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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.01.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-01-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19040125022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1904012502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1904012502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-01
- Tag1904-01-25
- Monat1904-01
- Jahr1904
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Tuckiwarengeschaft in Stellung war und daselbst Waren ent- ' hat be- auf den Ralsbe» schlusse, Erweiterung der Sonntagsruhe betr., haue das Stadtverorünetenkollegium in seiner am Freitag gehaltenen Sitzung zu befassen. Die Sonntagsruhe dergestalt ausgedehnt werden, daß sämtliche Läden, Ausnahme derjenigen -er Bäcker, Fleischer und Milchhandlungen, welche auch jetzt schon nur bestimmte Stunden offen halten dürfen, künftig an den ersten Feier tagen der drei hohen Feste, den Bußtagen, dem Karfreitag und dem Totensonntage vollständig geschlossen sein sollen. Das Stadtverordnetenkollegium beschloß, den Rat zu er suchen, von der neuen Bestimmung abzusehen. sich ab soll mit der Marktplatz. ES werden 10 Motorwagen zu je 23 Pferde- kräften eingestellt. Ueber die Beschasfung der Gelder steht die Beschlußfassung noch aus. Jedenfalls wird eine 1-Millionen-Anleihe ausgenommen werden. — Schneeberg, 28. Januar. Da aus dem hiesigen Stadtverordnetenkollegium zwei Mitglieder durch Wahl zu Stadträtcn und zwei durch Tod ausgeschieden waren, so machte sich eine Ergänzungswahl nötig. Ge wählt wurden die Herren Kaufmann H a u st e i n, Ober amtsrichter Or. Gilbert, Tuchhändler Eckel und Kaufmann Eppe rlein. —* Olbernhau, 24. Januar. Die Ausschüsse für Er bauung der Eisenbahnlinien Grotzhartmannsdors-Pockau und Sayda-Niederseiffenbach haben erneut Petitionen beim Landtag und bei der Regierung eingereicht. — In folge Alkoholvergiftung verstarb im Stalle eines hiesigen Gasthauses ein Geschirrführer am Herzschlag. — Ein sonderbarer Kautz, der in der ganzen hiesigen Pf ege unter dem Namen „das Wettermänner" bekannte vaga bundierende Bäcker und Müller Franz Elemens Just, ist dieser Tage auf einem Stuhle im Erbgericht zu Pobers hau verstorben, nachdem er in -er Nähe dieses Gailhöfes kraftlos im Schnee zusammengebrochen war. Just, den seine Beschäftigung als steter „reisender Handwerks bursche" häufig hinter Schloß und Riegel brachte, pflegte in den von ihm abgefochtenen Häusern sich als „armer Bettelgung" einzuführcn. tr. Crimmitschau, 23. Januar. (Durch Fernge spräch.) Heute, Montag vormittag 9 Uhr, brach in der Bigogne-Spinnerei und Färberei von Gebrüder Hofmann an der Werdauer Straße Feuer aus. Innerhalb 20 Minuten war die ganze Fabrik niedergebrannt. Gegen 80 Arbeiter sind dadurch wieder brotlos geworden. Das Feuer entstand im Spinnsaale. — Chemnitz, 24. Januar. Ueber ein Duell, das am Sonnabend nachmittag zwischen zwei Offizieren auf den S ch i e ß st ä n d e n der hiesigen Garnison auf Eubaer Flur statt fand, und daS mit dem Tode eines der beiden Duellanten endete, berichtet die „Chemn. Allg. Ztg." fol gendes: In den Nachmittagsstunden begegneten Eubaer Einwohner unweit der Schießstände mehreren Offizieren, unter denen sich auch einige Militärärzte befanden. Den Leuten fiel daS verstörte Aussehen der Offiziere auf, und sie schlossen daraus, daß ein Zweikampf srattgesunden habe oder erst stattfinden werde. Sie haben recht behalten. In der Zeit, in welcher das Duell ausgefochten wurde, hielten Abteilungen der hiesigen Garnison Schießübungen auf den Schicßständen ab, und so kam es, daß man die beiden Pistolenschüsse, die während dieser Zeit zwei Offi ziere auf einem freien, entlegenen Teile der Schießstände aufeinander alrgaben, überhörte. Bei dem Duell wurde der Leutnant Heinrich Wolfgang Erich Schubert vom Kgl. Sächs. 12. Infanterie-Regiment Nr. 177, zuletzt kom mandiert zur Unteroffiziervorschule zu Marienberg, g e - tötet. Der unglückliche junge Mann hatte einen Schuß i n d i e B r u st e r h a l t e n. Er ist an den Folgen des selben kurz darauf während der Ueberführung nach dem hiesigen Garnisonlazarett verschieden. Darüber, wer sein Gegner war, und welche Umstände den Anlaß zu dem Zweikampfe gegeben haben, hat sich vorläufig noch nichts Genaueres feststellen lasten. * Chemnitz, 24. Januar. Auf Veranlassung der hiesigen Königlichen Amtshauptmannschaft hat Ober sekretär Wendler eine vervollständigte Auflage deS Handbuches für den Verwaltungsbezirk der genannten Behörde erscheinen lasten. — Ter hiesige Rat hat beschlossen, außer an das Königliche Ministerium des Innern, auch an den Landtag ein Gesuch um Ver mehrung der Landtagswahlkreise für Chemnitz-Stadt zu richten. — Nach den Plänen über den Umbau der Eisen bahnstrecke Chemniy-Kappel ist über die Ost- und Ufer straße eine neucNrücke mit 6 Geleisen zu bauen. Diese soll in gefälliger Eisenkonstruktion ausgeführt werden. — Als Assistenzärzte am Stadtkrankenhause bezw. pathologisch-hygienischen Institute hier sind die apro- bierten Aerzte vr. Epping und vr. Eichhorn gewählt wor- den. — Im Kirchspiel St. Petri hier sind im vorigen Jahre 29 und im Kirchspiel St. Johannis 27 Katholtken zum protestantischen Glauben übergetreten. —* Wurzen, 24. Januar. Der Stadtrat schlossen, den Verkehr der Petroleumtankwagen öffentlichen Straßen zu verbieten. — Mit dem 8er iZrand in Halelund. Aus Bremerhaven, 24. Januar, wird uns ge- schrieben: Kaum waren die ersten Nachrichten von dem großen Brandunglück, von welchem die norwegische Hafen- stadt Aalesund am Sonnchbend vormittag heimgesucht worden ist, hier bekannt geworden, als sich auch sofort die christlich« Nächstenliebe bereit erklärte. Hülfe und Bei stand zu leisten. Allen voran unternahm sofort der Nord deutsche Lloyd die Verwirklichung dieses Entschlusses, in dem er sofort die Absendung eines Hülfsschiffes anordnete, um den Opfern der schweren Brandkatastrophe in ihrer beklagenswerten Not Unterstützung zu bringen. Der eben erst vom La Plata zurückgekehrte Dampfer „Weimar" wurde mit allen Mitteln reichlich ausgestattet und ging heute abend direkt nach der Unglücksstätte ab. Die „Weimar" kann 2000 Menschen Unterkunft gewähren. Eine große Anzahl Aerzte und sonstige im Samariter wesen erfahrene Personen haben sich auf dem Dampfer ein geschifft, der im Notfälle noch viel mehr Obdachlosen, die jetzt den Unbilden des starken nordischen Winters aus gesetzt sind, Zuflucht und Obdach gewähren kann. Manche der Abgebrannten haben nur das nackte Leben gereitet, . und da braucht man sich nicht zu wundern, wenn die Mild- tätigkcit der Bremer Bevölkerung das Menschenmöglichste leistete. Der Norddeutsche Lloyd batte am Sonnabend gleich bekannt gemacht, daß er Kleidungenucke aller Art und auch transportable Nahrungsmittel bis heute mittag 1 llhr in seinem Gepäckschuppen in Bremen am Bahnhofe für die Verunglückten entgcgcnebmen wurde. Infolge dieses Ausrufs bot sich vielen wohltätigen Händen ein reichliches Wirkungsfeld, und so wurden denn auch von allen Seiten Gaben berbeigelwafft, welche beute nach mittag mittels eines Ertrazuges nach hier befördert und an Bord der „Weimar" verladen wurden. Bei forcierter Fohrt kann die „Weimar" bis Montag abend, jedenfalls aber Dienstag früh am Orte des Unglücks eintrefsen. Ueber das Unglück selbst berichtet der Kapitän eines heute abend auf der Weser eingetrofsenen Paketdampsers aus Bergen folgendes: vr. vor meiner Abfahrt ertönen plötzlich Feucrngnale. Gleichzeitig kündeten die ersten aufsteigcndcn Feuerzeichen das Ausbrechen eine.. G,r.ß Ortskrankenkassen und Gemeinde Versicherung BetriebSkrankenkasscn Jnnungs- und Knappschafts, krankenkassen Hülfskassen Zusammen: 795 721 2 223 910 Außerdem sind 111 Gäste anwesend. gestern nachmittag ein unbekannter Mann, nach dem Krankenhause brachte. Hier stellte sich her- daß er von einem Schlaganfall betroffen worden In dem Unbekannten wurde nachmals ein in Nürn- wohnhafter 27 jähriger Reisender ermittelt. eine feste Stellung eingenommen und den Kassen nicht die die in einer Anzahl von Fällen in der Nordvorstadt kleinen t die Bahn ist zunächst eine GletSlänge von 4,4 Kilometer freie Entscheidung überlassen werde. Sonst würde der Kampf um diese Forderung zu einem dauernden werden. Herr G l a g a u - BreSlau sprach sich gegen die über- mäßigen Forderungen der Aerzte aus. Was die Kampfes- weise betreffe, so schienen sich die Behörden mehr um das Streitpostenstchen der Arbeiter zu kümmern, als um die Verrufscrklärung bei Aerzten. Herr Gräf-Frankfurt a. M. bemerkte, daß er im Prinzip von Anfang an ein Anhänger der freien Arztwahl gewesen sei. Er für seine Person habe die gesetzliche Be stimmung, „Gewährung freier ärztlicher Behandlung", immer dahin aufgefaßt, daß es den Mitgliedern auch frei stehen solle, bei welchen Arzt sie sich in Behandlung be geben wollen. Bor mehr als 15 Jahren sei er deshalb als ein Wortführer im Kampfe der Mitglieder um die freie Arztwahl ausgetreten: schließlich habe man einen vollen Tieg erreicht: die freie Arztwahl wurde eingeführt, an Stelle von 15 Bezirksärzten, die man früher hatte, haben die Frankfurter Mitglieder jetzt über 250 Aerzte zur Verfügung. Und nunmehr stehe man vor der Tatsache, daß die freie Arztwahl wieder abgeschafft werden solle. tBewegung.) Wie ist das gekommen? Zn Anfang versprachen die Aerzte, daß sie unter sich für Ordnung sorgen wollten, und der Kassenvcrwaltung gaben sie das Recht, mit den Aerzten bet sich bemerkbar machen den Mißständen direkt zu verkehren. Heute verlangen die Aerzte, daß der Verkehr mit dem Einzelnen nur durch den Vorstand des Acrztcvcrbandcs stattzufinden habe, wie denn auch die Verträge durch diesen Verband abge schlossen werden sollen. Damit seien die Kassen den Aerzten gebunden überliefert, und sie würden nicht mehr im stände sein, übersehen zu können, ob und in welcher Weise sie zu bestehen vermögen. Und dieses Verlangen stellen dieselben Aerzte, die es ohne weiteres für einen großen Unsinn erklären würden, wenn man beispielsweise einem Fabrikbesitzer zumuten wollte, mit dem Mctallarbciterverbande und nicht mit seinem Ar beiter einen Arbeitsvertrag abzuschlicßcn. Auch eine andere Forderung, Honorierung nach der Einzelleistung, müßte unbedingt abgelehnt werden. Eine solche Honorie rung werde aus die Taner jede Kasse ruinieren. Werde nach Einzelleistungen bezahlt, so solle man einmal sehen, wie die Aerzte lauken können, und wenn notwendig, würden sie sich sogar ein Automobil kaufen. (Heiterkeit.) So sehe er, Redner, zu seinem persönlichen Bedauern, die freie Arztwahl wieder schwinden, für die er einst selbst mit ganzer Kraft gekämpft habe, schwinden infolge der Rücksichtslosigkeit der Aerzte, die sich selbst dahin geäußert hätten, daß es ihnen ganz gleich sei, ob die Kassen auS- kommcn könnten; sei es nicht der Fall, ko sollten sie nur die Beiträge erhöben. (Bewegung) Wenn nun Graf v. Bülow im Reichstage von einem Terrorismus den Aerzten gegenüber gesprochen habe, so dürfte der Reichs kanzler zu dieser irrigen Meinung wohl nur gelangt sein, weil er noch nicht das Amt eines Kassenrendanten be kleidet habe. «Heiterkeit.) Weiter habe Graf v. Bülow gesagt, daß er, Redner, sich einmal abfällig gegen das Auf treten Mvlkcnbnhrs geäußert habe. Zweimal habe er beim Reichskanzler ungefragt, in welcher Weise das geschehen sein sollte, aber keine Antwort darauf erhalten. Redner schloß mit der Bemerkung, man solle sich vor den Aerzten nicht so sehr fürchten; an ihren eigenen Forderungen würden sie zu Grunde gehen. (Lebhafter Beifall.) Herr Fischer-Weimar befürwortete, mit den Aerzten ein Einvernehmen zu suchen. Kassen und Aerzte seien doch aufeinander angewiesen, und sollten sich zu stützen suchen, anstatt sich zu bekämpfen. Herr E n g e l - Dresden sprach sich gegen die freie Arztwahl auS; die Krankenkassen seien nicht Untcr- stütznngskassen für praxislose Aerzte. Herr F r ä ß d o r f - Dresden war dafür, daß den Kassen das Verhalten gegenüber einer geforderten freien Arztwahl kreigestellt werde. Ucbrigens scheine es sich um keinen „Grundsatz" bei den Aerzten zu handeln. In Oberschlesien sei man beispielsweise dagegen, weil die freie Arztwahl den polnischen Aerzten zu Gute kommen würde (Hört! Hört!) Bei einigem Zusammenhalten würden die Kassen auch den jetzigen Ansturm überwinden. Es trat hieraus um 12(4 Uhr die Mittagspause ein. — Nach Feststellung der Prüfungskommission sind vertreten: Leipziger Angelegenheiten. 25. Januar. * Studentisches. Das Kultusministerium hat auf die von Studierenden der Universität cingereichten Gesuche um Gewährung von Stipendien um Gratifikationen Ent schließung gesagt. Die Zeugnisse der Gesuchsteller können in der Universitätsquästur in Empfang genommen werden. — Der Umtausch der studentischen Legitimationskarten erfolgt in der Zeit vom 1. bis 8. Februar. Die Farbe der neuen Karten, die bis Anfang Februar 1905 Geltung haben, ist g r ü n. A Die theologischen Kandidatenprüfnngen werden am 27. Februar ihren Abschluß finden. Nachdem drei Anmeldungen zurückgezogen worden sind, beteiligen sich daran noch 31 Prüflinge, die in sechs Abteilungen ge prüft werden. * Schulnachrichte«. Bon den 24 in die Realschul - abiturientenklasse (IV. Klasse) -es Kgl. Lehrer seminars zu Annaberg neuerdings unter -er Voraus setzung einer Abgangszensur nicht unter IIt> aufgenom menen sächsischen Realschulabiturienten befinden sich 12 Schüler der ersten Klassen der II. R e a l s ch u l e zu Leipzig-Reudnitz. Diese Schüler werden in dieser Abteilung in der französischen und der englischen Sprache fortgebildet, treiben aber kein Latein. — Die Mitglieder von Berufsgenossenschaftc« seien daran erinnert, daß die nach 8 99 des Gewerbe-Unfall- versicherungsgesetzcs vorgeschriebcnen Lohnnach - Weisungen, für das Jahr 1903, jetzt an die Berufs genossenschaften einzureichen sind. Wer die Lohnnach weisungen verspätet eiur«icht oder deren Abgabe über haupt unterläßt, kann mit einer Ordnungsstrafe bis zu 800 .// belegt werden. (8 147, Abs. 1 a. a. O.) Außerdem ist eine Reklamation gegen die Höhe der in Gemäßheit des 8 99, Abs. 4 erfolgten Feststellung der anrechnungsfähigcn Lohnsunnne und des darnach berechneten Umlagebcitrages unzulässig. (8 102, Abs. 8 des Gewcrbe-Unsallvcrsiche- rungsgesetzes.) Aus allen diesen Gründen empfiehlt es sich, mit der Absendnng der Lohnnachweisung an die zu ständige Berufsgenossenschaft nicht länger zu säumen. * Zusammenstoß. Heute vormittag gegen 10 Uhr stieß in der Eutrihscher Straße ein Rvllsuhrgesckirr mit einem Motorwagen der Großen Leipziger Straßenbahn zusammen, wobei der Motorwagen erheblich beschädigt wurde. Personen kamen dabei glücklicherweise nicht zu schaden. Der beschädigte Wagen mußte durch einen anderen herbeigcrusenen Motorwagen von der Un- sallstelle weiterbcsördcrt werden. Polizeibericht. Verhaftet wurde ein schon vielfach bestrafter, 27 Jahre alt^r Markthelfer. der in einem Kindern Geldbeträge und Waren abnahm, ein 33jährigeS j» Aussicht genommen. Es sind zwei Linien vorgesehen, Dren st m ä d ch e n, das ferner Herrsck>afl einen Hundert.; ^ie die Nord- und Lüüvorstadt und Ost- und Westoorstadt Zu? dachenschdst tVULden! sieben «chulknaben, die aus Mehbuden und Sc^rutasten Waren! vervlnoen. Der «reuzungspunir m oer gestohlen hatten. — Gewarnt wird vor einem Unbekannten, der i Marktplatz. ES werden 10 Motorwagen zu ,e 25 Pferde- im angebliareu Auftrage von Geschäftsleuten in einem Restau rant in der Halle scheu Straße und in einer Apotheke in der Osworsladt je ein Adreßbuch von 1904 entlieh und damu nichl wieder zum Vorschein kam. Ter Betrüger ist 20 vis 25 Jahre alt, mittelgroß, har kleinen, blonden Schnurrbart und trug säuoarzcn Winterüberzieher und schwarzen steifen Filzhul. — Bei einer Familie in der T h e r e s i e n st r a ß e mietete sich ein angebliä)er Böttcher Hempel ein und verschwand unter Mitnahme einer silbernen Cylinder-Schlüssel uhr Nr. 191 und einiger Kleidungsstücke. Der Dieb, der schon mehrfach ausgetreten ist, ist erwa 28 Jahre alt, ca. 1,70 m groß, hat blonden Schnurrbart und trug blaue Bluse, dunkle Joppe und schivarzen weichen Hut. — Aus einem Bäckergescl in der W a l d st r a ß e wurde gestohlen ein Drahtkörbchen mit 70 bis 80 <./( Inhalt. Des Diebstahls verdächtig sind zwei Unbekannte im Alter von 25 bis 30 Jahren; aus einem Grund stück in der Waldstraße ein Fahrrad mit nefgebogener Lenk stange und schwarzen Speichen; von einem Planwagen in der Unteren Münsterstraße in Reudnitz 32 Stückchen Butler inil der Bezeichnung Mühle, Eule und Eitner, Ditt mannsdorf; von einem Lagerplatz an der Arndtstraße ein zweirädriger, blaugestrickener Handwagen, an den Seilen die Buchstaben IV. tl.; mittels Einbruchs aus einer Kantine am Südsriedhof eine größere Partie Getränke, Aleischwaren, andere Lebensmittel und Cigarren; aus einem Schaukasten an der Plauenschen Passage verschiedene Effekten, als Herrenhemden, Herrenjacken, Handschuhe und dergleichen; aus einem Lokal in der Klostergasse ein Winterüberzieher von dunkelgrauem Stoff mit schwarzseidenem gesteppten Futter, darin ein Mono gramm ZV. T. In einer Tasche befand sich eine Eiseiibahn- fahrtarte Penig-Leipzig. — In einem Juweliergeschäft in der inneren Stadt erschwindelte am Sonnabend nach mittag ein Unbekannter ein Paar Brillanrohrringe in Stäw chenform mit anhängenden Rosetten und je 12 Brillanten ge faßt, im Werte von 450 Der Betrüger, welcher ein ge fälschtes Sparbuch der hiesigen Sparkasse hinterlegte, ist etwa 23 Jahre alt, ca. 1,70 m groß, bartlos und trug schwarzen Ueberzieher mit Persianerkragen. Anscheinend von Krämpfen befallen wurde in der süd- straße gestern nachmittag den mau i aus, war. berg Aus Sachsen. Dresden, 24. Januar. Mangel an Theo logen und Philologen. Während der Stand der Aerzte und Juristen an beklagenswerter Ueberfüllung leidet und die technischen Berufszweige nach dem wirt schaftlichen Niedergang erst allmählich wieder vermehrter Arbeitskräfte bedürfen, bieten sich, so liest man in dem ministeriellen „Dresdner Journal", zur Zeit für Th e o - logen, Alt- und Neuphilologen, sowie über haupt für Kandidaten des höheren Schulamts sehr günstige Aussichten in Sachsen. An den höheren Lehranstalten sind zahlreiche neugeschaffenc Stellen zu besetzen und im geistlichen Amte mußten mehrfach Nicht sachfen angestellt werden. Es ist leicht möglich, daß gering besoldete Stellen, wie vor 20 Jahren, besonders ausge schrieben werden müssen, wenn die gesetzliche Mindestzahl von drei Bewerbern nicht vorhanden ist. L. Pirua, 24. Januar. Aufsehen macht die vom hie sigen „Anzeiger" gebrachte Mitteilung, daß in der schon seit längerer Zeit schwebenden Kasernenbau-An gelegenheit die Verhandlungen zwischen der Stadt gemeinde und dem Kriegsministerium als aussichtslos abgebrochen worden sind. Wie bereits berichtet, ge nügten die in dem abzuschließenden Vertrag gestellten Be dingungen den Stadtverordneten nicht. Der Rat leitete daher neue Verhandlungen ein, die jedoch keinen Er folg hatten. — Der heutige Sonntag stand wieder so recht im Zeichen -er W i n t e r t o u r i st i k. Dresden hatte ein sehr stattliches Häuflein von Nucksackträgern entsandt. Die Hauptklctterer hatten sich in gewohnter Weise das Schramrnsteingebiet erkoren, während die anderen in den Bergen bei Wehlen hausten. r. Dippoldiswalde, 24. Januar. Der hiesige Stadtrat beschloß, die Erlaubnis zur Abhaltung öffent licher Theatervorstellungen im Rathaus saale künftig nicht mehr zu erteilen, da die be- stehenden Verhältnisse bei einem etwa ausbrcchenden Brande eine Gefahr für das Publikum nicht ausschließen. —* Freiberg, 24. Januar. Der Erzgebirgsverein beabsichtigt, eine dauernde Ausstellung erzgebirgischer Erzeugnisse in einer geeigneten Stadt ins Leben zu rufen. Der hiesige Zweigverein hat deshalb den Rat ge beten, für die Zwecke einer dauernden Gewerbe- und Industrie-Ausstellung in Freiberg dem Erzgebirgsvcrein die früheren Räume des Altertumsmuseums zur Ver fügung und einen Beitrag zur ersten Einrichtung in Aus sicht zu stellen. Die städtischen Kollegien beschlossen, dem Ersuchen stattzugeben und der Leitung des Gesamtvereins die Veranstaltung der Ausstellung in Freiberg zu emp fehlen. —* Brand, 24. Januar. In welcher Weise bisher die Abrüstung des Bergbaues in unserem Städtchen gewirkt hat, zeigt folgende auf Grund amtlicher Nachweise aus gestellte Uebersicht. Am 1. Januar betrug die Zahl der im Bergbau beschäftigten Beamten und Arbeiter 003 mit 1271 Familienglteüern, insgesamt 1874 bergmännische gestellte Uebersicht. Am 1. Januar 1893 betrug die Zahl der 226 Beamte und Arbeiter mit 633 Familiengliedern vor handen, also innerhalb 11 Jahren ein Abgang von 377 Beamten und Arbeitern mit 638 Kamiliengliedern, insgesamt 1015 bergmännische Bevölkerung. Die Ein wohnerzahl betrug am 1. Januar 1893: 3450, am 1. Januar 1904: 3130. Daß die Bevüllerungszahl nicht mehr gesunken, ist der städtischen Vertretung zu danken, welcher es gelungen ist, seit dem Jahre 1898, von welchem ab die Entvölkerung des Ortes sich auffallend fühlbar machte, folgende Betriebe hier erstehen zu sehen: die Erzgebirgische Holzindustrie.Aktiengesellschaft, eine me- chanische Strickerei, eine Korsettfabrtk, eine Metallwaren fabrik, eine Taselglashütte. In diesen Betrieben werden zur Zeit rund 300 Angestellte, Arbeiter und Arbeiterinnen mit rund 150 Familiengliedern beschäftigt. Durch die im nächsten Monate in Betrieb kommende Taselglashütte von Paul Menzel wird ein weiterer Bevölkerungszuwachs von etwa 100 Angestellten und Arbeitern zu er- warten sein. * Zittau, 28. Januar. Die Errichtung eines Elektrizi- tätSwerkes für Licht-und Kraftabgabe und den Betrieb einer elektrischen Straßenbahn für unsere Stadt ist, wie schon kurz gemeldet wurde, in der letzten Stadtverordnetensitzung endgültig beschlossen und die dazu erforderlichen Mittel in Höhe von 98 000 be willigt worden. Die Ausführung dieser Anlagen wurde den Firmen „Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft Berlin" lZentrale und Leitungsnetz) und Siemens K Schuckert- Werkc (Straßenbahn) übertragen. Außer diesen beiden hatten sich noch beworben die Firmen „Helios", Frank- furt a. M., und Lahmeycr, München. Die Zentrale wird in der böhmischen Vorstadt errichtet, von wo der Strom durch 5 Speisekabel nach den Vertcilungszentren geführt wird. Die Zuleitung innerhalb der Stadt erfolgt unter irdisch. ES ist in Aussicht genommen, den Abnehmern für Licht 60 Pfg., für Kraft 25 Pfg. pro Kilowatt zu berechnen. Es soll ein Lichtnetz für 15 000 angeschlossene, 6000 gleich zeitig brennende Glühlampen geschaffen werden. Die i Fertigstellung -es Werkes soll derart beschleunigt werden, m. Deutscher Lrmikenkassenkongreß. i. * Leipzig, 2V. Januar. Unter ganz außerordentlicher Beteiligung wurde heute vormittag 9^ Uhr der III. Deutsche Krankenkassenkottgreb im großen Saale des Eta blissements „Sansouct" von Herrn Simanowskt- Berlin, Vorsitzendem der Zentrale für das deutsche Krantenkassenwesen, eröffnet. Im Namen der Leipziger Ortskrankenkasse begrüßte Herr Baumeister N o st die aus allen Teilen Deutschlands erschienen Vertreter. Ueber die hohe Bedeutung des Kon- gresses bestehe wohl nur eine Meinung. Wie auch der Ausgang der heutigen Beratung sein möge — eines sei sicher: daß die ausgetauschten Erfahrungen zum Nutzen des gesamten deutschen Krantcnkafsenwesens sein werden. Der Vorsitzende Herr Stmanvwskt machte darauf Mitteilung von den ergangenen Einladungen. Antworten seien eingegangen vom Staatssetretär des Innern, vom Neichoversicherungsamte, vom preußischen Minister für öffentliche Arbeiten, vom Rcichstagspräsidium usw Als Vertreter von Behörden seien anwesend, die Herren Ober- regieruugsrat Noch, Amtshauptmann Hetnk und Stadtrat Lampe ; ferner sei zugegen für die sozialdemo kratische Retchstagsfraktion Herr Abgeordneter Molken- b u hr. Herr Oberregierungsrat Noch ergriff sodann das Wort, um im Auftrage des Königlich Sächsischen Ministe riums des Innern und der Königlichen Kreishauptmann- schast Leipzig den Kongreß zu begrüßen. Die Regierung verfolge mit regstem Interesse und großer Aufmerksamkeit die zwischen den Kassen und den Aerzten ausgebrvchenen Streitigkeiten in allen ihren Phasen. Er gebe der Hoff nung Ausdruck, daß der Kongreß dazu beitragen werde, diese Differenzen zu einem erfreulichen Ende zu führen. Nachdem noch Herr Fräßdvrf als Vorsitzender der Dresdner Ortskrankenkasse, der geschäftssührenden Kasse des Zentralverbandes der deutschen Ortskrankenkassen, die Versammlung begrüßt hatte, wurde in die Tagesordnung eingetreten. Als einziger Gegenstand war angeseyt: „Die Stellung der deutschen Kranken kassen zu den Forderungen der Aerzte." Der Referent, Herr Albert Kohn, Sekretär der Orts krankenkasse für Kaufleute, Handelsleute und Apotheker in Berlin, hob zunächst hervor, daß, soweit eine Notlage des ärztlichen Standes vorhanden sei, diese in allen Län dern anzutreffen wäre. In Deutschland seien die Aerzte noch mit am besten gestellt. Es sei daher falsch, wenn das Kastenwesen zum Ausgangspunkte der ärztlichen Misere gemacht werde. Tie Ursache müsse vielmehr darin gesucht werden, daß die in der Privatpraxis geforderte Bezahlung eine zu hohe für viele nichtversicherte Personen sei. Man möge deshalb zu einer Versicherung des ganzen Volkes übergehen, um so den Aerzten mehr Beschäftigung und ge sicherte Einnahmen zu geben. In dem jetzt zwischen Aerzten und Kasten ausgebrochenen Streite haben nun die ersteren versucht, die Meinung des Bürgertums da durch von vornherein für sich zu gewinnen, daß sie den Kassen politische und speziell sozialdemokratische Bestrebungen unterschoben. DaS sei mit Entschie denheit zurückzuweisen. Die Kassen betreiben keine Po litik und haben sich noch nie nm die politische oder reli giöse Meinung der die Kastenmitglieder behandelnden Aerzte gekümmert. Was die von den Aerzten ausgestellten Forderungen betreffe, so wolle er bemerken, daß man auf Seite der Kasten der Forderung der freien Arzt wahl nicht prinzipiell feindlich gcgenüberstehe, sondern daß man die Behandlung dieser Frage den einzelnen Kasten überlasse Es sei doch, wie jeder etnseyen müsse, ein großer Unterschied, ob diese Frage in einem kleinen Kassenbezirke mit lauter bekannten Aerzten, oder in einem großen Bezirke mit einer Aerzteschaft, die starkem Wechsel unterworfen, zu lösen sei. Von allen Forderungen ver Aerzte sei die der H o n o r i e r u n g n a ch d e r E i n z ei le i st u n g die gefährlichste. Die Kassen würden zweifel los sämtlich ruiniert werden, wenn sie in ihrer heutigen Verfassung dieser Forderung entsprechen wollten. Tie Lage der Kassen sei durchaus nicht die rosige, wie sie von ärztlicher Seite hingcstellt werde. Vielfach seien die Re servefonds in der gesetzlichen Höhe bis heute noch nicht er reicht worden. Von der Gesetzgebung hätten die Kassen vor der Hand nichts zu erwarten. Sie seien also auf sich selbst gegenüber denForderungen derAerzte angc- wiesen, die die gegenwärtige Lage rücksichtslos auözu- nutzen suchten. Ten nötigen Hall im Kampfe könnten sich die Kassen nur durch einen engen Zusammenschluß schaffen. Möge hierzu -er heutige Kongreß in weitestem Maße führen! (Beifall.) Der Redner verlas darauf eine längere Resolu tion, aus der wir folgendes hervorhcbcn: „Tie Krankenkassenvertreter erklären ausdrücklich, daß sie den Bestrebungen der Aerzte nach Einführung freier Aerztewahl nicht grundsätzlich gegenüberstehen, erachten dieselben aber als Ange legenheit der einzelnen Kassen bezw. Verbünde. Ter Ver such einer Reihe von Kassen, die freie Aerztewahl durch zuführen, iß an der enormen Steigerung nicht nur der ärztlichen Honorare, sondern mehr noch des Kranken geldes und der Medikamente gescheitert. Sic verhindert infolge dessen den Ausbau der sozialen Fürsorge (Fa milienunterstützung, Nekonvaleszentenpflegc usw.) ge mäß 8 21 des Krankenvexsicherungsgeseyes. Tie Krankenkassenvertreter halten es für ihre Pflicht, die Krankenkassen auf die charakteristische Tatsache auf merksam zu machen, daß die Aerzte auf ihren Kongressen vielfach die Frage der freien Aerztewahl mit der Frage der Bezahlung nach Einzelleistung verknüpften. Sie weisen die Bezahlung nach Einzel leistung auch bei ermäßigten Sätzen als eine den Ruin der Kassen herbciführende Forderung zurück, welche den ganzen sozialen Zweck der Versicherung zu vernichten ge eignet ist; sie macht die Selbstverwaltung zu einem großen Teile illusorisch. Die Vertreter der Krankenkassen halten den Weg einer direkten Zuwendung von Staatsmitteln an die Aerzte im Interests der steuerzahlenden Versicherten und der Selbst verwaltung der Kasten nicht für gangbar. Die Krankenkastenvertreter bezeichnen die ärztliche Forderung, die Personen mit einem Einkommen von mehr als 2000 Mark außerhalb der sozialen Versicherung zu stellen, für sozial rückständig und für die Fortentwicke lung der Kasten lähmend. Die Krankenkassenvertreter erachten eine Aende- rung der sich auf den ärztlichen Beruf erstreckenden Be stimmungen der Gewerbeordnung für geboten, da die Krankenkassen gesetzlich zur Gewährung ärztlicher Hülfeleistung gezwungen nnd somit den Aerzten in die Hände geliefert sind. Der Staat, der den Krankenkaffen die Gewährung dieser Leistungen direkt aufhcrrscht, muß auch gesetzlich für die Möglichkeit ihrer Erfüllung dadurch Sorge tragen, daß er die Aerzre gegen die Bezahlung staatlicher Taxen zur ärztlichen Hülfe- leistnng gegenüber den Krankenkassenmitgliedern ver pflichtet. Ta einzelne Kassen sich vielfach als ohnmächtig gegen über unberechtigt an sie herantretendc Forderungen er weisen, empfiehlt der Kongreß für alle Orte bezw. Be zirke die Zentralisation aller Kassenartcn bezw. den Zu sammenschluß zu Verbänden schleunigst zu bewirke». Tie Krankenkassenvertreter erklären zum Schluß, daß sie sich von jeder prinzipiellen Aerzteseindschaft frei wissen und nur bestrebt sind, die sozialen Ausgaben der Kranken kassen mit den BerufStntereffen der Aerzte in Einklang zu bringen." Es wurde darauf nm 11 Uhr in die Debatte ein getreten. Der erste Redner, Herr Braun-Königsberg, for->-.ucowarengeicvask in Lieuung war uno oa,rtvii r^arcn cnr» »'r» urrure >-->>>---» . . . ..— derte vor allem, daß zur Forderung der freien Arztwahl .wendete, eine 21 Jahre alte Aufwärterin aus Taucha.' daß die Inbetriebsetzung im Herbst erfolgen kann. Für. feuerS an, welches ich mit rapider Schnelligkeit bei dem Kaisen durch relegiert Lahl der e Mitglieder 418 403 1 553 860 250 209 205 638 23 24 38 701 104 85 4 25 717
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