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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.08.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-08-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191508235
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19150823
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19150823
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1915
- Monat1915-08
- Tag1915-08-23
- Monat1915-08
- Jahr1915
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.08.1915
- Autor
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yrirden an den Begriff dir Heimat gebunden. In be zug auf etwaige Wiederholungen solcher Reisen sind ein schränkend« Bestimmungen absichtlich nicht erlösten. 4. Aus häufiger «lederkehrend» Beurlaubungen, wl, Sonntags- urlaud und dergleicheu, findet der Erlaß kein« An- wenduug. «et diesen besteht mithin kein Anspruch ans frei« «tsenbahnsahrt. — All« beim KrlegSmtnisterium in diesen Angelegenheiten elngegangenen Anfragen finden hier durch Erledigung. Ein« desondere Beantwortung «rfalgt deshalb nicht. — Die „Sächs. Staatrzeitung" macht unter Mit teilungen au» der öffentlichen Verwaltung bekannt: Wolff« Sächsischer LandeSdienst" verbreitete am 15. August «in« »Behördliche Ermahnung anallePilzsucher", in der gesagt war, daß sie von der »obersten Forstbehvrde von Sachsen* erteilt werd«. Wie uns mttgeteilt wird, steht da» Königs. Finanzministerium, in seiner Eigenschaft al» Verwalter der Staatsforsten im Königreich Sachsen, die oberste Forstbehörd» von Sachsen, der Notiz völlig fern, kann sich auch mit deren Ausführungen nicht allenthalben einverstanden erklären. —MI. Ein Dresdner Blatt bespricht in seiner Nummer vom 15. August ISIS eine Bekanntmachung der Amtshauptmannschaft Pirna, in der mit vollem Rechte darauf hingewiesen wird, daß da« Verfüttern von Hafer aus der neuen Ernte erst vom 4. September ab zulässig ist, und führt dazu folgende» aus: ,In den BundesratS-Verordnungen findet diese Beschränkung keine Be gründung, wohl aber läuft sie den Bestimmungen über die Be schlagnahme de« Hafer» vom 13. Februar diese» Jahre« schnurstrack» zuwider. Dort ist ausdrücklich angeordnet, daß die für jeden Ein hufer sreigegebencn 3 Doppelzentner Hafer bi» zum 15. August langen müssen und infolgedessen kann keine Amtshauptmannschaft jetzt nicht nachträglich verordnen, daß diese 3 Doppelzentner noch weiter zu reichen haben. Die Verordnung steht mit den praktischen Verhältnissen umso mehr in Widerspruch, al» sie am 5. August veröflentl cht worden ist, so das, eine Rücklage für die Zeit vom 15. August bis 3. September gar nicht gemacht werden konnte. Die Negierung dürste derartige Verordnungen, die den lebhaftesten Unmut erwecken müssen, nicht zulassen." Die Angabe, daß die freigegebenen 3 Doppelzentner Hafer nur bi« zum 15. August zu langen brauchten, findet indessen weder im Wortlaute der ange- zogrnen Verordnung irgend welche Stütze, noch läßt sich im Wege oer Auslegung entsprechendes aus ihr entnehmen. Dort wird viel mehr nur die Menge von 800 Kilogramm zur Verfütterung nach dem Durchschnittssatze von 1'/, Kilogramm auf den Tag frei gegeben. Die Gesamtmenge ist demnach auf 200 Tage berechnet, die mit dem Tage der Beschlagnahme, Kem 16. Februar 1S15, be ginnen und daher, wie der Herr Kritiker leicht selbst hätte au»- rechnen können, mit dem 3. September endigen. Es ist sehr be dauerlich, wenn auf so unbesonnene Weise die Landwirtschaft zur Stellungnahme gegen behördliche Maßnahmen ermuntert wird, ganz abgesehen davon, daß cS die Landwirte geradezu der Gefahr eines Notstandes auSsetzt, wenn sie im Vertrauen auf solche falsche Mitteilungen vorzeitig ihre Vorräte aufbrauchen. — In derselben Mitteilung ist weiter zu lesen: „Eine andere Amtshauptmannschaft macht bekannt, daß Saathafer stets nur mit Genehmigung de» ÄommunalverbandeS geliefert werden darf. In der Bundesrats verordnung vom 28. Juni steht davon kein Wort, dort ist vielmehr die Lieferung von Saathafcr anstandslos freigegeben. Auch hier wird es nötig sein, daß die obere Behörde für Richtigstellung Torge trägt." Die Angaben des gesetzeskundigen Artikelschreibers im zweiten Satze bedürfen ebenfalls der Richtigstellung. Denn der offenbar von ihm übersehene 8 6 der angczogenen Verordnung be sagt in Absatz 1 unter o ausdrücklich: „Trotz der Beschlagnahme dürfen Unternehmer landwirtschaftlicher Betriebe nrit Genehmi gung der zu ständigen Behörde.... Saathafer zu Saatzweckcn liefern." Auch hier urteilt also der Verfasser ohne genügende NcchtskcnntniS über im Gesetze voll begründete Ver fügungen einer Behörde. — Der Vorsitzende de» Direktoriums der ReichSgetreidrstelle erläßt unter dem 21. August folgende Bekanntmachung: Da» Direktorium der Vcrmaitungsabtcilung der Reichsgetreidestelle bat mit Zustimmung des Kuratoriums auf Grund von ß 14 der BundeSratSverordnung über den Verkehr mit Brotgetreide und Mehl au» dem Erntejahr 1815 vom 28. Juni 1915 sR. G. Bl. S. 363) am 19. August 1915 folgende Beschlüsse gefaßt: I. Zur Herstellung von Mehl ist Brotgetreide mindestens bis zu 75 vom Hundert auSznmnhlen. 2. Die Mehlmengc, die täglich auf den Kopf der Zivilbevölkerung verbraucht werden darf, wird ein schließlich der Zulage für die schwer arbeitende Bevölkerung auf 250 Gramm festgesetzt; die Befugnis des Kommunalvcrbandcö, bei der Untervcrleiiung dieser Mehlmengc Unterschiede zugunsten der schwer arbeitenden Bevölkerung zu machen, wird hierdurch nicht berührt. 3. Die Menge, die ein Selbstversorger verwenden darf, wird auf den Kops und Monat mit 10 Kilogramm Brotgetreide festgesetzt. Dabei entsprechen einem Kilogramm Brotgetreide 750 Gramm Mehl. Die Beschlüsse treten mit dem 1. September, der Beschluß zu 2. mit dem 15. September 1915 in Kraft. —* Der LandeSausschuß der Vereine vom Noten Kreuz er neuert die bereits mehrfach ausgesprochene Bitte um Ueberlassung von Lieg« stühlen für die Pflege von Verwundeten und anderen HeilungSbedürftigen. Bei der großen Anzahl Verwundeter, di« zurzrit die Lazarette füllen und der außerordentlich günstigen Ein wirkung de» Aufenthaltes in freier Lust auf deren Genesung ist der Bedarf an Liegestiihlen überall ein sehr großer, und es ist zu hoffen, daß diese erneute Bitte allseitig freundliches Gehör finde und mancher noch in diesem oder jenem Haushalt verfügbare Lirgestuhl deip nächsten Lazarett zur Verfügung gestellt werde. In Dresden nimmt auch die Geschäftsstelle des LandesauSschusse« vom Roten Kreuz, Zinzendorfstraße 17, 1 solche gern entgegen, sorgt nötigenfalls auch für deren Abholung. —* Neuerdings mehren sich die Bitten unserer braven Feld grauen um Uebersendung von Taschenuhren in» Feld; ist «S doch sehr erklärlich, daß gar manche Uhr im Laufe der Zeit ihren Dienst versagt oder auch im KriegSgetümmel verloren geht. Nun befindet sich wohl in manchem Haushalte eine ältere nicht mehr benutzte Taschenuhr, die vielleicht nur einer kleineren Wiederhcr- stellungSarbeit bedarf, um als völlig brauchbar in« Felo gesandt werden zu können. Dec Landesausschuß der Vereine vom Roten Kreuz ist gern erbötig, solche ihm zur Verfügung gestellte Taschen uhren an die Truppen ins Feld weiter zu befördern und bittet herzlichst um deren Zusendung an seine Geschäftsstelle Dresden-A., Zinzendorfstraße 17, I. — DaS Königliche Kriegsministerium veröffentlicht eine Be kanntmachung über die Erhöhung' de« Haferpreises. Die Preiserhöhung von 50 Mark für eine Tonne Hafer wird hiernach zugebilligt a> für die auf Grund des ß 3 Ziffer 2 des KriegS- leistungSgcsetzcS von den Gemeinden nach dem 31. Dezember 1914 angcfvrdcrlen Mengen, b) für die unter Vereinbarung des Preises durch die Truppen unmittelbar freihändig angekauftcn Mengen, wenn der Kaufabschluß »ach dem 31. Dezember 1914 stattgcfuuden hat. Ist ein höherer Preis als der Durchschnittsmarktpreis zur Zeit der Lieferung vereinbart worden, so darf der Betrag von 50 Mark nur dem letzteren zugeschlage» werden. Bei Preisvereinbarung unter dem DurchschnittSmarktprcis ist der seinerzeit vereinbarte um 50 Mark zu erhöhen. Lag dem Ankauf ausnahmsweise ein Preis zugrunde, der von dem Armeeoberkommando oder dem Ortskommandanten über den Durchschnittsmarktprei« festgesetzt war, so darf die Preiserhöhung von 50 Mark nur dem Durch schnittsmarktpreis zugeschlagcn werden. Anspruch auf die Preiser höhung haben die Gemeinden insoweit, als die ihnen bisher gezahlten oder nach früheren Grundsätzen noch zu zahlenden Vergütungen Landwirten oder landwirtschaftlichen Genossenschaften ausgezahlt worden sind oder noch ausgezahlt werden. Bei landwirtschaftlichen Genossenschaften geschieht die« jedoch nur insoweit, al« sie Erzeug niss» ihre, Mitglied« -«gegeben hab«,. Hat di« Gemeind« den vom Truppen« «»geforderten Bedarf an Hafer von Händlern herongezpgen, s» kann ihr di« Pr«i»«HSHung nur insoweit zugute komm», al» di« Händler den Nachweis führen, daß ihr« Einstand«, kalten den ihn»« bisher gewährt«» Pret« übersteigen, und paar in Hbh» de« Unterschied«», jedoch nicht üb« 50 Mark. Auch Landwirt« und landwirtschaftlich« Genosswischaft«» hab«n Anspruch auf di« Prei»«hvhung mtt« Berücksichtigung d«r obrn «rwähnten Vorau«- s«tzung«n. — Heute und morgen findet in Dr»«d«n d«r 18. Verbandstag de« Verband«» d«r Rabattsparvereine Deutsch- land» «. v. statt. Gestern vormittag trafen di« Trilnehm« au- allen Gegenden Deutschland« «in. vormittags 10 Uhr hielt der Berbandüvorstand im „Palasthotel Web«* eine Sitzung ab, di« ge heim war. Am Abend sanden sich di, Teilnehmer, darunter viele mit ihren Damen, im großen Saal« de- „Gewerbehause-" zu ein«m Begrüßung-abind «in. Di« Beteiligung war so stark, daß der große Raum gerade au-rricht«. Der Riesaer Rabattsparver ein ist auf der Tagung ebenfalls vertrcten. Meisten. Vie da» Meist«« Tageblatt erfährt, hat eine Sitzung de» vereinigten ErnähruugsauSschusseS sür den Kommunalverbanb Meisten Stabt und Land stattgefunden, in der für die Konsumenten sehr erfreuliche Festsetzungen getroffen werben konnten. Die allerdings noch nicht zwei fellos feststehende Verbindung unsere» Bezirke» mit dem Komunalverbanbe Dresden und Umgegend in Verbindung mtt der gröberen Billigkeit de» neuen Getreide» wird näm- lich «ine erhebliche Herabsetzung de» Mehlpretse» gestatten, die e» wiederum ermöglicht, da» Roggenbrot bedeutend bil liger herzustellen. ES wurde beschlossen, für da» Roggenbrot bet unveränderter Streckung um 20 und bet Zusatz von 20 Prozent Wetzenmehl vom 8. September ab einen Höchstpreis von 62 -j sbiShcr 72 ^i) für da» Bterpfunbvrot festzusetzcn und diese» Pret» vom 1. Oktober ab, da sich bi» dahin der Kartoffelzusatz billiger gestalten wird, auf SO -s herabzu sehen. — Die Kartoffelpresse sind auf dem vorgestrigen Wochenmarktc in Meisten gegen den vorherigen Sonnabend von 6,50 Mark auf 5,50 Mark zurückgegangen. Zittau. Die Ermordung eine» sächsischen Landsturm- manne» durch flüchtende Russen wird jetzt in einem Briefe bestätigt, den der Führer der 8. Kompagnie de» 3. sächsischen Landsturmbataillons, Hauptmann Klost, nach hier gerichtet hat. Hauptmann Kloß, in dessen Kompagnie der ermordete Landsturmmaun Kretschmer au» Niederoderwitz biente, schreibt, dast Kretschmer unter Umständen als Leiche aufgefun den wurde, die darauf schließen lassen, batz Kretschmer da» Opfer eine» Ueberfalle» flüchtender russischer KriegSgefan- gener geworden ist. Ein zweiter Lanbsturmmann sei jedoch bei dem Unfall nicht beteiligt gewesen und werde auch nicht vermißt. Zittau. Der Rückgang der Milchpreisc steht für Zittau in Aussicht. Erst vor einigen Wochen wurde der Milchprei» auf 24. Pf. pro Liter erhöht, wa» namentlich in den Kreisen der Arbetterbevölkerung viel böses Blut gemacht und auch zur teilweisen Einschränkung des Konsums geführt bat. Wenn jetzt ein Rückgang eintritt, so geschieht das infolge de» Druckes, den die Behörden auf die hiesigen Milchproduzenten auSitben. Wie verlautet, ist diesen die Einführung von Höchstpreisen für Milch in Aussicht gestellt worden, wenn keine Berücksichtigung der Wünsche der Konsumenten erfolgt. Der Verein znr Wahrung der Interessen der Milchproduzen ten und Händler hält nächste Woche eine Versammlung ab. die sich mit der Ermäßigung de» Milchpreise» von 24 auf 22 Pf. beschäftigen wirb. Ein zustimmender Beschluß soll in Aussicht stehen. Hainichen. Während des vnrgestrtaen Gewitter» schlug der Blitz in die Scheune des Gutsbesitzer» John in Mobendorf. DaS mit vielem Getreide gefüllte Gebäude fiel dem gefräßigen Elemente zum Opfer. Die übrigen Gebäude konnten erhalten werden. Simbach. Da sich die Heimsparbüchsen, denen hier in 2K Jahren über 54 000 Mark gesparte Gelder entnommen wurden, gut bewährt haben, beschloß der Rat bey Ankauf von 200 neuen Büchsen. Meerane. Ein raffinierter Einbrecher, der mehrere schwere Diebstähle im benachbarten Schönberg und nicht we niger al» 13 Einbrüche in der Umgebung von Zwickau, Chem nitz und Dresden verübt hat, ist jetzt in dem 16jährigen Für sorgezögling Latusseck au» Obernaundorf ermittelt und fest genommen worden. Der junge Bursche war vor einiger Zeit au» der Erziehungsanstalt Bräunsdorf entwichen. Anna berg. Der Stadtrat ersucht in einer Bekannt machung die hiesigen Kaufleute und Gewerbetreibenden, die auf Firmenschildern noch oft gebrauchten fremdländischen Worte durch deutsche zu ersetzen. Annaber g. Verschiedene Fälle von Preistreibereien gaben dem Rate Veranlassung, Preise für besonders wich- tige Lebensmittel anzugebe», die er bei der gegenwärtigen Marktlage noch höchstens für angemessen hält: Vollmilch 24 bi» 26 Z, Mager- und Buttermilch 8 bis 10 -s, Bauern- butter auS der Amtshauptmannschast Annaberg 80 bi» SO -f für k Pfund, Eier 13 btS 15 für ein Stück, Zucker, gemah- len, 28 in Würfeln 82 -s, in Krtstallwürfeln 34 -f, Wei- zenmehl — KriegSmarke — ab 1. September d. I. 24 -Z für je ein Pfund. Der Rat bittet die Bürgerschaft erneut drin- gend, unangemessene Preisbildung sofort der Polizeiwache anzuzeigen. Klingenberg. Am Sonnabend abend K1V Nhr brannte die Zschoche-Niedermühle nieder. Der AuSbruch de» Feuer» ist wahrscheinlich durch da» Hettzlaufe« der Lager verursacht worben. Die Getreide-, Oel- und Holzvorräte sind gerettet worben. Bedauerlicherweise ist Sie Mühle zurzeit nicht versichert, da der Versicherungsvertrag in den letzten Tagen avgelaufen und noch nicht erneuert war. Crimmitschau. In der Nacht zum 21. August brach im Grundstück der Firma I. G. Lindner Feuer au». Jeden falls infolge Selbstentzündung der dort lagernden Wolle war in dem an die Maschinenfabrik angrenzenden Färberei- gebäude Feuer au-gebrochen, da» in kurzer Zett -en ganzen Anbau in Flammen setzte. Die Feuerwehr mußte ihr Augen merk vor allem darauf richten, die angrenzende Maschinen- fabrik zu erhalten, was ihr auch nach mehrstündiger harter Arbeit gelang. Die Färberei brannte hingegen vollständig nieder. — Ein aus einem Neubau im Stadtteil LettelShatn beschäftigter 70 Jahre alter Klempnergehtlfe von hier stürzte ab und erlitt hierbei so schwere Verletzungen, baß er auf dem Transport nach dem Krarkkenbause starb. LangenreinSborf (Bezirk Zwickau). Die 2jährige Tochter de» Landwirt» Baumgärtel fiel in den Brunnen de» elterlichen Gehöfte» und ertrank» bevor der Unfall bemerkt worden ist. Reichenbach t. V. Daß noch immer sehr viel Gold von vorsichtigen Leuten sehr zu Unrecht zurückgehalten wird, kann man darau» ersehen, daß die Schüler der hiesigen Realschule mtt Realgymnasium seit 12. Juli bi» beute über 17 000 Mark Gold gesammelt haben, darunter eine Klasse, OM de» Realgymnasium», allein über 5000 Mark. Sollte e» nicht möglich sein, daß auch die Vorsichtigsten endlich so weit patriotisch würben, baß sie alle» Gold ohne Ausnahme dem Staate zuführten? Grimma. Fabrikbesitzer Johanne» Wiede in Pausch- witz überwies dem BczirkSverbanbe Grimma, dem erst kürz lich die Wurzener Kunstmühlenwerke und BiSkuitfabriken vorm. F. Krtetsch 20000 stifteten, eine rechtsfähige Sttf- tung von 50 000 ./(. Bon den Zinsen sollen auf 40 Jahre ein Teil der Stiftung und dem Verein Heimatdank zufließen, der größere Teil aber an Kriegsinvaliden und Kriegshinter bliebene aus dem gegenwärtigen Kriege und an Unterstüt zungsbedürftige au» dem Kirchspiel« Lrebsen, zu dem auch Pauschwitz gehört, verteilt werden. Fabrikbesitzer Wiede hat bereit» ipt Jahre 1V10 10000 zur Fürsorge für Lungen» kranke aesttftet. Leipzig. Der Neubau der Söuls liche« Taubstummen- anstatt in der Karl-SiegiSmunbstratze in Letvzta wurde am gestrigen Gonntag seiner veuutzuug »berg^sn. E» ist damit ei, gewaltiges Werk fertig-«stellt worden, da» Mit «en Er- ruuzenschäfte« der Neuzett au-geftattet, üdei? 800 tauvftum- ms« Kiudzr» al» Heim dienen wirb. Der «pltuSminister Beck hat vor einiger Zelt den van in Augenschein genommen und zur Einweihung am 7. September da» Erscheine» de» König» in Aussicht gestellt. Weimar. Stadtrat Raumer hat an die hiesige Presse folgende bezeichnende Zuschrift gerichtet: Aus dem letzten Wochenmarkt wurden Frühkartoffeln wieder zu Preisen ver- kauft, die sich in keiner Weise rechtfertigen lassen» Die Stadt hat deshalb heute eine Ladung Kartoffeln gekauft, die am Sonnabend an jedermann mit 5 ./l für den Zentner abgege ben werden. Zu diesem Preis kann jeder Händler, der sei» Geschäft versteht, und sich um den Einkauf richtig kümmert, mit entsprechendem Nutzen verkaufen. Wenn die hiesigen Händler und Landwirte das nicht fertig bringen ober nicht tun wollen, so haben sie es sich selber zuzuschretben, wenn ihnen die Stadt unliebsame Konkurrenz macht. Der Stadt liegt natürlich nichts daran, Kartoffeln und andere Produkte zu verkaufen, aber sie muß darauf bedacht sein, baß BolkK- nahrungsmittel nicht zn Preisen verkauft werden, die mit der allgemeinen Marktlage nicht in Einklang zu bringen sind. Der Kartosselmarkt ist in ganz Deutschland überfüllt, und «S werden von auswärts Preise notiert, die sicher erwarten lassen, daß wir in nächster Zeit noch wesentlich billiger ab geben können. Daß die Händler und Produzenten dem nicht Rechnung tragen, ist bedauerlich. Sie müssen eS sich bann eben gefallen lassen, -aß die Stabt auch in diesem Jahre den Kartoffelhandel wieder in die Hand nimmt, und haben kein Recht, sich über GeschäftSschäbigung zu beklagen, denn über dem Wohle des einzelnen steht das Gesamtwohl unserer Einwohnerschaft. Tagesgeschichtr. DentscheS Reich. Die Stick st offkommtssion d«S Reichstages Kat in ihrer Sitzung vom 20. August einstimmig den Antrag äuge- nommen, daß sie grundsätzitch bereit sei, im Bedarfsfälle einem Ermächtigungsgesetz für ein Stickstoffhandelsmonopol zuzustimmen. Die weiteren Beratungen werden sich mit den Einzelbestimmungcn befassen. — Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" bringt einen längeren Artikel zum Ermächtigungsgesetz, betreffend Stickstoff- Handelsmonopol, welcher darauf abzielt, die von verschiedenen Seiten vorgebrachten Bedenken zu zerstreuen und namentlich die Bedeutung heroorhebt, welche die geplanten Maßregeln gegenüber den Gelüsten fremder Gewaltpolitik haben. DieZeichnungenaufdiedritteKriegsanleihe. Die Aufforderung zur Zeichnung auf die neue Kriegsanleihe wird in den allernächsten Tagen erscheinen. Die Einzahlungsfrist dürfte für die ersten 30 Prozent vom 30. September bis zum 18. Oktober laufen. Neueste Nachrichten und Telegramme vom 23. August 1915. Tie Kümpfe im Osten. )( Berlin. Zur Umzingelung von Vrest-Litowsk heißt eS in einem Telegramm des Berliner Tageblattes aus den: Kriegspresse« quartier: Trotz des russischen Widerstandes kann das systematische und gleichmäßige Vornicken der Verbündeten nicht gehemmt werden. Beiderseits des Bug arbeiten sich Truppen Ker Armee Mackensen an die Südwerke der Festung heran. Nördlich des Bug gewinnt die Armee des Erzherzogs Joseph Ferdinand an Raum. )( Berlin. Nach dem Berl. Tagcbl. erfahren englische Blätter, daß in Riga die Stadtteile auf dein linken Dwina-Ufer nahezu verlassen seien. Zeppeline und Tauben stellten regelmäßig über den Forts an der Dwinamündung Erkundungen an. )( Berlin. Dem Großherzog von Baden ging der Kreuzztg. zufolge vom Kommandeur einer im Osten stehenden Infanterie- Division die Meldung zu, daß ein Badisches Reservercgiment ruhmreichen Anteil an der Eroberung der Festung Kowno ge nommen habe. * Kopenhagen. Nach französischen Berichten hat beim Bobr eine große Schlacht begonnen. Die Russen hätten dort be deutende Truppenmassen angesammelt, «m den Vormarsch der Gegner aufzuhalten. Der Unterseebootskrieg. )( Christinnia. Die Zeitung „TtdenS Tegn" bringt eine Verlautbarung, daß die KriegLoerstcherung nicht mehr Versicherungen für Dampfer mtt Grubenholzladungen an nehmen werde. — „VerdenSgang" berichtet, die KriegSprä- mte sei während der großen Verluste in der letzten Zeit außerordentlich gestiegen. In Verficherungskreisen befürchtet man, daß der gesamte HolztranSport über die Nordsee bald eingestellt werde. X Paris. Die Zahl der Opfer der „Arabie" beträgt 59, darunter 3 Amerikaner. )( London. Wie da« Reuterbureau meldet, wurde der Kapitän und die Besatzung de» Dampfer« „Tober", 8060 Bruttotonnen, auS London, der von einem Unterseeboot« versenkt wurde, durch den holländischen Dampfer „Mvnni- kenda" gelandet. Nach einer Meldung wurden die englischen Dampfer „Daghiston" und „Windsor" versenkt, di, Be satzungen gerettet, während der englische Dampfer „William Dawson" In die Luft geflogen ist. Das türkisch-bulgarische Abkomme«. )( Berlin. Das Abkommen zwischen der Türkei und Bulgarien soll, wie der Lokalanz. erfährt, noch keines- weg« vollzogen sein. Alle Anzeichen sprächen für «in« be- friedigende Lösung. Die Haltung Serble«». X Paris. Der Matin meldet aus Nisch: Infolge der Schritt« de« VierverbandeS steht man die Lag« sehr ernst an. Die geheime» Verhandlungen der Skupschtina werden noch einige Tage fortdauern. Die Antwort Ser bien» werde erst nach der Verständigung mit dem neuen griechischen Kabinett an den Bierverband abgehen. Die Blätter weisen auf die Dienste hin, welche Serbien seit einem Jahr dem Vieroerband« erwiesen habe. Die Kümpfe au der serbische« Grenze. X Lyon. Ein Pariser Telegramm de» „Nouvelliste" besagt: Nachrichten auS Nisch und Centinjr zufolge dauern die Scharmützel läng« der ganzen serbischen und montene grinischen Grenze an. Bei Wodica und Lowtzen finden heftige Artilleriekämpfe statt. Der amtlich« italienische Bericht )( Rom. Amtlicher Kriegsbericht vom Sonntag: Ju der Hon« de« Mont« Maggio nordwestlich von Vrstero
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