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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.03.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-03-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192403014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-03
- Tag1924-03-01
- Monat1924-03
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.03.1924
- Autor
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kursierenden Noten während der Inflationszeit sehr eilig heraestellt werden mußten und deshalb leicht zu fälsche« sind. Die neu.herzustellenden Scheine machen '7. der im bekindliche» öw LrÜlüuum Ladt«, s<s>ts"u GerichtSsnal. —g. Landgericht. Im Herbst vergangenen Jakres und auch schon vorher während der Getreideernte kam es in vielen Gegenden, vornehmlich aber in der Nähe der Städte und Industriebezirke zu reilweise regelrechten Plünderungen der Felder und in Verbindung da mit auch zu mehrfachen Ausschreitungen gegen Landwirte und Flurschutz. Derartige Vorgänge, die sich in der Umgebung von Meißen ereignet hatten, bildeten am Donnerstag den Gegenstand einer grö ßeren Verhandlung vor der ö. Strafcammer des Dresdner Landgerichts. Wegm vollendeten und versuchten schweren Raubes hatte sich der 1903 zu Gruben-Scharfenberg ge borene, wiederholt vorbestrafte Bauarbeiter Richard Haupt zu verantworten. Der Angeklagte wurde beschuldigt, im September 1923 in vier Fällen in den Fluren zu Nau stadt und Reichenbach, Amtshauptmannschait Meißen, unter Drohungen gewaltsam Feldfrüchte, Kraut und Kartoffeln weggenommen zu haben, er war im allgemeinen geständig, bestritt aber gewalttätig geworden zu sein. Das Gericht verurteilte den Angeklagten nach umfangreicher Beweis aufnahme wegen Raubes in einem, wegen schweren Raubes in zwei und wegen versuchten Raubes in einem Falle und wegen Beleidigung zu insgesamt drei Jahren Ge fängnis, sowie zu drei Jahren Ehrenrechtsverlust. In der Urteilsbegründung wurde ausgeführt, das Gericht babe dem Angeklagten in weitestem Umfange mildernde Umstände zugebilligt, es würden sonst für jeden Fall schweren Rau- beS mindestens fünf Jahre Zuchthaus auszuwerfen gc- wesen sein. Haupt sei in der ganzen Gegend als gewalt- tätiger Mensch gefürchtet, mit dem niemand etwas zu tun haben wolle, keine Handlungsweise sei gemeingefährlich und ehrlos. Die Untöesuchung kommt in Anrechnung. verNMeS,ui» SSüstMS. MIe'a. den 1. Mär» 1924. —* Oeffentliche Sitzung des Stadtverordneten- Kolleainm« »n Riesa am Dienstag, den 4. Mär» 1924, nawmittagS 6 Ubr, in der Oberrealschnl». 1. Wieder eröffnung de« Straßenbabnvrrkebrs. Berichterstatter: Herr Stadtv. Mende. 2. XXXVI. Nachtrag zur Getneindrstener» ordnnng. 3. MatSbeschlnß, die Erbeb«»« eine» Beiträge» für di« Hilfsbücherei der Oberrealichnle betr. Berichterstatter: Herr Stadtv. Meißner. 4. Abrechnung über da» ver- sorgnngSheim ani 192021. 5. Armenkaffenrechnnna kür den Stadtteil Gröba 192122. 6. Armenkaffenrechnnna slir 1920. Berichterstatter zu 4, K und 6: Herr Stadtv. Jur- mann. 7. Abrechnung über die Kartoffelversorgung In den Jahren 1921/22 und 22/23. 8. MatSbeschlnß, den Kans von Avvaraten ans dem stillgelegten Gaswerk Kötzschen- broda betr. Berichterstatter: Herr Stadtv. Asbeck. 9. An legung non Bohrlöchern und Ausbau der Vrnnnenanlag« beim Wasserwerk. Berichterstatter: Herr Stadtv. Marr. 10. Tiekerleanna der Gashauptrohrleitung in der Bahnhof straße nnd Berlängernna derselben bis zum Gaswerk im Stadtteil Gröba. Berichterstatter: Herr Stadtv. Schneider. 11. Herstellung einer Verbindnugslritung »wischen dem Wafferrobrnrd in Altstadt Riesa nnd dem Stadtteil Gröba. Berichterstatter: Herr Stadtv. Asbeck. 12. vewillianng von 125 Mark al» Beitrag zur Fortsetzuna de» Werke« »Bibliographie der sächsischen Geschichte". 13. Herrichtung eine» Schmnckplade» vor der Einfahrt »nm Güterbabnbof. 14. Bewilligung von Abfindungssummen für entlasten« Angestellte. 15. Bewilligung von 1000 Mark zur Unter stützung hllssbedürktiger Kinder, di» Ostern die Schul« verlaffen. 16. Bildung eines Ausschuss,» »ur Vorberatung der Geschäftsordnung. — Nichtöffentliche Sitzung. —* Entlassungsfeier. Tester» früh land in der Oberrealichnle dir feierliche Entlastung der dieSlährigen 8 Abiturienten statt. Eröffnet wurde die Frier mit dem Cbor aus Haydn« Jahreszeiten: O Fleiß, o edler Fleiß. Nach einem von Herrn Stndienrat Mühlmann gesprochenen Gebet richtete der Primu« der Abiturienten Carl-Hein» Echönherr herzliche Worte de» Abschieds an di« Lehrer schaft und die zuriickbleidenden Kameraden. Ihm erwiderte in längerer Rede der Unterprimaner Steinbnsch, nachdem der Quintaner Knust ein von Fran» Ettig gedichtete« Zum Geleit gesprochen batte. Nach »wei weiteren Cborgrsängen hielt Herr Rektor Dr. Streit die EntlaflnngSredr. Er legte ihr das Goethewort »n Grunde, da» in Hermann und Dorothea IX. Gesang steht: Heilig sei dir der Tag, doch schätze das Leben nicht höher al« «in andere» Aut, nnd all« Güter sind triiglich. Eine Mahnung und eine Warnung gab Redner den Abiturienten in der Lcheidestunde mit: Ein« Mahnung, den Tag »u nutzen, denn r« kommt die Nacht, da niemand wirken kann, nnd rin« Warnung, die Verlockungen und Güter dieser Welt, ja da» Leben selbst nicht al« da» Höchst« »u schätze». Er erinnerte an unsre große» Männer wie Goethe, SckiÜer, Earl Maria von Weber, Bi»marck, die die Pflichterfüllung über alle» aestellt haben, und wünschte im Schlußwort in warmen Worten den Abgehenden Glück und Segen. Mit den Reifezeugnissen konnte der Rektor auch drei Bücherprämien verleihen, von denen zwei durch den Rat und eine durch die Muuifizrn» des Verein» Ehemaliger höherer Schüler zu Riesa gestiftet worden waren. Die letztere erhielt Gerhard Walcha, die beiden ersteren Arno Wilde und Fritz Bachmann. Nach der Rede des Rektor« stimmten die Abiturienten den von Iwan Gchönedanm komponierte» Cantus Mnlorum an, eine Dichtung von HanS-Heinrich Scheider. Der gemein- same Gesang des ComitatS beschloß die schöne Feier. — Di« Abiturienten batten in Wissenschaften folgende Zensuren erhalten: einmal 11-, dreimal 2», einmal 2, dreimal 2 b; im Betragen all« die 1. Zensur. Von ihnen wird einer die technische Hochschule beziehen, drei werden sich dem Kauf- mannSberuf zuivcnden, einer will zur Bank geben, einer »um Hütteningenieur sich ausbildcn, einer will dem höheren Lehramt und einer dem Studium der Musik sich znwende». —* D i e n st ju b i l ä u m. Herr Fritz Winkler, Riesa' kann beute auf ciur 25 jährige Tätigkeit bei der Firma Gustav Emil Müller, Riesa, zurückblicken. —* I o b a n n Str a u ß, vorm. k. k. HofballMnfik- direktor aus Wien, in Riesa. Der Bramtenvrrrin der L.-H.-L. A.-G., Gröba-Riesn. veranstaltet am Sonnabend, den 8. März, abends 8 Uhr im Stern-Saal einen Strauß- Abend unter persönlicher Leitung des vorm. k. k. Hofball- Musikdirektors Johann Strauß aus Wien. Das Programm: .Ein Strauß von Strauß", wird eine Reihe der besten und schönsten Werke von Johann (Vater), Johann (Sohn), Schöpfer de» Wiener Walzer» genannt „Der Walzerkönig", Josef (Sohn), Eduard (Sohn) und I o b a n n Strauß (Enkel) enthalten, so daß die ganze Strauß-Dynastie in der Musikfolge vertreten sein wird. Außerdem wird Musik- Direktor Mehring, der Leiter der diesigen Hüttenkaprlle, al» Einlage seinen neuesten Walzer „Mein Glück" erstmalig »ur Ausführung bringe». Das Orchester (32 Herren) stellt wie immer die H ü tte n ka p e l l«. Nach dem Kon»rrt, welche» die Tauer von 2 Stunden nicht übersteigen soll, findet Ball statt. Die Ballmusik wird von derselben Kapelle in der gleichen Stärke von 32 Herren unter der persönlichen Leitung von Johann Strauß auSgeführt, so daß es dem tanzliebenden Riesaer Publikum vergönnt sein wird, nach Strauß seiner Geige zu tanzen. —*Znr Sied tun gsfrage, die in jüngster Zeit auch in Riesa mehrfach die Oeffentlichkeit beschäftigt hat, geht uns au» unserem Leserkreis folgende Zuschrift zu, die wir gern Wiedersehen, nm die SirdlungSangelegenbei», die gegenwärtig wieder stark in den Vordergrund gestellt wird, auch von dieser Seite an« zu kennzrichen: „Gestatten Sie mir einmal al» Baumensch einige Ausführungen, in einer Zeit, wo man so viel von Ausbau, wirklichem Wohnhausbau, Siedlung»ban nsw. hört, an» früherer Zeit. Es war im Mai 1909, al» ich damals in Altenburg, einem Ort« meiner früheren Tätigkeit, ein« Anregung gab »ur Erstellung „Kleinster Einzelhäuser". — Ein Häuschen für mich allein in architektonischer Wahrheit, Beschaulichkeit und Billigkeit durch eine Ausstellung im Schaufenster der Hof buchhandlung und Verlag von Oskar Bonde, Altenburg. Die Altenburger (Stadt-) Zeitung brachte di« Sache in rein sachlicher Weis, ohne jede geschäftlich« Empfehlung, doch sonst wohlwollend. Die Altenburger Lander-Zeltung (Bauernblatt) brachte, um ein« Notiz meinerseits begrüßt, folgenden Artikel: „Die Errichtung eines eigenen Heim» erscheint vielen schaffenden Menschen al« da« Ziel ihrer Wünsche. Seit einer Reihe von Jahren finde» aber mehr und mehr Bestrebungen Beachtung, die durch Gründung von Baugesellschaften dies« au« der Bodenständigkeit der deutschen Familie herooraeganoenen Wünsche materiell zu unterstützen trachte». Ideal geschieht «« in hervorragendem Maße durch Ausstellung von Entwürfen für den van von aeschmackvollen, praktischen und vor allem billigen Ein familienhäusern. Wir begrüßen «S daher, daß auch «in hiesiger Herr diesen Bestrebungen sich angeschlostrn bat und «ine Reih« Entwürfe von kleinen Einzelwohnhäusern ange- fertigt hat usw., die der allgemeine» Beachtung empfohlen feien." — Jetzt wird'« nun interessant. Di« rein sozial- demokratisch« Altenburger Volkszeitung hatte ich auch auf merksam gemacht, denn ich nahm damals an, allen gedient »u haben. Die Press, der Partei, di« sich deute rühmt, in diesem Sinn« etwa« zu leisten, schrieb, und da» charakterisiert genug, u. a.: „Dir Sache soll billig, praktisch und einfach «tat So billig und praktisch nnd «insach di« Sach« auch «in mag, die Sach« ist nicht» für Ard«it«r r fi« b«d«ut«t für W» «i« Sstffrluna.au di« Schalle, davor kaaa uickt aippg marr au» neuen «nmye »e«en M Aegenia» zu -«ff,. r»r Etn»t«hung gelangenden Banknoten doppelseitig farbig berückt sein. Die noch im Verkehr bleibenden älteren kleinen Scheine von 1 und 2 Billionen sollen durch da» kommende Stlbergeld etnaewst werden, für dessen Prä- gung tte notwendigen SWermengen bereit« in den Kel- lern der ReichSbank bereitliegen. ^^.^viterschudvorfchriften genau de- achtens Da» ArbeitSmintstertum hat den Gewerbeanf- stchtSämtern eine Verfügung zugehen lassen, in der erneut auf die genaue Beachtung der Arbeiterschußvorschriften bin- aewiesen und u. a. betont wird, die Verlängerung der Ar- oett»»eit vermehre tte Gelegenheit der Gesundheit», und Unsallgcfahr, zumal infolge der Wohnungsnot und weiter Wege von und zur Arbeitsstätte der Kräfteaufwand de» Arbeiter» beträchtlich erhöht werde. Besonders hart wür- den Frauen und Kinder betroffen sowie die in der Entwicke lung begriffenen Jugendlichen. Die GewerbeaufsichiSämter tollten bei der Beurteilung der Zustände in den Betrieben die Richtlinien de« ArbetterschuheS gerade seht entschieden betonen und der Erfüllung ihrer Vorschriften mit tun lichster Eindringlichkeit nachgeken. —"Hundert Jahre Er»tehung«anstalt. Am 5. Mär» begeht die Erziehungsanstalt BräunSdorf tte Feier ihre« 100 jährigen Bestehen». — Ein SchulanpaksungSgefetz. Bonder säch- fischen Regierung wird der Entwurf eine» SchulanvassiinaS- aesetze» vorbereitet. Die Vorlage sieht tte Regelung de» Schulbetriebe» im Rahmen der neuen Gemeindeordnung, insbesondere hinsichtlich der Zusammensetzung der gemisch- ten SchulauSschüsse vor. Ob tte neue Vorlage endlich auch für tte SchulauSschüsse da» schon lange geforderte Ver- hältntSwahlrecht bringen wird, ist noch nicht bekannt. Stauchitz. Siu Geichirrunsall ereignet« sich am Mittwoch ans der Straße Hot nach Raitzen. Bon drei dem Rittergut Raitzen grbörigen Doppelgespannen scheuten die iuuaeu Werde de« dritten, zuletzt fahrenden Geschirr» und stieben argen einen Baum an der rechten Straßenseite. Durch den brftigen Anstoß ging der Wagen in Trümmer und der Gekchirrsührer trug eine Schädelvrrletzung sowie Gehirn» erschüttern»« davon. Er befindet sich in Srzlicher Behandlung. * Dre » den. Zu dem in den Lage«»«itunoe» veröffent- lichten nichtamtlichen Bericht über da» Auftreten eine» falschen Drvisenkommistar» teilt da» Polizeipräsidium fol gende» mit: Da« hiesige Polizeipräsidium erhielt erst Kenntni« von dem Vorfall, al» der Betrug bereit« vom Finanzamt durch Rückfrag« in Berlin ausgedeckt und der Bankbeamte von dem Finanzbeomten bereit« wieder ente lassen war. Di« Festnahme dr» Bankbeamten geschah nicht durch di« hiesige Poli»ei, vielmehr lieferte der Finauzdeamt« den „Verhafteten" 11,80 abends persönlich im Gefangen- baust ein, wozu er al» HiliSbramter der Staatsanwalt schaft berrchligt war. Dadurch kam e«, daß die Kriminal- Polizei, die im Belitz der Perlonenbeschreibung de» bereit» in Berlin ausgetretenen Schwindler« war, mit diesem Vor fall in keinerlei Berührung war. Die Kriminalpolizei kann mit diesem Vorfall in keinerlei Zusammenhang gebracht werden. Sie bat übrigen« inzwischen all« nur möglichen Maßnahmen zur Erlangung de« Schwindler» getroffen. , Wurzen, lieber einen Vmullriedbof berichtet dr« „Burgstädter Anzeiger": Bei der Durchforstung de» Ritter» gut«parke« »n Kübnitzsch wurde ein Abornbaum gefällt, der bi» auf den Wurzelstock bobl war. In der Höhlung »and man ein« große Meng« Köpf« vollständig verwester Vögel, besonder« von Spechten. Einige Grünspechte waren noch «rbaltrn. Gezählt wurde» über 100 Köpfe. Jedoch ist deren Zahl bedeutend böber zu schätzen, den» in eniein stst- geirorenrn Klumpen Baumerde, der au» dem hohlen Bauin stammt, stecken noch viele deutlich erkennbare Kopse und Knochen verendeter Vögel. Leipzig. Am Mittwoch rief im Stadtparlamcnt der au» dem Landtag unrühmlichst bekannte kommunistische Stadtverordnete Lieberasch einen großen Skandal dadurch hervor, daß er in der gemeinsten Weise die Ehre des zur Wiederwahl vorgeschmaenen abwesenden Stadtrats Dix besudelte. Sogar der sozialistische Stadtoeroroncte Flcißner bedauerte, daß ein Mitglied der kommunistischen Fraktion, das als Landtagsmitglied durch die Immunität geschützt sei, hier solche durch nichts zu beweisende Vorwürfe er hebe. Oberbürgermeister Dr. Rothe bezeichnete das un erhörte Vorgehen Lieberaschs als einen Mißbrauch des Parlamentes, wie er schlimmer nicht gedacht werden könnte, und wies darauf hin, daß an den niederträchtigen Beschuldigungen kein Wort wahr sei. Stadtrat Dix wurde wiedergewählt. — Wie der Polizeibericht meldet, ist an«. 23. Februar früh ein Heizer, als er sich auf dem Wege zur Fabrik befand, auf dem Schönauer Wege von einen: Mann überfallen und mit einem harten Gegenstand so heftig über den Mund geschlagen worden, daß ihn so fort vier Zähne herausfielen. Im selben Augenblick waren noch zwei andere Männer erschienen, die gleichfalls mit harten Gegenständen auf den Ueberfallenen cinhieben, so daß ihm oa» Blut in den Nacken und über das Gesicht lies. Erst als der Ueberfallene um Hilfe rief, ergriffen die Täter tte Flucht. ES wird vermutet, daß es streikende Arbeiter der betreffenden Firma waren. i'Vwanir errverrer mm, vrn nnv nninnnmtMl von tz«r Scholl, sein, wenn er orzwiingen sst, stln« Arbeit«- kraft »u verkaufen." — I» der Girtzlnng«iragr ist di« Tozlaldemokrati« umgkfalle». vor drm Weltkrieg» hlnt«r» trstb ist all« derartig«» Bestrebungen und beut« schiebt fi« di« Schuld, daß früher nicht« »dir nicht g«nng geschehen ist, da all«« s» schwierig ist, and«r«n Partei«» in dir Schuh», Die „Bau«rn"-Z«itnng uiw. hatte sich schon vor 1k Jahr«» kür d«n erst h«utia«n vermeintlichen Fortschritt der Sozial demokrati« ausaelchwnnarn l" —»Die Scheidemünze ist endlich da. Zwar sst -er Umlauf noch nicht allgemein und -«schränkt sich zunächst noch auf bi« Taschen der an -er Quelle fitzenden Bank» un anderen Angestellten, aber nach und «ach, wenn -er Präge glan» -er neuen Münzen und -er Retz -er Neuheit verbli chen ist, werben -te einzelnen Stücke schon da« Licht -er Oeffentlichkeit erblicken und Allgemeingut «erden. Di« 1-, 2- «n- 50-Pfennig^tück« haben einen mehr rötlichen, kupfer farbenen Schein, während die 5- und 19-Pfennig-Stücke in gelbliche, mestingene spielen. Glatten Rand zetge» nur bl« 1- und S-Pfennig^Stllcke, alle andere« genarbten. Nörgler bemängeln aber bereits wieder, daß die 0 Getreideähren auf -en 5-, 19- und KO-Pfennig-Stücken bi» auf «ine einzig« ganz unnatürlich wären, den» die drei recht» hinauSbaumelnden Nehren seien jede auf zwei Halme gewachsen, während die oberste, link» hinauSragend« gar drei Halme zu ihrer Stüt zung habe, nnd die» sek naturwissenschaftlich falsch. Warum -test so wunderschön und sauber über» Kreuz gelegten sechs Aehren so vieler Halm« bedürfen, entzieht sich auch unser« Kenntni». Möglich aber ist schon, daß damit bi« doppelte und dreifache Stützung der Nentenbank symbolisch angedeu- trt werben soll, die erforderlich ist, um di« neue Währung zu halten. Weshalb überhaupt Aehren zum deutschen Symbol genommen werden, will diese» Nörglern gar nicht «inleuch- ten: Deutschland sei doch kein reiche» Getretdeland, und für die Reversseite seiner Münzen paffe der modern«, gerupfte, halbverhungerte heraldische Adler viel bester. —* Di« Durchführung der Schlichtung». Verordnung. DaS ArbeitSmintstertum al» oberste San» beSbchörde tm Sinne der Schlichtung-Verordnung hat die ihm hierdurch zugewiesenen Aufgaben im allgemeinen den KretShauptmannschastcn übertragen, sich jedoch folgende ve- fugniff« Vorbehalten: 1. Errichtung der SchlichtungSauSichüste. 2. Bestellung und Abberufung hauptamtlicher Borsitzender der SchltchtungSauSschüffe. 8. Errichtung von Fach- und Zwetgkammern, 4. Zustimmung nach Artikel 1 8 8 Absatz 1 der EchlichtungSverordnung. Zu höheren Verwaltungsbehör den Sm Sinne de» 8 1 Absatz 8 Satz 2 der ersten ÄuHfüh- rungSverordnung zur Schlichtungsordnung sind gleichfalls die KreiShauptmannschaftcn bestimmt worden. —* Ober stallmri st er a. D. Georg v. Römers. I« Pillnitz ist am Donnerstag der Major a. D. Georg Mar- tin v. Römer, Oberstallmeister a. D. de» frühere» König» von Sachsen, nach schwerer Krankheit gestorben. Der Entschla fene stand im 52. Lebensjahre. Am 8. April 1899 trat er bei dem Ulanen-Regiment Nr. 17 ein, avancierte hier im August 1891 zum Leutnant und im März 18SS zum Oberleutnant. Im Mär» 1803 wurde er al» Lehrer zur Milttär-Reitanftalt befehligt: er zeichnete sich durch hohe» Verständnis für die Pfrrdedrestur aus. Nach Beförderung zum überzähligen Ritt- meister wurde er im April 1906 aus den Etat der Adjutan- tur-Offiziere drS König» versetzt und zur Dienstleistung bei den Prtnzen-Söhnen kommandiert. Im Februar 1909 Über nahm er die 1. Schwadron deS HusarewRegrmentS Nr. 18; am 1. Oktober 1919 wurde er zum neugebildeten Husaren- Negiment Nr. 20 nach Bautzen versetzt. Nachdem er im April 1912 den Abschied genommen hatte, trat er wieder zur Dienstleistung in den Königlichen Marstall über, wo er sich um die Organisation und die Leitung diese» hervorragenden Institut» besondere Verdienste erworben hat. Be: Beginn de» Weltkrieges trat er zum Stab der 28. Diviüon als Füh rer der großen Bagage ein und erhielt hier im Frühjahr 1915 den Charakter als Major. Nachdem der Oberstallmeister Exzellenz v. Haugk in Taschkent als Kriegsgefangener ge- jtord-n war, wurde von Römer sein Nachfolger. —* Tagung der sächsischen Mieterveretne. Am 8. und 9. März findet in Pirna eine außerordentliche Tagung der sächsischen Mieterveretne statt. Behandelt wird hauptsächlich da» Volksbegehren der Meter, für da» sich so- eben eine außerordentliche Preußentagung einmütig ausge sprochen hat, und die durch die dritte Steuernotverordnung neugeschaffene Lage im Wohnungswesen. —* Mitarbeit der Wohlfahrtsämter bei der Urberwachung von jugendlichen Straffälligen. Die Wohl fahrtsämter sind zur Mitarbeit an der Jugendgericht»«»!?« in allererster Linie mit berufen. Dem widersprach die in der „Einstweiligen Anordnung vom 19. Juli 1928 zur AuSfüh- runq des JugendgerichtSgeseheS" unter Ziffer 4 enthaltene Bestimmung, daß da» Gericht bei den Polizeibehörden, nach Befinden auch in sonst geeigneter Weise, Erkundigungen über bi« Führung de» Verurteilten einznziehen hat. Derartige Rückfragen bei Polizeibehörden haben schon den erwachsenen Straffälligen gegenüber bei der Durchführung der Polizei- aufsicht gelehrt» wie außerordentlich gefährlich rein polizei müßige AuSkunstSerteilung auf diesem Gebiete ist. Diese Be denken müssen bei der Ueberwachung Jugendlicher noch viel schwerer in» Gewicht fallen. Ministenum de» Innern und Jnstizmimsterimn haben sich deshalb veranlaßt gesehen -- einer Anregung eine» Wohlfahrtsamtes folgend —, durch Nachtrag vom 8. Januar 1924 -ur „Einstweiligen Anord nung" vom 19. Juli 1928 Ziffer 4 zu 8 15 in folgender Weise abzuünbern: Steht der Ablauf der Probeznt bevor, ohne daß sich ein Anlaß zum Widerruf ergeben hat, io hat sich das Ge- richt zu vergewissern, ob der Berurteilte zu einer weiteren Straftat zur Untersuchung gezogen oder bestraft worden ist und bei dem zuständigen Wohlfahrts, oder Jugendamt« Er kundigungen über die Führung Le» Verurteilten währen der Probezeit einzuziehen. —* Die Arbeitszeit in -er Elektrizität»- t« bustrte. Die Arbeitszeit in der Elektrizitätsindustrie ist, wir wir kürzlich bekannt geben konnte«, für Sach en neu gere gelt worden. Die Elektrizitätsarbeiter Rheinland» und West falen» habe« jedoch gegenüber den sächsischen Elektrizität», arbeitern einen weit ungünstigeren Schiedsspruch zugestan den bekommen, der folgende» vorfieht: Die wöchentliche wirkliche Arbeitszeit beträgt in Wechselschicht 79 Stunden, mit der Maßgabe, -aß in 14 Tagen die Arbeitszeit 189 Stunden nicht überschreiten darf. Für alle Arbeiter, die nicht in Wech- selschicht arbeiten, beträgt die wöchentliche Arbeitszeit 57 Stunden lin Sachsen 58 Stunden). In Wechselschtcht beträgt die Schichtzeit täglich 12 Stunden. Für 12stiindtge Anwesen heit tm Werke werden jedoch nur 19 Stunde» bezahlt. —* Umwandlung de« Bahnhof» Amerika fSa.) in «inen Haltepunkt, vom 1. April 1924 ab wird -er öffentlich« Güterverkehr auf dem Bahnhöfe Amerika lSa.) aufgehoben und diese verkehr-stelle nur «och al» Halte punkt für de« Personenverkehr beibehalte«. Der Fahr kartenverkauf wird einem Agenten übertragen. — Neue Retch-banknoten. Die da» „Leivziger Tageblatt" berichtet, wird in den nächsten Tagen tte Reich»- bank neue Banknoten zu 10, SO und SO Bil lionen Mark herauSgeben. Durch diese neuen Noten sollen tte jetzt kursierenden Noten von ü. 10 und 100 Bil lionen Mark ersetzt werden. Es handelt sich also, wa- besonder» betont werden soll, um keine neue Inflation, sondern um eine rein technische Maßnahme, da die jetzt kurfierenden Noten während der Inflationszeit sehr eilig zu fälschen 400 TrU-
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