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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.08.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-08-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-190308302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-19030830
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-19030830
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1903
- Monat1903-08
- Tag1903-08-30
- Monat1903-08
- Jahr1903
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.08.1903
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S. Maze zim LchziM !tM! mS Anzeiger Ar. W, Lonning, U. Angnst IM. Phantastische Staatengründungen. Von EgonNosca. Nachdruck verboten. Der Plan des Pariser Ntillionärs Max Lebaudy, ein Kaiserreich der Sahara in der afrikanischen Wüste zu be gründen, wird zur Zeit viel besprochen und viel belacht als eine Chamvaanerlaune eines übermütigen Krösus, der, da er gar nicht mehr weiß, womit er seine überreizten Nerven beruhigen soll, auf solche „originellen" Ideen kommt. „El Ealpense" (Calve»Gibraltar) bringt den Bericht eines Matrosen, namens Prigent, über seine Teilnahme an dem unsinnigen Unternehmen Lebaudys. Wir entnehmen ihm folgendes: Wir ftlhren Tun 10. Mat an Bord des „Frasquito" von Las Palmas ab, ohne zu wissen, wohin. Erst am vierten Tage machte uns Lebaudy seine bedenklichen Vorschläge. Wir befanden uns angesichts der marokkanischen Küste; eine Barke wurde herabgelassen, Lebaudy, sein Sekretär und zehn Matrosen stiegen hinein und fuhren mit großer Mühe ans Land, wo wir nichts sahen, als Sand, in dem man bis an die Knie versank; wir hatten zwei Zelte, Brot, Kartoffeln, Büchsenfletsch und vier Krüge mit je 13 Litern Wasser mit uns und verbrachten die Nacht in den Zelten. Am andern Morgen ging Lebaudy mit einem Matrosen fort, um die Küste zu erforschen; nach einer Stunde kehrte er zurück und sagte uns, er habe be schlossen, wettere zehn Mann aus Las Palmas zu holen, von uns sollten fünf hier, fünf an einem anderen Punkte, den er bezeichnen würde, zurückbleiben. Es blieben in der Tat Picard, Bordiec, Begu, Cambron und Gugen da zurück, wir andern gingen auf den „Frasquito" zurück. Wir waren um das Los unserer Gefährten besorgt, schwiegen aber. Um 5 Uhr nachmittags, nachdem wir 80 Meilen weitergefahren, hielten wir wieder dem Lande zu, stiegen aus und befanden uns wieder in einem un endlichen Sandfelde, wo diesmal eine Karawane von bOO bewaffneten Marokkanern lagerte. Wir sahen uns an, wir waren unser sieben. „Prigent!" sagte Lebaudy, „die Leute sind sehr zahlreich, es scheint aber, sie wollen pavlamentieren." Ich kann ein bißchen Englisch und Spanisch, aber durchaus kein Arabisch. Wir baten, so gut es ging, um Wasser, da bot man uns Kamelmilch. Dann zog die Karawane ab und wir blieben die Nacht da. Andern Morgens gingen wir aufs Schiff zurück, um Proviant und Wasser zu holen. „Prigent!" sagte da Lebaudy, „gehen Sie mit vier anderen ans Land zurück, und warten Sie hier auf meine Rückkehr!" „Und Sie?" fragte ich, .Melden auf dem Schiffe?" „Ich bleibe", ant wortete er. „Dann gehe ich auch nicht", sagte ich, „das ist eine Verrücktheit, und wir wollen uns nicht unnütz Gefahren aussetzen." Lebaudy war entrüstet und drohte, uns auf einer einsamen Insel auszuseyen, wir machten ihm aber klar, daß es ihm schwer fallen würde, seine Drohung auszuführen. Seine Befehle mißachtend, gingen wir, unsere Gefährten abzuholen, trafen aber nur Picard an, umgeben von 50 Mohren, die tausend Franken für feine Freiheit verlangten. Lebaudy weigerte sich, sie zu geben, worauf die Mohren mit Picard ab zogen; wir haben weder von ihm, noch von den anderen wieder etwas gehört. Lebaudy ist für ihr Schicksal ver antwortlich. Wir waren sehr erzürnt auf ihn, und ob gleich er darauf drang, die Küste noch weiterhin zu durch forschen, richteten wir den Lauf des Schiffes nach Las Palmas. . . . Indessen, so überspannt die Idee ist, neue Staaten zu begründen, sie kam und kommt sehr oft von phantasie vollen Leuten, und Lebaudys phantastische Gründung eines Kaiserreichs der Sahara ist nur ein erfreulicher Beweis dafür, daß in unserer realistischen Zett Poesie und Phantasie nicht ganz aussterben. Vor noch nicht zehn Jahren, Ende 1894, war es, als der Baron James Harden Hickay von New Bork aus den Mächten offiziell anzeiate, daß er von der Insel Trinidad Besitz ergriffen und sich zu deren Souverän proklamiert habe. Es handelte sich freilich nicht um jene zu den Kleinen Antillen gehörende, vor der Mündung des Orinoko liegende Insel, sondern um ein kleines Felseneiland von 5—6 Meilen Länge und einer größten Breite von 2 Meilen. Die Portugiesen hatten dort vor 200 Jahren einige Bauten aufgeführt, aber dann schon seit über 100 Jahren die Insel verlassen, die der amerikanische Baron, der von Frank reich ausgewandert gewesen und in den Vereinigten Staaten ein katholisches Journal gegründet, dann aber durch eine Heirat Vermögen erworben hatte, auf einer Reise um die Welt kennen lernte. Er fand die Insel fast unbewohnt und hielt sie für herrenlos, weshalb er dort eine phantastische Staatengründung auszusühren beabsichtigte. Baron Harden Hickay wollte in echt amerikanischer Weise diese Staatengründung vornehmen. Die ersten Kolonisten sollten sich aus einem kleinen Trupp Menschen zusammen- sAen, die der Staatenaründer durch folgendes geniale Mittel rekrutieren wollte: er wollte Obligationen im Ge samtwerte von 500 000 Francs ausgeben. Jede Obligation sollte auf 1000 Francs lauten. Wer zehn dieser Obliga tionen zeichnet, sollte das Recht erwerben der Ueberfahrt bis zur Insel, der Unterhaltung und vollständigen Er ¬ nährung während eines ganzen Jahres, sowie den An spruch auf eine Reibe von Privilegien und Titeln, vor ausgesetzt, daß er sich der Disziplin und den Gesetzen der Jnselherrschaft unterordnete. Außer diesen Sub» skribenten von Staatsobliaationen, die die Aristokratie des Fürstentums bilden sollten, sollten noch Neger oder Kulis für die groben Arbeiten angeworben werden. Es ist vielleicht zweifelhaft, ob sich Leute gefunden hätten, die unter so kostspieligen Bedingungen dem Baron Harden Hickay das Vergnügen bereiteten, sich als Fürst ausrufen zu lassen. Indessen kam es dazu nicht; denn es stellte sich heraus, daß Brasilien Besitzrechte über jenes Inseleiland besaß, und der selbstgemachte Souverän, der bereits einige hochmütige Schreiben an verschiedene Regierungen er lassen hatte, weil diese von dem „Fürsten von Trinidad" nicht offiziell Notiz nahmen, mußte schleunigst das Land verlassen. Einer der interessantesten Staatenaründer war der König Theodor von Corsika, besten Unternehmung frei lich in die Mitte des 18. Jahrhunderts fällt, in eine Blüte- zeit der politischen Abenteurer. Um das Jahr 1686 in der Grafschaft Mark in Westfalen geboren, entstammte Theodor Baron von Neuhof einer .-Mesalliance", die sein Vater, der Hauptmann in der Garde des Bischofs von Münster war, mit einer Bürgerstochter geschloffen. Von der Schule zu Köln durch ein Liebesabenteuer und ein unglückliches Duell verscheucht, kam Theodor von Neuhof frühzeitig nach Frankreich, wurde hier erst Page der Herzogin von Orleans, dann Offizier in verschiedenen Regimentern, trat dann in schwedische Kriegsdienste und wurde vom Grafen Görtz, dem politischen Minister Karls X., zu mehreren diplomatischen Sendungen verwendet, mußte aber nach dessen Sturz flüchten und kam nach Spanien, wo er die Gunst Ripperdas gewann und sich mit einer Lady Sarsfteld verheiratete. Aber Neuhofs Gattin, eine Verwandte des Herzogs von Ormond und Kammer fräulein der Königin, die er augenscheinlich nur geheiratet hatte, um Einfluß zu gewinnen, war reizlos, eigensinnig und unverträglich, und Neuhof ließ Gattin und Stellung im Stiche — freilich, wie behauptet wird, nicht die Dia mantenschätze der Gemahlin, die er mitgehen hieß —, und ging nach Frankreich, wo er in Laws berühmten Speku lationen sein ganzes Vermögen verlor. Dann irrte er mehrere Jahre abenteuernd in Europa umher, bis er im Jahre 1732 Resident Kaiser Karls VI. in Florenz wurde. Hier hatte er nun die Gelegenheit, einige Korsen kennen zu lernen, denen er im Kampfe der Insel Korsika gegen Genua Dienste leistete, und mit diesen korsischen Freunden faßte Baron Neuhof den Entschluß, ein Königreich Korsika zu gründen. Er begab sich zunächst nach Konstantinopel und erwirkte sich die Unterstützung der gegen Genua inter essierten Pforte, welche den Bai von Tunis veranlaßte, Neuhof mit einem Schiffe, Waffen, Munition, Vorräten und Geld auszurüsten. Er gelangte am 12. März 1736 im Hafen zu Aleria an. Das korsische Volk, für welches die Ankunft eines Schiffes, bei der beinahe gänzlichen Ab sperrung durch genuesische Kreuzer, «in seltenes und wich tiges Ereignis war, strömte in Scharen nach der Küste, wo vor der erstaunten Menge zehn Geschütze, Tausende von Flinten und anderen Waffen, Proviant, Kleidungs stücke und Munition, alles bisher schmerzlich vermißte Dinge, ausgeladen würden. Ihnen folgten schwer beschlagene Geldkisten und endlich eine Zahl von Männern, unter denen ein fünfzigjähriger Herr in maurischem Talar, spanischem Federhut, Schnallenschuhen, Stock und Degen, von vornehmer, geheimnisvoller Haltung hervorragte. 16 Herren und Diener bildeten das Gefolge dieses Mannes, dem einige herzugeeilte und wahr scheinlich dafür bezahlte Volksführer ehrfurchtsvoll als König begrüßten. Die Korsen beriefen eine Volks versammlung ein, und mit vollständiger Zustimmung der Massen erwählt« hier ein Ausschuß den Baron Neuhof unter -em Namen Theodor I. zum König von Korsika, als welcher er am 15. Avril 1736 durch ein feierliches Hoch amt gekrönt wurde. Aber die Herrlichkeit hatte bald ein Ende, da die ihm versprochene Hülfe ausblieb und er sich den Genuesen gegenüber nicht halten konnte. Schon im November desselben Jahres suchte er in Amsterdam Un terstützung und konnte auch, neu ausgerüstet, im Sep tember 1738 noch einmal nach seinem Königreich zurück kehren. Inzwischen aber waren die Franzosen den Ge nuesen zu Hülfe geeilt und wieder mußte Theodor I. nach zwei Monaten fliehen. Noch einmal sah er dann im Jahre 1743 mit Hülfe englischer Schiffe sein Insel-König- reich wieder, aber auch nur für kurze Zeit und zum letzten Male. Nachdem der unglückliche Staateugründer sich an mehreren Orten umhergetrieben, kam er im Jahre 1749 nach England, wo diej«nigen, die ihn für seine letzte Un ternehmung ausgerüstet hatten, vergebens die Bezahlung seiner Schulden forderten und ihn deshalb in Schuldhaft nahmen, in welcher der Arme bis kurz vor seinem am 11. Dezember 1756 erfolgten Tode schmachtete. Seine Freunde hatten noch zu seinen Gunsten eine Sammlung veranstaltet, die es ermöglichte, daß der einstige König in Freiheit starb. Auf -em Kirchhofe zu Westminster begrub man ihn und zog die Summe seines bunten, abenteuer lichen, traumhaft-phantastischen «Lebens in -er Grabschrift: „Das Schicksal gab ihm eine Krone und versagte ihm im Alter das Brot." Eine der phantastischsten Staatengründungen beab sichtigte im «Anfang des vorigen Jahrhunderts ein preußi scher Rittmeister von Kamecke. Der phantasievolle Mann hatte sich gegen den Willen seiner Familie mit einer Kunst reiterin vermählt und war dadurch mit seiner ganzen Familie in Hader und Feindschaft geraten. Dies stachelte ihn nun zu einem der abenteuerlichsten Pläne an. Er wollte seiner Familie zeigen, daß seine schöne Kunstreite rin nicht nur gut genug sei, eine Frau Rittmeisterin zu sein, sondern sogar nicht einmal zu einer Königin zu schlecht sei, und da in jener Zeit in Persien Revolutionen wüteten und Streitigkeiten um den Thron bestanden, wollte er sich dort ein Königreich begründen, sei es im Königreich Persien oder sonst ein Reich in dem großen persischen Staatswesen. Seine wunderschöne Gattin, so meinte der abenteuerliche Rittmeister, müsse durch ihre Erscheinung allein alle Geister zur Unterwürfigkeit be zwingen. Er wandte sich an einen jungen deutschen Sprachgelehrten, den später berühmt gewordenen, in Paris 1835 verstorbenen vr. Julius Klaproth, und ließ sich von diesem eine Verkündigung an das Perservolk in persischer Sprache auffetzen, und diese wurde von dem be kannten Berliner Holzschneider Gubitz zehntausendmal auf Setdenpapier vervielfältigt. Gubitz berichtet über den seltsamen Eindruck, den er beim Besuche des Rittmeisters hatte: „Die inneren Räume bis zu den Fenstern hin hatten an den «Mauern entlang Polstersitze, und über ihnen ringsum hingen allerlei Waffen: man konnte sich einbil den, in der Wohnung eines morgenländischen Kriegs mannes zu sein. Aus dem Tritte am Fenster saß eine Frau, die aus einem Stück Zeug Goldfäden zupfte; sie rief mir einen Gruß zu, und mehr durch Winke mit der Hand als durch Worte begriff ich, daß auch ich dort mich setzen sollte. Sie war eine der schönsten Frauen, die ich je ge sehen habe. «Die schöne Frau äußerte ebenfalls in ver ¬ schiedenen SprachenBegeisterung für diesen Plan, zweifelte auch nicht an sicherem Erfolg." «Der abenteuerliche Plan des Herrn von Kamecke war so gedacht, baß er sich mit seiner Gemahlin nach Persien begeben und dort sich in einem Luftballon erheben wollte, von dem aus er, auS den «Wolken gleichsam, jene Verkündigungen an die Perser herabflattern lassen wollte, um dann als neittr Prophet vom Himmel her unter daS persische Volk zu treten. Für die Drucksachen und den Luftballon wurde ein geheimer Boden im Reisewagen überdeckt. Und daS abenteuerlich« Ehepaar kam wirklich in die Nähe PersienS, soll dort aber von Räubern angefallen worden sein, die ihnen den Wagen nrit samt dem Luftballon und den Verkündigungen raub, ten, ohne vielleicht diese in dem Versteck zu entdecken. Vom Rittmeister und seiner Kunstreiterin hat man niemals mehr etwas gehört. Als «in Staatengründer muß auch der Engländer Sir James Brooke angesehen werden, der als Radschah von Sarawak starb. Brooke war im Jahre 1808 in Bandel in Bengalen geboren und trat in die ostindische Armee Eng lands ein, wo er sich durch Mut und Unerschrockenheit im Kriege geegn die Birmanen auszeichnete. Im Juni des Jahres 1839 landete er von Singapur aus in Sarawak auf «Borneo, wo er in ungemein geschickter Weise einen gegen den Radschah Muda-Hassim, den Statthalter des Sultans von Brunei, gerichteten Aufruhr mit seiner eng lischen Mannschaft unterdrückte und sich nunmehr vom Sultan selbst die Statthalterschaft übertragen ließ. Dies genügte dem ehrgeizigen «Manne aber nicht. Er ließ sich vom Sultan von Brunei förmlich mit Sarawak belehnen, wozu dieser zum Teil dadurch gezwungen wurde, daß Brooke sich durch erfolgreiche Kriegszüge gegen die See räuber zum Herrn der Situation machte und in Sarawak vollständig selbstherrlich schaltete und waltete und den Titel eines Radschah annahm. Bald wuchs er denn auch seinem Landesherrn über den Kopf und Radschah Brooke zwang endlich im Jahre 1846 den Sultan zur Abtretung der Insel Labuan an England. Er begab sich selbst nach England, um den Vertrag mit dem Sultan zu überbringen und wurde als Radschab von Sarawak mit allen Ehren empfangen. Berüchtigt machte er sich im Jahre 1849 durch eine furchtbare Metzelei, die er unter den Seeräubern, oder auch solchen, die er in seiner Habgier und Grausam keit dafür hielt, anrichten lieb, und als seine Habgier sich so steigerte, daß den Chinesen, welche in seinem Reiche lebten, der Aufenthalt unmöglich zu werden droht«, in- scenierten dieselben einen Aufstand, in dessen Folge Brooke flüchten mußte. Später jedoch, als die Lage sich beruhigt hatte, kehrte er zurück und wußte die Herrschaft wieder an sich zu reißen, die er auch bis zu seinem im Jahre 1868 auf einer Reise nach England erfolgten Tode, unter aus drücklicher Anerkennung der beteiligten Staaten, als Radschah von Sarawak in Händen hielt. Sein Nachfolger ist sein Neffe, Sir Charles Brooke, der, wie sein Onkel, mit unumschränkter Gewalt über die mehr als 300 000 Ein wohner seines Reiches regiert, obwohl das Land seit 1888 unter britischem Protektorate steht. Selbst die Sklaverei besteht noch im Staate des Herrn Brooke, und der Pro ¬ tektorat-Staat England ist nicht im stände, diese kultur feindliche Einrichtung aus Sarawak zu verbannen. Aber im übrigen blüht und gedeiht das Land unter der Dynastie Brooke, die somit den Beweis gab, daß sich auch so phan tastische Pläne, wie es die Staatengründungen sind, durch setzen lassen. Freilich muß man dabei über mehr noch ver fügen, als es die Millionen des Monsieur Lebaudy sind, über Mut, Entschlossenheit und Glück. Mit Geld und Phantasie ist dabei wenig getan. (Eingesandt.) Der Schreiber de» Eingesandt, die Anbringung rin.'e» allgemeinen Briefkastens am Hause betr., stellt sich lediglich auf den Standpunkt deS Briefträgers, ohne dabei an den Empfänger der Briefe zu denken. Die Oefsnuug Les betr. Kastens würde dem Hausmann zu überlassen sein, um eine Person für daS Geschlossen sein des Kastens verantwortlich machen zu können; der Hausmann würde also die Briefe abzuliesern daben; paßt es dem Hausmann jetzt in die 3. und 4. Etage zu klettern, so schafft er die Bries« hinauf, paßt es ihm nicht, so bleiben die Briefe liegen bis es dem HauSmaun beliebt. Im ferneren kann er auch erst die Briefe einer Prüfung unterziehen, kann die Ansicht-- und anderen Postkarte» lesen; auch das Dienstpersonal der einzelnen Etagen hat vielleicht Gelegenheit, die Post für diesen oder jenen mitzunehmen und abzugeben, sodaß dann glücklich dos ganze Haus über die Privat- rc. Correspondenz der jeweiligen Empfänger unterrichtet ist. Wie soll es ferner gehandhabt werden in Gebäuden, wo es keinen Hausmann bezw. kein« Person gibt, welche für den Kasten verantwortlich ist? Wollte man etwa jeden Hausbewohner mit einem Schlüssel versehen, so würde der Unfug noch viel größer und der Aerger unabsehbar sein. Das und vieles andere Unangenehme würde die Folge eines solchen Kastens sein. Gehen Briese verloren, so macht man die Post ver antwortlich; in solchen Fällen wäre das ober nicht möglich, denn wer kann wissen, was mit den Briefen alles passiert ist. Wie soll es ferner mit Einschreibe-, Wertbriefen rc. werden, welche einer besonderen Quittung des Empfängers bedürfen? Jetzt weiß man, daß man seine Briefe so prompt bekommt, wie eben möglich, und kein Briefträger würde sich bereit finden lassen, Briese dritten Per sonen zur Ablieferung zu übergeben, so daß ein Vertrauensbruch ganz ausgeschlossen ist. Darum wollen wir es beim Alten belassen, jeder Briefträger weiß, daß mit seinem Posten Treppensteigen ver bunden ist und wo viel Briefe kommen, kommt auch der Brief träger zu Weihnachten oder Neujahr nicht umsonst. L. D. Preise Preise titr Mr Mr letr« 40 Sick. - I 1 75 1 lOSt I «asser» Aale Sick. 77 .«St. 1 30 70 17. 20 10 1b oo 10SI 25 2b 20 10S> ««^ 1 I Sick. 1 4" V'S, 0 3 4 60 lOSl 1 00 20« 8 .«o 40 >l.>rk 7b 73 1 2 l l«a i b Sick. 2 « 7«« o, 1 I I b 80 80 00 1 1 40 >0 .0 80 I I 1 1 1 1 «2V 20 80 70 80 SO 3b 10SI Sick. 80 80 40 -4 23 30 47 20 3 10 1 1 30 3b SS SO 40 SO 40 20 2b 7b 13 12 11 1 1 1 i i i «0 60 70 2l> 4-0 70 1 I 1 1 1 70 37, 40 oo «3 30 «7. -4. 60 84, 73 80 l-0 4(« 20 30 25 1 1 bO SO bO bv 80 70 Sb 70 Sb 3S 80 80 SO 80 S0 40 lOSt 10S, lOSt 1-^8 1 1 40 73 1 1 83 o S0 30 10 8, 10 10 40 döu. stufte 2 2 30 2b 1b SO bO 2b SO so 1 I 1 I 81 7«« 7« 8 1 1 1 I I 1 Sb So 3<1 SO i-0 24« 10 i«> 3Ü 40 SO 10 80 Sb 10 10-1 SIL lOSl StL SIL IBd. b Bc. SIL 70 -8, 4«« 0 13 24, 4, 13 13 7' 7« .-0 40 SO 20 8 10 SS 1 8 40 13 10 IS so «ud. «nd. 10SI StL «°.«t And. StL lOSl Stil 4 lOSl Bnd. «nllc «ovt Höch, ft' bi« 7., ,3. 81 Benennung der Lebensmittel Benennung der Leben-mittel StL «2 1 20 70 Sb Benennung der Lebensmittel StL stell« StL stell« 33 23 .1« 2« 2 2 40 2.7 00 07 .7> 2 20 SO 3b IS 20 77 3 8 .«0 80 20 7b 70 10 2« 20 80 13 13 s 3 8 2 1b 20 10 1b 1b 2 2 Sb 2L 20 20 SO so 8 IS 8 20 2b bO 10 20 20 b 00- 40 - 40 SO 7b 3b 7b 7b SV 40 81« 80 80 80 «0 S — b — 6- 13 - 10- 40 - 8- 20 - 13 - bOftx 21ed8 sted« - 10 - 40 - 10 - 23 -40 - 00 - 40 - 10 - >11 i« 2« SO so 80 so 60 80 80 10 — 15- 8 — 10 — 10 — 30 40 60 30 Amtlicher Bericht über die tn der Städtischen Markthalle zu Leipzig am SS. August 1SS3 im Kleinhandel verlangten Preise. 73 - 70- - 23 -23 -jA - 2c HLu- sti-ft' nic- Lrio- fte >>ch d. geschlachtetes. <Sünse do. Bnten Kapaunen Out«, do Perlhühner Poularden Hühner, alt« ..... do. junge .... do. Bierländer . . Tauben Fische und Schaltiere a. lebende. Spiegelkarpfen .... S^Upenkarpsrn . . . Hechte . I II II I Barsch« Bunte Fische Forellen Welse - 20 - 10 -SO -«SS 4 - - 30 - 140 4 30 - 75 - 15 Fleisch. u. krisch«». Rindfleisch: Lend« (Filet) Roastbeef, Rumpsteak. . tiochfletsch(Brust,Bauchic.) Zunge do. Kalbfleisch: AuS^esch. Keule (Fricand.) Keule ....... Kochfleischsvrust.Bauchtc.) Schweinefleisch: Rücken (Karbonade) . . Keule, Brust Kochfleisch (Bauch rc.) . . Himbeeren Stachelbeeren Johannisbeeren Heidelbeeren Preiselbeeren Brombeere« Fliederbeeren Kstttiche Aprikosen Feigen, srifch« do. Kranz- Ananas Weintrauben, inländische . do. ausländisch« Tomaten . Nüsse, inländische, grün« . do. » trockene do. ausländisch« . . . Haselnüsse ewfelstnen Zitronen Melonen, Zucker» . . . . do. Waller-. . . . Kürbisse Backobst. Aepfel Birnen Pflaumen Srünellen Kirsch«», süß« do. saure Aprikose« Pflaumenmus Gemüse. Spargel Rhabarber Schwarzwurzel Blumenkohl Rosenkohl, inländischer . . do. ausländischer . Brüne Bohnen, inländische do. ausländische WachSbohnen .... Schoten Karotten do Kohlrabi Wirsingkohl Rotkohl. ..... Wetßkohl «rüntohl do. Spinat Sellerie Teltower Rüben . . . Möhre» do. Kohlrübe« Rote Rüben Meerretttg Perlzwtebeln Zwiebeln Porree-Zwiebeln . . . 70- 70- 401- Krebf«. große do. mittlere do. kleine d. frische in StSpackung. RhetnlachS ...... Stwerlach« Seezungen Stetnbutt Zander Schleie Flubhechte. ..... Teehecht« Scholle». . Kavltau Schellfisch Dorsch Stockfisch Heringe, grüne o. geräucherte. RhetnlachS OstseelachS Seelachs Flundern Pöklinge, Kisten» . . . . do. Korb» Sprotten, Kieler . . . . do. Elb» Aale Stör . , Schellflsch Dorsch Makrelen Hering« ä. gesalzen«. Heringe. . ... . . . do. neu« (MatjeS) . . do. (Isländer). . . . Sardellen Butter. Tafelbutter (2 Stück --). . Landbutter (2 Stück ^). . Koch- und Backbutter. . . Kunstbutter (Margarine) . Eier. Landeier Kisteneter Kalkeier «äse. Bauernkäse . . . . . . Thüringer Kümmelkäse O - Harzer «äse ..... Altenburger Ztegenkäf« . . Schwetzerkäs«, Bmmenthaler Cchweizerkäse, Bayerischer . Limburger Käs« Imitierter Limburger Käs« Obst, Süd- und Gartensrüchte. Aepfel, inländische. . . . do. ausländisch« . . . Birnen, Takel- do. Koch- Quittenänfel Quittenbrr«» Kirsch«»- Mb« do. saur« Pflaumen Mirabellen Erdbeeren. Wald- .... do. Bart«» . . . Knoblauch Salah, Blatt- do. Endivien- . . . do. Rapunze- . . . Radieschen, ausländische do. inländische. Rettiche Burken, Salat- .... do. Einlege- saure . do. - Sens-. do. - Pfeffer- Kartoffeln, inländische . do. » do. ausländisch« Sauerkraut Honig. Inländischer tn Waben . do. geschleuderter Pilze. e. frisch«. Steinpilze «sefserltng« LhamptgnonS .... Morcheln b. getrocknet«. Steinpilz« Morcheln Brot. Roggenbrot, 1. Sorte . do. 2. Sorte . Preise böch-I ite I sie 4t Hl4l Keule, Rücken koct,Netsch(Brust,Bauchrc.) Schweinstnochen . . . . Leberwurst Rotwurst ...... . Osterlämmer. .... . d. geräucherte» oder gesalzenes. RindSzuna« Lachsschinken, im ganzen . do. ausgeschnitten Schinken, roher, im ganzen do. - ausgeschnitten do. gekochter, - Pökelfleisch SchweinHkitoche» .... Schwarzfleisch Ss«k Eervelatwurst, Wtnterw. . do. Sommerw. . Knackwurst Leberwurfl Blutwurst Schweinefett Wurstsett Wild und Geflügel. Wild. Rotwild: AuSgesch. Keule (Fricand.) Rücken mit Lend« . . . do. ohne - . . . Blatt Kochfleisch Lamwttd: Rücke« ....... Keule «la« ........ Kochfleisch Rehwild: Rücke« ....... Keule Blatt . Kochfleisch Renntierfletsch: Rücken ....... Keule Wildschweine: Rücken Keule........ Bla« Kochfleisch Kopf . . . tleberläuser u. Frischling« Hasen, im Fell do. gestreift Kaninchen Wtldgeslügel. Fasanenhähne Fasanenhennen Auer bühne -lnerhuhner Wildenten Waldschnepfen Birkhähne Birkhühner Schneehühner 12 - uj- Dte Inspektion der Städtischen Markthalle. Schulze. 30 i io i Haselhühner.... Rebhühner, alte . . do. jung« . KrammrlSvögel. . . 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