Delete Search...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.07.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-07-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191107212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19110721
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19110721
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-07
- Tag1911-07-21
- Monat1911-07
- Jahr1911
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.07.1911
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
mH Rpßgto mH mH VDEßtHH dH UDMD MßmDUimisHi UlDm Pt H »aß ffH sHIHDUH P« alGemetner Straßenkampk «utspmm, d« mit ^HHetchen Venvuuduu^a d«H Schäff« und Steiuwärfe endet«. Auch dH Saß« tu Aoimdra Ist insolg« von StudenHannnHm recht «ast. so daß MMtär dahin entsandt »nden mußt«. SS mndm nm, Koapttto befürchtet. UTE. Die La,« auf dem Balkan erscheint sehr -«sü-rltch. Mau »«fürchtet, falls di« Großmächt« sich nicht zu euer» bischer Sprach« aufr«fs«n, d«u AnSdrvch eine» Krieges zwischen d«r Lürket und Montenegro. Di« Stadt vallona ist van albanisch«« Sanden um- tingelt welch« di« dortig« Garnison mit «in«« Ingriff be droh««. Das vor vallona kreuzend» Kriegsschiff Iffar-i» L«vstr «»hielt Befehl, die Stadt ,n beschießen, salls die Sanden die Garnison angreif«« würden. . Im Jemen haben di« Türken «inen n«u«n Srfolg zu verzeichnen, wie dem Reutirschen Surrau aus Lohajg gemeldet wird, ist es dm Türken mit Hilf« desreundeter Stämme gelungen, di« Araber, welch« sich in jener Gegend festgesetzt hatten, zurückzuschlagen und die Wasserversorgung der Stadt, die in den Händen der Feinde war, zurück zu gewinnen. Amerika. Segen den angeblich bestehenden Lapetenirust hat di« vundesgroßsury vier Anklagen auf Srund des Sherman schen Antitrustgesetzes eingebracht. Nach Meldungen aus Haiti beherrschen die Revolu tionäre das Norddepartement mit Ausnahme von Fort LibrrtS und Kap Haitten. Sie haben St. Mar- besetzt und marschieren weiter. Die Regierungstruppen setzten Port au .Prince in Verteidigungszustand. Die Meldungen enthalten nichts über Verluste an Menschenleben. — Sin« wettere Meldung besagt: Kap Haitien ist von den Revo lutionären eingenommen worden und wird geplündert. Alle Generale, die sich der Revolution widersetzen, haben in Konsulaten Zuflucht gesucht^ Der französische Konsul wurde, als er Behörden Schutz bot, leicht verwundet. Ne ihre M M«iW les tzucksterWes. Der Vortrag des Syndikus der Handelskammer Saar brücken Alexander Tille auf dem Hausbesitzertag zu Chemnitz: „Tas deutsche Grund- und Hausunternehmer tum und das Wohnungsgxwerbe" wurde auf der Tagung selbst schon als der bedeutendste gerühmt, der jemals auf einem Hausbesitzertage gehalten worden sei. Wir geben deshalb hier unfern Lesern eine kurze Inhalts angabe: Tr. Tille ging von der Forderung airs, daß vor allem das deutsche .Haus- und Grundunternehmertum sich selbst seiner wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und staat lichen Bedeutung bewußt werden müsse, indem es seiwe Stellung ebenso zur Geltung bringe, wie es andere Er- werbszweige langst getan hätten. Nur auf Grund einer solchen Erkenntnis werde es möglich werden, erfolgreich den Kampf mit der heute irregeleiteten öffentlichen Mei nung aufzunehmen und in Gesetzgebung und Besteue rung, im Kampfe gegen Bodenkommunismus und Woh- nungsmoralismus (!), sowie im Kampfe gegen seine Be- kämpfung mit öffentlichen Mitteln in Reich, Stadt und Gemeinde zum Siege zu gelangen. Während die Grund- und Hausunternehmung heute in der Privatwirtschafts lehre überhaupt keine Stellung besitze, und weder zur Landwirtschaft noch zum Gewerbe gehöre, sondern ohne Gattungsbezeichnung in der Luft schwebe, wies ihr der Bortragende eine Stellung als einem der sieben Zweige der gewerblichen Ertragswirtschaft an. Ihr Kapital sei Unternehmungskapttal in jeder Beziehung, und sie weise in jeder Beziehung alle Merkmale der ertragswirtschaft- lichett Unternehmung auf. Ueber die national - wirtschaftliche Bedeutung beS Wohnungsgewerbes seien sich wenige klar. Dabei ver wendet das Volk ein Fünftel seines Einkommens, 9,2 Milliarden Mark, auf die Wohngelegenheit, davon ent fallen 7,5 Milliarden auf die städtischen Wohnungen. Der Wert des städtischen Grundbesitzes nebst Bauten beträgt heute 150 Milliarden, oder 35,6 Prozent des Bolksver- mögens. Auf jedes Wohnhaus im Deutschen Reiche kom men durchschnittlich zwei Haushaltungen. In der Be rufsstatistik fehlt die Grund- und HausunHrnehmung, da diese Statistik die selbständigen HauSunternehmer den Rentnern zurechnet. Nach eingehenden Darlegungen über den gegenwärtigen Stand der Steuergesetzgebung in be zug auf den Hansbesitz sprach der Redner über die soge nannte Wohnungsnot, die nach seiner Meinung immer eintrete, wenn der Ertrag der Hausunternehmungen oder bestimmter Arten von Hausunternehmungen so tief ge sunken sei, daß sich die Schaffung neuer Unternehmungen für keinen Unternehmer mehr lohne. ES sei wirtschaft lich töricht, unter solchen Umständen das Uebel damit bekämpfen zu wollen, daß man dem HauSunternehmer- tum mit öffentlichen Mitteln in Baugenossenschaften, durch städtische Darlehen und durch Bereitstellung von Mitteln der Reichsversicherung unter dem landesüblichen Zinsfüße vermehrte Konkurrenz mach«. Das Hausunter nehmertum habe sich ebenso gegen das Mißverständ nis seines Gewerbes in dec Privatwirtschaftslehre und gegen die herabsetzenden Theorien seiner Feinde wie gegen die Gesetzgebung, die überschwere Besteuerung und den WohnungSmoraliSmuS zu wehren« (Lebhafter Beifall.) ES kann nicht fehlen, so bemerkt der „Vogtk. Anz.", daß eS dem Vortrag TilleS auch an sehr energischen Ent- i Segnungen aus den Kreisen der Bodenreformer und — Mieter nicht fehlen wird, zumal in dieser Zeit außer ordentlicher Mietzinserhöhungen saft allerorts. vsfferAßrme 17,5« L. «lftschlfflDN. DI« Fernsaßrt de, SnstschM«, Gchwsßs« Da» Luftschiff .Schwaben» HhrH gestern früh vm, sein«, Aufstieg noch einmal nach yrtedrichshafen n« «in« N«i«« Aulwichsluug varzonehmen. Um 7 Uhr Hat dann dH .Schwad««» unt«r Führung de» Srafm Zeppelin «ad In Vegleitnug von Dr. SO««« und vdeeingenHnr DA« dH Fahrt durch da» Reußtal «ach Lumr« an, nm e» «m '/.10 Uhr «intraf v«d mit stürmisch« Ruft« begrützt ward«. Rach «rchmre« Schl«ifmfthrlm warf Sras Zq». p»N« ei« Telegramm -mH, daß mm »er ursprünglich de- abstchtigten Land««, auf de» Sw Abstand geaammen werd«. Um Id»/. Uhr fuhr da» Luftschiff sodann ü»«r dm Rigi und wandt« sich üd«r Kütznach und dm Zugers«« nach Zürich, »o «»11 Uhr'80 Minutm «intraf und di» 11 Uhr Kd Minutm kreuzte. Dann wurd« dft Fahrt Üd«r Wtutrrthur und yraumftld in der Richt««, nach Friedrich«, haft» fortgesetzt, wo da» Luftschiff um 1 Uhr 45 Minutm glatt vor der Hall» landet«. Di« ganz« yahrz«tt »«trug S Stund«« und 85 Minuten. Französisch« Militärfli«g«r. Marineminister Deleaff- hat angeordnet, daß di« beiden Marinwffizierr Reynaud und Fournier zu Luftpilotm ausgebildet werde». Di« Zahl der sranzvstschm Marineoffizier«, di« amtlicher seil» zu Fliegern ausgebildet werben, steigt damit auf sieben, «VS aller Welt. Hannover: Unter dem verdacht de» Münz- verbrechens wurde eine zugereiste Kellnerin festgenommen- als sie im Begriff stand, einen von Hamburg bahn lagernd zugesandten Koffer abzuholen. -Bei der Durch- .suchung desselben Wurde eme verschlossene Handtasche mit 148 falschen Zweimarkstücken, mit falschen Zehnmark stücken und allem Zubehör zur Herstellung falschen Gel des gefunden. Die Festgenommene ist die Braut eines am Sonntag verhafteten Deserteur-, welcher der Familie Kuckuck «»gehört, von der kürzlich in Braunschweig und Hameln Vater und Tochter ebenfalls wegen Münzver brechens verhaftet worden waren. — Köln: Opfer des Rheins sind jetzt fast täglich hier zu beklagen. Gestern lagen allein 6 Meldungen über Todesfälle infolge Er trinkens vor. — Ruhla: Infolge der Trockenheit Ist der Wasierstand in den Gewässern des Thüringer Walde» ganz bedeutend gefallen. Gar viele Quellen und kleinere Bäche sind cingetrocknet und die Fische dieser Gewässer umgekommen. Die in den Flußtälern gelegenen und auf die Wasserkraft angewiesenen Mühlen, Säge- und Poch werke können nur noch mit Unterbrechungen arbeiten, sofern sie nicht Dampf- oder Motvrkrast als Ersatz für die Wasserkraft anwenden können. Wegen der in den Wäldern herrschenden Dürre haben die Forstverwal tungen das Forstpersonal streng angehalten, die Wal dungen eingehend zu bewachen- dämit nicht etwa folgen schwere Waldbrände entstehen. — Prag: In Alt-Bunz- lau finden gegenwärtig auf dem Truppenübungsplatz militärische Hebungen des 7. Dragoner-Regiments statt. Vorgestern fiel bei einem scharfen Ritt ein Pferd in der ersten Reihe Ku Boden und begrub den Reiter unter sich. Die übrigen Dragoner stürzten über das gefallene Pferd hinweg. An wenigen Augenblicken lagen ungefähr zwanzig Pferde und 30 Soldaten in einem großen Knäuel am Boden. Die übrigen Soldaten ritten Über sie hinweg. Ungefähr zwanzig Soldaten wurden dabei verletzt, und soweit diese Verletzungen schwerer Natur sind, wur den sie in das Militärhospital nach Brandet» an der Elbe übergesührt. — Dünkirchen: Tie Polizei hat die Mitglieder einer Berbrecherbande festgenommen- die die aus dem Bahnhof von Dünkirchen einlaufende» Güter züge plünderte. Der Bande gehören vier Bahnarbeiter! und ein« Frau an. Bet letzterer wurde ein vollkommenes Lager von gestohlenen Waren beschlagnahmt- so siebzig Flaschen Champagner, Likör, Fleisch- und Räucherwaren, sowie Toilettegegenstände, Die fünf betrieben ihr s,Go to erbe" seit Fahren. Vermischtes. Zum Eisenbahnunglück bet Müllheim. Der Lokomotivführer Platten deS bet Müllheim verun glückten Zuges ist gestern verhaftet worden, da die bis herige Untersuchung eine grobe Fahrlässigkeit auf seiner Seite ergeben hat. Nach Mitteilung der Staatsanwalt schaft sind irgendwelche Mängel in der Technik deS Be triebes nicht festgestellt worden. Nach einem an den Finanzminister gelangten Telegramm war das Befinden des schwerverletzten Regierungsbaumeisters Nürnberger, der Krankenschwester Koch und des Fräulein Warthmann gestern subjektiv und objektiv besser. Auch da» Befinden der übrigen Schwerverletzten ist befriedigend. Der preu ßische Gesandte von Eisendecher hat den Finanzminister iM Auftrage der preußischen Regierung deren wärmste Teilnahme an dem schweren Eisenbahnunglück ausge sprochen. Million en-Versicherung »schwindel in Amerika. Eine tolle Gründergeschichte wird von Phi ladelphia gekabelt, wo dieser Tage drei „Direktoren" namens Belatti, Malschick und Meinburg wegen Betrug» verhaftet wurden. In der Voruntersuchung stellte sich heraus, daß die drei Biedermänner nicht weniger al» ein Dutzend,^8erstcherungsgesellschasten" aller Art auf dem Gewissen hatten, die ihnen etwa 120000 Mark im Monat einbrachten. Die Verhaftung der Gründer war guf die Anzeige eine» Straßenjungen namen» Robinson erfolgt. Robinson erzählte dem Untersuchungsrichter fol gende Geschichte: „Ich trieb mich auf den Straßen um her, und ernährte mich, mehr schlecht al- recht, durch allerlei Botengänge. Da griff mich Belatti aus, kaufte mir «inen teuren, eleganten Anzug und sagte: „von jetzt ab bist du Präsident einer HeiratSverficherungS-Gesell- schaft und Sekretär von zwei anderen Gesellschaften; da- M» «GM »H ß0 Ml dH Mache- 1»ß««M imA W».* Sch willigt« «in und ftihrH von da ab Ät de« Vermal- das?" fragte der Richter. „Meisten- la» ich die Zei- tungen oder schlief oder tat gelangweilt. Belatti und di« ander«« Direktoren hatten den Aktionäre« gesagt, Ich sei d«r Sech« «ine» Millionär» und habe «ich nur ol» Präsident wählen lasten- wett der Alte darauf bestände, daß ich etwa» tue; in Wirklichkeit aber fei miv der Alte und überhaupt alle» Wurscht." ES scheint, daß Rvbimsou seine Rolle «in wenig zu realistisch gefptelt hotte; denn «ine» Lage» erschien Belatti 1« seinem Schlafzimmer, nahm ihm den PrästdentevanllUg weg und setzt« ihn mit seinen alten Lunchen wieder auf die Straße. Da ging Robinson hin und zeigte die zwölf Gesellschaften an. Er sagt« aus- daß das Tri» zahllose Agenten be schäftige, die von jeder Versicherungsprämie die Hälft« echtesten, die andere Hälfte fließe nach Abzug geringer Kosten den „Direktoren" zu. Kew Banken trauten die drei nicht und sammelten da» Geld lieber in zwei großen Blechkästen an, au» denen jeder von ihnen nahm, Wa rr brauchte. Die Gauner sollen viele Dausende, meist von der Sorte, di« nicht alle werden, geschädigt haben. Nach einer weiteren Meldung beträgt die Zahl dieser Schwin- deltzesellschaften sogar vierzehn- mit einem Gesamtvapi- tal von nicht weniger als sechs Mlljpw- «Naüav gleich fünfundzwanzig Millionen Mark. lie Hwlm sir Wchpm HM- Schon manche Hausfrau- die mit eifernder Umsicht beim Gemüsehändler oder im KräMerladen ihre Einkä ufe für den Haushalt macht- wird vielleicht im Stillen schon vorüber nachgegrübüt haben- wieso eS eigentlich kommt, daß der höfliche Kommt« oder dH geschäftskundige Ge müsefrau b-i dem Verkauf eine« Viertelpfundes Kaste« oder eine« halben Pfundes Zucker ohne weitere» die statt lich« IPapierhülle mitwiegt- und sich al« Ware bezahlen läßt. Man begnügt sich dann meist mit der Erklärung baß die« von Alter» hev Brauch war- daß eine genaue Scheidung von Ware und Umhüllung im Kketnverkauf den Geschäftsinhabern wie den Kunden AettversLumnis und Umständlichkeiten verursachen würde, man erlegt ruhig sein Kaufgeld und bezahlt das GÄvicht der Düte M Kaffee- Dee- Zucker, Mehl oder was immer man gekauft hat. Beim einzelnen Einkauf beträgt die UeberzahlUng- di« mit diesem Mitverwtegen des Einpackpapieoe» ver knüpft ist- ja in der Regel nur Wenig« Pfennige, oft noch weniger. Gin englisch« Freund volkswirtschaftlicher Stu dien hat nun aber auf Grund umfastend« Experimente und Untersuchungen eine Berechnung aufgestellt- die viele Hausfrauen überraschen Wird- geht doch au» dies« Sta tistik hervoq- büß der Vortoil, den dH Kleinhändler bei der heute allgemein üblichen Art des Wiegen» erlangen viel größer ist, als der einzelne Käufer glaubt,- ja daß dies Untergewicht an Waren in der geschäftlichen Kalku lation deS Detailkaufmannes eine erhebliche Rolle spielt. Der englisch« Beobacht« hat seine Versuche mit Hilfe der staatlichen Gewichts- und Maßinspektoren vorgenon« men Urck di« «staunlichen Ergebnisse dieser interqfanten Experimente fetzt in «in« englischen Zeitschrift veröffent licht. In Glasgow z. B. zeigt« es sich dabei- daß «in« amtliche Nachwiegung der verkauften Waren in weit mehr als 50 Prozent der Fälle ein Mindergewicht «gab', daß ö Prozent übersteigt. jAm Zähre 1909 sind in ganz England rund 280 Millionen Pfund De« gekauft worden ; da nach den Untersuchungen bei mindestens d« Hälfte 5 Prozent der Ware nicht wirklich den Käufern auSgehän- digt wurd«, «gibt sich bereit« allein für den Klein handel in Dee für England eine Summe von 7 Million«« Pfund Packpapier, die als Dee bezahlt wurden und den Verkäufern wenigstens 7 Millionen Mark bare« Geld ein gebracht haben. Diese Zahlen find in Wirklichkeit über zu niedrig angenommen - 'die Fortsetzung d« Beobachtung in London ergab- daß bet rund' 75 Prozent im Kleinver- kauf abgegebener Waren sogar durchschnittlich 6 Prozent Mindergewicht vorlag. Man hat daraufhin bei ein« Reihe größerer London« Detailgeschäste- die in der Mtt- lionenswdt über viel« Filialen verfügen- Prvbeeinkäufe gemacht- und zwar kaufte mau in den verschiedenen Ge schäften insgesamt je 5 Pfund Dee- Kaffee, Zucker, Ko rinthen, Rosinen und Reis. Dee und Kaffee kaufte map in Viertelpfundpaketen- den Zuck« in 1-Pfundpaketen- und die übrigen Artikel halbpfundweis«. Die Nachprüfung «gab die erstaunliche Tatsache- daß man beim Klaus von fünf Pfund bei den einzelnen Waren folgende Min dergewichte feststellter bei Dee 124 Gramm- bet Kaffee 124 Gramm, bet Zuck« 104, bet Korinthen 123, bei Rosinen 123, und bei Reis 61 Gramm wenig«, al» man bqahkt hatte. Beim Kaufe von je 5 Pfund der angeführ ten Warenarten bezahlte man also durchschnittlich SO Pfg. bis eine Mark für das Packpapi«. Wenn man, um die Kalkulation zu vereinfachen, dH verschiedenen Artikel mit durchschnittlich 1 Mark für das Pfund annimmt, so wird die Hausfrau, di« in der Woche vom Krämer für nur 10 M. Waren bezieht, am Schlüsse des Jahres nicht weniger üls 26 M für die stattlichen braunen Mten bezahlt haben, in denen sie ihrs Ware nach Hause bringen ließ. Welche gewaltigen Vorteile ab« die Kleinhändler aus dieser im Grunde nicht berechtigten Art des Wiegens erlangen, zeigt folgende Berechnung: eine der Firmen, die man zu dem Versuche herangezogeu hatte, verfügt allein In London über 10 Filialen, die zusammen wöchent lich für etwa 20000 M. Ware umsetzen. Am Schluß des Jahres hat diese Firma für statt Waren geliefertes Pack papier 52000 M. eingenommen, während die Papierrech nung kaum 12000 M. betragen hat. ES ist allo keilt Zufall, daß die Kleinkaufleute für ihre Tüten und Ver packungen mit Vorliebe ein sehr kräftige», dicke» Pack papi« wählen; die Papierindustrie liefert speziell zu die sem Zwecke sehr schwere lehmhaltige Papiere, gft ge ring« da» Quantum ist, da» der Kunde kauft, je größvs
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview