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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.08.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-08-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191608285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19160828
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19160828
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1916
- Monat1916-08
- Tag1916-08-28
- Monat1916-08
- Jahr1916
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.08.1916
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bedenklichen Niedergänge der Meffe keine Rede sein. Die gegenwärtige 8. Kriegsmeff« ist besser beschickt al« alle ihre Vorgängerinnen während der bisher verflossenen Kriegszeit. Mehr al» 2600 Firmen aller nur denkbaren Produktions zweige haben Musterlager aufaetan und die Zahl der inner- halb der 8 Tage dauernden Grobmesse erwarteten Ein käufer wird aus 80000 geschätzt. Das Geschäft lieb sich am testen Tage, soweit man die Lage übersehen konnte, recht zufriedenstellend an. Erstaunlich ist die in den Fabrikaten mtaaetretende Uebrrwinduna de« Mangel« an gewissen Rohstoffen durch Ersatzmaterialien der verschiedensten Art. Deutlich war daraus der Wille und Fähigkeit unserer In dustrie »um sieghaften Durchbalten zu erkennen. Die unver meidlich gewesenen Preiserhöhungen hielten sich in an gemessenen Grenzen und nüirden vom Handel ohne Be stürzung hingenommen. Die erstmalig unternommene NahrungSmittelmesse ist den Zettverhältnissen entsprechend vollkommen geglückt: sie wird zur dauernden Einrichtung werden und mit der Wiederkehr gröberer VerkehrSfreiheit mit dem Auslande sicher hohe Bedeutung gewinnen. Sie ist au» allen Teilen Deutschlands gut beschickt worden und die Firmen wurden mit Aufträgen überhäuft. Die Kleinmesse war ebenfalls lebhaft besucht. Für gute und ausreichende Ernährung der Mebfremden hat die Stadt Leipzig muster haft gesorgt. Neueste Nachrichten «nS Telegramme vom 27. August ISIS. Zur Kriegserklärung Italien- au Deutschland. tSiehe auch erste Bcilagenseite.) )( Berlin. Zu Italiens Kriegserklärung an Deutsch land sagt da« Bcrl. Tgbl-: Wir haben auf diese Kriegs erklärung gewartet ohne Ungeduld und ohne Unruhe, mit der Sicherheit und Apathie, mit der man auf den Regen wartet, der lange schon am Himmel steht. Unser Regen schirm ist längst aufgespannt. In Italien mag die Nach richt vielleicht als eine grobe Tatsache ausgenommen und mit den üblichen Kundgebungen begleitet werden, in Deutschland läßt sie das Publikum eiskalt. — Der Üokal- anz. spricht von einer nachgeholten Formalität und sagt: Erft auf den Pariser Konferenzen Kat Italien die Freiheit seiner Entschlüsse geopfert und jene bekannten Verordnungen erlassen, durch die auf wirtschaftlichem Gebiete die Ange hörigen des Deutschen Reiches den Untertanen feindlicher Staaten gleichgestellt werden. Die Kriegserklärung macht aller Welt offenbar, dab Italien nicht mehr als die gleich berechtigte Großmacht neben seinen Verbündeten steht, son dern dab es dem Schicksal nicht entgangen ist, znm Vasallen seiner stärkeren Bundesgenossen zu werden. — In der Deut sche» Tgztg. keitzt es: So lange Italien sich nicht im Kriegs zustand mit Deutschland befand, besah es immer nach ein Stück, einen Liest jener Handlungsfreiheit, auf welcher vor dem Kriege die Stärke der diplomatischen und politischen Stellung Italien« ruhte. — Verschiedene Blätter werfe» die Frage auf, ob Italien es durchsetzen werde, Rumänien in de» Krieg an der Seite der Entente mitzureißeu. Ter Eintritt Rumäniens in de» Krieg. (Siche auch erste Seite der Beilage.) )( Berlin. Laut Verl. Tgbl. traf der russische Militär- ittachee Oberst Tartarinow am 20. August aus dem rus sischen Hauptguarticr wieder in Bukarest ein. — Wie die Voss. Ztg. meldet, nutzte die van den Russen bezahlte rumiini me Bresse die Einberufung des Kronrates zur wütendsten Kriegshetze aus und versetzte die öffentliche Meinung durch wilde Alarmumbrichten iu Unruhe. )t Wie u. Gestern nacht ist der königlich rumänische Gesandte im Ministerium dcA Aeuffcren erschienen, »m eine Note zu übergeben, ber,zufolge sich Rumänien vom LT. August « Uhr abends ab als im Kriegszustände mit Oefterreich-Nngarn befindlich betrachtet. )( Bukarest, 27. August. Das Publikum billigt nicht die Haltung der van den Russen erkauften Blätter. Mit Spannung wird der Beschluss des Kronrates erwartet. Erste Politiker sind fest davon überzeugt, dass Rumänien auch weiterhin neutral bleiben wird. Es verlautet, Majo- rescu werde mit der Bildung eines neuen Kabinetts be traut werden. Im allgemeinen ist in der öffentlichen Mei nung keine Begeisterung siir ein etwaiges Eingreifen Rumäniens zu bemerken. — Nationalistischen Blättern zu folge hatte Take JoneScu Sonnabend eine lange Unter redung mit dem Ministerpräsidenten. (Diese Meldung ist noch vor der Kriegserklärung Rumäniens ausgegeben.) Dentschland erklärt den Kriegszustand auit Rumänien. Berlin. (Amtlich.! Nachdem, wie bereits gemeldet, Rumänien unter schmählichem Bruch bctz mit Ocstcrrcich- ttngar» und Deutschland abgeschlossene» Vertrag- unserem Rnndesgenofsen gestern den Krieg erklärt hat, ist der Kaiser lich« Gesanbie Bukarest angewiesen morde», seine Papiere zu verlange» und der Nnrnänischen Regierung zu erklären, daß sich Dentschland nunmehr gleichfalls als im Ariegszu- . stand mit Rumänien befindlich betrachtet. Der 0. Gegner. Durch die gestern erfolgte .Kriegserklärung Italiens an Deutschland ist die Zahl unserer Feinde auf n-u« auaLwach- ie». Deutschland steht im Kriege mit: Russland seit dem 1. August 1014, Frankreich seit dem 3. August 1314, Belgien seit dem 3. August 1914, England seit dem5. August 1914, Serbien seit dem 6. August 1914, Montenegro seit dem 6. August 1914s Japan seit dem 23. August 1914, Portugal seit dem 9. Mai 1916, s Italien seit dem 28. August 1916. An Russland, Frankreich, Serbien, Möntertttkro'und Portugal hat Deutschland den Krieg erklärt, während ihm von den übrigen Staaten, Belgien, England, Japan, Italien der Krieg erklärt wurde, Di« Italienischen Offizier-Verluste. )( Wie n. Aus den, Kriegsprcssequgrtter wird gemeldet r Aus einer Nrivatstattttik über die italienischen Offiziers verluste. die bis zum 25. August reicht, ergibt sich ein Ge- samtverlust von 4382 Offiziereitz davon ü Generalen. 98 Oberstleutnants, 154 Majoren, 808 Hauptleuten, 688 Ober leutnants und 9 Mtlttärkaplanen. Neuer griechischer GeneralftabSchef. )( Bern. Die „Aaenee Savas" meldet au» At-eur Der Ekef de- Generalstabs Donsmant- und der Unter chef Oberst Metapa- find durch königliche Erlasse ihrer Aeuitrr enthoben worden. General MofchopuloS, «e- senlshaber de- S. griechischen Armeekorps, ist »um Genrralstabschef ernannt worden. Die Entscheidung hat grossen Eindruck hervorgernfen. Die „Times- über di« Aussichten de« englischen Offensive. tt Die „Times" schreibt: E» fehlt noch viel an der Er reichung unseres Zieles, der endgültigen Besiegung der deut sche« Heere. ES fehlt an Mannschafte» und Munition. Die jungen Truppen haben sich bewährt, aber sie sind doch bi» zu rinem gewissen Grade noch improvisiert und Dilettanten. Vor dem nächsten Frühjahr werden sie kaum fertig ausgebildet sein. Für die Offensive an der Somme waren wir nicht so vorbereitet, wie wir es wünschen musste:,. Eine allgemeine Offensive auf der ganzer, Linie in Flandern und Frankreich konnte mit Erfolg erst unternommen werden, wenn die eng lischen Armeen im Norden in demselben Verhältnis mit 'chwerem Geschütz ausgerüstet sind, wie die Armee an der Somme. Oberst Repingion bedauert, bass sein Wunsch, 8(1 neue Divisionen aufzustellen, unerfüllt bleiben müsse. Man konnte in diesem Jahre nur für eine Reserve für bte -kten und neuen Truppen sorgen. Feindliche Heeresberichte. Fran»tzsisch«r Bericht vom 27. August nachmittag». An der Sommefront war die Nacht verhältnismässig ruhig. Schlechte« Wetter behindert wettere Operationen. Auf den, rechten User der Maa« richteten die Deutschen im Laufeder Nacht nacheinander drei Angriffe gegen die Wäldchen von Baux und Ehapitre. Durch Feuer ungehalten mussten sie nach empfindlichen Verlusten sich wieder nach ihren Aus- gangSgräben zurückzieben. In Lothringen wurden mehrere deutsche Handstreiche gegen kleine Posten zwischen Avrieourt und Embermcnli mühelos abgeschlagen. Im Walde von Apremont war die Nacht unruhig. Französische Haud- grauatenwerscr lieferten dentschen Patrouillen Gefechte und zersprengten sie. Die Deutschen griffen um 10 Ubr abends tn der Richtung auf Croix St. Jean in einer Front von 800 Meter an. linier Sperrfeuer genommen, erlitten sie einen völligen Misserfolg. An der übrigen Front kein Er- etgnis von Bedeutung. Bericht a«S Saloniki: An der Seruna-Front beschoß unsere Artillerie weiter Einrichtungen des Feindes. Ein bulgarisches Bataillon wurde unter den, Feuer unserer Batterien zersprengt. Zeitweise Kanonade am Doiran-See bei Naiadag. Westlich des Vardar erneuerten die Bul garen ihre AngrissSversuche gegen Vetrenik. Nordwestlich von Kukuruz wurden 5 nacheinander geführte äusserst hef tige Angriffe durch das Feuer der serbischen Artillerie ge brochen. In der Gegend des Ostrovo-SeeS dauern die Kämpfe mit Erbitterung fort, besonders westlich und nord westlich des Sees, wo mehrere bulgarische Angriffe durch' Gegenangriffe der serbischen Infanterie »urückgewtesen wurden. Im Laufe des 25. August beschossen 2 englische Monitor« und ein englischer Kreuzer die Forts von Kavalla, die mit Ausnahme eines von den Bulgaren besetzt worden waren. Bericht von gestern abend: Kein wichtiges Ereignis an der ganzen Front, wo andauernd schlechtes Wetter herrscht. Englischer Bericht vom 27. August: Bei dem im Berichte vom 25. August erwähnten erfolgreichen Angriffe» wurden 7 Maschinengewehre mehr erbeutet als gemeldet. Weitere 233 AardS Gräben wurden tn der Nähe von Bazentin-le- Pctit genommen. Zweiter englischer Bericht vom 27. August: Wir gewan nen nordwestlich von Guinch» Boden. Das Wetter hindert wettere Operationen. Russischer Bericht von gestern Nachruittag. Westfront: In der Gegend des Gehöftes Schmarben durchschnitten tap fere Teile lettischer Bataillone an 2 Stellen die erste Linie der scindlichen Drahtverhaue, legten Hake» an die Cingangs- sletten und rissen mit Hilfe eines Hebels die Drahtverhaue mit de» Zähnen auf einer Strecke von 33 Schritt auf. Der Gegner eröffnete ans die Letten ein erfolgloses Feuer. In der Gegend deö DruwSwjati-SeeS überflogen feindliche Flug zeuge unser Lager und warfen Bomben ab, wodurch der Feld- geisilichc Joachim Sedl'tzkn bei Ausübung seiner pricflet.Uchru Pflichten getötet mnrde. Am Sivchod beschoss der Gegner in der Gegend des Dorfes Tobvln heftig unsere Ucl-ergangS- slcllen und totste den tapferen Negimcutskommnndeicr Ober sten Zytvsf. In den Karpatssen vertrieben unsere Truppen in der Gegend des Berges zloverla den Feind aus seiner Stellung auf der Höste 1129, 5 Werst nordöstlich der Stadt Koverla und bemächtigten sich dieser Höhe. Sie machten hier 3 Offiziere und 143 Soldaten zu Gefangenen und erbeuteten 4 Maschinengewehre. Unser Vorbringen dauert an. — Kan- kasuüsrout: In der Richtung auf Diabrkr dauern die heftigen Kämpfe an. Unsere Kolonnen erreichten den Fluss Maolada- rasi, der in den Euvhrat fliesst, östlich des Fleckens Nourik. Italienischer Bericht vom 27. August: Auf der Trentino-Front führte der Feind an mehreren Stellen ein heftiges Feuer mit Geschützen, Gewehren und Scbützen- grabcnkcimpfwerkzeugen aus, ohne zu Jnfnntericangriffcn libcrzugehen. Unsere Artillerie antwortete wirksam und zer störte Vorfeldarbeiten des Gegners. Auf den Hängen der (Limone (Astachtall in der Gegend des Digon (Hoch Piave) erweiterten wir unsere Stellung von Ciama-Vallone nach Norden. Im Gebiete von Görz und auf dem Karst stärkere Tätigkeit der feindlichen Artillerie gegen die Jsonzobrncken und die Vallone-Linie. Einige Geschosse fielen auf Görz und auf Romans. General Cadorna. )( Krakau. Heute um 7 Uhr ist Kaiser Wilhelm im Automobil mit kleinem Gefolge durch Krakau gefahren. Eine vielhundertköpfige Menschenmenge brachte dem Kaiser Ovationen dar, )( Ber n. Wie .^Eorriere della Sera" meldet, ist der Palazo Venezia (das österreichisch-ungarische Gesandtschafts gebäude) als italienische« Staatseigentum erklärt worden. )( Kopenhagen. Die Regierung bat ein Ausfuhr-' verbot für Tee erlassen, das sofort in Kraft tritt. )( London. Das Reutersche Büro meldet aus Was hington : Da die Präsidenten der Eisenbahnen offenbar dl« Vorschläge Wilsons endgültig abgelehnt haben und auch die Eisenbahner eine unversöhnliche Haltung etnuehmen, besteht ernste Gefahr für einen Streik auf allen Eisenbahnen des Landes. Man glaubt, dass nur ein schnelles Eingreifen des Kongresses der Lage ihren Ernst nehmen kann. Die Eisenbahner sind bereit, auf den Ruf ihrer Führer sofort die Arbeit niederzulegen. Ac SWiiMsW i» JeMui. In Anbetracht der in allen am Kriege teilnehmenden Ländern unvermeidlichen Menschenverluste ist die Frage ge sunder Nachkommenschaft mehr al» je in den Vordergrund gerückt. Gan, besonders gross und dringlich sind die dieS- Vezügltchen Sorgen in Frankreich, -essen prozentual unge heuerliche Verluste ein seit Jahrzehnten beobachteter Gebur tenrückgang im ganzen Lande gegenüberstebt. Aber während eS in Frankreich trotz aller Bemühungen und erregten Aus- einandersetznngen noch immer nicht gelungen ist, eine Bes serung dieses Zustandes berbetzuführen, steht auch tn dieser Beziehung Deutschland an erster Stelle. Ungeachtet der bet uns ausserordentlich hohen Geburtenziffern haben sowohl Be hörden wie private Vereinigungen seit Kriegsbkginn ihr be sonderes Augenmerk auf die heute mehr als je bedeutsame SäugltngSfürforge gerichtet. Im Hinblick aus die grosse Däuglingsftirsorge-Ausstellung, die in den ersten Tagen beS September tn Berlin eröffnet werben wird, um dem Publi kum einen bekehrenden Ueberbltck Uber die Wirksamkeit auf diesem weiten Felde zu bieten, erscheint eine kurzgefatzte Be trachtung -es deutschen SäugltnasfürsvrgewesenS von beson der« aktuellem Interesse. Da alle aus weitere Besserung der SäugltngSgesunbbeit abztelenben Bestrebungen bereit» vor dem Kriege sestgelegten Prinzipien folgten, galt es während des Weltkrieges nicht prinzipiell Neues zu schassen, sondern das Bestehenoc zu erweitern, und zu verallgemeinern. Die Zahl der SäugliugSstirsoraestellen bat, wir Dr. Alfred Gra denwitz im nächsten Heft der bet der Deutsche» Verlags-An- statt in Stuttgart erscheinenden Zeitschrift „Ueber Land nnb Meer" ausfttyrt, ständig zugenommen; so gibt cK z. B. allein <n Eharlottenburg sieben derartige Anstalten. Das regste Leben trifft man an, wenn man eine solche Anstalt in de» fnihen NacbmittagSstunde» besucht, da zu dieser Zeit die au Ernährung«- und WachStums-Achwierigkeiten leibenden Kin der durch ihre Mütter dem Oberarzt vorgeführt werden. Die kleinen Patenten werden in einem besonderen Vorraun, ent kleidet und hierauf von einer Schwester gewogen, die bas jeweilige Gewicht zu Protokoll bringt. Auch der ärztliche Hrsund wird jedesmal aus einem Vrotokoll vermerkt und mit den letzten Eintragungen verglichen. Im übrigen er streckt sich die Tätigkeit de» Arzte« nicht nur auf die Prü fung n»E> Behandlung deö Säuglings, sondern auch auf dauernde Belehrung der Mütter. In Fällen, tn denen künstliche Ernährung unentbehrlich ist, könne» die Mütter allmvrgcntlich in der AnstaltSkiiche die vorgeschriebencn Men gen abliolen. Wästrend die Bemittelten hierfür einen Bruch teil des Ladenpreises zahle», sieht die AnstaltSküch« den Un bemittelten kostenlos zur Verfügung. Die geistige wie auch praktische Zentrale de« ganzen SäuglingSftirsorgewesenS stellt das ans Anregung der Kaiserin gegründete Kai'ertn- Auguitc-Viktoria-Haus tu Eharlottenvurg dar, ein einzig, artiges Zemralinstitnt zur Bekämpfung der Säuglingssterb lichkeit im Deutsche» Reich. Diese für das ganze Volk so wichtige Aufgabe wird sowohl auf wissenschaftlichem Wege wie durch praktische Betätigung gelöst. Die wissenschaftliche Ab teilung bient der Behandlung aller Fragen, die mit der Er nährung, der, Krankheiten und dem Wachstum des Säug lings zusammenhäiigen. Diese Studie» werden durch eine grossartig eingerichtete Kinderklinik und rin mit allen er- denklichenMittcln auögcstnttetes Laboratorium gefördert. Die praktische Arbeit des Hauses Kat vor allem die Ausgabe, durch regelmässige AuöbildungSknrse für Acrzte, durch Belehrung der Mütter in einer eigene» Mutterschnle und durch Aus bildung von Hebammen und Schwestern daö Wisse» von der Säuglingökunde zum Gemeingut zu machen. Diese prak tische Arbeit wird unterstützt durch gemeinverständliche Druck- nvrke, die tu Millionen von Exemplaren verbreitet werden. Ein Museum für Säugllngöschutz ist ständig und kostenlos dem Besuch geöffnet. Vermischtes. „ Bohnenhändler Dr. Kremscr " verhaftet. Der grosse Bohnenschwindlcr, dem, wie mitaeteilt, es ge lungen ist, mehrere Geschäftsleute unter der Vorspiegelung, ihnen große Posten in Bohnen und anderen Hülsenfrüchten vermitteln zu können, um rund 62000 Mk. zu schädigen, wurde, wie der „B. L.-A." berichtet, in Stuttgart verhaftet. Brand großer Tabaklager. In Urziceni (Ru mänien) sind zwvi große Tabaklager durch eine Feuers- brunst vollständig zerstört worden. Der angerichtele Scha den übersteigt drei Millionen. CK. Ein chinesischer „Katechismus der englischen Ideales Die brulal selbstsüchtige Po litik der Englänoer ivn..-' auch schon vor dem Kriege 'im mer deutlicher von den Zbuevn verspürt, die England zu „beglücken" suchte. I.. e chcheni Maste auch die Chinesen den Wolf im Schafspelz erkannt haben, beweist schlagend der ironische, bitter anclagende „Katechismus angelsäch sischer Ideale", den der bedeutende chinesische Schriftsteller Kn Hnng Ming in seinen, neuesten bei Eugen DicderichS in Jena erschienenen Werke „Der Geist deS chinesischen Volkes" ziisainmengestellt hat. Die folgenden 13 Abschnute dieses .Katechismus geben das Urteil des modernen aufge klärten Chinesen über das Britentum wieder: „1. Was ist das Hauptziel des Menschen? Da? Britenreich zu ver herrlichen. 2. Glaubst du an Gott? Ja, wenn ich in die Kirche gehe. 3. An was glaubst du, wenn du nicht in der K.rche bist? Ich glaube an Zinsen, an das, was sich be zahlt macht. 4. WaS ist Rechtfertigung durch den Glauben?, Zu alai.bcn: „Jeder ist sich selbst der Nächste." 5. Was ist NechlseRigung durch Werte? Tue Geld in deinen Beutel. 6. Was ist der Himmel? Himmel bedeutet, in der Lage zu sein, am Bnbbling Well Weg (im vornehmsten Viertel, von Shanghai! zu wohnen und in Viktorias zu fahren. 7. VsaS ist die Holle? Hülle bedeutet erfolglos sein. Was ist ein Zustand menschlicher Vollkommenheit? Sir Robert Hart's Zolibi.'nst iu China. 9. Was ist Gottes lästerung? Zu sagen, das; Sir Robert Hart kein großes Genie ist. 1t). Was ist die abscheulichste Sünde? Den britischen Handel zu hindern. 11. Zu welchem Zweck schuf Gott die 4t)0 Millionen Chinesen? Damit die Engländer mit ihnen Handel treiben können. 12. Wie lautet dein Gebet? Wir danken Dir, o Herr, das; wir nicht sinh wie die gottlosen Russen und die gewalttätigen Deutschen, die die Teilung Chinas wünschen. 13. Wer ist der große Apostel angelsächsischer Ideale in China? Dr. Norman, >er Berichterstatter der Times in Pekings M MWkMÄM ' MMU N M BMMk. ! Mäßiger Kriegsaufschlaa. ! GalemAleLkum Salem GM tOolctnicmckLcücK) ArgLlreLten. ! ?rsjs:NH4 ssüio -4 L S <3 IO 12 ps.c15tu<Z<. 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