Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.09.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-09-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190509018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19050901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19050901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1905
- Monat1905-09
- Tag1905-09-01
- Monat1905-09
- Jahr1905
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- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.09.1905
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Riesaer D Tageblatt ««d Anzrtger WkbliN M Trle-r«m».«d«sie: 8«mfP«chpM ,r , bl n «i.,». «r.» der König!. Amtshauptmaünschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts «nd des StadttatzS M Riesa. 803. Freitag, 1. September 1005, abends. S8. Jahr,. H»s Mesaer Tageblatt erscheint jeden La, abend» mit Ausnahme der Gönn- und Festtage. Biertrljährltcher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Mesa 1 Marl SO Psg-, durch unsere TrSger / IM »l» Hau» 1 Mark SS Psg., bei Abholung am Schalter der dstrrl. Postanstalte» 1 Marl SS Psg., durch den Briefträger frei tnS Hau» 2 Marl 7 Psg. Auch Monat,abonnementS werden angmoommr- MPktzmchlmrahnm sür die Mmuuer de» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. »«« und BeAa« b« Langer » ««»terlich t» Mesa. — GeschäMsteL.: «aeth stra», VS. - Für dir Mdalti« be-rntwortüch! Schmidt in Mesn. Freibank Riesa. Morgen Sonnabend, den 2. September dss. Ihrs., von vormittags 8 Uhr ab ge langt auf der Freibank im städtischen Schlachthof das Fleisch eines Rindes, roh zum Preise von 35 Pfg., sowie das Fleisch eines Schweine-, in gekochtem Zustande, zum Preise von 45 Pfg. pro */, kg zum Berkaus. Riesa, den 1. September 1905. Die DtreMo« de- stSdt. SchlachthofeS. Oertliches und Sächsisches. Riesa-1. September 1906. — Bei der Sparkasse zu Riesa wurden im Monat August 1905 1442 Einzahlungen im Betrage von 117462 M. 28 Pfg. geleistet, dagegen erfolgten 673 Rückzahlungen im Betrage von 114797 M. 55 Pfg. Neue Einlagenbücher wurden 168 Stück ausgestellt. Kassiert wurden 139 Bücher. Die Gesamteinnahme betrug 120284 M. 38 Pfg. und die Gesamtausgabe 133740 M. 7 Pfg. — Ter Truppenübungsplatz für das 19. (2. K. S.) Armeekorp s'- Ten „L. N. N." wird aus Dres- k den geschrieben: „Bei Besprechung der dem kommenden F sächsischen Landtage zu unterbreitenden Vorlagen in (na- » türlich!) Berliner Blättern ist auch' erwähnt worden, ' daß der Landtag sich mit dem neuen Truppenübungsplätze , sür das 19. Armeekorps zu beschäftigen haben werde. So h weit es sich dabei um Geltendmachung'"von Wünschen oder parlamentarische Anregungen handelt, wird man an dieser s Tätigkeit des Landtages nichts auszufetzen haben; im üb- s rigen aber steht die Entscheidung über Anlage eines" neuen U Truppenübungsplatzes beim obersten Kriegsherrn, also s beim Kaiser und djer Deutsche Reichstag hat die Ausgaben zu genehmigen. Tie Frage, wo dieser neue Truppen übungsplatz anzUlegen sei, beschäftigte bereits feit etwa zwei Jahren die Gemüter, aber noch immer steht die end gültige Entschließung aus, In betracht komM'en in erster Linie zwei Plätze/ und zwar! Me Gegend zwischen Mühl berg, Torgau und dem Sitgenvodaer Forstrevier und dann ' der Truppenübungsplatz Zeithain,,' der' durch Länderankauf s einen derartigen Umfang erhalten müßte, daß er für die s Hebungen zweier Armeekorps genügend groß wäre. Au- f ßerdem sind noch geeignete,Plätze in der Grimmaer, sowie H in der Radeburger Gegend für diese Zwecke empfohlen tz worden. Man kann schon heute mit Sicherheit an nehmen, 4 daß die Heiden letzteren Angebote außer Konkurrenz zu r stellen sind und nur die beiden erstgenannten ernstlich in Z Frage kommen können. Und von diesen beidew kann unse- 1, res Erachtens nur der Zeithainer Truppenübungsplatz, als der bevorzugtere gelten.' Er hat zunächst dfen Vorteil für I sich daß er in Sachsen liegt und deshalb wie kein anderer » geeignet ist, als Uebungsplatz sür ein sächsisches.Armee- I korps zU dienen. Ferner umgeben ihn fiskalische und pri- H vate Ländereien von leichter Bodenbeschäffenheit und Wäl- k der, deren Erwerbung bei weitem nicht so kompliziert und auch nicht so teuer werden würde,' wie bei der Neuanlage eines solchen Platzes. Schließlich ist zu berücksichtigen, daß der Zeithainer Platz bereits durch eigenes" Geleis an die Linie Dresden—Riesa—Leipzig angeschlossen ist und s dementsprechend so günstig liegt, daß er von allen zum 19. Armeekorps gehörigen Regimentern bequem erreicht werden kanü. Ganz andere Schwierigkeiten und Kosten aber würden sich bei der Neuanlage eines Truppenübungs platzes in der Torgauer Gegend ergeben. Ganz abgesehen davon, daß man dort wesentlich höhere Beträge und weit mehr Ländereien anzukaufen hätte, als in Zeithain, spielt vor allen Dingen die gänzlich mangelnde Bahnverbindung eine der wichtigsten Rollen, Es müßte "also erst eine voll ständig neue Bahn geschaffen werden, um den Truppen den Verkehr mit dem neuen Uebungsplatze zu ermöglichen. Ob gegenwärtig aber das sächsische Finanziministerium für einen solchen Bahnbau zu haben sein würde, möchten wir billig bezweifeln, umsomehr, als von dieser Bahn irgend eine Rentabilität infolge Eröffnung des Verkehrs in mei stenteils nur spärlich bewohnten Gegenden in absehbarer Zeit nicht zu erwartest sein, würde. Aus alledem geht über zeugend hervor, daß für die Anlage eines Uebungsplatzes des 19. Armeekorps der bestehend« Zeithainer Platz nach wesentlicher Vergrößerung wie geschaf fen ist und neben anderen günstigen Momen ten den Vorzug der bequemen Lage und des billigen Landerwerbs genießt." Ueberraschend evschseint nun folgende Meldung, die uns heute zuging und die jedenfalls weiterer Bestätigung bedarf: „Ter Truppenübungsplatz für Has 19. (2. K- S ) Armeekorps ist schon lange Gegenstand lebhafter Erörte rungen. Nachdem nun in letzter Zeit ganz im Geheimen Verhandlungen gepflogen worden sind, ist, wie das „Torg. Kreisblatt" mitteilt- als feststehend an zunehmen, daß der neue Truppenübungsplatz doch auf dem Gelände bei Belgern; angelegt wird." —* Montag, den 4. September a. c. tritt der erste Herbstfahrplan der Sächsisch-Böhmischen DampfschiffahrtS- Gesellschaft in Kraft, welcher bis mit 1. Oktober a. c. Gil tigkeit hat und wegen der vorgeschrittenen Jahreszeit etwas verkürzt worden ist. Die Verbindungen der neuen Fahr ordnung können aber trotzdem noch als ausreichend und zahlreich genug bezeichnet werden, sodaß nach wie vor den berechtigten Wünschen des Publikums allenthalben entspro chen wird. — Das sächsische Ministerium des Innern hat Er hebungen über die Frage der Einführung von Handels inspektoren zur Beaufsichtigung der Schutzbestimmungen für die Handelsangestellten angeordnet. —Ll. Ein für die Disziplin schädliches Element ist nach der Beurteilung seines Batteriechefs der am 19. Ok- ktober 1883 in Saupersdorf geborene Fahrer Paul Albert Hofmann von der 6. Batterie des 6. Feldartillerie-Regi- ments Nr. 68. Noch im ersten Dienstjahre stehend, hat H. bereits neun Disziplinarstrafen erlitten; vordienstlich aber schon vier Strafen wegen Diebstahls. Weil er an geblich Hunger hatte und sich aus dem Schranke eines Ka meraden Brot nehmen wollte, öffnete er den Schrank mit seinem Schlüssel. Nachdem er seinen Hunger gestillt, nahm er noch eine Anzahl Kleinigkeiten, als Seife, Tabak, ein Paar Socken usw. mit. Nur der Umstand, daß es sich um geringwertige Diebstahlsobjekte handelt, schützte H. vor dem Zuchthause. Er wurde gestern vom Kriegsgericht der 4. Division Nr. 40 zu Chemnitz wegen Rückfallsdiebstahls zu neun Monaten Gefängnis und Versetzung in die zweite Klasse des Soldatenstandes verurteilt. — In der Zeit vom 27. September bis 24. Oktober ds. Js. wird auf Veranlassung des preußischen Handels ministers in Berlin ein Kursus zur Ausbildung von Lehrern an gewerblichen Fortbildungsschulen abgehalten werden, in dem Vorträge über deutsche Wirtschaftsgeschichte im 19. Jahrhundert; Verfassung und Verwaltung in Gemeinde, Staat und Reich; Genoffenschaftswesen; Aufgaben, Ein richtung und Lehrmethoden der Fortbildungsschule; Geld-, Bank- und Kreditwesen, gewerbliche Buchführung und Kal kulation gehalten werden sollen. — Am 1. Oktober steht die Ausgabe neuer Postwert zeichen für Deutsch-China und Kiautschou in Aussicht. Die Aenderung wird darin bestehen, daß an Stelle der bis herigen Wertangabe in Mark und Pfennigen die dem chine sischen Münzsystem näherstehende Bewertung nach Dollar und Cents tritt. Die bisher gebrauchten Marken sind in Berlin nur noch bis zum Schluß des Monats August auf dem Postamt 19 in der Beuthstraße auSgegeben worden; in den Kolonien wird der Verkauf am 30. September ge schloffen. ES steht überhaupt eine große Umwälzung auf dem Gebiete der deutschen Reichs- und Kolonialpostwert zeichen bevor, insofern in der Reichsdruckerei Versuche mit dem Druck der Marken auf Wasserzeichenpapier vorge nommen werden sollen. Seit den ältesten preußischen Marken, die vor mehr als fünfzig Jahren im Gebrauch waren, daS Bildnis König Friedrich Wilhelms IV. trugen und als Wasserzeichen einen Esthenkranz hatten, sind auf den Freimarken der preußischen, norddeutschen und ReichS- postverwaltung Wasserzeichen, ein gutes Mittel gegen Nach ahmungen und Fälschungen, nicht mehr zur Anwendung gekommen. — Zu den Lohnerhöhungen im Eisenbahnbetriebe schreibt der „Dr. A", daß die Verwaltung der sächsischen StaatSetsenbahnen seit dem 1. Juli d. I. unter ihren Eisenbahnarbeitern mehrfach Lohnerhöhungen hat eintreten lasten, die selbstverständlich von dem Personal freudig be grüßt worden sind. Insbesondere handelt eS sich um die Versetzung der Etsenbahnarbetter in höhere Lohnklaflen, die nach den verschiedenen Städten Sachsens auch von ver schiedener Höhe sind. So hat zum Beispiel die Stadt Leipzig die höchste Lohnklaffe. Die bezüglichen Arbeiten sind in der Generaldirektton der Staatsbahnen noch snicht zum Abschlüsse gelangt. I — Die Jagd auf Rebhühuer geht mit dem 1. Sep tember wieder auf. Auch Schnepfen, Hähne von Auer-, Birk- und Haselwild, Wachteln und Bekassinen, sowie weib liches Edel- und Damwild stehen von heute an nicht mehr in Schonung. Nach Meldungen einiger Jäger dürfte die Ausbeute der Rebhuhnjagd im ganzen zufriedenstellen. Der Sommer soll ihrer Entwicklung außerordentlich förderlich gewesen sein. —y. Tie 4. FerjenstraskaMm'er des K- Landgerichts Dresden verhandelte heute gegen den 24 Jahre alten, mehrfach bestraften Tienstknechjt Ernst Otto Kunze aus Riesa wegen wiederholten Rückfalldiebstahls, und gegen den 18 Jahve alten Schweizer Johann Czajka wegen einfachen Diebstahls. Im Laufe dieses'Jahres dienten die beiden Angeklagten bei dem Gutsbesitzer Gaumitz in Pop pitz bei Riesa. Am 22. Mai dieses Jahres entwendeten sie daselbst dem Tienstknechte Pyritz ein Portemonnaie mit Geld, sowie einen Schlüssel und eine Radfahrkarte. Tas Gericht ließ Milde walten und erkannte deshalb für Künze aus 3 Monate Gefängnis^ für Cziajka auf eine 1 wöchige Gefängnisstrafe. —)sk( September. Ter September, der Herbst monat, ist gekommen, der Sommer nimmt Abschied. Von Tag zu Tag schwindet nun die sommerliche Herrlichkeit, und schon treiben dürre Blätter im Winde ihr Spiel, viele Bäume zeigen schon das Färben der Blätter, das erste Grau des Welkens. Ter Vogelgesang verstummt, und der Zug beginnt; nur die wetterharten BurfckM der Straße, i die dreisten Sperlinge, bleiben unverdrossen und unbe sorgt bei ihrem klanglosen Piepen. Ueberall zeigt sich der Ernst in der Natur, der die Sommerlust vertreibt. Tie großen Manöverübungen der Zugvögel in großen Massen künden die weite Reise an, die uns die frohen Sänger ent führt. Friedliche Herbststimmung und" Stille würde in Wald und Flur vorherrschen^ wenn es keine Jäger und namentlich keine Sonntagsjäger gäbe. Piff, paff, so knallt es jetzt allenthalben wieder in den Feldern, und brrr schwirrt ein Volk Rebhühner auf, Um jenseits der gefähr lichen Gegend einzufallen. Tas letzte Obst geht seiner Reife entgegen, Herbstspinner spinnen ihre weißen Fäden, und das Licht kämpft seichest alten Kampf mit der Tunkel- hezt: das ist der September. Er hat seinen Namen von dem lateinischen Worte septem, sieben, weil er der siebente Monat des altrömischen Kalenders war. Im deutschen - Kalender finden sich für ihn die Bezeichnungen Herbst monat oder Schleiding, und bei den Angelsachsen führte er den' Namen Wildmond, weil im September der Hirsch aus die Birunst geht, dann auch Gerstmond oder Obstmond, weil in ihm Gerstje und Obst reifen, Nach den alten Bauern regeln ist dem Landmänne ein feuchter September will kommen, denn es heißt: An Septemberregen Für Saaten und Reben Ist dem Bauer gelegen. Andere alte Wetterregeln besagerst,daßsein sonniger, trocke ner Septemberanfang auf einen schfönen Herbstsund Winter schließen lassen. Gewitter im September deuten auf Schnee im Dezember. Ter 2. September bringt uns mit dem Sedantage eine wichtige Erinnerung an eine große Zeit in Deutschlands Geschichte, und der 29. September ist der Michaelistag. St. Michaelis handhabt nach alter Sage das Schwert der Allmacht und Gerechtigkeit Gottes. Auf Bil dern und Statuen wird er vielfach dargestellt, wie er den Teufel mit einer Lanze durchstößt,, mit dem Fuße auf ihn tritt oder ihn gefesselt in d^n Abgrund stürmt. In den Witterungsverhältnissen und im bürgerlichen Leben hat der Michaelistag mehrfach;; Bedeutung. Eine alte Wetter regel sagt: Wenn' Michaelis der Wind von Nord nach! Osten weht,, Ein harter Winter zu erwarten flieht.' Im bürgerlichen Leben werden in vielen Gegenden an diesem Tage die Pachtgelder abgeführt/ auf deM Lande mehrfach Lohnverträge zwischfen Arbeitern, und Gutsbe-
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