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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.01.1915
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-01-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19150115014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915011501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915011501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-01
- Tag1915-01-15
- Monat1915-01
- Jahr1915
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.01.1915
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«4 Bewundernd iah Ehrisitne zu ihm auf. und diele Bewunderung tat ihm wohl. Er harte sich in seinem Sessel zurückgelehnt und ein Bein itSer da» andere geschlagen. Das »erhängte Licht traf gerade sein hager gewordene» Gesicht, in dem das fast viereckige .ginn io brutal wirkte, während die zufammengepreßlen Lippen beinahe ganz verichwandcn. Sv iah ihn Lisa, als sie ahnungslos da» Zimmer betrat. Sogleich fühlte sie. das, irgend etwas in der Luft lag, denn Ehriitines Äugen wichen scheu zur Seite, nachdem dteielben sie flüchtig mit einem triumphierenden Blick gestreift halten. Dennoch blieb Lisa vollkommen gelassen. »Habt Zhr »och etwas Kaffee für mich? Äh. Du hast bereits abräumen lassen, dann ..." Doch Ehrisiine war bereits an der Tür und klingelte. «Aassee für die gnädige Frau!" befallt sie dem eintretenden Dienstmädchen. Währenddessen hatte Erich unablässig mit den Knöcheln der gekrümmten Ringer auf die Tischplatte getrommelt. Lisa sah unwillkürlich auf die einst von lhr so bewunderten Hände Erichs. Dieselben halten etwas von ihrer schönen Form eingevüßt. sic waren magerer geworden, und die Ädern traten dick hervor, vielleicht kam das auch nur von der Änspannnng. Es herrschte tiefes Schweigen im Zimmer, bis das Mädchen mit dem Kaffee erichicn. den sie vor Lisa niederietzte. Diese dankte sreundlich und trank dann mit sichtlichem Beilagen. Ebrii'tine hatte sich wieder liingeieht und nach ihrer Handarbeit gegriffen, gespannt harrte sie der Dinge, die nun kommen würden. .Mach dem Vorgang. dessen Zeugin Du soeben zum Teil gewesen bist, wirst Du Dir wohl selber sagen tonnen, dag das nicht so weltergehen kann." ging der Landgerichlsral den» auch kurz aus sein Ziel loS. Betroffen nellte Lisa die Tasse zuruck und sah fragend von ihrem Manne zu Ehriüine hinüber. Die strickte eifrig. ..Ich verliehe Dach nichi." sagte Li'a erstaunt. Sie verstand im Augenblick wirklich nicht, was Erich meinte. Der aber erwiderte ichross: ..Stell' Dich nicht so unwissend und unschuldig! DaS Kind wird unter Deiner Erziehung in Grund und Boden verdorben, und kurz und gui. ich verlange, das; der Zunge von heule an nicht mehr als Dein ausschlichliches Eigentum "eteachtet ivr>d. Du und die Wärterin. Zhr übt beide keinen guten Einfluß aus manschen ans. Die Person wird entlassen, »nd das Kind wird bis aus weiteres be, Elirisnne schlafen, die sich auch seiner sonstigen Er ziehnng anncllmev wird, soweit ich nicht dazu imstande bin, cs selbst zu tun . . Zm erüen Mo»'.?»' vermochte Lisa überhaupt nicht zu denken: sie war wie beraub. Das »,nd wollte man ihr nehmen, das Letzte, was man ihr überhaupt noch gelassen /" Das war ia zniu Lachen! Und sie lachte wirklich grell aus. wenn auct, mit 'küneewe'ßen Liooe». >,>orttctz»»g folg«.» Am toten Flutz. 'Snzze aus dein Buren Aufstand. Bon N. Friedrt ch. Mau konnte noch heute deuilich erkennen, das, in dein jetzt verlassenen Fluß octi ehemals nach Gold oder Diamanten gesucht worden war. Es fanden sich i.ollenai tigc, kalboeriallene 'Sänge »nd Löcher in dem steinigen Grund, die jetzt durch rnedeibiockeluüen Felsichiiii gefüllt waren, zwilchen dem sich allerlei kurzes, struppiges Gras augesiedeli haue. Was ivnii hier lebte und webte, mar nickt' wichtig und interessant zu nennen. Der ganze Fleck. io weit das Äuge reichte. wa> ode und gehörte sicherlich zu den veriiachlä'sigiieii Plätzen im el>emaltg unabliängi gen Burenland. Feü iiaud nur. dag niemand Luit getragen, sich hier anznsiedet». und kaum aiL'.-blilh erschien es. daü es eine Zeit gegeben, ivv liier wimmelndes Leben ge »eil'chk Hane. Zedentalls war es Zahizeüme her. dag nahe -cm Fluß. der Schätze an Gold und tSenei» barg, eine ZeUnadl sich erhoben hatte und auch liier dos Da icttt mit 'einen Kampfe» und Eienden gebrandet hatte. Wenn man jetzt von den, Flecken sprach, iagie man »in ..der tote Fluß". Das Waller mväite immer dünn und flach gewesen sein, aber jetzt Halle es >cho» lange Stein und Sand völlig ansgeichlnckt und man mußte gni einen halben Taa retten, ehe man trinkbares Waiier fand. - H - Es war auch kaum anzunehmen. daß fe neu«» Leben hier erflehen würbe. Mrnfchengter hatte au-geplünbert, wa» dt« Erbe Jahrhunderte lang an Reich- tümern getragen, und nun suchte Menschengter ander»wo nach neuen Schützen: da- Land war groß und reich und glitzernde» Gut fand sich noch in Mengen. Wenn Wuwer nach Feierabend auf feiner Farm mit den Ngchbarn plau derte. die zu ein paar Pfeifen und einer Plouderstunde herübergetommen waren, pstegtr er gern da» ganze Land mit dem toten Fluß zu vergleichen. Seit dem verdammten Frieden, den man notgedrungen mit England hatte schließen müssen, wollte man sich nicht nutzlos bis zum letzten Mann opfern, lag cS ltber dem Land wie eine dunkle, schwere Wolke voll Kummer und Schwermut. Nicht al» hätte das Leben gestockt, als wäre Handel und Wandel erstorben gewesen, nur schien das Leben mit einem Mal lastender geworden zu sein, und Erfolg und Vorteil, den man errang, erwärmte nicht mehr die -Herzen. Darum verglich Wuwer das Land mit dem toten Fluß und die andern nickten ernst und bedeutungsvoll dazu. Dann aber kamen erst sacht geflüstert, dann lauter gesagt und endlich fast ge rufen mit hallender Stimme Mahnung und Aufrufe: «Erhebung! Freiheit! ITtr- abhängigkeit!" Niemand wußte eigentlich, woher. Aber der Nus lief von Farm zu Farm, erreichte die fernsten Siedlungen, sprang über Berg, eilte durch Wald und Einöde und nun erhob sich die Wolke, die ans allen gelastet, langsam, und dur h ihre Schleier zeigte sich etwas, das einem heiter lachenden Himmel glich. An dem Tag. an dem der Nns zu Wuwer kam. geschah das Seltsame, daß dieser ruhige Mann, der in seiner geleiteten Kraft einem jener Wikinger glich, die in Vorzeiten auf schwankem Schiss zur Eroberung von Neuland auSzogen, aller Besonnenheit bar seine geliebte Pfeife mit einem Nuck an die Decke warf, nicht anders, als habe er das schönste Geschenk empfangen, und mit dem jubelnden Nus: ..Endlich!" heransstürmtc zu Ehristia», der im Stall be.i dem kranken Braunen war. Mit fliegenden Worten teilte er ihm die Kunde mit, daß die alten Kämpfer, bei deren Namen jedem Buren das Herz höher schlug, sich erhoben hätten, um das Zoch Englands abzuschütteln »nd der Heimat die Freiheit zu erkämpfen. Es war immer -er Wunsch des Zungen gewesen, der nun lki Zähre alt ge- worden, einmal einen Krieg zu erleben. Leine Phantasie war gesättigt mit Bil dern au» dem langwierigen Feldzug, der endlich nach zahllosen Opfern der Hei mat die Knechtschaft gebracht hatte. Aber Wuwer hatte ihm unermüdlich cinge schärft, daß die Opfer doch nicht vergebens gewesen, denn sic hätten dos Volk zu iammengeschweißt, und die Stunde einer nenen Erhebung, wo sich das zeigen würde, käme doch einmal. Und nun war die Stunde da. Ehriftian empfand darüber dieselbe Freude wie der Vater. Seine Hände fuhren heftiger, als sic wohl sonst gewesen, über die Weiche des Braunen, uud seine Äugen blitzten. Und auch er sagte das gleiche Wort wie der Vater: „Endlich!" Es war natürlich klar, daß ihre Pflicht sie ins Feld rief. Als guter Wirt truf Wuwer alle Anordnungen in Wirtschaft und Hof, che er ins Feld ritt. Ab schied hatten beide. Vater und Sohn, nicht zu nehmen, die Mutter war tot. Und die Farm mußten sie beim alten Middelkerkc in guter Hand. Zetzl auch crit wußten sie. daß sie eigentlich nur für die Heimat gelebt hatten. Abends brachen sie aus. Statt -es kranken Braune», den er gewöhnlich ritt, wählte Ehriftian eine» Schimmel. Wuwer selbst saß auf dem FnchS. Der rote Fluß lag ungefähr zehn Meile» ab von Wuwers Farm, und an ikm sollten sich ans Befehl von Oberst Maritz die Wehrfähigen, des Umkreises treffen. Es war ein dunkles, nnbestimmics Gerücht hcraufgcdrungen, daß die Eng läitdcr alle Vorkehrungen getroffen hätten, um den Aufstand zu unterdrücken, und im Anzug mären mit in aller Eile zutammengerafstcn Truppen. Zlincn hieß cs also auswcichen oder mit gleicher Mach» begegnen. Die Nacht war lau. von einem kühlenden Winde durchfahren, und der Nitt duich daS schweigende Land ward durch die beiden mit keinem Laut gestört. Nur das Trab. Trab der Pferde hallte auf. wo der Boden steinig nun. Eine weite Ebene, fernhin wie eine dunkle Mauer, kantig, schroff, ein Hügelzug. der in -er Dunkelheit riesenhafte Ausdehnung gewann. Scheinbar war er ohne Grenzen. Er verfloß mit ihnen in die Nacht. Aber die WuwerS kannten ihn genau. Sic mußten, daß er durch Schluchten nnd Nisse vielfach geteilt wurde und daß hinter ihm der tote Fluß tag. Sic — Mr LiiZ.6 NZ.it clerx iDNFfsrssenken. VODdSDeitiTDicheDi tuD deix <äeD ^oDr'kQS.ä.is ^sDaTQD dechiDtDtk, lISSOlxSttlichl. Die deksDiDt DUoksiotFtsiOseiF IDDSlSSDIDlLSSichTTIFchSIX VTD^iTDchSIX cleix chev^olxiFtSix ^Dtvlch cliSSSD VeDStIXS tSi.1kTTIZ.ch. HÄ ven Siez Lüsten errangen Tose!».'»- Cßocol.-Hering. LLäsNLVLSQ, solid, beguein u. prall., X Mk. Otto Omctikli,! Lromveterstr. Iö. Eentr Theat. Passage ! UMsg lieii 18. beginnt mein Inventur - üurverksuk a»» rrortt nt« dtttts« »t»«n. OU8lÄV Kom§ jotiann 51r 2 Slb 11. bi» IV. Januar »00 - «r - Briefe. Fürs Feld l Stilik 3 St. Fettbüchsen, G. . . 15-., 83-. > Butterbüchten, ^ . .311,, 75 „ ! Seifenbüchsen . . .20,, 45,, Sal,büchten. . . . S„ 10» Kohlen f.Oeschen, Kart.45 „ 1,20 Hartspiritus lDiamant), Büchse 40.. 1.10 Fcldflaschen.LOOzr.St. 30 „ 75- L. Mßmsvli, 8tr»»»v »0. Fermprccher 11210. Wiederverkciufer Rabatt.
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