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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.12.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-12-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-190212142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-19021214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-19021214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- unvollständig, Seiten 8699 - 8702, 8715 - 8718 und 8735 - 8738 (2., 6., 11. Beilage) fehlen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-12
- Tag1902-12-14
- Monat1902-12
- Jahr1902
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.12.1902
- Autor
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Streng eühl 2», enjcher Hof", «lecher 4341. «vol» l88 iruok, «otdvevSlx. Lttvn k!or, für Weihnachts-Geschenke Kolonialgesellschaft" hat mit Aufwendung von 82 000 im Laufe von fünf Jahren 103 weibliche Personen nach Südwestafrika befördert. Die „Kölnische Zeitung" vom 4. November und die „Kolonialzeituug" von 14. No vember 1902 knüpfen nun an die Mitteilung von der eng lischen Fraucnübersiedelung die Bemerkung, vermutlich Hütten die von der „Deutschen Kolonialgesellschast" er zielten guten Erfolge die britische Regierung zu ihrem Vorgehen veranlaßt. Das kommt mir denn doch mehr als unwahrscheinlich vor! Die Engländer haben cs wahrlich nicht nötig, darin sich uns zum Muster zu nehmen; sie haben tn der eigenen Kvlonialgcschichte genug Beispiele von Beförderung unverheirateter Frauen in eine an Frauenmangel leidende Ansiedelung. Gerade auch nach Südafrika — von anderen Kolonien ganz zu schweigen — haben sie nicht Hunderte, sondern Tausende von Frauen befördert, so im Jahre 1820, 1857 für die ausgedienten Soldaten aus dem Krimkricge und so fort. Ucbrigcns haben auch die Holländer noch in den Jahren 1897 und 1898 die Ucbcrsiedclung von Mädchen nach Transvaal unterstützt, und zwar mit gutem Erfolge. Mährend es sich bei den Engländern um viele Hunderte von Mädchen handelt, ist die deutsche Uebersiedelungs- tätigkctt sehr bescheiden: es sind durchschnittlich 20 Per sonen im Jahr befördert worden. Wohl bedeutet das Unternehmen der „Deutschen Kolonialgesellschast" einen großen Segen für unsere Kolonie; der berechtigte Stolz darauf darf uns aber nicht zu dem verhängnisvollen Irrtum verführen, daß schon durchgreifende Hülse ge bracht sei und wir in unserem Wirken erlahmen dürften. D c r F ra u c n m a n g e l besteht noch seht, wie aus den folgenden amtlichen Zahlen hcrvorgeht. Es waren in Dcutsch-Südwcstafrika: Ledige Männer; Ledige Frauen Frauen zu wenig 1. Januar 1892 115 — — 1. s 1893 131 — — 1. 1894 473 15 458 1. S 1895 706 13 693 1. 1896 854 24 830 1. s 1897 — -— — 1. s 1898 -— — — 1. s 1899 1518 51 1467 1. s 1900 1772 190 1672 1. s 1901 1763 104 1659 1. - 1902 1981 116 1865 Es fehlen 1865 — oder, wenn man die Schutztruppe abrechnet, immer noch über 1000 — Frauen! Was wollen dieser erschreckend hohen Zahl gegenüber die 25 Mädchen besagen, mit denen die Kolonialgesellschast Abhülfe zu schassen versucht! Hier mutz ich aber doch mit einigen Worten daran erinnern, welche Bedeutung der Frauen mangel für eine junge Kolonie hat, dah er die größte Ge fahr ist, von der sie überhaupt bedroht werden kann; denn er zwingt die Kolonisten zur Geschlechtsgemeiniärast mit der farbigen Eingeborenenbcvölkcruug, und das bedeutet den unabwendbaren Untergang jedes Kolvnialstaates. Das Borbild der verfaulten Mischlingsstaaten Süd amerikas einerseits, der blühenden germanischen Kolonial völker anderseits beweist eindringlich, daß die Reinheit des Blutes und ein starkes Rassenbewußtsein, welches die Reinhaltung der höherwertigen Nasse als eine Pflicht der nationalen Selbstachtung und Selbsterhaltung betrachtet, das höchste Gut jedes Kolonialvolkes ist. Dr. Colan- brander hat in seinem hochbedeutsamen Werke „De Afkomst der Boercn" statistisch nachgewiesen, daß in den Adern der Boercn 50 Prozent holländisches, 27 Prozent deutsches, 17 Prozent französisches und höchstens 1 Prozent Farbigenblut fließt! Bei der jahrhundertelangen, fast völligen Loslösung des Boerenstammcs vom germanischen Mutterland? in Europa und seinem andauernden, fast ausschließlichen Verkehr mit einer an Zahl übermächtigen Farbigcnbevölkermlg ist diese Reinhaltung der Raste be wunderungswürdig. Aber nur ihr verdanken die Boercn ihre koloniale Tüchtigkeit und das Kolontsattonsergebnis, die ungeheuren Räume Südafrikas als an Zahl so schwaches Herrenvolk erobert und besiedelt zu haben. So etwas ist nur möglich durch die Absonderung der frischenden Maste im Geschlechtsverkehr von der Ein- geborencnbevölkerung und die Ausstoßung der Misch linge. „Das Kind folgt der ärgeren Hand"; nach diesem altgermanischen Grundsätze verfahren die Boeren und müssen auch wir verfahren, wenn wir unsere südafrika nische Kolonie nicht von vornherein in nicht wieder gut zu machender Weise verpfuschen wollen. In dieser lsiefahr stehen wir leider schon mitten drin. Es häufen sich die Nachrichten aus dem Schutzgebiete, daß die Eingeborenenwetber einer allgemeinen Prostitution für die deutsche Ausiedlerbevölkeruug preisgegeben sind, und daß die Zahl der Mischlinge beängstigend wächst, die alljährlich von den 1981 unverheirateten Weißen mit farbigen Frauen gezeugt werden. Boeren aus der Kap- kolvnie, denen solche Bolkssittcn nnd -Anschauungen ganz neu sind, haben mir schon mehrfach ihr Erstaunen und ihre Besorgnis darüber aucgedrückt, wie unbekümmert und wie unverhohlen die deutschen Ansiedler die Ge schlechtsgemeinschaft mit den Weibern der Eingeborenen pflegen. Doch sind die unehelichen Mischlinge für die Reinhaltung der deutschen Rasse noch nicht so sehr gefähr lich, da sic in der Regel rechtlich und gesellschaftlich zu der Eingcborenenbevvlkerung gezählt iverden. Auch von den Boercn stammt ja eine zahlreiche Bastardbevölkerung ab; aber jeder Bastard wird unnachsichtlich aus den Reihen der bevorrechteten weißen Nasse ausgestoßen unter die Farbigen, die durch eine tiefe, unüberbrückbare Kluft sozial und politisch von den Weißen getrennt sind, und die Bildung von Ucbergangsstusen, ein Verwischen der Scheidelinien wird grundsätzlich nicht geduldet. Bei den Deutschen in Lüdwestasrika ist das anders, und hierin liegt die hauptsächlichste Gefahr. Wir haben in der Kolonie nicht bloß uneheliche, sondern auch eheliche Misch linge von deutschen Vätern und farbigen Müttern, und diese werden ohne weiteres politisch und sozial in die Reihen der deutschen Bevölkerung ausgenommen! Die Zahl der Mischehen mit Farbigen betrug 1892: 89 1895: 42 1900: 49 1898: 87 1896: 33 1901: 36 1894: 36 1899: 45 1902: 89! Die Zahl der m diesen zehn Jahren von den ge mischten Ehepaaren hervorgcgangcncn Kinder ist leider noch nicht fcstgestellt, geht aber offenbar schon in die Hunderte. Unter diesen Umständen wird leider die deutsche Bevölkerung in Südwestasrika schon jetzt nach zehnjährigem Bestehen nicht mehr die Reinheit des Blutes für sich in Anspruch nehmen können, welche die Boeren sich durch V/2 Jahrhunderte bewahrt haben. Es kommt noch hinzu, daß sogar vvu dem aus der Kapkolonic cin- gcmandcrten, nach Bverensitte von jeher zu den Ein geborenen gerechneten Bastardstamme einige angesehene Familien politisch und gesellschaftlich unter die weiße Be völkerung ausgenommen worden sind, wie Gentz in seinem sehr lesenswerten Aufsätze in Heft 3 der „Beiträge für Kolonialpolitik und Kolvnialwirtschast" behauptet. Diesen unhaltbare» Zuständen mutz die Negierung ein Ende machen ,indem sie den altdeutschen Grundsatz: „Das Kind folgt der ärgeren Hand" ohne jede Ausnahme in jeder Richtung durchführt. Und grundsätzlich dürfen die Mischlinge nicht als politisches und soziales Zwischenglied zwischen der weißen und der farbigen Raste anerkannt, sondern müssen ohne jede Abweichung als Farbige be handelt werden. Wichtiger aber ist, daß die Regierung eine Verschlimmerung der Krankheit, an der die Kolonie leidet, verhütet, indem sie, da die private Tätigkeit der „Deutschen Kolonialgesellschast" sich nun doch als unzu länglich erwiesen hat, ihrerseits die Uebcrsiedelung von Frauen in die Hand nimmt und so lange fortfeyt, bis ein gesundes Verhältnis zwischen der Zahl der männlichen und der weiblichen Weißenbevölkerung hergestcllt ist, da mit den Deutschen eine Mestizenkolvnie erspart bleibe. M. N. G e r st e n h a u e r in der „Deutsch. Kolvnialztg." Ausstellung im Lünstlerhause. Vom Künstlervereiu ist im Kllnstlerbause jetzt eine rrick beschickte Weihnachtsausstellung eröffnet worden, welche namentlich eine ansehnliche Reihe kleinerer Schöpfungen ter Malerei und Plastik enthält, die besonders für Geschenke ge eignet sind. So zeigt Carl Sefsner außer einem Abguß der Statuette seines sormenschönen „heiligen Sebastian", die so überaus charaltcrrftische Bronzestatuetten eines „Fliegen fängers" und eine kleine, höchst lebenswahre „BiSmarck-Biiste". Werner Stein bietet die getönte Statuette einer graziösen „Taunymphe", welche die Blumen mit dem erfrischenden Naß benetzt, während Johannes Hartmann mit der humor vollen Halbfigur eines Knaben, der einen sauren Apfel ver zehrt, vertreten ist. Felix Pfeifer hat seine interessante Kollektion vorzüglicher Plaketten noch um einige künstlerisch wertvolle Stücke vermehrt, und zeigt daneben noch eine treffend charakterisierte Bronze-Büste des Komponisten Schumann. Unter den Gemälden nehmen die LandschaftSschilderungen weitaus den breitesten Raum ein. Durch Frische und Natür lichkeit, sowie feines Empfinden zeichnen sich die Wiedergaben Fritz Brändels aus, der verschiedene reizvolle Landschaften auö Thüringen, teils im Hellen Sonnenglaaz liegend, teils von düsteren Wetterwolken überzogen, veranschaulicht. Trotz des kleinen Formats weiß Brände! in seinen Landschaften eine ungewöhnliche Raumentwicklung :u erzielen, ebenso weiß er in seinen „Birken im Buchenwald" die Rübe des Waldes zum Ausdruck zu bringen. Die Kraft der malerischen Erscheinung hat W. Stumpf in seinen LandschaftSbildern, von denen hier die „Dorsstraße", „Am Wehr" und „Gewitterstimmung" aenannt seien, ganz vorzüglich festgehalten. Ein feinsinniges Stück „AuS Leipzigs malerischer Umgebung", ein Stück baum reichen ElstcruferS in Herbststimmunz, in dem der zarte Duft, der sich meist über unsere Niederungen breitet, sehr gut getroffen ist, hat Hermann Heubner ausgestellt. Recht sarbenfrische Bilder zeigt Max Loose mit einer „Fstcherbütle bei Saaleck", „Straße in Terracina" und Linde im „Spätsommer". Anton Göring bringt außer einigen ansprechenden Motiven aus Thüringen und dem Harz mehrere wirtungöoolle Tiopenlandschaften, darunter das „Sürufer des See« von Maracaibo" und den „Aconcagua in Ebile". Gute Stimmungewerte und anziehende Motive enthalten die Landschaf-Sbilder von Horst Schulze, Felix Pfeifer, Franz Schmidt-Glinz, Müller-Mohr, Walter Qucck, Reinhold Curt, Alfred Liebiug, Max Heiland, Georg Schuster, Lisbeth Stohmann und Amalie Rost. Die architektonischen Schönheiten und charakteristischen Eigentümlichkeiten älterer Bauwerke hat Fritz Drechsler in einigen reizvoll behandelten Architektur- bildern vom „TituSbogen in Nom" und dem „Sendlinger ImlM irtvd, abrilr, ikat. Leln b'acbiuitlln. »»quell«, rdervrrküusir, ch Maß. keine g, sowie ver- tirbenstebrnde an, ohne n. Berlanqen elche gratis ird. r wertlosem Weihnachtsbitte! Das Christkind kommt! Ein stille- Sehnen Umfängt der Kindheit gläub'gen Sinn, — Wie endlo- sich die Tage dehnen, Wie langsam schleicht die Zett dahin! Ach, wär' sie da, die Nacht der Liebe, Das Licht am grünen Tannenbamn, Die Nacht, da aus dem Wcltgctriebe Man flüchtet tn des Friedens Traum! Da- Christkind kommt! Ihr Menschcnherzen, Nun übt der Liebe frvmme Pflicht, Kein Stübleln bletbe ohne Kerzen Und keine Seele ohne Licht. Wo Kummer weint und Leid sich härmet, Wo keines Glückes Rose sprießt, O, eilt, daß Ihr das Herz erwärmet Und Freude in die Seelen gießt. Da- Christkind kommt! Hast du gegeben, Wo Armut still der Liebe harrt? O geh', bring' Sonnenschein ins Leben, Daß nicht im Frost das Herz erstarrt! Christrosen selbst in voller Blüte Die Herzen, welche geben, sind, Sei, wie dein Heiland, voller Güte, Dann bist du deines Gottes Kind. DaS Christkind kommt! Soll dichs beglücken, Beglücke selbst ein Herz in Not, Laß and're von dem Baum mit pflücken, Der dir so reiche Früchte bot. Gib froh und schnell und ohne Reden, Schleich dich davon, wenn du's getan, Wenn dann Beglückte für dich beten, So rechnet dir dein Gott es an! Hermann Pilz. Ansehung deutscher Familien in Südwestafrika Während man sich in Deutschland tmmer noch nicht dazu aufraffen kann, die Besiedelung von Südmcstafrika von Staatswegen und mit Staatsmitteln in die Hand zu nehmen, verwirklicht bereits England seinen Plan, mit Aufwendung von Millionen staatlicher Gelder 3000 eng lische Familien in Transvaal anzusctzen. Ta die An siedler meist ausgediente Soldaten sind, mutz der englische Staat für sie englische Frauen in die Kolonie befördern; der erste Transport von 55 Mädchen ist bereits ab gegangen. Dies englische Vorgehen sollte sich die deutsche Regie rung zum Muster nehmen, die nach einmaliger Ablehnung einer diesbezüglichen Forderung durch den Reichstag überhaupt nicht wieder auf diese wichtige koloniale Auf gabe zurückgekömtnen ist. Sie'hat ihre Lösung der pri vaten Kolonialtätigkett überlassen, und die „Deutsche
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