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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.05.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-05-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19040509017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1904050901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1904050901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-05
- Tag1904-05-09
- Monat1904-05
- Jahr1904
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Nr. 234. 98. Jahrg. Leipziger Tageblatt. , Montag. 9. Mat 1904. * Darmstadt, 7. Mai. Am 15. d. M. findet hier eine Versammlung des Landesausschusses der nationallibe ralen Partei Hessens statt. Auf der Tagesordnung steht die Besprechung des Wahlgesetzes und insbesondere die Vermehrung der Abgeordnetensitze. * Straßburg, 8. Mai. Der Termin für die hiesige N e i ch S t a g s e r s a tz w a h l für den ausgcschiedenen Abg. Blumenthal, ist auf den 21. d. M. festgesetzt. * Stuttgart, 6. Mai. Die Einberufung des Landtags (auf 17. oder 18. Mai) steht unmittelbar bevor. Die neue Session wird nur 5 bis 6 Wochen dauern. — Das Gesamtkollegium der Kgl. Zentral st elle für Gewerbe und Handel hielt gestern unter dem Vorsitz deS neuernannten Vorstandes, Direktor v. Mosthof eine Sitzung ab. Direktor v. Mosthof be grüßte die erstmals an einer Sitzung teilnehmenden vier Beiräte aus dem Kreise der Lohnarbeiter, durch deren Hinzutritt das Gesamtkollegium erst zu einer vollständigen Vertretung aller im gewerblichen Leben tätigen Kräfte geworden sei. Iluslanä. Italien. * Zum Fall Nasi. Sofort nachdem am Sonnabend die Deputiertenkammer die Ermächtigung zur gericht lichen Verfolgung des früheren Unterrichtsministers Nasi gegeben hatte, wurde in Nasis Wohnung eine Haussuchung vorgenommen. In einem hinterlassenen, von heute datierten Briefe an den Präsi denten der Deputiertenkammer wiederholte Nasi die Ver sicherung, dah er nur das Opfer seiner politischen Gegner sei. Infolge der ungünstigen Wendung, welche die Affäre Nasi genommen hat, haben sämtliche Kreaturen Nasis in seiner Heimatstadt Trapani, vom Bürger meister angefangen, ihre Aemter niedergelegt. Türkei. * Der Nutzen deS türkisch-bulgarischen Abkommens, das von den Offiziösen, die inzwischen freilich selbst lau im Glauben geworden sind, als untrügliches Heilmittel für die makedonischen Nöte gepriesen wurde — der Nutzen dieses Abkommens ist offenbar ganz und gar gleich Null. Die vereinbarte Abrüstung ist weder auf türkischer, noch auf bulgarischer Seite geschehen. Jede der beiden Parteien hat sich bei diesem Unterlassen auf das Zögern der andern berufen, so daß wieder das alte unfruchtbare Spiel von Klage und Gegenklage hin und her ging. Nun wird aus Konstantinopel auch noch gemeldet, daß die Am nestierung der dort gefangen gehaltenen Bulgaren bisher nicht Lurchgesührt worden ist, so daß also in der Tat bei der ganzen gefeierten Aktion wieder nichts, aber auch rein gar nichts herauSgekommen ist. I« Lesr. Zieht der Len- ins Tal, Hört man allzumal, Wenn man irgendwo am Weiher wohnt, Fröschlein ohne Zahl, Die, voll Liebesqual, '. r Zarte Weisen quaken „unvertont!" Welch ein trauter Klang Solch ein Froschgesang, Freilich nur für den, der das versteht. Der in Maienpracht Mit der Liebsten sacht Sich im blütenweißen Haag ergeht. Wo daS Bächlein quillt Und zur Welle schwillt, Drüber blüht im Lenz der Rosenstrauch, Wo Vergißmeinnicht Leise Mahnung spricht: — Da erblühte uns're Liebe auch. ' Und im Rosenbusch Hüpfen husch und husch Zeislein zwei mit ihrer jungen Brut. Sind zwar nicht getraut, Haben doch gebaut Traulich sich ein Nest und sind sich gut. Und ein Knösplein brach — Ob der Dorn auch stach, Und ein Tröpflein Blut's vom Finger rann — Ich der Liebsten mein: Sollt' das Pfand ihr sein. Daß ich nimmer von ihr lassen kann. Oarl Hein. Leipriger Angelegenheiten. * Leipzig, 9. Mai. * Prinz und Prinzessin Eduard von Anhalt passierten gestern mittag auf der Reise nach Franzensbad, von Dessau kommend, durch unsere Stadt. * Von der Ober-Postdirektion. In Dögnitz bei Wurden, Lüttnitz, Zschornewitz, Mähris und Schwednitz b:i Mügeln (Bez. Leipzig) wurden ani 7. Mai Tele-» graphenan si alten mit öffentlichen Fernsprech stellen eröffnet. Die neuen Anstalten halten beschränkten Tagesdienst ab. ff Ein schwerer, aufregender Unglücksfall ereignete sich am Sonnabend abend in der zehnten Stunde an der Kaiser Friedrich-Straß? in L.-Gohlis. Daselbst kam ein 45 Jahre alter Buchhalter beim Abspringen von einem un Gange befindlichen Straßenbahnwagen infolge Ab- rutschens vom Trittbrett zu Falle, und zwar so unglücklich, daß er vom Anhängewagen erfaßt und geschleift wurde. Der Bedauernswerte, welcher hierbei außer einer Gehirn erschütterung mehrfache Verletzungen an den Füßen da- vongctragen hatte, wurde nach Anlegung von Not verbänden nach dem Stadtkrankenhause übergeführt. ff Im Krankrnhausk verstorben ist der 30 Jahre alte Caföwirt Hugo Andrae, wohnhaft Ranstädter Steinweg Nr. -l, welcher, wie wir unseren Lesern gestern mitteilten, am Sonnabend nachmittag von seiner Ehefrau aus Eifer- sucht mit einem Küchenmesser in die Brust gestochen wor den war. "Tot aufgefundrn wurde in einer Feldscheune auf Z u ck e l h a u s e n e r Flur der aus Berlin gebür tige, 32 Jahre alte Schlosser Paul Herrmann, der in einer Heilanstalt untergebracht gewesen war, sich am 24. Dezember v. I. von dort entfernt hatte und seitdem vermißt wurde. Vermutlich hat er in der Feldscheune vor den Unbilden der Witterung Schutz gesucht und hat dort infolge Erschöpfung sein Ende gefunden. * Von Radfahrer umgerissen und leicht verletzt wurden gestern nachmittag in der Kohlgarten straße ein 5jährige r Knabe und auf dem Täubchenwege eine 69 jährige Witwe. * Ein geringfügiges Schadenfeuer fand gestern abend in einer Wohnung dec Roßstraße statt. Es wurde von den Bewohnern schnell gelöscht. Vereine und Versammlungen. f Arbeiter-Turnerbund. Nach dem Geschäftsbericht des Arbeiter-Turnerbundes über das Jahr 1903 traten dem Bunde 137 Vereine bei und 8 Vereine traten aus. 406 Turn-Unfälle kamen zur Anmeldung, wovon 393 Bestätigung fanden. Da 6 vom Unfall Betroffene auf eine Entschädigung verzichteten, so kam die Entschädigung für 387 Unfälle zur Auszahlung und zwar wurde hierfür die Summe von 6070 aufgebracht. Die Zahl der Abonnenten der in Leipzig erscheinenden „Arbeiter-Turn-Zeitung" stieg von 26 600 auf 30000. -1. Der Männerturnverein zu L.-Lindenau hielt am Freitag seinen ersten diesjährigen Vereinsabend ab, der der Besprechung turnerischer Fragen gewidmet war. Besondere Bedeutung gewann der Abend, an dem Herr Turnwart Starck das Programm für die Frühjahrsturnfahrt vorlegte, durch einen Bericht des Vorsitzenden der deutschen Turnerschaft, Herrn I)r. Ferdin. Goetz, über den Berliner Turntag und die dort gefaßten Beschlüsse. —rr. Die vesangSabteilung des kirchlichen Kamilien-Ver- bandeS zu L.-Liubenau feierte am Freitag im großen Saale der „Drei Linden" durch musikalische Vorträge und die Aufführung eines Lustspiels ihr 10. Stiftungsfest. Den wohlgelungenen Darbietungen folgte ein fröhlicher Ball. Der Verein zur Beschaffung von Arbeit für bedürftige Krauen hielt am Donnerstag unter dem Vorsitz des Herrn ?. I-r. Roch seine 13. Hauptversammlung ab. Die Vorsitzende deS Vereins, Frau Regierungsrat Heyne, erstattete den Ge schäftsbericht, aus dem hervorgcng, daß der Verein auch im ver- gangenen Jahr seine ersprießliche Tätigkeit hat ausüben können. Für mehr als 40 000 sind Stoffe verarbeitet und mehr als 16 000 Lohn an 160 arme Arbeiterinnen ausgezahlt worden. Der Ver ein unterhält auch eine Abendnähschule, in der Dienstmädchen und Fabrikarbeiterinnen in weiblichen Handarbeiten unterrichtet werden. Um alte Mütterchen beschäftigen zu können, hat der Verein es im letzten Jahre übernommen, Gräber zu Pflegen. Die Bedingungen, unter denen es geschieht, sind im Verkaufslokal (Gewand gäßchen) zu erhalten. — Herr Privatus O. Schlott» Hauer, der in Rat und Tat die Arbeit des Vereins kräftig unterstützt, erstattete hierauf den Kassenbericht, der eben falls günstig lautete. Bei der darauf siattsindenden Wahl von Vorstandsdamen wurden die ausscheidenden Frau Flory Baedeker, Frau Professor Cohnheim, Frau Geheimrat Curschmann, Frau Helene Heffter, Frau Regierungsrat Heyne, Frau vr. Böttger, Frau Martha Reißig-Fritzsche, Frau Forberg-Waaner, Frau Kommerzien rat Sening, Frau l)r. Schneider, Frau Hedwig Reclam sämtlich wiedergewählt. Endlich beschloß die Generalversammlung, der neu zu begründenten Zentrale für private Fürsorge nicht beizutreten. Vergnügungen. — Im Kristallpalast-Theater erfreuen sich die Vorstellungen noch immer eines unausgesetzt starken Besuches. Der gegenwärtige Spielplan bleibt nur noch bis zum 1b. Mai in Kraft. — Im Tchützenhans L.-Sellerhausen konzertiert heute abend die 106er Kapelle (I. H. Matthey). Bei günstiger Witterung findet das Konzert in dem schönen Garten statt und beginnt alsdann der Ball bereits um 9 Uhr. — ImAlbertgarten treten heute abend die beliebten Seidel- Sänger auf. An das Konzert schließt sich der Ball an. Mr Sachsen. Dresden, 8. Mai. * Tie Ehe des Geh. Kommerzienrats Victor Hahn ist durch Urteil vom 7. Mai 1904 infolge Klage der Ehe frau, welche sich auf 8 1568 des Bürgerlichen Gesetzbuchs stützt, geschieden worden. Ter Ehemann wurde für den allein schuldigen Teil erklärt. * » * L. Pirna, 7. Mai. DaS hier zu errichtende König Albert-Denkmal soll auf dem Marktplatz Aufstellung finden. L. Pirna, 7. Mai. Zur KonkursaffäreHick- mann in Königstein wird des weiteren berichtet, daß der Flüchtige seine faulen Accepte mit Vorliebe, wenn auch nicht immer mit Glück, in Tetschen unter zubringen suchte. * Zwickau, 8. Mai. Der 68jährige Weber Klotz in Giesengrün schnitt aus grundloser Eifersucht seiner 66jährigen Ehefrau den Hals durch und ver letzte den jüngsten Sohn und sich selbst mit dem Rasier messer schwer. -f Bad Elfter, 7. Mai. Die Mitglieder der Ersten und Zweiten Kammer des Landtags haben unserem Elster bade für Mittwoch, den 11. Mai, ihren Besuch angekündigt. Die Ankunft der Herren erfolgt voraussichtlich vormittags gegen 12 Uhr, die Abreise gegen 5 Uhr nachmittags. * Z,ttau, 7. Mai. Seit kurzer Zeit sind in Nieder- und Mittel-Oderwitz verschiedene Häuser und Scheunen in Brand gesteckt worden, ohne daß es gelungen wäre, den Brandstifter zu ermitteln. Auch gestern abend brannte das einstöckige Haus der Familien Schluckwerder und Wagner nieder. Heute ist es nunmehr der Gendar- merie gelungen, den B r a n d st i f t e r in der Person des Fabrikarbeiters Paul Sprenger in Rieder-Oderwitz zu ermitteln. Sprenger hat auch wie verlautet, Geständnis abgelegt. Er wurde ans Amtsgericht Zittau eingeliefert. Serichlsraal. K-niglicheS Landgericht. 6. Ein zu Gewalttätigkeiten sehr geneigter Mensch ist dec 27 Jahre alte Papierschneider Friedrich Hermann K. aus Leipzig, das ergibt sich schon aus seinem Strafregisterauszug. Mit 16 Jahren bereits ist K. toegen Raubes und Erpressung mit sechs Monaten Gefängnis bestraft, und die Zahl der seither erhaltenen Strafen wegen Widerstandes gegen die Staats gewalt und Körperverletzung ist keineswegs gering. Für den 19. März war K. tvieder einmal vor das hiesige Schöffengericht geladen, um sich dort wegen Widerstands zu verantworten. Das hinderte ihn aber nicht, sich in der Nacht zum 18. März im Restaurant zur „Großen Feuerkugel" von seiner unliebens würdigsten Seite zu zeigen. Der Wirt verwies ihm denn auch mehrmals das Lokal doch kümmerte sich K. nicht im mindesten darum, sondern zerschlug sogar eine große Fensterscheibe im Werte von 8 Als ihm der Kellner Sch^ deshalb Vorwürfe machte, nahm K. seinen Stock und schlug Sch. über Kopf und Arme, so daß Letzterer mehrere schmerzhafte Verletzungen da vontrug. Der Schutzmann Kl., den man zur Hülfe herbergerufen hatte, sah sich denn auch veranlaßt, den gewalttätigen Menschen zu arretieren. Dem Transport nach der Polizeiwache und dem Polizeiamt bereitete aber K. die größten Schwierigkeiten. Er schlug mit seinen Fäusten den Schutzmann ins Gesicht sowie auf den Kopf, packte rkm am Halse, würgte ihn und warf ihn zu Boden, stemmte sich mit den Küßen em und schlug mit Armen und Beinen nm sich. Dabei beleidigte er den Beamten in der gröblichsten Weise und rief dem Schutzmann V., der seinem Kollegen zu Hülfe kommen wollte, zu: „Greif' mich nicht an, sonst schlag' ich dich zu Boden!" Mit großer Mühe nur konnte der rohe Patron in Haft gebracht werden. Am 19. März ver urteilte ihn das Schöffengericht zu sechs Monaten Ge fängnis. Diese Strafe wurde nunmehr vom Landgericht aufgehoben und wegen des neulich verübten Hausfriedens bruchs, Sachbeschädigung, Körperverletzung, Widerstands gegen die Staatsgewalt und Beamtcnbeleidigung eine Gesamtstrafe von einem Jahr zehn Monaten Gefängnis fest gesetzt. Ein Monat derselben kam auf die erlittene Unter suchungshaft in Anrechnung. Der 36 Jahre alte Tischler David Friedrich Hermann P. aus Leipzig, der sich in Begleitung K.s in jener Nacht in der „Großen Feuerkugel" befand und der Aufforderung des Wirtes, das Lokal zu verlassen, ebenfalls nicht nachkam, wurde wegen Hausfriedensbruchs mit zweiWochen Gefängnis, die als durch die erlittene Untersuchungshaft verbüßt erachtet wurden, bestraft. Nach Entwendung von 238 Mark hatte sich am 10. März vorigen Jahres der 19 Jahre alte Laufbursche R. nach Leipzig begeben, um sich ein paar gute Tage zu machen. In einem Restaurant am Brühl machte sich ein Fremder an ihn heran, der ihn zu einem Spielchen zu ani mieren wußte. Man ging deshalb nach einem anderen Lokal, wo der Unbekannte einen Freund traf, der sich an einem Schafkopf beteiligen wollte. Anfangs spielte man den Point zu 10, später zu 60 Pfg., und R., dem ein Paar Soli herum gebracht worden waren, hatte bald 15 verloren. Er gab da her das Spiel auf und spielte nun mit den beiden Leuten Billard. Obwohl er gut spielte, kam er aber auch — ver mutlich weil falsch angeichrieben wurde — bei diesem Spiele stark in Verlust, mit der Zeche hatte er 13 cL zu bezahlen. Er erklärte sich daher mit einverstanden, das Lokal zu wechseln. In dem Restaurant, in das man sich nun begeben hatte, machte man R. zunächst mit einigen Kartenkunststücken bekannt, dann ging man aber zum Dreiblatt oder Kümmelblättchen über. Gesetzt wurde 20 -L , ob aber seine Partner Geld stücke oder nur Spielmarken setzten, vermochte R., bei dem sich allmählich die Wirkung des genossenen Alkohols geltend machte, nicht mehr zu unterscheiden. Erst gewann R., dann aber ver lor er beständig, und es dauerte nicht allzulange, so hatte er seine ganze Barschaft verloren. Als die gewerbsmäßigen Glücksspieler ihr Ziel erreicht und K. vollständig ausgeplündert hatten, entfernten sie sich mit den 200 und ließen R. sitzen. Dieser traf 2 Tage später einen der Gauner und veranlaßte dessen Festnahme und spätere Verurteilung. Der andere wurde mit Hülfe des Verbrecheralbums ermittelt. Es war der 23 Jahre alte Maurergeselle Paul Albert Mar K. aus Breslau. K verbüßt gegenwärtig eine ihm am 15. Oktober 1903 vom hiesigen Landgericht wegen Betrugs zudiktierte 10 m o n a - tige Gefängnisstrafe, die am 23. Dezember vom Landgericht Chemnitz auf ein Jahr zwei Monate Ge fängnis erhöht worden ist. Nunmehr kamen weitere fünf Monate Gefängnis vom hiesigen Landgericht wegen ge werbsmäßigen Glücksspiels hinzu. Spott. Reitsport. Rennen zu Hoppegarten am 8. Mai. (Eigene Meldung.) I. Eröffnungsrennen. Preis 3000 -F. Dist. 1600 Meter. Herrn A. v. Schmieders schwör. H. „Deutsch meister" 3j. 55 Kx (Van Dusen) 1., Herrn G. Buggen- hagens br. H. „Waldteufel" 3j. 55 Kg (Beauchamp) 2., Major v. Goßlers F.-H. „Mumclas" 3j. 55 kx (Herbert Brown) 3. Tot.: Sieg 27 : 10, Platz 31, 36 : 20. Ferner liefen: „Hagel", „Fehme", „Klippklapp". — II. Potrimpos-Han- dicap I. Preis 3000 -L. Tist. 1400 Meter. Herrn R. Hamels schwbr. W. „ Pericles " 4j. 51 kx (Van Dusen) 1., Herrn U. v. Oertzens br. St. „Anneliese" 3j. 50 Kx (W. H. Jones) 2., Fürst Hohenlohe-Oehringens F.-H. „Bengali" 4j. 63 Ks (Herbert Brown) 3. Tot.: Sieg 40 : 10, Platz 28, 25, 28:20. Ferner liefen: „Conradin", „Rvfenmädchen", „Abbate", „Nelusco". — III. Preis von Dahlwitz 3000 -F. Dist. 1200 Meter. Fürst Hohenlohe-Oehringens dbr. H. „ Contento " 3j. 52 Kx (Herbert Brown) 1., Gebr. Niemehs schwbr. H. „Mudal" 3j. 52 ka (Beauchamp) 2., Kgl. Hauptgestüts Grabitz F.-St. „Generalin" 3j. 50Hü k^ (Ch. Ballantine) 3. Tot.: Sieg 65 :10. Platz 37, 37, 55 : 20. Ferner liefen: „Strohwitwe", „Beau d'Or", „Pristrope", „Lilie II", „Locarno", „Gloster". — IV. Konsul-Rennen. Preis 2000 -L. Dist. 1000 Meter. Herrn H. Hoeschs F.-H. „ H i n kel st ei n " 6j. 58 kg (W. Warne) 1., Herrn O. Kampfhenkels br. St. „Hasta" 3j. 53ZL Irg (G. Sopp) 2., Gestüt Nordsterns br. W. „Chrysopras" 5j. 56Z4 Kg (W. H. JoneS) 3. Tot.: Sieg 23:10, Platz 27, 41:20. Ferner liefen: „Pour le mSrite" „Csardas", „Famos". — V. Staats- preis IV. Klasse 3000 Dist. 1600 Meter. Frhrn. Ed. v. Oppenheims dbr H. „Real Scotch" 55 lcg (Ban Tusen) 1., Herrn F. Linders br. H. „Was-mer's-denn 55 Kg (Alfr. Heckford) 2., Kgl. Haupt—MtS Grabitz br. H. „Preller" 55 Kg (Ch. Ballantine) 3. Tot.: Sieg 13:10, Platz 22, 42:20. Ferner lief: „Fortuna". — VI. Han ni b a l - R e n n e n. Preis 3000 Dist. 1400 Meter. Herren C. v. Lang-Puchhofs und A. v. Schmieders F --H. „Bänkelsänger" 3,. 52 kg (Rossack) 1., Kgl. Haupt gestüts Grabitz F.-H. „Quasselpeter" 3j. 52 kg (Steffel) 2., Herrn A. Älönnes br. H. „Siegfried" 3j. 52 kg (Wa- reschka) 3. Tot.: Sieg 19:10, Platz 26, 38:20. Ferner liefen: „Prodomo", „La Gaie", „Fortuna". — ' gardo-Rennen. Preis 4000 Dist. 1600 Meter. Herrn U. v. Oertzens br. H. „Fidelio" 54 kg (W. H. Jones) 1., Herrn H. v. Treskows F.-H. „Verflixt l" 54 Kg (W. Warne) 2., Mr. Rays F.-H. „Miquel II" 54 kg (Herbert Brown) 3. Tot.: 37 :10. Drei liefen. Neunen zu Pest a» 8. Mat. (Eigene Meldung). Königspreis 120 000 Ür. Dist. 1800 w. „Blocks- berg" (Soulhey) 1., „Con Amore" (Cleminson) 2., „Bon Marche" (Levis) 3., „Kettngoe" (Janek) 4., „Uncas" (Taral) 5. Tot.: Sieg 39:10, Platz 84, 110, 134 :50. Ferner liefen: „Bizi buzi", „Rabulist", „Macdonald", „Ezrrkilenczizazegy", „Esipesz", „Prior". Leicht 3-6—1'/, Längen. Nennen zu Paris am 8. Mai. (Eigene Meldung.) I. Prix de L'Ecole Militaire 5000 Fr. Dist. 3100 m. Mons. M. Marahilomans „Mitte" (Bellhouse), 3j., 45'/, kg, 1., Vicomte G. de Fontarces „Magnolia", 4j., 62'/,kg, 2., Mons. M. Ephrussis „Avignon", 4j., 62'/, kg, 3. Tot.: Sieg 66:10, Platz 24, 15:10. 7 Pferde liefen. — II. Prix de L'Esvlanade 4000Fr. Dist. 2200m. Mons. E. Blancs „Finaud" (G. Stern!, 3j., 56 kg, I., Comte P. de Saint - Phalles „Maaicienne", 3j., 54'/, kg, 2., Vicomte G. de Fontarces „Hip Hip Hurrah", 4j., 62 kg, 3. Tot.: Sieg 26:10, Platz 14, 14:10. 7 Pferde liefen. — III. PrirDaru 30000 Frcs. Dist. 2100 w. Mons. M. Cail- laults „Samsam", 58 kg (Spencer) 1., Mons. E. Leighs „Lenophon" 58 kg (Nash Turner) 2., Comte Le Marois „Orguctt" 58 kg >G. Stern) 3. Tot.: Sieg 20:10, Platz 14 , 26, 35:10. Ferner liefen: „Primatice", „Romanos', „Beyne Duck", „Calico", „Mabille", „Oufa", „Zingara". — IV. Prix du Printemps 15 000 Frcs. Dist. 3000 w. Mons. M. Llado's „Charley", 3j., 50kg(J. Rausch), 1., Mons. E Deschamps „Chimpanze", 3 j„ 46 kg, 2., Mons. I. Wysockis „Caleb"' 3j., 46 kg, 3. Tot.: Sieg 35:10. Platz: 19, 53:10. Ferner liefen: „Abydos", „Orphan", „Alexandrie". — V. Prix du Point du Jour 5000 Frcs. Dist. 1800 w. Vicomte d'Harcourts „Exema", 5j., 64 kg (G. Stern), 1., Mons. I. Tible „Petit Fröre", 3j., 56 kg, 2., Mons. I. Duboys „Capitoul", 3j., 56 kg, 3. Tot.: Sieg 39 :10. Platz 11, 10 :10. Ferner lief: „Coeur de Lion". — VI. Prix de Viroflay 6000 Frcs. Dist. 2400 m. Mons. I. Hirschfelds „Avec", 46 kg (Caryle', 1., Mons. I. Goyards „Le Plessis", 46'/, kg, 2., Mons. I. de BremondS „Voltaire", 47'/, kg, 3. Tot.: Sieg 189 :10. Platz 52, 40, 34 :10. Ferner liefen: „Chahaco", „Dorval", „Roquiaguc", „Mon Pays", „Sol- satare", „Facteur". Hop-egarten bringt heute an seinem zweiten Renntag als ersten Clou der neubegonnenen Saison das Große Hoppe- gartener Handicap über 1600 m, ausaestattet mit rineni Klubpreis von 10000 X, das wie alljährlich ein Riesenfeld ani Start vereinigen wird; Heuer sind siebzehn Pferde am Ab- lauf tu erwarten, von denen „Normanne" mit 51 kg als Pick des Handicaps getten muß; der rechte Bruder „Signors", dem bei einem großen Feld die Kunst seines Jockey's Van Dusen doppelt zu gute kommt, muß nach seinen zwei spielenden Siegen im Kölner Ord Patrick-Handicap und im Hamburger Govefroy-Rennen als ein Klassepferd gelten, als welches er günstig gewichtet zu sein scheint; von Drei jährigen wird dem Oppenbeim'schen Wallach wohl kein Pferd im Rennen gefährlich werden können, dagegen wäre ein Sieg eines älteren Pferdes eher wahrscheinlich; von diesen sind „Marko- manne", „Patrizier", „Pböbus" und „Colenso" die beachtens wertesten Anwärter. Von den anderen Rennen des Tages scheint die Goldene Peitsche (und Staatsvreis von 4000^) 1200 w) eine sichere Sache für den durch „Drossel" und „Lockhähnchen" ver tretenen Stall Treskow zu sein, falls „Gloria" oder „Bengali" nicht einen Strich durch die Rechnung macht. Im Staats- preis III. Klasse (4500 1800 m) könnten erfolgreiche ältere Pferde der vorjährigen Saison aufeinanderircffen, wie „Sirocco", „Karl XII", „Leander", „Laurin" und „Belomantie", denen gegen über der Derbyjahrgang, vertreten d urch „Leporello" und „Sliter", wenig Aussicht hat, mit Erfolg zu konkurrieren. —X. Radsxsrt. L. Halle a. 2., 8. Mai. Bei den heutigen Radrennen siegten in den Rennen mit Motor-Schrittmachern über 5 km Buisson- Paris (5 Min. 30 Sek), 10 km Buisson-Paris (10 Mn. 30'/,, Sek.) und 20 km Ryser-Bern (21 Min. 1'/,, Sek.). In den übrigen Rennen siegten: Mlartens - Berlin gegen Fuchs und Knöfel aus Leipzig (1200 m: I Min. 57"/,, Sek.); Martens-Berlin gegen Fuchs und Grimm-Jlmenau (2000 m; 3 Min. 58 Sek.); Grimm Ilmenau gegen Fuchs und Knöfel-Leipzig (870 m). Rraftfahrwesen. .. Die ZuverliiffigkeitSfahrt für Motorwagen und Zwei räder, welche der Berliner Automobil-Verein und der Leipziger Automobil-Klub am gestrigen Sonntage veranstalteten, hat für die einfache Strecke Berlin (Steglitz)—Potsdam — Wittenberg—Leipzig (ca. 160 km) bei günstigem Wetter und zum größten Teil guten Straßen einen befriedigenden Verlauf genommen. Die Fahrt zerfiel in vier Teile oder Klaffen, je zwei für Motorwagen und Motorzweiräder, von denen je ein Teil dieselbe Strecke wieder zurückfuhr, also ca. 320 km zurückzulegen hatte, während für die beiden anderen das Ziel in Leipzig-Eutritzfch war. Als Minimalfahrzeit für die lange Streck waren 9'/, Stunden und als Maximalzeit I I'/, Stunden einschließlich halbstündigem Aufenthalt am Wendepunkt festgesetzt, die kurze Streck- war in mindestens 4'/, und höchstens 7 Stunden zurückzulegen. Für die einfache Tour waren 13 Wagen eingeschrieben, von denen 11 gestattet und folgende 8 angekommen sind: Nr. 30 Deutsche Automobil-Industrie, Ronneburg (Rexmotorwagen 8 k. 8.) in 4 Stdn. 45'/, Min., Fahrer Suersen; Nr. 32 dieselbe Firma, Fahrer Pasch lRexmolorwaaen 6 L. 8.) in 4 Std. 53 Min.; Nr. 27 L. von Axelson, Leipzig, Fahrer A. Stamm (Adlerwagen 8 k. 8.) in 5 Stdn. 8 Min.; Nr. 34 Deutsche Automobil-Industrie, Fahrer Max Hering (Rexmotorwagen 6 k. 8.) in 5 Stdn. 10 Min.; Nr. 28 dieselbe Firma, Fahrer R. Suersen (Rexmotorwagen 8 L. 8.) in 5 Stdn. 29 Min.; Nr. 26 E. Ang. Schmidt, Berlin, Fahrer Pflug (Opel-Darracqwagen 8—9 ?. 8.) in 5 Stdn. 56 Min. mit 22 Mm. Reparatur; Nr. 40 A. Vercelli, Fahrer Ludwig (Oldsmobile 4'/, k. 8.) in 6 Stdn. 22 Min.; Nr. 35 E. Kotzschenreuther, Berlin (Unionwagen 6 k. 8.) in 6 Stdn. 44 Min. Nach Beschluß des Preisgerichts werden diese Wagen mit der großen silbernen Medaille ausgezeichnet, außer Nr. 26, welche eine kleine bronzene Medaille erhält, da Reparatur gehabt hat. Einen vom Leipziger Automobil-Klub gestifteten Sonderpreis in Form eines silbernen Bechers erhält für die durchschnittlich beite Zuverlässigkeit die Firma Deutsche Automobil-Industrie, Hering K Richard, Ronneburg, welche außerdem durch Wertung nach Punkt ü L8»7. 8On,n,Sn.sskl,irrn,S in Ln88«1^8l ^U8HV«KL vow elnkuedsten di» rum doelttettuten. aekoa von Mkl« . 1.80 »u smpäedlt » <julill8 Arvbel, MrillfsIM
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