Delete Search...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.01.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-01-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191201045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19120104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19120104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1912
- Monat1912-01
- Tag1912-01-04
- Monat1912-01
- Jahr1912
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.01.1912
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
langen« behandeln müssen. Wre verlautet, werden dl« ver schärften vefttmmungen voraussichtlich dahtn gehen, dah Spton« schärfer bewacht werden und Ihnen Irgendwelche Freiheiten verweigert werden dürsten. Im Falle Lug scheint dl« Korrespenden, nicht sehr sorgsältig geprüft werde» zu lein, sonst hätte der anscheinend fein durchdachte Plan, bet dem Helfershelfer mit im Spiele waren, nicht gelingen können. Li, Untersuchung dürft, bald Klarheit über di« Einzelheiten der Flucht schaffen. Ler ebenfalls in Gkatz mternterte englische Spton Lrenton wird die Verschärfung seiner Haft seinem französischen Kameraden zu danken haben. »Daily News- berichten au» Johannisburg, daß eine »ngewahnt« Tätigkeit in Deutsch-Südwestafrika herrscht. Di« Truppen im Damaralond seien verstärkt worden und ihre Fahl sei jetzt größer, al» die der englischen Truppen im Fululand während eines Aufstand«» jemals gewesen ist. Di« Deutschen haben an gewissen strategischen Punkten der Küste wichtige Festungswerke errichtet. Di« geschäftig« Tätigkeit der Deutschen auf den' Vn» tillen beunruhigt einigermaßen die Engländer. Man fürchtet, daß di« Deutschen sich der Inseln Barbados und Trinidad bemächtigen könnten in Hinsicht auf die dem- aächsttge Eröffnung des Panamakanals. Es wird gemeldet, daß der deutsch« Kreuzer Hertha, der unlängst in der Gegend weilte, zahlreiche Lotungen vorgenommen hätte und sogar Schießübungen in der Nacht veranstaltet habe. Belgien. Im Kohlenzenlrum von Mons sind am Mittwoch vormittag gemäß dem Beschluß de« Referendum», über dos wir bereits berichteten, 85 000 Bergleute in den Ausstand getretrn. Man glaubt, daß der Streik von heut, Donners tag ab allgemein wird. Die Ruhe wurde jedoch nirgends gestört. Holland. Der „Nieuwe Courant- meldet: Das Fernbleiben der Königin von dem vorgestrigen Salaball ist nicht auf den minder günstigen Gesundheitszustand der Königin zurvck- -uführen; unter den Gästen de» Hofes verbreitete sich viel mehr rin Gerücht freudiger Art, dem keinerlei Dementi entgegengesetzt worden ist. Frankreich. Ter „Matin" veröffentlicht einen Artikel, in welchem der Wunsch Frankreich- für 1912 zum Ausdruck gebracht wird. Tiefer Wunsch besteht darin, auch in diesem Jahie militärisch so gerüstet und ebenso kriegsbereit zu sein wie im vergangenen. Tabei bedauert aber der Verfasser, dah die Gesetzgeber mit mancherlei Reformen und Neu einführungen zug unsten einer noch größeren Vervollkomm nung der militärischen Schlagfertigkeit im Rückstände ge blieben seien. So sei noch immer kein besonderes Flieger- korpS gebildet worden. Tic 243 Militärflieger, über die Frankreich zurzeit verfüge, würden im Kriegsfälle nicht wissen, wohin sie eigentlich gehören. Tann wendet sich der Artikelschreiber der schwarzen Armee zu, deren hohe Wichtigkeit für die Wehrmacht Frankreichs er darlegt. Lebhaft beklagt er es, daß zur Bildung einer solchen Armee bisher so gut wie gar nichts geschehen sei. Bor drei Jähren erklärte der Gouverneur von Französisch- Westafrika, daß er jedes Jahr 5000 schtvorze Rekruten ausheben könne, sodaß Frankreich in vier Jahren über ein Korps von 20 000 Mann solcher Truppen verfügen würde. Anstatt diese ausgezeichnete Chance zur Verstär kung der französischen Armee auszunutzen, begnüge man sich damit, ein Bataillon Sengalschützen zu bilden, das man nach Algier versetzte. Bei diesem Versuch ist es auch geblieben. Tenn es wurde noch nicht einmal ein Gesetz entwurf eingebracht, der die Bildung einer schwarzen Armee in einer Stärke von 10000 bis 15 000 Männ vor sehen würde. Mit dem Hinblick auf Marokko empfiehlt dann der „Matin" noch einmal dringend den maßgeben den Kreisen, das unerschöpfliche Reservoir der sAoarzen Bevölkerung der französischen Kolonien für Heereszwecke gründlich auszuschöpfen. Im Kampfe «ms Dasein. Roman von Arthur Tugen Simson. 54 »Herr Wangero, Sie wissen näheres über den Doktor?" fragte Erna. „Ich? Nein," entgegnete Wangero, er sprach dies so offen und unbefangen aus, daß er das schärfste Auge getäuscht haben würde. „Ich komme ja mit dem Doktor lewer sehr wenig zusammen und Sie wissen, daß man mich hier den Einsiedler nennt." „Ich würde den Doktor aufrichtig bedauern, wenn Sie recht hätten," sprach Erna. „Ich achte ihn hoch und wünsche ihm eine Gattin, die er liebt, und die ihm in seinem schwe ren Berufe getreu zur Seite steht. Einem Arzte ist ein« glück liche Familie am meisten zu wünschen, denn in ihr allein kann er die trüben Eindrücke, welche er in seinem Berufe empfängt, vergessen. Zerding scheint mir zu ruhig und zu ver nünftig zu sein, als daß er mit seiner Liebe zu hoch hinauf oder zu tief hinabsteigen sollte." „TaS Herz geht seinen eigenen Weg," bemerkte Wangero und lenkte das Gespräch ans einen anderen Gegenstand. Plötzlich leuchtete sein Ange auf. Unter den Tannen, wo die Arbeiter mit ihren Angehörigen sich versammelt hatten, bemerkte er Zerding, er stand neben Rosa und Heinrich, mit Lenen er sprach. „Darf ich Ihnen den Schacht meines neuen Bergwerke» zeigen?" fragte er. Erna war damit einverstanden. Seiner schönen Begleiterin den Arm bietend, führte er sre auf di« Lannen zu, an den Arbeitern vorüber. Erna mußte Zerding brmerken, der mit Rosa sprach und ihnen den Rücken zukehrle. Und sie sah ihn, Wangero bemerkte cS an dem testen Zucken ihrer Hand. Er bückte sich nach einer Blüme, pflückte sie und reichte ihr dieselbe, um ihr ins Auge zu sehen. Erna hatte die Lippen aufcinandergepreßt, fast gedan kenlos nahm sie die Aufmerksamkeit an. dann schritt sie rasch weiter. Sie war stiller geworden, und die heiter« Laune schien von ihr gewichen zu sein. Wangero hätte aufjubeln mögen über die Dunst, welche ihm GNGla»». Di, englischen Blätter örachie» erst gestern ausführ lich» Schilderungen über di» Flucht de« Kapitäns Lux. Einige Leitungen bemerken ironisch, Laß die Affäre Lux lebhaft ay die Episode des Hauptmann« von Köpenick er innere. Li« „Pall Mall Gazette-läßt auch dies, Gelegenheit nicht vorbei, «m Deutschland hefttg anzugretfen. In höh nischen Worten erklärt das Blatt, daß Lux ganz in franzö- stschem Geiste bei feiner Flucht gehandelt habe, indem er Deutschland einen argen Stretch spielte. Gestern wurde der dritte Ueöerdreadnought Orion in Portsmouth in Dienst gestellt. Der Orion ist da» viert« der vier Schiffe, di« mit den furchtbaren 13'/, zölligen Ge schützen ausgestaltet stnd, und die in kurzer Zeit dienst bereit sein werden. Der Orion ist das mächtigste Kriegs schiff der Welt; «in» einzig« Breitseite gibt Geschoss« im Gesamtgewicht von 1250 englischen Pfund ab. Da« Schiff ist um ein Drittel stärker als di« Thüringen, der letzte deutsche Dreadnought. Im Lager von Longmoore in der Nähe von Peters- field, Grafschaft Southampton, brach am Silvesterabend «in« Meuteret au», wie erst jetzt bekannt wird. Es scheint, daß einig« scholtische Soldaten, die in Longmoore lagen, empört darüber waren, daß ihnen nicht der ganz« Neu- jahrstag freigegebe« worden war. Sie versammelten sich, als die Lichter ausgelöscht waren, warfen einige Baracken um und bombardierten unter Verwünschungen di« Quar tier« der Offiziere mit Steinen. Offizier« und Unteroffiziere kamen sofort im Nachtg,wände aus ihren Baracken hervor, worauf di« Leut« ein Karree bildeten, in das einig« Serge anten zu dringen versuchten. Sie erhielten dabei einig« Bajonettstich« und einer von ihnen wurde erschaffen. Schließlich fordert, ein als guter Boxer bekannter Offizier den besten Boxer unter den Leuten zum Tinzelkamvf« heraus. Offiziere und Mannschaften stellten sich im Kreise auf. Der Offizier besiegt« den Soldaten. Darauf kehrten die Leute langsam in ihre Baracken zurück. Island. Da» vom isländischen sllthtng im Jahr« 1910 be- schloffen« Gesetz über völliges Verbot der Einfuhr von vier und Wein, sowie Spirituosen ist am 1. Januar in Kraft getreten, vom Jahre 1915 ab ist auf Island auch der verkauf aller alkoholhaltigen Getränk« vollständig verboten. Indessen haben di« Isländer noch kurz vor Toresschluß so viel Schiffsladungen von Spirituosen eingrführt, daß die Vorräte nicht bloß bis zum Jahr« 1915, sondern im ge- Heimen vielleicht noch für die ganze gegenwärtig« Generation reichen dürften Rußland. Heber eine häßliche Affäre de» bisherigen russischen Gesandten in Peking, Kovostvwetz, wird au» St. Peters burg berichtet: Der hiesige französische Geschäftsträger hat dem Minister deS Aeußeven eine amtliche Beschwerde gegen den russischen Gesandten in Peking, Kvrvstowetz, überreicht. In der Beschwerde wird ausgeführt, der Ge sandte habe die 16 jäh-rige Tochter des französischen Post chefs in Peking, Pirier, die Freundin seiner eigenen Tochter, verführt. Ms sich die Folgen des Verhältnisses nicht mehr verbergen ließen- wollte Korostowetz die Ge liebte in der Verkleidung einer chinesischen Dienerin nach Europa entführen. Ter Vater des Mädchens bewirkte die Anhaltung des EisenbahinzugeS in Tientsin und reiste in einem Extrazuge mit seinem Schwiegersohn, beide mit scharfgeladenen Revolvern bewaffnet, den Flüchtlingen nach. Ler französische Konsul in Tientsin durchsuchte in der Dentsiner Station vergeblich den Salonwagen des Gesandten. Da- Midchen war bereits nach Taku geflüch tet, wurde jedoch bei ihrer Einschiffung nach Tschifu eingeholt und heimgebracht. Ter Gesandte benützte, um sein« Verfolger abzulenken, den Güterzug nach Mukden, wo er bei dem dortigen russischen Konsul Schutz fand. Nachdem er sich dort mehrere Tage versteckt hatte, setzte er die Reise nach St. Petersburg fort. Tier Vorfall ruft der Zufall erwiesen hatte. Mehr hätte er durch all seine Be rechnungen nicht erreichen können. „Sie stnd verstimmt?" fragte er endlich, als sie zudem Zeltezurückkehrten. „Nein," entgegnete Erna. „Wir Menschen sind nur Toren. Wir trauern, wenn nn» irgend eine Täuschung widerfährt und doch tragen wir meistens selbst die Schuld. Achteten wir manchen weniger hoch, so könnten wir durch ihn auch nur wenHer enttäuscht werden." Wangero war viel zu klug, um sie nach dieser Täuschung zu fragen. „Gleicht sich nicht alle» im Leben aus?" bemerkte er. „ES kann uns eine Täuschung unangenehm berühren, sie kann uns jedoch auch erfreuen, wenn wir edle und tiefe Charaktcrzüge kennen lernen, wo wir sie nicht erwartet hat ten." Sie traten in das Zelt ein, der Abend dämmerte be reits, Oswald hatte di« ihm gestellte Aufgabe ganz vortreff lich gelöst, denn die Gäste befanden sich in der heitersten Stimmung und Oswald suchte dieselbe noch immer zu er höhen. Der Champaaner hatte ihm freilich beigestanden, und er hatte die ganzen Kräfte dieses getreuen Bundesgenossen ent wickelt. Er selbst hatte dadurch freilich bereits einen Grad der Lustigkeit erreicht, der nicht ohne Bedenken war, er fühlte dies jedoch am wenigsten, „Hahal Bester Freund, eS ist famoS heute," rief er Wan- gero zn. „Alle ausgezeichnet lustig und der Champagner su perb!" „Sie haben mich für immer zum Dank verpflichtet," flü stert« Wangero ihm zu. „Alle bewundern Sie und finden Sie entzückend." Oswald schien um einige Zoll zu wachsen. Es war Erna peinlich, in diesen heiteren Kreis zu treten, denn, sie wäre am liebsten allein gewesen. Da nahte sich ihr« Tante. „War fehlt Dir, Erna? Du siehst verstimmt aus," sprach Anna. „Dann täuscht Dich mein Aussehen,- sprach Erna. Ihre Tante sollte wenigstens nicht erraten, was in ihr vorging. Sie glaubte schon va» stolze triurnphierrnde Lächeln derselben in der Petersburger Gesellschaft ungeheure Sensation her vor; die Entlassung Korostowetz aus dem Staatsdienst steht bevor. v»I-arie». Di« mit der Untersuchung der Schlagfertigkeit der bulgarischen Arme« betraut, parlamentarisch« Kommisff»« hat nunmehr der Sobranje vericht erstattet. Vie verlautet, soll sich die Kommission im günstigen Vinn« ausgesprochen und versichert haben, Bulgarien sei so gut gerüstet, daß es allen Eventualitäten mit Ruh« «ntgegenfehen kann. «ick«. Di, Montenegriner haben di« türkisch« Position bei Vokra angegriffen, wurden aber von . den türkischen Sol daten zurllckgeschlagen. Der Wald zmlschen Mokra uud Rasdel wurde in Brand gesteckt, wodurch groß» Schaden entstanden ist. — Bei Halep, in d» Nähe von Köprülü, ist es zu einem Kampf« mit einer vulgarenbande ge kommen, d» der letzte Etsenbahnanschlag bet Köprülü zu geschrieben wird. Nach zweistündigem Feuern flüchtet« die Bande unter Zurücklassung von fünf Toten. Auf türkisch» Seit« ist «in Soldat gefallen, zwei wurden verwundet. — Li« Türkei will die Gendarmerie in Mazedonien reorgani sieren, damit sie ihrer Ausgabe bester gewachsen ist. Persien. Die „Wetschebrje Wremja- behauptet, daß der deutsche Konsularagent in Täbris, ein bekannter Förderer der per sischen Revolution, in Täbri« Barrikaden gebaut und sich al« Führer der Revolutionäre enthüllt habe. Dies« Be hauptungen sind, wie von verschiedenen Setten betont wird, glatt erfunden. Nach ein» Meldung der Morntng Post au« Teheran hat am Sonntag in der Nähe von Damghan ein Kampf zwischen Anhängern de» entthronten Schah» Mohammed Alt und RegterungStruppen stoltgefunden, wobei di, letzteren geschlagen wurden und sich- auf Semnan zurückztehen mußten. Sie erhielten aber einig« Verstärkungen, gingen neuerdings vor und bei dem zweiten Zusammenstöße mit den Leuten de» Exschahs mußten diese wieder zurückweichen. Sie zogen sich vor der Uebermacht in guter Ordnung zurück. Den RegterungStruppen gelang es, Damghan zu besetzen. Die Anhänger Mohammed Ali» haben 100 Mann verloren, die Verluste der Regierungstruppen werden oicht bekanntgegeben, stnd aber bedeutend höher. ynvie». Ueber 9000 Soldaten nahmen vorgestern vormittag uut» dem Kommando des Generals Mahon an der größten Lruppenreoue teil, die jemals in Kalkutta abgehallen wurde. Der König kam mit -Lord Hardtnge, dem Höchst kommandierenden General Sir O'Moore Treagh und einem glänzenden Stab in seinem Gefolge vor dem Zelt an. Die Königin fuhr mit der Herzogin von Devonshtre und Lord HPLKL»» ist nicht nur ein siecht, sondem auch eine unbedinat zu erfüllende staats bürgerliche Pflicht jedes Wahlberech tigten. Wer diese Pflicht versäumt und ohne ausreichenden Grund die Abgabe seiner Stimme unterläßt, versündigt sich an seinem Baterlande und verwirkt den Anspruch auf volle bürgerliche Achtung. zu sehen, wenn st« erfuhr, daß der anonyme Brief doch die Wahrheit gesprochen. Sie nahm den Champagner, welchen ein Diener aus Wangeros Befehl ihr reichte und trank das Glas aus. Sie wollte die trübe Stimmung verbannen, niemand sollte er raten, daß sie verstimmt war. Was kümmerte es sie, wenn Zerding die arme Frau liebte, wenn er den Blick nach unten richtete, anstatt ihn nach oben zu erheben. Sie zwang sich, wieder heiter zu sein, sie trank sogar mehr und lachte Uber Oswalds Witze, die er selbst ämtlich ausge zeichnet fand. Der Champagner hatte ihre Wange leise gerötet- ihre Lust hatte etwas Berauschendes, Verzweifeltes. Tie sah den Doktor im Zelte und scherzte absichtlich mit Wangero. Wohl war Zerding« Auge ernst, traurig auf sie gerichtet, sie verstand diesen Blick nicht, sie hatte kem Wort für ibn; er war vielleicht nur traurig, weil Rosa an dieser Heiterkeit nicht mit tetlnehmen konnte. Mit dem hereinaebrochenen Abend waren die bunten Lam pen rings an den Tannen angezündet, den ganzen Teich, die grünen Rasenplätze und Blumenbeete umgab «in Kranz far biger Lichter. Unbemerkt war dies von den Arbeitern her gerichtet, und wie eS so schnell und unerwartet entstanden war, gewährte e« einen doppelt zauberhaften Anblick. Di« Gäste waren überrascht. Oswald rief laut, die» sei da« Schönste, was «je gesehen habe, eine gute Parade aus, genommen. Die Einweihung des Bergwerks war bis zum Abend ver- schoben. Jetzt forderte Wangero feine Gäste auf, ihm zu dem Schacht zu folgen. Er führt« Erna und schritt mit ihr voran. ES war «in stiller, milder Abend. Die Tausende von Lich tern ringsum boten einen erhöhten Kontrast zu dem tiefen Dunkel im Walde. Wie die weißen Schwäne langsam durch das Wasser hin, zogen, als wären sie aus Marmor geformt. Die Klänge der Musik tönten leise, wie fern au» dem Walde. E» lag etwas Berauschend,» in all diesen Eindrücken. Ernas Wangen waren gerötet; sie war durch den Eham, pagner aufgeregt, sie hörte di« Worte kaum, welche Wange» mit leiser Stimme zu ihr sprach. Da» ganze Fest erschien th, ihretwegen veranstaltet zu sein, denn vis jetzt war st« de> «iqentlich« Mittelpunkt desselben gewesen. 192,«
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview