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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.01.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-01-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190701038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19070103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19070103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-01
- Tag1907-01-03
- Monat1907-01
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.01.1907
- Autor
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dieser »arten chwrre lauten - au» Ig be- Umde- c Gin- m ein Ztcaß- t, joL ist ein u vier lSruhe aphen- «erden. ! eine» n soll, taillon bither »orden. «elfter- lb der rbeiter erftört r weise ndigen a stüh oächter uf ein ladens chloseS Menge g und für zu sampf- ^e d«S Lbenso ße auf enija* s Ver- i, daß kampf- ewesen seien, s dem ungen enische e über ,elkhnt n den i e trotz n alle iension ehmen nicht- da»^ rerkehr «engste vor. «« mit i-mf. an- t. vor «er ¬ las älts :iiie und >rat lei- »ud lche ans rin- doch» ba de«». «ze» ein- uug. > er e* end bst- ihn ge- aie» eine kitt. D -ericht »der tzte öffentliche Lttznng tze» «önttzltcheu I LchöffengerichtS z« Riesa, am 2. Januar 1907. 1) hatten sich drei junge Leute, W., Sch. und B., I Meu groben Unfug» und gemeinschaftlich verübten Hau». I sriedenSbruchS zu verantworten. Die drei Angeklagten hatten IM 23. November zwei junge Mädchen in einer Gastwtr«. I schuft gröblich belästigt und diese Belästigung auch nach I Lerkassen de» Restaurant» aus den Straßen fortgesetzt, waren i sogar tätlich geworden. Am anderen Tage besuchten sie die s väterliche Gastwirtschaft des einen der beiden Mädchen, wo auch da» zweite Mädchen bedienstet war, und stellten den Wut zur Rede, der am Abend vorher die drei Angeklagten in begreiflicher Erregung, als er oon der Belästigung seiner Tochter und de» anderen Mädchens in Kenntnis gesetzt war, einige ihnen nicht gefallende Titulatueen zugerufen hatte Der Wirt machte von seinem HauSrecht Gebrauch und ver wies ihnen mehrfach das Lokal. Da sich die jungen Leute nicht sofort entfernten, machten sic sich des Hausfriedens bruchs schuldig, den sie jeder mit einer Woche Gefängnis büßen müssen. Für Beiübung groben Unfugs wurden W, und Sch. mit 25 Ml, B. mit 15 Mk. Geldstrafe belegt, an deren Stelle im Uncinbringlichkeitsfalle 5 bez. 3 Tage Haft zu treten haben. 2) Auf gerichtliche Entscheidung trug der Kaufmann A C. M. in G. an, dem ein Strafmandat über 20 Mk. wegen Nichteinhaltung der Verkehrsordnung fü- Kraftfahrzeuge zugeganzen war. Durch die Beweisauf nahme wurde aber festgestellt, daß sich der Angeklagte einer Verletzung der betr. Bestimmungen nicht schuldig gemacht hatte und es erfolgte daher seine kostenlose Freisprechung 3) wurde der schon wegen Diebstahls vorbestrafte Eisen werksarbeiter A. in G. zu einer Woche Gefängnis verurteilt, weil er einen Sack Roggenkleie und einen Sack Grieskleie gestohlen hatte. Nachdem A. in einer früheren Verhandlung den Diebstahl in Abrede gestellt hatte, gab er in der heuti gen Hauptoerhandlung das ihm zur Last Gelegte zu. Wegen eines Diebstahls von 2 Pfund Mais, weshalb dieser eben falls angeklagt war, mußte seine kostenlose Freisprechung erfolgen, da ihm nicht widerlegt werden konnte, daß er den Mais aus einem Eisenbahnwagen zusammengekehrt und für herrenlos erachtet hatte. 4) Der NiederlagSarbeiter G. in G hatte sich wegen Uebertretung eisenbahnpolizeilicher Vor schriften und wegen Betrugs zu verantworten. Ec war in W. an einem Oktoberabend vergangenen Jahres, nachdem er einige Eisenbahngleise überschritten hatte, auf einen Güterzug gestiegen und heimlich in einem leeren offenen Güterwagen bis G. gefahren. Zur Herbeiziehung weiterer Beweismittel machte sich Vertagung auf den 16. Januar notwendig. 5) Der Bauunternehmer M. ans N. hatte feiten der Kgl. AmtShauptmamrfchaft Großenhain wegen Verletzung baupolizeilicher Vorschriften (er hatte entgegen der genehmigten Bauzeichnung in R. einen WohnhauSbau aus geführt) eine Strafverfügung über 25 Mk. Geldstrafe er- halten und dagegen auf gerichtliche Entscheidung angetragen. Vor Eintritt in die Hauptverhandlung erklärte er die Rück nahme seines Antrages. 8) Dem früheren Gastwirt B. in H war vom Kgl. Hauptzollamte Meißen ein Strafbescheid zugepaagen, weil er von außerhalb Sachsens stammende Flei'ck- und Wurstwaren hier eingeführt hatte, ohne die vorgks,siebens Abgabe zu entrichten. V. stellte seine Schuld in Abrede und wollte oon einer Hinterziehung der Ab gaben nichts wissen. Auch hier machte sich Aussetzung der Hauvtoerhandlung auf den 5. Januar vormittags 10 Uhr notwendig. 7) Die Dienstknechte P. in M. »nd Z in S hatten an einem Sonntag im Oktober 1906 den Dienst knecht St., der mit einer früheren Geliebten d?S P. vom Tanz? nach Hause gegangen war, aufgelauert und gemein schaftlich überfallen. P insbesondere hat mit seinem Spa- -ierstock und einem Hammer, den er zu diesem Zwecke mitgenommen hatte, auf St. loSgeschlagen, sodaß dieser am Kopfe eine heftig blutende Wunde davontrug. Z., der sich weniger an dem Vorfälle beteiligt hat, hat mit einer abgerissenen Zaunlatte auf St. mehrere Male eingeschlagen. Die beiden Angeklagten wurden wegen gefährlicher Körper verletzung verurteilt und zwar P. zu 90 M. und Z. zu 21 M. Geldstrafe, an deren Stelle im UneinbringlichkeitS- falle bei P. ein Monat, bei Z. eine Woche Gefängnis zu treten haben Die benutzten Werkzeuge wurden gerichtlich eingezogen. —ek. Aus aller Welt. Stendal: In der Nackt vom 31- Dezember zuin 1- Januar ist in Kilometerstation 96,0 der Strecke Stendal- Berlin unweit des Bahnhofes Haemerben an der südllckjen Dösckjung eine männliche Leiche aufgefunden worden- Es handelt sich wahrscheinlich um einen Reisenden, der von einem fahrenden Zuge abgestürzt ist- Die Untersuchung ist eingeleitet — London: Während das Tauwetter Süd england heimsuchjt, dauert der Schneefall in Schottland hort Aberdeen ist nach kurzer Pause abermäls gänzlich rvnr Draht- und Bahnverkehr abgeschnitten- — Ham burg: Tas Eisenbahnunglück bei Are «wen führte zur Er greifung zweier Schjwindler namens Wellheimer und Ben del aus Hainburg, welchje nach Erschwindelung von 200 000 Mark nach London flüchten wollten- Beide wurden durch die Kollision verletzt nach dem Krankenhaus gebracht- Sie hatten auf Kredit gekaufte Waren nach) London unter Wert rerschslcudext und flüchteten, als Anzeige erfolgte- — Ber lin: Ter Streik der Berliner Autvinoblldrvslhfkenkutschrr ist in großem Umfang ausgebwchjen- Mehrere Hundert Personen streiken- Gestern abend wollten die Troschken- besitzer eine Versaminlung abhalten, um gemeinsam über die Schjritte zu beraten, die zu tun sind- Tie Chauffeure hoffen den Streik zu gewinnen, da schwer Ersatz für sie zu beschaffen ist- Ter Streik »nacht sich sehr im Verkehr bemerkbar, zumal bei dem eingelretenew starken Tauwetter, da- die Nachfrage nach Droschken steigert — Mann heim: In der Neckarvvrstadt gerieten in der vorver gangenen Nächst ein 17 Jahre alter Eisendreher und ein 18 jähriger Schjreiner beim Schueeballlverfen in Streit- Ter Eisendreher schjlug dabei den Schreiner mit einer Pistole über den Kopf, die sich dabei entlud! Ter Kopf des Sckjreiners wurde durch den Schuß zerschmettert- Er war sofort tot- Ter Eisendreher ist verhaftet «norden. — Eis e- nach: Jin Thüringerwald und im Rhöngebiete herrscht an haltendes Tauwetter- Tie riesigen ttzebirgs'schneeuiassen lasse«« Ueberschvemuiungen befürchten- — London: Tas Rettungsboot „Ryda" der Insel Wight war gestern bei hohem Seegange ausgegangen und gekentert- !> Mann der Besatzung hielten sich krampfhaft am Kiel des Bootes fest. Nach! 5 Stunden hatten zwei Seeleute völlig erschöpft lodgelassen, sie sind ertrunken- Tic übrigjcn 7 konnten daraus von einem anderen Rettungsboote geborgen werden- Nrr«ifchle». lieber eine neue schwere Ei se nb a hn kat a strophe Lammt aus Topeka (Kansas) nachstehendes Tele gramm: In der Nähe von AltaVista sind vorgestern mor gen auf der Chicago Rock-Jslaiid-Pacific-Eiscnbahw zwci Personenzügc zusammengestoßen- Nach einem Bericht sind mehrere Wagen die Böschung heriintergefallen und in Brand geraten, wobei 35 Personen (meist Mexikaner) ge tötet und 2l verletzt worden sind- Tie Züge standen sofort in Flammen- Ein anderer Bericht besagt, daß allein 29 Mexikaner in einem in Brand geratenen Wagen umgekom- men sind- Tie Ursache des Unglücks! ist ein Berschen eines Tclegraphenbeamtcn, der entfloh, jedoch eingeholt und verhaftet wurde- Ein neuer New Hocker Skandal- Aus New- hork wird eine Skandalaffäre telegraphiert, die unwillkür lich an die Caruso-Geschichte erinnert- Tas Newyorker Poiizeigerichit befaßte sich am vergangenen Dienstag mit einer gegen Mrs. Alexander Trautmann, eine in der besten Nctrhorker Gesellschaft wohlangesehene Tame, vvr- gebrachten Klage- Sic wurde am Montag ans Veran lassung eines Stenographen namens Peter Hagan ans offener Straße arretiert, weil Hagan behauptete, er er kenne in ihr eine Person, die ihn am viergangcnen Sonnabend angeredet und in ein Haustor gelockt habe, trv sie ihn mit Liebkosungen überhäufte und ihn« 13 Tvl- lars aus der Börse stahl. Hagan begegnete ihr ain hei ligen Albend und ließ sie verhaften, «vorauf sie drei Stunden im Zellengefängnis bleiben mußte, bis' Kaution für sie erlegt wurde- ^Zhr Gatte ist eiu Teutschpr und einer der gesuchtesten Aerzte von Newyork- Mrs. Traut mann ist 33 Jahre alt, außerordentlich schön und er schien vor dem Polizeigericht in ausgesuchter Toibette mit kostbarem Pelzwerk. Sie hatte bei der Arretierung gesagt, wer sie sei, aber der Kläger bestand darauf, daß er sich in keinem Irrtum befinde, und die Person, die ihn beraubt habe, mit Sicherheit erkenne- Tte Tame weinte bitterlich und benäh,n sich mit so viel Takt, daß es kann, glaublich erschien, der Kläger könne iin Recht sein- Tas einzig Merkwürdige an der Sachse ist, daß Mrs- Trautmanns Gatte, dem alle Umstände mitgeteilt wurden, nichjt zu ihrer Entlastung im Polizeigericht er schien- Seine Gattin sagte, er sei in einer Aerztever- saminlung, die ihm über alles gehe- Es'^wurde ihr Zeit gegeben, juristischjen Rat einzuholen und die Verhandlung vertagt. Ueber die Verhältnisse des Ehepaares Wölfling oerbreiiet die Münch. Allg. Zlg. eine oon den jüngsten Sensatkonsnachrichten stark abweichende Dar stellung. Leopold Wölfling ließ sich bekanntlich nach seiner Vermählung mit Fräulein Adamowitsch in Zug nieder, erwarb sich dort daS schweizerische Bürgerrecht und führte nunmehr schon fast vier Jahre mit der Erwählte«, seines Herzen» ein idyllisches Leben. Kleinere Szenen, die in der Herrschsucht und dem Eigensinn seiner Frau ihre Quelle hatten, soll es allerdings öfter gegeben haben, und d«S Gerücht davon drang in die Oefsentlichkeit, obwohl in der Billa Wölfling, deren Besitzer in fast klösterlicher Abge- schtedenheit lebte, selbst eine Dienerschaft fehlte, welche der artige innerhäuSltche Vorkommnisse hätte kolportieren können. Nur ein benachbarter Bauer, namens Joseph Krotz, und dessen Familie besorgten tagsüber die gewöhn lichsten HauSgeschäfte und halten den prächtigen, parkartigen Garten, der sich von der Villa zu den Seeufern hinabsenkt, in Ordnung. Tatsächlich ist in Zug selbst und zuerst auch in Zürich, wohin Leopold Wölfling seiner Studien halber sich häufig begab und wo er erst jüngst, und zwar im November und Dezember, sich in einer Pension nahe dem Polytechnikum etngemietei hatte, gar nichts vor, den an geblichen ehelichen Zerwürfnissen bekannt gewesen, bis jene Berichte auswärtiger Blätter einlangten. Da» Ehepaar lebte in stiller Zurückgezogenheit, und eS ist durchaus, schon nach der Art ihrer Lebensweise, unmöglich, daß von ihnen selbst auS irgend jemand über ihre intimen Ver hältnisse Auskunft erhallen hätte. Zu Beginn der Weih- nachtSferien wurde di« Pension aufgegeben, da Wölfling die Riviera zum Zwecke der Erholung aufsuchie und seine Frau dürfte bereit» denselben Weg etngeschlagen haben Der Umstand nun, daß die Villa Wölfling in Zug derzeit mangel» einer Dienerschaft unbewohnt und auch die Züricher Pension aufgegeben ist, daß ferner bei der durch da» Studium Wölfling» bedingten Berührung desselben mit der Oeffentltchkeit verschiedener Klatsch sich entwickelte, dürfte den Untergrund zu den gewagten Kombinationen gegeben haben. Lin Heer von Berichterstattern, da» in Zug erschienen ist. mußt« abziehen, ohne Irgendwelche Be helfe für ihr« Phantast« aufzutretben; zwei prächtige Bernhardiner, .Türk" und „Lucte", Wölfling» und seiner Frau Lieblinge, wehren knurrend jeden Eindringling zu der in tiefem Winterschlaf liegenden Villa ab, und so scheint e» sein Bewenden damit zu haben, daß wieder ein- mal eine fette „Ente" mehr in die W>.lt gesetz« worden ist. Ter Roman der Freundin- Ain Neujahrötag abends wurde in Wien eiu rätselhafter Mordversuch und Selbstmord verübt- Eiu junges Mädchjeu, namens Zwo- lanek, das seit einiger Zeit SelbstmvrdabsichLen äußerte, besuch? abends ihre Freundin Kaderschadek, plötzlich feuerte die Kadeeschäbek ans oincinI'Revolver einen Schuf; gegen die Zwolanek ab rind verwundete sic an der Stirn- Tie Kaderschpibek tötete dann sich selbst durch einen zwei tcn Schuß — Tie rätselhafte Tat hängt, wie deich „Bert. Tbl " gemeldet wird, mit ein'in fingierten Roman zusam men, den die Selbstmörderin über ihre Abstammung erfunden hatte, und der beweist, wjelche Wirkungen Vor gänge in exklusiven Gesellschaftskreisen ans die Phantasie manclPr Leute aus unteren Volksschichten ansüben- Tie einu 26 jährige tschechische Kontoristin Marie Kaderschah.'k, die erst kürzlich ans Böhmen nach Wien gekommen war, spiegelte ihrer Freundin, der Lljährigi'cn Schneiderin Marie Zwolanek vor, sie sei die Tochter des verstorbenen Erzherzogs Otto und einer polnischen Gräfin- Sie sei in der Familie des ehemaligen Koch/'des Kronprinzen Ru dolf erzogen worden und habe erst mit 17 Jahren ihre Abkunft erfahren. Tie Kaderschabek wurde von ihren Bekannten als nervös aufgeregte, krankhafte Person be trachtet und die Zwo lau et vor dem Umgang init ihr ge warnt- Am Neujahrsabend kamen beide Mädchen in der Wohnung der K'aderschabek, die sich krank fühlte und über Kopfschmerz klagte, zusammen- Tie K/führte m-etan- cholische Reden von ihren« nahen Tode und legte sich hierauf zu Bett, während die Zwolanek sich zu ihr setzte- Plötzlich krachte«« in« dunkle«« Zimmer zwei Revolver schüsse, die die K'aderschabek abgefeuert hatte- Tie Zwv- lanek fühlte eine«« Schncrz au der Stirn, Blut floß aus' der Stirnwunde über ihr Gesichit- Gleich! darauf krachte ein dritter Schjuß, durch den sich die Kaderschabek in« Bett selbst getötet hatte- Tie 'erschreckte Zwolanek flüch tete trotz der Wunde auch den« Hanse in ihre nahe Woh nung iin Bezirk Margarethen zu ihrer Tante, während die Kaberschjabek von herbcieilicnden 'Nachbarn' im Bett mit einer Schußwunde in der Stirn tot aufgefundcn wurde- Auf den« Tisch lag ei«« Schreiben, in den« die Kaderschabck erklärte, sie habe mit der Freundin beschjlossen, gemein sam in den Tod zu gehen- Dies wird aber von der ver wundeten Zwolanek in Abrede gestellt- 300 000 Zentner Kohlen in Brand- Auf denr Gelände der- städtisch«« Rixdorfer Gasanstalt bei Berlin sind Kohlen i i« Brand geraten- Es trennt ein Lager von über 300000 Zentnern- Tie Rixdorfer I-erierwohr wurde wiederholt zu Hilfe gerufen, doch! konnte sie tvenig Helfen- Gestern sind 125 Soldaten des Eisenbaynregiments her angezogen worden, die der« Kohlenhaufen abtragen- Tie Arbeit wird noch einige Tage in Anspruch nehmen- Eiwe Gefahr für die Gasanstalt selbst ist nicht vorhanden- Eine kleine „.Hölle ninaschi«« c" wurde Tiens tag morgen vor der Korridortür des Räuchrwarenhänd- lers Fritz Törge, Königsberger Straße 7 in Berlin, 'ent deckt- Hausbewohner bemerkten vor der Tür eine rau- chnde Blechkanne. Ta Herr Törge erklärte, daß die Kanne ihn« nichjt gehöre, wurde das Polizeirevier benachrich tigt. Ter herbeigerufenc Schutzmann Minicke erstickte das Feuer init einen« nasse«« Lappen- Bei der Besichtigung ergab sich, daß die fünf Liter t astende Blechslasche zum Teil init Benzin gefüllt «rar- In der Kanne befand sich eine Weihbierflasch init Patcntverschluß, die zur Hälfte Schcßpulver enthielt- Ob es sich hier um' einc»i< rohen Silvesterschrz handelt oder ob ein Racheakt vorliegt, darüber gehen die Ansichten auseinander- Herr Törge besaß ein Räuchjerwarengeschäft in der Nachbarschaft, das vor einiger Zeit total ausbrannte- Ter Laden «nutzte ge schlossen werden- Möglicherweise ist ein Zusammenhang zwischn beiden Fällen vorhanden- Wäre die Flasch zur Explosion gekommen, so hätte es sicherlich in dem stark bewohnten .Hause ein Unheil gegeben- Die weiße Fahne- Seit 11 Jahre«« hat auf den« Bezirksgerichte in Asch i- B. die weiße Fahne nicht mehr geweht, die gehißt wird, wenn sich keil« Gefangener in den« Gebäude befindet- Montag früh sollte das sel tene Ereignis wieder einmal eintreten- Ter letzte In sasse des Gefängnisses! wurde um 10 Uhr entlassen und der Amtsdiencr erhielt den Auftrag, sofort die weiße Fahne zu hissen. Im Hausflur aber begegnete dem Amts diener, der die weiße Fahne in der Hand trug, ein Gen darm, der eben einen anderen Landstreichr einführte- Tieser, der in dem' Gebäude wohlbekannte Vagabund Christian Vogel ausAsch sagte lächelnd: „Stecken Sie die Fahne ruhig hinaus; und wenn man Sie frägt, so sagen Sie, der Vogel feiert heut sein Hundert-Jubi läum!" Tatsächlich wurde der alte Stromer gerade zum hundertsten Male eingesperrt- Tie Fahne wurde aber trotzdem nichjt gehißt- Toller Streich englischer Soldaten- Trei Leiste von der Ersatzschwadron des'iu Egypten stehenden Juniskilling-Dragoner-Regiments berübten in der Ka° valleriekaserne von Ballinoollig einen Streich der ihnen teuer zu stehen domuien dürfte- Tie Leute überfielen de«« Posten im Kvsernenhofe, banden und knebelten ihn, holten drei der besten Pferde aus dem Stall uud galop pierte,« wie wahnsinnig in dem Tistrikt herum- Dem Manne gelang es nach "einiger Zeit, durch Hin- und Her rollen auf dem Boden den Kuebel von seinem Munde zu lösen und um Hilfe zu rufen- Ein in die Kaserne zurückkehrendcr Unteroffizier befreite ihn aus' seiner, in der Kälte keineswegs! ungefährlichen Lage und machte Meldung von dem Vorgänge- Tie drei Ausreißer wur den verfolgt und ^estgenommen und sehen ihrer Ver urteilung durch ein Kriegsgericht entgegen-
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