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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.07.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-07-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190707181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19070718
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19070718
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-07
- Tag1907-07-18
- Monat1907-07
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.07.1907
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, Rumänien. Daß die Ursachen der Bauernaufstandes, der vor einigen Wochen tm Moldaugebiet aurgebrochen war, in der Ausbeutung und Bedrückung der Bauern durch die Gut-pilchter zu suchen sind, wird jetzt auch durch die gegen die am Aufstande beteiligten Bauern stattfindenden Gerichts verhandlungen dargetan. Von dem Schwurgerichte in Bottuschan und Verlad sind eine Anzahl rumänischer Bauern, welche bet den Agrarunruhen in der Moldau auf den Gütern der jüdischen GutSpLchter verschiedene Gewalt tätigkeiten verübten, freigesprochen worden. Die Verteidiger entwarfen von den Bedrückungen, welche die Bauern von den Pächtern auSzustehen halten, ein so erschütterndes Bild, daß sämtliche Freisprüche einstimmig erfolgten. j gomrmen LvHuveroegaug -er Bergarbeiter angeschlossen und ihre Folgerungen den Werksbesitzern überreicht. Sie for dern für all« Arbeiterkategorien ein« 25 prozentig« Löhner- ^hvhung und ein Sohlevdeputat von zchu Meterzentnern «ebst Holz. Hier wurde den WerkSbesttzern eine Brant- wortungSfrist von acht Lagen gestellt, wie er scheint, Han- -Ät es sich um «in gemeinsamer Borgehen aller vsterrei- chtschen Bergarbeiter, da am SO. v. M. in Turn bet Leplttz Kne ans ganz Oesterreich beschickt« vertrauen»männeroer- sannnlung, d«r auch Delegierte aur retchSdeutschea Revieren Mwohnten, stattfand, und in der auf Antrag der sozial- -demokratischen »Union der Bergarbeiter Oesterreich«" da» Eintreten in die Lohnbewegung vorbereitet wurde. Augen- blicklich herrschen in den Kohlenrevieren Böhmens normale «rbettSver-Lltntfle. Großbrttanuie». , - Luf etne Anfrage erklärt« Staatssekretär für Indien iMorkey am Dienstag, daß während der erste» 6 Monate che» Jahre» 1907 tm Pundschab 632958 Personen und in ,«mz Indien 1060067 Personen an der Pest gestorben /Men. Bevor di« Regierung sodann eine Anfrage betreffend cha» Stärkeverhältui» der deutschen Hochseeflotte und des Kritischen Kanalgeschwaders beantwortet, fragte Ptrie (lib.), lob die Regierung den Schaden bedenke, der im Interesse fde» internationalen Frieden» durch et« beständige» ver gleichen der Streitkräfte einer befreundeten Nation mit den britischen Streitkräfte« entstehe. Darauf fragte Bellair» Mb.), ob die Regierung Kenntnis davon habe, daß solche Vergleiche, die vom deutschen Kaiser gezeichnet seien, jähr- Lch d«tn deutschen Parlament vorgelegt würden. In Gr- widerung dieser Anfrage gab der Ztotllord der Admiralität Lambert lediglich Einzelheiten über die Stärke der beiden Motten. — Die britische Gruppe der interparlamenta rischen Vereinigung hielt am Dienstag nachmittag im Muterhause eine Versammlung ab und beschloß, als Ort der nächstjährigen Konferenz Berlin in Vorschlag zu bringen. D« offizielle Besuch des deutschen Kaiser- puareS tu Loudon erfolgt in der zweiten Hälft« de» November. Nach mehrtägigem Aufenthalte im Schlosse Windsor wird da» Kaiserpaar nach der Eity fahren, um -ort von dem Lordmayor und den Staatswürdenträgern empfangen zu werden. Rutzlaud. Ein kaiserlicher UkaS ordnet die Verlängerung des Au sstandes des verstärkten Schutze» für Petersburg vom 21. Juli ab aus weitere sechs Monate an. Gestern errichteten in Swenez, Provinz Minsk, Polen auf einem öffentlichen Platz in der Nähe der russischen Kirche ein Kreuz ihre- Glauben». Der Chef der örtlichen Verwaltung ordnet« die Entfernung des Kreuze» an. Die Meng« widersetzte sich dem aber und warf die Polizei mit . Steinen, sodaß diese Feuer geben mußte, wobei ein Mann getütet wurde. Der Polizeikommissar und mehrere Schutz, leute haben Verletzungen erlitten. Das Kreuz ist demoliert worden. glapa«. Der siegreich« Krieg hat ein« Zeit de» wirtschaftlichen Aufschwung«« für Japan zvr Folg« gehabt, der, ganz wie b«t un» «ach 1870, sein« »schönste Blüte" tu der Errichtung zahlreicher neuer und in der Erweiterung der bestehenden Aktiengesellschaften getrieben hat. Rach einer Zusammen stellung, welch« di« »Frkf. Ztg." einem japanischen Blatte entnimmt, find vom Juli 1905 bi» End« 1906 nicht weniger al» 8886 neue Gesellschaften gegründet worden und 580 alte haben ihr Kapital erhöht; da» erforderte Gesamtkapital betrug 892 Millionen Gen — 1865 Millionen Mark. Dazu sind tu den ersten fünf Monaten 1907 noch 1169 neue Gesellschaften und 249 Kapttalrrhöhungen mit einem Erfordernt» von 852 Millionen Den ---- 796 Mtl> ltonen Mark gekommen. Di« Unterbringung so vieler neuer Werte war nur möglich durch Beteiligung aller, auch der am wenigste» begüterten vrvölkerungSklaflen, die sich von der Sp«kulation»wut erfassen ließen. Jetzt ist der Rückschlag eingetreten, die Kurse sind rapide gefallen. Innerhalb zwei Monaten haben 175 Neugründungen wie- der aufgelöst werden müssen. Da» Mißtrauen ist jetzt so groß, wie vorher da» Vertrauen war. Di« japanische Staatsbank sucht den kleinen Banken zu helfen, von denen einig« bereit» geschlossen werden mußten, auch hat sie den GeidenzÜchtern und Leepflanzern Kredit gewährt, der ihnen durch die Aktienbanken nicht mehr gegeben werden konnte. Die japanische Presse betrachtet die Krise al» «in reinigen de» Gewitter und hofft, daß der Aktienwtrt sich wieder erholen werde. Immerhin wird im besten Fall geraume Zett vergehen, bevor die durch dm GründungStaumel an- gerichteten wirtschaftlichen Schäden wieder einigermaßen ausgeglichen sind. Bi» dahin wird wohl noch manch, der Neugründungen verschwinden müssen. Für den japanischen StaatSkredit und für die Besitzer japanischer StaatLpapiere sind dies« Vorgänge nicht sehr erfreulich. Bericht über die öffentliche Sitzung tze» Königlichen Schöffengericht» z« Riesa, am 17. Juli 1907. ' 1) Ter Schweizer M. aus Klelirragewitz bei Borniß stahl vor einigen Wochen ein Fahrrad, daS unbeaufsichtigt hier vvr dem „Deutschen Hause" stand. Mit 2THochen Ge fängnis muß er den Diebstahl büßen. 2) Ein frecher Dieb erhielt dann seine Strafen. Ter Tisnstknecht Sch aus" Hof bei Stauchitz nahm eines Tages auf der Goechsstraße einem Kinde ein Portemonnaie auss der Handl' Freilich war der Inhalt nur gering, er bestand^ aus 20 Pfg., aber in Rück sicht auf die Frechheit' erkannte das Schöffengericht auf 6 Wochen Gefängnis, wegen einer UebertretUng auf drei Tage Haft. 3) Der ÄHiöthekenarbeiter P. F. P- aus'Strehla, ein junger Mensch überfuhr mit seinem Rade am Freitag vor Pfingsten auf der Straße nach Kleinrügeln ein auf der linken Straßenseite gehendes achtjähriges Mädchen, obwohl die ganze Straße nvch zum Ausweichen frei war. Tas Kind fiel hin und beschädigte sich leicht am Knie. Es war mit einem gleichlaltisigen Mädchen auf dem Rück wege von Strehla nach Kleinrügeln begriffen. Schon als die beiden Kinder nach Strehla gingen, gab P. iM Bor- beifahren demselben Mädchen einen Klaps' mit der Hand aus den Kopf. Bei beiden Begegnungen soll er nicht ge klingelt haben. Ter junge Mann kam deshalb wegen Körperverletzung unter Anklage. Die Angaben des Ange klagten, daS Mädchen sei ihm ins Rad gelaufen, wurden durch die Beweisaufnahme zerstört-! Die Fahrlässigkeit wurde erwiesen und sv erfolgte seine Verurteilung wegen fahrlässiger Körperverletzung. In Berücksichtigung der von dem Angeklagten an Tag gelegte Rücksichtslosigkeit wurde eine Geldstrafe von 45 MH auSgcwsrsen wegen der Kör perverletzung und 3 MLi Geldstrafe wegen Uebertretung in einem Falle der amtshauptmannschaftlichen Verord nung über den Verkehr mit Fahrrädern.! Von einem zwei ten Fall der Uebertretung wurde er sreigespüochen. Bon der Auswerfung einer Gefängnisstrafe sah das Schöffen gericht ass, weil der Angeklagte nbch jugendlich ist- 4) In der Nacht zum 10. Mai d. I. saß der verheiratete Elb- arbetter y. L D. hier, des Bieres vvll, vor der Hau»- türe des Hauses, in dem er wohnte, unds schlief- Gin Nachö- schutzmanu weckte den Träumer, Mußte sich aber die ver schiedensten Titulaturen gefallen lasst«, besonder« al» er ihn aufstrderte, mit nach der Wache zu gehen. Wegen Widerstands und öffentlicher Beleidigung hatte er sich des halb -u verantworten und es erfolgte seine Verurteilung zu einer Gesamtstrafe von 2 Wochen Gefängnis. Dem be leidigten Nachtschutzmann wurde PubllkatjtonSbefugttl» zu erkannt. S) Tie Schöffengerichte werden manchmol doch bet rechten Kleinigkeiten in Anspruch genommen. Am ersten Pfingstfeiertag fuhren eine Anzahl Radfahrer durch Gröba, Einer derselben sfieg an einem dasigen Grundstück ab und schnitt sich einige kleine Zweige von einer vor dem Eingänge de» Gasthofs aufgestellten Maie ab, um sein Rad mit den Zweigen zu schmücken. Der Radfahrer hatte sich sofort bereit erklärt, den Schaden zu ersetzen, al» ihn der Besitzer auf das Unzulässige seines Tuns aufinerk- sam gemacht und seine» Namen hatte feststelleu lassen- Aber der Wirt war mit gütlicher Einigung nicht einver standen, weshalb sich heute der noch unbestrafte Stein arbeiter L aus Liptitz wegen Sachbeschädigung und Kör perverletzung zu verantworten hatte. Die Körperverletzung sollte dadurch entstanden sein, daß der Besitzer sich am Messer ritzte, als er dem Radfahrer die Zweige auS der Hand nahm. DaS Urteil lautete auf die gesetzlich« Mindeststrafe von 3 Mark Geldstrafe wegen Sachbeschä digung, wobei das Schöffengericht die Geringfügigkeit des Objekts in Betracht zog. Tie ganze Maie war auf SO Pfg, Wert geschätzt, der Schaden ist also sehr gering gewesen. 6) Wegen gemeinschaftlicher Körperverletzung saßen der 28 jährige Fabrikarbeiter I. Fr. Ku. und der 25 Jahre alte Zimmermann <L Fr. Kä., beide verheiratet und in Strehla wohnhaft, auf der Anklagebank. Der erstere wurde aus der Untersuchungshaft vorgeführt, in dec er sich seit 15^ Juni befindet. Beiden Angeklagten war zur Last gelegt, den Arbeiter M., der mit ihnen in der Fabrik von Tenner u. Go. beschäftigt ist, körper lich schwer mißhandelt zu haben. Zur Aufklärung deS Sachverhalts waren eine Anzahl Zeugen geladen, auS dem Ergebnis der Beweisaufnahme sei folgendes mit- gcteilt. Tie beide« Angeklagten mißhandelten den Mit arbeiter M. in gänz unglaublich roher und gemeiner Weise, Ku. schlug ihn mit der Faust ins Gesicht, während er von KL. von hinten gehalten wurde. Schließlich ergriff Ku. einen Eisenstab und versetzte dem M. einen solchen Schlag über den Kops, daß eine 6 Zentimeter lange Wunde entstand, die genäht werden mußte und jetzt nach 6 Wochen noch nicht ganz verheilt ist! Tann trat dec andere wieder in Aktion und schlug M-! mit der Faust ins Gesicht. Als dann der Geschlagene, dem das Blut über das Gesichjt lief, sich zum Fortgehen wandte, erhielt er von Ku. mit einem Gummischlauch noch einen Schlag von hinten auf den Klopf, daß das, Mut sogar einen dazu kommenden Arbeiter bespritzte-! Das Gericht warf für beide eine exemplarische Strafe ans; es verurteilte beide wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung. > Kn, war am meisten beteiligt, da dieser die Verletzung mit» tels gefährlicher Werkzeuge ausgeführt hatte, er wurde zu einem Jahre Gefängnis verurteilt. Kä. erhielt vier Monate Gefängnis zudiktiert. Bei beiden wurde zwar strafmildernd berücksichtigt, daß sie noch unbestraft waren, doch auch daß die Tat eine solche gewesen sei, wie sie jeder Beschreibung spotte und daß . die Angeklagten von dem Verletzten durchaus nicht gereizt worden sind. Ku,' wurde in die Untersuchungshaft -urückgeführt, auch Kä, wegen Fluchtverdachts in Hast genommen^ 7) Eine Privat- klagsachp, die bann vnstaud, endete nach einiger Ein-! leitung mit Vergleich Es/Handelte sich um eine Klatsch- ' geschichte, die in Strehla spielch Tie beklagte Frau KP, erbot sich die Kosten des Verfahrens zu tragen und eine' nicht zu werden, um allen Erdenjammer entrückt zu sein. ist ja! Unterdessen war die Witwe in dem Nachbarhause ark »Um des Himmels willen, Mutter, was denkst Du?" kommt das Unglück meines Lebens von dieser Aamitte »Du meins wenn jenes Mädchen , , wollte ich in Sturm und Regen im Freien wandern, bis ich tot hinfalle, was wohl das Veste für mich wäret" ändern und nun wirst Du auch begreifen, daß ich mich Deinem Wunsche nicht fügen kann". .Was" — Wut und Zorn erstickten fast ihre Stimme — sie haben mir die Ruhe und den Frieden meines Lebens geraubt und nun wollen sie mir auch noch das Letzte nehment Rein, das dürfen sie nicht! Met Dazu kannst Du die Hand nicht bieten. Du liebst sie um ihres vollen, runden Gesichtes willen, um ihrer Wangen, die noch die Fugend zeigen, aber bedenke, daß die Wangen Deiner Mutter elnfielen, als sie für Dich wachte, daß die Furchen auf ihrer Stirn aus Sorgen um Dein Wohlergehen sich elngruben! kann Dir jene eine Liebe bieken, wie die des --Miet »Ich«! Eme HWandsgeschlchke von Maximilian LlNksäkbi. 10 Die Wikwe Durmüller war zunächst sprachlos bei den Dorten ihres Sohnes. Sie hielt es gar nicht für möalich, daß ein solches Work von den Lippen ihres Sohnes kommen könne. »Was — was sagst Du?" stammelte sie endlich. »Was ich soeben sagke, hab ich, wenn ich so recht darüber nachdenke, schon jahrelang in meinem Innern gefühlt, ohne daß mir der Wahrheit Kern inne geworden wäre. Doch jetzt weiß ich es, daß mich meine Bahn nach einer ganz andern Richtung weist, daß Deine Wünsche nicht in Er füllung gehen tonnen". »Mein, nein! Willibald, prüfe noch ein Mal! Äberlege noch ein Mal! Es kann Dein Ernst nicht sein; ein falscher Traum ist es nur, der Dich für den Augenblick umfangm bälk, sonst nichts, und wenn der Tag vorüber wird sein, yat sich auch Dein Sinn geändert". Lange sprachen noch Mutter und Sohn über diesen Punkt. Die Wikwe wurde immer eifriger und brachte lausend Gründe. Sie kämpfte verzweifelt um die letzte, liebste Hoffnung ihres Alters und als alle Gründe nichts ausrichteten, da flehte sie. Aber auch diesem Flehen gegen über blieb ihr sonst ihr in Liebe so zugetaner Sohn hart näckig bei seinem Entschluß. Plötzlich rief sie: »Es ist seit gestern abend oder heute morgen etwas vorgefallen, was Deine Gedanken verwirrt uno Dich zu diesem unseligen Entschluß gebracht hat. Du willst es mir nicht gestehen? Verdiene ich, Deine Mutter, die Dich mit Sorgen groß gezogen, die jederzeit ängstlich über Dich gewacht hat, damit sich Dein Fuß an keinen Stein stoße, Dein Verträum nicht mehr?" ' Der Wucht dieser Worte erlag er — er rang die Hände wie ein Verzweifelnder. " ^sch. liebe Veronika Mittermeier — ich kann es nicht Der junge Mann war bei diesen leidenschaflicherr Worten seiner Mutter ganz bleich geworden, jeder Bluts- tropfen schien aus seinem Gesicht gewichen zu sein. „Mutter, höre auf, ich kann es nicht länger mehr an- . hören. Ich danke Dir alles; was ich habe und was ich 1 bin und es ist allerdings meine heiligste Pflicht, Dir alle» !, wieder zu vergelten. Wenn Du also denkst, bah ich Dir e das' Alter erheitern und Dich mit den Leuten wieder ver söhnen kann, wmn ich Dir dieses Opfer bringe, so ist es meine Sohnespflicht, es zu bringen — und ich bin bereit." »Ein Opfer nennst Du dies, Willibald, was ich „ , als Dein höchstes Glück betrachtet habe! Rein, ein Opfer Mutkerherzens? Hat sie schon für Dich gewacht, gearbetet fordere ich nicht von Dir — ich will mein Glück nicht mit und gebetet wie Deine Mutter? Und nun willst Du mich dem Deinigen erkaufen. Diese Gewißheit und dieser Se in meinen alten Tagen aus dem Hause jagm um dieses danke würden mir auch keine Ruhe lassen, sondern mich Mädchens willen —der Tochter meines ärgsten Feindes?" ewig verfolgen! O, welch ein Verhängnis! Und wieder »Um des Himmels willen, Mutter, was denkst Du?"!kommt das Unglück meines Lebens von dieser Familie". »Du meinst wohl ich könnte dann noch bei Dir bleiben,! Sie riß heftig das Fenster auf und drohte mit geballter wenn jenes Mädchen unter Deinem Dache ist? Nie! lieber Faust nach oem Miktermeierschen Hause hinüber, dabei - ' " - - - - - j laut heftige, drohende Worte ausstoßend. Der iunge Mann !war ganz fassungslos bei dem Beginnen seiner Mutter ' „Mutter, ich bitte Dich, mäßige Seinen Zorn ", und fürchtete fast für ihren Verstand. Da schlug sie auch ,Fa, das Veste für mich und Dich; denn Dir bin ich schon das Fenster wieder zu und ohne ein weitere» Wort zur Last und mir zur Qual auf Erden. Warum habe ich zu sagen und ehe ihr Lohn sie hindern konnte, stürzte sie mich so fest an das Leben geklammert, warum zum Himmel aus dem Hause. Willibald wollte ihr folgen, aber sie eilte nur um dm einen Tag gefleht? Meinst Du, ich hätte diese so rasch, daß ihm dies unmöglich war. Mit Entsetzen sah Last von Haß zu ertragen vermocht, wenn ich gar keine er, wie sie dem Nachbarhause zustürzke — in diesem Hoffnung gehabt hätte? Und diese Hoffnung warst Du. Augenblick balle sie allerdings Ähnlichkeit mit einer Furie. Einst dachte ich, wenn mein Willibald am Altar steht und Er sank ans seinen Stuhl zurück und barg seln Gesicht in seinen Segen austeilt, da werden sie mlr alle die Türm beide Hände. Er meinte, die Welt müßte untergeben und wieder öffnen, die sich jetzt so feindselig verschließen. Alle er wünschte sich selbst unter diesen Trümmern begrabest Augen werden wieoer freundlich blicken und ich werde nicht zu werden,^um allen ' mehr als die Verstoßene gelten, dmn der Pfarrer i7 , mein Sohn. Glaubst Du, ich würde noch lebm, wenn, gekommen^ mich dieser Gedanke nicht immer erhallen hätte ? Aber nun s, ists au», all« aus".
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