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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.02.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-02-17
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191102179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19110217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19110217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-02
- Tag1911-02-17
- Monat1911-02
- Jahr1911
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.02.1911
- Autor
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zett schuldig gemacht Haven sollte, wurde der Fahrer w. freigesprochen. —* Eine originelle Wette wurde kürzlich ge legentlich eines Karpfenschmauses in H. abgeschlossen und auch sogleich ausgetragen. Als um Mitternacht die Wein laune jenen Grad.erreicht hatte, wo nicht nur die Äugend schnell fertig mit dem Worte ist und man jedenfalls bet dem jetzt aktuellen Thema „Pferdckraft" angelangt war, hegte ein aus dem eine gute halbe Stunde entfernt lie genden Nachbardorfe «rammender Gast Zweifel an dem Kräftezustand der gesamten H.'er Pserdewelt. Er erbot sich, einem mitanwesenden biederen Ortseingesessenen einen ansehnlichen Geldbetrag zn zahlen, wenn seine Pferde imstande seien, ihn noch in derselben Nacht, ohne das, auch nur eine Flocke Schnee die Erde bedeckte, im Schlitten heimzufahren. Nach längerem Zaudern ent fernte sich der also Geforderte mit dem deponierten Gelde stillschweigend nach seinem Besitztum, allwo er den Schlitten hervorholte und seine ob der unmotivierten nächtlichen Störung verdutzt dreinschauenden Rosse ein spannte. Ein guter Freund und getreuer Nachbar war auch sogleich mit einem harmonisch abgestimmten Schellenge- läude zur Stelle, und mit „Hüh!" und „Hott!" gings nach der hellerleuchteten Schänke. Hier saß noch ahnungs los der Mettlustige. Horch, — immer näher kam durch Nacht und Nebel das winterlich anmutende, wohlbe kannte Glockenspiel, und vielsüßiqer Hnsschlag klirrte auf dem nackten Erdboden. Da wandte sich der lslait mit Grausen. Doch wollte er dem alten, ehrliche» Prinzip „Ein Mann, ein Mort" nicht untreu werden, so mußte ec wohl oder übel gute Miene zum bösen Spiel machen. Langsamen Schrittes verließ er die gastliche Stätte, be stieg den Schlitten und lehnte sich — denn für sein Geld, konnte er's ja — bequem in den Sitz. Fort ging die Fahrt über Stock und Stein. Es wird berichtet, daß, je näher man dem traulichen Heim des noblen Fahrgastes kam, sein Gesicht um so länger wurde, was trotz des nächtlichen Dunkels deutlich zu bemerken war. Ten im Schweiße seiner Pferde wohlverdienten Lohn schleppte der glückliche Sieger im Schlitten wieder zurück in die Heimat. — Am 17., 18. und 19. Juni findet in Plauen dek Artilleristentag statt, zu dem Sc. Maj. der König seinen Besuch in Aussicht gestellt hat. — Der Sächsische Landesverband der Esperan tisten, dem etwa 90 Espcrantovereine angchören, wird seine Jahresversammlung am 12. Mürz in Chemnitz ab halten. — Die Landcsversammlnng des Bundes der Landwirte in Sachsen findet am 23. März in Dresden statt. Vorträge und Ansprachen werden halten Dr. Ocrtel, Freiherr von Mangcnheim, Geh. Oekonvmic- rat Andrä. —* Allen ehemaligen Jägern und Schützen dürfte die Mitteilung willkommen sein, daß der diesjährige, in Bantzen stattfindende Gencralappell endgültig auf den 20., 21. und 22. Mai fetzgelegt worden ist. —88 Die Direktion der Internationalen Hygiene- AuSstellung hatte auch den Zentralverband und die Groß- einkaufSgesell schäft deutscher Konsumvereine ringe- laden, sich an der Ausstellung zu beteiligen. Die Beteili gung wurde auch zugesagt. Jetzt haben die Konsumvereine ihre Zusage wieder zmückgezogen. Dahingegen soll ent weder schon dieses Jahr in Leipzig oder im nächsten Jahre zum KonsumgenossenschaftStag eine Ausstellung arrangiert werden. In diesem Sinne hat vor einigen Lagen der Vorstand des Zentralverbandes in einer Sitzung in Leipzig beschlossen. —88 Die Ministerien deS Kultus, öffentlichen Unter richts und des Innern haben soeben verfügt, 1. daß als geschlossene Zetten in Beziehung auf Tanzoeranstal- tungen an öffentlichen Orten, in Privathäujern oder in den Räumen geschlossener Gesellschaften zu gelten haben: a. die Bußtage, b. die Zeit von Donnerstag nach dem Sonntage Judika bis zn und mit dem ersten Osterfetertage, o. der erste Pftngstfeiertag, ck. der Totenfestsonnlag, s. die Vor abende der unter a, o und 6 genannten Tag, »on nach mittags 6 Uhr ab, k. die Tage vom 22. Dezember bi» zu und mit dem ersten Wethnachtkfeiertage. An den vorbe zeichneten Tagen dürfen Ausnahmen von dem Verbote der Abhaltung von Tanzveranstaltungen keinesfalls gestattet werden. 2. Dagegen bleibt daS Verbot des Abhallen« von Konzertmusiken und anderen, namentlich den mit Musik begleitung verbundenen geräuschvollen Vergnügungen an öffentlichen Orten ans a. die Bußtage, b. deren Vorabende von nachmittags 6 Uhr ab — jedoch unter Gestattung ernster Musikstücke —, o. die 3 letzten Tage der Charwoche und ck. den Totenfestsonntag beschränkt. Theatralische Vor stellungen dürfen in der Zeit vom Gründonnerstage bi« mit dem Sonnabend vordem erstenOsterfetertage desgleichen an den Bußtagen gar nicht statifiuden; an dem Totenfest sonntage sind solche Vorstellungen nur in geschlossenen Räumen gestattet. Die Aufführung geistlicher Musiken und Oratorien kann auch zu den unter 2. angegebenen Zeiten gestaltet werden, wenn sie a. mit der ernsten Feier jener Tage in vollem Einklänge stehen, b. in den Nachmittags- oder Abendstunden stattfinden und o. bei solcher Gelegen heit jede sonstige Festlichkeit ausgeschlossen bleibt. —88 Nach einer Verordnung de« Kgl. Ministerium« de« Innern stehen der Sächsischen StaatSregiernng in der deutschenHetlstätte inDaoo« während de« ganzen Jahre« drei Belten zur Aufnahme von Tuberkulosekranken männlichen oder weiblichen GeschlechiS zur Versitqung, dir bisher nicht immer besetz« gewesen sind, weil offenbar die Einrichtung bei den Behörden und beim Publikum nicht genügend bekannt ist. — Da« Ministerium de« Innern hat nun die Kreis- und AmtShauptleute ersucht, sich bet g«etg- neter Gelegenheit diese« der Königlichen Staat«regierung zustehenden Rechtes zu entsinnen, da« den Kranken — und zwar namentüch Minderbemittelten au« den gebildeten Ständen — einen wertvollen Vorteil vor allem auch inso fern bietet, als sie mit ihrer Aufnahme nicht sehrviel länger zu warten »rauchen, al» di« Vordereilungen der Reise und dies« feidft au Zelt in Anspruch nehmen, während alle > sonstige« Kranken bet dem starken Andrange zu der Davoser Heilstätte häufig leider vier di» süns Monate warten müssen, bevor st« mit der ost äußerst dringlichen Kur beginnen können. Zur Entlastung der Heilstätte tn Davo« und tn Rücksicht auch auf diejenigen Kranken, für welche — wie z. v. bei Herzleiden — dieser Ort zu hoch gelegen ist, geht der Vorstand der deutschen Heilstätte jetzt damit um, eine zweite Niederlassung in Agra bet Lugano — 60V m über Meer — zu errichten, und hat sich bereit erklärt, da» mit der Sächsischen Regierung getroffene Abkommen auch aus diese zweite Niederlassung au«zudehnen. —88 In der letzten Sitzung de« ärztlichen Bezirk«, verein« Leipzig-Stadt wurde der Antrag de« ärztlichen Be- zirk«oeretn« Meißen, dem Reich«tag«abgeordneten Dr. Stresemann da» Bedauern über sein Eintreten für die Kurpfuscher au«zusprechen, beraten. E« wukde folgender Beschluß gefaßt: »Der Vezirk«verein Leipzig-Stadt bedauert mit dem BezirkSoeretn Meißen die Aeußerungen de« Reich«. tagSabgeordneten Dr. Stresemann über di« Naturheilbewe- gung. E« erscheint ihm ober untunlich, daß die Bezirk«, vereine tn Form von Erklärungen oder sonstwie Stellung nehmen gegen Parlamentarier, deren Aeußerungen sich nicht mit der Auffassung der Aerzteschaft decken, solange nicht ein bewußter Angriff gegen die Aerzteschaft vorliegt.« * Gröba. Auf dem Wege von Merzdorf nach Sröba sind wiederholt von einem Manne Kinder und Frauen belästigt worden. Der Täter ist fetzt in einem an der Bahn beschäftigten verheirateten Arbeiter, der auSwärt« wohnt, ermittelt worden. — Ein arbeitsloses Mädchen stahl einer hiesigen Familie, bei der es sich besuchsweise aufhielt, eine Portemonnaie mit Inhalt. Da« Mädchen wurde ver haftet und dem AmtSgerichtSgefängni« Riesa zugesührt. ES soll auch tn Riesa ähnliche Diebereien verübt haben. — Vom Landgericht Dre«den wurde ein hiesiger Schulknabe wegen Diebstahl« in mehreren Fällen zu 2 Monaten und 2 Wochen Gefängnis verurteilt. Der Knabe hatte die Diebstähle tn einem Nachbarorte, wo er sich vermieten wollte, verübt. * Bo ritz. Am vergangenen Mittwoch feierte der hiesige Männergesangverein »Liederkranz« im Saale de« Weberschen Gasthofe» sein 22. Stiftungsfest, bestehend in musikalischen Darbietungen, Theater, Tafel und Ball. DaS Programm verzeichnete, trotzdem der Verein seit längerer Zeit ohne einen Dirigenten sich zu behelfen gezwungen ist, Männerchöre, ferner einen Klaoiervortrag zu vier Händen, sowie zwei Diolinsoli, die von Herrn Lehrer Pipping in Boritz sehr ansprechend zu Gehör gebracht wurden. Im zweiten Teile feffellten die Schwänke »Verbote Wege« von Siegfried Philippi und „Der Ehrenpokal« von Heinrich Kläger die Aufmerksamkeit der Zuhörer. Beide Stücke wurden von den Damen und Herren, die sich hierzu in dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt hatten, in so wirksamer und darstellerisch so gewandter Weise zur Auf- sührung gebracht, daß reicher, wohlverdienter Beifall die aufgewendete» Mühen lohnte. Damit war zugleich die den ganzen Abend über anhaltende Feststimmung erzeugt. Nachdem man den Freuden einer wohlauSgestatteten, voll besetzten Tafel sich zwanglos hingegeben hatte, gab ein srohbewegter Ball dem Feste einen wohl alle Teilnehmer zufriedenstellenden Abschluß. Coswig. In der Mittagspause brannte sich der Arbeiter Schiebeling, wie das bei Holzhauern üblich ist, ein kleines Feuer an, um sich daran zu erwärmen. Plötzlich wurde er von Krämpfen befallen. Das Feuer ergriff seine Beine. Das rechte verbrannte bis zum Knie n>.d das linke bis fast an den Leib. 88 Dresden. Der bekannt- antisemitische Reichs- tagSabgeordnete und Verleger der „Wahrheit" Bruhn Ber lin hat den verantwortlichen Redakteur der „Dresdner Volkszeitung«, Fleißner, wegen einer in der „Dresdner Volkszeitung« veröffentlichten Besprechung deS Prozesse« wegen Prioatbeleidlgung verklagt. Dresden. Nachdem gestern die Mschlachtung der Tiere auf dem städtischen Dich- und Schlächthofe und die Entseuchung der Stallungen beendet worden ist, hat die ausgebrochene Maul- und Klauenseuche als erloschen zu gelten, sodaß der Verkehr daselbst nunmehr wieder ohne Einschränkung erfolgen kann. — Shuch die Stadt Dresden rüstet sich zu einem Mürgaretentage, nachdem der Leip- zigec Vorgang einen so,schönen ErfoH ergeben hat. Der Dresdner Margaretentag wird voraussichtlich am 6. Mai stattfinden. — Das Landgericht verurteilte den Glas arbeiter Gustav Moritz Bessel in Döhlen, der als Kassierer der Ortsverwaltung Döhlen des Zentralverbandes der Glasarbeiter Deutschlands 1420 Mark unterschlug und Revisionsberichte fälschlich ansertigte, zu sechs Monaten und einer Woche Gefängnis. — Bei dem gestrigen Klein viehmarkte war die seltene Tatsache zu verzeichnen, daß von den aufgetriebenen 2612 Stück Vieh kein einziger Ueberständer zurückblieb. Innerhalb wertiger Stunden war der Schlachtviehhof völlig geräumt. Mügeln b. Pirna. Der Maschinenraum der Drogen mühle von Otto Friedrich brannte vollständig aus. Der Schaden beträgt an Maschinen gegen 36 000 Mark. Auch an verbrannten Drogen soll der Schaden nicht unbe deutend sein. Pirna. Ein etwa 21 Jahre alter arbeitsloser Maler gehilfe, dem die Mittel ausgegangen waren, befand sich von Berlin aus auf der Suche nach Beschäftigung. Dieser Abende kehrte er in eitlem diesigen Restaurant ein, trank zunächst etliche Glas Bier und animierte dann auch an dere Gäste zum Mittrinken. Schließlich spielte er den Nobeln und ließ Wein „anfahren". Bei der Frage nach seinen Mitteln wurde er ungemütlich und klopfte sich gegen die Hosentasche, betonend, daß „alles da sei". Schließlich gab cS zum Abschied noch Seit. Als nun der Wirt auf Zahlung der Zeche drang, zeigte cs sich, daß der noble Herr auch nicht einen Pfennig hatte. Er gab zu, den Zechbetrug ausgeführt zu haben, um ein Unterkommen zu erlangen, auf der Landstraße sei eS jetzt zu ungemütlich. Glauchau. Gestern vormittag geriet beim Lanz- holzsahren der Gutsbesitzer Hermann Gruner in Nikder- lungwitz unter den schwerbeladenen Wagen, der Infolge de« Glatteise« in» Rutschen kam und umstürzte. 'Der Unglückliche wurde auf der Stelle getötet. Chemnitz. Beim Dampfmäschtnenbau in der Säch sischen Maschinenfabrik füllte am Dienstag nachmittag ein schwerer Maschinenteil am Kran in die Höhe gezogen werden. Der dabei beschäftigte 50 Jahre alte Kranführer Oehme konnte vermutlich den Drehling nicht halten, so daß dieser zurückschlug und Oehme in die Höhe schleu derte. Bei dem Fall erlitt er so schwere Knochenbrüchc- daß er starb. Elterlein. In diesen Tagen schoß Herr Werk führer Grunert einen Fuchs, der am Halse einen engen, einschneidenden Ledergürtel trug. Wie sich herausstellte> war dies derselbe Fuchs, der vor länger als zwei Jahren mit noch zwei seiner Geschwister von Herrn Waldwär- ter Hunger jung eingefangcn nnd an Herrn Gasthossbc- sitzer Baumann in Elterlein verkauft worden war. Bru der Listig, der mittels Gurt und Kette angehängt worden war, hatte sich aber eines Tages zu befreien gewußt und seine Gefangenschaft wieder mit dem Leben in der Freiheit vertauscht. Jetzt ziert sein Balg daS Gastzim mer „Zur Sonne". Falkenstein. Ein zwölfjähriger Schulknabe ver suchte aus Furcht vor Strafe sich von einein Eisenbahn zug überfahren zu lassen. Er wurde jedoch von der Lokomotive zur Seite geschleudert und erlitt nur uner hebliche Kopfverletzungen. Auerbach. Hier ist der Besitzer des Hotels „Kron prinz", Köhler, mit seinem Geschirr verunglückt. Er und der Kutscher erlitten erhebliche Verletzungen. Das Pferd brach das Genick. Plauen. Der Gutsbesitzer und Ortsrichter Albin Eduard Adler in Mülhausen wurde vom hiesigen Land gericht wegen Vergehens gegen das Viehseuchengesetz zu einer Woche Gefängnis verurteilt. Adler war am 23. Juli 1910 zu 20 Mark Geldstrafe verurteilt und in einem Falle freigesprochen worden. Das Reichsgericht hatte auf die Revision des Staatsanwalts, soweit Freisprechung erfolgt war, die Sache an das Landgericht zurückver- wiesen. Der Verurteilte hatte das Vieh eingeführt und zum großen Teile nicht tierärztlich untersuchen lassen/ ehe ec es verkaufte. Leipzig. Dem Gewerischaftsbeamten Friedrich Rose in Leipzig-Schleußig erkrankten kurz hintereinander seine vier Kinder im Mter von 4 bis 19 Jahren schwer an Unterleibstyphus. Die zwei jüngsten Kinder erlagen der Krankheit. Nun haben auch die Eltern noch als typhus krank in das Krankenhaus eingeliefert werden müssen. — Die in Kleinzschocher wohnhafte 66 Jahre alte Webers- Witwe Christiane Göppner wollte, während ihre Tochter auf Arbeit und sie allein in der Wohnung war, im Ofen der Wohnstube Feuer anzünden. Hierbei fiel ein Funken heraus und, ohne daß es die Frau bemerkte, auf deren Kleider, die bald lichterloh brannten. Die bedauerns werte Frau war den umsichgreifenden Flammen gegen über völlig machtlos. Sie trug am ganzen Körper lebens gefährliche Brandwunden davon. Sie wurde in hoffnungs losen! Zustande aufgehoben. Bericht über die öffentliche «emetnderatsfitzuug in Gröba am 16. Februar 1S11. Vom Gemeinderat fehlen Herren Münch nnd Wehner. 1. gibt Herr Gemeindevorstand Hans bekannt, daß der Gc- meinderat in geheimer Sitzung beschlossen habe, von Ostern 1911 ab die hiesige einfache Volksschule in eine mittlere Volksschule zu erheben, eine neue ständige Lehrcrstclle einzurichten und auSzu- schrciben: ferner, daß die amtsyauptmannschaftliche Genehmigung zu dem Nachtrag zur Geschäftsordnung des Gemeinderates und der Ausschüsse, zu dem Ortsgesctz, betreffend die Reklametafeln, so nne zu der Besitzwechselabgabeordnung eingegangen ist. Weiter teilt der Vorsitzende mit, daß der hiesige Schutzmann Däumig als solcher vom Rat der Stadt Bautzen gewählt worden ist. In einem Gesuch an den Gemeinderat bittet Däumig um Entlastung aus dem Gemeindedienst am 1. März d. I., da er an diesem Tage seine neue Stellung antrcten soll. Der Vorsitzende weißt darauf hin, daß die Stelle für Militäramvärtcr vorbehalten ist und deshalb eine vierwöchcntlichc Ausschreibungsfrist bedingt, weshalb vor dem 1. April die Stelle nicht neu besetzt werden kann. Herrn Hensel erscheint diese Frist zu kurz. Wenn die Stadtverwaltung von Bautzen die Anstellung DäumigS nicht unbedingt von dem Antritt an diesem Termin abhängig mache, so wünsche er, daß der Schutz mann bis 15. März im Amte bleibe. Bei- Ausschreibung der vakanten Stelle möchte Herr Hoffmann die Bedingung gestellt wissen, daß sich die Bewerber auf zwei Jahre für die Stelle ver pflichten sollen. Der Vorsitzende hält eS für praktisch, daß die Ehefrau des Schutzmanns gleich die Reinigung der Räume im Gemeindeamt mit übernimmt. Dem widerspricht Herr Jllig, wel cher meint, daß dadurch manche gute Kraft von der Bewerbung um die Stelle abgehalten würde. Die Bedingung, sich auf zwei Jahre zu binden, halte er für einseitig, indem die Gemeinde ander seits dem Schutzmann jederzeit seine Stellung kündigen könne. Herr Hoffmann schlägt vor, die Reinigung einer anderen Frau, welcher im Gcmcindeamte die Dachwohnung überlassen würde, zu übenragen und dem Schutzmann eine andere Wohnung anzu weisen, was aber von Herrn Krauspe und dem Vorsitzenden aus verschiedenen Gründen für unpraktisch bezeichnet wird. Es wird beschlossen, die Stelle, mit welcher ein Jahresgchalt von 1000 M. und 100 M. Bekleidungsgeld verbunden ist, sofort auszuschreiben und mit den Bewerbern wegen Uebernahme der Reinigung zu ver handeln, jedoch dies nicht unbedingt zur Bedingung zu machen. Dem Schutzmann Däumig soll mit 15. März seine Entlassung ge nehmigt werden. Ferner wird noch eine Bekanntmachung der Kgl. Amtshauptmannschaft zur Kenntnis gebracht, wonach den Ge meinden die Unterstützung der im Interesse der Gemeinden und BezirkScingesessenen bestehenden Arbeitsnachweise durch öftere ent sprechende Hinweise anempfohlcn wird. 2. Ein Baugcsuch des Bäckermeisters Müller, welcher beabstch- tigt, seine Schuppengcbäude abzuiragen und dafür ein Stall- und Hintergebäude zu errichten, und ein solches des Schlossers Greif, um Einbau eines Waschhauses in seinem Hausgrundstücke werden mit Vefürwörtung an die Amtshauptmannschaft weitergereicht. Mik der Aufstellung etwa zu stellender Baubedingungen wird der Bauausschuß beauftragt. » 3. Kür die geplante Verbreiterung der Oschatzer Straße, sowie Anlegung eines Fußweges daselbst, hat der Amtsstraßcnmeister die Kosten auf 28939 M. berechnet und diejenigen für Anlegung des FußwegcS allein auf 20845 M. Der Bauausschuß ist nach nochmaliger Besichiigung und Erörterung zu der Ueberzeugung ge
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