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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.08.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-08-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191308011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19130801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19130801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1913
- Monat1913-08
- Tag1913-08-01
- Monat1913-08
- Jahr1913
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.08.1913
- Autor
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Riesaer G Tageblatt und Anzeiger lLlbeblatt «n- AuMger). «esrmmn^ldnfl*. K I! V«nspr*chpÄlo » «1s» vrr.» für Lke Kvnlgl. AmLShauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 17«. Freitag, 1. August 1»I3, abends. ««. Jahr«. Das Riesaer Tageblatt erscheint jeden Ta, abend« niit Rukuahuie der Cou». und Festtage. VIeNelMrlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark 50 Psg., durch unsere Trüger frei ins HauS I Mark V5 Psg., bei Abholung oni Schalter der kalserl. Posianslalten I Mark 55 Psg., durch den Briestrüger srei inS Haus 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonucment» werde» angenommen. Slnzeigen-Slnuahmr silr die Rnn mcr dcL AnkgabelageS bis rorniittag b Uhr ohne Eewübr. Preis siir die klklngelpaltene 43 wm breite KochuSzeile 18 Psg. (LokalpreiS 12 Psg.) Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Tarif. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich In Riesa. — Ersel «slSsielle: Eoe«hesirasie 5V. — Fiir die Redaktion verantwortlich: Arthur Hühnel in Riesa. Neber den Nachsatz des Handelsmann« JulittS Heinrich Meyer in Gröba, Kirch, strotze 14, (gestorben am 10. Oktober 1912) wird heute am 31. Jnlt 1913, nachmittags ü Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Diktze in Riesa wird -um Konkursverwalter ernannt. KouknrSsorderuugeu sind bis znm 18. August 1913 bei dem Gerichte anjumeldeu. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung deS ernannten oder die Wahl eine« anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und ein- tretenden Falles über die in 8 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände — auf de« 27. August 1913, vormittags 10 Uhr — und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 5. September 1913, vormittag- 11 Uhr — vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz Haven oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an die Erben des Gemein schuldner« zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für die sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 18. August 1913 Anzeige zu machen. L 9/13. Königliches Amtsgericht zu Riesa. Das unterzeichnete AmlSgerichl Hal Herrn Schuhmacher Ernst Lorenz tn Oders rentzeu als Gerichtrschöppe für diesen Ort tn Pflicht genommen. Riesa, den 31. Juli 1913. — Königliches Amtsgericht. OesfenMche Sitz««- des Geuieinderatcs z« Gröba, Sonnabend, den 2. Angnst 1913, nachmittags 8 Uhr. Tagesordnung: 1. Mitteilungen. 2. Mitteilung, die Uebernahme der Straßen- strecke von dem früher DInger'schen Sägewerke bis zur Hafenbrücke in Unterhaltung der Gemeinde. 3. Antrag der Rittergutsherrschaft Gröba, Uebernahme der ausgebauten Teil- strecken der Altrock, und Uhlemannstratze in Unterhaltung der Gemeinde. 4. Bausachen der GrotzeinkaufSgesellschaft, Errichtung einer Teigwaren- und Kistenfabrik und der Schul- gemeinde Gröba, Anbau an da« Zentralschulgebäuds. 5. Beschlußfassung Über die Her stellung eine« Fußwege« in der Strehlaer-Straße und Veränderungen bet der Fußweg. Herstellung in der Oschatzer-Straße. 6. Vergebung der Kleinpslasterstetnlieferungen für die projektierte Pflasterung der Straßenstrecke am Eisenwerk. 7. Beschlußfassung zu der Offerte der Gaslaternenfernzündungsgesellschaft Berlin-Schöneberg über die Einrichtung der Later- »enfernzündung. 8. Vergebung der Motoren- und Pumpenlieferung sür die Ueberpump. station an der Elbe. 9. Beschlußfassung zu dem ausgestellten Straßenfluchtlinienplan für die Merzdorfer- und Alleestraße. 10. Aussprache über die Bedürfnisfrage zu dem Gesuche de« Privatier« Häußler in Gröba um Erteilung der Konzession zum AuSschank von Wein und Kaffee im projektierten Grundstück Parzelle Nr. 524. — Nichtöffentliche Sitzung. Gröba, am 31. Juli 1913. Der Gemeindevorstand. Pflaumenverpachtung. Die Pflanmennntznng der Gemeinde vobersen, ca. 800 Bäume, sollen Sonnabend, den 2. August, abends 7 Nhr in Hühnleins Gasthof an da» Meistgebot versteigert werden. Bobers en, d. 30. Juli 1913. Der Gemeindevorstand. Freibank Riesa. Morgen Sonnabend, den 2. August ds. I«., von vormittag« Uhr an, gelangt das Fletsch von vier Schweine« zum Preise von 40 und SO Pfg. pro V, Kg zum Verkauf. Riesa, am 1. August 1913. Die Direktion de» stildt. Schlachthofe». Freibank Bobersen. " Morgen Sonnabend früh von 6 Uhr an kommt das Fleisch eine- gekochte« Schweines, Pfund 40 Pf., zum Verkauf. Der Gemeindevorstand. Freibank Röderau. Morgen Sonnabend früh von 7 Uhr ab Schweinefleischverkauf. Gekocht Pfund 40 Pf. Der Gemeindevorstaud. OerMches «nd Siichfisches. Riesa, 1. August 1913. —* Auf das heute abend im Stadtpark stattfindende Konzert sei aufmerksam gemacht. Es wird von der Pionierkapclle ausgeführt. —* Der Jlugtechniker Schüler ist gestern nachmittag 5 Uhr 5 Min. mit Herrn Rrgierungsbaumeister Aust in Johannisthal zum Fluge Berlin —Chemnitz — Ofen - Pest aufgestiegen. Auf diesem Fluge berührte der Flieger auch Riesa, das er gegen Vr? Uhr in ziemlicher Höhe, aus der Richtung Röderau kommend, überflog. ^7 Uhr wurde der stattliche Doppeldecker Schüler» über Mitt- > weida gesichtet und 7 Uhr 2 Min. landete er sehr glatt im Gleitfluge auf dem Exerzierplätze in Chemnitz in Gegen wart von 3- bi» 4000 Menschen. — Der Flug von Jo- hanniSthal nach Chemnitz ist, wie da» „CH. T." meldet, tadellos verlausen trotz de« böigen WindeS, der, wie auch da« Höhendiagramm zeigte, die Maschine unterwegs ganz beträchtlich auf- und niedergeworfen hatte. Al« höchste Höhe waren 2600 Meter erreicht worden. Herr Schüler beab- stchtigte heute früh 3 Uhr zum Weiterfluge nach Ofen-Pest aufzusteigen — vorausgesetzt, daß da» Wetter ihm keinen Strich durch die Rechnung macht. Die Flugmaschine de« Herrn Schüler, der erst vor einigen Wochen sein Piloten examen ablegte, ist ein Ago-Doppeldecker mit einem 100- k3-Argu»motor. Schüler bewirbt sich um die Prämie der Nationalflugspende. —* Im hiestgen Einwohner-Meldeamte sind während de« Monat« Juli 1913 425 Personen, da von 259 männlichen und 166 weiblichen Geschlechte«, al» hier zugezogen zur Anmeldung und 392 Personen, davon 244 männlichen und 148 weiblichen Geschlechte», al» von hier verzogen zur Abmeldung gekommen. Die ZuzugSzahl übersteigt somit diejenige de« Abzug«» um 33. Unter den Zugezogenen befanden sich 84, unter den Weggezogenen 18 Personen mit selbständigem Haushalte. Die Zahl der selbständigen Haushaltungen ist somit von 3581, Stand am 30. Juni 1913, auf 3597, Stand am 31. Juli 1913, gestiegen. Weiter sind im verflossenen Monate 37 Geburt«- und 14 Sterbesälle angezeigt worden, demnach 23 Personen mehr geboren al« gestorben. Die Einwohner- zahl der Stadt Riesa bezifferte sich am 31. Juli 1913 nach der hier geführten Statistik auf 16 241, und zwar 9061 männlichen und 7180 weiblichen Geschlechte«, gegen über 15 783 am 31. Juli 1912. —* In einer beachtenswerten Entscheidung führte da« Reichsgericht aus, daß eine Pflicht des Vater«, eine ver sprochene Mitgift zu zahlen, nur so lange besteht, al« er mit der Heirat einverstanden ist. Im vorliegendem Falle hatte der Kläger sich mit der Tochter de« Beklagten in Berlin verlobt, wobei ihm eine Mitgift von 105000 Mark zugesagt wurde. Die Verlobung wurde jedoch aufgehoben, da der Vater bei dem leichten Lebenswandel de« Bräutigam» diesem seine Tochter nicht anvertrauen wollte. Der Abge wiesene kämpfte sowohl um die Tochter, wie um die schöne Mitgift, während er da« erstere gegen den harten Willen de« Papa« zu erringen vermochte, trübte da« Reichsgericht seine Hoffnung auf die schöne Mitgift gar arg. —* Da« Königlich Sächsische Statistische Lande«amt gibt in einer Aufstellung über da« Sparwesen die erfreu- liche Tatsache kund, daß sich im Königreich Sachsen ver- hiiltniSmäßig die meisten Sparkassen im deutschen Reiche befinden. Im Reiche fällt auf eine Fläche von 188.9 Quadrat- ktlometern eine öffentliche Sparkasse, in Sachsen dagegen schon auf 41,5 Quadratkilometer. Dem Königreich Sachsen folgt Schaumburg-Lippe mit 48,6 Quadratkilometern. Biel weiter hinten steht Preußen (238,7), die wenigsten Spar- kaffen gibt e« verhältnismäßig in Oldenburg; dort kommt erst auf je 918,4 Quadratkilometern eine öffentliche Spar kasse. Ungefähr r/z der Bevölkerung im Deutschen Reiche besitzt Sparkassenbücher (33,1"/»). Den höchsten Sparbetrag unter allen Ländern weist Amerika auf; nicht weniger al» 17.7 Milliarden sind dort an Ersparnissen niedergelegt. Allerdings folgt gleich hinterher da« Deutsche Reich mit 16.8 Milliarden. In großem Abstande (5,1 Milliarden) folgt Oesterreich. —88 Da« sächsische Oberlandesgericht hat soeben eine Entscheidung von großer Tragweite getroffen, die in Gast- wirt«- und Turnerkreisen Interesse erregen wird. In dem reußischen Dorfe Reuth hat sich der 140 Mit glieder zählende Turnverein mit dem Besitzer de« Dorf- gasthofe«, der den Turnern bislang seinen Saal zur Der- fligung gestellt hatte, überworfen, sodaß der Turnverein sich vor die Aufgabe gestellt sah, sich ein eigene« Heim zu gründen. Da« geschah auch. ES wurde eine Turnhalle errichtet und die Kosten in Höhe von 15 000 Mark durch eine Hypothek von 8000 Mark und durch Ausgabe von Anteilscheinen gedeckt. Der Vorstand de« Turnverein« be stand au» lauter sparsamen Leuten, deren Streben darauf gerichtet war, die Schuldenlast de« Verein« nach Möglichkeit zu verringern. Zu dem Zwecke errichtete der Turnvereins vorstand in der Turnhalle einen AuSschank von vier. Sonntags und an den Turnabenden fanden in der neuen Halle gesellige Zusammenkünfte statt. ES wurden auch kalte Speisen, Zigarren und Ansichtspostkarten verlauft und alle diese Sachen wurden mit einem Aufschläge zum Selbst kostenpreise an die Turngenossen abgegeben. 1912 wurden zirka 8700 Liter Bier verzapft. Der Turnverein hatte je- doch die Rechnung ohne die Behörde gemacht. Die vier Vorstandsmitglieder Seifert, Händel, Kühnert und Schaar schmidt wurden, da sie keine Genehmigung zum Schank betrieb eingeholt hatten, wegen Vergehens gegen ß 33 der Gewerbe-Ordnung (unbefugter Schankbetrieb) in Strafe ge nommen, erzielten aber vor dem Landgericht Zwickau ihre Freisprechung. Das Landgericht hatte die Anschauung ver treten, daß der Turnverein nicht als Wirtschastsoerein oder Konsumverein anzusehen sei, weil er nicht bezwecke, im Großen einzukaufen und die Waren an seine Mitglieder abzugeben. ES liege hinsichtlich deS AnsammelnS der Ueber- schüfle auS dem Verkauf von Bier keine GewerbSmützigkeit vor, denn der Ausschlag auf den Bierpreis sei ein freiwilliger und die Gewinnerziclung von nebensächlicher Bedeutung. — Gegen das Urteil des Landgerichts Zwickau legte die Staatsanwaltschaft Revision beim Oberlandesgericht ein und rügte Verkennung des Begriffs der GewerbSmäßigkeit. Der AuSschank von Bier sei lediglich eine verschleierte Form deS EchankbetriebeS und bestimmt, Ueberschüsse und somit einen Reingewinn zu erzielen. Man habe zweifelsohne die KonzesstonSerteilung umgehen wollen. Zudem sei durch den Aufschlag der in Wirtschaften übliche BierpreiS erzielt wor den. Maßgebend sei, daß tatsächlich ein Gewinn erzielt worden sei. — Da» Oberlandesgericht folgte den AuSsllh- rungen der Staatsanwaltschaft. Das freisprechende Urteil de« Landgericht» Zwickau wurde aufgehoben und die Sache zur nochmaligen Verhandlung und Entscheidung an die Borinstanz zurückgewiesen. Der oberste sächsische Gerichts- Hof begründete seinen prinzipiellen Standpunkt folgender maßen: Auch das OberlandsSgericht sei der Ansicht, daß von der Vortnstanz der Begriff der GewerbSmäßigkeit ver- kannt worden sei. Nach den tatsächlichen Feststellungen habe der Turnverein den Schankbetrteb ohne Konzession llouto LdvaS xrosKv« WUtLrLovnort.
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