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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.04.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-04-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191604222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19160422
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19160422
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1916
- Monat1916-04
- Tag1916-04-22
- Monat1916-04
- Jahr1916
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.04.1916
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»alte, schaffen. Wtr HabenSbechefpeare qU Dichter der eigenen Dramen »u be als Inspirator, a» große« künstlerisch! gefaßt: «Die Geschabte Shakespeare» in Deutschland ist v°r allem dMTaWAe unk UUaZs KlEK Mr jenen Borgang, dnech tvelchen die schöpferische Wirklichkeit dem Rationalismus erst ausgeliefert, dann abgerungen und der deutschen Dichtung »nieder fruchtbar gemacht wurde. Sha kespeare ist wie kein anderer da» urenfchgetvordene Schöpfer tum -e» Leben» selbst/' Mrchemmchrlchten. "'"g°L 'ü^^ÄL?n°?' L ! 1. Petr, l, «—9. »l-sterktrch«. vor». 8 Uhr. PndigtgotteDdiwrft «M A»endmahl»f«i«r (Pastor »Uimer). rrinitettSNrche vor». 9 Uhr Prchi^»tt»«di«st Mwwe Friedrich), Bonn N Uhr Gottesdienst im Armenhanst (Pfauer Friedrich). Nachm '//» Uhr PredigtgotteSdtenst im Stadt- kankenhaus« (Pfarrer Friedrich). sttrchestaufe« jeden Sonntag und Mittwoch nachm. t Uhr. Wochenamt vom 28. April bis 29. April e. für Tarif« und Trauungen Pastor Römer und für Beerdigungen Pastor Beck. st. vfterfetertag. Predigttrxt für den HauptgotteSdienst: Joh. 14, lS. Trtnitatisktrche. Vorm. 9 Ubr Predigtaottesdienst (Pa stor Beck). Bonn '/,12 Uhr PredlatgoneSdienst fiir Schwerhörige in der Kapelle (Pfarrer Friedrich). Kirchenkollett« für die Sächsisch« HauptbiLelgesellschaft. Ktrcheumnfik »um vftersefte: 1. Feiertag: Dstrrtztnnue für Alt-Solo, Lhor, Orgel und Streichinstrumente von Eduard -»»«er. vrgelnachsptel: Alfred GrundmaNu, Festnachspiel über: «Jesu» Christus herrscht al« König". st. Feiert«! r MW» Vsterlted a. d. 1«. Jahrh. für Lhor »earb. von Lari Strich. »Mit Freuden »art »u dieser Fahrt laßt un« zsglelch fröhlich lüigm". — vraelnachspielr Alfred Grundmann. Fest- Nachspiel über: «Lobe den Herren, o mein« Seele I". (Texte au den Kirchtüren.) Garutsou^meiude. 1. Vsterfetertag, SS. April, ltz-vorm S«mt> songottesdtrnst tu der Trinitattsktrche. 1. vsterfetertag vor«. 9 Uhr FestaotteSdienst, dauach Beichte und Äbendmahlsfeter k. Burkhardt. L. Osterfeierta» vor». 9 Uhr FestaotteSdienst ?. Seidel. Bonn, '/eil Ahr KindrrgotteSdienst?. Burkhardt. An beiden Feiertagen Kollekte für die Hauptbtbclgescllschaft. Wochennmt vom 28.—SO. Ülpril k. Seidel. , Weida. . 1. Vfterfetertag vorm. '/-9 Uhr Beichte und Abendmahls feier. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Nachm. l Uhr KindergottrS- dicnst. 2. Vsterfetertag vorm. 9 Uhr PrcdigtgotteSdienst. — LandcSkollekte für die Sächsische Hauptbibclgescilschast. Pnufitz mit AahutShausen. 1., vsterfetertag vorm. '/,8 Uhr Deichte und Abendmahls feier. 'Aorm. 8 Uhr PredigtgotteSdicnst in der Pfarrkirche. Nachm. 1 Uhr Kindergottesdienst. 2. vsterfetertag vorm. 8 Uhr PredigtgottrSdienst in Jahnishausen. An beide:- Feier tagen Kollekte für die Sächsische HauptbiSclgcsellschaft. Röderau. 1. vsterfetertag früh s Uhr Festgottesdienft. Thoraesangr Hoch Ult euch auf, M Tore der Welt" von Gluck. Kollekte für di« Sächsische Hauptüibelgcsellschaft. Nachmittags l Uhr Kindsrgottrsdicnst. 2. Vsterfetertag früh 9 Uhr Festgottesdienst. Zeithain. 1. Osterfkiertag vorm. 9 Uhr FestgotteSdieust. 2. vfter fetertag vorm. 9 Uhr Festgottesdienst. Kantate fiir Sopran solo von Frau Oberfeuerwerker Ufer, -weist. Chor und Orgel von Franziskus Naqstr. Kollekte fiir d>e Sächststiie Hauvt» bibelgesellschast. Glaubt-. . — 1. vsterfetertag varin. Uhr Deicht« und h. Abend mahl, vorni. 8 Uhr Festgottesdienst. Kirchenumsik: «Halleluja! Christ erstand I" (Arte für Mezzosopran von Albert Becker.) Vibelkollekte. 2. vsterfetertag vorm. »9 UbrFestaotteSdienst. Bibelkollektr. Zschaitea. 1. vsterfetertag vorm. 8 Uhr Lesegottesdienst. Vibelkollekte. 2. vsterfetertag vorm. 8 Uhr Festgottesdienst. Vibelkollekte. »y» Pew«», Vtttertzett «nb DstWe-rungei» «waekosirt hat pste er. Gr entstammte etner alten, aber gänzlich verarm te« galizischen AdelSfamtlie, deren Armut so groß »var, daß die Sinder häufig betteln mußten. Trotzdem gelang «» Lervante», eine gute Schulbildung durchzumachen und sogar die Universitäten von Salamanca und Madrid »u Nuchen.Urfprüngnch widmet« er sich dem Studium der Theologie, ging dann aber, seinem inneren Triebe ge horchend, »u den schönen Wissenschaften über. In seine Studienzeit fallen bereit» einige dichterische Schöpfungen. Aber sie brachten ihm keinen Erfolg ein. Plötzlich ver schwindet Cervantes au» Spanien. Am Jabre ibüS ist er in Rom al» Kammerdiener eines spanischen Kardinal». An den folgenden fünf Jahren schlagt er sich im spanisch- «eavvlttanischen Heeresdienst tveidüch mit Türken ftstd al- gerischen Seeräubern herum. Während der Seeschlacht von Lepanto verliert er einen Arm, zeichnet sich aber durch heldenhafte Tapferkeit au». Als er endlich in seine Hei mat »urückkehren will, wird da» Schiff, auf dem er reiste, von algerische« Seeräubern aetzapert und die Besatzung kn Gefangenschaft geschleppt. Fünf Jahre lang dauert« dies« Marterzeit. Cervantes versucht- mehrmals zu fliehen, aber er wurde jedcSmal «ingefangen, »um Tode verurteilt und nur au» Hoffnung auf ein hohes Löseaeld begnadigt. End lich kauften ibn die Getnigen los. Auch in Spanten war er zunächst wieder im Kriegsdienste tätig; später wurde er Gteuereintreiber. Ueber tue bescheidensten Ansprüche kam er nie hinan»: Not haftete nun einmal an seinen Fersen. Und trotzdem dieses von überschäumcnber Jugendkrast ge schwellte, von goldigstem Humor getragene Derk de» „Don Quichotte"! Da» grenzt »ins Wunderbare. Dem Dichter gelten deshalb auch die Worte. kett Friedrich von Salbet d->" Ritter von La Manch« gesungen hat: „Reite, Ritter, trotz dem Schelten Fort bi» in den Tod vergeben»! Droben leuchten andre Welten, Würchig Deine» Heldenstrebens!" Denn wir am 88. April, wenigstens in stillem Ge denken, den dreihundertsten Todestag Shakespeares begehen, so braucht sich selbst das deutscheste und nationalste Gemüt rricht »u beunruhigen, daß man jetzt einem Engländer eine unverdiente Ehrung znkommen lasse. Man braucht sich gar nicht an die englische Behandlung zu halten, daß Sha kespeare in Deutschland viel vblkstümticher, viel bekannter und beliebter sei, als in seinem Vaterlande: man braucht nur Die Svielpläne der deutschen Theater hervorzuziehen, ium zu verkennen, daß uns die Bedeutung Shakespeares von Jahr zu Jahr gewachsen ist, daß man ihn fast vollständig in unsere eigene Kunst ausgenommen hat. Daß dies ge schehen konnte, hat Shakespeare hauptsächlich seinen zahl reichen deutschen Uebersetzern zu verdanken. Vom Jahre 1741 an, wo der preußische Gesandte von Borck das erste Drama Shakespeares, den Julius Cäsar, in teilweise fürch terlichen Alexandrinern verdeutschte, haben sich Dutzende von deutschen Künstlern und deutschen Gelehrten um die Verdeutschung Shakespeares bemüht.. Bahnbrechend wirkte Wieland, der zweiundzwanzig Dramen des Briten ins Deutsche übertrug, die meisten allerdings in prosaischer Form. Ihm folgte der eifrige, wortgetreue Eschenburg, der unS zum ersten Mal den ganzen Shakespeare schenkte. Aber erst der genial-nachschöpferischen Art August Wil helm Schlegels gelang der große Wurf. Ec übersetzte Shakespeare nicht, er Keutschte ihn, in einer beinahe rätsel haften Schmiegsamkeit der Empfindung und des Wortes, ein. Allerdings hat Schlegel nur 17 von den 37 Dramen Shakespeares übersetzt, immerhin Vie bedeutendsten. Der alte Treck, der immer wieder zusammen mit Schlegel als Nebcrsetzer aufgeführt wird, verdient diesen Ruhm nicht. Er hat sich blutwenig um das Unternehmen gekümmert und zeichnete wohl in erster Linie als verantwortlicher Redakteur für seine Tochter Dorothea und für den Grasen Baudissin. Von den übrigen Sbakespeare-Uebersetzern seien »roch einige der bedeutendsten Namen genannt: Abraham und Heinrich Boß, die Söhne des Homerübersetzers, Boden- stedt, Heyse, Philipp Kaufmann, Gildemeister, Wilhelm Jordan, Ludwig Seeger, Alexander Schmidt, Friedrich Theodor Bischer und, der jüngste vor: allen, Friedrich Gun- dolf. Auch die Bestrebungen der deutschen Shakespeare- Gesellschaft sind zu nennen. Mit einem Eifer ohne gleichen und einer echt-deutschen Gründlichkeit »vurde fast um die geringste Schattierung eines Sbakesveareschen Wortes ge rungen und gestritten. Sprachlich ist somit Shakesveare unser, wie kern zweiter ausländischer Dichter. Er ist es auch geistig. Wenn er vielleicht auch nicht immer direkt zu uns gesprochen hat, so hat er eS indirekt getan — und zwar durch unsere eigenen großen deutschen Dichter. Keiner von ihnen konnte an dem Riesen Vorbei gehen: jeder mußte sich mit ihm beschäftigen und auSein- andersetzen. Das »var schon bald nach dem Tode Shake speares in Deutschland der Fall. Er begann nicht erst mit Lessing, Herder und dem jungen Sturm und Drang bei uns zu wirken; er bat schon zu Beginn deS 17. Jahr hunderts einen deutschen Dramatiker, dem größten der vorgoethischen Zeit, nachhaltig beeinflußt: Grephius, der mit seinen Lebensdaten ein richtiges Shakespeare'sclM Jahrhundert bildet. (Shakespeare lebte vor» 1564 bis 1616, Grephius von 1616 bis 1664.) Aber der schlesische Dichter, der die Kenntnis Shakespeares den englischen Komödianten verdankte, blieb noch vereinzelt. Erst vom Kampfe der Schweizer gegen die Gottsched'sche Schule sing er an zu wuchern und sich auSzubreiten. Lessing und Herder über nahmen ihn dann als Panier für die deutsche nationale Kunst; sie Vertrieben mit ihm die Franzosen, die sich un verschämt breit machten. Und aus der starken Shake- speareschen Befruchtung heraus haben Goethe, der junge Schiller, die Stürmer und Dränger wie Lenz, Friedrich Maximilian Klinger, Heinrich Leopold Wagner ihre erster» dramatischen Schöpfungen, die Grundlagen fiir das deutsche Drama der Zukunft, geboren. Shakespeare wirkte, wie der Sauerteig für das junge Geschlecht; er lvar das Kampf geschrei, das Ziel. Goethe freilich strebte weniger darauf hin, Shakespeare äußerlich nachzuahmen; er wollte nur in der Art Shakespeares, die er als die lebendigste erkannt Aeindkiche.ZZrüder. Roman von Jost Freiherrn von Steinach 13 „Sie wifien jedenfalls nicht» davon?* fragt« der ander« t» inquisitorischem Tone. .Ich ? Woher ich ? Sie glauben doch nicht etwa, Herr In- stizrat, daß ich —" .Ich glaube vorläufig nicht», sondern will der Wahrheit auf die Spur kommen, und verlassen Sie sich darauf, Ich werdest« «rgründen. Vorerst wollen wirken Kassenschrank öffnen; es ist tminerhin doch möglich, daß der Freiherr ein mal eine Ausnahme gemacht hat." Die Baronin war bereit» an den Tisch getreten, auf dem bi« Schlüssel ausgestreut läge», und hielt einen kleinen, selt sam ausgezackten empor. «Die» ist der passende," meinte sie, .mein Gatte hat mir auch gezeigt, wie er zu handhaben ist." Eie drehte in verschiedenen Schlössern den Schlüssel um, und die Tür de» eisernen Kasseuschranke» ließ sich mit Leich tigkeit anfziehen. E» befanden sich im Inner»» eine Anzahl Kassenscheine und eine Menge von Dokumenten. Fast zitternd vor Erregung wühlte der Anwalt sämtliche Papier« durch, ohne da» geringste von dem wertvollen Do- tument zu entdecken. Die anderen sahen ihm stumm zu, der alte Diener mit vor Angst verzerrtem Gesicht. Nach einer Weile drehte sich der alte Herr um und sagt« matt: .Nicht», e» ist vergeben»! Hier ist ein Verbrechen be gangen worden." „O Gott, «s ist ja nicht möglich!" schrie da Senin» auf, indem er in di« Kni« sank, händeringend nnd schluchzend. Baron Han» war ganz aschfahl geworden. Wie ein Tiger sprang er auf den Diener zn und schrie, indem er ihn am Halse faßte, mit blutunterlaufenen Ange«: .Schurke, Du weißt davon, ich sehe Dir e» an!" Unter den» Drucke der junge»» Faust sank der Alte vollend» Ach zusammen und fiel mit einein gurgelnde» Schrei wie tevkoS zu Boden. 4. Kapitel. Auf dem Polizeipräsidium herrschte rege» Treiben. Lurch b!» langen Korridor« schritten in immerwährender Abivech»- lung Schntzlente, Kriminalbeamte und Biiroangestellte, die Feder hinter dem Ohr und ein oder mehrere Aktenhefte unter dem Arm. Alle» Lebe»» und Bewegung, nnd etir interessante» LebeU dazu. Und -wischen allen diesen Dienern der heiligen Hermaydad da» Pnbliknin, entweder gemächlich schlendernd, im angenehmen Gefühl, hier nur in einer gleichgültigen Angelegenheit zu tun zu haben, oder anfgeregt und bleich vor geheimer Aiiast, wenn e» sich um «in« Schuld handelte, für die man zur Verantwortung gezogen werden sollte. Manche schanten auch frech und gleichgültig drein, da» waren solche, die längst die Absicht anfgegeben hatten, der menschlichen Ge sellschaft noch einmal al» nützliche Mitglieder zu dienen, und ohne Besorgnis einem längeren Aufenthalt hinter Gefängnis mauern entgegensahen. In einem der Vorzimmer de» -weiten Stock» saß neben mehreren zerllnnpten Individuen mit wahren Galgenphysiog- nomien der alt« Senin», der direkt au» dem Krankenhaus hierher beordert worden war. Er war «ine» Abend» au» der Villa Ranzenberg nach dein Krankenhause abgeholt worden, wo der Chefarzt allgemeine Körperschwäche festgestellt hatte, hervorgerufen durch seelische Aufregungen infolge de» Hiw scheiden» seines Herrn, verbunden mit Altersschwäche. Der Arzt erklärte jedoch gleich, den Patienten durch angemessen« Ernährung und Fernhaltung jeder Aufregung binnen kurzer Zeit wieder Herstellen zu können. Und in der Tat, Genius erholte sich überraschend schnell, so daß er schon nach wenigen Tagen bei» Wunsch aussprach, da» Hospital verlasse»« zi» dürfen, wozu auch der Letter des selben gern bereit war, da er keinen Grund «tnfah, den Diener, der sich vollkommen wohl fühlte, länger bei sich zu behalten. -Doch nach Hause," fegte er, «werden Sie vorläufig nicht dürfen. Ich habe hier ein« Order von der Polizei, Sie sofort nach Ihrer völligen Genesung zu benachrichtigen, daß Sie in einer wichtigen Angelegenheit vernommen werden sollen." -Soll mich denn diese» Gespenst ewig verfolge»»? O, mein Gott," jammerte er, „nnd ich bin ganz unschuldig, wie hätt» ich auch ahnen können—" . Scher» brach er plötzlich ad, da er de»» forschenden Blick deß Arzte» ans sich gerichtet fühlte. «Ich weiß nicht, worum e» sich handelt." meinte dieser mit Kath. Kapelle. (Kasernenstrabe 18.) 1. ofterfktertag v,8 Uhr Früh, messe, 9 Uhr feierliches Hochamt mit Predigt und Segen. — 2. Ofterfeicrtag V»d Uhr Gottesdienst m Lommatzsch, m Ries« nur hl. Messe um 11 Uhr. »nilder Stimme, .aber da» kann ich Ihnen auf» dringendste anraten: Bleiben Sie strikt bei der Wahrheit und vnhehlen Sie nicht», selbst »venu Tis sich selber dadurch beschuldigen müßten l" .Herr Doktor," rief der alte Mann vorwurfsvoll, .Sie glauben doch nicht, daß ich etwa» Böse» begangen habe? Jetzt, nachdem ich beinahe fünfzig Jahr« treu und ehrlich gedient Habel" .Ich glaube gar nicht», und am liebsten von keinem Men schen etwas Schlechte», also wen»» Sie sich unschuldig fühlen, dann um so besser für Sie, dann können Sie mit ruhigem Ge wissen vor die Obrigkeit treten," er reicht« ihm di« Hand, »nun können Sie also gehen, warte»» Sie, ich werde Ihnen die poli zeiliche Ladung herau«geben." Und so saß nun der Alte im Vorzimmer und wartet« bi» er aufgerufen würde. Doch wohl war ihm trotz fein« lln» schuldSoerstcherung nicht -k Mute, da» sah man seinem ab gehärmten Gesicht an. Al» er damal» abend» unt« de« eisernen Druck« von de» jungen Freiherrn Faust zusammen gesunken war, da war er, sobald er feine Besinnung wted«« erlangt hatte, zu dem festen Entschluß gekommen, nicht» von dein zu verraten, wa» er wußte. Jetzt gewiß nicht mehr! Gr hatte nicht» davon verlauten lassen, wie man ihn In dein Hause behandelt, dem fast sein ganze» Leben gewidmet gewe sen war, denn er wollt« keinen Skandal über vie unwürdigen Nachkommen seine» geliebten Herrn heranfbeschwSren; ao« vergesse»» konnte« dies« Mißhandlung nicht, niemals, nie» mal» l Und jetzt sollte «hier auSsaqen — wa»? Vielleicht etwa», da» jenen, graiksanien, junge» Menschen und seiner herzlosen Mutter zum Vorteil gereichen konnte! Da» Proletariatbe» wnßtseiii, der ganz« Haß eine» in untergeordneten Verhält nissen lebenden, immer sich duckenden und gehorchen müssenden Manne» erwacht« in thin. Und wenn er vollend» bedachte, wie ander» die Behandlung d R» Kner Seite gewesen, der er unverbrüchliche» Schweig«» bRsStochen, so »var ihm klar, welche»» Weg er zu gehen hatte. UHN H« einen Seite brutale Behandlung, hochmütig« V«ach- M»», von der anderen Wohltaten und liebevolle» Vastllnd- M, WAS war da noch zu überleben l -SS.2C
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