Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.04.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-04-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190804302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19080430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19080430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-04
- Tag1908-04-30
- Monat1908-04
- Jahr1908
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- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.04.1908
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Riesaer H Tageblatt und Anxrlgrr (Elbeblav mr Aychey. D-earammMdresi« chW IFernsprechstell« Nr. -0. flr Re Michl. «mtSh-mptmmmsHast Großenhain, dar Michl. A«üSg«icht und dm Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat GröVa. SS. Donnerstag, SS. April 1SS8, abendsl S1. Jahrg. Da- Mesa« Tageblatt »scheint jeden Tag abend- mit Ausnahme der «mm. und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in d« Expedition in Riesa 1 Mark SO Psg., durch unsere Trüg« stet in» Han» 1 Mark SS Psg, bei Abholung am Schalt« der kaisxrl. Postanstallen 1 Mark SV Psg, durch de» Briefträger frei ins Haus 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. «nzeigen-Annahme sltr die Numm« drS Ausgabetage- bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße SS. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Gisverkanf betr. Wir geben hiermit bekannt, daß wir de« Vertrieb -e- ans dem städtischen Schlachthofe erzeugten -««steife- Hm Herman« Bertel, 8»cheM 82, HnchM ^r. S8, auf da« laufende Jahr übertragen haben. Herr Bertel wird da« Si« den Abnehmern zubringen bet einem Preise von 30 Pfg. für 1 Stange und 20 Pfg. für V, Stange. Bestellungen find an Herrn Bertel zu richten. Der EtSverlaas ans dem Schlachthofe selbst findet nur noch statt: an den Wochentagen von 5—*/,9 Uhr vormittag« und an Sonn- und Festtagen von 5—7 Uhr vormittag«. Der Tage-- ««d Abeudverkauf sSltt i« Ankmft weg. Der Pret« für da« Ei« beträgt: für den Prioathau-halt ......... pro Stang« 30 Psg. für gewerbliche Zwecke pro Stange 25 Psg. für die auf dem Schlachthofe verkehrenden Fleischer pro Stange 20 Pfg. Weniger al« ein« Stange wird auf dem Schlachthofe nicht abgegeben. Der Rat der Stadt Rief«, am 30. April 1908. Brgr. Mit Genehmigung der Königlichen AmtShauptmannschaft Großenhain werden di« KommuntkationSwege von Lichtens« nach HaidehSuser und von Lichtensee nach Tiefe««« wegen Ausbringen von Massenschutt vom 4. bis mit 8. Mai diese« Jahre« für den Fährverkehr gesperrt und dieser inzwischen auf den Kommunikation«»«- Lichtensee nach Wülknitz und auf den sogen. Bettelweg nach Tiefe««« verwiesen. Da« unbefugt« Befahren de« gesperrten Weg« wird nach § 366" de« ReichSstraf- gesetzbuch» bestraft. Ltchtensee, am 29. April 1908. Der Semeindevorstand. Mit Genehmigung der Königlichen AmtShauptmannschaft Großenhain wird der Dorfweg in Rünchritz wegen Aufbringen von Maffenschutt vom 4. bis 9. Mai diese« Jahre« für den Fährverkehr gesperrt und dieser inzwischen über Zschaite« verwiesen. Da« unbefugte Befahren de« gesperrten Weg« wird nach 8 366 " de« ReichSstraf- gesetzbuch« bestraft. Nünchritz, am 30. April 1908. Der Gemeindevorstand. Am 8. Mai 11 Uhr vorm. kommt im Kasernenhof de« Regiment ei« dtenstuvbraachbares Krümperpferd zur Berstetgerung. 1. Abt. S. Feldart.,Rgmts. «r. 3S. Oertliches und Sächsisches. «t-Ia, S0. «,-U 1S0S. Da« GeschäftLzimmer der 4. Feldartillerie- Brigade Nr. 40 und de« Garntson-Kommando« ist nach der Pausttzirstr. 22 pari, in da« Hau« de« Schlöffe» meister» Jäger verlegt worden. —* In dem an Aufruhr grenzenden Auftritt, der sich in der Nacht zum Montag vor Höpfner» Hotel abge spielt hat, find weitere Feststellungen von Namen Beteiligter erfolgt. Die Angelegenheit scheint einen ziemlichen Umfang anzunehmen. Fünf der Beteiligten befinden sich beim Kgl. Amtsgericht in Untersuchungshaft. —Ll. Der im zweiten Dtenstjahr stehende, au« Leipzig gebürtige Kanonier Gustav Wtldgrube vom 6. Feld artillerie-Regiment Nr. 68 hat nach dem Zeugnis seine« Batteriechef« den Dienst immer etwa« wiederwillig getan, er wird dabet al« ein widersetzlicher, schwer zu behandeln der Mann geschildert, aber er hat sich während seiner ganzen Dienstzeit bisher doch »och keine Straf« gezogen. Am 4. April d. I. hatte er nun beim Frühstalldienst einen Auftritt mit dem Sergeanten M., wegen dessen er sich gestern vorm Chemnitzer Kriegsgericht zu verantworten hatte. W. war al« dienstfreier Kanonier mit zum Pferd» wischen befohlen worden. Al« der Sergeant M. al« Futter meister früh 5 Uhr den Stall betrat, saß W. auf einem Streuhaufen und schlief. Der Sergeant machte ihn durch Zurufe munter, W. behielt aber die Hände vorm Gesicht und sagte, er habe Kopfschmerzen. Schließlich stand er doch auf, nahm aber nicht Stellung, sondern stellte sich breit beinig vor M. hin und ging dann auch an seine Arbeit. Dem nach einiger Zeit an ihn ergangenen Befehl, der Vatteriebestimmung entsprechend die Strickjacke au«zuziehen, kam W. nicht nach und nun wurde er arretiert. Die« Verhalten, da« sich al« schwerer Ungehorsam in einheit lichem Zusammentreffen mit Achtung-Verletzung charakterisiert, brachte dem Angeklagten sieben Wochen Gefängnis ein. —Ll. Au« dem Remontestall entwendete der Fahrer 2. Kasse Max Alfred Porge« vom 6. Feldarttllerie-Regt- ment Nr. 68 am 31. März d. I. ein Koppel in der zu gestandenen Absicht, den Tragriemen wegzuschneiden und ihn al« Leibriemen auch nach seiner Entlassung noch zu tragen. P, der im September v. I. schon wegen schweren Diebstahl« bestraft worden ist, wurde zu drei Wochen strengem Arrest und erneute Versetzung in die zweit« Klasse de« GoldatenstandeS verurteilt. —* Der Mat, der ja alle« neu macht, findet dies mal bet seinem Eintritt noch viel zu tun und er wird sich in seinem WitterungSoerlaüf« wesentlich ander« gestalten müssen, al« sein Borgänger, der so kühl war, daß sich die Blumen und Knospen nur wenig hervorwagten. Dem Mat bleibt e« Vorbehalten, die noch ziemlich tief im FrühltngSschlummer ruhend« Erde nun mit Macht zu lrvecken, die Blumen in Fülle au« dem Erdreich zu locken und die schwellenden Knospen an den Bäumen zu öffnen, daß sich Auge und Her- erlabe an dem Duft und der Schönheit neuerstandener FrühltngSpracht. „Drauß' ist alle« so prächtig" klingt« im Maien, wenn dann au» allen Zweigen de« Maien frische« Grün hervorbricht. Aber e« grhürt auch laue Lust und wärmender Sonnenschein dazu, wenn di« Menschen di« rechte Freude an der sich ver- jüngenden Natur haben sollen. Der April hat in dieser Beziehung völlig versagt; möge sein Nachfolger besser sein, daß Jeder techt von Herzen mit einstimmen kann: O Welt wie bist du wunderschön — im Maien I —* Bet der Austeilung de« großen Lose« der diesmaligen sächsischen Landeslotterie hat, wie man uns mttteilt, die Glücksgöttin auch einige Arbeiter de« hiesigen Eisenwerk« bedacht. Zwei Arbeiter spielten gemeinsam ein Zehntel de« SlückSlose«, so daß nun jeder von ihnen da« hübsche Sümmchen von über 20000 M. erhielt. Aber wie da« Schicksal oft wunderbar spielt, so auch in diesem Falle. Nur einer kann sich seine« Glücke» freuen; sein Mitspieler ist vor ca. 14 Tagen verstorben. Er sollte da« Glück, da» Fortuna für ihn bereit hatte, nicht mehr erleben. Da er aber «ine Familie hinterließ, die e« recht gut gebrauchen kann, kommt da« Geld dennoch in die rechten Hände. —, Das „Tresd. Journal" veröffentlicht folgende Notiz: Ende voriger Woche haben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Berlin vorläufige Verhand lungen mit Vertretern des Sächsischen Finanzmini steriums über den Beitritt der Sächsischen Staatseisen- bohnverwaltung zum Preußischen — später Deutschen — Starrtsbahn - Wagenverband stattgefunden. Dem Vernehmen nach Machjen sich zunächst noch we> teve Berechnungen nötig, nach deren Fertigstellung die Verhandlungen fortgesetzt werden sollen. 7— Das Kultusministerium hat beschlossen, von di» seM Sommer an di« Ferien der höheren Schulen Sachi- sens mit den Gerichtsferien zusamMenzu- legen. Auch soll die gleichje Einrichtung beiden Volks schulen ungeordnet werden. — Der Verein sächsischer Gemein de beamten hält seine diesjährige Generalversammlung in Zittau vom 18. Vis 20. JNli ab. In großen Zügen ist das Pro gramm des Festes bereits festgestellt. Für Sonnabend, den 18. Juli, ist ein Begrüßungsäbend in den „Wonen- sälen" geplant. Der darauffolgende Sonntag, der 19. Juli, wird durch ein Frühksnzert eingeleitet, dem sich am Vormittag die Generalversammlung im Bürgersaale des Rathauses ««schließen soll. Daraus folgt mittags ein Festessen im „Lindenhof", am Nachmittag eventuell ein Spaziergang in die Wtznau und abends ein Tänz chen im ,^Lindenhof". Am Montag vormittag werden di« Sehenswürdigkeiten von Zittau besichtigt, und am Nachmittag führt ein Extrazug die Festteilnehmer nach; Oybin, wo für den Abend „Münchszug" und Beleuchtung der Ruinen vorgesehen ist. — Am Montag landete unterhalb der großen Fähre in Mühlberg ein männlicher Leichjnam. Der Bote wurde als der Bootsmann Hermann Hoffmann aus Nünchritz rekognosziert, der bekanntlich vor einiger Zeit bei Meißen in die Elbe gefallen war. — Zu dem vom 9. bi« 11. Mat in Glauchau stattfindenden LandeSposaunenfest der sächsischen Jünglings vereine haben bereit« über 400 Bläser au« allen Teilen Sachsen« ihre Teilnahme angemeldet. Eie blasen nicht nur Posaune, sondern überwiegend Piston, Trompete, Alt- und Waldhorn usw. Posaunenchor ist der technische Au«- druck für die Schar dieser Bläser geworden. In Sachsen wurde 1889 der erste regelrechte Chor in Dresden be gründet, der zweite war der Glauchauer. Zwickau, Greiz, L.-ißen, Lei«nig, Plauen usw. folgten. Bor 10 Jahren zählte man in Sachsen zirka 140, heute sind e« ungefähr 700 Bläser. — Für den Gommerfahrplan sind al« Zähltage, an welchen bei allen Zügen mit Personenbeförderung di« Reisenden gezählt werden, festgesetzt worden der 17„ 18. und 19. Mat, der 18., 19. und 20. Juni, der 5., 6. und 7. Juli, der 5., 6. und 7. August und der 5., 6. und 7. September. —* Der Lutherverein zur Erhaltung der deutschen evangelischen Schulen in Oesterreich (Landesverband Sachsen) hielt am 24. April in den „Drei Raben" zu Dresden seine 1. Hauptversammlung ab, die von zahlreichen Ver tretern der einzelnen Ortsgruppen besucht war. In einer Ansprache gab der Vorsitzende de« Berein« einen kurzen Ueberbltck über Bedeutung, Wesen und Aufgaben der deutschen Schulen in Oesterreich. Die Mitgliederzahl de« Lutherverein« beträgt gegenwärtig 4000 in 45 Ortsgruppen. Zum Ort der nächsten Hauptversammlung, die in drei Jahren stattzufinden hat, wurde wiederum Dresden ge wählt. 88 Dresden, 29. April. Der Komplize der in Deutschland und im Auslande bekannten und berüchtigten, inzwischen für geisteskrank erklärten Einbrecher und Geld schrankknacker Kirsch und GorSkt, der 1866 in Hasselfeld geborene Schlächter, Händler und Geldschrankdieb Johann Karl Ferdinand Füflel hatte sich heute wegen de« in der Nacht zum 13. April 1907 von ihm, Kirsch und GorSkt im Büreau der Sächsisch-Böhmischen Dampf- schiffahrtS-Gesellschast verübten schweren Geld- schrankdiebstahl«, wobei den genannten mindesten« 10000 M. in bar und in Wertpapieren in die Hände fielen, vor der 2. Strafkammer des Dresdner Landgerichts zu verant- warten. Der Einbruch bei der Dampfschiffahrtsgefellschaft erregte derzeit wegen des Raffinements und der Verwegen heit, womit die Einbrecher zu Werke gegangen waren, in Deutschland große» Aufsehen. Kirsch, GorSkt und Füflel waren Mitglieder einer vortrefflich organisierten Geld schrankknackergesellschaft. Kirsch war der eigentliche Leiter der Bande und bereiste Deutschlands Hauptstädte, um ge eignete Diebstahlsgelegenheiten auszukundschaften. Nach dem in Dresden verübten Einbruch war die Bande eine Zeit lang spurlos verschwunden, bi« e« dem Dresdner Kriminalinspektor Becker mit Hilfe der Berliner Kriminal polizei gelang, die einzelnen Mitglieder in Hannover, Bres lau und Berlin ausfindig zu machen. K rsch und GorSki gelangten zunächst in Dresden unter ärztliche Beobachtung, was zur Folge hatte, daß da« Verfahren gegen sie ein gestellt und beide für geisteskrank erklärt wurden. Kirsch ist inzwischen in Dessau, SorSki in einer Berliner Irren anstalt interniert worden. Der allein übrigbleibende Füffel, eine ziemlich vornehme Erscheinung mit sicherem Auftreten, blieb während der heutigen Verhandlung gefesselt. Er ist wegen mehrerer schwerer, in Berlin verübter Einbruch«, diebstähle mit 5 und 7 Jahren Zuchthaus vorbestraft, be merkt hierzu aber, daß er einmal nur „Schmiere" gestanden habe. Auf ein« Frage des Vorsitzenden, ob er sich schull>ig bekenne, antwortet Füflel: „Da« geht mir jar nicht« anr
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