tracht ziehen: überall ein Denken im Material und ein Beherrschen und Herausgestalten seiner Möglichkeiten in Form und Farbe, also auch in Licht. Gerade das Lichterfüllte in Grimm- Sachsenbergs Kunst der letzten Jahre spricht mit überwältigender Kraft zu unserem Schauen. Flimmerndes Licht durch die Baumkronen brechend, über Waldboden und Felsen gleitend, Licht, das über Wasserspiegeln glänzt und über grüngoldenes Moos hinfunkelt: Licht als Leben der Natur. Man vergleiche die „Waldbilder“ in Heft 13 der „Zeichnung“ (F. Heyder, Berlin). Wer so das Licht im Gestalten beherrscht, muß selbst voll Licht sein, für sein Leben und Schaffen. Das Höchste und Beste in diesem lichtvollen Gestalten scheint sich in der langsam, aber ins Monumentale wachsenden „Passion“ zusammenzufassen. Die 5 bis jetzt fertig gestellten Blätter erreichen mit ihren großzügigen Linienführungen, die durch ein fache Farbakzente gehöht sind, die Wirkungen der monumentalen Freskomalerei, die mit ähn lichen Mitteln arbeitet. Hier schließt sich der Ring, der angewandte dekorative und große freie Kunst umfängt und in eine Einheit faßt. R. Grimm-Sachsenberg hat sein bisheriges Werk aus dieser Einheit geschaffen, indem er, je nach Aufgabe und Notwendigkeit, bald die deko rative, bald die freie Kunst in den Vordergrund treten ließ. Aus diesem Einheitspunkt heraus erklärt sich sein Gleichgewicht auf beiden Kunstgebieten. XXXVIII