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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.06.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-06-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191506213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19150621
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19150621
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1915
- Monat1915-06
- Tag1915-06-21
- Monat1915-06
- Jahr1915
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.06.1915
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es gemm oder tn -ng »ach diesen Tarifen abgeserttgtm Sendungen di« bestehen» de» .Vching»»g«n für di» regelmütztge Beförderung von Milch". Näher,» ist bet b«n Güterabfertigungen zu er» fahren. —* >» 14. Inn» 1818 ist ein »ulnahmelarif für bt, «Ngumühi,« Beförderung van lrichtverderbltchem Käs» «ß Mar Weich» und Vauvwilchkäs,. forvie van Quark i» Stückgut» und Wagenladnngsf,«düngen »um verbrauch« st» Irland ein-eführt worden, Er gilt bl« a»f Widerruf, längsten« bi« 3l. August ISIS. Nähere Auskunft geben die Güler-bftrltgungen. ' —- Snlähitch der bevorstehenden Tagung de» Land lage« fand am Sonnabend im Ministerium de« Innern tn Dresden eine Vorbesprechung statt, an der außer de» Vertretern der Regierung die Direktoren beider Kam mern und di« Fraktionsoorsttzenden tetlnahmen. Di« Re gierung teilt« zunächst mit, welche Vorlagen sie dem Land tag« -n unterbreiten gedenk«. Außer den schon bekannten Sutwürfen ist nur noch »in» Denkschrift über di« Leben», mtttelfrag» zu erwähnen. Man einigt« sich dahin, mehrere besonder« Deputation«» zu wählen, vorau»stchtlich drei, in denen di« Vorlagen und die genannt« Denkschrift beraten «erde« sollen. Plenarsitzungen werden demgemäß nur wenig» abgehalten werden. Die Regierung sagt« zu, über all« Fragen Auskunft geben zu wollen. Im Anschluß an di« Denkschrift soll auch di« L«ben»mittelfrage eingehend erörtert werden. —* In der sächsischen Verlustliste Nr. 161 fauVgegeben am 1v. Juni 1S18), die tn unserer Geschäfts stelle zur Linstchlnohm« auSltegt, sind Verluste folgender Truppen verzeichnet: Höhere Stäb«: K8. Infanterie- Division. Infanterie: Infanterie-Regimenter Nr. 100, IV7, 184, 177,178, 181; Referoe-Jnfanterie-Regiment Nr. 108; Landwehr-Jnfanterte-Regiment Nr. 133; Landsturm- Jnfanterie.vataillon«: Meißen; Zittau; Annaberg; 2. Land- fturm-Ersatz-Vataillon, XII. Armeekorp» (XII. II); Ersatz- Balatllon: Laudwehr-Regiment Nr. 133: Jäger-Bataillon Nr. 18; Reserve-Jäger-Vataillon Nr. 12; Radfahrer-Kom- pagut« Nr. 88. Feldarttllerte: Regimenter Nr. 12, 88, 82, 48, 64. 68, 77, 78, 118; Reserve.Rigimrnl-r Nr. 28, 58, 84; Ersatz-Abteilungen, Regimenter Nr. 28, 32. Fußartttleri«: Regiment Nr. 12. verkehr»- Lruppenr Fernsprech - Abteilung, XII. Armeekorp». ArmierungS-Batatllon« Nr. 21, 23. Sani- tüts-yormattonen: Reserve-Kompagni» Nr. 2, XII. Referve-Armeekorp«; Landwehr-Kompagnie Nr. 22. — Preußisch« vrrlustlist«» Nr. 247, 248, 249. —MI. Um bi« vrotoersorgung drr vesucher von Kur» und Badeorten oder Sommerfrischen stcherzvstellen, ohne daß dabei ein Mehrverbrauch von Brot stattfindet, find folgend« Vorschriften erlassen worden: Die Besucher solcher Ort« erhalt«« auch dort die erforderliche Zahl von Brotkarten ou«gehändigt und können daher ihr Brot an ihrem Aufenthaltsorte beziehen. Voraussetzung hierfür ist aber, daß sie eine Bescheinigung betbringen, wouach sie für flch und ihr« Vegleltung für di« anzugebende Dauer der Abwrsenheit von ihrem Wohnort« dort keine Brotmarken erhalten oder dies« zurückgegeben haben. Diese Bescheinigungen werden von denselben Stellen erteilt, von denen di« Brotkarten auSgegeben werden. Während Hotel- gäst« im allgemeinen auch ohne Vorlegung «in,» solchen »Vrotkartenabmeldeschein«" mit vrot bez. Brotkarten ver- sehen w«rden, ist an den genannten Orten auch für st« dies« Bescheinigung in der Regel erforderlich, wenn ihr Auseothalt länger al« drei Tag« daurrt. Wer deshalb tn diesem Jahre «ine Sommerfrische zu besuchen gedenkt, wird sich vorher mit einem Brotkartenabmeldeschein zu versehen haben, um sich unliebsam» Weiterungen zu ersparen. —MI. Die von dem Architekten Hans Jacober in Nürnberg unter hem Namrn .Hindenburg-Stiftung" angestrebie öffentliche Sammlung zum Vesten von Ge nesungsheimen für deutsche und österreichische Kriegsteil nehmer ist, wie tn Bagern selbst, so auch in Sachsrn ver- boteu worden. — Ein sehr erfrischendes, äußerst billiges Getränk, daö auch wohlgeeignet ist, unsere lieben Ver- wundetm in den Lazaretten zu erquicken, gibt uns der ge rade jetzt so überaus reich blühende schwarze Holunder. Während er im Winter mit den köstlichen Geeren eine so beliebte Suppe liefert, kann man in der Blüte bereits ein stark moussierende« Getränk Herstellen. Folgende- Rezept wird in einem Dresdner Blatte mitgcteilt: 1 Weinglas Essig, 10 Liter Wasser, IV. oder IV, Pfund klarer Zucker, 2 kleinere Zitronen in Scheiben geschnitten, und 3 bis 4 blühende Holundertraubcn. Dies alles kommt in ein ent sprechend großes Gefäß, am besten Eimer, und wird dann, am zweckmäßigsten in der Küche, acht Tage aufgestellt. Man rührt mindestens zweimal am Tage mit einem Holzlöffel gut um und gießt die Flüssigkeit dann durch ein sauberes weißes Tuch. Dann füllt man da« Getränk in Flaschen, läßt eS zwei bis drei Tage noch offen stehen, verschließt die Flaschen fest und stellt sie in de» Keller. — Di« „Sächs. Land». Zeitschrift" meldet: Infolge der zurzeit herrschende» Trockenheit wird die Kutterernte nicht besonders günstig ausfallen, deshalb ist «S dringend not wendig, das Getreidestroh für die Fütterung zurückzubehal- te« und an deffen Stelle andere Einstreumtttel zu verwen- den. SS sei darauf htngewiesen, daß aus den StaatSwal- düngen Wald streu an bedürftige mittlere und kleinere Landwirte unentgeltlich und nur gegen Erstattung der etwa »ou der yorftverwaltung aufgrwenbeten WerbungSkosten abzugebentst. — Die in EvangelictS beauftragten Herren StaatSmt- ntller haben genehmigt, daß am ö. Sonntage nach Trinita tis, den 4. Juli b. I., eine allgemeine Sirchenkollekte für den Zweck des Wiederaufbaues im Kriege zerstörter evangelischer Kirchen und Pfarrhäuser und der Wiederher stellung zerstörte» KirchenguteS in Elsntz-Lothrtngen ver- anstaltet werde. — Der Ständige Ausschuß des Landeskulturrats hat in feiner Sitzung am 14. Juni d. I. n. a. folgend« Be- fchlüff« gefaßt: Beim Königlichen Ministerium soll beantragt werben, daß dem Mangel an Tierärzten auf dem platte« L«ibr, der tn letzter Zeit sehr empfindlich geworden ist, ab- -«vkM «erben möchte. — Auf »en Futterwert von Kasta- nie» und Eichel« soll von neue« htngewiesen werde«, weil biefs Früchte vielfach al» Futtermittel «och nicht genügend. gewürdigt werben. -- Um die Beschaffung von Fletsch für Dorfbewohner zu erleichtern, ist Heun Königlichen Mintste- »rium zu beantragen, ein« Erleichterung der Selbst schlachtungen tn landwirtschaftlichen Betriebe« und der Ab- gab« des Fletsche» an Dorfbewohner lverpfunden) während S Krteaet «tnireten zu lasten. — Da der Mangel an Ar- brttSkrästeu in brr Landwirtschaft immer empfindlicher wirb und sich besonder- während der Ernte fühlbar machen dürste, soll das Ministerium beS Inner» erneut ersucht wer- de«, dahtn zu wirken, daß erleichtert« Bedingungen für die Abgabe von Kriegsgefangenen zu landwirtschaftlichen Awek- ken Platz greife» möchten. — Beim Königlichen Ministerium ist die Freigabe der städtischen Gaswässer zur Verarbeitung auf schwefelsaure» Ammoniak zu beantragen. — Um eine Lagerung und Bearbeitung von nicht ganz einwandfrei ge- erntetem Getreide zu ermöglichen, soll das Ministerium be» Inner» gebeten werden, Mittel zu Beihilfen zum Bau von Getreidespeichern, die «ine zweckmäßige Bearbeitung von feuchtgeerntetem Getreide ermögliche», au Genossenschaften zu gewähren. — In der letzten Sitzung deS KreiSauSschusfeS in Zwickau stand «in Nachtrag zur Gemeinbesteuerordnung für Reichenbach und die Beschlußfassung weaen der neuen Ge- metnbestruerorbnung zur Verhandlung. In der neuen Ver ordnung hat die Stadtgemetnb« al» erste Stabt Sach- senS «tn« Unverhetrateten-Steuer vorge- frhen. Danach sollen a) unverheiratet« Personen über 28 Jahre bei einem Einkommen von 1400 btS 2200 Mk. v Prozent, von 2200 bis 4000 Mk. 10 Prozent, bet einem sol chen bi» zu 10000 Mk. II) Prozent und bet einem Einkommen von mehr als 10000 Mk. 20 Prozent Zuschlag zu den städ. tischen Abgaben zahlen; b) schon verheiratet gewesene allein- stehende Personen, Li« über 0800 Mk. Einkommen haben, sollen ebenfalls zu der Steuer herangezogen werden, wäh rend solche, die ein Einkommen von unter 4000 Mk. haben, davon befreit bleiben sollen. Ueber diese neue Steuer ent spann sich eine längere Aussprache, insbesondere fand die letztere Steuerart viele Gegner, da man di« Beftenerung der Verwitwete» als eine große Härte empfand, so z. B., wenn ein Mann beim Tobe eine Witwe mit mehreren Kin dern hinterläßt. Schließlich beschloß man, die Steuer, soweit a) tn Frage kommt, zu befürworten, den Teil b) aber au- praktischen und ethischen Gründen abzulehnen. Gegen die reine Ledigensteuer hatte man keine Bedenken. Die neue Gemetndesteuerordnung wurde demnach genehmigt, zum Teil befürwortet unter der bedingungsweise» Genehmigung beS 8 80, betr. die Unverheirateten-Steuer. —* Der BeztrkSveretn Dresden de» Deutschen Buch drucker-Verein» batte seine Mitglieder zu einer Bersamm- lung für Len 11. Juni etngeladen, die der Vorsitzende, Herr Woldemar Ulrich, leitete. Die Vorgänge im Bezirke, im Kreise VH (Sachfen) und im ganzen Gewerbe wurden in einem Ueberblicke, den der Vorsitzende gab, geschildert und bebatteloS zur Kenntnis genommen. Die einzelnen Punkte der Tagesordnung: Bericht über die Berechnungsstelle, PreiStarifltcheS und Verhandlungen deS KreiSbeschwerde- amteS, Bericht über das TartffchtedSgertcht, Bericht über den Arbeitsnachweis, Bericht über die Jahresrechnung 1014, zeitigten »um Teil lebhafte Aussprachen. Bei dem folgenden Punkte der Tagesordnung: „Aussprache über die geschäftliche Lage, über die eingetretenen Preiserhöhungen für Papiere usw., sowie die notwendige Preiserhöhung für Drucksachen", wurden die Preissteigerungen für alle Mate rialien, deren unser Gewerbe bedarf, und die bis zu 300 Prozent für einzelne Artikel betragen, eingehend bespro chen. Die Versammlung konnte sich der Einsicht nicht ver- schließen, daß der Mehrforderung für die Rohmaterialen eine Berechtigung nicht abzusprechen sei, muß aber anderer» seitS infolgedessen erwarten, daß mit Rücksicht auf diese Tat sache die Notwendigkeit entsprechender Pretsaufschläge auf Drucksachen von fetten der Abnehmer anerkannt werben wird. Man beschloß alsdann einstimmig: eine Erhö hung der Drucksachenpretse um 10 Prozent durchzuführen. Der Vorsitzende machte noch ganz be- sonder» auf die am 22. August in Schandau stattfindende KretSversammlung aufmerksam und empfahl allseitigen Besuch derselben. Nach Erledigung einiger interner Ange- legenhetten schloß der Vorsitzende die Versammlung mit dem Wunsche, daß bald ruhigere Zeiten für Vaterland und Gewerbe kommen möchten. — Große Beträge von Goldmünzen werben noch immer von der Bevölkerung zurückgehalten tn der irrigen Ansicht, baß sie als Notgroschen ihrem Zweck mehr dienen als Papiergeld. Die Banknoten der deutschen Reichs bank und die Kassenscheine de» Reiches bilden jedoch eine» vollwertigen Ersatz für die Goldmünze und sind in alle« Fällen gesetzmäßiges Zahlungsmittel. Sie besitzen diese Eigenschaft nicht nur durch Gesetz, sondern kraft ihres in neren Wertes, da sie auf sicherer Deckung beruhen, und hierin liegt ihr Vorzug vor den Papierwertzeichen der mei sten anderen Staaten. Wer sein Gold in dieser ernsten Zeit einsperrt, begeht eine Sünde an der Allgemeinheit. Die Nteberkämvfung unserer zahlreichen Feinde durch unsre un vergleichlichen Truppen zeugt von unserer unbezwingbaren Kraft nach außen»- sollte da nicht ein jeder die Verpflich tung tn sich fühlen, auch da» setnige zur Stärkung der inneren Kräfte beizutragen, deren unser Volk zur Durch. Haltung des groben Ringen» bedarf? Dazu gehört qor allem die Erhaltung der »«geminderten LetstungSfäHtgkeit unse rer RetchSbank, der die gesamte gewaltige Gelbversor gung und die Kredttbefriebtgung für alle ErwerbSzwetge ob liegt. Die RetchSbank kann den dreifache« Betrag ihres Barbestandes in Noten ausgeben. Dieser Betrag bemißt sich jetzt tn der Hauptsache nach dem Stande ihres Volbvor- ratS. Die Verstärkung deS Goldbestandes verschafft der RetchSbank mithin die Möglichkeit, ihren Notenumlauf in einem Maße auSzudehnen welcher ihr gestattet, dem Reiche die zur Kriegführung nötigen Mittel voll zur Verfügung zu stellen und außerdem ihren sonstigen wirtschaftlichen Auf gaben zu genügen, dabei aber den allgemeinen Zinsfuß auf einer verhältnismäßig niedrigen Höhe zu halten. Wer sich daher in der jetzigen großen Zeit, die die Anspannung aller Kräfte und die Opferfreubigkett aller Schichten der Bevöl kerung fordert, von seinen in falscher Furcht vor Verlust bisher zurückgehalteneu Goldstücken trennt, wirb bt« Ueber- zeugung mit sich nehmen, auch an seinem Teil für den er folgreichen AuSgana de» Krieges betgetragen zu haben. Nur das Gold, welches sich in der Zentralbank beS Reiches be findet, kommt der Allgemeinheit zuaute. ES ist eine» jeden vaterländische Pflicht, durch Zuführung des GolbeS zur Reichsbank unser Geldwesen weiter sicherzustellen, und so die Hoffnung unserer Feinde auf unseren wirtschaftlichen Verfall zuschanden werden zu lassen. Sämtliche RetchSbank- und Postanstatten nehmen Gold zu« Umtausch an. — La» Nachweiseburean de» KriegSmintftertumS gibt über „vermißt" gemeldet« Angehörige der sächsischen Ar mee nachstehende- bekannt: In der Oesfentlichkett ist mehr fach die Meinung verbreitet, daß „vermißt" Gemeldete, von denen nach langer Zett noch kein Lebenszeichen «ingeganaen ist, sich noch lebend in feindlicher Gefangenschaft befinden könnten, weil sie durch Schreibverbot verhindert würden, mit ihren Angehörigen in Verbindung zu treten. Luch haberiZeitungen Berichte gebracht, baß Vermißte erst nach 8-0 Monaten aus französischer Gefangenschaft geschrieben hätten. Da» Nachwetsebureau kann sich aber obiger Ansicht nicht anschlteßen, eS hält vielmehr nach den Erfahrungen, di« >cht hat, für ausgeschlossen, baß sich in Frankreich England «och Gefangene befinden sollten, von be ne» «ach einem Zeiträume von etwa X Jahre noch keine Nachricht in di« Heimat gedrungen sein sollte. Die entge gengesetzte« Nachrichten der Presse habe« sich Set »äherer Prüfung sämtlich al» falsch und haltle» erwiese«. Da» französische KriegSwiniftertum gibt auch auf Anfragen in Pari» neuerdings bekannt, daß sämtliche internierte Gefan gene dazu angehalten werde«, ihre« Angehörige» z» schrei- be», und -aß solch«, die nicht geschrieben habe«, sich nicht in französischer Gefangenschaft befänden. Genan so verhält ,S sich »ach hiesiger Kenntnis auch bet de« Kriegsgefangenen 1« England. Die Verhältnisse tn Rußland dagegen liegen weniger günstig. Aber auch von dort gelangen in der Regel die Nachrichten von den Gefangenen spätestens nach S bi» 4 Monaten in die Heimat. Aus feindlichen Feldlazaretten und anderen Lazaretten unmittelbar hinter der Front darf nicht geschrieben werden. Drr Aufenthalt dort ist jedoch meist nur von kurzer Dauer, da die Vrwundeten gleich nach Er- langung der TranSportfähtgkeit wettergebracht werde», von Frankreich und England gehen auch die amtlichen Meldun gen zeitig und regelmäßig ein, aber weiter zurückliegend und unvollständig aus Rußland. Das Nachwetsebureau hält e» für seine Pflicht, darauf hinzuweisen, daß bet „vermiß ten" auf dem westlichen Kriegsschauplätze, über die seit mehr als etwa S bis 4 Monaten rin Lebenszeichen oder eine amt- ltche Meldung nicht vorliegt, mit größter Wahrscheinlichkeit angenommen werben muß, baß sie den Heldentod für ihr Vaterland erlitten und eine R' hestätte dort gefunden haben, wo st« gefallen sind. Die Verhältnisse und Gründ«, di« den Gegner oft verhindert haben, den Gefallenen die Erken- nungSmarken und Wertsachen abzunehmen, werben sich meist nicht ermitteln lassen. DaS Nachwetsebureau, dem neuer dings der „Bermißten-NachwetS" angegliedert worben ist, hat sich die Aufgabe gestellt, alle diese unermittelte« Fälle nach Möglichkeit aus,»klären. )i( Döbeln. Di« schwierig« Landung eine» Marine flugzeuge» erregte gestern vormittag hier Aufsehen. Gegen 8 Uhr kreiste eine Flugmaschine tn 1800 Meter Höhe über derStodt, um sich dann in Spiral«leitflügen herabzuschrauben. G» war zu erkennen, daß di« Flieger «inen einigermaßen günstigen Platz zur Landung suchten. Um Uhr senkte sich die Maschine unweit de» sogenannten Hoüänder-AuS- flchtSturm mitten in »in Weizenfeld zu Bodrn. Trotz der außerordentlich schwierigen Geländeverhältnisse und der Nähe von Gebäuden war die Landung sehr glatt und ver lief ohne Defekt und ohne großen Flurschaden. S« handelt« sich um ein Marineflugzeug au» Johannisthal. Da» Flug zeug war 4»/, Uhr früh von Johannistal aufgestiegen und hatte «inen 3 Stund,n-Flug zu unternehmen, wobei e» Höhen von über 8000 Meiern erreichte. Da der Benzin zu End, ging, entschlossen sich die Fit,per hier zur Laydnna. Nossen. Landtagsabgeordneter Stadtrat Hofmann ist seit Februar d. I. als Kommandeur des 2. Ersatzbataillons der 12. Jäger in Freiberg tätig. Hier ist ihm Anfang d. M. daS Mißgeschick zugestohen, auf den« Exerzierplatz mit einem Reitpferde zu stürzen und den linken Fuß zu brechen. Dieser Unfall hindert ihn, an den Sitzungen des für den 22. d. M. einberufenen außerordentlichen Landtages zunächst teilnchmen zu können. * Dresden. Ein großer Waldbrand, dessen Rauch wolken selbst im östlichen Teil« von Dresden bemerkt wurden, entstand gestern nachmittag im Waldgebiet am linke«« Glbufer bei Götzscha-Naundorf, gegenüber Wehlen, an der Dresden—Bodenbacher Eisenbahn. Die zahlreichen Passagiere des kurz nach 4 Uhr oorüberfahttndrn Dampfer« .Generalfeldmarschall Hindenburg" konnten beobachten, daß zwar Löschoersuch« gemacht wurden, die indes infolge de» felsigen Terrain» scheinbar nur wenig Erfolg hatten, denn drr Brand gewann, begünstigt durch die große Dürre und den ziemlich starken Nordwestwind, um dies« Zeit noch an Ausdehnung, so daß sogar eine von der Höhe von Naun dorf in» Elbtal schauende Villa gefährdet schien. Ei lst nicht auSgeschloffen, daß da» Feuer durch Funken aus einer vorüberfahrenden Lokomotive entstanden ist. Bon Mit reisenden de» erwähnten Dampfer» wurde« sowohl bei Königstein wie bet Rathen kleinere Brände an der Böschung de» Lisinbahndamme« gesehen. Zittau. Sin beträchtliche» Feuer, da» schnell einen bedrohlichen Charakter annahm, entstand am Sonnabend gegen Abend tr« Hörnitz in dein an der Straße nach Scheibe lie genden, dem Baugeschäftstnhaber Neumann gehörende» Sägewerk. Da» Feuer war gegen 6 Uhr, kurz nachdem die Arbeit tn dem Sägewerk beendet war, unter Sägespänen entstanden und griff mit rasender Schnelligkeit auf das Gebäude sowie auf die im Hofe lageruden Holzmaflsn über. Alle» stand innerhalb kurzer Zett in Flammen und bald sprang da» Feuer auf den angrenzenden ebenfall« brennbare Stoff« enthaltenden Lagerraum de« vaugeschäft« von Gustav Föst über. Der Schaden ist bedeutend und nur -um Teil durch Versicherung gedeckt. Königswartha. Auf noch unerklärte Weise brach in dem Gehöft de» Gutsbesitzer» Andreas Paulik Feuer aus. Durch den starke« Westwind griff der Brand rasend schnell um sich. Da» ganze Gehöft wurde eingeäschert. Das Feuer ergriff das Hausgrundstück der Frau Mihan, ein leer stehende- Haus de» Bäckermeisters Lorz, eine Scheune des Maurers Noack und Stallung und Scheune des Wirtschaftsbesitzer» Kschieschenk und zerstörte auch dies« Bau lichkeiten. Verschiedenes Hausgerät, Gänse, Kaninchen, ein Hund sind mit verbrannt. Chemnitz. In der Nacht zum Sonnabend entstand in einem Lagerschuppen der an der Schulstraße gelegene» Bindfadenfabnk Grotzfeuer. Bei Ankunft der Feuerwehr stand ein Schuppen samt seinen au» Hanf, Werg und anderen Rohmaterialien bestehenden Inhalt vollständig in Flammen. ES gelang, das angrenzende Fabrikgebäude, dessen Dach und Fenster bereits von« Feuer ergriffen worden waren, zu er halten. Reichenbach. In den Nachbarstädten Werdau, Crimmitschau werden die Kartoffeln jetzt mit 4,40 M. der Zentner; hier aber mit 2,80 M. bereit» verkauft. Plauen i. B. Auf die Ermittlung de» Mörder» der kleinen Hildegard Goller hat di« Känigl. Staatsanwaltschaft eine Belohnung von 300 Mark ausgesetzt. Zwickau. Aus dem hiesigen Gefangenenlager sind irr der Freitagnacht die russischen Kriegsgefangenen Akupott und Galkin au-gebrochen. Beide sprechen nur russisch und tragen graugrüne Uniform.
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