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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.09.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-09-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192409209
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240920
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240920
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-09
- Tag1924-09-20
- Monat1924-09
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.09.1924
- Autor
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Drahtanschrift! rag« latt Niesa. Das Riesaer Tageblatt enthält die amtliche!» Beta»t.-rmach«ageu wttök^sf- Rle^^"rc^^ der AmtShaaptmaunschaft Grosseuhaln, des Amtsgerichts, der Amtsauwaltschaft beim Amtsgerichte uad de- " » Rates der Stadt Riesa, des Finanzamts Riesa und des Hauptzollamts Melken. 221. Sonnabend, 20. September 1024, abends. 77. Jährst. Da« Riesaer Tageblatt erscheint jede« Ta« abend« '/,6 Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtag«. vezngSPrei«, gegen Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark 25 Pfennig durch Post oder ourch Boten. Für den Falt de» Eintreten» von Produkttonsverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir uns das Stecht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anfelge» illr di« Nummer des Ausgabetage» sind bi» S Uhr vormittags aufzuaeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr fllr das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für Be SS ww breite, .j nun hohe Grundschrist-Zeile (8 Silben> 25 Gold-Pfennige; die 89 mm breit« Reklamezeile lv» Gold-Pfennige; zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/„ Aufschlag. Felle Tarife, bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Bettag verfällt, durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber m Konkurs gerät. Zahlungs- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage .Erzähler an der Elbe". - Zm Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebe» der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat dec Bezieher «inen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung de» Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goettzestrasre LS. Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhl«mann, Riesa; für Anzeigenteil: W ilhelin Pittrich, Riesa. Der brennende Orient. Immer und immer wieder sind wir in der ring« verrammelten Enae unseres Daseins gar zu leicht geneigt, die KontributianSfrage, die Zerreissung und Besetzung des europäischen HerzlandeS, als absckließlicken Gegenstand politischen Allgemeininteresses anzusehen. Unfassbar ist uns oft die scheinbare Gleichgültigkeit anderer Völker und Regierungen gegenüber den Fragen, die uns Schicksal zu sein scheinen. Und doch liegt gerade die Welt weit jenseits unseres Sondergesichtskreises in Zuckungen und Branden, wie sie die Welt in dieser Heftigkeit und Ausdehnung lange nicht erlebt bat. Scheint es beute doch, als ob alles Land und Volk, daß irgendwie dem Gedanken des Ostens, des nahen wie des fernen, verbunden ist. in einert Art Gemeinsamkeit des Nervenempfindens in Unruhe geraten ist. Ein flackerndes Feuer deS Fiebers, von welchem man noch nicht erkennt, ob es einer GeuesungSkrisiS oder einer wilden Selbstzerstörung varauaebt, ist vom spanische» Rif über den Suda», über Kaukasien. Indien. Cbina bin anfgesprungen. Ueberall regt fick, während in Gens Friedens paragraphen aus dürrem Holz gezimmert werden, ein primitiver ErlöfungSwille durch Kamuf und Zerstörung. Ueberall sieben aber auch die Kräfte der europäischen Machtgegeusätze hinter den Kämpfen, sei es in Westmarokko, wo die Franzosen sich rühren, sei es im Sudan, in Georgien oder vollends gar in China, wo jeder Bandciigencral feinen europäischen bezw. amerikanischen Interessenten hinter sich bat. Besonders rasch und für die Ausständischen vorläufig erfolgreich scheinen sich die Kämpfe in den Kaukasusgebieten, in Georgien, im Knbangebiet, zu entwickeln. Dort ist eine Unzahl von Einzelstämmen, deren babylonische Sprach verwirrung schon der alte PlininS nennt, äußerlich in die Bande des Bolschewismus geschlagen worden. Es haben sich verschiedene Stämme, in erster Linie die politisch einer Art von Menschewismus zuneigeuden Georgier erhoben. Wie es beißt, sind sie bereits bis Batum vorgestoßen und haben sich so einen Weg ins Freie geschaffen. Der frühere Präsident van Georgien hat bereits in Moskau die SelbständigkeitSrechte des vergewaltigten Landes ange meldet und seinen Forderungen in Europa auf dem Wege eines TelegrammeS an Macdonald und andere Regierungen Nachhalt zu schaffen versucht. Die Knechtschaft der kauka- sischen Völker und ebenso ihre Selblländigkeitsbestrebungen sind fast so alt wie die Geschichte. Die Kampflust und der Selbständigkeitsdrang der Kaukasnsstämme, der Tscherkeffcn und Georgier, ist berühmt. Um 1200 hat Georgien zwischen Schwarzem Meere und Kaspischem See unter der berühmten Königin Tamara sogar einmal einen Großstaat gebildet, der allerdings bald wieder der Zersplitterung der Einzel- stämme znm Opfer fiel. Perser, Römer, Ostgriechen, Araber, Mongolen, Türken und Russen lösten^ sich in der Ober- Herrschaft über diese Gebiete ab. Ter Versuch, im Jahre 1917 mich dem Zusammenbruch des russischen Kaiserreiches ein unabhängiges Reich zu bilden, wurde allerdings bald durch Expeditionen der Türken, der Deutschen und zeitweise auch der Engländer unmöglich gemacht. Nach dem Abzug der Engländer im Jahre 1919 machten sogar die Italiener den Versuch, eine Expedition zur Eroberung des Landes auszurüsteu. Die weißrussische Herrschaft Denikins wurde durch die Bolschewik! abgelöst, die sich das Kaukasusgebiet in lockerer Form zunächst, dann durch einfache Einverleibung unter blutigen Bedrückungen angliederten. Die rechts mäßigen Vertreter Georgiens flohen ins Ausland. Heute scheint Angora hinter der neuen außerordentlich großzügig angelegten Anfstandsbewegnng zn stehen und das Binde- alied zur panislamischen Bewegung darznftellen. Die Durchrüttclung des Westens hat zur Erschütterung des Ostens geführt. Mehr denn je zu einer anderen Zeit ist die Gestaltung der Staaten und Völker im Osten in Fluß. Und das Knistern der Flammen dringt vom Orient her warnend durch die Fenster der europäischen Staatengebäude. Die Räumung -es RuhrgebieteS. Düsseldorf. Der Bezirk Gelsenkirchen ist zu zwei Lrittel geräumt. Die Rücknahme der BesatznngSarmee aus Duisburg erfolgt im lebten Drittel dieses Monats. Die Belgier haben bereits die Wohnungen zum 5. Oktober gekündigt. Auf dem Besatzungskommando in Düsseldorf rechnet man mit einem Abschluss der Ruhrräumung schon für Ende Dezember oder Anfang Januar, während die Verpflichtung zur Gesamträumung erst für Mitte 1925 in London eingegangen worden ist. Durch die frühere Räu mung wird es möglich, daß die engliichen Truppen den Brückenkopf Köln vertragsmäßig Anfang Januar 1VSS räumen können. )< Düsseldorf. Von zuständiger Seite wird mitgeteilt, daß der im Düsseldorfer Schupo-Prozeß zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilte Hauptmann Pohl morgen in Frei- heit gesetzt wird. )( Essen. Wie aus Wesel mitgeteilt wird, ist die Stadt selbst noch besetzt, nur die Zollkontrolle ist aufgehoben wor den. Die belgische» Zollbeamten haben die Stadt bis auf einen verlassen. In der Besetzung von Spellen, Börde, Dinslaken und Sterkrade ist keine Veränderung eingetreten. Oberhausen ist geräumt bis auf ein kleines Kommando. )( Lennep. Die noch hier verbliebenen französischen Gendarmen und Soldaten bereiten sich zum Abzug vor, nach dem schon vor einigen Tagen die französischen Zollbeamten die Stadt verlassen haben. )( Hörde. Nachdem am 14. September die französischen Zollbeamte» Hörde verlassen bnden, ist oester» auch di- Gendarwerieabteiluna abaerückt. M WM I« den WWM Mell? Berlin. Von einer maßgebenden Persönlichkeit des Auswärtigen Amtes wird versickert, daß der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund bereits eine feststehende Tatsache sei. Es handele sich jetzt allerdings um sehr wichtige grundsätzliche Auseinandersetzungen mit den Völker- bundSmäckteu, die sich um die Frage der Gleichberechtigung Deutschlands drehen. Die Verhandlungen darüber befinden sich in einem günstigen Stadium. Es ist allerdings nicht anzunehmen, daß der Eintritt Deutschlands in den Völker bund noch in diesem Jahre erfolgen wird. Wahrscheinlicher ist. daß die grundlegenden Vorbereitungen hinsichtlich der Form und des Charakters des deutschen ZulassnngSantrageS znm Völkerbund noch mehr als ein Vierteljahr in Anspruch nehmen werden. Die Deutsche Kolonialgefellschaft hielt am Freitag in Potsdam eine große Borftandssrtzung ab, die von Gouverneur a. D. Tr. Seitz geleitet wurde. Auch im JnflationSjahr hat die Gesellschaft ihren Mit gliederbestand aufrecht erhalten. Im verflossenen Jahre hat die Gesellschaft ihre besondere Aufmerksamkeit der Erhaltung der deutschen Schulen in Südweftafrika zu gewandt, insbesondere durch die Vermittlung von deutschen Lehrern. Wie der Sekretär der Gesellschaft mitteilte, ist der größere Teil der deutschen Schulen in Südwestafrika seit dem 1. Januar 1922 von der Regierung der Südafrika- Union übernommen worden. Seit dieser Zeit bestehen noch in 8 Orten deutsche Schulen. Daneben sind in den größeren Ortschaften deutsche Kindergärten vorhanden. Die Haupt anstalt ist die deutsche Realschule in Windhoek, die zur Zeit von 111 Schülern besucht wird. Die UnionSregierung gibt den deutschen Schulen in Swakopmund und Windhoek ausnahmsweise während zweier Jahre einen Zuschuß. Auf den Farmen erhalten 50 Kinder Unterricht durch deutsche Privatlebrer. Im großen und ganzen bietet das deutsche Schulwesen in Südwestafrika ein erfreuliches Bild. Bei der Wahl des stellvertretenden Präsidenten wurden die bisherigen Vizepräsidenten wiedergewählt. Heute Sonn abend findet die Hauptversammlung in Potsdam statt. Keine Nachforderrmg für Besatznngskoste«. Aus Essen wurde bekanntlich gemeldet, daß die Besatzungsmächte, die sich nach dem Londoner Pakt zur Tragung der Bcsatzunaskosten verpflichtet haben, von der Neicksregierung die Nachzahlung eines Betrages von SV Millionen Goldmark verlangt haben, die Reichs regierung aber diese Zahlung abgelehnt habe. Diese Meldung ist nach Informationen an zuständiger Stelle nicht richtig. Seit drei Wochen wird in Paris über die Angelegenheit der Besatzungskosten verbandelt; dabei bandelt es sich nur um geringe technische Meinungs verschiedenheiten für die Uebergangsperiode, bis die end gültige Regelung nach dem Londoner Abkommen eintreten kann. Es ist anzunehmen, daß die Parteien dabei zu einer vollkommenen Einigung gelangen werden. Der französische Handelsmirüster gegen den Abschluss eines deutsch-französischen Handelsabkommens. Paris. 60 Mitglieder des Ausschusses für Handel- und Industrie sind gestern vormittag 10 Uhr im Handels ministerium unter dem Vorsitz des Handelsministers Reynaldi zu einer Sitzung zusammengetreten. Erschienen waren zahl reiche Präsidenten der französischen Handelskammern und die Präsidenten der Zollkommissionen des Senats und der Kammer. Es wurde zur Einsetzung eines Büros für die Handelsabteilung des Ausschusses geschritten. Außerdem hat der Handelsminister eine Reihe bedeutsamer Erklärungen abgegeben, die von offizieller Seite jedoch geheim gehalten werden. Der diplomatische Berichterstatter des Jntransegeant glaubt zu wissen, daß der Handelsminister gegen den Ab schluß eines französisch-deutschenHandelsabkominens Stellung genommen hat. Er behält es sich vor, die Gründe sür seine Haltung in einer späteren Zusammenkunft klarzulegen. Eine offizielle Bestätigung dieser Meldung bleibt jedoch abzuwarten. Zur Haltung der Deutschnatioualen Bolkspartet in den schwebenden politischen Fragen hat sich der „Lokal anzeiger" in deutschnationalen Kreisen erkundigt, ob der Partei ei» Rücktritt des Reichskanzlers Marx erwünscht wäre und hat erfahren, daß bei den Deutschnationalen keine Neigung besteht, bei ihrem Eintritt in die Regierung eine Ersetzung des Reichskanzlers Marx oder des Außenministers Stresemann durch andere Persönlichkeiten zu verlangen, daß die Deutschnatioualen aber allen Wert auf eine ihrer Stärke entsprechende Vertretung im Reichskabinett legen. In der Frage des Eintritts Deutschlands in de» Völker bund sei die Partei bereit, sich mit der Formel Macdonalds in seiner Genfer Rede abzufinde», daß sich die Frage der Kriegsschuld erst in 50 Jahren endgültig werde lösen lassen. Dr. Hergis Stellung behauptet. Die Entschließung, die am Donnerstag von den Vor sitzenden der deutschnationalen Landesverbände gefaßt wurde, bedeutet nach allgemeiner deutschnationalec Auf fassung, daß der Parteioorsitzende Dr. Hergt bis ans weiteres seine Position behauptet hat. Durch den Hinweis auf die Notwendigkeit, die Geschloffenbeit der Partei zu wahren. ist es ihm gelungen, mit der Opposition ein Kompromiß zu schließen, wonach seine Erfolge bei der Umbildung der Reicksregiernng abgewartet werden sollen, bevor der Frage eines Wechsels in der Parteileitung näher getreten wird. Man nimmt in deutschnationalen Kreisen an, daß sich nach auf der Vertretertaguna am 30. September eine Mehrheit dafür finden wird, die Frage des Führerwechsels bis znm Abschluß der Verhandlungen mit den Mittelparteien über die Regierungsumbildung zu vertagen. Für den Fall aller dings, daß die Bemühungen der jetzigen Parteileitung nm einen „maßgebenden Einfluß" in der Reicksregiernng nickt znm Ziele führen sollten, müßte mit einem Führerwecksel schon deshalb gerechnet werden, weil die allgemeine Ansicht in deutschnationalen Kreisen dahingeht, daß Dr. Hergt nicht der geeignete Mann sei, nm die für diesen Fall ange- kündigte „schärfste Opposition" rücksichtslos dnrchzuführen. ES ist beabsichtigt, in diesem Falle zu allen Mitteln parla mentarischer Obstruktion zu greisen und im Einvernehmen mit den Nationalsozialisten der Reicksregiernng die Fort führung ihrer Politik »ach Kräften unmöglich zu machen, Die Nächste Sitzuvß deS Reichskabinetts, die am kommenden Dienstag bevorstebt, dürfte fick zunächst mit der Frage der KriegSschuldlüge befassen. Es darf an genommen werden, daß der bisher bekanntgegebene Stand punkt der Reichsregierung bestätigt werden wird, wonach die Absendung der Note bis auf weiteres unterbleibt und ein geeigneter Zeitpunkt abgewartet wird, um diele Frage in Verbindung mit einem zweckmäßigen Anlaß zur Erledigung zn bringen. Ten Hauptgegenstand der Beratung bildet die Frage des Eintritts in den Völkerbund. Die „B. Z." glaubt zu wissen, daß der Reichsregierung in Bezug auf die unerläßlicken Voraussetzungen sür den Eintritt Deutsch lands befriedigende Auskünfte vorliegen, sodaß Deutsch lands Eintritt im wesentlichen als gesichert gelten könne. Schließlich wird sich das Kabinett auch mit der parlamen tarischen Lage beschäftigen. Angesichts des Beschlusses der Deutschnationalen, schärfste Opposition zu machen, falls die Deutschnationalen nicht zur Regierung zugelassen würden, ist es nach der „B. Z.", wenn auch noch nicht feststehend, so doch nickt unwahrsckeinlich, daß das Kabinett sich die nötigen Vollmachten zur Auflösung des Reichstags sichere, um einer etwaigen Obstruktion sofort mit dieser Maßnahm, entgegentreten zu können. Bor dem Ende des Personalabbaues. Berlin. Die von den verschiedensten Parteien einge brachten Anträge, den Personalabbau zu beendigen, konnten in der letzten Reickstagssitzung nickt mehr verabschiedet werden. Der Reichstag wird sich nunmehr bald nach seinem Wiederzusammentritt aufs neue mit diesen Anträgen beschäftigen, und in parlamentarischen Kreisen wird allgemein damit gerechnet, daß die Anträge eine große Mehrheit finden und daß demnach das Ende des Personal abbaues unmittelbar bevorstebt. Seine Erhöhung der Beamtengehälter. WTB. meldet: Die Spitzenorganisationen der Beamten batten vor einigen Tagen die Reichsregierung ersucht, mit Rücksicht auf die weitere Stabilisierung der Währung und besonders mit Rücksicht auf das Londoner Abkommen den Beamten eine Gehaltserhöhung zu gewähren. Wie wir dazu erfahren, ist den Beamtenorganisationen bedeutet worden, daß eine Gehaltserhöhung gerade mit Rücksicht aus das Londoner Abkommen nicht angängig sei, das dem deutschen Volke ungeheure Lasten auferlege. Die Amerikafahrt des „8. R. 3". Weitere Verschiebung aller Fahrtermine. Friedrichshafen. Die technischen Schwierigkeiten, die sich nach den letzten Fahrten ergeben haben, lassen sich dem Anschein nach nicht so schnell lösen, als man im allgemeinen wohl erwartet hatte. Ob es in kurzer Zeit möglich sein wird, für einen einwandfreien Lauf der Antriebsmaschinen zu garantieren, steht noch dahin. Tie geplante Dreißig- stiindenfahrt des „R. Z. 3" wird wohl darüber Klarheit bringen, dock wird es von der Wcrftleitnng selbst als not wendig erachtet, vorher noch einige Werkstätten-und Probe- fahrten zu machen. Diese unerwarteten Schmierigkeiten lassen leider auch die Hoffnung schwinden, daß noch in diesem oder im nächsten Atonal die Ucbcrsahrt nach Amerika an getreten werden kann. Vorsichtigerweise will die Werft leitung »ach der Dreißigstundeniahrt dar ganze Schiff gründlichst überholen und diese Arbeit nimmt sclbstverständ- lich geranme Zeit in Anspruch. Eingreifen Japans in die chinesischen Wirren. Newyork. In Schanghai sind wiederum neue englische Truppen gelandet und haben die Umgegend besetzt. Auch mehrere Kompagnien anderer enropäiicher Truppen haben in der Nähe der Stadt Aufstellung genommen, um die Ausländer bei den zu erwartenden Kämpfen zn schützen. Die Kämpfe mit den mandschurischen Truppen und den Regierungstruppen sind in vollem Gange. In politischen Kreisen Japans ist man der Ansicht, daß die Tokioer Re gierung in die Kämpfe in Cbina eingreisen müsse, falls die mandschurischen Truppen geschlagen würden. Japan habe an der Mandschurei großes Interesse und könnte keines- falls zulassen, daß diese Interessen durch den Sieg der Regierungstruppen über die mandscknriicken aesäbrdet würden.
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