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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.05.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-05-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130508013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913050801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913050801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-05
- Tag1913-05-08
- Monat1913-05
- Jahr1913
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.05.1913
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»a. aber feine Pferde. Jnsolgeüeffen dürften die Reser visten des ist. und in. Korps, dir an der «Grenze stehen, in ücn nächsten Wochen entlassen werden. Die Not in Albanien. Mufti Bei, der Vorsitzende Stellvertreter der vor läufigen a > t> a n i i ch e n :>i e g i c r n n g in W alon a, er klärte einem Mitarbeiter des römischen „Messaggero", »»an eriom te n n g e d » l d i g die noch völlig unbelannte» Ent scheidungen Europas, uiu an die Beseitigung -es i ii >i e r e n W j r r in a , r s 11 » d E I c n d s schreite n z» kcnineu. Man seüe vertrauensvoll den Avgrenznngs« und Oiganiiaiionsplänen der Machte entaeaen: aber Eile k » e N o i. weit die Grieche» und werden svrtdaneruü der «i s v a n i i ch e n Be v ö l k r r u n g z n s e tz c n nnd ihr eine ues Knleieiiengebiet gewalliam ansdehnen. auch Metze seien ueiüt'e» Musil Bei beton,e die unbedingte No« -Wendigkeit. -je Kniel Dasienv in der Bucht von Wg ^vna Albanien einziiverleibe». Oestcrrcichischc Beseruisten-Enilassiiugen. Wie die wiener ,.N ,V> P> " meldet, soll die Entlastung der ilteicrnisien in den > ii d ö st 11 cki e n Foris inner Naiv einer Ltz v ch e e > sol g e ». Telegraphisch wird weiter gemeldet: Der Streit «wischen Bulgarien und Serbien Pererstnirg iPriv Tel.« Die t> u l g a r i s ch e sowie Ate i e r t> i s ch e Regie einig i>al'eu offiziell die ru i s i s ch e :lt cgier » ng in Kcnnnii» gefetzt, daß sie sich in ihren Bei,stillen dem Schiedsspruch :>! u ß l a n ö s unier- »verscn. Pari«. I» »hr nachmittag».! » /ll Rente Kd,in. Fiatiencr so,78. Portugiesen NN,78. Lpanter NN.78. t k. Türken untst^ 8»M. Türkenlose lS7,8N. Lombarde» l-1«. Ottomanbant Wä Sehr fest. Pari».' lPrvduitciimartt.I Weizen per Mai 2»,7», per SeptemberDezember 2«,,7V, niatt. — Rüliöl p«r Mat 7t.2.'>. per September Dezember 72. ruhig. — Spiritus per Mai M,7:>, per September-Dezember «2,78, ruhig. L,«do». iMiillermarkt! «»»ländlicher Weizen trüge. !i niedriger, Englischer Weizen fest. Amerikanischer Mai« ruhig. 8 >l niedriger. Donauer Mai» kein Angebot. Amerikanische» Mehl ruhig, aber stetig. Englische» Mehl ruhig, aber stetig, Gerste trage. Hafer schwach. Sertliches und Sächsisches. Drahtmeldungen oom , . Mai. Das Kaiscrpreis - Wcttsingcu. I t>cvgi. auai den Bevian unier „Knnil und Wissen schau".! Franks«,« a M. '.'lls zweiter Berein irai der dt ö i n e r M ä u u e r a e i a n g o e r e i u in dis Schranken mit seinen L7! P,ira,iedein nnrei Pros, Kv'epl, Dchwartz und inil seinem Praiidenien V v. Otliegi anen in >eineii Beilicn. der die .Kaiuikectc trug. Der Berein wurde mit vaildekiaticheil begingt. Seine oorziialiche Wiedergabe des Preischors sowohl, wie seine Walillieder „Beikero Niorgenlied" und ..Ei» :üiillierli'ed" oou Zöllner iaudeu stürmischen Bciiail. Page» brachten daraus aus einem wissen die Preisfette zur Kaiierloge. vier s,allen sich auch der Prinz, und die Priu zeisin Friedrich Kar! von Hessen eingeiundeii. Frankfurt a. M Der K a i s e r »erlieg um ä Uhr die Feitliaüe und begab sich nach Wiesbaden zurück. Der e'> > o si ä e r z o g und die e> r o st li e r ! vgi n v o n H e s j e u wolniien auch dem heuiigen Weirsireiie bei. S« tz» T- sr r» s Dar Dask des deutsche» Kronprinzen Berlin. Pas 'Hosmarichaiiaiui des .Ü r v u p r i u z e n i^eioiieiillichi im ..Beictisauz." eine 'Bekaiiunuachuiig. in der es beim: ..Dem >iro»uriiiien üud zu seinem Ni. "iebuits- lage aus allen Peilen der Beuolkeruug des Deutschen Beichee- >">b darüber biuaus loieöer io augerordeut- . > ch z, a i> > rei ch e l ii et io ii n s a> e .ugegange», da» es ihm uuiiu>iiich iü, jeden eiineiueu ',u heauiivorteu. Der >>ioiitirluz tasil datier allen denen, die seiner so ireiuidlich gedachten, aus diesem Wege snr die eriviesene Ansmertsam lei: beüens danken." Beichc Ltisluiigru. Berlin. lPriv. Tel.i :>> udol i B! diie hat anläglich leines 7n. viebniksiages grobe 2 ch e n k u n g e n nn Be nage nun i» e ii r o l -s i 'M i I I i v n e n g r k gemacht. Der 'Berliner Magürnit liat ihm ieiuc ('Glückwünsche durch ein Dchieil'en zum Ausdruck gehrachl. Der rvkagiilrat ge denk! darin mit hesoudercm Danke einer Du innig, die Herr Psosie ovr t>n.',em siir erivcrh-sunsalüge Personen vor gerückten Aliers in i''rosnBerlrii gemacht har. Herr Mosse bat ein Kapital von i PiiUion Marl zur Errichtung einer Dnstuug benimmt, das in Betragen von äM und >Ml! Mark an die vedachken Perionei: alljübrlich verteilt werden soll. Die Bcrwalning der Driining in dem Berliner Magistrat übertragen und einem Kuratorium, an dem der Dtifter und winc iKattin beieiligt und. unterstellt. Der Magistrat will den Boincu des Dinkers einer der kstnslig neu zu be nennenden Dtrasten beilegen. Die Brsnchsrcilc des bäurischen Pi in i-tlicgenten-Paares. Karlsruhe. Priu; Negern nnd Prinzessin Ludwig von 'Bauern sind heute nachmittag um 2 Uhr >ä Min. noch (< dcnt o b e n abgeresst. Kur Berabschiednng liailen stcii an» dein BaUnho'e der inrostherzog und die l'Udst- lieriogin. ioivie Prin» nnd Prinzessin Btar von Baden Lingeinnden. Berurieiliiiig eines Loiterieschwindlers. Frankfurt a M. lPriv. Teig Der Loltcriekollcktenr »D ü> a s e > . der es durch unlautere Manipulationen ver stand, bei verschiedenen Priiwitonerien die Haupt- a e io s n n e ,n die eigene Taube zu stecken, wurde von der l. Diraikammer des Landgerichts zu H a h r e n >'> esüng - « i s und bi«", Bliz "ieldstrgsc verurteilt. Die Umiriche kwr portugiesischen Bopolisien, Lissabon. Die .steiiuiia ..Psiindo" schreibt: Zlona- ! > st i s ch e B e r s ch iv o r e r sammeln sich in der v i » z «') a l i c i e » . aber sie deiiten nicht an eine» Ein'ali. Die Begieriing lenin ihre Plane und ist aus nicht beunruhigt. P r o neuen durch- Baihenow >Priv. Tel.« Der am 12. Miir.z durch 2 e l b >l in o i 0 geendete 'B a n k d i r e k t v r stk o e d e l liat den n> a i ii e n o »v e r 'B a n I v e r e i n iE. Ci. >». v. H.i in- ivlge zu grober .Kreditgewährung nnd falscher Speku lationen derartig geschädigt, öast die Dividende, die bis her Prozent betrug, nn ein Kain a u s fa l l l. sminkmiinde 'Bon 'Benvandten des >>erichivnndenen 'vrgeiineiiiels T > o m c l ist an den Magistrat . u I! iedom die '.st'achrlchi gelangt, das; Trömel in die sran- ., o i i s ch e Fremdenlegion in Algier eingctreten ici und sich ans iüiii Kahre oerpilichiet habe. Wie er dazu ge- lonimen ici. tonne er niclir angeben. »vranksun a. M lPriv. Tel.» ciestern alievd ivnrdc -hier der frühere Bezirtsosüzier M a > vr a. D. C> ras von -H e r v h c r g verhauet, der aus 'Brasilien stammt und in den letzten Kahren riesige Dummen nntcrichlagcn hat. Heute früh iollten die Dachen versteigert werden, die bei ihm gcpiande! worden waren Ans verlöteten Manöuer- kisten stieg ein penetranter cicrnch empor, als man sie öfs- neie. fand man in ihnen die nerivesten Kadaver mehrerer Hunde, der Lichlingshniidc des Cirasen. Paris Die >'< > ii v p e der raditale n Lins c n. deren Kuihrer Eailiaur ist. l,at beschlossen, seine Dele gierten zur Berner K onsere n z zu schicken, ahcr ihren Mitgliedern die Teilnahme ireizuitellcn. die dann ge gebcnciisalls die in den Bereinigungen der Lchicdszcrichts- grnppc erteilten stsatichliige befolgen solllcn. Hamburger Warenbörse, am 7. Mai. iMilgcteilt von Lichen berg L Lo., Haiiiburg i Kassec. Dchlusi (l Uhr abend»: Mal 57^« viuli öS, Deptember ön, Dezember Ö7-K, ruhig. Kucter. Schlug ö,SV Uhr abends: Mai v,7n. August v.vo, Oktober N,87'.., Oktober Dezember 9,87'.., stetig. Kupfer. 2,9Ö Uhr: Mai lkch September XboL. Dezember 1-iI, behauptet. Frankfurt «. M. Schlnst abend» ! Credit IS7:>. Dresdner Bank lSl!--. Siaattbahn 107-^. Lombarden 27)s. iZcsi. — Die Krankheit Dr. Königl. Hoheit deck Krön Prinzen hat sich derartig gebessert, das, der Patient gestern das Bett verlassen konnte und heute den ersten Lpaziergang unternehmen dürfte. Tie Krankheit bestand in einer Mandelentzündung. — Der ordentliche Professor für K-arbenchcniie und Direktor des Laboratoriums für Karbenchernie und Kär bereitechnik an der Technische» Hochschule zu Dresden, Dr Hans Buchercr, ist als Leiter des wissenschaftlichen Laboratoriums der ,>irma Lchering, Aktiengesellschaft in Berlin, berufe» worden. — ,'iur shragc der Palibengänge erhalten wir folgende Bnschrist: „Wenn daraus hingewicsen wird, das, die Liste die gegen die am Beubai, der Lbweiiapotheke gepiauteu Laiibeiigängc zur Unterzeichnung seil einiger Beit öfsent lich »iisgclegl ist. bisher nur verholtnismastig wenige llnrerichristen gefunden habe, io läst» sich meines Erachtens daraus nicht ichlieste», das, nichl die überwiegende Mehr heil der Einwohnerschaft Dresdens gegen die Üanheugäiige wäre. Kch meinerseiis habe die Liste nur deshalb nicht unterzeichnet, wert ich mich mit der Art der Begründung nicht allenthalben einverstanden erklären konnte, zu», Bei spiel nicht wustte, ob der Bat in der dort bezeichnet»'» Bich- liilig tatsächlich mit größter Härie vorgeht. Kch halte aller die Laubengänge für vollkommen verfehlt, nnd wünsche als Dresdner, der seine ichönc Hcimaistaüt sehr lieb hat. iehn- ichsl, daß diese Gesahr von iinierer Diaöl abgeivcnüet wer den möge. Als wesentlicher eirund für die Anlegung der Lauvengänge hleilit schließlich mir übrig der Bweck der Er haltung der „Cieschlosienheil" des Allmarkts, also ein rein ästhenicher Eirund, und es wird hehauptct, öieicr eirund ei io ivlchiig. daß Sie eintreteiiöc Behinderung des Bcr kehrs, die übrigens in sehr ausecliibarer Weise als gering ügig bezeichnet wird, demgegenüber nicht den Ausschlag geben könne. Kch will hier nicht erörtern, ob die Lailben- gänge mit ihrer im Berhalniis zur Ausdehnung des Alt markts nicht großen 'Breite de» eiesamteindruck der eie schloiienheit des Plastes in nennenswertem Umfange sör dern konnten, denn ick» meine, daß mit den Laubengäugen überliaupl die K v r d e r u n g e n d e r A c st l> e t i k im Lichte einer » m s a s s e ii 0 e ii Beurteilung nicht ersüllt, ondem v e r l e st t werden. Aesilietisch kann nicht gesagt werden, daß die eieichlvssenlieil eines Plastes immer schon ei, ebensowenig wie, daß die Enge einer Llraße immer chön sei. Es fragt sich vielmehr, i» welche iniabänoerliche» jiisamiirenhänge der Plast, die Dtraße gestellt ist, und ob das zu schassende Werk mit diesen Biisammenliünaeu im Eint lang steht, ob es sich mindestens zu ihnen nicht i» einem ausfälligen Mistverliültiiijie bestndel. Ties zu beachten, ist i»e Korderung der A e st l> e l i k, nicht nur irgendwelcher anderer Bücksiclire». Die möge-hi! durchgreifende Aufrecht- iHaltung der eie'chlvssenlieit des 2llunaekts iviirde nament- ich gerechtfertigt sein, wenn das Wesen dieses Plastes das des beschaulichen Bcrivcilens wäre, wen» es zum Beispiel haupliächlich in dem vorwiegend stillen Wirken der „Kränzelmeiber" bestände. Nun ist cs aber im Gcgensaste hierzu eine unabänderliche, jederzeit auffällige Tatsache, daß der Altmarkt in hohem Grade ein Berkehrsplast ist. daß gerade über ihn und namentlich an der hier frag lichen Ecke wahre Dtröme des Berkehrs fließe». Es ist eine Korderung der A c st h e l i k, daß diese Dtröme ge nügenden Baum znm Abstiegen finden, und diese Forde rung wird an der hier fraglichen Ecke für das Auge nur erfüllt durch einen genügend breiten Ltraßeneingang. Tie A e st k> c l i k fordert, daß der Eingang der Wilsdruffer Dtraße annähernd esienio breit sei, wie der der König- Kohanu Lnaßr. denn beide Ltraßen liegen im selben Buge, und ein starker Berkehrsstrom bewegt sich geradlinig in dieser Bicbiung. Es ist ein ästhetischer Mangel, daß ein breiter Mcnichenstrom ohne ersichtlichen Grund ge zwungen wird, plostlich in einem Hguie zu verschwinden, cs ist seiner ein äskbctiichcr Mangel, daß Gespanne nnd Automobile sich an den Hausmniiein reiben mühen, cs ist schließlich ein schwerer ästhetischer Fehler, daß eine vor aller Augen liegende, in ihrer Bweckbestimmniig gar nicht z» verheimlichende breite Bcrkehrsstraße gerade an der Dtclle, wo der Verkehr am stärksten ist, eine «trecke lang eiiigeichliiitt wird, um dann wieder die frühere Breite zu erreiche». Tie Einschnürung der Friedrichs,raste iu Berlin gerade um die belebteste Gegend Unter den Linden wird nicht nur als Berkchrsübelstand, sondern auch als ästhetischer Mangel empfunden. Die Aiisrechterhalliing der iseschlossenheik des Altmarkts gegenüber dem bezeichneten Andringen des Verkehrs, das a» der hier fraglichen Dtelle augenfällig die Offenheit fordert, ist etwas höchst Un natürliches nnd muß, weil diese Unnatürlichkeit ausfällig ist. häßlich wirken. Als der Plan der Laubengänge zuerst bekannt wurde, ries er allgemein den Eindruck einer Donderbarkeit hervor, und es war eine sernliegcndc Be gründung erforderlich, um mit einem mir übrigens kaum verständliche» Erfolge viele maßgebende Persönlichkeiten mühevoll von feiner vermeintlichen Richtigkeit zu über zeugen. Das gibt lehr zu denken, denn ans dem Gebiete der Aesthetik kommt dem Gefüblc eine besonders große Bedeutung zu, insbesondere weil das Gefühl »natürlich das mit Vorstellungskraft und Lchönheitssinn begabte» vielfach bester imstande ist, alle wcientlichcn Umstände, wenn auch teilweise unbewußt, bei seinen Geiällensnrleileii zu ver werten, als ei» »och io sehr grübelnder und außerdem viel leicht auch »och sachgemäß geschulter Verstand. Auch tn Fntunsl würde die Einschnürung der natürlichen Bertehrs- straße ans jeden »nbesangenen Beschauer svsort den Ein druck des Unpassenden »nd, angesichts der Bcnhcit der An lage. des Wunderlichen machen: dieser Eindruck iviirde aber dann nicht dadurch aingehoben werden können, daß irgend ein zwingender Grund für die Einschnürung ersichtlich wäre, denn gn eine Notwendigkeit der Erhaltung der Ge- schlostevheit des Allmartls würde ossenbar von sich ans kein Beichaner denken. Fch b>n alio der Ansicht, daß mit dem Lauhciigangprojeltc die Gnindsätzc der Aestlietik un richtig. weil einseitig, angewendct worden sind, und daß mit diciem Projekt- zum Lchadcn der Ltadt einem Phan tome nnchgejagt wird. Dr. —e." - Die Bollcndnng des Ktalicnischcn Dörfchens gab seinem Erbauer. Ltadtbainai Professor Erlmcin, und Frau Erlwein Gelegenheit, den großen Kreis ihrer Be kannten in den wundervoll geeigneten Bäumen als Gäste hei sich z» ichen. Der künstlerische Rahmen, in den, sich das vornehm gesellschaftliche Bild in wohltuender Ungezwun genheit entrollte, ist bereits im gestrigen Morgcnbtatt ein gehend gewürdigt worden. Es erübrigt sich nur noch, zu sagen, daß Dresden durch dieses Ktalieniiche Dörfchen wieder um ein großstädtisches Lokal bereichert worden ist, das ieincr ganzen Anlage nach als Rendezvous der Dresdner Gesellschaft seine Feuerprobe gestern glänzend bestand. Kein Wort bezeichnet den Eharatter und wohl auch die Bestimmung des Lokals treffender, als „städtisches Bel vedere". Tie Aussicht, die man weg«'» des kalten MaUUfterls freilich durch die geschlossenen Fenster genießen muhte, ist wirtlich entzückend,- daß dieses neu erstanden« Italieni sche Dörfchen mit seinem Safe am Nachmittag, mit seine» Franziskanertunnel am Abend und mit seinem Mein» restaurant nach Dhcatcrschluß der Lammelplatz vieler wor den wirb, ist gewiß. Der liebenswürdige Gastgeber, Ltadt» baurat Erlwein. »nd seine Gattin hatten die Freude, gestern nachmittag im Bote» Empsangssalpn unter ihren etwa dreihnnde-.t «Kästen auch den Ltaatsmtnister Graten Bwtlium n. Eckstädt begrüben zu können, ferner Exzellenz Mehnert, Exzellenz Baron v. Knorrtng, Grasen Montgela». Geh. Bat v. Leidliv- Beim Kaffer an den kleinen Dischrn in den Lalvns »nd den andern intimen Räumen sah man, wie sie Busall und Knterrssengemrin- schast zusammcngesührt hatten. viele prominente Persönlichkeiten der königlichen und städtischen Behörden, der Künstler und Finanzwelt, so Oberbürgermeister Tr. Beutler. Polizeipräsident Köttig, Ministerialdirektor Lchrl- cher, Ltadtverordnetcn-Borsteher Kustizrat Ltöckel, Ge heimer Regierungsrat Stadler, Geh. Hvfrat Adolph, die Geheimen Hosrätc Treu, Prell nnd Kießling. Geh. Kom merzienrat Bienert. Hosrat Lensfcrt, die Professoren Stert. Glißinaiin, Wrba. die Bürgermeister Man und Lcupold. die Architekten Heinsins n. Manenburg. Rentier, Kunst maler Dorsch und Rüßler. Oberbürgermeister Dehne- Plaue». Generalkonsul v. Klempcrcr. Kommerzienrat Frieds-Münch"!,. Professor Brandes. Ltadtbaurat Fleck. Hosrat Hauet. Bankdirektvr Schiebler, Kustizrat Bondi, Oberregierungsra» Häbler niw. Tie beiden städtischen Kollegien waren vertreten durch die Stadlräte Küppe», Rcichardt. Treßler. Gandil, Borack. Krnmbiegel, Ptötner. Matthes. Schümichen und Beck und durch die Stadtver ordneten Kottc, Grützner, Merbip. Ulrich. Braune, Gaweh», Holst, Nippe, Peters, Hettner. Lehmann. Herbst, Niysche. Braun. Fischer, Buck. Bei jedem neuen Turch- 'chreitcn der Räume sah man sich neuen Persönlichkeiten gegenüber: da waren Bertrcter der Dresdner Korps in Evilteur und der studentischen 'Verbindungen der Kunst akademie. weiter bemerkte nmn Geh. Bnurat Schmidt, Direktor Meng, (Keheimrat Dülser. Direktor Nier, Konsul Pnlinst', Hauptmann Lchcfscr. Dramaturg Bimmcrmnuu, r. Arnhold. Besonders anziehend wurde das getcUschasi S tiche Bild durch die Anwesenheit vieler D a m e ii. deren flvtte Fi ühjahrstoilctten mit ihrer ebhaften Farbensrende dem Lenz Konkurrenz mach tcn. Grelle bulgarische Farven an Schals und. an der Hntdrapierung waren Trumps. In Atlas ind Seidendamast zumeist schimmerten die reich heiestten Nachmittagsi oben, die Reiher in allen Farben krönte». Der kleine Bolervhut mit Seiden- oder Sami- gcsteck hatte den großen Hut mit Bvseiigirlaiköcn oder mit lila, einmal geknüpften Plenreuieil nvch nicht verdrängt. Sehr geschmackvoll war eine Toilette ans schwarzer Dassel- siiissenjacke mit grüner Leide gegürtet und breitem, weißem Dpihenk,agen: die schlgnte Erscheinnng wurde durch einen hochragenden weißen Bcihersiulz am Hut nvch königlicher. Gegen >» Uhr leerte sich d,is Easö »nd man zog sich in den Franziskaiieriaat zurück, wo beim schäumenden Gerstensaft us der Heimat des Gastgebers die blgucn Kringel türki schen Tabaks zur hiintbcmaltcn Balkendecke emporstiegen, was die von vornherein schon ans einen froh-geselligen Ton gestimmte Ervssiiungsskier noch um einige «Krade er höhte. 'Bis gegen 7 Uhr durchschivirne bei dezenten Konzcrt- tlängen die Unterhaltung die eleganten Bäume. Tie Gast geber wurden nicht müde, von einem Tisch zum andern u wandern und ivomöglich mit jedem ihrer «Käste ein reuiidliches Wvrt zu wechseln. Beim Tisch der sozialdemo- latiiche» Stadtveiordnctensraktivn, z» dem sich noch Land« tagsabgevrdneter Fleißner gesellt harte, warf in seinem erzhasten Münchner Dialetk der Hausherr ebenso freund liche Worte ins Gespräch wie bei der Bunde der Künstler oder der Geheimräte. Mit Dank schieden die Gäste; sie nahmen neben der Erinnerung an zivci heitere Stunden den besten Eindruck vom neuen Hause mit heim: „bei Hclbigs" hat sich's nie so gemütlich gesessen wie gestern „bei ErUveins". Wetteraussichtcn für Pfingsten. Ter Umschwung des Wetters, welchen die letzten Tage nach einer Periode schöner, meist schon recht warmer Tage brachten, war da. durch bedingt, daß ein trästiges Tief sich den Weg nach Osten bahnte und dabei den dort lagernden Hochdruck nord wärts drängte. Kn der aus diese Weise entstandenen Luft- driickvertcilung ist bisher eine erhebliche Veränderung nicht eingctreten und daher ist es verständlich, daß auch das Wetter zunächst noch leine Neigung zeigt, sich in günstigem Linne zu ändern. Für keines der drei hohen Feste aber wird io schnsüchng schönes Wetter erwartet, wie ür das Pfingstfest- Die Psingstmochc ist für sehr viele ir einzige Zeit im Kahre, während welcher sic Ber- gnngiingsrciien nifteinehmen. Andere warten darauf, daß hiic» gerade diese Bcrguiignngsreiiendcn wirtschaftlichen Gewinn bringen. Unter diesen Umständen ist es ver- ändlich. wenn gerade jcvt die Frage eine brennende ist, wie sich das Wetter lünstig gestalten wird. Das Wetter der letzten Tage tun die Hvssnnng aus den Eintritk schöner Psiiigstseieriage sehr gedrückt. Tic Karten aber, welche die Luftdrnclvertcilnng über Europa und noch ein wenig darüber hinaus zur Darstellung bringen, zeigen gerade zurzeit eine Druckbewegiing. die ftir die Gestaltung des Psingsiwctlers voraussichilich von maßgebendem, »nd zwar günstigem Einflüsse sein wird. Neben einem Hoch im Nordosten zeigt sich ein solches im Südwcstcn. Der Einfluß des ersteren war bereits während der beiden letzten Tage nicht mehr allein bestimmend. Wäre dies der Fall gewesen, so hätte volle Aufheiterung bereits statt gesunden, die allerdings den Verlust der Vegetation zur Folge gehabt baden würde. Das südwestliche Hoch har Mitteldeutschland vor dem Eintritt von Frösten bewahrt, da ihm ausschließlich die Bewölkung zu verdanken ist, die eine starte Erdansstrahlitiig verhindert bat. Das südwest liche Hock, ist bestrebt, sich mit dem nordöstlichen Hoch zu vereinige». Tic Trennung dieser beiden Luftdruck-- zcntren ist gegenwärtig nur noch durch einzelne Teil« tiefe bewirkt. Diese Verbindung zu vollenden, dazu bedarf es -seit, denn sowohl das südöstliche wie auch das westliche Hanviticf sind so intensiv entwickelt, daß sie die gegenseitige Verbindung, welche die erwähnte» Teil- tiefe bilden, nur bei dem Andrängen kräftigen Druckes ansgeben werden. Die völlige Vereinigung der beiden Hochc während der letzten Tage tann als wahrscheinlich an- geiehen werden. Kst eine solche einmal dnrchgeführt. so ist schönes Wetter ftir Pfingsten gesichert. Die Temperatur wird mit der Ansheiterung tagsüber steigen, jedoch ist eine merkliche Abkühlung in der Nacht nvch immer wahrschein lich. Leichte örtliche Fröste werden aber voraussichtlich nur in den höchsten Gebirgslagen oustrcten. Soweit sich bis jetzt an der Hand der vorhandenen, ziemlich weitgehenden Unterlagen ein Schluß auf die künftige Wcttergcstaltunq ziehen läßt, kann gesagt werden, daß die Unsicherheit im Wette rverlanf noch so lange a „halten wird, bis die beiden Hochc sich vereinigt haben. Bei der jetzigen Art der Druckbewegung dürfte, dies etwa Freitag oder spätestens Sonnabend vor dem Feste geschehen sein. Bis dahin würde also zeitweise!! Niederschlag möglich und wahrscheinlich bleiben. Später hin beherrscht ein ausgedehntes Hochdruck« gebiet die Wetterlage, nach der alsdann bcstän« dig schönes Wetter bis nach den Feiertagen zu erwarten ist. Ob und in welchem Umfange die Fruchtig. kcitsmengen. welche während der letzten Tage dem Erd boden zugeführt worden sind, die Bildung lokaler Gewitter beeinflussen werden, hängt ganz von örtlichen Verhält nissen ab und entzieht sich daher der Beurteilung. Der An stieg der Temperatur tritt nicht plötzlich, sondern allmählich ein und darin liegt schon eine Gewähr dafür, daß ein bänsigeö Auftreten lokaler Gewitter nicht stattfinden wirb. Jedenfalls wird also auch in diesem Jahre das Pftngst. wcttcr hinter demjenigen früherer Jahre nicht zurückstehcn.
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