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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.05.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-05-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190705240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19070524
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19070524
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-05
- Tag1907-05-24
- Monat1907-05
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.05.1907
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Am» GkSnrtstig unsrrs Königs. W war vvr Mehreren Jahren auf dem Truppen- üburrgsplatz in Zetthaiw, Unser König, damkll» noch Prinz, satz nach deN TagesHst und Hitze mit den Offi zieren im Kasino, gab sich ganz als Soldat und mar fröhlich unter Fröhlichen« Tu tat sich die Tür auf und hevein trat, Mik zwei prachtvollen, kleinen Jungen an der Hcüchi, eine schlanke Tome, die Majorin von M., die ihren Äatten Mik den Kindern überraschen wollte. Tie kleinen Buben ließen sich durch die Königliche Hoheit durchaus nicht etnschüchtern, sondern hielten ihre Patschhändchen Yin und Machten einen artigen Diener vvr dem Prinzen. Ter Prinz streichelte ihnen die frischen Mangen und sagte zu dem! Major: „Ich will meine JungenS anders erziehen, als dieS sonst bei iyrs üb lich ist, sie sollen auch mit andern Kindern herumtollcn, sich raufen und die Kleider schmutzig machen. Tann werden eS auch natürliche, gesunde Männer". Tiefem für ihn so charakteristischen Vorsatz ist König Friedrich August treu geblieben er läßt seine Kinder zusammen Mit denen andrer Sterblicher erziehen und verehrt selbst auf daS ungezwungewdste mit ihnen« Unser König sel ber hat wohl Mehr fürstlichen Zwang in seiner Jugend zu kosten bekommen und deshalb ist es' um so schöner, daß er trotzdem! so geworden ist, wie er uns'erscheint: natürlich, schlicht und einfach in seinen Empfindungen, ohne jede Spur fürstlichen Stolzes. Man kann ohne By zantinismus sagen: die Sachsen lieben ihren König wirklich von ganzem Herzen, und wenn je eine Miß stimmung zwischen Herrscherhaus und Volk bestanden hat: sie ist verschwunden, ohne eine Spur zu hinterlassen. Nicht zuM wenigsten hat dazu der Umstand beigetragen, daß der König fast jede größere Stadt seines Reiches besucht und durch sein sympathisches Wesen, seine ge winnenden Worte, aus denen Freude und Vertrauen zu seinem Volke hervorleuchteten, die Herzen gewonnen hat. Wir haben bereits an andrer Stelle erwähnt, wollen es aber hier nochmals! tun: die Feuerprobe bestand die Popularität des Königs bei den Reichstagswahlen. Es ist in der Harrptsachp Mit der Person des Königs zu ver danken, daß sie zugunsten der nationalen Parteien in Sachsen aussielen. Keiner hat sich auch über das Resul tat Mehr gefreut als unser König; jubelnd telegra phierte er Huttens Worte an den Tresdner Oberbürger meister: „Es ist eine Lust, zu leben!" König Friedrich August ist ein treuer Bundesfürst und steht jetzt mit deM deutschen Kaiser in den besten Beziehungen. Man hat iM Reiche die werbende Kraft der Persön lichkeit unsers Königs wohl zu schätzen gelernt und Wilhelm II. ergreift gern jede Gelegenheit, um dem König von Sachsen seine Wertschätzung zu zeigen, so erscheint er diesmal als' Grulant selbst in der Haupt stadt Sachsens. — Das Reich hat ja den Bundesstaaten zahlreiche und gerade die wichtigsten Aufgaben abge- nvMmen, immerhin bleibt aber auch woch den einzelnen Bundesfürsten ein großes Gebiet, uM sich darin zu be tätigen. Mit großem Pflichtgefühl hat sich unser Herr scher seinen Aufgaben unterzogen und sich bemüht, den Strömungen des sozialen Lebens gerecht zu worden. Wir wollen nicht vergessen, daß unser König es ge wesen ist, der den Widerstand aller Maßgebenden Kreise gegen eine Abänderung des sächsischen Wahlrechts in der Hauptsache gebrochen hat, und daß demnächst von deM Ministerium Hohenthal ein Entwurf eines Wahlge setzes veröffentlicht werden dürfte, der die Entschei dung über den Bestand des Landtages wieder auf die breiten Massen des Volkessstellen soll. Hoffentlich ge lingt es auch unserM König, eine Umgestaltung der ersten KaMMer durchzusuhren, die der industriellen Be deutung Sachsens gerecht wird. Von seinem Gnädenrecht macht der König in einer Weise Gebrauch, die nur die lebhafteste Zustimmung erwarten kann/ Er lähmt den Arm der Justiz nicht dugch allzu große Milde, er beseitigt aber auch grund sätzlich viele Härten, die sich! zeigens So übt er, abwei chend von seinen Vorgängern, eine außerordentliche Gnade in allen Forst- und Feldrügesachcn. — Daß der König ein eifriger Soldat, ein passionierter Weidmann ist, ist zu bekannt, ums noch hexvorgehvben zu werden. Er gleicht darin unserM Kaiser, von dessen Persönlich keit er ich übrigen ja so verschieden ist« Aber mag der Aaiserglanz auch strahlender sein, dem Sachfenvolke ist die Person seines! Herrschers lieb und wert und aufrichtig Wird es ach Festtage seine Wünsche für Glück und Segen vvr den Stufen des Thrones niederlegen. Heil dem König! ' '. V. H. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 24. Mai 1907. —)-( Ttch Generäl der JUf. Grafen Vitzthum o. Eckstädt, kommandierender General des 19. Armeekorps wurde das Grvßkreuz des Verdienst-Ordens verliehen. — Morgen, ach 25« ds. Mts. 11 Uhr vorm- findet auf dem Göhliser Platze eine Parade auf sie llung und Parade der Truppen unserer Garnison statt. —* Eine ganz besonders ehrenvolle Aus zeichnung ist dech hiesigen 3. Feldartillerie-Regimcnt Nr. 32, dessen Chef bekanntlich Se. Majestät der König ist, durch die Huld des Königs zu teil geworden. Se. Maj. hat aus Anlaß seines Morgigen Geburtstages dem 3. Feld- artillerie-Regt. Nr. 32 den Krönungsmärsch aus der Oper „Tie Folkunger" von Ed.. Kretschmer und den Marsch Nr. 3 aus der „Zweiten SamMlung Kurfürstlich Sächsischer KrtegSMärsche von 1789" mit der Maßgabe verliehen, daß das Regiment bei großen Paraden allein berechtigt sein soll, den Krönungscharsch als, Präsenttermarsch und den Mvschj Nr. 3 als Parademarsch im Schritt zü spielen. —* Königs Geburtstag fleht Vor der Tür. Wie überall in unserM Sachsenland«, so wird er auch hier in Mesa, und seiner Umgebung in herkömmlicher Weise be gangen werden. Verschiedene Vereine veranstalten Feiern, allen voran natürlich die Militärvereine. In der „Elb- terrasse" findet das übliche FestMahl statt. Am Sonn tag wird al« Nachfeier in der TriuitatiSkirche ein Fest gottesdienst stattfiudsn, den zu besuchen die patriotisch gesinnte Bevölkerung wohl nicht versäumen wird. In den Schulen wird infolge der Pfingstferien erst mit Be ginn de« Unterrichts amf nächsten Montag auf die Be deutung des Tage« yingewiesen werden. Ueberall aber, wo sich treue Sachsen zur Geburtstagsfeier ihres Landes herrn zusamMenfinden, wird die Liebe zum angestamm ten Herrscherhause zuM Ausdruck kommen und das Mort vorherrschend sein, dass jedem guten Sachsen aus ^m Herzen kommt: Den König segne Gott! —* Ueber die festlichen Veranstaltungen, die in Dresden au» Anlaß de» Geburtstag» Gr. Maje stät de« König» und der damit verbundenen Anwesen heit Gr. Majestät de» Kaiser» getroffen sind, schreibt man au» Dresden: Der Kaiser trifft mittels GonderzugeS 11 Uhr 40 Minuten auf Bahnhof Dresden-Neustadt ein und wird daselbst vom König erwartet. Alsdann fahren beide Monarchen nach dem Refidenzschloß, woselbst nach Begrüßung durch die Glieder der Königlichen Familie Früh- stückStafel stattfindet. Hierauf begeben sich die allerhöchsten und höchsten Herrschaften zur Parade nach dem Alaunplatz. Nach beendeter Parade wird der Kaiser nicht ins Residenz- schloß zurückkehren, sondern sich nach dem Bahnhof Dresden- Neustadt begeben, von wo wiederum mit Sonderzug nach- mittags 2 Uhr 4b Minuten die Rückkehr nach Berlin er- folgt. — Am Morgen seine» Geburtstage- wird Er. Maje stät dem König in der WeinbergSvilla zu Wachwitz um 8 Uhr eine Morgenmustk durch die MusikkorpS des 1. Kgl. (Leib--)GrenadisrregimentS Nr. 100, deS König!. Garde reiterregiment» und de» 1. König!. Feldartillerieregiments Nr. 12, deren Chef der Monarch ist, dargebracht. Die Reoeille in der Stadt erfolgt von 6 Uhr ab am gleichen Tage durch das HoboistenkorpS und einen Spielmannkzug vom 2. Königlich sächsischen Grenadierregiment Nr. 101, Kaiser Wilhelm II., König von Preußen, zunächst aus dem Waffenplatze der Altstädte« Hauptwache und sodann im Hofe deS Palais Sr. König!. Hoheit des Prinzen Johann Georg an der Zinzendorfstraße. Den Königssalut, 101 Kanonenschüsse, feuert eine kombinierte Batterie deS 4. Kgl. sächsischen Feldartillerieregiments Nr. 48 an der über den Prießnitzgrund führenden Carolabrücke ab. —* Se. Majestät der König hat Herrn Ortsrichter Steuer in Weida da» Allgemeine Ehrenzeichen verliehen. Dasselbe wurde ihm heute an Gerichtsstelle durch Herrn OberamtSrichter Hcldner in sehnlicher Weise überreicht. — Wie wir aus den Kirchennachrichten ersehen, wird der Männergesangverein „Amphion" im Festgottesdienste zur Feier von Königs Geburtstag das „Lalvum Iso reZom" zur Aufführung bringen, das der Verein im Dezember vorigen JahreS bei Anwesenheit Sr. Majestät des König? Friedrich August im Schulgebäude deS hiesigen Realpro- gymnasiumS vortrug. —* Wir wollen nicht verfehlen, unsere Leser darauf aufmerksam zu machen, daß das von dem Ausschuß für das Kaiser Wilhelm- und Krieger-Denkmal sisr Sonntag, den 7. Juli geplante große Parkfest, rviie man uns heute mitteilt, neueren Beschlusses zufolge schon 8 Tage vorher, also Sonntag, den 30. Juni d. I. stattfinden wird. — DaS für diesen patriotischen Zweck geplante Fest soll, so schreibt man uns, ein Volksfest im wahren Sinne des Wortes werden und wird dem Festausschuß in Anbetracht der umfänglichen Vorbereitungen insofern ein wohlwollen des Entgegenkommen seitens des Rates erwiesen, als sämt liche. Bauten im Stadtparke noch 8 Tags in dem Falle stehen bleiben, wenn das Fest am 30. Juni verregnen sollte und das letztere dann noch am Sonntag, den 7. Juli zur Ausführung kommen kann. Wie wir weiter hören, wird der DenkmalSauSschuß in den nächsten Tagen auS seiner Anonymität herauStreten und sich mit einem Aufruf in der Presse an den bewährten patriotischen Sinn der Bürgerschaft und aller Einwohner von Stadt und Land wenden. ?. —* Ter Albertzweigverein Riesa beabsichf- tigt am 12. Juni ds. Js. im Stadtpark ein Mvnstre- Konzert zn veranstalten zum Besten des König Albert- Freibeltes im hiesigen Stadtkrankenhause. Der Verein hat bet Begründung deA-Stadtkrankenhauses bekanntlich, ein Kapital gestiftet, dessen Zinsen die Erhaltung eines Freibettes ermöglichen.! Um das Kapital auf den Be trag zu erhöhen, der ess gestattet, daß das Freibett jahr aus jahrein belegt werden kann, werden alle Jahre aus den regelmäßigen Einkünften des Vereins der Stiftung gewisse Beträge zugeführt.. Es hat sich aber der Verein verpflichtet, durch besondere Veranstaltungen alle Jahre weitere Sunünen zur Ergänzung der Stiftung zu schaf fen.. Im vorigen Jähre wurde zu diesem Zwecke eine Geldsammlung veranstaltet, früher hat eine Gabenlot terie und ein Kirchsenkonzert diesem! Zwecke gedient. Jetzt fehlen noch etwa 5000 Mark, die dNrch weitere Unter nehmungen des Ztveigvereins Riesa zu beschaffen sind. Man darf wohl erwarten, daß das gemeinnützige Unter nehmen allseitig rege Unterstützung findet, um so mehr, da ja der Zweck ausschließlich den Bewohnern Riesas und seiner Umgebung zu gute kommt. —* Herr DiakonatSvtkar Johannes Benedikt Kanne gießer aus Riesa, welcher früher in Zeithain und zuletzt vertretungsweise in Gröba amtierte, wurde al» DiakonuS in Mylau t. B. gewählt. —* Ein mit bedeutenden Regengüssen verbundenes Gewitter berührte heute nachmittag in der 3. Stunde die hiesige Gegend. Tie elektrischen Entladungen waren von ziemlicher Heftigkeit.. An heftiger Schlag, durch den der km dienst 1 Medc 60 Ja! seiner zeichnu Regien und ei! C iM Bl und e dünge in eti Knech nicht' militk inst d Ter! Mit d -ugeh was der a als e golden, Helf D II (Einig, vom I Genrrc allen « und ni stcnogr vom ki allem selügeL Dorna gmvhi artig » Sächsis deS 3 Sitzuw HauptI fahrun schlage stattfin oorgel« )l wurde vierwö in Lei! Tag e AuSzei den sii Fabrik . DaS H von E erlasse, Archiv teilneh und 1 weiter nunge L Falken alte S und d gebraö tiSmu! M. w die n Begrü er, m an: „ Grunl ber!"' gen a scholl an di M; ab . > und > er gr Län Landgv alten, Lhürm und U Firma verkauf sie Heil Angekl« Höhe i im La Mobsch teil» f« diese U von thi sion. ' strafe , als ver einige TelepyonleituNgen ber inneren Stadt stwmlo! wurden, war die Mittelbare Ursache zu einem kleinen! Unfall. An auf der Hauptstraße stehend««, vor einen! Tafelwagen gespanntes Pferd wurde durch °den Donner! scheu und raste Mit dem Wagen die Niederlagstraße! hinab. Kurz Hinterm Postamt stieß der Wagen an eine! Gaslaterne, deren Scheiben dadurch völlig in Trümmer! gingen. — Tas Gewitter scheint anderwärts heftiger au« getreten zu sein; noch gegen 4 Uhr war der Telephons! verkehr Dresden, Meißen und Leipzig gesperrt. — Vom Finanzministerium und Ministerium da! Innern wird in einer Verordnung darauf hing,wiesen! daß Angehörige der sächsischen Gemeind «- und Privat! forstdiensteS Uniformen tragen, die nicht allein j! Farbe, Schnitt und Besatz den Uniformen der Etaattsor! beamten gleichen, sondern auch staatliche Dienst- und Grad! abzeichen aufwetsen. Da» sei nicht statthaft, und «S wir! den Polizeibehörden Auftrag erteilt, in vorkommenden Fälle! auf Grund von 8 360 Ziffer 8 de» Reichsstrafgesetzüuche! (unberechtigtes Trage« von Uniformen usw.) einzuschreiien! Bei der sogenannten Walduniform dürfen also in Zulun! die grünen Achselstücke, der Hut von der graugrünen Farbe! de» Waldrocker und daS sächsische Wappen am Hute künftig! nur von StcmtSbeamten getragen werden. —* An den nächsten Abenden werden im Hotel! Höpfner kinematographische Vorführungen! stattfinden, deren Besuch empfohlen sei. Nach einer unt! vorliegenden Zeitungsnotiz find die Vorführungen sehen! wert. Nähere» über die Vorstellungen wird noch aus de! Inseratenteile d. Bl. zu ersehen sein. —* JnBergnerSRestauranl.da» jetzt längen! Zeit verwaist dastand, ist wieder neue» Leben etngezogenM Herr Guido Opitz aus Gröba hat mit heute die Bewirt-1 schaftung deS Restaurant» übernommen. —* Ein über die Rumänische JubiläumSauS-I stellung in Bukarest 1906 von der deutschen Studien-1 kommisston kürzlich erstatteter Bericht bespricht neben ein-! zelnen Zweigen der rumänischen Industrie auch die Absatz-1 fähigkeit deutscher Waren in Rumänien. Als absatzfähig! gelten insbesondere Eisemvarsn und Maschinen, elektrische! Licht- und Kraftanlagen, elektrotechnische Artikel, ätherische! Oele, Gummiwaren, Papierwaren, Ton- und Porzellan-1 waren u. s. w. Der Bericht, der in Heft 3 des X. Ban-I des der im ReichSamte des Innern zusammengestellten I „Berichte über Handel und Industrie" veröffentlicht ist,! kann in der Handelskammer Dresden, Ostra-Allee 9, kosten-! frei eingesehen oder von Carl HeymannS Verlag in Berlin I W. 8, Mauerstraße 43/44 zum Preise von etwa 1 Mk. be-1 zogen werden. —§8 Das sächsische Ministerium! des Innern stand dem I Wunsche der Handlungsgehilfen nach Errichtung von I Handlungsgehilfen-Kammern an und' für sich! nicht unsympathisch gegenüber. Es veranlaßte infolge-! dessen die Dresdner Handelskanftner, ihre grundsätzliche! Stellungnahme zu dieser Frage zu präzefieren. Tie Han-1 delskammer hat nun erklärt, daß sie ein Bedürfnis für! die Errichtung besonderer Handlungsgehilfenkammern um I so weniger für vorliegend hält, als den Handlungsgc-1 Hilfen in den Kaufm'annsgcrichtcn Gelegenheit zur gut-1 achtlichen Aussprache gesetzlich gewährleistet ist. Sie I spricht sich entschieden gegen die Errichtung vvu Hand- lung sgehilfenkanrmsrn aus. > —8ß Mit einer interessanten Frage, die insbesondere Landwirte und Gewerbetreibende angeht, be schäftigte sich jetzt das Kgl. sächs. Oberlandesgericht zu Dresden. Der Gutsbesitzer Winkler in Oberfrohna ver kauft nach Belieben an jedermann auf seinem Gute Milch und Butter und benutzt bei der Abgabe dieser land wirtschaftlichen Produkte eine kleine mit mehreren Ge wichtsstücken ausgestattete Waage. Nach der sächsischen Verordnung vom 8.. April 1893 sind nun alle Gewerbe treibenden verpflichtet, auf Anordnung der Ortsbehör den von Fall zu Fall sämtliche im öffentlichen Verkehr befindlichen Maße und Gewichte zur Nachaichung und Nachprüfung vorzulegen.. Ter genannte Gutsbesitzer legte die von ihm benutzten Maße und Gewichte der Aichungs- kvmmission jedoch nicht Vvr, weil er bestritt, daß die sächsische Verordnung, die Nachaichung der Maße rc. be treffend, auch auf ihn Anwendung finde, weil er Land wirt, aber kein Gewerbetreibender int Sinne der Ge werbe-Ordnung sei. Tas Amtsgericht Limbach pflichtete dieser Ansicht jedoch nicht sei, sondern verurteilte den „landwirtschaftlichen Gewerbetreibenden" zu einer Geld strafe und erkannte ferner auf Beschlagnahmüng der beanstandeten Matze und Gewichste.. Im selben Sinne entschied auch das Landgericht Cheminitz. Tie beim Obcr- landesgerichst Dresden eingelegte Revision verlief eben falls erfolglos, denn der höchste sächsische Gerichtshof ließ sich von der Anschauung leiten, daß nach den tat sächlichen Feststellungen der Angeklagte zwar Gutsbe sitzer sei, er aber, weil die bei ihm! erzielten Produkte an jedermann verkäuflich waren, zu den Gewerbetrei bender: gerechnet werden müsse. Mithin unterliegen auch die von ihm im öffentlichen Verkehr benutzten Maße und Gewichte der Nachaichung und Nachprüfung. (Nacht druck verboten.) Ll. Bobersen. Der hiesige König!. Sächs. Militär- verein gedenkt den Geburtstag Sr. Maj. des Königs durch einen FestkommerS morgen Sonnabend abend 8 Uhr im „Admiral" festlich zu begehen. Verschönt soll derselbe durch einen Vortrag de» Herrn Organist Scheffler-Riesa werden, welcher seine Ferirnfahrt nach den Kanarischen Inseln und Südspanten schildern wird. Die dazu paffenden Licht bilder werden durch Herrn Photograph Werner mit dem neuesten Apparat vorgeführt. Der Verein ladet zu diesem gewiß genußreich werdenden Abend alle Mitglieder der Gemeinde (auch größere Kinder können daran trilnehmen) herzlich ein; die Lerein»vorstänbe, welchen Einladungen zugesandt worden find, werden um Rundschreiben an di« Mitglieder gebeten. Der Militärvereiu nimmt außerdem «
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