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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.01.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-01-07
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19040107017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1904010701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1904010701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-01
- Tag1904-01-07
- Monat1904-01
- Jahr1904
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Tamen : Mont ,Mittw,Freit.' ,2 53i., Tienst., Donnerst.,Sonnab. .9-' llV. ^.'no,saant1alt 1 Freitag: Kartoffelst. u. Möhren mit Pökelfleisch. T. V. Bast... II./ . Klötze u. Majoraniauce in. Pükelfchwfl. T-V. Möleh. Königreich Sachsen. N Leipzig, 6. Januar. Herzog Georg von Olden burg Kassierte gestern nachmittag auf ter Reise nach Dresden unsere Stadt. * Leipzig, 6. Januar. Herr Diätar Klaeber auö Bernburg wurde zum Sekretariats Assistenten, Herr Kanzlei- diätar Lehmann hier zum Kanzleijekretär beim Reichs- gericht ernannt. * Leipzig, 6. Januar. Der Bund deutscher Gast wirte, der seinen Sitz bekanntlich in Leipzig hat, beschloß jüngst in Verfolgung früher gefaßter Beschlüsse an die K riegsmin islerien der deutschen Bundesstaaten und an sämtliche Generalkommandos eine Petition nm Milderung des sogenannten Militärverbots zu richten. — Wie wir mitteilten, waren die Saalwirte Leipzigs gegen die bebvroliche Verfügung, daß in diesem Jahre auf Maskenbällen nur bis 3 Uhr morgens getanzt werden dürfe, vorstellig geworden. Dies bat zur Folge gehabt, daß der Tanz auf Maskenbällen bis 5 Ubr morgens frcigegeben worden ist. Gardinenbrand. In einer Wohnung der Garten straße in Linvenau sand am Dienstag abend ein Gardinen brand statt, der von Vorübergehenden, die von der Straße aus durchs Fenster in die Wohnung drangen, gelöscht wurde. Drei Kinder im Alter von l—6 Jahren, Vie sich allein in der Wohnung befanden, hatten mit Streichhölzchen ge spielt und den Brand verursacht. Leutzsch, 4. Januar. Auf Grund der Fortschreibung beim Einwohnermeldeamt belief sich die Einwohner zahl unseres Ortes am Jahresschlüsse anff 9419 stüpfe, gegen 4603 Personen Ende 1898 und 2966 Personen Ende des Jahves 1893. Im vergangenen Jahre war ein Zuwachs von 826 Köpfen zu verzeichnen, während der Verkehr beim Meldeamt sehr stark ivar. Es kamen zur Anmeldung 8114 zugezogcne Personen, und zwar im l. Vierteljahr 815, im 2. Vierteljahr 703, im 3. Vierteljahr 812 uwd im letzten Vierteljahr 784. Infolge Wegzugs kamen zur Abmeldung 2497, und zwar im 1. Quartal 772. im 2. Quartal 475, im 3. Quartal 680 und im letzten Quartal 570 Personen. Im Qrte geboren wurden im Vorjahre 883 Kinder, und zwar nach den einzelnen Ab- ichnittcn eines Vierteljahres 113, 78, 94 nnd 98. — Ta geizen starben in diesem Zeiträume 174 Personen, und zwar 42, 29, 66 und 37. — Beim Standesamt kamen zur Eintragung, einschließlich Schönau: 400 Geburten, l87 Sterbefällc, 62 Aufgebote nnd 61 Eheschließungen. — Bei der hiesigen Sparkasse gelangten im Monat De- zemibcr v. I. in 430 Posten 60252,37 zur Einzahlung und in 190 Posten 38 220,61 zur Rückzahlung; es wurden 119 neue Bücher ausgestellt, 21 dergleichen sind erloschen. — Stünz, 6. Januar. Gestern nachmittag gingen die Pferde eines zweispännigen Geschirres durch und jagten die Wurzener Straße entlang nach der Stadt hinein. Dabei fuhren sie an einen zweispännigen Bäckerwagen, sowie an einen Handwagen an und beschädigten beide erheblich, kamen aber gleichzeitig zu Falle und konnten nunmehr festgehalten werden. u. Wurzen, 5. Januar. Das I. Bataillon 14. Infanterie- Regiments Nr. 179 hält vom 7. bis mit kl. d. M. auf dem Truppenübungsplätze Zeithain gefechtsmäßiges Einzel- und Gruppenschießen ab. — Am 4. d. M. früh gegen l/4.3 Uhr brannte die Herrn Gutsbesitzer Heinrich Schöne jn Kühren gehörige Sch en ne nebst Seitengebäude nieder. r. Frankcnbcrg, 5. Januar. Mit der vorher nicht er warteten ansehnlichen Mitgliederzahl von 74 Geschäfts firmen ist mit Beginn des neuen Jahres der neue Rabatt-Sparverein ins Leben getreten. * Buchholz, 6. Januar. In gemeinschaftlicher Sitzung der städtischen Kollegien wurden als neu gewählte Stadträte die Herren Kommerzienrat Kunze und Kaufmann Slesina von Herrn Bürgermeister Schmiedel in Pflicht genommen. Auerbach i. B., 5. Januar. (Privattelegramm.> Bei der heutigen Reichstagsersatzwahl im 22. sächsischen Wahlkreise Reichenbach Auerbach siegte der sozialdemo kratische Kandidat Hoffmann mit 16 195 Stimmen über den nationalliberalen Kandidaten Graf Hoensbrocch, der nur 10 108 Stimmen erhielt. (Wiederholt.) Auerbach i. B., 5. Januar. Die Wahlbeteiligung bei der Ersatzwahl, deren Ergebnis wir schon gemeldet, blieb in beiden Lagern hinter der bei der Hauptwahl zurück. Tas Stimmenverhältnis aber blieb dasselbe. Beider Hauptwahl siegte die Sozialdemokratie mit 6118 Stimmen Mehrheit, bei der Ersatzwahl betrug sie 6087 Stimmen. Daran würde auch eine regere Agitation der Ordnungs parteien nicht viel geändert haben. Unser Wahlkreis ist eben unter dem bestehenden Wahlrecht dauernd für die Ordnungs parteien verloren. U Falkcustciu, 5. Januar. Die Reichstagswahl vollzog sich in aller Ruhe. Die rege agitatorische Tätigkeit, wie solche bei der Hauptwahl am 16. Juni entfaltet wurde, war diesmal nicht zu bemerlen. Die nationalen Parteien hatten vou der Veranstaltung einer öffentlichen Wähler versammlung abgesehen, nur die Sozialdemokraten haben eine Anzahl Verjammlungen abgchalten. . u Bo» der sächsisch-böhmische« Grenze, 5. Januar. Der Hausbesitzer und Porzellanmaler Johann Scköninger in Alt roh lau erschoß mit einem doppelläufigen Jagdgewehr seinen 7jährigen, geistig schwachen Sohn und dann sich selbst. * Anuaberg, 6. Januar. Die Gemeinderäte einiger größerer Ortschaften unseres Erzgebirges haben in den letzten Tagen zurBerlegnng der Eisenbahn-Endstation von Annaberg nach Buchholz Stellung genommen nnd bei der Staatsregierung und dem Landtage um Durchführung der geplanten Regierungsmaßnahmen gebeten. * Zittau, 3. Januar. Beim Einfahren von Eis wurde am Montag Fleijchermeister K ummer in Ostritz über fahren und schwer verletzt. — Mit welcher Dreistigkeit in hiesiger Gegend Diebstähle anSgefübrt werden, beweist folgender Fall. In Kreischen! zu Mittel-Oderwitz wurden in einer Rächt 6 Sack Gerste vom Bodenraum gestohlen, nnd zwar liehen sich die Diebe eine im Hofraum befindliche Karre, um ihre gestohlene Beute fortzuicbaffen. Die Karre wurde richtig wieder an Ort und Stelle gebracht. -<>- Pirna, 5. Januar. Zu ganz gewaltiger Höhe stieg in dem vergangenen Jahre die Zahl der Auswanderer, welche von Oesterreich heraus auf der Tetschen Bodenbach Dresdner Linie nach Leipzig befördert wurden. Nach einer vorliegenden Zusammenstellung verzeichnet man die Ziffer 66 877, d. i. gegenüber dem vergangenen Jahre ein Mehr von 9237. Für den Tag ergibt sich die Durchschnitts zahl 183; die Höchstzabl mit 310 wies der 2. Dezember auf. In den österreichischen Kronländern findet, wie man annehmen kann, eine förmlich planmäßige Verleitung zur Auswanderung statt ; leider erleben kann aber vielcHunterte drüben in der neuen Welt die schlimmsten Enttäuschungen, weshalb auch die Ziffer der Zurückkebrenden stetig zunimmt. Da für die Auswanderer I in Massen die fahrplanmäßigen Verbindungen mehrfach nicht zureichten, verkehrten wieder die zur Beförderung eingerichteten Sonderzüge Wien-Leipzig bez. Tetschen-Leipzig Man zählte deren gegen 30. — Tic vormalige Kronprinzessin von Sachsen weilt, wie bekannt, seit einigen Wochen in stiller Zurückgezogenheit in Ventnor (Insel Wight). Sie hat dort ein kleines Hauö gc mietet, neben dem eines älteren Ehepaares — Mr. und MrS. Bacon — mit dem sie seit mehreren Jahren befreundet ist. Die Leute nehmen sich der Prinzessin mit rührender Für sorge an. Sie hat deren Herz ebenso gewonnen, wie das aller Bewohner von Ventnor, denen „Prinzeß Luise" schon eine ganz bekannte Persönlichkeit geworben ist. Niemand, der sie in ihrem Hause sieht, umgeben von den Photographien ihrer Kinder und des sächsischen Kronprinzen, oder ihr am Strande begegnet, wenn sie den Kinderwagen ihres Töchterchens begleitet, wird die vielen sensationellen Geschichken glauben können, die zur Zeit ihrer Flucht aus Dresden erzählt wurden. Dieses unglückliche Ereignis kann nur als die Folge einer zeitweiligen, durch mancherlei Umstände herbeigeführten Störung deö seelischen Gleichgewichtes seine Erklärung finden. Jetzt tragt die Prinzessin mutig die traurigen Folgen ihres damaligen Entschlusses und lebt nur für ihr Töchterchen. Gestärkt wird sie hierbei durch die Teilnahme der ihr treu gebliebenen Freunde und durch die Hoffnung, ihre Kinder, über deren Befinden ihr, wie gemeldet, vierteljährlich Bericht erstattet wird, einst Wiedersehen zu dürfen. * Studenten- nnd Schülerherbcrgen. Nach einer jüngst hier eingegangcncn statistischen Zusammenstellung sind die deutschen Studenten- nnd Schülerherber gen an der Ostsee, in den Beskiden, den Sudeten, im Glatzer Gebirge, dem Eulen-, Riesen-, Icschken- und Jser- gebirge, im nördlichsten Böhmen, im Lansitzergebirge, der Sächsischen und der Böhmischen Schweiz, im Mittelgebirge, Erzgebirge und Vogtland im letzten Jahre von 14 310 Stu denten nnd Schülern besticht worden, davon aus Leip- z i g allein von 1560. Tie Zahl der Herbergen ist im letzten Jahre um 10, von 154 auf 164, gestiegen. Als besonders er freulich wird die Errichtung einzelner Herbergen an der Ostsee und deren Einbeziehung in das Herbergennetz be zeichnet. Von den 164 Herbergen entfallen 98 mit 439 Betten auf Oesterreichs 66 mit 252 Betten auf Teutschla n d. Jn 11 Herbergen wurde freies Nacht lager, Frühstück und Abendbrot, in 90 freies Nachtlager und Frühstück, in einer freies Nachtlager und Abend brot, in 62 freies Nachtlager gewährt. Die Zahl der Betten und Notlager betrügt gegenwärtig 691. Tie Haupt leitung der deutschen Studenten- und Schüler herbergen befindet sich in H 0 henelbe (Böhmen). Theater. § Leipziger Ltndttheater. Im Neuen Theater wird Heine Schömhans unterhaltendes Lustspiel „Maria The resia" wiederholt. Morgen gehr Aubers komische Oper „Fra Diav 0 l 0 " in Scene. — Im Alten Theater steht für heute Lehars erfolgreiche Operette „Ter Rastel- binder " und für morgen der Schwank „ Lustigc Ehe männer" auf dem Spiclplanc. Tie nächsten Aufführungen von „Sneewittchen" sind für Sonnabend und Sonntag nachmittag angcsctzt. — Im Neuen Theater wird zu Sonnabend das französische Drama „Fedora" von Sardvu vorbereitet, und zwar mit Frl. Nolewska in der Titelrolle. — Beycrleins Trama „ Z a p f e njst rie i ch ", das neben den anderen Novitäten für diese Woche nur einmal im Spielplane eingesetzt werden konnte, wird am Montag nächster Woche im Alrcn Theater wieder gegeben. 8 Leipziger Schauspielhaus. Bei halben Preisen wird als volkstümliche Vorstellung am Donnerstag Paul Hchscs Schau spiel „Maria von Magdala" gegeben. Map Halbes Schauspiel „Der Strom" erscheint am Freitag ivieder auf dem Spielplanc. Für diese Vorstellung bar der Dichter seinen Besuch angesagt. Im Freitag-Abonnement wird Sonnabend „Resemanns Rhcinfabrt" gegeben. Sonnabend nachmittag 3Z4 Uhr wirk das Weihnachtsmärchen „ B l 0 n d e l f ch e n " gegeben. Neu einstudiert erschein! am Sonntag abend Sudermanns „Ehre" auf dem Spiclplanc. In Vorbereitung für die nächste Zeit befinden sich: „Die D 0 v p e l g ä n,g. e r k 0 m ö di e " iw drei Akten von Adolf Paul, „Dana Petrowitsch", Schauspiel in drei Akten von Roda-Roda, „Es werde Recht", Schauspiel in drei Akten von Walter Bloem, „Schwester Beatrice", Schauspiel in zwei Akten, und „Der Eindringling", Schauspiel in einem Akt von Maurice Maeterlinck, „Frau vom Meere", Schauspiel in drei Akten von Henrik Ibsen, „ Labore mus", Schauspiel in drei Akten von Björnstjcrne Björnson. Außerdem erscheinen in der nächsten Zeit noch einige Klassiker neu einstudiert auf dem Spielplane. BeMügungen. 8 Kristall Palast. Tas heute, TonnerStag, sraltfindcude E l i t c - M a s k c n f e st, bekanntlich das größte Fest der Saison, beginnt um 7 Uhr. Die Anfahrt der Wagen erfolgt vor dem Mittelportal. Ter Zutritt ist nur im Ball- oder Maskcnanzugc gestattet. Borzugsbilletts sind bis mittags 2 Uhr an der Kasse zu hal>cn, wo auch Bestellungen auf rcser vierte Tische cntgegengcnommen werden. 8 Im Kristall Palast-Tlieatcr ist der Besuch noch immer ein besonders erfreulicher. Die Vorstellung beginnt um 8 Uhr. Ter Zugang findet heute durch das rechte Portal statt. 8 Morgen, Freitag, nachmittag 3 Uhr findet im Kristall- Palast eine Sitzung der Sektion Leipzig der „Internatio na l e n A r t i st c n g e n 0 s s e n s ch a f t " statt. In derselben erfolgt die Abrechnung über das am 23. Tczcmber abgehalkene Stiftungsfest wie auch über das am 30. Januar stattfindcnde große Wohltätigkeits-zArtiistenfest beraten werden soll. 8 Zentraltheatcr. Die Darbietungen des jetzigen Künstler Ensembles sind ganz hervorragend, so daß niemand vcr säumen sollte, die Vorstellung zu besuchen. Am 16. d. M. tritt wieder ein Programmweckiscl ein. 8 Eisfcst im Palmrngarten. Auf der weiten nnd spiegel glatten Eisfläche des großen Weihers im Palmcngarten wird morgen, Freitag, von abends 7 Uhr an ein glanzvolles Eissen veranstaltet. Außer einem flotten Konzert wird eine feenhaft.' Illumination geboten rverden, deren festlicher Eindruck noch durch bengalische Beleuchtung erhöht wird. Im Konzcrtsaale findet morgen abend ein Walzer- und Operetten kvnzert statt, dessen Ausführung dem Musikkorps des K. S. 7. Feldartillcricregiments Nr. 77 übertragen worden ist. Der Eintrittspreis zum Palmengarten beträgt auch morgen 1 //, von abends 7 Uhr ab 50 Pfg., für Kinder die Hälfte. Dabei ist sowohl die Teilnahme am Eisfestc als auch der Besuch des Saal-Konzertes völlig frei. Aktionäre und Abonnenten des PalmengartenS genießen freien Zutritt zum Palmcngarten und zu den festlichen Veranstaltungen. — In Sanssouci treten heute, Donnerstag, abend Arthur Seidels Leipziger Sänger auf nnd wer den ein höchst originell zusammengcstclltcS Programm zur Ausführung bringen. Neuerdings tritt Herr Berger als musikalisches Universalgenie auf. . 8 Im Frlsenkrller in Plagwitz findet heute abend humo ristisches Konzert der beliebten Leipziger Sänger aus dem Kristall-Palast statt. Vermischtes. — Berlin, 4. Januar. Zu der heute getroffenen B e r- fügung, das Königliche Opernhaus zu schließeu, ist noch folgendes mitzutcilcn: Als General intendant v. Hülsen sein Amt antrat, betrachtete er cs als eine seiner ernstesten Pflichten, unsere Hvstheater auf ihre Fcuersichcrheit hin zu prüfen. Tas Resultat dieser Prüfung war namentlich für unser Opernhaus ungünstig. Ter Zuschaucrraum bietet zwar alle möglichen Sicher- heitsvvrkehrnngcn, und im Falle einer wirtlichen Er fahr wären die Besucher vermutlich vor ernsten Kata strophen bewahrt geblieben, falls nicht die unvoll kommenen Einrichtungen der Bühne auch für das Pnb.i- knin eine Gefahr heranfbeschworen hätten. Tie Bühne des Opernhauses ist die Stätte, die im Fall: eines Brandes Gefahren birgt. Die Garderoben sind es haupt sächlich, die durch ihre Anlage eine Rettung der Bühnen angehörigen fast unmöglich machen; sie führen auf schmale Holztreppen hinaus, von denen der Weg ins Freie nur schwer zu erlangen ist. Tiefer ungeheuerliche Mißstand veranlaßte 'den neuen Generalintendanten, immer wieder auf den notwendigen Neubau eines Königlichen Opern hauses hinzuweisen. Ein abermaliger Umbau deS! Opernhauses, das schon so vielen Umbauten unterzogen i worden ist, wäre nnr eine halbe Lösung der Aufgabe und ' wenn jetzt ans Gründen der Feuersicherheit die Bühne eine Neugestaltung erhalten wird, so wird Hamit nur ein Provisorium geschaffen, das im Interesse der Bühncn- angehörigen eine Notw.'ndigkeit ist. Der heutigen Audienz im Neuen Palais ging eine eingehende Be ratung voran, an der sich außer dem Generalintendanten v. Hülsen Finan-zministcr v. Rhcinbabcn, der Minister deS königlichen Hanies v. Wedel, Polizeipräsident v. Borries, Baurat Genzmer, Bankdircktor GierSbcrg, Geh. Hofrat Winter, Oberinspektor Brandt und 20 Poli- zeikommissarc beteiligten. — Berlin, 4. Januar. Eine Ohrfeige, die der S ch l ä ch t e r m e i st e r Hähne 1 seinem 'T ienst- mä-chcn versetzt hatte, und für die 28 000 .// a l s Ent schädigung cingeklagt worden sind, bildete ein Hindernis für den Vergleich des in Konkurs befindlichen, Meisters Hähncl mit seinen Gläubigern, über den eine > Einigung bereits erzielt war. Unmittelbar vor dem Ab schlüsse des Vergleiches trat nämlich der Rechtsbeistand des Dienstmädchens hervor und machte die Forderung i von 28 000 .// für seine Klientin geltend, die infolge der! Ohrfeige irrsinnig geworden sein soll und sür die er Zeiti ihres Lebens Versorgung beansprucht. Die Gläubiger ' wollten diese Forderung nicht anerkennen, und daran scheiterte der Vergleich. --- Wien, 5. Januar. Wie die „Neue Freie Presse" meldet, ist der unter dem Verdachte der Fälschung von Kreditbriefen verhaftete Beamte der Berliner Bank für Handel und Industrie, Balzer, von einem Hotelkellner auch als Fälscher eines Kreditbriefes deS Hauses Mendelsohn an die Wiener Kreditanstalt, wodurch diese um 25 000 Gulden geschädigt wurde, rekognosziert worden. ---- Bern, 6. Januar. (Telegramm.) Jn Morges (am Genfer See) macht die Verhaftung des Buchhalters Burnod der dortigen Lagerhäuser Aufsehen. Burnod hat innerhalb der letzten zwölf Jahre 111 665 Francs veruntreut. Er galt für wohlhabend und hat vermutlich in Getreide spekuliert. — Profcfforcnschmerz. Eine Anekdote über Eolmet de Santerre, den dieser Tage verstorbenen Dekan der juristi schen Fakultät zu Paris, erzählt der „Gaulois". Eolmet de Santerre war ein sehr geistreicher Mann, der in witzi ger Weise oft sich selbst verspottete. Eines Tages kam der Professor Tucrocq zu ihm und beklagte sich darüber, daß in seiner Vorlesung die Studenten einen furchtbaren Lärm machten. Der Lärm mußte in der Tat sehr groß gewesen sein, denn sonst hätte ihn Tucrocq nicht gehört; der her vorragende Jurist war nämlich stocktaub. Eolmet de San terre sah den Kollegen mit spöttischem Lächeln an nnd sagte dann: „Ach! Lärm machen sie in Ihrer Vorlesung? O, Sie Glücklicher!" Als ihn Tucrocq mißtrauisch musterte, fügte er mit einem Seufzer hinzu: „Jn meiner Vorlesung machen sie keinen Lärm ... sie schlafen!" Tucrocq erwiderte nichts und ging getröstet von dannen. ---- Thiers (Departement Puy-de-Döme, 5. Januar. (Privattelegramm.) Der Ingenieur Fay wurde, als er die Ursache der elektrischen Stromableitung feststellen wollte, von einem 10 000 Volt starken Strom getötet. — Rom, 5. Januar. Der Chemiker Francolini aus Spoleto stellt die Behauptung auf, der ehemals von den Römern als heilig verehrte Clitunnosluß enthalte Radium; das Wasser verleihe jeder Glasart eine Amethystsarbe. (B. L.) — Spoleto, 6. Januar. (Telegramm.) In der ver gangenen Nacht stürzte ein Teil der Stadtwälle infolge einer Terrainrutschung zusammen. Auch die Kathedrale erscheint gefährdet. — Ter Maorihänptling im Ballsaal. Jn einem sehr interessanten Artikel im „Eornhill Magazine" erzählt Lady Broome von einem Tanz, den sie mit einem Maori häuptling tanzte. „Es war", erzählte sie, „etwas über raschend für mich, im Vallsaal große, schüngebame dunkel farbige Männer zir sehen, tadellos in korrekten Gesell- ichaftsanzng gekleidet, aber mit tätowierten Gesichtern. Ta kam einer der Festordner auf mich zu und sagte: „Tc Henare möchte sehr gern diese Laneicrs <Art Quadrille) tanzen. Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mit ihm tanzen wollten." „Gerne", antwortete ich, „aber kann er denn tanzen ?" ,-Oh, er wird cs bald lernen, und Sic werden einen Dolmetscher haben. Te Henare, der das Ergebnis der Botschaft beobachtete, näherte sich jetzt, machte mir eine schöne Verbeugung, bot mir in völlig korrekter Weise den Arm und wir nahmen unsere Aufstellung an der Seite, wobei der Dolmetscher uns auf den Fersen folgte. Durch diesen erfuhr ich, daß mein dunkelfarbiger Partner noch nie einen Ball oder eine gesellige Veranstal tung gesehen hatte, und daß er seine Verbeugung und die Art, wie man eine Dame anffordcrt, erst nach Betreten des Saales gelernt hatte. Natürlich tanzten wir schweigend; ich war ganz erfüllt von Bewunderung für die außergewöhnliche Schnelligkeit, mit der Te Henare die Schwierigkeiten des Tanzes bewältigte. Er machte nie einen Fehler bei irgend einem Teil des Tanzes, den er zu vor von dem anführcnden Paar hatte tanzen sehen, und wenn ich ihm Anweisung gab, so verstand er sofort. AlS der Tanz vorüber war, sagte ich dem Dolmetscher, daß ich ganz erstaunt wäre, wie gut Te Henare tanzte. Das kleine Kompliment wurde getreulich dem Maorihäuptling wiederholt; ich konnte mir aber nicht erklären, warum der Dolmetscher über seine Antwort lachte. ES schien jedoch, daß Tc Henare viel daran lag, daß sie mir überbracht werde, und so ließ ich sie mir übersetzen. Und so erfuhr ich, daß der arme Häuptling mit einem tiefen Seufzer gesagt hatte: „Ach, wenn ich doch nnr ohne meine Kleider tanzen konnte. Jn diesen schrecklichen Dingern kann ja keiner richtig tanzen!" ---- Konstantinopel, 5. Januar. Der SanitätSrat hob alle Maßregeln gegen Herkünfte von der syrischen Küste aus. --- Topcka KansaSl, 6. Januar. (Telegramm. Heute vormittag ist bei Willard aus der Ckicago-Rockis'.rnt Eisenbahn ein Personenzug mit einem in entgegengesetzter Richtung fahrenden Arbeitszuge zu iam m en gestoßen. Die Reifenden berichten, es seien 30 Personen gelötet worden. ---- Topcka 'KansaS), 6. Januar. (Telegramm.) Der bei Willard mit einem Arbeitszuge z n sa in in engest 0ßene Personcnzug ist vollständig zertrümmert worden. Alle Reisenden sind entweder getötet oder verletzt. — Tie „unübertreffliche Schönheit" deS Jroqnois- Theatcrs, das jetzt der Schauplatz eines so surchibaren Unglücks geworden ist, und das sich so völlig unzulänglich in seinen SicherheitSvorrichtungen erwiesen hat, wurde bei seiner Eröfinung von der Ekstcagoer Presse in den überschwenglichsten Ausdrücken geseiert. „Staunen und unbeschränkte Bewunderung waren der willig' Tribm den das elegante Publikum bei der feierlichen Eröffnung und Einweihung dem neuen Jroquois-Theater" z >llte", sc- schrieb am 25. November, vor fünf Wochen, die „Eliicag Daily Tribüne". Dann hieß cs weiter in dem Bei ich-: „Ein in jeder Hinsicht so prächl ges Dbeatcr, so 'chön in allen Teilen, so wunderbar und doch so bequem, hat Ehicago bis jetzt nicht sein eigen nennen iönnen. Schon der Eingang mit seinen weißen Marmorpaneclen, den breiten Türen ans Glas nnd Mahagoni nnd dem Free elektrischer Lampen wirkt eindrucksvoll Aber wenn der Besucher das Foyer betritt, wird er von der Geräumigkeit und der Pracht säst überwältigt. Große, breite Treppen führen zu beiden Seiten deö Foyers empor und münden dahinter in einem breiten Treppenabsatz, von dem andere Trevpcn zur Galerie gehen, so daß sie allen Zu chanern direkt vom Foyer aus Eintritt gewähren. Ter weiß Marmor, das tiefe indische Rot der Paneele an den Wänden, die gepolsterten Sitze auf jedem Treppenabsatz und das matte, stumpfe Gold der gcwöibten Decke ver einen sich zu einer angenehmen Harmonie und berc ten gut auf die vollendete Schönheit des Zn'chaucrraumcs selbst vor. Erstlich gibt es keinen Sitz im Theater, von dem man nicht die ganze Bühne überblicken kann. Jeder Sitz ist bequem, der Raum zwischen den Reihen breit, die Gänge breit und angenehm geneigt. Der Znschauerranm ist nicht tief, Rang und Galerie sind nahe an die Buhne gebracht, aber daö Fehlen von Pfeilern und die anmutige Biegung von Rang nnd Galerie verhindert jeden E ndrnck von Gedrücktheit und tteberladnng. Die AnS'chinücknng ist in gcdämp tem Rot nnd sanftem neutralen Grün ge halten. Die Beleuchtung ist so angebracht, daß es durch gängig eine sanfte Helligkeit, aber keine Blendung gibt. E'n Vorhang von tiekrotem Samt dient a>s Scencnvor- hang: eine Herbstland'chast in leuchtenden Farben schmückt den Aktvorhang, und ans dem feuersicheren Vorhänge ist eine Waldscenerie darqestellt. Alles in allem, ein Tdeater von nie dagewcscner Schönheit, Bequemlichkeit und reicher Ausstattung. . . . " Aus dem Geschäftsverkehr. k Die Zcituugsrcklame ist zweifellos das wirksamste Minel, das der Industrie- und Handelswelt zur Hebung des Absatzes ihrer Erzeugnisse nnd Waren zu Gebote steht. Bei der Scbwic rigkeit, aus dem weilen Gebiete des Rctlameivescns immer da. Richtige und Zweckmäßige zu treffen, ist cs für alle (stisei'cniei: von ganz besonderem Werte, einen zuverlässigen Fülner und Berater zur Verfügung zu haben, wie c-:- erfahrungsgemäß der bewährte Zcitnngskatalog der Annoncen Expedition Rudolf Moste ist, der in 37. Auflage soeben erschienen ist. In ge scbmackvollstcr äußerer Ausstattung — die seit Jahren be währte Form der Schrcibmavve mii Kalendarium, ist wieder beibchalrcn worden — enthält der Kaialoa, auts sorgfältigste nach dem neuesten von den Verlegern der Zeitungen und Zeit schriftcn gelieferten Material bearbeitet, die Zeitungen und Zeit- schristcn, für welche die Annoncen Erpediliou Rudoli Most. Anzeigen cnkgegcnnimmr. Bei den Blättern finden sich alle diejenigen Angaben, die für die Inserenten in erster Linie wissenswert sind, wie Zeilcnprcise, Spaltenbreite, Erststeiiinngs weise, Auflage, politische Richtung usw. Wie früher, ist aucst diesmal Rudolf Mosscs N 0 r m a l z e i l e n m e s s e r, der cs jedem ermöglicht, die Insertionsgebühren für eine An zeige selbst zu berechnen, dem Kataloge Ivieder bcigcgcbcn. Von der Beigabe von Anzeigen und Klischee-Entwurfen ist dagegen Abstand genommen worden, und zwar, wie aus de»! Vorworte zum Kataloge hervorgeht, im Hinblick auf dcn von der Firma Rudolf Moste für ihre Kunden bergeitellten besonderen Klischeekatalog, der ca. 1200 der wirksamsten Klisc! es in effektvoller Ausstattung von Anzeigen enthält. Als Sonder - bcilage bringt der Katalog eine 20 Seiten umfassende rertliclv und illustrative Beschreibung des monumentalen Neubane-, den die Firma Rudolf Blosse auf dem ausgedehnten Lckgrund stück Jerusalemer und Schützen-Straße in Berlin von 1900 bi< 1903 errichtet und im Laufe des letzteren Jahres bezogen bäl. Jedem Empfänger des Kataloges wird diese Beignbc mieren'an und willkommen sein. Mit ihren nach photographischen Atif nahmen hergesrellren Abbildungen läßt sie einen Blick tun in die Einzelheiten des großen Betriebes der Firma Rudolf Moste, und zwar sowohl der Annouccn-Erpedition als der Bnchdruckerei Verantwortlicher Redakteur Or. Hcrm. Küchling in Leipzig für dcn musikalischen Teil Adolf Rnthardt in Leipzig.
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