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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.10.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-10-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190910129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19091012
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19091012
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1909
- Monat1909-10
- Tag1909-10-12
- Monat1909-10
- Jahr1909
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.10.1909
- Autor
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Beilage zam „Riesaer Tageblatt". . rr-tack>««d«ck «d B«w, vo« Leuger » »,u„r„ch dl »l«iL — Für dl« «»Mo« veaultwortUchr Herman» Schmidt dl «tesa. -87. Dienste», IS. vttovrr 19VV, «>e«»S. 62. J«hr>. M Mik II -I«m ul Äp Mit Unterstützung de- Königlich preußischen Ministe riums für Landwirtschaft, Domänen und Forsten, deS Reichskolonialamts sowie des stvlonialwirtschaftlichen Ko mitees haben die Herren Dr. Jentsch, Professor der Forst- wirtschaft an der Königlichen Forstakademie in Hann.,- Münden, und Dr. VÜSgen, Professor der Botanik an der- selben Akademie, «ine sechsmonatige Reise nach Kamerun und Togo unternommen, nm die dortigen Wälder in forstwirtschaftlicher wie forstbotanischer Hinsicht zu durch forschen. Sin Bericht über diese Expedition ist im „Tro- penpflanzer" veröffentlicht worden, dem folgende An gaben entnommen sind. Die Aufgabe, in deren Dienst sich die genannten Herten gestellt hatten, bestand darin- zu erforschen, was atz Holzvorräten das große Waldgebiet Kameruns ent- halte, aus Welchen Holzarten sich diese Vorräte im weseiit- lichen zusammensetzen, WaS und wieviel davon als nutz- bar im technischen und" tvirtschaftlichen Sinne bei einer künftigen Erschließung des Waldlandes, von dem natur gemäß nur einzelne Teils durchforscht werden konnten, angesehen werden könne. Durchforscht wurden jene Teile, deren Erschließung durch Die vorhandenen natürlichen Wasserstraßen und die beiden im Bau befindlichen Eisen bahnlinien! zunächst zu erwarten ist: das Gebiet des Mungo biS zum Manengubagebirge und das Gebiet des unteren Und mittleren Sariaga. Es wurden sehr viele waldbildende Holzarten bestimmt und bezeichnet; die mit gebrachte Sammlung, in der in der Hauptsache die gerade blühenden oder fruchtenden Holzpflanzen berücksichtigt sind, umfaßt etwa 600 Nummern. Die Holzmenge konnte nur schätzungsweise auf Grund' ausgemessener Probe, flächen berechnet werden; die Angaben über die zurzeit verwertbaren Nutzholzmetzgen haben nur vorläufige Be deutung. Da nur vütz den wenigen Holzarten Erfahrungen über ihre technische Brauchbarkeit vorliegen, eine gründ- lichs Prüfung im Walde selbst aber nicht möglich war, müssen erst die Ergebnisse der Prüfung der mitgenomme- nen Probestücke abgewartet werden. Etwa die Hälfte des errechneten Nutzholzes dürfte als Nutzholz in Frage kommen. Jedenfalls sind reichlich, wenn auch örtlich wechselnd, Hölzer vorhanden, die für mannigfache Verwendungszwecke geeignet sind. Schwere, harte Hölzer überwiegen. Eine nutzbringende Verbringung nach Europa hängt davon ab, ob die Eisenbahnfrachten zur Küste Und dann die Seefrachten niedrig genug werden bemessen Werden können. Neben den Eisenbahnen käme auch der Wassertransport auf dem Mungo, Wuri und Sanaga in Frage. Unternehmungen, die etwa nur die Gewinnung einer oder weniger Holzarten ins Auge fassen Wollten, hätten keine Aussicht auf Erfolg, da die wert vollen Holzarten zu sehr gemischt und auf zu große Flächen verstreut sind, Aussichtsvoll dürfte es nur sein, wenn im Urwalde oder an! den Küsten von Kamerun die Hölzer schon zu Halbfabrikaten für die Ausfuhr bearbeitet würden. Für die Aufstellung kleiner Sägewerke sind die Bedingungen günstig; Brennmaterial würde ihnen der Holzabfall liefern, auch natürliche Wasserkräfte für klei nere Betriebe sind Vorhänden. Erwägenswert wäre auch die chemische und mechanische Verarbeitung weniger wert voller Hölzer zu Kohle, Holzstoff und Destillations derivaten. Tas nicht ausfuhrfühige geringe Material würde Ur den Küstenorten, vor allem in Tnalla, willige Abnehmer finden. Ganz anders als in Kamerun liegen die Waldverhält nisse in Togo. Ter vermutlich einst reichlich vorhanden gewesene Wald ist, sei es infolge einer Veränderung des Nimas oder infolge der Grasbrände, bis auf bescheidene Reste in den gebirgigen Gegenden und entlang den Fluß- läusen verschwunden. Metzger schätzt die jetzige Be- walbuugszisfer nur auf 1 v. H. Diese Ürwaldreste zeigen im übrigen ähnliche Bilder wie die ausgedehnten Käme- runer Urwälder, nur ist Has natürliche Wachstum in Togo nirgends so gewaltig wie auf den besten Kameruner Standorten. Mle von der Expedition besuchten Wälder zeigen schon Ei,«griffe von Menschenhand. Dem Forst mann sind in Togo daher ganz andere Aufgaben gestellt als in Kamerun: tunlichste Erhaltung der vorhandenen Waldrests im Interesse der Landeskultur, tunlichste Meh rung deZ Wäldes an dazu natürlich und wirtschaftlich geeigneten Oertlichkeiten. Die geschilderten Anfänge in dieser Richtung sind'zu begrüßen. Ein abschließendes, fach männisches Urteil über das bisher Geleistete ist bei dem kurzen Bestehen noch nicht abzugeben. Wichtig ist ferner die baldige Herstellung eines Waldschutzes, zumal für diejenigen Waldungen, die Schutzwäldcharakter haben. Eine Einschränkung beziehungsweise örtliche Beseitigung der Planlosen Grasbrände wird hierbei sehr nützlich und ohne Schädigung der Interessen dec Eingeborenen durchführbar sei«, ' ' —r—- Tagesgefchichte. tteder Fürst Bismarck und Graf Hohevlyal wird den „Hamb. Nachr." geschrieben: Der kürzlich ver storbene sächsische Minister Graf von Hohenthal und Bergen war, wie hinreichend bekannt ist, von der Errichtung der Deutschen Reiches an bis zum Frühjahr 1907 Vertreter des Königsreichs Sachsen in Berlin. Er pflegte in dieser Zeit die besten und freundlichsten Beziehungen zum Fürsten Bismarck. Zu dem engen Anschluß an den großen Staats- mann bewog ihn nicht allein seine eigene, durch und durch nationale Haltung, sondern auch dar nahe, fast freund schaftliche Verhältnis zwischen König Albert von Sachsen und dem ersten Reichskanzler. Wie eng und herzlich diese Beziehungen waren, dazu mögen die folgenden Zeilen einen Beitrag liefern, der auch für die Geschichte deS Fürsten Bismarck nicht ohne Interesse ist: Bet der Beisetzung des Kaiser- Wilhelm hatte König Albert zum Fürsten Bismarck geäußert: „Wenn Sie mich einmal brauchen können und glauben, daß ich Ihnen behilflich sein kann, fo schreiben Sie mir." Kurz« Zett darauf ersuchte Fürst Bismarck den Grafe«, Hohenthal, ihn zu besuchen, erinnert« ihn an di« Worte de« König« und sagte: „Dieser Moment ist ge kommen, die Kaiserin wünscht di« Vermählung ihrer rechter Viktoria mit dem Fürsten Alexander von Bulgarien durch zusetzen, der ich au« politischen Gründen widersprechen muß; ich bin aber mit meinem Latein zu Ende, vielleicht kann Ihr König mir helfen." Graf Hohenthal erwiderte, der König sei in Riva, erklärte aber auf da« Drängen de« Fürsten hin sich bereit, persönlich dorthin zu reisen und dem König die Sache vorzutragen. An demselben Abend reiste Graf Hohenthal nach Riva ab und «« gelang ihm, den Körrig zu bewegen, «inen Brief an den Kaiser (Friedrich) in dem gewünschten Sinne zu schreiben. Nach wenigen Tagen war Graf Hohenthal wieder in Berlin, wurde am frühen Morgen vom Fürsten Bi«marck empfangen und legte ihm den noch unversiegelten Brief de« König« an den Kaiser vor. Da «in Passu« in dem Brief« den Wünsche», des Fürsten nicht ganz entsprach, fragt« er, ob es der König wohl übernehmen würde, wenn er gebeten würde, diesen Passus zu ändern. Graf Hohenthal über nahm es wieder, einen Versuch in dieser Richrung zu machen und reiste wohl nach einigen Tagen zu dem in zwischen von Riva zurückgekehrten König nach Billa Strehlen und erreichte eS, daß der König den Brief unter Berück- sichttgung der vom Fürsten BiSmark gewünschten Aender- ruugen noch einmal abschrieb. Da« Schreiben gelangte wohl an demselben Tage in die Hände deS Kaisers Friedrich. Der Erfolg ist bekannt: In der mehrstündigen Unterredung, die die Kaiserin Friedrich am Nachmittag des 30. April mit dem Fürsten BiSmarck im Schlöffe FriedrichSkron in Charlottenburg hatte, ließ sie den HeiratSplan fallen, der Widerspruch deS Fürsten BiSmarck hatte den Steg davon getragen. Deutsches Reich. Bet der gestrigen RetchStagSersatzwahl wurden lt. Meldung aus Ko bürg bis 9^ Uhr abends gezählt für: Fabrikbesitzer Arnold (Freis. Vp.) 2988 St., Quarck (Nat. Lib.) 3317 St., Zietzsch (Soz.) 6004 St. Stichwahl zwischen Quarck und Zietzsch gilt als sicher. „American" druckt ein Interview! mit Groß admiral von Köster ab. Auf die Frage, ob ein Krieg mit England bevorstünde, sagte v. Köster: Deutschland hat alles getan und'wird alles weiter tun, uin den Krieg zu verhüten. Es wünscht Frieden, nicht Krieg mit Eng land'. Das Niegsgerede in England Werde durch pro fessionelle Politiker verursacht. Was in Deutschland ge sagt worden, ist nur die Folge jenes Geredes. Deshalb wird, falls der Krieg kommt, nicht Deutschland schuld daran sein. Wir wünschen dauernden Frieden. Anzeigen (insbesondere größere) für die Freitag- «nd Sonnabend-Nr. (Jahrmarkts-Nr.) wolle man «ns recht bald, soweit möglich schon Mittwoch—Donnerstag, einsenden, um denselben die er forderliche Sorgfalt in der technischen Ausführung znwenden zu können. MWW h« „MW WWtlkS". elr- beg< Mr Lt> Hiernach folgten die Hofchargen und achtundzwanzig Trabanten mit Hellebarden bewaffnet, in rot und blauen Röcken, die ans einem Aermel das königliche Wappen, eine durchstochene Weltkugel, zeigten. Von Zeit zu Zeit näherte sich dem Könige der Schatz meister mit einem flachen weiten Korbe voll Geld. Jan Bockelsohn griff dann zu und warf eine Handvoll Mün zen unter die Zuschauer. So hielt der König seinen Einzug in den Palast. Er fühlte sich auf dem Höhepunkt seiner Macht — aber »licht seines Glückes. Er hatte das Erbe Matthys angetreten und glaubte nun auch Anspruch auf die Hand seiner Wittwe zu haben. Divara aber, einer drückenden Fessel ledig, hatte alle seine Annäherungsversuche schroff zurückgewiesen. Sie sollte nun heute Zeugin seines Triumphes sein, da her hatte er ihr befohlen in dem prächtiger« Palast seine Ankunft zu erwarten. Sie war gefaßt, alles über sich ergehen zu lasten, waS brutale Gewalt über sie zu ver hängen vermochte. Während draußen noch das Volk jubelte, eilte Jan Bockelsohn in das Zimmer, wo Divara wartete. Die schweren Kämpfe hatten ihren Mut gestählt. Hochaufge richtet und stolz erwartete sie den Mann, dem Ihr ganzer Abscheu galt. Sie hatte nichts mehr zu hoffen von die sem Lebm und war bereit, den Leidenskelch bis auf den Grund zu leeren. Jan Bockelsohn betrachtete Divara einige Sekunden »nit begehrlichen Blicken und er mußte sich gestehen, daß ihre Erscheinung zu einer Königin paßte und sie neben ihn« auf dein Throne als Königin von Zion sein eigenes Ansehen nur erhöhen würde. „Divara," besann endlich Bockelsohn. „Hier siehe ich, der König von Zion. Was war Matthys, was waren alle anderer« gegen mich, sie sind dahin gefahren, weil sie zu schwach waren, dar neue Reich aufzurichten." Divara flüchtete in eine Ecke des Zimmers und hielt beide Ohren mit den Händen zu, um das ihr widerliche Geschwätz nicht länger hören zu müssen. Bockelsohn folgte ihr aber und riß ihr brutal die Hände vom Gesicht. „Du mußt mich anhörcn, ich befehle cs Dir," fuhr er fort. „Ich liebte Dich von dem Augenblick an, als ich Dich sah: weißt Du, es war, als Du mit Deinem Bru der von der Sparenburg kamst..." Die Erinnerung an ihre glückliche Jugendzeit und die darauf folgenden Leiden brachten Divara um ihre Fassung und rissen die alten Wunden wieder auf. „Laßt mich zurückkehren zu jener edlen Frau und ich werde glücklich sein, wenn ich ihr fortan als niedrigste. Magd dienen kann. Keine andere Gunst erbitte ich, nichts anderes wünsche ich!" „Dein Verlangen ist Unsinn. Sieh um Dich her, trete mit mir hinaus vor das Volk — alle Pracht und alle Macht will ich mit Dir teilen — aber beantworte mir die eine Frage: Willst Du fortan mir gehören, nachdem Du der Fessel ledig bist, welche Dich an Matthys bisher kettete?" „Versuchet es nicht, meinen Entschluß, den Ihr kennt, zu erschüttern, er steht fest," entgegnete Divara. „Wohlan, Du halsstarriges Weib, so hast Du Del»« Urteil selbst gesprochen!" rief Jan Bockelsohn, dann riß er die Türe auf und rief einige, der draußen Wache hal tenden Trabanten herbei. « «-LAU'. - - 7. „Fesselt dieses Weib, die es wagte mir zu trotzen," be fühl er. „Werfet sie in den tiefsten Kerker, wohin kein Licht dringt und ihr Name soll fortan aus der Geschichte der Lebenden gelöscht sein." Willig folgte Divara den Trabanten als eines der vielen schuldlosen Opfer des Mannes, der sich auf den Münzen, die er prägen ließ, selbst als ein „König der Gerechtigkeit" bezeichnete und diese Worte auch in seinem Wappen führte. --- , _!e Räte in Purpurkleidern «W« Briest. Auf einem mutigen W d«Miick soll Zion einher — eine stolze a. Sein H-upt schmückte eine goldene Krone, Edelsteinen besetzt, von der Brust «nd von der« — herabsschlaugen sich dünne, goldene Ketten um sein Bewand und- fein Schwert steckte in goldener Scheide. Vie SäEmgeilter. Historischer Roman von Gustav Lange. SO.' Fortsetzung^ Nachdruck verboten. Noch weitere hohen Posten schuf der über Nacht zur Macht gelangte „König von Zion"» Der frühere Gogräfe zu Schöppingen, Krechting, wurde Reichskanzler und an die Svitze des geheimen Rates trat der stolze Patrizier Kerkermg, den diese Würde mit dein neuen Regimente ver söhnte. Andere »nünsterffche Bürger wurden zu Geheimen Raten ernannt. Das Amt des Schwertträgers empfing ein. anderer angesehener Burger, Nylaud. Gerlach von Wüllen ward zück ReichSfeldberrir erhoben ünd Larnbert, der vordem nur Hauptmann der Soldknechte gewesen war, stieg zum ersten Obersten des Heeres empor. Auf diese Weise verstand es Jan Bockelsohn, zunächst diese Männer aN sich zu fesseln, die auch so verblendet waren, diesen Tabernakel nicht zü -erkennen und sein Ende vorauSzu- sthtn. ' rS' ' .HA 'N- . > An deck Lagi, an welchem der Palast am Domplatze fertig geworden war und Ian Bockelsohn von der Johan- nitereommende dorthin übersiedelte, wurde eine blendende Pracht entfaltet, nachdem allen Wohlhabenden in Münster
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