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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.06.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-06-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192406304
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240630
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240630
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-06
- Tag1924-06-30
- Monat1924-06
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.06.1924
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Wervewnche für Jngendwimdern. Tckisterabend der proletarische« Iugrndbünde. Die Veranstaltunaen der Werbewache Mr Jnqend- ivandern in Rieia, über die wir bereits berichtet baben, fanden ihre Fortsetznna am Sonnabend mit einem Werbe abend der oroietariichen Inqendbünde im Höpknerschen Saale. Zn Benin» der Tnibietnnnen erfreuten zwei Damen die Erschienenen mit dem vierbändiqrn Klavierspiel „Ungarische Tänze" von VrabmS. Nach de» BeqriißungS- Worten, wie auch im weiteren Verlaufe des Abends, ge- lannten durch den Inqendchor der sozialistische» Arbeiter- iunend niedrere sedr beifällig aufoenommene Lieder »nm Vortran. — Friedrich Schillers „Vürnschast", mirkunqS- voll daracbaten, solnten EinfüdrunnSivorte des Herrn Lehrer Güntbcr, der in nut faßlichem Vortran Friedrich Schiller als den Dichter der Jugend kennzeichnet« und In halt und Sinn der anschließend über di» Bretter gegangenen beiden Szenen auS: „Die Räuber" von Fr. Schiller er läuterte. Die beiden Szenen: „Schenken» der sächs. Grenze" und „In den böhmische» Wäldern" wurden von den Darstellern begeisternd wiedergearben und dürsten ihren Eindruck aus die Zuhörer nicht verfehlt haben. Sicherlich bat auch diese Veranstaltung mit dazu bcigctragcn, den Kreis der Freunde Mr das grobe Merk, das unserer wanderirohen Jugend und damit der Wiedergesunduna unseres Volkes gilt, zu er weitern und viele zur Mithilfe zn gewinnen. Der Werbcsonntag für Angcudwanderu und Ingcndbcinie nldete. begünstigt vom schönsten Sommcrwcttcr, einen erfreulich guten Abschluß der Riesaer Werbewacbe. Am Vormittaae gegen 10 Nbr versammelten sich die Schüler und Schülerinnen aller Alt-Riesaer Lehranstalten und die Fugendnerbände auf dem Städtischen Sportplak, nm unter Vorantritt einer Musikkapelle (OrpbeuSorchestcr, dar sich freundlichst zur Verfügung gestellt batte, mit Ober musikmeister Himmler al? Leiters durch die Hauptstrab« der Stadt nach dem Park hinnnterzuzieben. Der sehr lange und übersichtlich geordnete Zug, in dessen Mitte zahlreich« Schilder mit Werbcansscbriften und die beiden prächtigen Fahnen der Oberrcal- und Handelsschulen zn bemerken waren, batte eine grobe Zuschancrmenge an die Fenster und auf die Straße gelockt, die zum großen Teil den Um- ziehenden nacd dein Stadtoark hinunter folgten. Auf der Parkwicse entwickelte sich bald ein munteres rieben und Treiben. Während auf dem angrenzenden Fest- vlak die Scbnlcböre der Pestalozzi- und Parkfchnle unter Leitung der Herren Horst Kranße nnd Walter Läßig die Zuhörer durch trefflich dargebotene Kinderchöre erfreuten, zeigten die Handelsschule nnd die Schule am Wafferturm aus der Wiese Handball- nnd Schlagballvorführunyen, die viel Anteilnahme sande». Auch die Freinbnnge» der Kinder abteilungen der Turnvereine, die im Anschluß hieran statt sanden, zogen viele Zuschauer an. Auf den schmalen Wiesenstrcifcn am Ostrande liefen die Knaben der Waffer- turmschnlc einige Pendclstaffcln. während die Handels schüler in ihrer schmucken weiß-grünen Spielkleidung mit einem Langstreckenlauf „Rund um die Parkwicse", deren Grcnzmegc dreimal zn durcheilen waren, zahlreiche Besucher erfreuten. Erst in der zweiten NachmittagSstunde gingen die Vorführungen zn Ende. Den Herren Lehrern und bcs. Turnlehrern der Schule am Wafferturm und der Handels schule gebührt ebenso wie den beiden Chorleitern nnd den Führern der Kinderabteilnngen der Turnvereine volle An- crkennnng für ihre selbstlosen Bemühungen im Dienste der guten Sache. DaS Fugcndsckt am Nachmittag stand wiederum im Zeichen eines eckt jugendlichen Frohsinn?. Hier lockten die Weise» der zu neuem Leben erwachte» Volkstänze eine große Sckar von Mitspielern und Zuschauern herbei, dort er- klangen altbekannte Spiellicder ans dcin Munde unserer Kleinsten, deren sich die Jugendlichen mit besonderer Liebe annabinen. Ta flog ein Junge, dort sogar ein Mädel mit siegende» Zöpfen und wehenden Röcken, wie von Geister hand emporgcworfcn, hoch durch die Lust: Wippen! Hei, das machte Spaß und lange nicht alle konnten sic dran kommen, die einmal fliegen wollten. Ta erklingt Schellengeläut: O, der Kasper ist da und ruft alt und jung herbei. Im kühlen Sckatten breit aus ladender Aelle batte er sein Sommerhaus ansgeschlagen. Vom kleinsten bis zum größten Kinde umlagerte ein dichter Kreis diese uralte Stätte der Volksbelustigung. Und was erlebte Kasper nicht alle? al? Kaffenbotc an der Riesaer Bank oder al? Diener bei Proscsiors. Herzhaft lachen konnte man auch bei Hans Sachsens seiner Satire: „Sankt Peter vergnügt sich auf Erden", die von der Wandervogel gruppe aus schnell eingerichteter Naturbühne anfgeführt wurde. Man muß zum Verständnis dieses Spiels schon eine gewisse Dosis Humor besitze», denn damals verstanden die Leute noch einen Spaß. Ter Schwank wurde auch gauz !m Sinne de? alten Scbubmachcrpocten gespielt, und es lag nickt nur an den Tarftellerii, wenn leider manches Wort unverstanden verhallte. Inzwischen hatte sich die Wiese dickt gesüllt, und Riesas Bürger hatten sich in großer Zahl eingefnndcn, nm sich an dem Frohsinn ihrer Kinder mit zu ersreucn. Und cs schien ihnen auch ganz gut zu gefallen, denn sie hielte» tapfer au?. Bei Lviel und Tanz verflogen die Stunden, und noch einmal setzte man sich im Kreise zusammen: ein Zirkus war da. Bei ihm konnte man eine reichhaltige Menagerie be wundern. Ten Hauptspaß aber machte der originelle Scherenschleifer. Litt und jung folgte mit Aufmerksamkeit den Hauptattraktionen dieses Wanderzirkus. Mit Einbruch oer Dunkelheit leerte sich allmählich die Wiese, bis auch die letzte Gruppe mit Singsang und Klingklang nach Hause zog. Leider dürste der finanzielle Erfolg der ganzen Werbe woche nicht sehr »rost gewesen sein, zumal eine Straßen sammlung zn Gunsten der Jugendherbergen nicht geneh migt worden war. Dock den Veranstaltern war es nicht nur darum zu tu». Gerade mit ihre» Darbietungen wollten sie einmal zeigen, wie die wandernde Jugend bei ihren Treffe» nnd aus der Rast aus ihre Weise Frohsinn und Er» holung findet. Wer darum Gefallen an diesem gesunden, fröhlichen Iugendleben gesunde» hat, der fülle ichleunigst noch den grünen nnd den rote» Anmrldczettel aus, der ihm in di« Hand gedruckt worden ist nnd bewege Freunde und Be kannte zum Beitritt zur Ortsgruppe für Deutsche Jugend herberge», zum Ortsausschuß für Ferienwanderungen und zum Lugenbpflcgcvcrbnnd Ricja. Anmeldungen nehmen cnigcgen: Herr «ckrilleitcr Hofmann, Schule am Wasser turm, Herr Lehrer Hager, Barlfcbnlc nnd Herr Lehrer Rrccrus, Vcslnlvjzrschnle. Kommt und helft, die Beitrage sind sehr gering: Ten unermüdlichen Führern der Veranstaltung aber, liSbefondere dem Ortsgruppenleiter Herrn Richard Hof mann, der in bescpc:drncr rastloser Arbe.t die Seele deS mnzen gewesen i», gebuhlt der größte Lank der Ein- vohnkl schäft. Lnttichcs Uno LiLchsisches. Nie a. den 30. Juni 1924. —* Heimat chn tzvor träge. Heute Montag l end pnnlt 8 Ohr spricht in HöpsiierS Hotel Direktor T r. Krrhiah l, Dresden, über „A t p . »e B e r g ft e i g c r e i". nvtlat. Dl« Regierung vat dem Landtage «ine entsprechende Vorlage zngehen lassen. , „ - „ . . —«Schießen auf D-Züge. In letzter Zeit ifl wiederholt auf Leipzig-DreSdnerD^-Znge zwischen Bahnhof Niederau und dem Niederauer Tunnel schars geschossen worden. Reisende find nickt verletzt «vordem ES ist aber Sackschaden entstanden. Di« Täter konnten bisher nicht ermittelt werden. Im Hinblick darauf, daß di« zuständiae Staatsanwaltschaft eine anaemeffene Be lohnung für Ermittlung der Täter in Aussicht gestellt bat, wird gebeten, alle Wahrnehmungen, die zur Aufklärung der Sacke dienen können, der nächsten Polizeibehörde mit- zuteilen. —* Wilder Handel in den Zügen. Dem wilden Handel in den Zügen sollen die Zngbeqleit- und Bahnhofs, bediensteten nachdrücklichst «ntgeaentreten. Nötigenfalls sollen die Händler auf Grund der EisenbahnverkehrSordnung von der Fahrt auSgeschloffeit werden. — Neue SchnellzugSverbindungBodense« und A l lg ä u — D res d en. Für die Rückreise vom Bodensee und aus dem Allgäu nach Dresden bietet fick durch die Wiedereinlegnng des durchlaufenden Nachtschnell- zngeS Lindau—Berlin in der Zeit vom 15. Juni bis Ende August eine sehr gute SchnellzugSverbindung über Immen stadt—Buchloe—Augsburg—Nürnbery—Bnmberg—Hof , bei der die Fahrtdancr Lindau nur 15 Stnnden 43 Minuten, die Fahrtdauer Oberstdorf—Dresden 15 Stunden 13 Minu ten beträgt nnd bei der nur einmaliger Wagenwechsel in Bamberg erforderlich ist. Ab Lindau 3,10. ab Oberstdorl 3,40, ab Augsburg 7,23, in Bamberg 10,35, ab Bamberg 10,44, in Dresden früh 0.53. Durchlaufende Wagen von Lindau und Oberstdorf und Sonthofen bis Bamberg und von Bamberg bis Dresden. In umgekehrter Richtung be steht eine entsprechende Verbindung leider nicht, da der Gegenzng Berlin-Lindau nur auf dem Umweg über Leipzig (ab Dresden 2,21) erreichbar wäre. —* In der Aufschrift von Postsendungen wird leider immer noch trotz wiederholter Hinweise die Straße nnd Hausnummer des Empfängers nnd bei Sen dungen nach Großstädten wie Berlin, BreSlan, Dresden, Hamburg, München die Nummer der Znstellpostanstalt nicht angegeben. Diese Mängel sind siir Post und Publi kum sehr nachteilig. In großen Orten liegen täglich Tausende von Briessendnngen vor, die keine Straße und Hausnummer traaen. Bei den Dresdner P.-Anst. müssen z. B. täglich rund 2500 Postsendungen durch Benutzung von Nachschlagewerken aller Art untergebracht werden. Diese mühevollen Arbeiten beanspruchen dauernd 7 volle Arbeitskräfte. In der Regel wird die Zustellung derartiger Sendungen dadurch sehr verzögert. Abhilfe kann der Ab sender schaffen, wenn er bei Postsendungen, namentlich nach großen Orten, stets die genaue Wohnnngsangabe des Em pfängers mit Nummer der Znstellpostanstalt, Straße und Hausnummer niederschreibt. Dieses im Nutzen der Post und deS Publikums liegende Ziel kann wiederum jedermann dadurch fördern, daß er bei seinen Postsendungen auf den Briefbogen, Briefumschlägen, Rechnungen nsw. außer der Ortsangabe stets die Straße nnd Hausnnmmer hinzufügt. Werden diese ost wiederholten Hinweise von den Postbr- nntzern nicht beherzigt, so wird inan es der Neicbspost nicht verübeln können, wenn sie die Kosten, die ihr durch solche Gedankenlosigkeit und Gleichgültigkeit entstehen nnd die Allgemeinheit belaste», durch Erhebung einer besonderen Gebühr ans die Schultern derjenigen abbiirdet, die jene un nötige Arbeit verursachen. —* WiedersebenSfcier der ehem. 102er Landwehr. Die Landesvereiiiignny cheni. 102er Land wehr, die auch in unsrer Stadt durch eine Ortsgruppe ver treten ist, hält am 5., 0. und 7. Juli d. I. eine Wieder- sehenSfeicr in Freiberg. Ain 5. Juli abends punkt 8 Uhr wird im Tivolisaale ein Begrüßungsabend unter Mit wirkung der gesamten dortigen ReichSwehrkcipcllc geboten. Den Höhepunkt des Abends bildet eine Aufführung deS BergmannSgrußes: 250 Mitwirkende in den eckten ge schichtlichen Vergnniformen werden ein getreues Bild einer Bergparade aus der Glanzzeit des sächsischen Bergbaues geben und dann AnackerS Bergmannsgruß zur Aufführung bringen. Am 6. Juli sind ein Rundgang um den Wall der Stadt, mittags 12 Uhr Gedächtnisgottesdienst im Dom, Besichtigung der Goldenen Pforte, der kurfürstlichen Be gräbniskapelle, nachmittags geschäftliche Besprechungen, Gartenkonzert geplant. Am 7. J»li wird ei» Ausflug nach dem FisckcrhauS Moldau unternommen. —* E h e m. S ch ü tz e n 1 0 8. Wiedersehens- und Ge dächtnisfeier vom 5. bis 7. Juli d. I. in Dresden. Am 5. Juli Vertrctersitzung und Begrüßungsabend im Gewerbe haus. 6. Juli 9,30 vörm. Gedächtnisfeier im Park vor der Schützenkaserne. Die Gedächtnisrede wird Herr Pfarrer, Maj. a. D. Arndt v. Kirchbach halten. 4 Uhr nachm. ist eine Wiedersehensfeier in der Turnhalle Permoferstr. vor gesehen, hierzu hat der letzte Friedens- und erste Kricgs- RegimentSkoinmandcnr Exz. Gcncllt. a. D. Graf Vitzthum v. Eckstädt die Festrede übernommen. Für auswärtige Kameraden stehen im Bedarfsfälle Freiquartiere zur Ver fügung. Anmeldungen u. Auskunft erteilt Hermann Klügel, Dresden-N., Bischofsweg 30, tll. —* Sonderlehrgänge für Gärtner. Dis Höhere StaatLlehranstalt für Gartenbau zu Pillnitz a. d. E. veranstaltet je einen Sonderlehrgang: 1. Für Gärtner gehilfen am 5., 6. und 7. August; 2. für ErwerbSgürtnet (Geschäftsinhaber, Betriebsleiter u. a.) am 8. und 9. Augusts 3. für Beamte und Angestellte im Gartenbau vom 11. bis 15. August; 4. über Obst- und Geninfeverwertung im Haus halt am 15., 18. und 17. Juli. Die Vortragsgrnppen der ersten drei Lehrgänge sind jo -usammengefaßt, daß sie je weilig in erster Linie für solche Beincher gedacht sind, derer, Stellung im Berus ans der liederfchriir des Lehrganges heroorgeht. Es werden aber nicht nur dies« Fachleute zn- gelassen. Es steht vielmehr auch jeden anderen Berufs' angehörigen und den Freunden des Gartenhanes anheim sich an jedem Lehrgang zu beteiligen, soweit ihre Vorbiioung einen wirklichen Eriolg von der Teilnahme erwarten läßt. Außer den Lehrern der Staatslehranftatt jclbst, find viel« auswärtige Redner von Rus gewonnen worden. * Die diesjührigc Kir 1 chen i ch un des Landes verbandes Sachsen für Ooft- und Weindau, Dresden, Sibo- nienstraße 14, sinder am Sounaveno und Sonntag, den v. und 0. Juli in Iselers Gaststätte in Meiv e n mut. Die Ausstellung wird Sonnabend nachmittag 3 llyc eröffnet, und um 4 Uhr wird ein Runügang durch die Knicken- pflanzuugen vorgenommeu werden. Am Sonntag nachmittag 3 Uhr finden öffentliche Vorträge des Herrn Landwnlnvaus- rat schomerus Uber Kirichensorten und Lanawirlschaitsrat Pfeifer über praktische Fragen des Mrnhenaavanes un Meißner Bezirk statt. — Die g ep la h te I nte r n a t i o n a l e A rb e i t c r - Hilfe. Die Kommunisten hatten bekanntlich vor einigen Monaten eine Internationale Arbeiterhitfe Lanüesgcuppe Sachse» gegründet und verstunden, un.h bürgerliche und sozialdemokratische Damen nnd Herren inc die Mnarbcit zu gewinnen. Jnznnichen Haden auch die hilfsbereiten gut- gläubigen Mitglieder eingejehcn, daß es sich bei oer I. A. H nur um kommunistische Partelfache handle. Sie Haven daher sämtlich ihren Austritt erklärt. —* Die R e i chs f r a u c n t a g u n g der Deut schen Demokratischen Partei jindct in diesem Jahre am 3.-5. Juli in Würzburg statt. Die Tagung wird am 3. Juli mit einem Begrüßungsabend iin Bahn hofe holet eroisnet. Am 4. Juli finden Vorträge statt. Am 5. Juli stehen zur Behandlung: „Die Arbeit des Reichs-, haherpvotogravven werden den Vortrag, dessen Besuch sehr zn rmpfeblrn ist, begleiten. —«Vom Po st betrieb in Riesa. Von morgen, den 1. Jnli an werden Im hiesigen Postbetrieb Phcino- mobile eingestellt. Zngleich mtt Einstellung der Kraft wagen wird anch die s. Zt. aufgehobene Annahme- und An Sgab« stell« von Paketen beim Postamts (Niederlagstraße) wieder eingerichtet. Die Kraft- wagen werden zur Paketzustellung, zn Stgdtpostfahrten nnd an Sonntagen zu einer VerbindungSfahrt mit dem Postamt Strehla benutzt. Ab Riesa Postamt I 0,40 vorm., ab Strehla 7,20 vorn«, an Strehla 7,05 vorm., an Riesa 7,45 vorm. Bei der SonntaaSfabrt zwischen Riesa und Strehla kann der Waaen zur Beförderung eines Reisenden benutzt werden. Fahrgeld 10 Pfg. Reisegepäck 5 Pfg. für 1 km. —« Person endampferverkehr. Am Donnerstag, den 3. Juli d.J. läßt die Säcksisch-Böhmische Dampfsckiffahrt das in Fahrt 36 nachm. 1,45 Uhr ab Dresden, sonst nur bis Strehla vorgesehen» Schiff, bis Mühlberg verkehren. Ter diese Fahrt aussührende Dampser fährt dann am nächsten Tage früh 5,30 Uhr ab Mühlberg, anschließend an Fahrt 4l, vorm. 6,40 Uhr ab Strehla, zurück nach Dresden. —« Mietertrenr. Morgen, am 1. Juli, vollenden sich 40 Jahre, daß Familie Znrmühlen ihre Wohnung im Hausgrundstücke Sckulstraße 15 ununterbrochen tnne bat. —« Pilzberatungsstelle. Wie aus der amtlichen Bekanntmachung ersichtlich ist, hat Herr BerufSschuloderlehrer H. Reuther, Schillerstr. 9 die Leitung der Pilzberatungs stelle für Riesa und Umgegend wiederum übernommen. Um unangenehmen Folgen des Pilzgenusses vorzubeuaen, wende man sich in Zweifelssüllen an den hiesigen Pilzsachver- ständigrn, der unentgeltlich Auskunft erteilt. —« Die Steuerstun dun gen. Dem Landtag ist der Entwurf eines Gesetzes iiber den VorzugSznschlaa und die Stiindungszinsen zugcgangen. DaS Gesetz will den für die Dauer nicht erträglichen NechtSzustand abändern, datz für dir Gewerbesteuer und Grundsteuer noch der VorzugS- zuschlag von monatlich 20 bis 30 v. H. Platz griff, während bei der Ansivertungssteuer halbmonatlich nur 5 v. H. als VorzngSznschlag zu entrichten wären. ES erschien ein Ge bot der Billigkeit, die Vorschriften über den VorzngSznschlag für die Gewerbesteuer, Lobnabgabe, Grundsteuer und Äus- ivertiiiigSabgabe allenthalben den Vorschriften in Art. 18 8 1 der zweiten Stcuernotverordnung anzupassen. Aus jeden halben Monat tritt also ein Zuschlag von 5 v. H. ein. Vorzugszinsen kommen nicht in Frage. Es gibt also künftig bei der Gewerbesteuer, Grundsteuer und Aufwertungssteuer nur noch Vorzngsznschläge und Stundungszinsen. Di« Vorschriften über die StundungSzinsen sind für di« oben- bezeichneten Stencrarten ebensalls den insoweit geltenden Vorschriften des Reiches angepaßt worden. Steuerrückstände bis 10 Goldmark bleiben ohne Zuschlag und Stundungs zinsen. — Johanniswürmchen. Jetzt, wo der Sommer seine Herrschaft antritt, wenn die Rosen blühen und das Korn reist in lauer Sommernacht, da kann man an warmen Abenden die Glühwürmchen beobachten, die gleich „fliegen den Sternen" in der Luft uinhersckwirreii. Sie tändeln nnd scherzen so fröhlich im Grünen und leuchten im Lichte, das an die Smaragde erinnert. Johanniswürmchen nennt man sic, da sie an Johannes den Täufer, den Erleuchtcr der Irrenden, erinnern. Sie müssen ihr Lickt um Johannis herum zum nächtlichen Zaubcrspnk leihen, wenn Freikugeln gegossen werden oder auf den Kreuzwegen nach Schätzen gegraben wird. Die uinherschwirrenden Leuchttiercken sind Männchen, die Weibchen können nicht fliegen, leuchten und locken aber sitzend zwischen Gräsern und Sträuchern. An stillen und namentlich warmen Tagen fliegen die kleinen Käfer in der Luft umher, dabei helleuchtend, sodaß dieser Anblick, besonders wenn der Leuchtkäfer in größerer Anzahl anstritt, reizend ist. Die Eigentümlichkeit des Leuchtens in der Dunkelheit wird bei diesen Küserchen durch eine eigen artige Vorrichtung an den Körperteilen hervorgerufen, die phosphoreszierend wirkt und so in der Dunkelheit Hellen Schein von sich gibt. Besonders an Hecken, Felsen und Moosen und in der Nähe solcher auf Wiesen sind die Jo hanniswürmchen zu beobachten. —k. Bauernregeln für den Juli. Keinen Monat hat der Laudmann so gern heiß und trocken wie den Heuert. Denn vielerlei soll reifen und das Geerntete auch gut eiiige- bracht werden. „Nur in der Juliglut wird Obst und Wein dir gut", und: „Was Juli und August im Kochen nicht taten, das läßt der September auch ungebraten." Aehnlich: „Im Juli mutz vor Hitze braten, war im September soll geraten." — HuudStage hell und klar, verkünden ein gut Jahr." — „Gewitter in der Vollmondzeit, verkünden Regen lang und weit." — „Füllt vor Jakobus die Blüte vom Kraut, wird keine gute Kartoffel erbaut." — „Die Sonne mutz das Korn beizen, dann gibt'S guten Roggen und Weizen." — „Wcht'S bei Neumond her vom Pol, bringt es kühlen Regen wohl." — „Maria Heimsuchung (2. Juli) mit Regen, tut 40 Tage sich nicht legen." — „Fehlt dem Juli die Hitze, fehlt dem Berge die Spitze." —uk. Der Himmel imIuli. Unter den Monaten kennzeichnet sich der Juli durch hohe Temperaturen; unter ihren Einwirkungen erschlafft der Mensch und sehnt sich nach Ruhe und Bequemlichkeit. Am 23. Juli tritt die Sonne in das Zeichen des Löwen. Bereits im Inti findet eine Verkleinerung des Sonnenbvgens und somit der TageS- tänge statt; doch ist diese so unbedeutend, daß man sie bis zum 15. kaum wahruimint. (Sonnenaufgang am 1. Inti 3.43, am 31. Juli 4,19; Untergang 8,24 und 7,52.) Am 31. Juli findet eine für uns nicht in Frage kommende, weil nur un südlichen Eismeer sichtbare, unbedeutende Sonnen finsternis statt. Neumond haben wir am 2. Juli, zu nehmenden Mond am 11., Vollmond am 16., abnehmenden Mond am 23. und wieder Neumond am 31. Juli. —* Die Flaggen frage im Landtage. Die deutschnationale Landragssratuon richtet folgende Anfrage an die Regierung: „Ain 22. Juni 1924 har in Falkenau rin KrelSfeuerivehrfeit stattgeiundeu. Die Ortseinwohner Haven geflaggt. Es waren auch fchwarz-weitz-rote Flaggen aufgezogen. Auf Anordnung eines Beamten der AuitS- hauptmannjchair Flöha haben Gendarme iolche Flaggen gewaltjam befeitigt. Billigt die Regierung dieses Vorgehen der Gendarmerie und mit welcher Begründung?" —«DerneueK reiShaupt mann vou Leipzig. Die Nachrichtenstelle in der StaatSkanzlri teilt mit: Las Gefauitmimstcrium hat beschlossen, den Ministerialdirektor im Ministerium des Innern, Dr. Lempe, mit Wirkung vom 1. Juli 1924 unter Beibehaltung seiner dienstlichen Stellung und seines Liensteinkommens zum Krrishaupt- mann von Leipzig zu ernennen. Zum stellvertretenden Kreishauptmann ist der Geh. RegierungSrat Lr. Dtetrtch vom gleichen Zeitpunkt ab bestimmt worden. —* Einrichtung von staatlichen Kraft wagen betrieben. Tas staatliche Krastwagcnunter- iiehinen betreibt zur Zeit 18 Linien und befindet sich nach Ueberwindung der Inflationszeit und der starken Ein schränkung des Betriebes aus nur drei Linien in erfreulicher ansteigender Entwicklung. Rach dem jetzigen Stande der Verhandlungen mit den beteiligten Gemeinden sollen im iauienven Kalenderjahre noch weitere 16 Limen in Betrieb kommen, und es kann dannr gerechnet werden, datz im Früh jahr 1925 die Zahl der betriebenen Linien auf 44 ansteigen wird. Damit wurde bann annähernd der Zustand wieder erreicht icni, wie er im Jahre i!)2l zn verzeichnen war. Zur Anschaffung von ncneu Wagen mit einem größeren ... 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