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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.10.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-10-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19111025015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1911102501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1911102501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-10
- Tag1911-10-25
- Monat1911-10
- Jahr1911
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.10.1911
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Sr» Stt« »Dretzduer Stachrichten" « Vtk. Mittwock», Oktober Itttl ^ wie 1003 und lW7, wo doch von einer Hungersnot nicht die Kode war. Das so viel angegrisfene Einsuheschcinsystem ist keine aararische oder konservative Erfindung. Es vor- dankr seinen Ursprung Aitträgen von freisinniger Teile und der energischen Befürwortung des Abg. Rickert. iLeö- Haftes Hört, hört! rechlö.i ES wird behauptet, daß die Roggenausiuhr in diesem Jahre einen bedenklichen Um fang angenommen hatte. Das ist unrichtig. Ter geringen MeürauSsuhr an Roggen sicht eine ganz bedeutend größere Weizenciiisuhr gegenüber. Ter Minister gibt die ent sprechenden Bahlen. Bon einer Entblößung des deutschen Vaterlandes an Getreide kann keine Rede sein. Tie Mehr- einfuhr von Weizen und Mehrnussuhr von Roggen ergibt sich aus der Steigerung des Wohlstandes und der Verände rung der Geictzuiacksrichtting. Wer früher seinen» Dienst boten noch Roggenbrot Vorleben konnte, kaust ihnen heute Weißbrot und Semmeln. Damit stellt der statistische Nach weis im Einklang. daß in Tcnischland der Verbrauch an Roggen ständig zurückgel», der Verbrauch an Weizen steigt. Wir würden in der Ernährung der Bevölkerung eine Aenderung herbeiiülireii. die diese gar dem vermehrten Konsum von Weizen des NoggenkvnitimS zu erkennen ist. rnng des Einsuhrsnstems würden wir und der Schissahrt und den Seestädten lichen Schaden zufügen und ihnen fast griffen die «xabertru»»- out der Vas«, die sich hinter Bäumen verborgen gehalten hatten, an und gingen in einem Flankenangriff «»gen die italienischen Linien vor. Die Italiener machten, ohne Verluste zu erleiden, auch aegen diese Leite durch «in schnelle- Manöver Front, und cS gelang ihnen, einen Teil der aufständischen Araber zu umzingeln und ihnen große Verluste deizubrin. gen. Dir Stimmung der italienischen Truppen ist sehr ge. hoben. Einige Verwundete weigerten sich, die Feurrltnie zu verlassen, andere kehrten dahin zurück, nachdem sie ver« bunden waren. Nach den Angaben einiger Gefangene, betragen die Verluste der Türken Hunderte von Toten und noch viel mehr verwundete. Die Italiener haben keine schweren Verluste erlitten. Die Feindseligkeiten der Araber, die sich in der Oase verstreut hatten, hörten auch nach dem Kampfe nicht auf, und man meldete während de- «ganze» Tages Gewehrschüsse an verschiedenen Orten. Man hat alle verhaftet, die man mit der Waffe in der Hand aniras T!e Zahl der vorgenvmmenen Verhaftungen, be- trägt ungefähr 300. Ein Erlab setzt die Todesstrafe für alle fest, die mit Waffen angetroffen werden. Einzelheiten über die Einnahme »o« venghafl. Rom. Wie der „Agcnzia Stesani" auS Benghast gemeldet wird, sahen sich die italienischen Truppen bet ihrer Landung einer feindlichen Streitmacht von SM oder 600 regulären Soldaten, die durch 4- oder SOM Araber verstärkt waren, gegenüber. Die Verluste der Türken und me vee ,5 t r >, ! insbesondere der Araber waren bedeutend. Die Zahl Ich bin nicht ge- ! der Toten betrügt etwa 400. Die Angaben über die Zahl der zu stellen. Auch Verwuudeten schwanken zwischen 80V und 1200. Die Ver luste des Feindes würden noch größere gewesen sein, wenn der Einbruch der Dunkelheit nicht seine Flucht in das Innere des Landes begünstigt hätte. In der Stadt blieben während der Nacht nur sehr wenige Menschen zurück, die die Toten bestatteten und die Verwundeten fortschaffteu. Daraus erklärt, sich, daß die Italiener, die am folgenden Morgen die Stadt besetzten, fast keinen Widerstand fanden. Der i» der Stadt durch das Bombardement angertchtete Sachschaden ist nicht beträchtlich, da die Zahl der aus die nicht will, wie aus und dem Rückgang Durch eine Aende- daher dem Handel im Osten uncrnieß- gar nichts nützen. Das ist auch die Ansicht der Handelskammer von Königs derg, die sicher nicht im agrarischen Fahrwasser segelt. iLeb haste Zustimmung rechis.i Daun die Frage der Fleisch, preise und F l e i s ch v e r s o r g u n g. sonnen, eine Teuerung ganz in Abrede der LandlvirlschaftsverwaUung liegt eine Herabminüerung der Preise für Lebensmittel am Herzen. Die Meinungs verschiedenheiten zwischen mir lind einem großen Teile des HauieS beziehen sich nur ans die Nüttel und Wege. Drei Fünftel des Verbrauches —'lind gerade der ärmeren Bevöl kerung — wird durch die Schweine gedeckt, deren Preise nicht gestiegen, sondern gefallen sind. Aber die niedrigen Schweinepreise haben in den Schweine- sleiichpreisen nicht überall den eni'prechenden Ausdruck ge-. .... . - . ^ siinden. woraus ich die Oberpräii-enlen aufmerksam gemacht «"Vielte der Stadl abgegeben," Schn,se gering mar. Die habe. .Ich bi» auch mir städtischen Verwaltungen in Ver-. Lage bessert sich sowohl ln Benghasi wie in der nahen Um tigere vvllttsche Jutrre-e« Hort andere Macht. all tr,end«t»e Handlungen getreten, ob ans die Fleischermeisier nicht ent sprechend eingewirkt und nöüaenfalls auch unier Umständen der Verkauf von Schweinefleisch direkt a» die arme Be völkerung in die Hand genommen werden kann. Ich habe mich da in ein Wespennest gesetzt. iAllieitige Heiterkeit.i Ich habe eine energische Eingabe des Deutsche» Fleischer- oerbandes erhalten und es vor allen Dinacn mit den Ber liner Fleischermeistern vollständig verschüttet. Sic haben mir „agrarischen Liebesdienst" voraeworsen. «Aba. Kobalt: Sehr richtia! Große Heiterkeit.! In Berlin ist die Span nung zwischen Engroshandel ncn ans 57 Mark gestiegen. schuldig, das wird ja auch Herr Kobalt zugeben, sind , Metzgermeister daran nicht. Wir müssen den Versuch mache»,! ans ein gewisses Ma sch allen der Herren Fleischernleister! hlnziiivirien, und sie ans ihre, ich möchte sagen, öffentlich- rechtliche Verpflichtung hinznweisen, in der Zeit der Nvk-! läge gerade das Fleisch des armen Mannes nicht noch be sonders und nnnvlig zu Verteilern. iSehr wahr! rechis.i Ich erkenne an, daß vieles auch für das Metzgergewerbe teurer geworben ist. daß das Publikum größere Ansprüche macht. Tann ist es aber richliaer. die größere Spannung bei dem Fleisch einireleu zu lasse», das das bessere Publi kum konsnmieri. Ich will nicht die Herren Fleischermeistcr an die Wand drucken. Was ich mit dem Herantreten an die Kommunen wollte, ist ein Preisregulator für den Ver kauf von Lebensmitteln in der Weise, daß die Städte durch die Drohuna, daß sie das auch in die Hand nehmen, dafür sorgen, daß die Prene der Lebensmittel nicht ständig heraus- gcschranbt werden. Wir haben alle Veranlassung, mit Ruhe und auch vhne allzu große Sorge in die Zukunft zu blicken. iLebhafler Beifall rechts.! Abg. V v i g t - Ereilsheim (Wirtschaft!. Vereinigung! sprich! gegen eine Aushebung der Zölle und gegen die Einführung argentinischen Fleisches. An der Preis steigerung sei in erster Linie der Zwischenhandel schuld. — Abg. Hilpert iBanr. Banernbd.s spricht in gleichem Sinne. Wohin die verhetzende Agitation führe, sehe man an den Hungerrevolten in Wien. — Abg. Dr. Heim iZcntr.i: Eine der wichtigsten Fragen ist die Organisation des Ab satzes, die die kleine» Prvdnzentcn znsammensühren muß. Die Viehhaltung ist so intensiv geworden, daß jeder Aus fall an Futtermitteln die schwersten Wirkungen nach sich zieht. iAbg. Fegier: Stimmt nicht!! In Ihrem Dorse vielleicht nicht, ich spreche aber für daS ganze Reich. Die Teuerung besteht nicht nur in Deutschland. In Japan z. B. sind die Preise für Lebensmittel um 80 bis 100 Pro zent gestiegen. Unter der Teuerung leidet zuerst der Bauer und mit ihm der Konsument. Wenn Sic jetzt diese Zölle, die Flelschzölle. anshebcn, dann werden Sie billige Wochen, aber teure Jahre haben. iSehr richtig! rechts.! Wenn das Vieh knapp ist. so darf man nicht sagen, die Landwirtschaft produziert nicht genug. Tatsache ist, daß der Fleischkonsum ganz rapid gestiegen ist, dann sind seit 1002 sieben Millionen Menschen mehr zu ernähren. Die Frage, ob die Flcisch- vcrsorgnng in naher Zukunft Schwierigkeiten erfahren wird, muß bejaht werden. Darum haben liilse zu svrgen. Wenn die Städte nehmen, io durch Einsühruna argentinischen Fleisches, dann dürfen diele Aktionen nur denen zugute kommen, die wirk lich im Notstand sind. Wir fordern die Suspendierung oder Rückvergütung der noch bestehenden Fnttcrmittclzvlle an die Verbraucher. Ter Reichskanzler hat Erwägungen ver sprochen, Soll aber der Bauer seine Schweine mit Er wägungen lütter»? tGroßc Heiterkeit.! Das wichtigste Gebiet für die dauernde Fleischveriorgiing ist die richtige Rcsiyverteilnng. Deshalb weg mit der Latiftindienivirv schast, mit den großen Fideikommissen, aber Bauern-,Fidei- kommisse bis zu 50 Hektar. sZnstimmuna.s Herr Fuhr mann wollte cs mit Rechts und Links nicht verderben. Diese Politik ist zu schlau, um zu aliickcn. Ter ganze Wahlkampf wird sich um das Wirtschaftssnstem drehen. Schädigen Sie die Bauern nicht, denn cs a>bi keine Agrarkrise ohne eine Induslrictrise. iBeifall im Zentrum.! — Staatssekretär Wermnth wendet sich aegen die Forderung der Sus pension oder Rückvergütung der Futtcrmittelzölle. Dadurch würde keine Festtanna, sondern eine Nitterminiernng des Zolltarifs herbeigeiührt werden. Ein solches Provisorium hatte etwas in hohem Maße Bedenkliches und Unerwünsch tes für Konsumenten, Produzenten und Reichssiskns, eS lrinae Unsicherheit in die Gesetzgebung, der Handel würde sich sofort der Situation bemächtigen, und wir würden einen ungeheuer kostspieligen Apparat anfbietcn müssen. — Schluß 7 Uhr. — Weitcrbcralnng morgen 1 Uhr. gebnng. Eine vvm General Caneva erlassene und vom General Brtceola gegengezctchnete Proklamation, die in der Stadt angeschlagen und unter den Arabern der Um- gebnng verbreitet worden ist. hat einen sehr guten Eindruck gehabt. Fortgesetzt kommen arabische Stammeshäuptlinge hier an. um ihre Unterwerfung anzubicten. Die Nach richt von Ser N i e d e r m e tz e l u n g einer christlichen Mission bei Benghafi wird als unrichtig bezeichnet. Das Hospitalschiss „Re d Italic»" ist mit Verwundeten und Kranken von. Benghasi nach Neapel in Lee gegangen. Wie und Detailhandel bei Schwei-General Briceola heute früh von Benghasi gemeldet hat, iOhv! rechts.! So ganz >»„, ist die Lage dort andauernd befriedigend und nichts Neues vorgefallen. Italien und der Dreibund. Petersburg. (Priv.-TelI In dem hiesigen Böricu- blarte erklärt der gegenwärtig hier weilende italienische Deputierte B u o n g n o. der sich bemüht, ein russisch-italie nisches Handelssyndikal zu bilden, daß das Ende des Dreibundes gekommen sei. Italien denke nicht daran, de» Dreibundvertrag noch einmal zu erneuern, cs werde vielmehr demnächst schon sich der Tripel-Enkenie anschlicßen. Ferner läßt sich dasselbe Blatt aus Konstan- tinvpcl aus angeblich authentischer Quelle melden, daß Said Pascha init dem britischen und russischen Bot schafter am Goldenen Horn wegen des Eintritts der Türkei in die Tripel-Entente verhandle, wogegen der deutsche »nd der österreichisch-ungarische Botschafter die größten An strengungen macksten, diese Verhandlungen zu durchkreuzen. Der Tripoliskonslikt im englische« Unterhaus. London. Das Unterhaus ist heute zu seiner Herbst- sitzung wieder zuiammengetreten. Der Liberale David Maion fragte Premierminister Asguith, warum die britische Regierung Italien und der Türkei nicht ihre gnten Dienste zum Zweck der Beendigung der Feindselig keiten angcboten habe. Asguith erwiderte, die Regie rung sei nicht der Ansicht, daß irgendeine öffentliche Mit teilung über den Gegenstand in diesem Augenblick das durch MaionS Frage angedeutcte Ziel fördern würde. (All gemeiner Beifall.! » Frankfurt a. M. (Prtv.-Tel.) Der „Franks. Zig." wird aus Mailand gemeldet: Nachrichten aus Malta besagen, daß das religiöse Oberhaupt der S e n u s s i s e k i e, das «seinen Sitz in Knfra hat. seine überaus zahlreichen An hänger in Tripolis und Enrenaika anigeforüeri habe, die > italienischen Behörden anzuerkennen und sie als Freunde zu behandeln. Wien. (Priv.-TelI Der „N. Fr. Pr." wird aus Rom gemeldet: Auf Grund einer Vereinbarung mit England wurde die italienische Blockade der türkischen Küste tm Westen auf Ras cl Misst 25 Grad :!0 Ministen westlich von Greenwich beschränkt. Nom. iPriv.-Tel.! Aus Tripolis wird berichtet: Viele Offiziere berichten, daß die Türken 23 Kilometer wir die Pflicht, iür Ab-! von der Stadt lagern. Bekanntlich hatten Araber Notnandsaktiouen vor-! behauptet, die Türken Hütten sich über 100 Kilometer weit in das Innere zurückgezogen. Konstantinopcl. iPriv.-Tel.) Die italienische Regie- rnng hat in Kairo Beschwerde erhoben, daß über Aecmpten türkische Offiziere in arößcrcr Anzahl nach Ben äh a s i übertreten. Diese neben scdvch nickst in geschlossenen Abteilungen, sonder» einzeln und in Zinilkleidiing nach Benabnsi. Die äavpilichc Rcaicrnna ließ deshalb in Rom ihr Bedauern ansdrücken mit dein Bemerken, baß man in dividuelles Ucbcrschreiten der Grenze nicht verhindern könne. Die Revolution in China. «Bergt. Tagekgeschichte.! Neuer Erfolg der Aufständischen. Schanghai. Ki » kiang ist in die Hände der Ausstän- gefallcn. Sie haben den Namen ntedcr- Dic Ordnung ist anscheinend nicht gestört Die Nculratttät der Mächte. (Priv.-TelI Der .„Köln. Ztg." wird aus Berlin dischen gebrannt, worden. Zinn italienisch-türlnchen Kriege. ttstcrglccckie Artikel vor TageSsteichicine.! Hartnäckiger Widerstand der Türken und Araber. Rom. Tie „Agcnzia Ticsani" meldet aus Tripolis vc»m 20. Oktober: Auf den gestrigen Angriff auf die Vor posten der Italiener folgte bald eine Erhebung der Araber der Lase, die einen Flankcnangrifs auf die Italiener aussührtcn, der zweifellos seit einigen Tagen vorbereitet war. Das Vorgehen wurde eingcleitei durch arabische Reiter, die unter den dunklen Uniformen der Türken durch ihre weißen Mäntel hervoickiachcn. Diese Reiter warfen sich mit großer Wucht gegen die italienischen Linien, wurden aber durch Gewchrsalvcn der Italiener ausgchalicn und mit Verlusten ziirückgcirieben. Zur selben Zeit griff türkische reguläre Infanterie, gedeckt durch Mauern und Gärten, aus den anderen Seiten an und ver suchte. die Italiener durch heftiges, aber nicht sehr wirk- swmes Feuer zurückzuirciben. Während dieses Kampfes Köln. telegraphiert: Die Meldung, die Konsuln hätten In einer Bekanntmachung die Neutralität der Mächte ange- raien, dürste woist richtig sein, jedenfalls würde dies durch aus den Grundsätzen entsprechen, die man in Berlin »nd mcstst auch in den anderen Hauptstädten den chinesischen Wirren gegenüber einnimmi. » Haag. Nus Anlaß der Revolution in China wird der Kreuzer „Holland" der niedcrländisch.indischcn Flotte z»m Schutze der holländischen Interessen nach Schanghai gehen. England und die marokkanische Frage. London. sPriv.-TelI Tic „Times" schreiben über die dcuisch-sranzösiichcn Verhandlungen: „Alle Sig nalarm ächte der Algcciraöakte, wir hoffen es und rechnest bestimmt darauf, werden mit Freuden irden Vertrag genehmigen, -er die marokkanische Frage auS dem internationalen Gesichtskreis auöschaltei, ohne die Inter essen dieser Mächte zu schädigen. Ties wird sicherlich die Haltung der englischen Regierung sein, obwohl unsere kommerziellen Interessen in Marokko die der anderen Machte bedeutend llbcrwicgen und trotzdem wir viel wich. verll». (Priv.-Tel.) Die Lütticher Kettung »La Meuse" giksi die AenßeLungen, die der Kaiser ln »acheü zu der belgischen Mission getan hat, tn einer Form wieder, oie der „Lagt. Runöich." al« richtig bezeichn« wird. Da» nach hat der Kaiser zu dem Gouverneur»»« Lütttch geäußert: »Tie haben unn-tig« Besorgnisse gehegt" und z» dem Generalleutnant Heimvnrger aus dessen Bemerk, »ng, daß man trotz der drohenden Gituation tn Belgien Vertrauen ln Deutschland gesetzt habe: „Sie baden wohl daran getan, in Deutschland Vertrauen zu setzen." Dar- siellungen, die dein Kaiser anderweitige Neußerungen in den Mund gelegt haben, sind, wie die „Tägl. Rundsch." hört, erfunden. . Berlin. iPriv.-Tel.) Die Abteilung München der Deutschen Kolonial-Gesellschaft hat beim Ausschuß der Gesellschaft in Berlin gegen da- Verhalten des ReichStagsabgeordneten Dr. Paasche tn seinem Interview mit dem Vertreter de- „Mattn" im Hinblick auf die Stellung Paasches als stellvertretender Präsident -er Kölonial-Gesellschast Einspruch erhoben. TnphnüLaztlle» tm Ruhrwasser. Esse« a. d. Ruhr. In den von den Wasserwerke« an der unteren Ruhr versehenen Städten und Ortschaften herrscht seit einiger Zeit der Typhus. In Essen sind Im 1 Septe»n.ber 88. tm Oktober lü Fälle vorgrkommen, von bene» !» tödlich verlausen sind. Aus Borbeck werden täglich j an 20 Fälle von Neuerkrankungen gemeldet. Die Gesamt- ^ zahl der Erkrankten betrügt dort ISO, von denen 12 ge storben siicd. In Bottrop gab eS ISO Erkrankungen und 8 Tote, tn Gladbeck 123 Erkrankungen, t» Oberhausen 80, in Mühlheim an der Ruhr seit dem 1. Juli 178 in Ham born 2iS Erkrankungen und seit August 22 Todesfälle, tu Duisburg 143 Erkrankungen, wovon 11 tödlich verliefen. Die Gesamtzahl der bisher sestgestellien Erkrankungen be trügt etwa 1200. Durchgängig verliefen die Erkrankungen günstig, denn die Anzahl der Todesfälle ist durchschnittlich gering. Da seit einigen Tagen Tnphusbazillen im Ruhrwasser nachgewiesen werden, warnen die Be hörden überall vor dein Gebrauche ungekochten WasserS. Diebstahl auö einer Goldbarrcnsendnug. Bern. iPriv.-Tel.) Aus einer großen Goldbarren send n n g von London an die Schweizerische Nationalbank in Bern sind unterwegs Goldbarren tm Werte von über 130 000 Francs gestohlen worden, indem eine Kiste vollständig auSgcräumt und mit Blcibarren wieder gefüllt wurde. Tie Sendung war versichert. Sie bestand insge samt aus 8 Kisten mit Goldbarren im Werte von über 1 Million Francs. Wien. sPriv.-Tel.) Der „Reichspvst" telegraphiert uian auS Sofia: Ter Sohn des Fürsten Alexander von B a t t e n b e r g, ein Vorgänger des Königs von Bul» garten, wird des Komplottes gegen den König beschul- digt, weil er sich angeblich in ausfälliger Weise mit Offi zieren und Beainten in Verbindung gesetzt hat. Es wird ein besonderer Ucberwachungödicnst eingerichtet. Prag. Der gestrige im Bezirk Semil auSgebrocheue A u S st a n d der Textilarbeiter hat sich auf die Be triebe in Kostalov. Liebstadtl, Iaromcr und den Bezirk Horik ausgedehnt. In Königinhof ist gestern ein Automobil von Ausständigen überfallen und die Telephonlettung unter brochen worden. BudwciS. (Priv.-Trl.) Vor dem Budweiser KreiS- gertcht har heute ein aussehenerregender Prozeß be gonnen. Nicht weniger als 30 angesehene Deutsche, darunter der Ortsvorsteher und die Lehrerschaft der deut schen Orte Böhmiich-Bernschlag und Heumoth» sind a n - geklagt, eine Agitationsversammlung deö Tschc chisier » ngs Vereins für den Böhmerwall» tn Bernschlag gestört zu haben. Die Anklage lautet auf Verbrechen der Erpressung und der öffentlichen Gewalt tätigkeit und ans Vergehen des Auflaufes usw. Dagegen ist keiner von den Tschechen, die Deutsche mißhandelt hatten, angcklagt worden. Ehristiania. (Prtv.-Tel.) Andrew Carnegie hat 120 000 Dollars zu einem Heldenfonds für Nor wegen gestiftet. Petersburg. (Prtv.-Tel.) DaS Abschiedsgesuch des Leiters der politischen Polizei Kurlow wurde vom Zaren angenommen. sNachto eiwa eingehende Depeschen siehe Seite 4.) lüranlfur» a. M. «Schluß abends.» Kreon 192.25. Dis'onto 185,—. Dresdner Ban. 154,!>0. Slaalsbahn 154,37. Lombarden 19.62. Laurahutte —. Ung. Gold —. Ponugiejen —. Tilrcen.o!« —. Ruhig. Pari«. <3 Uhr nachm.» Reine »4,62>> Aa.iener 100.85. Ponugielen «6,80. Spanier 91.7»». TUrlen «umfic. Anleihe» «8.—. TÜr emole ISS.—. Siaaisbahn —. Lombarden —. Onomanbain 670.—. Fest. Pari«. Produaenmanl. Menen per Okwber 25,20, per Januar- April 2<>.1H ruhg. — Riibö ver ONoder 74,—» per Unärz-Juni 71.37, ruhig. — «Splrnus per OUoder 71.25. per Mal-August 69.75. ruhig. Oriilicl;:; u»a ZZcbürcße;. — Ter bayerische Gesandte Gras v. MontgekaS ist vom Urlaub zurückgckehrt und hat die Leitung der Ge- sandtschast wieder übernommen. — Ernennungen und Versetzungen im Sffeatliche« Dienste: Vom 1. November sind Lbcrlandesgerichisrat Dr. Vogel zum Senaispräsidenten beim Oberlai,oesgericht, Landgcrichtsrat Tr. Tobias in Dresden zum Rate beim OberlandcSgcricht, Landgerichtsrcrt Vieh weg in Leipzig zum Anttögertchtsrat beim Amtsgericht Leipzig. Amts richter Dr. Sohin in Leipzig und GerichtSasscssor Dr. Zilling tn Leipzig zu Landrichtern beim Landgericht Leipzig, sowie Gerichtsassessvr Siegel in Roßwcin zum Amtsrichter beim Amtsgericht Lauenstein ernannt und Landgcrichtsrat Zimmer mann in Leipzig an das Landgericht Dresden, AmtSgcrichtsrat Dr. Haubold in Treuen an das Amtsgericht Cbcrsbach und Amtsgerichts- . at Dr. Wiedcmann in Laucnstetn an das Amtsgericht Treuen verseht worden. -- Ten Oberlehrern in Dresden Bayer, Käufer und Richter ist anläßlich Ihres Uebertritteö in den Ruhe stand das Verdienstkreuz und dem Postsekretär a. D. Schachtzabel in.Köhschenbrodc» das Albrechtskreuz ver liehen worden. — Den in den Ruhestand versetzten Beamten der Staatsei'enbahnvcrwaltung Obervahnhossvorstehern 2. Gr. 0 ofmann tn Nossen, Noa in Roßmetn und Spanier tn Oederan ist das Ritterkreuz 2. Kl. dcS AlbrcmtSordenS, Bahnhossvorsteher Kirsten tn ZöLNH, Eisenbahnsekretär Vogel in Dresden und Kassenvorsteher Schmidt tn Niedersedlitz das Verdienstkreuz, StattvnSverwaltern tzeinker in Steinbach bei IöHstadt und Weber in Göritzhain, Bodenmeßstern Höntck tn Warns dorf und Zänker s« Gera sReuß), sowie den Obcrschaffnern Hein riet tn Leipzig >unL Wolf in Löbau daS Albrechtskreuz, Fettermann 1. Klasse Völliger in Dresden, Feuermann 2. Kl. Spar sch uh in Mtenbnrg, Pförtnern Kuhn in Niederwiesa und Scharf in Plauen, Weichenwärtern 2. Kl. Becker tn NarSdorf, Reinhardt tn Cossebaude und Sachse in Klotzsche, sowie Bahnwärtern Mittag in Brockwitz. Roscher in Sporbttz, Schneider in Laucha und Zschaucr in Rahrbach das Ehrenkreuz verliehen worden. — Dem ZIegcleiarbeiter Eckert aus Neustadt-Karge bei Posen und dem Elsenhoblcr Hacker auS Unter-Zwota hat die KreiShauptmannschaft Chemnitz für die Errettung
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