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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.01.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-01-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190801046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19080104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19080104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-01
- Tag1908-01-04
- Monat1908-01
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.01.1908
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stände» «kassenen Bestimmungen, deren Beobachtung er forderlich tst, vorzulegen. Was den Lehrvertrag anlangt, so bedarf dieser der Genehmigung de» Vormundschaft», gertcht». Bor dieser tst der Mündel selbst vom Amtegericht zu hören und ihm deshalb zuzusühren. Mit der vorzu- legenden Lehroertragsurtunde tst «ine Abschrift zu über reichen, die bet den SerichtSoktea zu verbleibe» hat. —* In den letzten Tagen ist verschiedenen Geschäft«, leuten eine Druckschrift zugegangen, in der zur Teilnahme an einem »Internationalen Wettstreit in Madrid 1907- aufgefordert wird. Die Handelskammer Dresden warnt vor einer Beschickung diese» angeblichen LusstellungSunternehmens, das offenbar lediglich den Ver kauf von Medaillen und Auszeichnungen zum Zwecke habe. Der Letter des „Internationalen Wettstreites- bietet in seinem Rundschreiben Medaillen zum Preise von 500 Pesetas bi» herab zu 7 Pesetas an und sichert jedem Wettbewerber ein« Auszeichnung zu. Di« Einsendung der auszuzrichnenden Arbeiten oder auch nur von Mustern derselben wird nicht erfordert. Nach dem Inhalt des Prospektes sollte der „Internationale Wettstreit" in der Zett vom 16. bis 31. Dezember 1907 stattfinden. Augenscheinlich hat aber der „Wettstreit" di« von seinen Veranstaltern erhofft« Anziehung auf di« Geschäftstreibenden nicht auSgeübt, sodaß sie jetzt noch nachträglich ihre Medaillen in Deutschland abzusetzen suchen. Es sei unter diesen Umständen nachdrücklich darauf htngewieseu, daß nach gerichtlichen Erkenntnissen die Der» Wendung derartig erlangter Auszeichnungen in Geschäfts- anzeigen u. s. w. den Tatbestand deS unlauteren Wettbe werbs erfüllt ünd daher strafbar ist. — Da» ungesunde Spekulantenwesen im Baugewerbe wird durch die Tatsache demonstriert, daß von 382 im Jahre 1905 in Leipzig zur Versteigerung ausgebotenen Grundstücken, 167 Eigentum von Besitzern aus dem Baugewerbe waren. Im Jahre 1906 gehörten von 385 Besitzern zwangsweise versteigerter Grundstücke 160 der Baubranche an. In den ersten drei Vierteljahren des Jahres 1907 kamen 268 Grundstücke zur Zwangsver steigerung, von denen 118 dem Baugewerbe zuzurechnen waren. Besonders bemerkenswert ist, daß unter den zur Zwangsversteigerung gelangten Grundstücken, die Besitzern au» dem Baugewerbe gehörten, sich im Jahre 1905 72 (unter 167 Grundstücken) Rohbauten d. h. unvollendete Häuser befanden. 1906 belief sich die Zahl auf 75 (unter 160), 1907 auf 39 (unter 118) Rohbauten. - Poppitz, 4. Januar. Am.Donnerstag wurde auf hiesigem Revier Treibjagd abgehalten, bei der 192 Hasen zur Strecke kamen. Bedeutend größer war das Ergebnis im Vorjahr, denn damals wurden 330 Hasen geschaffen. * Gröba, 4. Januar. Ein kirchlicher Familien abend findet am HohneujahrStage hier im Gasthof „zum Anker statt. Die Hauptdarbietung de» Abend», dem zahlreicher Besuch gewünscht sei, wird ein Vortrag mit Lichtbildern über die Mission in Afrika sein. Diesem Vortrag geht eine WeihnachtSschlußfeier voraus. * Pochra, 4. Januar. Die Streck« der am Donner»- tag abgehaltenen Treibjagd betrug 43 Hasen; im Vorjahre waren 76 Hasen erlegt worden. * Lichtensee. In die seit 1902 bestehende Kon» firmandeusparkafse, gegründet vom Evangelischen Arbeiter verein , wurden im vorigen Jahre 1592,80 M. eingezahlt und 1094,80 M. zurückgefordert. Der Gesamtbestand be- trägt etwas über 4500 M. und gehören dazu 87 Einleger. Großenhain, 3. Januar. Im Verhandlungrsaale der Königl. NrmShauptmannschaft Großenhain erfolgte heute vormittag die Neuwahl von fünf Vertretern der Höchstbesteuerten zur Bezirksversammlung. Die Wahlbe teiligung war eine verhältnismäßig sehr rege, denn von 200 Herren machten 60 von ihrem Wahlrechte Gebrauch. Gewählt wurden di« Herren Kaufmann Braune-Ristsa, Gutsbesitzer und LandtagSabgeordneter Greulich-Gröba, Fabrikbesitzer Hampe-Großenhain, Oekonomierat Schaeffer- Jahnishausen und Kammerher Freiherr von Tpörcken auf Berbisdorf. Die Funktionsdauer der gewählten Herren währt vom 1. Januar 1908 bis zum 81. Dezember 1913. — Bet der gestrigen Oberforstmeisterjagd auf Revier Skassa war folgendes Ergebnis zu verzeichnen: ES wurden zur Strecke gebracht 865 Hase». Davon erlegte Se. Majestät der König 49 und Se. Königliche Hoheit der Kronprinz 7 Hasen. ** Dresden, 4. Januar. Am 30. Dezember 1907 fand im Sitzungszimmer des Verbandes Sächsischer In dustrieller die erste Sitzung des Vorstände« der neubegrün deten Ortsgruppe Dresden unter dem Vorsitze de» Herrn Kommerzienrat Marwitz statt. Im Mittelpunkt der Ver handlungen des Vorstandes stand die Frage der Kohlen teuerung. Di« Klagen über die rigorosen Bestimmungen der von den Kohlenwerken den Abnehmern aufgezwungenen Kontrakte werden aus allen Kreisen der sächsischen Industrie laut, so daß eine Abhilfe dringend erforderlich scheint. Im weiteren wurde der Entwurf eine» OrtSstatut« der Stadt Dresden, die KrankenversicherungSpfltcht der selbständigen Hausgewerbetreibenden betr., einer eingehenden Beratung unterzogen. Di« Ergebnisse dieser Beratung sollen an den Rat der Stadt Dresden berichtet werben. — Wie wir schon kur- mitteilten, hat der Finanzminister Dr. v. Rüger vor kurzem den geschäftsführenden Ausschuß de» Sächsischen Lehrerverein» in Audienz empfangen. Die au» den Herren Oberlehrer Leuschke, Direktor Laube und Oberlehrer Schön bach bestehende Deputation hatte in dieser länger al» «ine Stunde währenden Unterredung Gelegenheit, auf die überaus mißliche wirtschaftliche Lage der Minimalstellen inhaber de» Königreich» Sachsen nachdrücklich hinzuwetsen und dem Finanzmintster die Wünsche der Lehrerschaft hin sichtlich der Vesoldunglverhältnisse zu unterbreiten. Die Deputation schied von dem Herrn Finanzminister in der Ueberzeugung, daß e» dem letzteren nicht am guten Willen fehl«, di« Schwierigkeiten zu beheben, di« sich der von der L Ständekammer gewünschten GehaltSreaelung noch ent gegenstellen. — Der Verein zur Förderung Drerbens und de» Fremdenverkehr» hat beschlossen, für die Mitglied« des Verein» hübsche v«rein»tafeln Herstellen zu lassen. Diese Tafeln sollen die Aufschrift trage«: „Mitglied det Verein» zur Förderung Dresdens und des Fremdenver kehrs" und sollen dabet so hergrstellt werden, daß sie in jedem Geschästslokal anstandslos aufgehängt werden können. Der Vorstand verfolgt hiermit den Zweck, dem leider in der Fremdenwelt beim Einkauf in fremden Städten allge mein verbreiteten Vorurteil zu begegnen, daß Fremde nicht in gleich preiswerter Weis« bedi«it werden wie Einheimische, die mit den inländischen Preisen und Verhältnissen besser oder genauer vertraut sind. Der Vorstand will »ach Ein führung dieser vereinStasrln es sich angelegen sein lassen, in geeigneter Weis« dafür zu sorgen, daß in den Kreisen der nach Dresden kommenden Fremden es bekannt wird, daß in all den Geschäften, in welchen di« erwähnten Ber- etnstafeln sich befinden, ausschließlich gleiche feste Preise für Einheimische und Fremde gefordert werden. — Da« jetzt allerorten auffallende Plakat der Großen Kunst ausstellung Dresden 1908 fesselt durch sein« Eigenart das allgemein« Interesse in hohem Grade. Bon dem jung fräulichen schönen Körper, die Kunst darstellend, find die Schleier herabgefallen, da» Haupt umspielt goldene» Haar, beide Hände umfassen Bündel goldner Lorbeerzweige. Die diesjährige Große Kunstausstellung umfaßt nicht nur Werke der Malerei, der Plastik und der Grisselkunst, sondern auch eine Sonderausstellung: Kunst und Kultur unter den sächsischen Kurfürsten, und eine altjapanische Abteilung. Der EröffnungStermin der Ausstellung ist auf den 1. Mai festgesetzt worden. Stebenlehn. Nach jahrelanger Pause gab e» hier am Neujahrslage wieder einmal Feuer. E» brannte abends nach 7 Uhr dar Hintergebäude der Bäckerei von Lößnitz an der Albertstraße. Durch die starke Rauchentwicklung fanden dabet zwei fette Schweine den Erstickungstod. Bei diesem Schadenfeuer fand zum ersten Male die im vorigen Jahre an Stelle der früheren Freiwilligen Feuerwehr neu errichtet« Pflichtfeuerwehr Gelegenheit zur Betätigung. Löbau. Erfroren aufgefunden wurde am NeujahrS- morgen in einer Steinklopferbude bei Taubenheim der 64jährige Steinarbeiter August Adler. Er hatte den Silvesterabend mit Freunden verlebt und sich dann in der Steinklopferbude zum Schlaf niedergelegt. Infolge der strengen Kälte schlief er bald ein, um nicht wieder aufzu- wachen. Freiberg. Attk Donnerstag Morgen 8 Uhr wurde der Jäger Weidauer von der 2. Kompagnie de» 1. Jäger bataillon« Nr. 12 in dem auf der Flur de» Kanzleilehn gute» Langenrinn« gelegenen Kunstgraben (Wernergraben) tot aufgefunden. Er tst zweifellos vom Wege abgekommen und in den unverdrckten Graben gestürzt. Lichtenstein. Ein schreckliche» Unglück ereignete sich am Donnerstag mittag in der Wohnung des Maurers und Bergmann» Emil Naumann. DaS etwa 8jährige Töchterchen war in Abwesenheit der Mutter dem glühenden Ofen zu nahe gekommen, sodaß ihre Kleider in Brand ge rieten. Aus ihre Hilferufe eilte der Vater herbei, der das Kind nach dem Treppenpodest trug. Hier befreiten zwei hilfsbereite Männer das Kind von der brennenden Kleidung. E» hat aber so schwere Brandwunden erlitten, daß es kaum mit dem Leben davonkommen dürfte. Auch der Vater ist durch di« Flammen verletzt worden. 88 Planitz, 3. Januar. In Planitz hat Kammer herr von Planitz ein Evangelisches Jünglingsheim gestiftet, das vor kurzem unter zahlreicher Beteiligung geweiht worden ist. Zwickau. Gestern fand di« gerichtlich« Sektion der Leiche des bei einer Fechtübung erstochenen Ingenieur- schiller» Sergiu» Jwanov statt. Letzterer entstammt einer hochangesehenen russischen OsfizlerSfamilte. Der Vater war StabSrittmeister bei einem Husarenregiment. Auch Sergius Jwanov diente vier Jahre lang al» Marineleutnant, ging dann wegen der russischen Wirren nach Deutschland und wandte sich dem Studium der Elektrotechnik zu. Der Er stochene, sowie auch der Täter, der 19 Jahre alt« Ingenieur schüler Madatow, werden allgemein bedauert. —- Dak Treibhausstuhlgerüst des älteren Morgensternschacht«» bei Zwickau wurde «in Raub der Flammen. Der Schaden wird auf mindestens 80000 M. geschätzt. Die Mannschaft war kurz vorher auSgefahren, sonst hätten schwere Unfälle eintreten können. Werda». Auf noch unaufgeklärte Weise war in dem Eisengießereigrundstück der Firma C. F. Ditte», Werdau, G. m. b. H., ein Schadenfeuer entstanden. E« waren in einem Ntedeclags- bez. Kohlenschupprn aufgestapeltr Brenn vorräte in Brand geraten, die weiter durch die im Schuppen aufbewahrten Modelle reichliche Nahrung fanden. Noch bevor die sofort alarmierte freiwillige Feuerwehr am Brandplatze erschien, stand der ziemlich umfangreiche Schuppen mit samt seinem Inhalte in vollen Flammen. El au» nitz b. Sayda. Tödlich verunglückt ist beim Nuscheln der im 10. Lebensjahre stehend« Sohn der Wirt- schaftSbesitzerS Polstetn hier. Der bedauernswerte Knabe zog sich durch einen Sturz vom Schlitten so schwer« Ver letzungen zu, daß der Tod nach wenigen Stunden «intrat. 88 Leipzig, 3. Januar. Im gegenwärtigen Schul jahr 1907/08 tst in Leipzig zum ersten Male ein umfäng- ltcher Versuch in sechs Volksschulen — vier Bürger- und zwei Bezirksschulen — mit der Einführung de» sogenann ten ungeteilten Unterricht» dergestalt gemacht worden, daß nur an Vormittagen Schule gehalten worden ist. Anfang Dezember v. I. gab nun da» Schulamt 9000 Stimmzettel an die Eltern der betreffenden Schulkinder au», auf denen sie ihre Beobachtungen sür oder gegen den ungeteilten Unterricht abgeben sollten. E» waren 89 Prozent der Ellern für den bloßen Vormittagsunterricht und infolge- dessin hat der Schulausschuß nun die Beibehaltung dieses Unterrichts an den genannten Schulen beschlossen. Leipzig, 2. Januar. Bor Eintritt in die heutige Verhandlung gegen den „Bankier" Medel teilte der Vor sitzende mit, daß der Angeklagte in eine Strafe von lOO Mark wegen Ungebühr vor Gericht genommen worden sei. Rtrbel war wegen der Bekundungen der Sachver ständigen in der vorigen Sitzung, in der ihm nachgewiesen wurde, bah er an Borspesen 86583 Mk. eingenommen, aber nur 17 838 Mk. ausgeliehen hatte, in grvße Erreg ung geraten. Er hatte hierbei einem Sachverständigen zu verstehen gegeben, daß. letzterer den Verhandlungen garntcht folge. Er forderte dann weiter, daß die Sitzung abgebrochen werde, da er zu erregt sei; man möge ihn nur ohne Rücksicht auf seine Erregung bestrafen. Tie Sitzung wurde infolgedessen tatsächlich abgebrochen und Riedel in die erwähnte Strafe gewmmen. In der heu tigen Verhandlung V-^hnete der Sachverständige Dr. Jäger, Ttreltvr des, Vereins für Kreditform, die ein geholten Auskünfte als völlig nichtssagend. Sie seien fast alle schematisch ungünstig abgefaßt gewesen. Liess, wie das! ganze Verfahren lasse darauf schlretzen, daß zwi schen Riedel und der Kürthschen Auskunftei eine Verab redung bestanden habe, möglichst nur schlechte Auskünfte zu erteilen, damit Riedel einen Grund gehabt, daS ge wünschte Tarlehn abzulehnen. In der Tat sind z. B. in einem der geschäftlich stillsten Monate, im September 1906, in dem dreihundert Darlehnsgesuche in Höhe von etwa 330000 Mark eingegangen waren, nur ganze vier Darlehen im Gesamtbeträge von 500 Mark gegeben wor den. Andererseits sind aber in diesem Monat 3339 Mark au „Spesen" vereinnahmt worden. Tie Verhandlung wird in Kürze beendet werden. — Tie Leipziger Neujahrs'leder messe ist nur schwach beschickt, dennoch! entwickelte sich daS Geschäft anfangs nur schleppend. Später stellten sich zwar zahlreichere Käufer ein, aber der bisherige Mangel an Unternehmungslust und die leidige Zaghaf tigkeit lasten noch immer schwer auf dem Geschäft. Tie Haltung der Gerber ist jedoch entschieden etwas fester, da mau sür den Januar ein flottes! Geschäft erwartet. Tie Preise haben sich im allgemeinen, auf seitheriger Basis! behaupten können. Aus dem Gerichtssaal. * Riesa, 4. Januar. Der Arbeiter F. H. E- V0n hier besuchte am 6. November als Zuschauer den Zirkus, der auf dem Schützcnplatze Vorstellungen gab. Weil E. aber dem Restantenregulativ unterstellt ist, brachte ihn ein Schutzmann zur Anzeige wegen Uebertretung des Regu lativs und der Stadtrat verfügte über ihn eine dreitägige Haftstrafe. E. beantragte gerichtliche Entscheidung, die heute beim Schöffengericht zur Verhandlung stand. Nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme war erwiesen, daß er den ZirkuS besucht hatte, nicht aber, ob er dort auch Bier getrunken habe. Ter Vertreter der Kgl. Staatsanwalt schaft beantragte Bestrafung des Angeklagten wegen Ueber tretung des Regulativs, durch das nicht nur der Besuch der Schankstätten und der übermäßige Alvoholgenuß, son dern der übermäßige Aufwand überhaupt bei den dem Regulativ Unterstellten verhindert werden solle. Tas Schöffengericht gelangte aber zur Fretsprechung. Es sei nicht erwiesen, daß der Angeklagte gewußt hat, daß er eine Stätte betrete, in der auch tatsächlich Schank auS geübt werde. Ter Besuch der Schaustellung war für den Angeklagten nicht strafbar. Tas Gesetz, auf dem das Re gulativ beruht, gestattet den Gemeinden »nur, den Steuer restanten den Besuch von Schank- und Tanzstätten zu ver bieten. — Tie Elbarbeiter O. Sch. und O. R- waren deg ruhestörenden Lärms angeklagt, den sie in einer Schank wirtschaft än der Elbe am Abend des 29. Oktober verübt haben sollen. Sch. war außerdem beschuldigt, den Wirt bedroht zu haben. Tie Angeklagten bestritten die Schuld, durch die Beweisaufnahme wird aber erwiesen, daß beide in dem Lokal ruhestörenden LärM bez. groben Unfug verübten, Sch. aber außerdem den Wirt durch Bedrohung zur Hergabe von Bier bewogen hat. Tas Urteil lautete für Sch. auf 70 Mark, für R. auf 10 Mark Geldstrafe. —« Eine alt: Schuld hatte der Handarbeiter K. H. Sch. in Bornip abzuw ''m. Er war nämlich mit dabei ge wesen, als vor anderthalb Jahren in der Stehbierhalle des „Deutschen Hauses^ ein größerer Streit sich entspan nen hatte. Fünf der Beteiligten sind längst abgeurteilt, den sechsten, Sch., hat man lange vergeblich gesucht. Heute mutzte er sich nun wegen gemeinschaftlich verübten Haus!« friedensbruches verantworten. Mit 2 Wochen Gefängnis mutz er die Teilnahme an dem Auftritte sühnen. — Tie 28 Jahre alte verwitwete C. H. S, die für drei kleine Kinder zu sorgen hat, war der Versuchung erlegen, als sie bei einem hiesigen Schankwirt Aufwartedienste ver richtete. Sie nahm ein silbernes' Eßbesteck, ein Sahnen kännchen und eine Serviette mit und mußte sich nun wegen Diebstahls verantworten. Reumütig gibt sie ihr Vergehen zu. Tas Gericht billigt ihr mildernde Umstände zu und verurteilt sie zu 2 Tagen Gefängnis. — Gegen einen auf 6 Mark lautenden Strafbefehl, der dem Ar beiter F. M. W. tvegen am 30. November nachts zwischen 1 und 3 Uhr verübten fortgesetzten lauten PfeifenS zu ging, erhob er Einspruch und beantragte richterliche Ent scheidung. Sein Einspruch hat aber nicht den von ihm gewünschten Erfolg. Es' bleibt bei 6 Mark Geldstrafe, § Aus aller Welt. Aachen: Tas seit kurzem verheiratete Ehepaar Aldenhoven iu Vaals ist durch Kohlengas vergiftet auf gefunden wvrden. Hie Wiederbelebungsversuche hatten nur bei dem Manne Erfolg. — Kassel: Gestern vor mittag ist der Schnellzug 79 Frankfurt a. M.—Altona bei der Einfahrt in den Bahnhof Kassel Oberstadt auf den hydraulischen Prellbock aufgcfahren. Zwei Wagen sind gering beschädigt. Fünf Reisende meldeten leichte Kopsvertetzungen durch Herabfallen von Gepäckstücken, -r
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