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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.06.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-06-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190506021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19050602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19050602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1905
- Monat1905-06
- Tag1905-06-02
- Monat1905-06
- Jahr1905
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.06.1905
- Autor
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''Ml—— «M L." Kd^ » - 'E- TvMMinvivrEuo^ Wenr«u, dkner«» vEr INfMl- terie Grasvitztyujmlvon Eckstüdt, wird Sonntag, den 4. Juni, von Leipzig In Riesa eintreffen, um am Montag bei der RegtmentSdesichttgimg de« 8. Feldartillerieregi- meutS Nr. 78 aus dem Truppenübungsplätze Zeithain und bet dem Prüfungsschicßen der Maschlnengewehrabteilung auf dem Jnfanterieschietzplatz tzaidehäuser zugegm -u sein. Am Mittwoch, den 7. Juni, wird der General der Bat- terjebesichtigung der 2. Abteilung des 3. Feldartillerieregi ments Nr. 32 am bespannten Geschütz und der Abteilung«- -esichttgung der Maschinengewehrabteilung Nr. IS auf dem Truppenübungsplatz Zeithain beiwohnen. In Be gleitung des kommandierenden General« wird sich am 4. und 5. Juni Major Allmer und am 6. und 7- Juni der Thes des Generalstab es«, Oberstleutnant Freiherr Leuckart von Weißdorf und der Major tm Generalstabe Löffler befinden. — Während in Telegrammen die Anwendung solcher zusammengesetzter Worte gestattet ist, die im Verkehr allgemein üblich sind, werden gemäß 8 7 g der Telegraphenordnung „dem Sprachgebrauche zuwtderlaufende Zusammenziehungen oder Veränderungen von Wörtern nicht zugelassen". Darüber nun, welche Wortbildungen als sprachwidrig anzusehen sind, kann man recht verschiedener Ansicht sein. Beim Telegraphenamte zu Chemnitz herrschten vor kurzem Zweifel darüber, ob Worte, wie „Märzanfang", «Wochenende", „Augustlieferung" in Telegrammen als ein Wort gelten könnten, und das Amt ersuchte die Chemnitzer Handelskammer um eine Aeußerung darüber, ob derartige Wörter in dieser Form in Handelskreisen als ein Wort Üblich seien. Hierauf erwiderte die Kammer, daß die ge nannten Wörter als dem Sprachgebrauchs zuwiderlaufende Zusammenziehungen nicht anzusehen und daher in Tele grammen als ein Wort zu zählen seien. Gleichzeitig betonte die Kammer, daß häufig zusammengesetzte Zeitwörter, wie beispielsweise das Wort „Heimreisen", obwohl sie allgemein üblich seien und keine dem Sprachgebrauchs zuwtderlaufende Zusammenziehungen darstellten, im Telegrammoerkehr bald als ein Wort, bald als zwei Worte berechnet würden. Auch derartige Zeitwörter müßten in Telegrammen durchgängig als ein Wort behandelt werden. — Vorsicht beim Geldeinnehmen ist wiederum anzu raten. Im Erzgebirge und Vogtland« sind in der ver gangenen Woche in Gastwirtschaften mit Quecksilber über zogene Ein- und Zweipfennigstücke als Fünf-- und Zehn- pfennigstücke verausgabt worden. Wenn die Stücke mit dem Wappen nach oben gelegt und vom Empfänger nicht näher angesehen werden, gelingt die Täuschung leicht. — Die Realschulen in Sachsen zählen in 32 öffent lichen und 6 privaten Anstalten zur Zeit 10609 Schüler. Mehr als die Hälfte dieser Schüler, nämlich 5566, werden in den je 4 öffentlichen und je 3 privaten lateinischen Lehr anstalten der Großstädte Dresden und Leipzig unterrichtet. Die 4 öffentlichen Realschulen der Hauptstadt haben im laufenden Sommersemester 1583, die Privatrealschulen 861 Zöglinge, in Leipzig werden in den öffentlichen Realschulen 2442, in den Privatschulen 680 Schüler unterrichtet. Die Realschule Chemnitz wird von 589, Radeberg von 120, die Realschulabteilung Zwickau von 92 Schülern besucht. Die bisher erwähnten Anstalten beziehen keine StaatSunter- stützung. Don den Anstalten mit Staatsunterstützung hat Aue 178, Auerbach 162, Bautzen 275, Crimmitschau 160, Franken berg 138, Glauchau 170, Grimma 202, Großen hain 262, Leisnig 115, Löbau 198, Meerane 166, Meißen 360, Mittweida 126, Oelsnitz i. B. 188, Oschatz 134, Pirna 325, Plauen 177, Reichenbach 243, Rochlitz 239, Stollberg 256, Werdau 168 Schüler. )-( Dresden, 1. Juni. Der König besuchte heute vormittag den Gottesdienst in der Kapelle der Villa Strehlen und unternahm später mit seinen 3 Söhnen einen Ausflug nach dem Schneeberg. — Die Königin-Witwe war heute weniger von Katarrhbeschwerden heimgesucht und verbrachte mittags einige Zeit im Garten der Villa Strehlen. — Die Zigarettenarbeiterinnen Dresdens, die in den Generalstreik getreten sind, werden vielfach durch Arbeiterinnen auS Wien, Hannover, Berlin rc. ersetzt. Vor den Fabriken stehen Tag und Nacht Streikposten, die den Zuzug zu verhindern suchen. )--( Dresden, 2. Juni. Gestern früh Vi2 Uhr ist Tr. med. Lohmann, der Besitzer unds Leiter des bekannten Sanatoriums auf dem Weißen Hirsch, auf seinem Gute Friedrickstal bei Radeberg gestorben. Dresden. Die Stadt Dresden wird dem deutschen Kronprinzen zu seiner Hochzeit eine Glünwunschadresse widmen, die in einer künstlerisch durchgebildeten Urkun denkapsel ruht. Tie zylindrische Kapsel ist aus Silber und vergoldet, sie wird bekrönt hon der deutschen Kaiser krone und steht, mit drei durchbrochenen und ziselierten Bändern verziert, auf einem Sockel von sächsischem Halb edelstein aus dem Müglitztal. Ter Entwurf zu dem eigen artig reizvollen Kunstwerk stammt von Professor Karl Groß. Pillnitz. Ter große berühmte 200 jährige Kamc- lienbaum im Parke des Königl. Lustschlosses zu Pillnitz, der im vorigen Jahre beim Brande seines Schutzhauses, so schwer gelitten hatte, daß man- ihn zunächst für ver loren betrachtete, treibt zwar in diesem Frühjahre einige frische Zweige und Blättchen, doch scheint es um seine. Lebenskraft immerhin schlecht bestellt zu sein. Wenn er nicht überhaupt noch eingehen sollte, schreibt man dem „Treöd. Journ.", dürfte er Jahre ^brauchen, um zu alter üppiger Wattfülle und Blütenpracht wieder zu gelangen. Vorsichtigerweise ist das neuerbaute Schutzhaussnoch nicht abgebrochen tvvrden, wie es sonst im zeitigen Früh jahre zu geschehen Pflegt. Auch ist der Platz, auf dem daS SchutzhauS sich befindet, im weiten Kreise noch ab- gesperrt. ES wäre ein großer verlush wenn diese Selten- heit, die in Europa nicht Rn zweite» Mak dnzutrefsen ist, die gärtnerische Kunst Nicht M erhalten vermöchte. Pirna, 30. Mat. Pirna hat bekanntlich da» zwei felhafte Vergnügen, der Geburtsort d«S schlimmen Ab- laßkrämerS Tetzel zu sein. Ti« hier befindliche Tetzel- säule, an der «inst der Ablaßhandel betrieben worden sein -soll, erhielt jetzt einen neuen Standort an der Dresdner Straße, und zwar an der Elbseite der Straße, einem hierzu aufgemauerten Rundteil. Tie hierher kom menden Fremden pflegen meist auch die Säule aufzusuchen. Pirna, 31. Mat. Da» am Gelände bet der soge nannten „Hoffnung" al» schmucker Rohziegelbau sich er hebende neue große Garnisonlazarett wurde gestern von dem KrtegSmintster v. Hausen eingehend besichtigt. Begonnen hat auch der Bau der neuen Arltllertekaserne, welche sich unmittelbar an die bereit» vorhandenen ausgedehnten Ka- sernementS anschließt. Bad Elster, 1. Juni. Prinzessin Margarethe von Sachsen nebst Hofgefolge traf heute nachmittag 3 Uhr 42 Min. fahrplanmäßig in einem Salonwagen zu fünfwöchent- sicher Kur hier ein. Sie wurde am Bahnhofe vom Babe direktor empfangen. Zahlreiches Publikum hatte sich am Bahnhöfe eingefunden. Die kleine weißgekleidete Prinzessin fuhr in Begleitung ihre» Hofgefolges in die Stadt. Am Eingang der Villa „Deutscher Kaiser" hatte sich eine große Anzahl Badegäste angesammelt. Bon der sächs.-bühm. Grenze. In der Frauen gasse zu Eger wohnt" die Familie des in der dasigen Maschinenfabrik M. Fischer beschäftigten Wenzl Schopper in ärmlichsten Verhältnissen. Ohne irgend ein« Geneh migung dazu zu haben, erzeugte Schopper im Vorhause seiner Wohnung Sodawasser und hatte zu diesem Zwecke einen kleinen Kessel aufgestellt. Als Montag abend der Mann sich beim Apparat zu schaffen machte und auch die Frau zugegen war, explodierte plötzlich der Kessel und seine Trümmer trafen die bedauernswerte Frau so un glücklich an den Leib,, daß sie bald darauf ihren Ver letzungen erlag. — In Schönw^rt beschädigten beim Ringen zwei Burschen einander dermaßen, daß dem einen der Ellbogen gebrochen, dem anderen aber der Oberarm und einige Brustknochen so verletzt wurden, daß er zeit lebens ein Krüppel bleiben wird. — Ter Oberwerkmann der k. k. Staatsbahinen^ Herr Anton Tworak in Boden bach, der bereits viermal Witwer, geworden ist, reichte am Montag der fünften Gefährtin die Hand zum Bunde fürs Leben. — In der BudgetkomMissivn des, böh mischen Landtages wurde eine Resolution des! Abg. Gu stav Nowak angenommen, in welcher die Regierung auf gefordert wird, der durch die vorjährige Tiirre und den dadurch verursachten niedrigen Wasserstand der Elbe um einen großen Teil ihres Verdienste« gekommenen Be wohner der Ufergemeinden des Elbstromess bei der Ver teilung der Notstandssubvention mit entsprechender Un terstützung zu gedenken. Es wird ferner die Regierung aufgesordert, den Straßenbau Elbleiten-Philippsdorf zu fördern. Leisnig. Ueber die festlichen Veranstaltungen bei dem für den 8. Juni in Aussicht gestellten Besuche des Königs in LeiSnig, meldet das „LeiSn. Tgbl.", daß Seine Majestät nach dem vorläufig ausgestellten Plane gegen 11 Uhr vormittags — die genaure Zeit ist noch nicht be stimmt — mittelst Sonderzuges in LeiSnig eintreffen wird. Vom Bahnhof auS begibt sich Se. Majestät sofort nach dem Marktplatze, um daselbst die Huldigung der Bürgerschaft in der Weise wie im Jahre 1902 Se. Maj. König Georg ent gegenzunehmen. Dann gedenkt Se. Majestät sich zu Fuß vurch die Kirchstraße nach dem Schlosse Mildenstein zu be geben, um daselbst die Aussicht auf das Muldental vom Schloßbalkon aus zu genießen. Hierauf nimmt er den Weg zu Wagen in die Kaserne, wo das Bataillon in Parade aufstellung ihn erwarten wird. Nach einem kurzen Besuche des Hotels „Belvedere" wird dann die Weiterfahrt des Königs nach Grimma gegen */,2 Uhr erfolgen. Freiberg, 31. Mai. Der Streik der Brauerei arbeiter deS hiesigen „Bürgerlichen Brauhauses" (A.-G.) und der verhängte Boykott sind im Sande verlaufen. Da die Direktion deS Bürgerlichen Brauhauses sich zu keinerlei Zugeständnissen herbeiließ, die Ausständigen aber von ihrer Organisation keine Unterstützung mehr erhalten und auch die Freiberger Arbeiter nicht in der Lage sind, den Strei kenden Unterstützungen zu gewähren, wurde beschlossen, den Kampf aufzugeben und eine Resolution in einer Versamm- lung dahingehend angenommen, „daß es der Arbeiterschaft freigestellt wird, daS Bier auS dem Bürgerlichen Brauhaus zu trinken". — In ähnlicher Weise dürfte auch der Streik der Bauarbeiter verlaufen, da sich die Unternehmer auf keinerlei Zugeständnisse inbezug auf die 10 stündige Arbeit einlassen und ihren Bedarf an Arbeitskräften vollauf durch Zuzug von auswärts gedeckt haben. An dem Neu bau der Porzellanfabrik werden nahezu 200 italienische Bauarbeiter und Maurer beschäftigt. Ober-Wiesent Hal. In den dichten Waldbe ständen deS Erzgebirges, die dem Sonnenlicht nur geringen oder keinen Zutritt gewähren, sind an einzelnen Punkten noch Schneemassen bis zu zwei Metern Mächtigkeit anzu treffen. Sie werden voraussichtlich erst im Hochsommer vollkommen geschmolzen sein. Zwickau, 31. Mat. Die Frau eine» Einwohners, die kürzlich zu einer mehrwöchigen Gefängnisstrafe verur teilt worden war und eine neue Strafverfolgung zu ge wärtigen hatte, suchte sich gestern abend in ihrem Laden, den sie unterhält, mit ihrem etwa sechs Jahre alten Töchter chen durch Einatmen von Leuchtgas zu töten. Sie hatte die Hähne sämtlicher drei Gasflammen aufgedreht und dann auf einem Bett mit ihrem Kinde den Tod erwartet. Al» ihr Ehemann heimkchrte, fand er Frau und Kind bewußt los vor. Der Arzt vermochte da» Kind bald wieder ins Leb« zurückzurufen, bei der Fra« bedurft« «S iptzefi« längerer Bemühungen, doch dürste auch sie mit de« -Mp davoukommen. Die Furcht vor dem Gefängnis ist jede«» falls der Grund zu dem verzweifelten Schritte der Fi««. < Crimmitschau, 31. Mai. Der Agent «ebauek von hier, welch« -um Nachteile einer Zwickau« Kohlen firma, deren hiesige Vertretung er hatte, erhebliche Unter- schlagungen begangen hatte und seitdem flüchtig geworden war und steckbrieflich verfolgt wurde, ist jetzt zurückgekehrt und hat sich der Behörde freiwillig gestellt. Crimmitschau, 31. Mat. Die gestrig« Sektion d« auSgegrabenen KindeSletche hat keinerlei Anhalt ergeben, daß dem Kinde Morphium beigebracht worden sei. Lungen entzündung wurde vielmehr als Todesursache festgestellt. — Mit zertrümmerter Schädeldecke wurde im nahen Gablenz ein 17 jähriger Knecht im Pferdestall aufgefunden und so- fort nach dem hiesigen Krankenhaus gebracht. Ob die schweren Verletzungen durch einen Sturz oder durch einen Pferdetritt herbeigesührt worden sind, konnte noch nicht fest gestellt werden. Brunndöbra, 1. Juni. Wie der „V. A." zu mel den weiß, sind hier zwei Leipziger Herren von einem sogen. „Geldmännel" arg hereingelegt worden. Sie waren, wenn man dem Gewährsmann deS Blattes glauben darf, hierher gekommen, um für 1000 Mark richtige» Geld 10 000 Mark falsches, aber täuschend nachgeahmter, zu kaufen. Im Walde nahmen sie Einsicht in die tadellose „Musterkarte", worauf daS „feine" Geschäft unverzüglich abgeschlossen wurde. Die beiden Leipziger händigten dem Geldmännel den vereinbar, ten Betrag ein und legten auf Wunsch noch 48 M. Trink geld darauf, weil die Herstellungskosten angeblich jetzt teurer geworden sind. Der Biedermann entfernte sich, um die ge wünschten 10000 M. zu holen. Selbstverständlich ließ er sich aber nicht wieder sehen und den Geprellten vermochte auch die Polizei, an die sie sich wandten, nicht zu helfen. Reichenbach. Im Monat August sollte hier das große Gustav Adolphfest abgehatten werden. Da aber die Peter-PaulSktrche, in der das Fest vor sich gehen sollte, noch nicht fertiggestellt ist, Ende August ferner der Besuch Sr. Majestät des Königs in Aussicht steht und die Denk- malSweihe unserer Stadt in Anspruch nehmen wird, hat der Vorstand deS HauptvereinS Leipzig auf ein dahingehen. deS Bitten des Herrn Pfarrers Kaiser hier beschlossen, am 6. Juli in Leipzig nur die geschäftliche Hauptversammlung, 1906 aber in Reichenbach die Jahresversammlung und das große Gustav Adolphfest abzuhalten. Plauen i.' V., 31. Mai- Heute früh hat sich! die Ehefrau eines Gastwirts» aus Krieschwitz von der Elster talbrücke bei Jocketa abgestürzt. Sie wurde furchtbar ver stümmelt und war sofort tpt. Plauen. Die große vogtländische Ausstellung von Maschinen und Werkzeugen für daS Handwerk, daS Klein- gewerbe und die Hausindustrie ist nunmehr von der Be hörde genehmigt worden. Die Ausstellung findet in dem alten, großen Fabrikgebäude der Vogtländischen Maschinen- fabrik vom 1. August bis Mitte Oktober statt. Geleitet wird das Unternehmen von dem Gewerbeverein und dem hier bestehenden JnnungsauSschuß. Ueber 60 Maschinen fabriken sind aufgefordert worden, die Ausstellung zu be- schicken. Die besten Aussteller sollen seitens des Staates und der Stadt Ehrenpreise und StaaiSmedaillen erhalten. Man will versuchen, von der StaatSregierung aus dem be kannten Zweimillionenfonds ein größeres Kapital zu er halten, um den Handwerkern für billiges Geld die An schaffung solcher Maschinen zu ermöglichen. Leipzig, 31. Mai. Zu den Massenerkrankungen in folge von Fleischvergiftung in Wahren, Möckern, und Böh- litz-Ehrenberg ist heute zu melden, daß gestern noch ein 22 Jahre alter Schlossergeselle aus Wahren, dessen Zu- stand bedenklich, erschien,; in das städtische Krankenhaus St. Jakob eingeliefert worden ist, Tisch hofft man ihn ebenso wie die anderen beiden noch im Krankenhause be findlichen Patienten durchzubringen/ Merkwürdigerweise ist nun aber auch gestern ein 18 jähriger Arbeiter aus Leipzig unter VergiftungserscheinungeU in dasl Kranken haus eingeliefert worden. Tiefer Fall hängt aber, wie wir ausdrücklich betonen, mit den Fällen in Wahren, Möckern und Böhlitz-Ehrenberg nicht zusammen. Außer dem steht die Diagnose noch nicht fest. — Was das Be finden der Erkrankten in den in Mitleidenschäft gezogenen, Ortschaften anlangt, so ist eine Verschlimmerung in ihrem Zustande nicht eingetreten, sodaß Ar hoffen ist, daß die Krankheit überall einen normalen Verlauf nehmen wird. Zu Besorgnissen irgend welcher Art liegt also kein "An laß vor, da es sich ja nur um.zwei bestimmte Flei schereien und um Entnahme einer ganz bestimmten Sorte von Fleisch; handelt, die bereits konsumiert ist. Im all gemeinen schseint auch die Behörde nach "den bisherigen Feststellungen den Fall nicht so schwer anzusehen, als es bisher den Anschein hätte, denn die beiden verhaf teten Fleischermeister Möbius! und Walther sind inzwischen wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Sobald die Un tersuchungen des Fleische« beendet sind, wird ja wohl völlige Klarheit geschaffen werden. --(Leipzig, 2. Juni. Der neue ReichSgerichtS- prästdent Frh. v. Seckendorfs hat heute vormittag sein Amt angetreten, indem er die Mitglieder der Senate, die heute Sitzung haben, aussuchte und begrüßte. Neueste Nachrichten und Telegramme voMj 2. Juni 1905. )( Berlin. Heute vormittag 7»/z Uhr traf die fran zösische Sondergesandtschgft zur Hochzeit des Kronprinzen ein. Sie wurde von dem Kommandierenden der 2. Garde division, Generalleutnant v. Arnim, und dem Mr Be-
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