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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.01.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-01-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-190401016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-19040101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-19040101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-01
- Tag1904-01-01
- Monat1904-01
- Jahr1904
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.01.1904
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Eine Stimmender Leip.ig aus dem Lahre 1834. Eine hoffnungsvolle Zeit brach für Deutschland in der Neujahrsnacht !834 an, in welcher die Zollschranken fielen, die bis dahin -wischen den einzelnen Steuerverbänden aufgerichtet waren. Nach langwierigen Verhandlungen war endlich das Mißtrauen und die politische Eifersucht der besseren Einsicht gewichen, und am 22. März 1833 der preußtsch.hessi che und der wtirttembcrgisch-bayerische Zollverein zu einem vollständigen, einheitlichen Zoll- und Handelssystem vereinigt worben, sodann am 30. desselben Monats das Königreich Sachsen und am 11. Mai der Verein der thüringischen Staaten jenem Vertrage bei getreten. AIS der Termin, an dem innerhalb des so be deutend erweiterten preußischen Zollvereins volle Han delsfreiheit in Kraft treten sollte, war der Anfang deS Jahres 1834 sestgc ctzt worden,' ein gemeinsames Zoll- und Handelssystem, ohne Eingangs-, Ausgangs- und Turch- gang-steuern an den LandeSgrenzen, sollte von da an bestehen und ein gemeinsamer Zolltarif nach außen Geltung haben. Wenn auch Baden, Nassau und Frank- furt erst 1835, bez. 1886 sich anschlosscn, ja, Hannover im Mai 1884 in Verbindung mit einigen norddeutschen Staaten einen Niedersächsischen Stcnerverein zu Stande brachte, der sich erst im September 1851 auflvste, so war doch damals bereits der weitaus größte Teil Deutsch, lands auf dem wirt chaltlichen Gebiete geeignet und damit durch Preußens Verdienst ein Grundstein auch der poli tischen Einheit gelegt worden. Freilich, wie anderwärts, so gab es in Sach en und zumal in Leipzig viele, die von dieser Neugestaltung eine Schädigung der vaterländischen Interessen, namentlich einen Rückgang der Industrie und der Leipziger Messen, befürchteten. Den zu erhoffenden Segen der neuen Schöpfung sahen mit voller Klarheit nur wenige voraus: um so wohltuender berührt daher ein Gedicht von vr. E. V Dietrich, besten letzte Strophen hier eine Stelle finden mögen: Und sieh', der freie Handel eröffnet sich, Der Schlagbaum steigt des mächtigen Nachbarvolks. Auf offnem Strom und offnen Straßen We'den sich Völker als Nachbarn begrüßen! Die Speicher steigen hoch an der Elster Strand Gar herrlich auf, — und ein frischeres Leben wog. Durch PhilnrrenS Straßen, freudig Sehn wir die Saaten den Künstler ernten I AppellationSrat Ackermann in» Leben gerufenen Anstalt de« Vereins für Arbeiter und Arbeit-nachwechung kennen zu lernen, arbeitete di« Deputation mit eingebender Gründlichkeit einen Ttarutenenttvurs aus. Dieser wurde vom Lrmeud«rektorium angenommen und am 29. Dezember 1843 mit dem Gesuche um Genehmigung der Errichtung eiuer ArbeitSnachweisungS- anstalt dein Rate der Stadt unterbreitet. Unter dem 7. Dezember 18 l3 erfolgte seitens des Rates die »Konfir mation" des «ingereichten Statuts. Am 15. Januar 1844 erließ daS Armendirektorium eine Bekanntmachung im »Leip ziger Tageblatte" in welcher di« Eröffnung der Anstalt an- gezeigt und die Bürgerschaft zur Unterstützung dieser neuen WobltätigkeitSeinrichtung durch Aufgabe von Bestellungen aus Arbeitskräfte aufgesordert wurde. Die Räume für die Geschäftsstelle der Anstalt wurden vom Rate zur Verfügung gestellt und befanden sich in dem Parterrelokale deS an der Moritzpfort« m der Universitäts straße »ub 15 871 gelegenen sogenannten Heimbachschen (Kommune-)Hauses. Zur Erleichterung für das bestellende Publikum wurden an 1v vrrjchiedenen Stellen der Stabt Br-eskästen zur Nievertegung vo» Aufträgen angebracht, «ine Einrichtung, die sich kür die Dauer nicht be währte und später durch Annahmestellen bei Geschäftsleuten ersetzt wurde. Zur Erledigung der Geschäfte wurden »wei Beamte, ein Buchhalter und ein Auswärter angestellt. Schon im ersten Monat, also im Februar 1844 gingen 121 Bestellungen für männliche Arbeiter und 110 für Arbeiterinnen ein. Von diesen 231 Bestellungen fanden 186, lül für Männer und 65 für Frauen, Erledigung. Die Ge samtzahl der im ersten Jahre eingegangenen Bestellungen be trug 4987 (2l33 für Männer, 2855 für Frauen); die Zahl der erledigten Aufträge 4531 (1995 für Männer, 2536 für Frauen). Kaum waren die Erfolge der Anstalt in weiteren Kreisen bekannt geworden, so gingen von den Behörden vieler großen Städte Deutschlands und auch des Auslandes Gesuche um Mitteilungen über die Einrichtung der Anstalt «in und viel fach diente die Leipziger Anstalt als Vorbild. Im Jahre 1848 wurde von der Anstalt auch eine Dienst- botenvermitlelung eingerichtet, die aber mit dem Uebergeben der Anstalt in städtnche Verwaltung (1881) wieder aufge geben wurde. Im Jabre 1856 erfolgte die Verlegung der Ge- lchäjtSräume der Anstalt nach dem Gewandhaus«, in welchem sich damals die Bureaus der Armenanstalt befanden. Er- wähnungSwert dürft« hierbei sein, daß im Jahre 1857 auch zwei Flußwasserfahrer angestellt wurden, die für die ihnen von der Anstalt zur Verfügung gestellten Gerätschaften wöchentlich eine Gebühr von 2», Ngr. entrichten mußten. Die Anstalt ging, wl« schon erwähnt, im Jahr« 188l mit dem Armenamte m städtische Verwaltung Uver, die Geschäfts räume derselben befanden sich seit dieser Zeit mit denen des ArmenamieS vereinigt bis zum Jahre 1900 im Stadthause und feit dieser Zeit ThomaSring l t. Die segensreiche Wirlung der Anstalt, welche die Er richt» der letzteren im Jahre 1844 erstrebten, hat sich bis in di« neueste Zeit betätigt. Bielen Tausenden von Not leidenden ist durch Zuweisung von Arbeit geholfen worden und es sind der Stadtgemeinde ganz be deutende Summen, die sonst an Unterstützung hätten gezahlt werden müssen, erspart geblieben. Während der Zeit der Tätigleit der Anstalt gingen bei ihr rund 294 000 Aufträge em, von denen 279 000 durch Besetzung der angeborenen Arbeit erledigt werden konnten. Hierbei wurde von den vorübergehend beschäftigten Personen die Summe von rund 1 035 000 verdient. Dieser Berechnung entzieht sich aber das Arbeitslohn der großen Zahl derjenigen Personen, welche durch die Anstalt feste Stellung erhielten und nicht wieder vorsprachen. Nicht unerwähnt möge bleiben, daß die Anstalt sich in den weitesten Kreisen der Bürgerschaft großer Beliebtheit er freute und gern benutzt wurde, und dast dieselbe mit einem verhältnismäßig geringen Kostenaufwand arbeitete. Mit dem wirtschaftlichen Drucke der letzten Jahre trat auch eine Verminderung der Aufgabe der Anstalt ein. Außer dem erhielt st« eine Konkurrenz durch den von dem Verein für Arbeitsnachweis errichteten Arbeitsnachweis, der ebenfalls aus städtischen Mitteln unterstützt wird. Zwei derartige Anstalten waren für die diesigen Verhältnisse zu viel. Außerdem bat sich der ArbeitünachwerS der Innungen und der der Arbeitnehmer in Leipzig stark entwickelt. Nach dem vom Kaiser lichen Statistischen Amt herauSgegebenen ReichS-ArbeitSblatt bestanden im November d. I. 22 Arbeitsnachweis« der Innungen und 27 der Arbeitnehmer in Leipzig. Hierzu kommt nock der Arbeitsnachweis der Militärvereine des Leipziger Bezirks, welcher bemüht ist, entlassenen Reservisten und ehemaligen Soldaten Stellung zu verschaffen. So ist in reichstem Maße für Arbeitsnachweis gesorgt. Die veränderten Zeit- und wirtschaftlichen Verbältniss« lassen das Eingehen der 60 Jahre lang segensreich gewirkt habenden Anstalt gerechtfertigt er scheinen. Um tn der groben Handelsstadt Leipzig die neue Ein richtung in die Wege -u leiten, wurden tm Dezember 1833 mehrere preußische Steuerbeamte hierher abgeorbnet. Am IS. Dezember kam der Obersteuerkontrolleur Lubo von Halberstadt, am 18. trafen die NeaierungSlekretäre N col und Mahler von Frankfurt a. v., der Oberstenerkon- trolleur Lollany von Erosten a. O. und der Steuer. Inspektor Platen von Guven — sie nahmen tn Hotel be Pvlogne Wohnung noch später der Obersteuerkon- trvlleur Niogtsch von Berlin und andre Beamte ein. Dor längere Aufenthalt tn unicrer Stadt, die nach damaligen Verhältnissen mit ihren 44 000 Einwohnern eine große war, bot diesen Beamten Gelegenheit, die Sehenswürdig keiten der Stadt in Augenschein zu nehmen und sich otn Urteil Uber die Bewohner zu bilden. Nicht nur nach dem äußeren Gepräge, sondern auch nach der Pflege von Kunst und Wissenschaft, nach seinem Handel und Gewerbe nahm Leipzig damals schon eine hervorragende Stelle ein. Welch' herrlichen Genuß konnte diesen Fremden hier die Musik bereiten! Wer von ihnen damals das Theater besuchte und am 30. Dezember die Oper »Ferdinand Cortez" von Spvntini horte, oder am 81. Dezember die Motette in der Thomaskirche, wo di« Lieder: »Es rau chen behende die Fluten der Zeit" von F. Otto und „Des Jahres letzte Stunde" von Schulz gesungen wurden, ober am NeujahrStage in derselben Kirche dem Vorträge des „Kyrle" und „Gloria" aus Beethovens Missa in 6 cknr und der Hymne von demselben beiwohnte, oder am Abend desselben Tages tn das Gewandhaus ging und den Klängen einer Veethvvenschen Sinfonie lauschte, — der mußte mächtig angeregt und hochbesriediat sein durch den musikaitschcn Genuß, den in solcher Mannigfaltigkeit und Vollendung damals kaum ein« deutsche Stadt zu bieten vermochte Nicht minder gut war eg um die Wissen chaft bestellt; obwohl ein Sechziger, lehrte Gottfried Hermann tn jener Zeit noch mit ungeschwächter Kraft, als Professor der Theologie und Kanzelredner aber stand der Superintendent Großmann auf der Höhe seines Wirkens. Weckausjehende Pläne, die eines großen Gemetnwefens würdig waren, beschäftigten die Bürgerschaft, wie der Bau einer Eisenbahn von Leipzig nach Dresden, die Gründung einer „Höheren Bürger, und Realschule", d.e Ostern 1834 unter dem Direktor I)r. Karl Vogel eröffnet wurde, und die Errichtung eines Denkmals der Leipziger Völkerschlacht, welche freilich so lange hinau-ge chvbcn worden ist. Dem Eindrücke, hier in Leipzig nicht Ge- wöhnlicheS und Alltägliche- gesehen und erlebt zu haben, verleiht einer jener preußischen Steuerbeamten Ausdruck in einem Briefe an seine Frau, besten Abdruck vielleicht manchem willkommen ist. Der Brief lautet, unter Weg lassung der ganz familiären Einleitung: Leipzig, d. 6. Januar 1834. Liebe ^u^ust«! . . . Der Sturm, deßen Tu in Deinem Schreiben er wähnst, hat den Leipzigern allerdings häß.ich mitgespieit. Um von feiner Gemalt nur ein Beyspiel anzusühren, er- wähne ich, daß er das Zinkdach eines großen schönen Gebäude- geradezu abnahm und auf da- Ziegeldach eines benachbarten großen Hauses darnieder schmetterte, weiches Dach dadurch natürlich einsank. Ich selbst befand mich mit College» Oollanx au- Lrossea im hiesigen Theater, woselbst eS wegen des Sturmwindes unmöglich war, den Kronleuchter brennend zu erhalten. Den Sylvester- abend, wenn die Sorge um Euch nicht zu sehr mein Herz erfüllt hatte, würde ich dieSamt hier sehr angenehm verlebt haben. Zum Abend-Essen und Ball befand ich mich mit -em in meinem letzten Briefe Dir genannten hiesigen Steuer-Revisor Rieürsr und süns andern Preuß. Steuerbeamten in einer höchst zahlreichen und fidelen Gesellschaft. In Gedanken nur mit Euch beschäftigt und ängstlich um Euer mir noch unbekanntes Befinden, ließen mich die allerliebsten Leipzigerinnen ungerührt. Wir schickten uns suocsssive zum Heimgeher an, da es ziemlich um Mitternacht war. Noch da- Eine rauschende lustige Tauzstückgen wollen wir abwarten, sagte mein Geführte Richter, al- noch 4 Minuten an 12 Uhr fehlten. Wir thaten es; plötzlich verstummte die rauschende Music «denn die letzte Stunde des Jahres 1833 war verronnen) und feyerlich verwandelte sich die Musik in -en ichünen Choral: Nun danket alle Gott. Singend stimmte die Menge ein und ich, durch den feyerlichen Augenblick aus meinen Träumen geweckt und zu Gott erhoben, stimmte mit voller Seele ein. Es war ein schöner Augenblick; hinter dem Gesang wünschte sich Glück zum neuen Jahre, was sich kannte, und noch beim nunmehrigen Nachhause gehen ließ sich Gtückwünfchungs-Jubel auf -en Straßen vernehmen. Morgens 8—Uhr hörte ich tn der Thomas- kirchc nach einer herrlichen Kirchenmusik vom Superint. wieder eine Neu-Jahrspredigt, so herrlich, wie ich noch keine gehört habe. Das Vorstehende, liebe ^neuste, schrieb ich schon vor ein paar Tagen deS Abends nieder und brach ab, weil ich ans meinen zweiten Brief noch Antwort von Dir er warten mußte. In Llahlers Gesellschaft durchstrich ich gestern Vormittag die Kirchen, nachher noch den hiesigen schönen Kirchhof, um OsIIort» und Irsossirners Grabmäler zu sehen, und wohnte kurz vor EßenS noch der vom Musik-Chor des hier garnisonirende» Schiitzenbatatllons aufgeführten Wachtparade-Musik bey. Hr. StadtmusikuS Vetter zu 6vberr würde feine Freude an dem erstell Trompeter gesehen und gebürt haben. Die Nikolaikirchr ist im Innern erhaben schön; der herrliche Klang der Orgel in der Panliner» oder UniversitatSkirchc entzückte mich. Ter Kirchhof starrt von schönen Denkmälern und keine unedle Hand zerstört die grünenden Blumenkränze, die ich noch auf vielen Grabeshügeln fand. Zu Mittage bcwirthete mich mein Geschäftsgesährte Richter wieder freundlich. In seiner und seiner Frauen Gesellschaft trank ich Nachmittags im großen Kuchen - garten bey einem treffnchen Cvnzert eine wohl schmeckende Taße Eaffee, und Hunderte der Gesellschaft, Damen und Männer, ließen sich- wohlschmecken. Unter der Menge Nachkömmlinge kam auch ein junger netter Leipziger flink eingetretcn, faßte zufällig auch mich inS Ange, blieb stehen und redete mich an: Nein! Darf ich meinen Augen trauen? Sind Sie'-, Herr Inspektor'? Ja, rief ich. und begrüßte mit Freuden unfern Oustav >Viick«. dem ich nun in aller Eile nicht genug von Ouden und dem ^Vilcksüclwn Hause insbesondere erzählen konnte und der Euch Alle herzlich grüßt. Heute — cs ist Abend 7 Uhr — kehre ich in Gesellschaft d«S Spediteurs 8oeser soeben aus der Kreymaurer- loge „dlinorva ru ckvn ckrsi Ralmsn" zurück, woselbst icb eine schöne Stund« zugebracht habe. Dort wurde, wie alljährlich von dieser Loge am Abende des großen Neu- jahrStageS zu geschehen pflegt, 75. armen Schulkindern Weihnachtsgeschenke, für die Knaben jedem wohl an 8 Thlr. Wertstes, den Mädgcn diesmal noch mehr, -»ge stellt. Diese Rede, welche der Meister des Stuhls, vr. lVenckeler, über Weihnacht-- und Neujahr-feyer in Bezug auf die Kinderwelt an die Kinder und an die ganze, sehr zahlreiche Versammlung hielt, diese einfache, kind lich schöne Erwiederung eine- der armen Kinder als ein Dank und Angelöbniß, die Feyerlichkeit, mit der dieses Kind sein Angelöbniß durch Handschlag dem Meister deS Stuhls besiegelt, den trefflichen Gesang, wovon ich den Text mitbringe, das von dem Meister unter den sanften Accorden einer Harmonika zuletzt gesprochene Vater unser, die Freude der Kinder, womit sie die Gaben der Liebe empfingen — das, meine ^u«usto, hättest du sehen und hören sollen. Ich bin entzückt darüber und find«, heim- gekehrt, deinen lieben Brief vom 8. d. M. vor, der meine froh« Herzensstimmung noch vermehrt, da Ihr alle wohl seid. Grüße die lieben Kinder herzlich von deinem treuen Rsrl. «. 8. Lei den Lönigi. Standesämter« Leipzig I—V erfolgten Vintragnngen tn die Register: im Jahre i» das Gebnrta- Register i« da» Heirats- Register - in da» Sterbe- Register AnfgebatS- vertzaublvugen (ondea statt 1876 »et 480b -en» Stan 1875 besamt l. 32>2 1452 1877 4927 1381 3384 1430 1878 4888 1267 3344 1321 1879 4977 1320 3615 1376 1880 5000 1856 3887 1460 1881 5000 1410 3587 1431 1882 5135 1510 3487 1K78 1883 5289 14ttt 4097 1553 1884 5436 1604 4326 1718 1885 5857 1630 3799 1681 ,1886 5452 1653 3942 l7O7 >887 5299 1668 3608 1765 >888 5272 1755 3645 1825 1889 5300 1765 3960 1877 1890 5080 1730 4140 1851 1891 5395 1593 3682 1714 1892 5203 1472 4083 1560 1893 5010 1501 3899 1640 1894 4938 1582 3624 1700 1895 5015 1472 3887 1664 1896 5192 1677 383» 1772 1897 5293 1777 3768 1886 1898 5507 1855 3767 >972 >899 5270 1780 4126 1881 1900 5335 1852 3841 2037 1901 5404 1815 3921 1956 1902 5059 1755 3647 1897 1W3 4728 1754 3762 1885 1889 bet 1663 dem Stand 367 rsamt II. 794 376 1890 4W9 882 2173 882 1891 4415 929 1993 941 1892 4364 «84 2608 893 1893 4332 861 2726 850 1894 4278 880 2248 890 1895 4167 941 2590 934 1896 4378 978 2544 1009 1897 4206 1088 8878 1044 1898 4349 1078 247» 1100 1899 4296 1100 2540 1113 1900 4321 1149 8611 1180 1901 4088 1040 2350 112» 1902 3928 1093 2026 1137 irw» 3941 1085 S406 1130 1890 bet 1357 »em Stand 291 esamt HI 739 296 1891 1416 285 640 287 1892 1440 309 66ö 302 1893 1881 283 730 S8S 1894 1871 300 605 304 1895 1287 284 674 297 189« 1368 308 652 318 1897 1424 307 665 310 1898 1378 305 569 321 1899 1317 376 570 »82 1900 1382 35« 637 368 Mil 1K« 355 661 363 1902 1432 3!34 594 33b rvos 1371 347 658 336 1891 bet 2920 de« Stand 628 esamt IV. 1403 617 1892 2947 554 1518 544 1893 2887 575 1498 562 1894 8055 561 1289 588 1895 2807 580 1633 583 1896 3169 625 1524 621 1897 3284 728 1574 769 1898 3579 858 162» 887 1899 3747 939 1675 951 1900 8914 931 1951 942 I9M 3805 940 2008 963 1902 3836 842 1659 865 rsor 3871 929 2013 963 >891 be! 580 de« Stank 104 »esamt V. 251 119 1892 574 88 28!) 94 1893 540 84 313 89 1894 514 76 233 71 1895 514 90 268 93 1896 540 99 228 97 1897 551 98 273 106 1898 512 118 264 >26 1899 594 123 293 128 1900 599 141 280 155 >901 6,0 129 279 132 1902 639 131 268 136 IMS 700 137 338 134 Sücherbesprechungen. Die Welt der Technik. Eine technische Rundschau für die Gebildeten aller Stände. Erscheint am 1. und 15. jedes Monat-. Amtliches Organ der Polytechnischen Gesellschaft zu Berlin. Bezugspreis: direkt von der Expedition, durch die Pos: oder durch den Buchhandel 2 «L pro Quartal für Deutsey- land, 2,50 Rr. für Qejterreich-Ungarn, 2,50 für dar Aus land. Bering von Otto Elsner in Berlin L. 42. Auch das vorliegende Heft gibt wiederum einen Beweis für das Streben der Redaktion und des Verlages, nicht nur vieles, sondern auch nur Jn:erejjüntec> zu bringen. Jeder Leser dieses auf tos reilist« nur voigügtlckien Illustrationen ausgcstattewn Hefie» muß :n d.-msilreu eine Anzahl ihn interessierender und fesseln der Artur! fii.ten. Zunächst begegnen wir einem «ehr znt- gemähen Thema: »Die Herstellung unseres Chrisibaum- ichmuckeS." ES handelt sich hier um eine Spezialität der leonischcn Industrie der geioerb, und kunstreichen guten Stadt Nürnberg. Der diesmalige Feuilletonartilel behandelt in geist reicher Form die vorläufig noch 'n daS Gebiet der Utopie zu verweisende Frage der telegraphischen Verständigung mit anderen Welttörpern. Bon großem Interesse ist eine reich illustrierte, fesselnd geschriebene Abhandlung über die Ent wickelung des JachtbaueS. Au» dem übrigen reichen Inhalte erwähnen wir noch: Neue» vom Weinbau, Glühlampensabri« kation, Die höchst gelegene Maschinenanlage der Welt, Heilig- keitSmcsser und Phowmeter, Die größte Photographie der Welt und das die verschiedensten Gebiete der Technik umfassende Kapitel »Technische» Allerlei". aählung lieg» hier vor un». L» ist «tn« Geschieh»« tn d«r Ge- schicht«, los» die Verfasserin bietet. Ei« entrollt ein ftimmungs» volles Bild au» dem Familienleben um di« Weihnachtszeit. Aber diese anmutige, zu Herzen gehende Erzählung bildet nur den Nahmen zu einer anderen Erzählung, wclck)« die Groß mutter den Kindern bei den Vorbereitungen «u dem nahenden Lhristseste zu Gehör bringt. Diese »in der Schummerstunde" erzählte Geschichte vom kleinen Tom, der durch keine Ehrlich keit und Wahrhaftigkeit trotz seiner Armut und Niedrigkeit im Leben vorwärts kommt und au» einem armen Bettelknaben durch Gottes wunderbare Fügung zu einem Prinzen wird, hat etwas Romantische» an sich, aber di« Darstellung ist so natür lich und einfach gehalten, so von allem märck-cnhaslen Beiwerke entkleidet, daß man an die Wahrheit diese» Leb«n»laufeS in aufsteigender Linie glaubt. Spielt die Geschickte auch in London und rechnet mit englischen Verhältnissen, sie wird auch in Deutschland alt und jung Freude bereiten. kr. Letzte Nachrichten. * München, 81. Dezember. (Telegramm.) Ge heimrat Professor v. Zittel ist, wie die „Münchener Allgemeine Zeitung" vernimmt, neuerdings nicht un bedenklich erkrankt. * Pari-, 31. Dezember. (Telegramm.) Der Ve- meinderat beschloß auf Antrag seines Mitgliedes Tauflet, eine Ausstellung von Mustern pariserischer Artikel unter dem Namen Pariser Messe zu begründen nach dem Borbilde der Leipziger Messe. Sie soll vom 5. bi- 30. Mär- dauern und auch die direkten Beziehungen mit den kleinen Fabrikanten fördern. * Paris, 31. Dezember. (Telegramm.) Die vier einflußreichen Mitglieder des Fachverekn» der Arbeiter der Nahrungsmittclbranche, die gestern verhaftet worden waren, sind heute vorläufig wieder au- der Haft entlassen worden. * L»»»do», 31. Dezember. (Telegramm.) Nach einem Telegramm au- Port-mout- sind heute die kleinen Kreuzer „Jntreptd" und „Latona" in Dock gegangen, um sich für den Dienst in ausländischen Gewässern vorzubereiten. Es heißt, die Kreuzer gingen nach China. Der große Kreuzer „King Alfred" geht morgen nach der englischen Station in den chinesischen Gewässern ab. — Einem Telegramm au- Dudlt» zu folge erhielt eine Anzahl Freiwillige der Marinereserve den Befehl, sich zur so fortigen Einschiffung an Bord Ü«S kleinen Kreuzers „MelampuS" im Falle einer Mobil- machungsordre bereit zu halten. * Tokio, 81. Dezember. (Telegramm.) An- Söul wird berichtet, der dortige russische Gesandt« spanne jeden Nerv an. um den koreanischen Hof dazu zu bewegen, Masampho an Rußland als Flotten station zu verpachten. Die Unruhe im südlichen Korea halte an. (Reuters Bureau.) * Manchester, 31. Dezember. (Telegramm.) Der Verband der Baumwollspinnereien hat eine Herabsetzung der wöchentlichen Arbeitszeit von 55(4 auf 40 Stunden empfohlen. * Chicago, 31. Dezember, 8 Uhr früh. (Tele gramm.) Nach der letzten Berechnung liegen tn ve» verschiedenen Leichenhäusern 584 bei dem Thea» er kranke Umgekommene aufgebahrt. In ven Krankenhäusern fanden 157 Verletzte Aufnahme, wovon nur etwa die Hälfte zn retten sein wird. Bei Tage? anbruch waren die Leichenhäuser von Scharen von Ein wohnern umlagert, die gekommen waren, um Verwandte oder Freunde, die sie seit dem Brande vermißten, unter den Toten zu suchen. Es heißt jetzt, daß die freiwilligen Feuerwehrlente, die auf der Bühne waren, beim AuSbrucb deS Brandes von einer Panik ergriffen wurden, die schlimmer war, al- die der Zuschauer. Sic waren vor Schreck unfähig, die zur Erstickung der Flammen bereit stehenden Mittel anzuwenden. Als der Asbestvorhang durch den Luftzug wider die Selten de- Proszenium» ge preßt wurde und infolgedessen nur halb herabgelassen werden konnte, ließen die Bühnenarbeiter von weiteren Bcmühunaen ab und liefen davon. Das Publikum hatte nur von 3 oder 4 AnSgängen Kenntnis. Diese luchte es, obgleich in Wirklichkeit mehr als 40 AuSgänge vorhanden waren, in furchtbaren Kämpfen in Ranch und Gasen zu ge winnen. Ais Rcttungsleitcrn angelegt wurden, drängten die Menschen in io großer Zahl darnach, daß viele ans das Pflaster hinabstiirzten und um kamen. Es stellte sich jetzt auch heraus, daß der Thearer- bau nicht in allen Teilen fertig war. Einige Notireppen waren nur halb zu Ende gebaut; eine an der Seite des Gebäudes angebrachte endete schon 50 Kuß über dem Pflaster, ohne daß eine Leiter weiter hinabführte. Am oberen Ende hatten sich nun zahlreiche Frauen angesam- melt, die von der in wahnsinniger Erregung nachdrängen- den Menge immer weiter vorgeschoben und nach und nach über das Geländer hinabgestvßcn wurden, sodaß sie den Tod fanden. Aber auch die Nachdrängenden ihrerseits stürzten, von neuen Massen gestoßen, ihnen bald auf dir Steinplatten nach. Biele Zuschauer im Theater müssen den Tod durch plötzliches Ersticken gefunden haben, denn die Feuerwehr fand zahlreiche Tote auf den Plätzen sitzen daS Antlitz nnverrückt der Bühne -»gewandt. Sturmvogel. Fahrten und Abenteuer in der Südsce von Otto Felsing. Elberfeld, Druck und Verlag von Sam. Luca». In einer Zeit, wo wir in Deutschland den Flug wieder hinaus genommen haben auf da» große Weltmeer und die Kiele deutscher Schiffe wieder die bewegte Meeresflut durchschnciden, ist ein solches Buch wie geschaffen, um alt und jung im deutschen Volk« für Seefahrten und Seeabrnteuer zu begeistern. Otto Felsing erzählt in spannender, sachkundiger Weise die Schick sale eine» Handelsschiffe», „Sturmvogel" genannt, aus den Wogen der Lüdsee. Da» ganze eigenartige Leben an Bord eine« Seeschiffe» mit seinen Leiden und Freuden, seltsamen Sitten und Bräncken zieht in lebendigen Bildern an unserem Auge vorüber. Das Milieu ist mcssterlich getroffen. Echte Seemannsgestalten treten vor un« hm, und wir erfreuen uns an ihrer Unerschrockenheit, Tapferkeit und Vaterlandsliebe. Der „Sturmvogel" bleibt auch von schweren Kämpfen, nicht allein mit den Kräften der Natur, sondern auch mir den Ein geborenen jener unkultivierten Länder, nicht verschont. Lin Meisterstück der LrzählungSkunst ist die Meuterei der Ehinesen auf dem Schisse und die Rettuna der braunen Miti au» den Händen der Wilden. Da« Buch ist mit zwölf Vollbildern und zahlreichen in den Text gedruckten Illustrationen ge schmückt. ?. * * * I« der E-ummerftund«. Erzählung für Kinder von Lnny Eibylla. Leipzig, Verlag von Friedrich Jansa. Eine einfach«, schlicht«, aber liebenswürdige Er- Handelssachen. New Porter Produktenbörse. (Schluß-Kurse.) m. Tri 0. Te«. Ar«>»»n »kn« Rot. Wtnl,» ioto 92 1/4 91.— rezemdar Marz VI — Mat «7.3/4 87 3/8 Juli 84 — 83.>8 Mai« — SS — Mai SI.L/8 V1 1/8 OuU Mrtzl.eprlnaiov.cl 3 7S 3 70 G»lr«td«irachl 1 44 1.4^ Veiroieum, cr.txn IS, I SS in 4tk>v Hort V.IO v.io Nulter 8 — 3 — tjinn LS IS 28 7V 11. re,. upfer 12.49 "I2äst tjiien lt Aoundrn t3ontz«tn I4S0 I4.S0 ZialN ich lenen SS - 28.— Baumwolle I0I0 >n tiiew 2>ori 13 SO 13 SO Tezcineer — 12 93 Mäil 13 30 13 »4 Juli 13 13 3S In .>!ew Orleans 13 I i 13 14 Lch>natj.W.Lleam 7 2L 7 SS tiloh« L «roltzer» 7 20 7.1» «alte«, latr vtiu '.'ir. 7 7.1/8 7.1« Tezemdei Mär; — «70 7 10 «i»S
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