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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.12.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-12-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190812295
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19081229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19081229
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-12
- Tag1908-12-29
- Monat1908-12
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.12.1908
- Autor
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Beilage zam „Riesaer Tageblatt«. Ra-tbM«>r«t «b «ettch, «» »an,« » «tnteettch k Mas«, — M bl» Gckv«« „«WniANckr «dw«, Hlesnt« tzi «tei». »«1. «1. Satzes Tagesgeschichte. Deutsche« «ei«. Ter bayerische Justizminister hat eine Verfügung erlassen, wonach die Frauen zur Verteidigung zu gelassen werden fallen. Ties betrifft zunächst 50 Tamen, die als Verteidigerinnen an den bayerischen Dagesge- riä'tshöfen zugelassen sind. B-al-ern hat als, somit in Deutschland den Anfang damit gemacht, Frauen im Justizdienst zu beschäftigen. Der Rechnunpthof des Deutschen Reiche» in Potsdam beabsichtigt Kommissare in die deutschen Schutzgebiete Ost afrika», Südwestasrika» und nach Kamerun zu entsende«. Sie sollen dort die örtlichen Rechnungen prüfen. Bor- läufig ist die Entsendung der Kommissare nur in kleinem Umfang« geplant. (Boss. Z) Angesicht» de» kürzlichen Auftreten» von Hottentotten banden in Güdwestasrika besteht auch an den leitenden deutschen Stellen die Erwartung, daß England bei der Un terdrückung dieser Banden im gemeinsamen Interesse der weißen Rasse seine Mitwirkung nicht versagen werde. Wenigsten» sind dem Staatssekretär bei seiner Südwest afrikareise von den amtlichen englischen Stellen dahingehende englische Zusicherungen gemacht worden. UebrigenS ist die Auslieferung der schuldigen Eingeborenen und ihrer Beute fetten» der englischen Behörden nicht nur ein moralische» Recht Deutschland», sondern auch eine rechtlich begründete Forderung, die auf den bestehenden Abmachungen beruht, da e» sich bet den letzten Bandeneinsällen nicht um Krieg im völkerrechtlichen Sinne, sondern um Raubzüge von Mordbrennern handelt, welche ihre Schlupfwinkel auf eng lischem Gebiete haben. Gegenüber den Gerüchten von dem angeblich beabsich tigten Berkaus de» Diamantfeldes Kolmanskop bei Lüderitz- bncht wird an Berliner maßgebender Stelle darauf hinge wiesen, daß die Interessen de» Reiche» vom Schatzsckretär in jeder Weise gewahrt werden. Die Firma Lenz, di« Kolonialgesellschaft, sowie da» Reich verkaufen ihre Dia- mantfelder in keinem Falle. (B. L.-A.) Oesterreich-Ungarn. Die fortschreitende Bertschcchung der Siaatsämter in Wien, die erschreckende Zunahme tschechischer Beamten, ins besondere bei sämtlichen Postämtern in Wien, wo an ein zelnen Stellen die Zahl der tschechischen Beamten jener der deutschen bereit» nahezu gleichkommt, ein Werk systema- tischer Arbeit der meist tschechischen Personalreferenten, ist Gegenstand einer im Abgeordnetenhause eingebrachten In- terpellatton gewesen. Man konnte begierig sein, wie sich die Tschechen selbst zu den Ziffern, die in der Interpella tion angeführt waren, stellen würden. Das Wiener Tlckechenblatt versucht e» auch gar nicht, die Angaben der > «mber Verjährung In Frag« kommen würde (z. V. für knde 1908 käme Verjährung in Frage: bet zweijährig oer ährenden für alle die, welche im Laus« d«» Jahr«» 1908 mtftanden sind; brt vierjährig verjährenden sür solche, bi« (904 entstanden sind), und lasse durch Gericht Zahlung»- »efehl zustellen. Ferner noch ein« kleine Bemerkung über Zorderungen, die schon verjährt sind. Fall« der betreffend« Schuldner ein gebildeter oder anständiger Mensch ist, wird er wohl nur in wenigen Fällen den Einwand der Ver jährung anbringen, d. h. zugegeben, daß die Forderung besteht, daß er sie aber nicht begleiche, da er auf Grund de» Gesetze» nicht mehr dazu gezwungen werden könne; man ri«ktrrt als» auch in solchen Fällen nicht viel, wenn man Klage anstrengt. len Göhren wegen, ohne diese geht e» hier nun einmal nicht ab nach alter Sitte. Ich war doch nur Mutter» Einziger und da besorgte sie sich zum Feste noch die vielen anderen zu, da mit der Lärm auch groß genug werde. Und daß es bei uns nicht ander» wird, dafür sorgt schon meine kleine Frau. Ich fürchtete sogar, sie plant noch allerhand Neue» dazu, hat sie doch immer mit dem Rektor zu tuscheln, und mein Freund tut genau so wichtig wie dieser Kindskopf.« Olga lächelte nur geheimnisvoll zu diesen Worten, schloß sich aber den Bitten ihres Manne» herzlich an. „Ich möchte e» für mein Leben gern, denn bei unSgebt immer al? dergleichen so feierlich zu, ganz nach Mamas Geschmack.« „Mit so etwa» geben wir uns hier nicht ab, Otmar, hier sind die Göhren von wahrhaft herzerquickender Unverfroren heit, Mama hat sie schon verwöhnt, und an Olga hängen sie schon gerade so. Sie kennt die Rackers auch alle, für mich se hen die kleinen Schmutzfinken sämtlich egal au».« „Aber Karl Heinrich, mach Dich doch nicht schlechter, al» Du bist. Doch nun vertreibt Euch di« Zeit, so aut eS geht. In einer Stunde schellt da» Christkindchen. Könnt Ihr auch Euer WeihnachtSlied? Sonst fliegen alle schönen Sachen wieder gen Himmel. Ob daS heilige Kind auch etwas für Dich hat, Otmar?" Lachend flog Olga hinaus, sie hatte ja noch so viel zu besorgen. Der große Saal de» Hause» strahlte im Lichterglanz. Zwei mächtige Tannenbäume schmückten zwei Ecken des weiten Rau me», hier und da flammte ein Zweiglein auf und verbreitete den köstlichen WeihnachtSduft, e» roch nach Aepfeln und Ho nigkuchen. Rauschgold knisterte unter Olga» geschäftiger Hand, nur Fritz der alte Kutscher de» Hause» durfte ihr helfen. Von Tanne zu Tanne zog sich eine grüne Wand, die noch ganz inr Dunkeln lag und hinter derselben ertönten gedämpfte Laute. Dort saßverborgen derKüster, welcher leise das WeihnachtS lied auf dem Piano präludierte, auch Fritz schlüpfte jetzt hin ter die grünen Zweige, während Olga mahnte: „Also gut aus gepaßt, sowie ich zum zweiten Mal läute, stecken Sie die große Lampe an, und Herr Kürchner beginnt da» Borspiel zum Lied. Alles fertig?« „Wir sind bereit, gnädige Frau.« Klopfenden Herzens sah Olga noch einmal umher, dann öffnete sie die Nebentür und bat den jungen Rektor Michael, ihr zur Seite zu treten, die Glocke in ihrer Hand gab einen Dienstag, LS. Dezember 1SV8, abead« DieBelastung darch GetreideMe. I» d« »gitattoa gegen die Reichlstnanzreform spielt natürlich auch die angeblich« Belastung de» deutschen Vol ks» durch di, Gettttdchbll« wieder «tu« Hauptrolle. Sie wird immer von neuem gegenüber den Rachweisen von der relativ geringe« Besteuerung de» Konsum» Deutschland» an notwendigen Lebensmitteln und Bedarfsgegenständen al» Trumpf auSgespielt. Obwohl «un unwahre Behaup- tuugen durch ihr« Wiederholung keine»weg« wahrer werden, so erscheint «» deuuoch «forderlich, da» bereit» tausendmal Widerlegte auch noch zum tausendundersten Mal« zu wi- verlegen; denn bet der Lügenhaftigkeit der gegnerischen Agitation wird jede» Schweigen al» Zugeständnis an da» freihändlertsche Marktschretertnm ««»genutzt. Di« kommen di« ziffernmäßigen Angaben über die Belastung de» deutschen Konsumenten durch die Getreide- zvlle eigentlich zustande? Sehr einfach durch Multipltka- tion de» Zolle» mit der Menge de» produzierten Getreide» plu» Gtnfuhrüberschutz. An dies« Methode aber ist alle» durchau» unwissenschaftlich und verkehrt. Sie enthält tn»- besonder« drei Hauptfehler. Einmal nämlich ist e» eine gänzlich haltlose, durch nicht» zu «weisende Annahme, daß der Zoll eine Verteuerung de» Getreide» in der vollen Höh« seine» Betrage» herbäführt, während tatsächlich diese Verteuerung beim Weizen nur di« Hälft« und beim Roggen sogar nur ein Drittel de» betreffenden Zollsatz«» «»»machen dürst«. Fern« wird von je«« Rechnungsmethode die Tat- sach« außer Acht gelassen, daß «in groß« Prozentsatz de» Brotgetreide» an da» Vieh verfüttert oder für industrielle Zwecke vrrwaudt wird, und endlich ist diejenige Quote nicht in Abzug gebracht worden, di« gar nicht erst zum verkaufe gelangt, sond«n unmittelbar in den Konsum übergeht. Suchen wir un» die» einmal an konkreten Zahlen klar zu machen. Im Jahr« 1907 betrug die deutsche Gesamt- «nie an Brotgetreide plu» Einfuhrüberschuß beim Weizen 5.8 Millionen Tonnen, beim Roggen 10,1 Millionen Tonnen. Da der Weizenzoll sich pro Tonne auf 55, der Roggenzoll auf 50 Mk. beläuft, so würde sich, wenn man der Berechnung de» demokratischen und sozialdemokratischen Jreihändlertum« folgt, ein« Verteuerung der Lebenshaltung um 5,8 Millionen X 55 Mark -s- 10,1 Millionen X 50 Mark od« um 824 Millionen Mark ergeben. Auf den Kopf der Bevölkerung, die für 1907 mit 63 Millionen avzusetzen ist, würde da» demnach 13,3 Mark oder für eine sechsköpfige Familie 80 Mark bedeute». Diese» Ergebnis, da» in der Agitation unser« landwirtschaftSfeindlichen Parteien eine so «»»gedehnte Verwertung findet, stimmt ab« mit den Tatsachen d« Wirklichkeit in keiner Weise überein. Don den 1907 -nr Verfügung stehenden 15,9 Millionen Tonnen Brotgetreide sind nach sorgfältig« Schätzung nur 11,4 Millionen Tonnen auf den menschlichen Konsnm entfallen, und hiervon werden wiederum unter Zugrundelegung eine» sehr niedrigen Prozentsätze» 3,5 Millionen Tonnen von den ländlichen Produzenten und ihrem Besuche unmittelbar verzehrt. E» bleiben demnach 7.9 Millionen Tonnen für den Konsum der Mchtproduzen- ten übrig, wovon 4,8 Millionen Tonnen auf Weizen «nd 8,1 Millionen Tonne» auf Roggen zu rechnen sein dürsten. Die Gesamtverteuerung diese» Konsum» durch die Getreide zölle aber beträgt, wenn mau, wie e» wissenschaftlich allein zulässig ist, die verteuernde Wirkung de» Zolle» pro Tonn« Weizen mit der Hälfte »nd pro Tonne Roggen mit einem Drittel de» Zollsätze» in Anrechnung bringt, 4,8 Millionen Tonnen X 27,50 Mark 3,1 Millionen Tonnen X 16,67 Mark ----- 132 Millionen Mark -s- 52 Millionen Mark — Roman von Annalies« von Steinmühl. 32 „Zu Besuch, so oft Ihr wollt, liebe Kinder, aber sonst.. Freiheit für einen jeden von un», so bleiben wir in Frieden," sagte die alt« Mama, al» sie Gossen verließ. Es war Olga in der ersten Zett ost ganz schwül geworden, wenn sie al« Herrin selbständig schalten mußte. Karl Hein rich wurde nie böse, wenn sie etwa» versah, ab« er war er staunt, daß solches Versehen vorkommen konnte bei einer Schü lerin seiner Mutter, und ach, diesen Blick fürchtete sie am mei ste«, das spornte ihren Eifer, und e» war rührend anzusehen, wie da» früh« so verwöhnte Kind mit unermüdlichem Gif« tätig war in Küche und Keller, beim Einschlachten und der gro ßen Wäsche. Wie sie heimlich io ihren Büchern studierte oder ^einmal flink wie ein Reh zu Mama Vinzelberg hinüberlief, < e» war ja nur ein« halbe Stunde, um sich Rat zu holen. Doch aller gute Wille konnte nicht »«hindern, daß di« Mamsell mit ihrer langjährigen Erfahrung sie übersah und dieses wohl auszunützen suchte zu ihrem eigenen Besten und zu dem leib lichen Wohle der«, die sie protegierte. So kam denn auch jetzt Olga mit hochrotem Köpfchen wieder zu den Herren und sagt« energisch: «Karl Heinrich, am «sten Januar wird der unverschämten Person gekündigt." „Halste den Kaffee ausgetrunken, Kind?" fragte Heinrich mit beleidigender Ruhe. „Nein, L« Zuck« ist wieder alle." „Ja, ja, Zuck« nährt den Mann," sagte Otmar mit schein barem Emst, „da» sieht man an Wiener. Wenn ich mich pen sionieren lasse, ziehe ick zu Dir, Olga, e» steht hier alle» so wohlgenährt auS." Bei den letzten Worten blickte er auf die Magd, die in ihr« rundlichen Fülle gerade ihre Aufwartung machte, um den Kaffee anzumelden. Nun mußte auch die junge Frau lachen. Welch' vergnügte Desperstunde war da» I Otmarzögerte mit dem Aufbruch, bi» KarlUeinrtch plö^lich fragte: „Wann beginnt EureBejcherung?" „So mache un» doch die Freude und wohne der unseri gen bei, alter Junge. In einer halben Stunde fährt Dich Fritz hinüber, und wir bescheren schon um sechs Uhr, der vie- 184 Millionen Mark. Da» macht bet Annahme ein« reinen Konsumentrn-Veoölkerung von 42 Millionen pro Kopf 4,38 Mark, für «ine fech»kbpfige Familie also 27 und nicht 80 Mark. Dies« Zahlen sehen in der Tat ganz an- >«» au» und sind bet weitem wrutg« grausrnerregend al» di« von d« Sozialdemokratie herauSgerechnelen. Mit einem derartigen Rüstzeuge sollten die vaterlands freund« sich wappnen, um dem Märchen vom Brotwucher überall dort, wo e» austaucht, dea Äarau» zu machen. Richt di« Befürworter eine» kraftvollen Schutze» unsere» Getrrtdebaue» sind vrotwucher«, sondern die wirklichen Vrottvucher« sind vielmehr da zu suchen, wo man den deutschen Lauern und Landarbeitern ihren sau« verdienten Lohn zu kürzen sucht, nämlich in den Rethen der Sozial demokratie und ihr« bürgerlich-demokratischen Helfer»hels«. Forderungen verjähre«: Regelmäßig tu 30 Jahren. In 2 Jahren verjähren: 1. Ansprüche d« Kaufleute, Fabrikanten, Handwerker derjenigen, welche ein Kunstgewerb« betreiben, für und derjenigen, welche ein Kunstgewerbe betreiben, für Lieferung von Waren, Ausführung von Arbeiten und Be sorgung fremder Geschäfte, mit Einschluß der Auslagen, auß« wenn dies« Leistungen für den Gewerbebetrieb de» Schuldner» erfolgen. Im letzteren Falle Verjährung in 4 Jahren. Ansprüche d« Landwirtschaft und Forstwirtschaft ve- treibenden sür ihr« Erzeugnisse, sofern die War« für den Haushalt und nicht für den Gewerbebetrieb geliefert wurde. Im letzteren Fall« wird« Verjährung erst in 4 Jahren. 3. Ansprüche der Fuhrleute, Kutsch«, Boten, wegen Fuhr- und Botenlohn. 4. Ansprüche der Gastwirte für gelieferte Speisen, Te- tränke oder Wohnung. 5. Ansprüche dn Lotteriekollekteure für gelieferte Lose. 6. Ansprüche der Angestellten, Privatbeamten, Hand- lungSgehilfen, Gewerbsgehilfen, Fabrikarbeiter, Handarbeiter, Dienstboten wegen Lohn und sonstiger Bezüge. 7. Ansprüche der Lehrherren wegen Lehrgeld und anderer Leistungen und Auslagen au» dem Lehroerhältni». 8. Ansprüche der öffentlichen Lehr- wie Heilanstalten, der Lehrer, Aerzte, Hebammen, Rechtsanwälte und Notare wegen ihrer Honorare und Gebühren. In 4 Jahren verjähren Forderungen der Hauswirte an Mietzinsen. Die Verjährungsfrist beginnt zu laufen vom Schluffe de» Jahre» an, in dem die Forderung entstand. Die Verjährung wird unterbrochen: Durch Klage, Zahlungsbefehl, Anerkenntnis. Ein Anerkenntnt» liegt schon vor, wenn Abschlagszahlung geleistet oder Zinsen ge zahlt werden. Nach Unterbrechung der Verjährung läuft die Frist von neuem. Man kann dem Schuldner auch die Forderung auf eine Zeitlang weiter stunden und dadurch Verjährung hemmen (selbstredend gehört dazu, daß Schuldner diesen Brief auch wirklich erhielt, Sendung durch einge schriebenen Brief!) Wer mit Mahnwesen, Anlegung und Führung von Restantenbüchern nicht so recht Bescheid weiß, wie er da» gern möchte, der kaufe sich eine der kleinen, direkt für prakt. Gebrauch bearbeiteten Anleitungen dazu (wir nennen heute nur: Brown, Wie treibt man am leichtesten seine Außenstände ein, 4. Auf!., oder Friedländer, Prakt. Anleitung zur regelmäßigen Kontrolle und Ein- ztehung von Außenständen auf außergerichtlichem Wege. Preis je 1,60 M. franko Brief«. oder Anweisg. Verlag von Gustav Weigel, Leipzig). — Man schreibe au» allen Büchern die Forderungen heraus, für die per Ende De- hellen Klang und dann noch einmal. Die Türen öffneten sich, es drängte sich in dieselbe Groß und Klein, während Mama Vinzelberg mit den beiden Herren vom Wohnzimmer auS herein kam. Feierlich ertönte das Vorspiel zum Festgesang durch den Raum und inmitten des grünen Hintergrundes flammte es ma gisch auf. Ein herrliches Transparent zeigte der Engel Scha ren, die, über dre Geburt des Herlandes jubilierend, zu der Krippe hernieder stiegen. Hoch oben strahlte der glänzende Stern und zu Füßen des schönen Bildes zeigte sich die Weih nachtskrippe, auf das Rührendste in kindlicher Einfalt aus gebaut. „Vom Himmel hoch, da komm ich her und bring Euch fromme, heilge Mär." Die Stimmen fielen ein, die jungen und dre alten, mächtig brausten die Töne empor in begeister ter, jubelnder Andacht. Da blieb kein Herz ungerührt und die ernste Ansprache des von ihnen allen hochverehrten Sieb torS fiel auf fruchtbaren Boden. Karl Heinrich hatte die Hand Olgas gefaßt und Otmar drückte mit feucht schimmernden Augen diejenige von Mama Vinzelberg, welche tapfer mitsang, während das verräterische Naß der Augen ihre Rührung verriet. Der Schlußchoral war verklungen und die ungeduldigen Kleinen wurden an ihre Plätze geführt, während die Eltern sich leise anstießen und voll an- oächtiger Bewunderung das weihnachtliche Bild betrachteten, welches als Ueberraschung von den geschickten Händen Olgas angefertigt worden war. „DaS hast Du gut gemacht," ertönte jetzt Karl Heinrichs Stimme, und er küßte die errötende Frau herzhaft auf den Mund. Mama Vinzelberg folgte seinem Beispiel und sagte: „Siehst Du, mein Kind, das lobe ich mir, da hast Dn Dein srüher erworbenes Können in den Dienst des heiligen Evan gelium» gestellt." „Ja, meine liebe Olga, das nennt man werktätiges Chri stentum. Sieh, welchen Eindruck Dein Kunstwerk auf diese Leute macht." Michael wies aus die sich vor dem Transparent drän genden Kinder. Ein kleiner KrauSkopf steckte soeben seine Aermchen ver langend zu Karl Heinrich empor, der inmitten der bewun dernden Kinder stand. „Jk will ok cenS dcn Heilgen Christ seihn." 157,20
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