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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.08.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-08-31
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190808319
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19080831
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19080831
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-08
- Tag1908-08-31
- Monat1908-08
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.08.1908
- Autor
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«os. Beilage zum „Riesaer Tageblatt". Rotationsdruck and Brriag am, Langer t. Winterlich in Riesa. -» Für die Redaktion verantwortlich: SdwinPlaSntck In Riesa. Moatag, 81. August 1S08, abends. «i Jahrg. Kaisertage in de« Reichslande«. Tie am Sonnabend stattgefundene Parade ans dem Polygon bet Straßburg war trirtzj deS MgenS von einem sehr zahlreichen Publikum besucht, das nicht nur aus der Stadt Straßburg, sondern auch aus den um liegenden Ortschaften und sogar der weiteren Umgebung zusammengeströmt war. Gegen 10 Uhr ließt der Regen etwas! nach. Seine Majestät der Kaiser stieg am Ein gänge des Paradeseldes zu Pferde und begab sich an der Spitze der dort aufgestellten Fahnenkompagnie des Znfanterie-RegimentS „Markgraf Karl" (7. Branden burgisches) Nr. 60 aus das Paradefeld. Seine Majestät trug die Uniform einesl GeneralfeldMarschalls mit Man tel. Mir dem Kaiser ritten der Kronprinz, der die Uni form! seines Pasewalker KitrassiersRegiments angelegt hatte, und die drei anderen kaiserlichen Prinzen. Ter Kaiser übergab zunächst die neuen Fahnen in der Mitte beS Paradeseldes mit einer Ansprache an die Oberston der betreffenden Regimenter und begrüßte dann die Kric- gervereine des KorpsbezirkS, die überaus zahlreich er- schienen waren, indem er langsamen Schrittes die Fron ten abritt und viele der alten Krieger inS Gespräch zog. Nach Begrüßung der Reserve- und Landwehroffi- ziere ritt oer Kaiser an dec größten Tribüne vorüber, wv daS Publikum ihm! und der Kaiserin stürmische Ova tionen darbrachte. An der Parade nahmen der König von Sachsen, der GroWterzüg von Baden- der Herzog Von Sachsen-Koburg und Gotha und Herzog Albrecht von Württemberg teil. Tie Truppen waren in zwei Treffen aufgestellt, im zweiten Treffen die Berittenen. GS fand Nur ein Borbei marsch statt. Tie Infanterie defilierte in Regiments kolonne, die berittenen Truppen im Schritt. Ter König von Sachsen.führte das 6. Sächsische Infanterie-Re giment Nr. 105 vor, der Großherzog von Baden das 8. Mürttembergische Infanterie-Regiment Nr. 126, der Herzog Eduard von Sachsen-Koburg und Gotha die 9. Husaren, Feldmarschall Graf Haeseler ritt mit den an wesenden Schwadronen der 11. Ulanen vorbei. Tas Publikum brachte den Truppen, die trotz deS aufge weichten Bodens Vorzügliches leisteten, Ovationen dar. Ter Vorbeimarsch endete kurz nach 12 Uhr. Nach der Kritik und nach- Entgegennahme militärischer Meldungen setzte sich! der Kaiser mit den vier Prinzen-Söhnen an dis Spitze der Fahnenkompagnie und Standarten-Eska- dron und kehrte unter dem Jubel der Bevölkerung, die dicht gedrängt in den Straßen stand, in die Stadt zurück. Gegen 122/4 Uhr trafen die Kaiserin, die Kronprinzessin und die Prinzessin Eitel Friedrich vor dem Kaiserpalast ein, eine halbe Stunde später der Kaiser. Aus dem Wege, den die Majestäten Vom! Parade platze nach der Stadt zurücklegten, bildeten Gewerk schaften und Schulen Spalier. Vor der evangelischen Garnisvnkirche standen junge Burschen und Mädchen in Landestracht. Einige der letzteren sagten Gedichte auf und überreichten Blumen, wofür die Kaiserin Huldvollst dankte. IM Palais frühstückte die kaiserliche Familie mit dem Fürsten Fürstenberg, sowie mit den Tarnen und Herren des engeren Gefolges. Gegen 3 Uhr empfing die Kaiserin eine Reihe von Tarnen der Militär- und Zivilgesellschaft im Palais. Gegen 7 Uhr fand Parade täfel bei den Maje stäten statt, bei der Se. Majestät der Kaiser folgenden Toast ausbrachte: TaS 15. Armeekorps hat aM heutigen Tage mit Ehren eine glanzvolle Parade bestanden vor Seiner Majestät dem König von Sachsen,' vielen deutschen Fürsten und mir, und es ist mir eine Freude, Euerer Exzellenz nochmals meine vollste Anerkennung und dem Kvrps meinen Glückwunsch auszusprechen, auf histo rischem Boden, vor den Toren von Straßburg, der schönen Stadt! Ebenfalls erhebend aber war der An- blick der im bürgerlichen Gewände dem Korps gegen überstehenden Reihen alter Kampfgenossen aus der Zeit meines Großvaters, ebenso wie in Metz, und nicht zum mindesten hat es mich gefreut, unter ihnen auch eine Menge alter französischer Soldaten zu finden: sie stan den einträchtig nebeneinander die Kämpfer von Solfe- rino, Magenta, Inkerman, Sebastopol, die unter Bos- quet, St. Arnaud, Pelisster und Forey gestanden, und neben ihnen, mit dem Eisernen Meuz, die Kämpfer des Prinzen Friedrich Carl, Generals Steinmetz und vieler anderen deutschen Heerführer. So muß es sein! Wo echter soldatischer Geist lebt, da finden sich Soldaten herzen zusammen. Möge das Korps auch fernerhin in dem ausgezeichneten Stand, in deM es sich mir ge zeigt hat, vorgeführt werden und möge es im Manö ver seine kriegsmäßige Ausbildung zu meiner Zufrie denheit betätigen. Ich trinke auf das Wohl des 15. Armeekorps. Hurra! Hurra! Hurra! Abends war die Stadt wahrhaft" glänzend illumi niert. Unter anderen Gebäuden bot das Münster im Schmucke elektrischer Lichtreihen ein großartiges Bild. Trotz des Regenwetters waren Tausende auf den Stra ßen, besonders auf dem Kaiserplatz vor dem Kaiser palast, w!o großer Zapfenstreich stattfand, dem der Kaiser, die Kaiserin und die übrigen Fürstlichkeiten von dem Balkon deS Palastes aus beiwohnten. Ter Kaiser ließ den für Sonntag vormittag ange setzten Feldgottesdienst auf der Esplanade wegen der Unbeständigkeit des Weihers absagen. Statt dessen wurde in der evangelischen Garnisonkirchü ein feierlicher Got- tesdienst abgehalten, an d«M die kaiserliche Familie und der Großherzog von Baden teilnahmen. Ter Kaiser ver lieh eine große Anzahl von Auszeichnungen an Beamte und Bewohner der Reichslande, unter anderen den Schwarzen Adlerorden an den Staatssekretär von Köller. Ter Kaiser und die Kaiserin sind Sonntag abend Um 10 Uhr nach Berlin abgereist. TjaA krouprinzlich« Paax reiste um' 11 Uhr ab. Zur MmiMti 8«e in SM«. Man schreibt unS: Ein große« Schweigen ruht auf dem parlamentarischen Horizont Sachsens. Die Mitglieder der Regierung sowie des Parlament» genießen zum großen Teil ihre Ferien. Die einen find in einem Bade oder einer Sommerfrische innerhalb der sächsischen Grenzpfähle, andere haben sich durchs Dampfroß weiter tragen lassen, um fernab von den heimischen Penaten der Ruhe und Beschaulichkeit zu pflegen, wieder andere liegen, ohne sich den Luxus einer Erholungsreise zu gönnen, der Landwirt- schäft oder ihrem Geschäfte ob. Wenn darum jemand etwa da« Schicksal der Wahlrechtsreform, die der hierfür eingesetzten außerordentlichen Deputation schon so viel Kopfzerbrechen bereitet hat, jetzt etwa ergründen wollte, der würde nur allseitigem Schweigen begegnen. Wird ja doch die WahlrechtS-Deputation erst Sude September wieder zu ihren Beratungen zusammentreten. Vorläufig heißt es allerdings, daß der Landtag alle die Geschäfte, die ihm noch obliegen, selbst die Wahlreform, in der kurzen Zett vom 28. Oktober bis zu den WeihnachtSferien, also in einer Zeit von nicht mehr als sieben Wochen verabschieden werde, und wenn man gewissen optimistisch veranlagten Landtagsabgeordneten gegenüber, wie etwa dem Abgeord neten Langhammer, «inen Zweifel darüber ausspricht, daß in einer so kur, bemessenen Zelt sich alle» so glatt ab- wickeln lassen werde, so begegnet man felsenfester Zuver sicht. Wie so häufig im Leben, ist aber auch hier der Wunsch der Vater der Gedanken. Deshalb wird man gut tun, dieser Zuversicht sich nicht mit htnzugeben, sondern abzuwarten, wie der Hase läuft. Denn da gibt «s näm- lich von wichtigen Gesetzesvorlagen außer der Wahlrechts reform zum Teil von der Ersten Kammer, zum Teil von der Zweiten Kammer oder von beiden noch unter Dach zu bringen: da» Waffergesetz, da» Berggesetz, da» Ktrchen- und Schulsteuergesetz, das Forst- und Feldstrafgesetz, da» Gesetz über di« Verunstaltung von Stadt und Land, da» Fürsorgeerziehungsgesetz, da» Stempelgesetz, die Frage der Abänderung der BezirkSoerbände usw. Nun besteht be kanntermaßen allerdings hinsichtlich der Wahlreform «in Kompromiß zwischen den Konservativen und Liberalen, an dem, nebenbei gesagt, ohnehin manche jenen beiden grüßten ZandtagSfraktionen angehörende Abgeordnete keine beson dere Freude haben und zu dem der Dritte im Bunde, di« Regierung, fehlt. War dann, wenn die Regierung ihren bisher eingenommenen Standpunkt nicht verläßt und auf ihrem Schein besteht? Die unausbleibliche Folg« würde nach mehrwöchentlicher fruchtbarer Arbeit eine Auflösung de» Landtages sein, — der man schon jetzt nahezu mit Gewißheit entgegensehen kann —, um dann mit einem neu zusammengesetzten Landtag wieder von vorn anzu fangen. Ob in den neuen Landtag Konservative oder Liberale in verstärkter Anzahl einziehen würden, ist eine gegenwärtig wohl schwer zu beantwortende Frage, eine noch schwierigere aber die, ob es der Regierung gelingen wird, mit einem neuen Landtage die Wahlreform in ihrem Sinne durchzusetzen. » Tagesgeschichte. Deutsche« Reich. Bei seiner Verabschiedung hielt Staatssekretär Dernburg in Swakopmund eine Rede, in der er seinen Dank für die Aufnahme, die er überall gefunden habe, auSdrückte. Er sagte dann weiter, einige bittere Wahrheiten feien ja anzuführen. Südwest sei nicht reich, aber ungewöhnlich produktiv und ein sicherer Produzent für fleißige Menschen, denen eS sichere Existenz und Wohl- stand biete. Die Krisis sei eine natürliche Folge de» Kriege« und einige Vorsicht im Kreditgeben notwendig. Der Wunsch der Bevölkerung nach größerem Anteil an der Verwaltung und der Verantwortung solle durch Ein richtung von Handelskammern, LandwtrtschaftSkammern, Schulen und einer kommunalen Kreditanstalt gewährt werden. Die Verordnungen für die Eingeborenen sollen be stehen bleiben. Die Erzfunde seien so günstig, daß nur erstklassige Produkte darau» zu erwarten seien. Das Land verdiene durchaus seinen guten Ruf. Der Gouverneur sei da» Muster eines echten Südwestafrikaners. Der brasilianische KrtegSmintster Herme» da Fonseca ist mit den anderen zur Teilnahme an den Kaisermanövern eingeladenen brasilianischen Offizieren auf dem Dampfer „Cap Bianco" in Hamburg eingetroffen. Um 11 Uhr fand ein von der Südamerika-Linie gegebene» AbschiedSessen statt, wonach die brasilianischen Offiziere mit dem Mittagszuge nach Berlin abfuhren. Im Reichsschatzamt ist dem B. T. zufolge der Ent wurf deS neuen Münzgesetze» fertiggestellt, der ent sprechend den verschiedenen im Reichstage gefaßten Reso lutionen die bisherigen Gesetze bezw. Novellen zusammen- - " Vie SedeimageuNn. Original-Roman von Gustav Lange. 27 Wolfrath ergriff die.Laterne, die Gollnow auf dem Loden hatte stehen lasten, als er hinaungeeilt war. »Er ist fort," sagte er mit einem Seufzer der Erleich terung; »es ist am besten so, vielleicht findet er noch den Wut, weit ab von hier ein neues Leben zu beginnen und seine schwere Schuld zu bereuen. Wir sind dadurch zunächst von der Ve^flichtung befreit, ihn dem weltlichen Richter aurzuliefern. Freilich ganz frei von Schuld bin ick hierbei nicht, aber um Ihretwillen Agatha, um Ihrer Mutter und der kleinen Stiefgeschwister willen, die doch sckuldlos sind, mag es sein, — mag" eine Lüge die Welt über die wahre Ursache täuschen. Wir beide aber wollen das Geheimnis wahren. Sobald ich mein. Examen be standen habe, verlasse ich die Stadt; in zwei Jahren schon denke ich mir eine Existenz gründen zu können — Agatha wollen Sie mir kn dieser ereignisvollen Stunde versprechen, was ich seid dem ersten Tag unserer Begegnung als ein zigen Wunsch und Hoffnung in meinem Herzen getragen habe —" Dolfrakh brach plötzlich seine Worte kur; ab und starrte düster zu Boden, sodaß Agatha erschreckt zu ihm auf blickte. »Ich habe doch ganz vergessen, welche großer Verän derung in ihren Verhältnissen eing elreken ist, suhr Wolf rath wieder fort. »Sie sind jetzt reich — ich kann es gar nicht wagen. Sie zu bitten, meine Gattin zu werden, denn Sie werden es sich wohl überlegen, da» bescheidene Heim eines Arzte, zu keilen, der sich erst noch eine Praxis grün den muß. Sie können ganz andere Ans orderungen stellen und da» Leben so angenehm wie möglich zu genießen suchen — der Wachtum ist doch schließ» ch dazu da und -old tliugt besser auf Gold." «hallen Sie eint" rief Agatha und brach in einen Tränenstrom aus. Warum wollen Sie mich beleidigen, indem sie mir eine Absicht unterschieben, die mir nie in den Sinn gekommen?" »Beleidigen nimmermehr, Fräulein Agatha, warum sollen Sie sich keinen Gatten wählen, der Ihnen ein an genehmeres Leben bieten kann wie ich? Wird denn nicht durchgängig auf Reichtum gesehen, so ist es jetzt und so war es früher —" »Hören Sie auf — ich mag solche Worte gar nicht hören. Ich habe auf Ihren Beistand gebaut und nun quälen Sie mich mit Reden, deren Sinn mir fremd ist!" »Agatha, darf ich hoffen, daß der Ihnen so plötzlich zugefallene Reichtum wirklich kein Hindernis bildet! Soll die seid einigen Wochen in meinem Herzen genährte süße Hoffnung in Erfüllung gehen? O, sprechen Sie, spannen Sie mich nicht länger auf die Folter!" »Ich habe nichts getan. Ihnen diese Hoffnung zu zer stören," entgegnete Agatha leise. »Wenn ich Sie nicht achtete, würde ich mich nicht so vertrauensvoll an Sie gewandt haben? »Ihr Vertrauen ehrt mich, Agatha, aber das allein genügt mir nicht — mein Herz verlangt nach Liebe, nach jener wahren, heiligen Liebe, deren Band nur der Tod lösen kann! Darf ich auf diese Gegenliebe hoffen?" »Ja," hauchte Agatha und Wolfralh schloß sie stürmisch in seine Arme und zog sie an seine Brust. »Du machst mich zum glücklichsten Menschen, Agatha, der nur den einen Wunsch hat. Dir das wieder zu ver gelten. Aber jetzt wollen wir die Feit nicht weiter unnütz verplaudern. Geh Du jetzt, Agatha und stärke Dich nach diesem Markyrum. Ewige» Schweigen soll unsere Lippen binden über da», wa» vor unseren Augen sich abgespielt hak. Rur der Schlußakkord soll uns unvergessen bleiben und unsere Liebe, die sich in dieser Stunde offenbart hak, soll sortdauern, so lange noch ein Atemzug in uns — bis Wer da« Grab hinaus. 15. Kapitel» In einer der schönsten Gegenden des Waldes liegt inmitten eines weikgedehnken parke» enh altbekanntes Sanatorium. Vas stattliche, weingestrichen^ Gebäude leuchtete aus den Bäumen heraus und die awj der Vorderfront) angebrachte Goldschrift glänzt im Sonnen-! schein. Die Anstalt hak von jeher einen guten Ruf gehabh und hat sich unter dem neuen Besitzer Dr. Wolfrath nochi gehoben. In seinen kühnsten Träumen hatte es Wolfrath, nicht vorgeschwebt, daß seine Zukunft sich so glücklich unkH sorgenlos gestalten würde. Er hatte sich lange gesträubt,^ das große Vermögen, welches Agatha von ihrem in Ame-s rika ohne Familie gestorbenen Onkel geerbt hatte, anzu nehmen. Doch ihren Bitten mußte er schließlich nachgebew und nachdem er davon hinreichend für ihre Mutter und Stiefgeschwister gesorgt, halte er mit dem Rest, hier diese» Sanatorium angekauft. Diese Wahl ihres Gatten war so recht nach dem Herzen Agathas. Ihr war der Beruf eines Arztes von jeher als einer der schwersten unter den gelehrten vorgekommen. Bei Wind und Wetter, zu jeder. Stunde muß er des Rufes gewärtig sein. An der Stäkt« der Armut, wo er nicht einmal klingenden Lohn zu er-j warten hak, muß er mit gleicher Pflicht seine Kunst ent-^ falten, wie im Hause des Reichen. Sie war daher froh, als er ihr den Plan unterbreitete, dieses Sanatorium an zukaufen und stimmte freudig zu. Hier war ihr auch ein Wirkungkreis geboten und sie unterstützte ihren Gatten in einer Weise, daß Wolfrath seine Gattin stets als den gu ten Engel der Anstalt, als seinen besten Assistent bezeich nete, der er allein seinen guten Erfolg zu danken habe.' Von den Kranken, den Beamten und Personal der Au» statt wurde die Frau Doktor fast vergöttert. Sie verstand) « aber auch in vortrefflicher Weise, sich allseitig beliebt zu machen, sodaß ihr Gatte manchmal scherzhaft, rpeiah^ die Eifersucht werde ihn wohl noch erfassen.
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