.) Das „Arme^verordnungöblatt" veröffentlicht folgende kaiser liche Ordre an bas Kriegsministerium, batirt: Posen, 3. September: Auf einen Mir gehaltenrn Vor trag bestimme Ich, die Stadtumwallung von Posen auf dem linken Martheuser, einschließlich des Fort Hake, wird auf gelassen. DaS KriegSmi::isterium hat hiernach das Weitere zu veranlassen. * Posen, 3. September. (Telegramm.) Die Majestäten trafen kurz vor 0 Uhr auf dem Parade- selbe bet Lavice ein. Die Kaiserin in der Uniform ihres Küraffier-Negiments stieg hier zu Pferde. Der Kaiser ritt mit den Fahnen vor die Front der Parade, wo General v. Stülpnagel den Frontrapport meldete. Der Kaiser übergab mit einer Ansprache dem Obersten der Regimenter die neuen Fahnen. Alsdann ritten der Kaiser, die Kaiserin, der Kronprinz, Prinz Albrecht von Preußen, Prinz Friedrich Leopold von Preußen, Prinz Ludwig von Bayern, Herzog Ernst Ksi'nther zu Schleswig- Holstein und der Gouverneur vvu Warschau, General Tschertkoff die Front ab. Es fand ein zweimaliger Vor beimarsch statt. Der Kaiser führte beide Male das siebente Königs-Grenadier-Ncgiment vor, Prinz Ludwig von Bayern sein 47. Regiment. Am Schlüße war die Staubent wickelung ziemlich arg. Die Kaiserin ritt, bevor sie zur Stadt zurückkehrte, die Front der Kriegervereine, der Kaiser die der Todtcnkopf-Brigabe ab. Die polizeilichen Anordnungen, betreffend den Verkehr, sind mustergiltig. * Posen, 3. September. (Telegramm.) Nach -er PaLade de 8 S. ArmeecorpS und der Cavallerie- divisivn b kehrten die Majestäten, von der jubelnden Be völkerung begrübt, nach der Stadt zurück, die Kaiserin zu Wagen mit einer Escorte, der Kaiser wiederum an der Spitze der Fahnencompagnie. Tie Schulen und Vereine bildeten Spalier. Kurz nach 1^ Uhr traf der Kaiser vor dem Generalcommando ein. * Belgrad, 3. September. (Telegramm.) Zwischen den Vertretern des Syndikates und den serbischen Dele- girten ist ein Einverständniß über die Einzelheiten in dem neuen Anleihevertrage erzielt worden. Der Ver trag wird morgen in Paris unterzeichnet werden; wofür dem serbischen Delegirtcn schon die Ermächtigung eriheilt worden ist. * Basse-Terre (Gouadeloupe), 3. September. (Tele- gram m.) Nach einer Meldung der Polizisten aus Mar tinique sind bei den letzten Ausbrüchen des Mont Pelä 1060 Menschen nmgekommen und 1500 verletzt. Letzte Nachrichten. * Kiel, 3. September. (Telegramm.) Durch eine leichte Kesselhavarie des Torpedoboote» „8. 98" wurden 3 Mann schwer und einer leicht verletzt. Das Boot ist heute Abend eingelaüfcn. * Posen, 3. September. (Telegramm.) Zu der heutigen Frühstückstafel beim Kaiserpaar im Generalcommando waren außer der im Hause woh nenden Umgebung der Kronprinz und der commandirenbe General v. Stülpnagel mit Gemahlin und Docht» ge laden. Heute Nachmittag fand bei der Kaiserin großer Empfang; hierauf ein solcher beim Kaiser statt, zu dem auch die russischen Officiere erschienen. Prinz Ludwig von Bayern beehrte den Reichskanzler durch einen längeren Besuch. Bei dem um 7 Uhr im Provinzialmuseum «-gehaltenen Paradcdincr brachte der Kaiser einen Trinksprüch auf den Kaiser von Rußland, sodann einen zweiten Trink spruch aus, in dem er die Haltung des V. ArmeecorpS lobte und mit einem Hurrah auf dasselbe schloß. General v. Stülpnagel erwiderte mit einem begeistert aufge nommenen Hoch auf den Kaiser. Der Kaiser verlieh dem russischen Gcneralgouverneur v. Tschertkoff den Schwarzen Adler-Orden. * Brest, 3. September. (Telegramm.) Wegen der Säkularisation des congreganistischen Asyls in C o n c ar n e a u hat der Stabirath sein Amt niedcrgelegt. Mehrere Hundert Personen veranstalteten gestern Abend eine Straßenkundgebung, indem sie fromme Lieder an stimmten und Hochrufe auf die Freiheit ausbrachten. * Haag, 3. September. (Telegramm.) Die Königin wird die G e n e r a l st a a t e n am 16. Sep tember persönlich eröffnen. Der Eolonialminister muß sich einer neuen Optativ» unterziehen, so daß seine zeitweilige Vertretung für nothwendig angesehen wird. * Florenz, 3. September. (Telegramm.) Der all gemeine Aus st and ist gänzlich beendet. Auch die Metallarbeiter haben die Arbeit wieder ausgenommen mit Ausnahme von 200 früheren Arbeitern von Pignone, die infolge des Ausstandes entlassen wurden. Die Werk stätten der Stratzcnbahngcscllschaft sind noch auß Gründen der Disciplin geschlossen. Die Stadt bietet wieder den gewöhnlichen Anblick dar. * New Kork, 3. September. (Telegramm.) Ein Telegramm aus Sanct Thomas besagt, nach Mittheilungcn der dort aus Martinique eingetrof- fenen Schiffe sei in Morne Rouge auch nicht ein einziges lebendes Wesen dem Tobe entgangen. Ajpupa-Bouillon liege ebenfalls in Trümmcrck. Gleichwohl seien dort nicht so viel Menschen umgekommcn, als in Morne Rouge, tnö- gcscnnmt etwa 200. Die Zahl der Verletzten tn Ajoupa- Bouillon betrage 400. Man glaube aber, daß viele der- selben nicht mit dem Leben davonkommen würden. * New Aork. 8. September. (Telegramm.) Ein Telegramm au» PittSsield bestätigt; daß die Ver letz u n g e n de» Präsidenten Roosevelt nur leichte sind. - Vorkoi naok 6 L Lari Ui U on der zu P» Haut», »eilten »tu». «Solln »Bei Schwa, akad. o Hamö, an vr W Dar«, n. lang Sonnt« Onrl 1 jrd.Art, vorzci arüil» König empfiel M« Äerztl. Ärpr. Äer-tl Masse Unive Schöns schreib, grap! Ein Hier tn mei Steno, machui «m ß 1-2 Frau Laz »lroa 8poel nunel Lnal. Pngl? Fra Spraä wachs« s. r. Sefa! «la». Zit vff ftra» Vs »1 sowt« Etarll Hand« Vitt 4Ikre verrib «e tücht.
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