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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.06.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-06-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192406187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240618
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240618
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-06
- Tag1924-06-18
- Monat1924-06
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.06.1924
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Berufsschule und Wirtschaftsleben. Beim Ministerium für Volksbildung sind vielfache Wünsche laut geworden, der Unterricht in der Fort- bildunaSsckmle möchte so gelegt werden, daß die Schüler ibrer Berufstätigkeit überhaupt nicht oder nut auf mög. lichst kurze Zeit entzogen werden, um so eine Störung der Betriebe nach Möglichkeit zu vermeiden. DaS Ministerium war, wegen der groben Verschiedenheit der örtlichen und be ruflichen Verhältnisse und Bedürfnisse, nicht in der Lag», eine allgemeine einheitliche Regelung zu treffen. ES hat aber in einer Verordnung an die Schulleitungen e« als im Interesse der Schule und der Wirtschaft dringend er wünscht bezeichnet, dass die Reibungen, die sich notwendiger weise aus dem Nebeneinander von Berufstätigkeit und Schulpflicht ergeben müssen, auf ein möglichst geringes Mass gebracht werden. Das Ministerium hat deshalb an- aeordnet, dass bei der Ausstellung der Stundenpläne in den Fortbildunqs. (Berufs-) Schulen mit den Vertretern der WirtschaitSkreise Fühlung genommen wird. Soweit dies nicht durch Fortbildung-- (Berufs-) Schulausschüsse oder besondere Fachbeiräte geschehen kann, sollen sich Lehrerschaft und Schulleitung über die Bedürfnisse deS Wirtschafts lebens bei Festsetzung der Unterrichtszeit unterrichten und auf diese Bedürfnisse Rücksicht nehmen, soweit es mit den Verhältnissen der Schule und den pädagogischen Notwendig keiten vereinbar ist. Vornehmlich aus den Kreisen der Landwirtschaft sind Wünsche laut geworden, dass bei der Bildung von Schul- verbänden, die den Zweck der gemeinsamen Errichtung und Unterhaltung von Fortbildung?- (Berufs-) Schulen haben, berücksichtigt werden möge, daß die Schüler nicht zu lange Zeit der Berufstätigkeit entzogen werden, namentlich mit Rücksicht auf die kleinbäuerlichen Besitzer, die im wesent lichen auf die Hilfe ihrer Kinder oder fortbildnugsschul- pflichtiger Arbeitskräfte angewiesen seien. Das Ministerium bat die BezirkSschulümter angewiesen, bei der Bildung von Fortbildungs- (Berufs-) Scbulvcrbänden sich zu bemühen, die Wünsche und die Bedenken der beteiligten Berufskreise, gegebenenfalls durch Gehör der Berufsvcrtretuugen, kennen zu lernen und ihnen, soweit es mit dem auaestrebten Zweck vereinbar ist, Rechnung zu tragen. Das Ministerium bat jedoch gleichzeitig darauf hingcwicseu, daß die Zusammen legung kleinerer Fortbildungsschulen dazu dient, diese Schulart zu heben und leistungsfähiger zu machen, und datz die bessere Ausbildung, die eine solche Schule ihren Schülern gewährt, die Nachteile des längeren Schulwegs aufhebt. ES soll angestrebt werden, der Landwirtschaft durch die Beschränkung der Unterrichtszeit aus einen bestimmten Jabresabschuitt und, sofern eine genügende Echülerzabl vorhanden ist, durch Bildung besonderer Klassen für die landwirtschaftlichen Schüler möglichst entgegenzukommen. Wenn es die Schülerzahl erlaubt, sollen diese Klassen auch in mehreren Orten des Verbandes, jedoch als Teile der Verbandsschnle eingerichtet werden. Gerichtssaal. Wege» Aufreizung verurteilt. Gelegentlich der Früh- iahrSdemonstrationcu 1923 hatte der aus großen Straf prozessen bekannte Kellner und Kommunist Bellmann von einem Fenster der Dresdner Antonsmarktballe aus an die am 27. Mai dort angcsammcltcn, zumeist ans Erwerbs losen bestehenden Demonstranten eine Ansprache gerichtet und dabei verschiedene Anordnungen gegeben, die Markt halle zu bewachen, damit nicht etwa während der Nacht stunden die dort aufgestnpelten Vorräte weggebracht würden. Am folgenden Morgen sollte dann auch vor dem Schlacht hofe demonstriert werden. Wegen der Vorgänge und ins besondere wegen der Rede war gegen Bellmann ein Ver fahren cingeleitct und Anklage wegen Aufreizung nach 8 .111 des ReichSstrafgesetzbnches erhoben worden. Am Dienstag verhandelte das Dresdner Schöffengericht nach träglich noch gegen Bellmann, der sich mit großer Zungen fertigkeit verteidigte und u. a. behauptete, er habe zu jener Zeit i»i Auftrage ZeignerS gehandelt. Bellmann forderte auch, daß Tr. Zeigner hierüber als Zeuge vorgeladen und gehört werde, was aber abgelehnt wurde. Nach dem Ergebnisse einer langwierigen Beweisaufnahme wurde Bell- mann zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt, die erlittene Untersuchungshaft kommt mit sechs Wochen in Anrechnung. Er unterwarf sich sofort dem ergangenen Urteile. — Gleich zeitig war noch Anklage wegen Verbreitung verbotener Flugblätter erhoben worden; mit Bellmann standen noch zwei Arbeiter (Kommunisten) vor Gericht. Einer der letz teren behauptete, er habe den Inhalt jener Flugblätter nicht gekannt, er sei aufgefordert worden, gegen Bezahlung beim nächtlichen Ankleben mit behilflich zu sein; er würde gegen Vergütung ebensogut auch für eine der Rechtsparteien diese Arbeit verrichtet haben. In dieser Angelegenheit kam das Gericht auf Freisprechung aller drei Angeklagten Sorge ins Grab. Er siarv als ein Welt- und Menschen verächter, verbittert, mit allem zerfallen. Ich mar eine Waise geworden. Nur die Güte meiner Tante bewahrte mich vor Not und Elend. Denn mein Vater hatte mir nichts hinter lassen als seinen guten Namen.* t Sie schwieg. Wieder ging der lauernde, flackernde Blick zu Heinz. In Lieser Sekunde hing ihr Geschick an einem Faden. Nun wußte er. Laß sie außer ihrer Schönheit nichts besaß. Und das sollte er wissen, ehe sie sich ihm zu eigen gab? Erfahren mußte er cs auf alle Fälle. Darum lieber jetzt,' als spater. Schließlich wäre er enttäuscht gewesen, wenn sie ihm ihre Verhältnisse erst nach einem Verlöbnis — das sie für die nächsten Stunden mit einer felsenfesten Gewißheit erwartete — enthüllt Härte. Er hätte zurücktreten, es hätte ihn gereuen können. Wollte er aber nur sie, nur ihre Schönheit, nichts, gar nichts weiter, so war es jetzt die gelegenste Zeit, Ü>M! klaren Wein einzuschenken. O, wenn er nun trotz dieses Be- kcnntnisseS glücklich lächelte, wußte sie, daß er nur sie begehrte. Dann hatte sie gewonnen Spiel und konnte der Zukunft ruhig entgegenblicken. . . . s Und sie sah, was sie sehen wollte. Ruhig und Heller,) ohne einen Zug der Enttäuschung schan'.e er sie an. Sein ehr liches Gesicht zeigte nur aufrichtige Genugtuung über ihr offenes Bekenntnis. Die feine Politik ihres Schachzuges entging ihm. .Der gute Nam« wrrgt alles auf,* sagte er. „Der Mensch ist mit all seinem Besitz den Schlägen deS Schicksals unterworfen.' Seine Tücke kann ihn zum Bettler machen. Aber der gute Rame ist wie ein unverletzlicher Edelstein; er ist den gewalt samen Einflüssen einer dunklen Macht entrückt und thront un antastbar über ihnen. Nur der Mensch selbst kann zu dieser dunklen Macht werden und seinen Edelstein in den Schmutz ziehen. Ihne«, Sydonir, mußte das Schicksal noch mehr lassen, als nur den guten Namen. ES könnt« Ihnen auch die Zauberaewalt der Schönheit nicht rauben, die eine wunder- same Fee Ihnen schenkt«.* Em triumphierender Blick leuchtete blitzschnell in SydonienS Angen auf. Nun sah sie klar. Sie halte in seiner Seele ge- lesen wie in einem aufgeschlagenen Buch. - Schon plauderte sie ruhig und angeregt weiter. ''.Ich kannte bis zum Tode meines Vaters nicht- weiter dom Leben, als die Einsamkeit. Mit Entsetzen erinnere ich mich noch der grausigen Lage meines Leben» auf dem Lande. Richt» bot mir Zerstreuung, nicht» hals über die nerven- oerrüttende. arane Langeweile Hinwegs Kyn» hellere Gekelliaklt. zu. — An dieser Verhandlung war Belltziann km Gehrock- anzug erschienen, er trug elegante Lackschuhe und einen Klapvhnt, während keine beiden mitanaeklagten Genossen als Gegenstück in völlig abgetragenen Sachen einen recht dürftigen, direkt bemitleidenswerten Eindruck machten. K—g. vermischtes. Die deutschen Dienstmädchen meide« Holland. Als eine Besserung der deutschen Wirtschaft durch die Stabilität der Währung darf man auch den Umstand ansrhen, daß fick im Haag in den ersten vier Monaten diese« Jahre» 716 deutsche Dienstmädchen weniger volizeilich angrmeldet haben als in denselben Monaten des Vorjahre«. Die Nb- Meldungen betrugen in denselben Monaten 545 mehr als im Vorjahr«. SS« Pfund Sterling für Robinson CrufoeS Gewehr. In London ist da« Gewehr von Robinson Crusoe bei SotbeirS öffentlich versteigert worden. ES hat 250 Pfund Sterling gebracht. Die Waffe ist «ine altertümliche MuSket« und Sachverständig« sollen sestgestellt haben, daß es sich in der Tat um das Gewehr handelt, daß Alexander Selkirk benutzt bat, als er vier Jahre al« Schiffbrüchiger auf der Insel Duan Fernande» »»brachte, dessen Abenteuer von de Foe in der Erzählung von Robinson Crusoe benutzt worden sind. Das Gewebr trägt di« eingravirrte Aufschrift: Alexander Selkirk, Largo 1701. Durch Unfall wahnsinnig geworden. Sin unbekannt gebliebener Radfahrer wurde iu der Bülowstraße in Berlin von einem Automobil nmgestoßen und schwer verletzt. Der Kraftwagen jagte davon, ohne sich de« Verletzten anzu nehmen. Dieser sprang aber in der ibn umstehenden Menge plötzlich auf und schwang sich wieder, obwohl er aus dem Kopfe blutete, auf das Rad und fuhr auf dem Bürgersteig davon, indem er fortwährend „Hoch dir Bäcker"! und „ES lebe die männliche Verachtung!" rief. Er war anscheinend wahnsinnig geworden. Es gelang nicht, ihn in seinem rasenden Tempo anzuhalten, er verschwand in dem Tier garten. Der deutsche Dampfer „Saarbrücken*, der bei Sabang auf Grund geraten war, ist flott und in den Hasen von Sabang eingelaufen. Die Passagiere sind am 16. Juni mit dein Dampfer „Kami" nach Singapor« writergereist. Die Namen unserer Nahrungsmittel. Dian weiß, wie reich die deutsche Sprache an fremden Lehnworien ist. Sie finden sich aber wohl nirgends so zahlreich wie in den Namen unserer Nahrungsmittel und Speisen, und man kann Wohl sagen, daß die Mehrzahl aller irgendwie aus den Küchenzettel Bezug ha benden Dinge fremdsprachlichen Ursprungs ist. Recht viele Begriffe offenbaren sich ohne weiteres als Fremdworte, wäb- reno andere anscheinend rein deutschen Sprachstammes sind, in Wirklichkeit aber ebenfalls aus einer fremden Sprache über, nommen wurde». Im Laufe der Jahrhunderte haben sich dann solche Begriffe so eingebürgert, daß ihnen niemand mehr den fremdsprachlichen Ursprung ansieht. Das gilt z. B. von un- ferem biederen deutschen Eisbein, das von dem griechischen „ischion* (Schenkelknockten) stammt. Auch der Apfel ist, wie die Frucht selbst, fremdländischen Ursprungs. Sein Name wird auf die kampanische Siadi Abellia zurückge führt. Datz Zimt auS dem Malaiischen enilebnt ist, wird diesem Work kaum jemand cmschen. Zuckerkand hängt durchaus nicht mit Kante zusammen, sondern geht aus das indische „khanda* zu rück, und die Apfelsine Hai ihre Heimat noch weiter im Osten; denn sic ist nichts anderes als der Apfel auS China, da» frü her Sina hieß. Allmählich wurde aus dem Sinaapfel durch eine Umkehrung die Apfelsine. In einer 1681 zu Erfurt ge- , druckten Schrift heißt die Frucht Chinesaapsel. Die Umstellung Apfelsine ist jüngeren Dattnns. Daß die Mayonnaise ihren Namen von der Stadt Mahon auf der Insel Menorka hat, ist erst vor kurzem uachgewiesen worden. Die Melone ist griechi schen Ursprungs und bedeutet so viel wie reifer Apfel. Marme lade stammt vom poriugisischcn Marmelo (Quitte) und ist also rigenilich Quittenmus. Die Bergamotte hat ihren Namen nach der oberiialienischen Stadt Bergamo. Die Walnuß bedeutet welsche Nuß, Pudding bezeichnet eigentlich eine Wurst; Macca- roni (makar — selig) sind, wie die wenigsten wissen werden, ein Leichenessen, eine Speise zu Ehren der „Seligen*. Statt Kartoffel sagte man früher Tartuffel, d. h. weiße Trüffel. Der Ncnrtz Pumpernickel ist eine Verballhornung deS lateinischen „bouum pnmeulum', eines Brotes, das die Stadt Osnabrück um daS Jahr 1400, als eine schwere Teuerung ausgebrochen war, backen ließ. Früher wurde über Len Ursprung des Wortes Pumpernickel eine andere Version verbreitet; sie ist aber voll, kommen irrig und soll nur der Kuriosität halber hier Er wähnung finden. Danach hätte während der Franzoseninvasion in der napoleonischen Zeit ein Offizier, dem man in Westfalen daS schwere Schwarzbrot vorgesetzt, diese- entrüstet mit den Worten „Bon pour Nickel* (Gut für ein Pferd Nickel) zu rückgewiesen. Die Geschichte ist aber, wie gesagt, schlecht er» sunven; denn daS Wort Pumpernickel ist weitaus älter. , . lein einziges BaUscsk, kein Konzert, kem Theater lernte ich bis zu meinem achtzehnten Lebensjahre kennen. O, ich muß LaS alles haben, ich bin mit meinem ganzen Sein davon abhängig, wie bie Blume vom Lichtstrahl. Eins neue Welt- von der ich so lange nur geträumt, nach der ich mich gesehnt hatte, erschloß sich mir, als ich nach Berlin in das Hau» meiner Tante kam. Ich lebte auf nach all dem düstren Grau und wußte jetzt erst, daß es eine Welt voll Glanz und Freude gibt.* . s „Ich kann Sie uur bedauern,' sagte Heinz, als Sydonie tiefaufatmend schwieg, „daß Sie daS alles ertragen mußten. Ich bin auch ein Landkino und verlebte eine — eine glückliche Jugend. Aber dennoch sehne ich mich nicht danach, auf dem Lande zu leben." ., , Sydonie mckte ihm lebhaft zu.' Sie sah sehr zufrieden auS. „Sehen Sie, Herr von Düringen, wir haben gleiche Sympathien, wir huldigen gleichen Ansichten. Ich möchte fast behaupten, Laß eine Seelcnverwandischaft zwischen un» besteht.* Sie lachte, als sie da» letzte sagte und warf einen heißen, leidenschaftlichen Blick in sein Gesicht. Sie führen schon seitwärts von der Chaussee ab in daS Gelände deS Rennplatzes hinein. Heinz beugte sich dicht zu ihrem Ohr hernieder und flüsterte aufgeregt: „Ich wünsche noch mehr, Sydonie wenn wir heimfahren — — darf ich Ihnen dann meine Wünsche sagen?* Sie antwortete nicht, aber ihre Augen leuchteten zu stimmend und glückverheißend. DaS Rennen war gut besucht. Dst Tribünen zeigten kein leere» Plätzchen, Kopf an Kopf gedrängt saß die erivariungS- bolle Menge. Am Totalisator rollten die Gold» und Silber« stücke. Sehr lebhaft ging es auf dem Sattelplatz zu. Das Hauptkoniinaent stellten hier Offiziere in Uniform und Zivil, zwischendurch standen lebhaft gestikulierende Gportmen. Hin und wieder sah man da» glattrasierte Gesicht eine» Trainers und dm bunten Drell eines sich schnell durch die Menge schiebenden Jockeis. Heinz stand mit verschiedenen Kameraden in einer äuge« regten Unterhaltung, in welcher die Chancen von »Miß Nelly* und „Glück auf* einer eingehenden Besprechung unter zogen wurden. Man prophezeite ihm für „Glück auf* einen glatten Sieg, neigte aber in bezug auf »Miß Nelly* zu Befürchtungen. Heinz hörte kaum mit halbem Ohr zu, kaute nervö- an seinem Schnurrbart und sah alle Augenblicke zur Tribüne rechts ltvom Pavillon binüber. wo Svdonie in der r>sten Reibe »le «rnte durch vaaelschlag verachtet. m )( Neuß. Im diesigen Landkreis ist die «rnt«von 68«« Moraen durch Hagelscklag fast voUftändig vernichtet worden. Im Stadtkreis sind 2500 Moraen auf« schwerst« beschädigt und im benachbarten Landkreis Grevenbroich sind etwa 30 000 Morgen »um großen Teil vernichtet worden. JnS- arlomt wird der Hagelschaden in den drei Kreisen auf etwa 7—8 Millionen Boldmark geschätzt. Turnen, Sport und Spiel. «vom kommend«« Gauturnfesie in Mügrl«. Zu einer gemeinsamen Versammlung hatte der Turnverein Mügeln seine Mitglieder und sämtliche Ausschüsse in den „Hirsch saal berufen. Der Vorsitzende machte di« Anwesenden mit der Organisation des Feste« bekannt, gab einen Ueberblick Uber di« bisher g«leistete Vorarbeit und erörtert« die ein- Ulnen technischen Feinheiten für die Durchführung des Festes. Hierauf erfolgte di« Wahl der Kommersleiter und Redner für die BegrüßungSabende am Sonnabend. Die Teilnehmer am Feste erhalten ein geschmackvoll ausge- führteS, als dauerndes Erinnerungszeichen gedachtes Fest- abzeichen aus Metall in zwei verschiedenen Ausführungen für Jugendliche bezw. Kinderturner und Erwachsene. Da» Festabzeichen berechtigt zur Teilnahme an allen Veran- staltungen während der beiden Tage. Es trägt ein Relles und die Mügelner Wahrzeichen und kostet 30 Psg. für Kinderturner, 50 Psg. für Jugendturner und 1.50 M. für Erwachsene. Die für das Fest zur Ausgabe gelangend« 36 Seiten starke Festschrift ist im Festbeitrag einbegriffen und wird den Erwachsenen und Jugendlichen gratis aus- gehändigt. Diejenigen Besucher, die nur an den Sonntags- Veranstaltungen teilnehmen, erhalten das Festzeichen znm Preise von 1 M, — Der Vorsitzende, Oberlehrer Birn stengel, teilte noch mit, daß die Nennungen zu den Wett kämpfen äußerst zahlreich cingcgangen seien. Namens de» Wohnungsausschuffes sprach Obcrsekretär Schütze der Bürgerschaft Dank aus für bie Bereitwilligkeit in der Her gabe von Freiguarticren, wodurch es ermöglicht werde, die am Sonnabend eintreffcnden Massen in unserer Stadt und deren Umgebung unterzubringen. Nur ein Teil der Jugend turner müsse für die eine Nackt in den Schulen unter- gebracht werden. Die Opfersreudigkeit bestimmter Kreis« habe die Möglichkeit ergeben, diesen Jugendlichen Morgen- kaffer mit Bntterbrötchen gratis in Aussicht zu stellen. Zu erwähnen ist noch die Genehmigung der beantragten Sondcrzüge. Und zwar verkehrt am Sonnabend ein Sonder- zug ab Oschatz 7^i5, an Mügeln 8,26 abends. Am Sonn tag abend 9,10 fährt von Mügeln aus ein Sonderzug nach Oschatz, der dort nm 9,52 eintrifft, und ein weiterer 10,35 abends von Mügeln nach Mutzschen, der um 11,14 in Wermsdorf und 11,28 in Mutzschen eintrifft. Es ist also dafür gesorgt, daß z. B. die Teilnehmer von Riesa, Nöderau, Strehla und Dahlen bequem Anschlüsse zur Feststadt und zurück in ihre Heimat habe». Im übrigen kann gesagt werden, daß die Vorbereitungen bis ins kleinste Detail ansgearbeitet sind und zu berechtigten Hoffnungen für die Durchführung des Festes Anlaß geben. Turnverein Seckbach Handdallmeister der Deutschen Turnerschaft. In Leipzig kam das Endspiel um die HandbaNmeisterschaft der Deutschen Turnerschast zwischen Tv. Seckbach-Frankfurt a. M. und dem Pfalzmeister Tv. Friesenheim zur Entscheidung und brachte den Franksurtern mit 1:0 einen knappen Erfolg und damit den Meistertitel. Das einzige Tor des Tages fiel bereits nach 10 Minuten Spielzeit. In der zweiten Halte drängten die Pfälzer stark, konnten aber die Frankfurter Verteidigung nicht durchbrechen. Das Spiel stand nicht ganz auf der technischen Hohe.der Vorrundenspiele. Es wurde zu stark auf Sieg gespielt. Der Veranstaltung wohnten der Vorsitzende der Deutschen Turnerschaft, Direktor Dr. Berger, Oberturnwart Kunath und Spielwart Braungardt bei. „ „ Sport-Verein Nünchritz L. gegen R. S. B. 1. treffen morgen Donnerstag erstmalig im friedlichen Wettkampf aufeinander. Die 1. Mannschaft des Nünchritzer Sport- Vereins hat in der vergangenen Serie die Gaumeisterschaft der 2. Klaffe errungen und sich damit die Zugehörigkeit zur 1. Klaffe erkämpft. Nünchritz hat sich in der 1. Klaffe gut eingeftthrt, das letzte Ergebnis gegen V. f. B. Riesa (6:1 für Nünchritz) beweist dies zur Genüge. Auto-Korsosahrt nach Bad Elster. Am Sonntag, den 6. Juli, veranstaltet der Deutsche Automobilklub, Gau verband Sachsen, eine Auto-Korsosahrt nach dem sächsischen Staatsbad Elster. Mit der Korsofahrt sind Wettbewerbe verbunden, die in Bad Elster selbst zum Austrag kommen, und zwar ein Schönheitswettbewerb, eine Geschicklichkeits prüfung und eine Bcrgprüfung. Die Geschicklichkeitsprüfung findet im Anschluß au die Korsorundsabrt durch den Ort auf dem Badeplatze statt, während zur Bergprüfungsfahrt die Straße nach Sohl auSersehen ist. Platz genommen tzotte. Ihm wäre eS ja schließlich ganz gleich gültig gewesen, ob „Miß Nelly* versagte odrr „Glück cmfih oder ob beide geschlagen wurden, wenn nur die 6000 Map nickt so unangenehm gemahnt hätten, einen Sieg zu er hoffen. Ebe» ritt der Jockei „Miß Nelly* zur Wage. Sie tänzelte unruhig, als sie in die Nähe Heinz' kam und warf den Kopf auf. ! - Man kritisierte und musterte. ' ' - Heinz trat ein paar Schritte vor und ließ den Jockei halten. „Miß Nelly* ist nicht die alte,* sagte er besorgt und ! klopfte dem Tiere den fchönen Hals. „Sie wird' aus brechen." Der Jockei lachte. „Herr Leutnant, dazu kommt's nicht, sie wird brillant laufen," meinte er, als er, dem Tiere die ! Flanken klopfend und streichelnd, weilerritt. i Die Glock« am Start ertönt«. — Da» Feld kam in eine« § Linie hervorgebraust. Nach einigen Sekunden übernahm „Miß j Nelly" mit einer guten Länge Borsprung die Führung' und > ließ nach einigen weiteren Sekunden die übrigen fünf Pferde deS Feldes weit zurück. ' In atemloser Spannung verfolgte die tausendköpfige Menge das Schauspiel und spendet« der glänzende» Leistung „Miß NellYS" bewundernde Zurufe. Hinter der dritten Hürde versagte Ne ab«r plötzlich. Der Sprung war noch mit graziöser Leichtigkeit erfolgt, dann fiel sie merklich ab und war nach wenigen Augenblicken überholt. Heinz ließ seinen Feldstecher mit eine« leisen Fluch finkeru nahm da» Glas noch «in paarmal flüchtig vor die Augen und sah, daß der Jockei bereit» abgestirgen war und da» stark hinkende Tier am Zügel führte. --- Er vernahm nicht» von dem brausenden Jubelruf, als da» erste Pferd durch» Ziel ging, sondern eilte davon, um sich nach dem Schicksal „Miß Nellys zu" erkundigen. „Eine starke Sehnenzerrung," meinte der untersuchende Roßarzt, „für den grünen Rasen totcck unbrauchbar ge worden.* j Da» waren wieder 4000 Mark, die zu den Svov kamen. ^Die Sache begann sich nach oben abzurunden! Heinz lächelte spöttisch und knirschte daun ingrimmig mit de« Zähnen. Wenn , nun „Glück aus" die Scharte nicht auswetzte, paud es böse um ihn. j s- Sydonie bedauert« den Mißerfolg mit Ubaltm Worte» ruck
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