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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.01.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-01-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19040127010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1904012701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1904012701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-01
- Tag1904-01-27
- Monat1904-01
- Jahr1904
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L-ipzrgev 2lngelegenheiten. 28. Januar. * Von der Garnison. Anfang de« kommenden Monat- Februar finden in der weiteren Umgebung unserer Stadt Winterfelddienstübung bei der 47. und 48. Brigad.' statt. — Bei den Regimentern unserer Garnison werten Mitte Februar Rekrutenbesichtigungen durch dir Regimentskommandeure abgehalten. * HaudbrirskLsten. Dle Vorteile, welche Haus briefkästen gewähren, werden immer noch nicht genügend gewürdigt. Sind solche Briefkästen in den Hausfluren oder an den Eingängen und Türen zu den Wohnungen vorhanden, so vollzieht sich die Bestellung der gewöhnlichen Briefsendungen und der Zeitungen schnell und ohne weitere Störungen für den Empfänger. Sobald der Briefträger Sendungen in den Briefkasten gelegt hat, macht er durch Läuten der Klingel hinaus aufmerksam. Der Empfänger kann dann nach Belieben die Briefschaften dem Kasten entnehmen. Ungeachtet dieser Annehmlichkeit befinden sich solche Hausbriefkästen noch immer nur in einer ziemlich geringen Anzahl von Häusern und Moh. nungen. Am zweckmäßigsten wäre cs, wenn diese Ein richtung allgemein von den Hausbesitzern in den einzelnen Wohnungen hergestellt würde. Es dürsten hierbei aber kctneHauSbriefkästen in der vielfach gebräuchlichen kleinen Form Verwendung finden, sondern es müßten solche von mittlerer Größe angebracht oder, was noch vorteilhafter wäre, cs müßten an den Eingängen zu den Wohnungen Briefeinwürfe eingerichtet werden, welche selbst Druck- fachen größerer Art und Zeitungen durchlassen. Eine solche Einrichtung empfiehlt sich für die Hausbesitzer schon deshalb, weil dadurch Beschädigungen der Türen, Wände usw. serngehaltcn werden, wie sie durch da- Unterbringen und Abnehmer« der Hausbriefkästen seitens der Mieter beim Wohnungswechsel selten auSblciben- Unter allen Umständen tollte wenigstens in den Plänen zu Neubauten auf die Einrichtung von Hausbriefkästen Bedacht genom men werden. In großen mehrstöckigen Wohn- und Ge schäftshäusern empfiehlt es sich, im Erdgeschoß Hausbrief kästen für alle Bewohner des Hauses Herstellen zu lasten, wie dies in anderen Großstädten schon jetzt fast allgemein Gebrauch ist. Diese Bricfkastenanlage besteht in der Regel aus einem eisernen oder hölzernen Kasten mit so viel getrennten Abteilungen und Einwurssöffnungen unter und neben einander, als Wohnungen und Geschäftslokale in dem Hause vorhauden sind. Unter jeder Einwurfööff- nung ist daS Stockwerk oder der Name des Wohnungs inhabers oder beides angegeben. Neben den Einwurfs- dfsnnngen oder an sonstiger geeigneter Stelle befindet sich für jede Wohnung eine Klingclvorrichtung, die der Brief träger nach Einlegen der Briefschaften zur Benachrichti- gung der Empfänger in Bewegung setzt. Tie Ausstattung der Wohnungen mit Hausbriefkästen oder Häuser mit solchen Briefkastcnanlagcn ist sowohl für das Publikum als auch für die Post außerordentlich vorteilhaft. —Vr. Tie Wtltnhr in Leipzig. Aebnlich der berühmten Uhr im Straßburger Münster, einem Werke des Altmeisters Jsal Habrecht in Schaffhausen, ist das Kunstwerk entstanoen, welches der Uhrmacher und Mechaniker August Noll aus Billingen in seiner, gegenwärtig hier in der Markgrafen straße ausgestellten mechanisch-astronomischen Welt uhr ersonnen und auSgeführt hat In langjähriger, unendlich viel Ausdauer, Geschick und Erfindungsgabe erfordernder mühe voller Arbeit wurde hier ein ebenso sinnreicher als kunstvoller Mechanismus geschaffen, der mit zahlreichen, alles treibenden, alles leitenden und auslösenden Triebwerken in Verbindung ge bracht wurde. Die Uhr selbst stellt sich dar als ein stolzer, im Stil der Früh-Renaifsance gehaltener Aulbau von 4,5 m .Höbe, 4 m Breite und l,5 m Tiefe. Sie stellt die Vorder ansicht einer Kirche mit Portal und Seitenhallen vor. Die Hauptteile des Aeußeren sind in Nußbaum gearbeitet und teils matt, teils glänzend gehalten. Alles ist in den Kalender werken, Walzen, Auslösungen, Spiel-, Läute- und Schlag werken, Erscheinen deS Dalums so berechnet, daß die Uhr 100 Jahre tadellos in Gang bleibt, wenn nicht durch äußerliche Storungen Einhalt geboten wird. Während dieser Zeit zeigt die Uhr nicht nur die Sekunden, Minuten, Viertelstunden und Stunden, Tage, Wochen, Monate und Jahre, sondern auch die beweglichen Haupt Feste der Christenheit unter Berücksichtigung der Schalt tage und führt zu den verschiedenen Tages- und Jahreszeiten entsprechende Handlungen von meisterhaft geschnitzten Figuren in sinnreicher Weise und meistens begleitet von Musikstück oder Wächlerruf, Hahnenschrei, Trompetensolo und Kuckucksruf vor. So öffnen sich Vormittags punkt 9 Uhr die weilen Pforten deS Kirchenportals und lasten den Blick auf eine mit An dächtigen gefüllte Halle frei, in der ein feierlicher Choral erklingt. Dann zeigt ein im oberen Teil des Mittelbaues befindliches Zifferblatt nach eigener sinnreicher Erfindung deS Erbauers ohne Uhrzeiger die Zeit nach Stunden und Mi nuten; nach 60 Sekunden springen deutliche große Zahlen der Minuten hervor und mit der Minulenzahl 60 wechselt auch die Stundenzahl in überraschender Weise, so daß bei der vollen Stunde die Stundenzahl und bei der Minute Null oben steht. Gelungene Engelgestalten zu den Seiten deS Zifferblattes geben auf Glocken die Zeichen der Stunden und Minuten. Zwischen Festbildern und Zifferblatt wechseln Datum und Namen von Tagen undMonaten, ebenso die Jahres zahl, das Kalenderwerk zeigt auch die veränderlichen Feste, Weih nachten, Ostern, Pfingsten, mit Bild und Lied zur rechten Minute an, läßt, je nach der Zeit, Nachtwächter und Trom peter blasen, führt mit den Viertelstundenschlägen die Haupt- stusen des menschlichen Lebens in allegorischen Figuren vor über, läßt im Jahre viermal die sinnbildliche Darstellung der Jahreszeiten erscheinen und setzt jeden Tag um sechs Uhr eine Kapuziner-Prozession in Bewegung. Zu all diesem tritt noch ein am Fuße des Kunstwerkes ausgestelltes astronomisch richtig gehendes Tellurium. DaS Ganze ist ein Kunstwerk, wohl einzig in seiner Art. V. Lk. Die Groppe Leipzig des deutsche« u«d öfter» reichischcn Alpeuvereius hielt am Montag Abend unter Vorsitz des Herrn Stadrrat F. Ludwig.Wolf im Kristallpalast ihre Hauptversammlung ab. Es kamen diesmal nur rein geschäftliche Angelegenheiten zur Beratung. Man sprach den NechCigbefund der Jahres- rechnung für 1008 auS, erteilte dem Rechnungsführer Ent- lastung, genehmigte den Haushatlplan für 1904 und stellte den Jahresbeitrag für 1904 wiederum auf 15 ^tl fest Nach dem Rechnungsabschluß, der mit 24 441,12 ^tl balanziert, konnte ein Kassenbestand von 1514,19 in daS Jahr 1904 hcrübergenommen und unter besten Berücksichtigung das freie SckttonSvermdgen auf 62 764,54 eingestellt wer« den. In der BermögenSübersicht fungieren die Werte der Hütten einschließlich des Inventars mit 64 326,95 wo- von auf die Schwarzensteinhütte 14 000 aus die Man- dronbtttte 12110.60 aus die GraSlcttenhütte 14 200 auf die Lenkjöchlhütte 4500 und auf die Bajolethütte 19 516,35 entfalle«. Tein gegenüber stehen die vom ZentralauSschuß gewährten Beihülfen auf die GraSleltcn- hiitle mit 0000 .4 nnd auf die Lenkjöchlhütte mit 2000 Weiter besteht noch ein zu besonderen Zwecken »urückge- telltcS Sekttonsvermögen in Höhe von 4500 ltn einem esteu Reservefonds von 4000 und in der Paul May- Stiftung von 500 ^). Bor Schluß der Versammlung kam noch ein Rundschreiben der Gruppe Krain-Etlli zur Ver lesung, in dem berechtigte Klage über die unausgesetzte böswillige Agitation des Slovcutschcn Alpenverctns ge führt wurde. Die Sektion Leipzig beschloß darauf hin, )ie Aufnahme des letzteren Vereins in die alpinen Ver eine verweigern und angclegcntltchst die Benutzung der Hütten der Sektion Kratn-Eilli im Triglavgebiete befür worten zu lasten. * Innungen. Im „Fürstenhof" hielt am Montag Abend die Tapezierer-Zwangsinnung zu Leipzig und Um gegend ihre erste ordentliche Jnnungsversammlung in diesem Jahre ab. Dem von Herrn Obermeister Knappe erstatteten Jahresbericht ist u. a. zu entnehmen, daß die Zahl der Jnnunysmitglieder 308 beträgt. Dem Jahresberichte folgten Sonderbenchte deS Gebülsen- nnd LebrlingsauSscknsseS über die Fachschule, die Tätigkeit des JunungSanSschnstes, sowie der VertrauenSkommitsion für Versicherungswesen. Nach dein Kassenbericht, der auch die bei der Innung bestehenden Stiftungen umfaßt,' sowie nach dem Berichte über die Krankenlaste des Deutschen Tapeziererbundes (die Innung beabsichtigt die Gründung einer Zweigkrankenkastel wurden in den Vorstand die Herren Martin, Buchze, Wagner und Busch wieder- bez. neugewählt. — Unter dem Vorsitz deS Herrn Obermeisters Ludwig Götze hielt die Sch Neider in nun« ebenfalls am Montag im „Eldorado" ihre erste ordentliche Jnnungsversammlung ab. Nach Erstattung des Jahresberichts und der Vorlegung der Jahresrechnung l9ttg der Jnnungskaste, der Unterstützungskaste und der Sterbekaste erfolgte die Vorlegung des HausbaltplaneS für 1904. Als Vorstandsmitglieder wurden wiedergewäblt die Herren Anton Reimann, Fricdr. Nottig und Richard Rußland, als Ausschußmitglieder die Herren Ernst Cäsar und Hermann Köneke. Annahme fand der Antrag des Vorstandes, be treffend die Aushebung deS Schulgeldes. * Wertvolles Geschenk. Von dem hiesigen Antiquitäten händler Herrn F. F. Jost ist in sehr dankenswerter Weise dem Mineralogischen Museum der hiesigen Universität ein recht wertvolles Geschenk zu teil geworden: ein als ab gerundetes Oktaeder kristallisierter rober Diamant im Ge wicht von 1,7 gr aus den Diamantgruben von Kimberley, zwei Stufen braunen Quarzes verwachsen mit beträchtlichen Mengen von gediegenem Golde, zwei Heinere Goldklümpchen -sogen. NuggetS), sowie eine Partie von sogen. Waschgold in kleinen Füttern. Letztere Gegenstände aus Victoria in Australien berstammend, wurden von Herrn Jost während seines dortigen Aufenthaltes gesammelt. Missionswcsen. Ter Kandidat der Theologie Martin Schäffer, gebürtig aus Leipzig, ist in den Dienst der Evan gelisch-lutherischen Mission getreten. Seine unlängst er folgte Abordnung vollzog im Auftrag des Missionskolleaiums Herr Professor l). Jhmels. Missionar Schäffer wird unter den Taumle» in Indien wirken, wo auch sein Vater von 1364 bis zu seinem am 30. Januar 1890 erfolgten Tode der Leipziger Mission besonders als Leiter der Zentralschule in Trankebar treu gedient hat. vahnhofsmtssion. In etwa 30 großen Städten Deutschlands wird sie ausgeübt, um ankommende zunge, unerfahrene Mützchen vor den Ausbeutungen gewissenloser Agenten, vor so mancherlei Versuchungen und Verführungen zu bewahren, um ihnen Dienst und Stellungen zu vermitteln und sie für christliche Jungfrauen vereine zu gewinnen. Auf den Vortrag, den beute abend ' ,9 Ubr im Ev. Vereinshause Herr 1'. Burckhardt (Berlin) über die in unseren Tagen so überaus notwendige Arbeit hält, sei nochmals aufmerksam gemacht. Der Eintritt ist frei, zu besonderen Plätzen sind Karten für 50 an der Kasse des Bereinshauses zu haben. Ein neuer Schwindel. In einer Villa in der Egelstraße erschien heute ein junger Mensch von etwa 18 Jahren mit einer quittierten Rechnung über angeblich für den Hausherrn gelieferte Ausbesserungen an einem Fahrrade. Die Rechnung wurde ohne genauere Prüfung bezahlt, erwies sich aber dann als völlig erfunden und gefälscht. Der Betrüger wird sein Glück wahrscheinlich auch an anderen Stellen versucht haben. Die Rechnung war unterschrieben: Albin Winter, Schlosser und Mechaniker. * Eröffnete Voruntersuchung. Gegen den vor einigen Tagen verhafteten Kernmacher Lim per in L.-Volkinarsdorf ist nun die Voruntersuchung eröffnet worden wegen Giftmordversuches nnd Mordes (Erdrosselung) seiner Ehefrau. * Falsche Vermutung. Wie wir mitteilten, fand man vor einigen Tagen den Studenten der Oekonomie L. aus Göppingen im Forslbezirk Leutzsch erschossen auf. Im Anschluß an dieses Vorkommnis war in der Presse geschrieben worden, in der Heimat deS Studenten vermute man, daß dieser einem Duell bez. einem amerikanischen Duell zum Opfer gefallen sek. Die Untersuchung hat, wie wir erfahren, ergeben, daß diese Vermutung völlig un begründet ist: der junge Mann hat sich aus Schwer mut erschossen. ftf Ins Krankenhaus. In selbstmörderischer Absicht schoß sich gestern nachmittag in der 2. Stunde ein an der Thomas ins- straße 1 wohnhafter 51 Jahre alter Kaufmann von hier, mittels Revolvers in den Kopf. Er erreichte indeß seinen Zweck nicht, sondern wurde uoch lebend nach dem Stadtkrankenhause ge bracht. — Einem iu einer Maschinenfabrik in Leipzig- Plagwttz tätigen 17 Jahr« alten Schlosferlehrling auS Großstädteln stürzte in einer Fabrik an der Kantstraße rin schweres Stück Maschinenteil auf den rechten Arm. Der junge Mann ertitt hierbei einen Armbruch. — Beim Verlaßen eines Eisenbahnabteils auf dem Berliner Bahnhofe kam am Montag abend ein 56 Jahre alter BerlagSbuchhändler vom Schleu niger Wege hier zu Falle. Hierbei zog sich der Maun einen Bruch des linken Fußknöchels zu. — Ein in der Molt ke straße wohnhafter 30 Jahre alter Bremser zog sich beim Schließen einer Abteiltüre eine Quetschung deS linken Mittelfingers zu. Die Verletzung wurde von dem Manne nicht beachtet, so daß sich in kurzer Zeit die Anzeichen einer Blutvergiftung bemerkbar machten. — Dir vor- bezeichiieten Personen fanden Ausnahme und bezw. Behandlung im Stadtkrankenhauie zu St. Jakob. — Dort fanden ferner Aufnahme ein 20 Jahre altes Mädchen au- Pödelwitz, sowie ein 17 Jahre alter Hausdiener aus Meerane, welcher beide Füße erfroren hatte. Vereine und Versammlungen. Der Hausväterverband im S. Bezirk der Rikolai-emeindr hält heute Mittwoch (vergl. die Anzeige in dieser Nummer) im Heim, Marienstr. 7 — Tauchaer Str. 6, seine Haupt versammlung ab. Auf der Tagesordnung steht: Jahres bericht, Kassenbericht und Ncutvahl des Vorstandes. Die Mit glieder, auf deren möglichst vollzähliges Erscheinen gerechnet tvird, werden hierauf besonders aufmerksam gemacht. Der Vaterländische Verein zu Leipzig-Anger-Erotten- dorf hält Mittwoch, den 27. Januar 1904, abends ,9 Ubr im Kuchengarlen lhinteres Gastzimmer) seine Hauptversammlung ab. Tagesordnung: 1. Vortrag des Herrn Rechtsanwalt l)r. Zöphel über „Die WahlrechtSreformbcwegung". 2. Jahres- bericht. 3. Rechnungsablegung und Entlastung. 4. Ergänzungs wahl de- Vorstandes. tt ZwanrigstcS Stiftungsfest des Hanschild - Schrcber- vereins zu Gohlis. Im Saale von Schloß Drachenfels hatten sich Mitglieder und Gäste in reicher Zahl zur Feier des Stiftungs festes eingesundeu. Tas Festkonzert wurde von der Kapelle des 106. Regiments auSgeführt. Bon den beiden Einaktern wurde namentlich der zweite „Höllenqualen" mik großem Beifall aufgenommen. Den Glanzpunkt des Abends bildeten die Vivlinvvrträge des Herrn Ernst Rödel - Leipüg. In der Romanze auS dem zweiten Violinkonzert von Winiawsti, sowie in einem Adagio von Rardini zeigte er gcsangvolleu und edlen Ton, während er sich im t'orpviuum mobile von Ries und im Ungarischen Tanz Nr. 5 von Brahms-Joachim als Meister der Technik erwies. Danlbare Ausnahme sanden auch die zwei von Herrn Seppi Schöpfer gesungenen Lieder: „Deutsche Worte aus Liebe zum Vaterland" und „Mei Teandl is sauber". Ein flotter Ball bildete den Abschluß deS wohlgelnngencn Festes und kielt die Teilnehmer noch lange fröhlich beisammen. * Sächsische Frchtschule. Am 20. Januar hielt der hiesige Verband seine C h r i st b e s ch c r u n g für Kinder würdiger Armen hiesiger Stadt im Etablissement „Tivoli", Zeitzcr Straße 32, ab. Nachdem der Vorsitzende die Erschienenen mit herzlichen Worten begrüßt sowie einige Erläuterungen über Zweck und Wesen des Vereins gegeben hatte und ein von einer jungen Dame gesprochener Prolog zu Gehör gebracht worden war, fanden noch einige auf die Weihnachtszeit Bezug habende Aufführungen statt. Hierauf hielt Herr Pastor vr. Krömer eine Ansprache, die auf alle Anwesenden einen großen Eindruck machte. Ter Gesangverein Leipziger Gast wirte bvk vortreffliäx Vorträge zur Verschönerung des Festes. Nach Beendigung der Vorträge fand die C h r i st b e s ch c r u n g statt, bei welcher 31 Kinder — 19 Knaben und 12 Mädchen — bedach: werden konnten Erstere, meistens Konfirmanden, er hielten vollständige Anzüge, letztere fertige Kleider nnd Schuh werk. Auch empfing zedcs Kind eine Christstolle, Nüsse usw. Da sich die Zahl der zu bedenkenden Kinder von Jahr zu Jahr erheblich steigert, so werden an die Verbandskasse immer größere Anforderungen gestellt. Es bleibt dal)er zu wün schen, daß sich recht viele hülfsbereite Menschen finden mögen, Vic das der Wohltätigkeit gewidmete Werk durch Lösung von Mitgliedskarten nach Möglichkeit unterstützen. * Verein für Volkswohl. DaS gestern im großen Saale des Zoologischen Gartens abgehaltene Winterfest deS Vereins ür Volkswohl Ivar sehr gut besucht. Vortreffliche, anregende Interhaltung wurde geboten. DaS Musikkorps des 107. Jn- antericregiments unter Leitung deS Herrn Srabshobomen Giltsch führte die Konzcrtmusik in trefflicher Weise aus Die Sängerabteilung des Vereins unter der Leitung des Herrn Musikdirektors E. Richter trug die Mannerchöre „Im Wald, im grünen Wald" von H. Schaffer, „Frühling im Herbst" von E. Richter, „Ter Gondelfahrer" von Schubert und „Deutsches Hecrbannlied" von Weißwurm in fein geschulter Durchführung vor. Herr Direktor Herrich hielt eine Ansprackie, in welcher er die Ziele und Bestrebungen, die Tätigkeit und die erreichten Erfolge des Vereins beleuchtete und hierbei der langjährigen opferwilligen Tätigkeit des Herrn Justizrats vr. Gcnscl Er wähnung tat. Er gedeckte sodann des Kaisers, der fest an das deutsche Volk und dessen Zukunft glaube, und schloß mit dem Wunsche, daß sich der Glaube des Kaisers erfüllen möge. Die Turner des Vereins führten eine Ncihc von Gruppierungen vor, die prächtige Bilder boten. Von den Mitgliedern der deklama torischen Abteilung deS Vereins wurde das einaktige Lustsviel „Fix — fertig — abgemachtI" von Treptow mit gutem Erfolge aufgcführl. Ten Darstellern, wie überhaupt allen Mirwirken- dcn deS Abends wurde durch reichen Beifall gedankt. Das Fest wurde mit einem Balle beschlossen * Am lO.Januar fand im Thüringer Höf dicHauptvcrsamin- lung deS Leipziger HarzklubzweigvcrcinS statt. Der erste Vor sitzende, Herr Franke, erstattete den Jahresbericht, wonach die Mitgliederzahl auf 267 gewachsen ist. Die Sammlung zur Erbauung einer Schutzhülle rm Harz ist bereits auf reichlich 150 <F gestiegen. Aus dem Kassenbericht ergab sich eine Ein nahme von 976,40 lF und eine Ausgabe von 920,70 ,/k, so daß ein Bestand von 55,70 verbleibt. Die Auskunftsstcllc hat auch im vergangenen Jahre fortgesetzt günstige Ergebnisse er zielt. Der bisherige Vorstand wurde einstimmig wictzcrge- wählt, zugleich wurde beschlossen, daß die Wahl auf 2 Jahre erfolgen tollte. Endlich wurde angeregt, das 10jährige Be stehen des Vereins durch ein größeres Stiftungsfest im März 1905 zu feiern. Es wurde ein Ausschuß gewählt, um die nötigen Vorarbeiten zu treffen. 6. In der in Schloß Nitterstein adgehaltenen Jahresver sammlung des Erzgcbirgözwrigvercins Leipzig wurden zu nächst 16 neue Mitglieder ansgcnommcu und vom ersten Vor sitzenden Herrn Schuldirektor R. Schmidt herzlich begrüßt. AuS den vom ersten Schriftführer Herrn Rcdaktionssekretär Kabisch erstatteten Geschäftsbericht ergab sich eine erfreuliche Entwicklung des Vereins. Der Mitgliederbestand stieg von 613 bei 80 Zugängen und 54 Abgängen, wovon 8 durch Todesfall, um 26 auf 639, namentlich wohl mit durch die anheimelnde Pflege der Geselligkeit in den Monatsversammlungen, dun- zwanglose Zusammenkünfte in (Gartenlokalen während der «ommermonate, durch größere Ausflüge und besonders durch die großen Feste, die im Jahre 1903 am 13. Januar (Weih nachtsfeier), 6. März und 23. Oktol»cr stattfanden und kehr zahlreich besucht waren. Die vom Verein unterhaltenen drei Schülerherberacn im Erzgebirge waren gut besucht: Marien berg (78), Schwarzenberg (110) und Eibenstock (133), außer dem wurden unterstützt die Schulerherbergcn der Zwcigvereine Zöblitz (32) und Neustädte! (41) Besucher. Von der neuen l5.) Auflage der Wanderungen im Erzgebirge wurden gegen 1000 abaesctzt. Großen Anklang fand auch toiedcr das vom ersten Schriftführer im Auftrage des Gesamtvorstandes hercruSgegebenc „Verzeichnis von Sommerfrischen im Erzge birge" mit 20 Abbildungen. Zu Bauten gemeinnütziger Art sind mehreren Zweigvercinen Unterstützungen von 60 100 und dem Bruderverein Eibenstock eine solche von 500 gewährt worden. Der vom Kassierer Herrn Lehrer Rudol Schmidt erstattete Kassenbericht ergab 4156,40 Einnahme und 3156,77 »E Ausgabe, also 999,63 Kassenbestand bei einem Reservefonds von 1000 <^t. Der HauShallpIan für 1904 weist 2150 in Einnahme und Ausgabe auf und wurde einmütig genehmigt. Die Vorstandswahl erfolgte durch Zuruf und er gab hie Wiederwahl des bisherigen Vorstandes mit Ausnahme deS durch Krankheit behinderten Herrn B. Dietrich, an dessen Stelle Herr Justizrat Wittenbecker trat. Der be währte VergnugunaS-Ausschutz wurde einhellig wiedergewählt. Nach kurzen geschäftlichen Mitteilungen trugen noch die Herren Robert Grosser und vr. pbil. Max Leuschel einige humo ristische Erzählungen in erzgebirgischer Mundart vor, die all gemeinen Beifall fanden. Der Kal. Sächsische Militärverein „Kaiserliche Marine", dessen Verein-lokal sich in Ulrichs Vier-Palast, PetcrSstrinweg, befindet, feiert Sonntag, den 81. d. M., in den oberen Räumen deS Kristall-PalasteS sein 21. Stiftungsfest. Die Festrede hat wiederum daS Ehrenmitglied des Vereins, Herr Marinepfarrer a. D. Wange mann übernommen. Ein kleines Theaterstück wird die luftigen aber auch ernsten Seiten des Marinelebens vorführen. Näheres wird noch durch Anzeige milgeteilt werden. Vergnügungen. Kriftall-Palast-Theater. Anläßlich de- Geburtstages Sr. Maj. des Kaisers findet heute eine große Gala-Festvorsieilung, in welcher sämtliche Künstler in ihren Glanznummern auflkrten, statt. — Auf vielseitiges Verlangen wird Freitag, den 29. d. M., ein Eltte-Abend ohne Tabakrauch abgehalten. — Artisten - Fest. Marcel! Salzer hat für da- Sonn abend, den 30. Januar, im Kristall-Palast stattfindend« Wohltätigkeits-Arlisten-Fest einen recht stimmungsvollen Prolog geschrieben, welchen er selbst vortragen wird. — VartötL Battenberg. DaS jetzige Programm, welches so ungemein viel Beifall fand bleibt nur noch auf einige Tage; cs dürfte sich daher empfehlen, sich Spezialitäten wie Brothers Wille, Allison Truppe, Georg und Gnsti Edler, Louise und Hermann Althoff usw. im Laufe der Woche doch cmzusehcn. Zcntraltheater. Die geistreiche Verwegenheit, die unter dem Titel „Ein peinlicher Zwischenfall" mit täglich wachsendem Erfolge im Zentraltheater ausgesiihit wird, bleibt nur noch bis Ende dieser Woche aus dem Spielplane. Im Schloftkellcr findet beute abend zu Kaisers Geburtstag große- Festkonzert und Ball statt. TaS Konzert wird vom Musikkorps des Köiiigs-Jnfanterie-Regimenls unter Leitung des Herrn I. H. Matthey auSgeführt. Tret Linden. Zur Feier des Geburtstage- Kaiser Wilhelms 1l. findet heute abend von 8 Ubr ab rin große- patrio tische- Fest-Konzert, auSgesübrt von dem Leipziger Kon ert« Orchester G. Kurth, statt. Der übermorgen, Freitag den 29. Januar, stattfindende Große Maskenball, darstellend „Ein Fest beim Prinzen OrlosSky", verspricht die voriährige Veranstaltung noch zu übertreffen. Nach jeder Richtung hin soll auch diesmal das vor- nehme Gepräge des Festes gewahrt werden. Alle- Nähere wolle man ans den Anzeigen ersehen. Im Hötel de Sa^e beginnt heute da-Konzert der Tambuntza- Kapelle bereits uin 6 Uhr. Im Tchlofthos, dem von Herrn OScar Brückner in der Schloß- gajlc 10 neu eingerichlelen Restaurant und Cafö finde» jetzt täg lich große Wiener Praterseste statt. Ans -ev Umgegend. * Leutzsch, 26. Januar. Ein hier wohnhafter ungenannter Wohltäter hat dem Gemcindevorstand 200 Zentner Brikett- rur Perteilung an diesige Ortsarme überwiesen. In de» letzten Wochen sind bereits auS Mitteln der Armenkasse 200 Zentner Briketts verteilt worden. * Leutzsch, 26. Januar. DaS hiesiae Volk Sb ad wurde im letzten Jahre mehr benutzt als im Vorjahre. Es wurden 1903 insgesamt 11 437 Badekarten abgesetzt — ohne die Wannenbäder, gegen 8450 im Jahre 1902. Der Gesamt auswand des Brausebades beläuft sich jährlich auf rund 3200 AuS der Gemeindekasse sind jährlich l2—l300 zuzuschießen, eine Summe, die in Anbetracht dieser all gemeinen WohlfahrtSeinrichtung vom Gemeinderate immer gern bewilligt wurde. Zweifellos könnte die Benutzung des BaveS eine größere sein, namentlich aus den Kreisen, die früher wiederholt für Errichtung eines BolksbrausebateS eintraten. Wenn nicht seinerzeit bei Erbauung des hiesigen Bades ein ungenannter Menschenfreund 10 060 für diesen Zweck ge stiftet hätte, so müßte die Gemeinde fast für jedes Brausebad 10 für Betriebsaufwand zuschießen. * Probstheida, 26. Januar. Bei Bearbeitung des Höhen- punktnetzes für die Stadt Leipzig sind auch hier einige Höhenfestpunkte angebracht worden. Das Leipziger Tief- bauamt ist nun von der Gemeindeverwaltung gebeten worden, noch einige solche Punkte in der Haup tst raße zu schaffen. — Der HauShaltplan für das Jahr 1904 weist einen Fehl betrag von insgesamt 18 100 auf. Hiervon entfalle» 8927 .«! auf die Schulkaffe. Zur Deckung deS Fehlbeträge- sollen 4800 Grundsteuer nnd 13 300 Einkommensteuer erhoben werden. Mockau, 26. Januar. Im verflossenen Jahre ge langten beim hiesigen Stan besamte 200 Geburtsfälle (23 mehr als im Jahre 1902) zur Anmeldung. Geboren wurden 141 Kinder männlichen und 158 weiblichen Ge schlechts, darunter 13 uneheliche Knaben und 13 uneheliche Mädchen. Aufgebote wurden 43 ausgenommen, Ehe schließungen 39 vollzogen. Die Sterbesälle, in Summa 145, verteilen sich auf 81 erwachsene Personen und 114 Kinder — Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Dezember 1903 Einzahlungen im Betrage von 44 145,85 bewirkt. Tic Rückzahlungen betrugen dagegen 7261,40 Seit dem 1. Juli beliefen sich die Einlagen auf 253 881,64 die Rückzahlungen dagegen auf 32 291,40 Über 20000 für den deutschen Export wichtige über seeische Import- und Kommissionssnmcrr sind Empfänger des in englischer, spanischer, portugiesischer und fran zösischer Sprache gedruckten und direkt per Kreuzband versandten „Export Trade Journal"! 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