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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.09.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-09-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191609224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19160922
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19160922
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1916
- Monat1916-09
- Tag1916-09-22
- Monat1916-09
- Jahr1916
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.09.1916
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so« rrack Gr, der derc teil! aus mi Bk Be Vo ern der nel hör ist. zu 26. tem die sow 50 - hak des trer ettr tige sich« Wifi rm her teil, vers Osten und Weste« ist astnsti« Kr die vrittelmSchA «rkanfen. «in starker russischer Angriff in »er »rgend vo« Luch bet dem auch wieder V« Gardetruppe« eingesetzt waren, ist unter den schwerste« Verlusten für die Russen günzltch »uscnnmengedro- chen. Ebenso erfolglos blieben die Anstürme in den «ar. pattzen, während der deutsch« Gegenstotz an, Aarajowkaab- schnitt wettere Fortschritte gemacht hat. Aus dem westlichen Kriegsschauplatz kennzeichnet sich die Lage durch da» Nach- lassen der grohen feindlichen Angriffe. Der Gegner ist an- scheinend so erschöpft, datz er wieder eine längere Ruhe- und Kampfesvause etnlegen mutzte. Die Deutschen konnten mehr- ach zu Gegenangriffen übergeben und gewannen teilweise rüber verlorengeganaene» Gelände wieder zurück. Darin pricht sich am deutlichsten der Umschwung der Lag« au». Die «tndliche DurchbruchSabstcht ist demnach gänzVch gescheitert. An der mazedonischen Front konnten die Bulgaren da» Vorgehen der Salonikiarme« in der Gegend von Florina erfolgreich aufhalten. Auch auf den übrigen Abschnitten der Front wurden feindliche Angriffe überall abgewiesen. Die Bervültntfs« tu Reim». .Daily Mail" vom Mittwoch veröffentlicht ein« Be schreibung. die ein bekannter englischer Weinhändler namens Buller über die Verhältnisse in Reims gegeben bat. Er sagt: ES ist dies mein keckster Besuch in Reim« ftit KriegSbeginn und jedesmal scheint dort der Zustand trauriger zu sein. Angeblich sind weniger als 15000 Leute in der Stadt geblieben, di« einst 100 000 Einwohner vor dem Kriege zählte. Die «Barbaren" stehen nnr zwei Meilen von der Stabt entkernt. Es gibt weder Strassenbahnen, noch GaS, noch Elektrizität, noch Telefon, nach Telegraf in der Stadt und fortdauernd fallen Granaten in den Straffen nieder. Viele der Einwohner schlafen in Kellern und ihre Büros sind in Chainpagncr.lellereicn untcraebracht. Die Deutschen rührten auch nicht eine einzige Flasche Cham pagner an, auch zerstörten sie die Weinberge nicht. Es ist merkwürdig, baff die Jahre 1014 und 1915 eine ausge zeichnete Weinlese rrdracku n, die durch Frauen, Kinder und alte Leute eingeholt wurden. Rein S ist vollauf mit Proviant versehen und die Früchte- und Gcmüscmärlte sind billig nnd die Vorräte reichlich. Wiederholte Verletzung drs Göteborger FeftungSgebietcS. GroffeS Aussehen erregt in Göteborg das neuerdings zum zweitenmal vorgckommcne Betreten des verbotenen schwedischen Ecclestnnn.gcinclcs von Seiten des englischen Generalkonsuls in Göieborg, Herrn Gossling. Er, der früher englischer Gesandter in einem sudamerikanischen Staat war und in Spezialmission die englische Göteborger schwarze Liste redigierte, wurde schon einmal im Festungs gebiet bemerkt. Die Göteborger Heeresverwaltung hat Liese Angelegenheit in Behandlung genommen, doch wird das Ergebnis der noch nicht abgeschlossenen Untersuchung geheiingcholtcn. Eure Unterredung! mit dem Hauptmann Bölcke. Jtiegerhauptmaml Bölcke erklärte einem amerikauischen Journalisten in einer Unterredung auf die Frage, wievicle seiner Gegner nach dem Kampfe noch gelebt hätten: „Un glücklicherweise nur zwei. Sie kämpften alle so tapfer, baff mir ihr Mißgeschick leid tat. Ich glaube, die meisten wur den durch die Geschosse aus meiner Maschine getötet oder starben im Fall, und nur wenige fanden ihren Tod durch Zerschmettern auf dem Boden. Nur ein Engländer Wilson und ein französischer Offizier blieben am Leben, alle anderen starben für ihr Vaterland." Der österreichisch-ungarische Ge«eralftab»bericht. Amtlich wird ans Wien verlautbart, den 21. September 1916: Ocstlicher Kriegsschauplatz: Front gegen Rumänien: Südlich von Petroseni haben wir auch die Höhen beiderseits des Vulkan-Passes wieder besetzt. Bei Nagy Szeben (Hcrmannstadt) und an der Siebenbürgischen Ost front nur Vorpostengeplänkel. — Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzog Carl: In den Waldkarpathen setzte der Feind seine Angriffe gegen die Armee des Generals Karl Freiherr» v. Kirchbach mit grösster Zähigkeit fort. Bei Bresza und östlich des Pantyr-Sattrl» drückte er vorsprin gende Frontstücke etwas zurück. Sonst scheiterten alle An stürme an der tapferen Verteidigung. Unter den in den Karpathen fechtenden Truppen der k. u. k. Wehrmacht ver dienen die braven ungarischen Landsturmbataillone des Obersten Papp besondere Erwähnung. Auch an der Nara- jowka blieben alle Anstrengungen des Feindes vergeblich.— Heeresfront des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern: Bei derArinee des Generalobersten von Tersztyansky standen zwischen Puslomyty und Zatuscy die verbündeten Streitkräfte des Generals v. d. Marwitz abermals unter dem Anpralle starker russischer Massen. Die KnmpfeSwcise des Gegners gipfelte wie imnie» in skrupellosem Hin schlachten der in tiefen Kolonnen vorgetricbenen Angriffs- truppen, in deren Mitte sich auch die Garde befindet. Nur östlich von Siviniuchi) ist der Kampf noch nicht entschieden. Sonst wurde der Feind überall unter den schwersten Ver lusten geworfen. .I talienischerKriegSschauplatz: Keine gröberen Kampfe. Südöstlicher Kriegsschauplatz: Bei unseren Truppen unverändert. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs, v. Höfer, Feldmarschalleutnant. Die Kämpfe in der Dobrudfcha. Der letzte Petersburger Kciegsrat befasste sich in erster Linie mit der durch die Mittelmächte in der Dobrudfcha geschaffenen strategischen Lage. Der Zar soll persönlich er klärt haben, daff Rußland nicht in der Lage sei, weitere Trupven nach der Dobrndscha zu entsenden. Amtlick wird aus Berlin gemeldet: Deutsche Seeflug zeuge haben am 20. September früh zwei russische Flug zeugmutterschiffe, die unter Geleit eines Kreuzers und Mehrerer Zerstörer Flugzeuge zum Angriffe auf die bulga rische Küste bei Varna heranbringen wollten, erfolgreich mit Bomben angegriffen. Die feindlichen Scestreitkräfte wurden zum schleunigen Rückzüge gezwungen, verfolgt von Miseren Seesluazeugen. Diese griffen später feindliche Lransportdampser in Constanza erfolgreich an und beleg ten Eisenbahnlinien der Nord-Dobrudscha mit Bomben. Alle Flugzeuge sind trotz stärkster Beschießung unbeschädigt -«rückgekehrt. Die mangelhaften Vorbereitungen des rumänisch«« Heere». Neber die Verhältnisse im rumänischen Heere hat der Vertreter des „Pestcr Lloyd" im Siebenbürgischen Haupt quartier von zuständiger Seite folgende Informationen er- halten: Der rumänische Angriff traf uns nur deshalb über- raschend, weil nach unseren sicheren Meldungen di« rumä- nische Armee noch nicht kampffertig war. Diese unsere In formation hat sich jetzt nach dem unerwartet schnellen Aus bruch des Krieges als vollam richtig erwiesen. Den Rumänen gebricht cs an Gebirgsartillerie, sie haben keinen Train für den GebirgSkrirg. Ihre Ausrüstung mit Maschinengewehren ist dürftig. Die so wichtig« Munitionsfrage ist noch uner- ledtgt. Schwere Artillerie haben die Rumänen zwar von ihren BundeSgenofien bekommen, aber e» fehlt noch an dem -ur Bedienung erforderlichen geschulten Mannschaften matenal. Nach der Aussage eines gefangenen rumänischen Generals ist sogar das rumänische Kriegsministertum selbst über den Zeitpunkt des Angriffes nicht orientiert gewesen. Die Frag«, warum sich die Rumänen trotz alledem zum Angnsfe entschlossen haben, kann nur dahingehend beant wortet werde», datz sie uns offenbar zuvorkommen wollten, bevor noch die zu unserer vollen Bereitschaft für Sieben- bürgen bestimmten Truppen an Ort und Stelle erschienen wmm». Mittlerweile haben sich ja übrigen» auch di« Schatten- WWPWWWWWWWWMM fetten, d«r rumänischen Nebrreilung , klar offenbart. Nur tastend konnte da» rumänische Heer vorwckrtsdrinarn. In den besetzten Gebieten müssen sie sich in Hast und Eile ver- fchqyzen. Die Erklärung für dies« Saumseligkeit ist eben nur die, datz da» rumänische Heer hinter diesen Schanzen jetzt erst fein« Mobilmachung vollenden mutz. Di» Lage in Griechenland. National Tidende meldet au« Parts: Den Blättern wird au« Athen gedrahtet, dort gebe das Gerückt, der König habe befohlen, die Athener Garnison um 5 Bataillone zu verstärken, di« vorher in Nauplia, Missolonghi und Patras in Garnison lagen. — Eine Depesche des „Secolo" au» Salo niki gibt «ine Anzahl der wilden Gerüchte wieder, die zur zeit dort über die Lag« in Athen umherschwirren. So soll ein grosser Anschlag deutschfreundlicher Kreise gegen das Leben de» ehemaligen Ministerpräsidenten Venizetos aufge- deckt worden sein. König Konstantin soll sich nach Tatoi begehe» haben und im Begriffe stehen, diese seine Sonuner- refidenz zu einem modernen Fort umzngestalten. Es seien bereit» Schützengräben, bombensichere Unterstände usw. an» gelegt, auch zahlreich« Infanterie, Kavallerie und Artillerie ständen in Tatoi zum Eingreifen bereit. Diese letzte Nach richt erscheint sogar dem „Secolo" zu stark, da er hinzusügt, datz wohl noch Bestätigung dieser Informationen abgewar- tet werden müsste. Daily Mail berichtet aus Atbcn: Die russische Negie rung liess ihrem Gesandten in Athen eine Instruktion zu» gehe«, datz Ruhland an Griechenland nickt interessiert sei. (Wörtlich: ^Vliscmo it iu Oiouee). Der französische KammerauSschuss für auswärtige An gelegenheiten bat die durch die Ereignisse in Griechenland geschaffene Lage geprüft und ist zu dem Schlüsse gekommen, dass eine entschiedene und feste Politik, wie sie in der in Athen am 24. November 1915 überreichten Note der En tente »um Ausdrucke gebracht worden ist, die einzige ist, die zu positiven Ergebnissen führen kann. Wie nach die Alli ierten über die zukünftige Nolle Griechenlands dächten, so könnten sie nicht dnldsn. dass in Athen ein Mittelpunkt für Verschwörungen der Feinde bestehen bleibe, und hätten die Pflicht, die entschiedensten Massnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit nnd volle BewegungSsrethcit ihrer Heere sicher- znstellen. Griechische Truppen in interniert. AuS Athen wird gemeldet: Einem unbestätigte!, Ge- rüchte zufolge wurde eine Abteilung griechischer Soldaten aus Ostmazedonten in Philippvpel interniert. Feindliche Heeresberichte. Französischer Bericht vom 20. September abends: Nörd lich der Somme unternahmen die Deutschen einen starken Versuch, uns aus den jüngst eroberten Stellungen zu ver drängen. Die Schlacht dauerte von 0 Uhr morgens bis zum Einbruch der Nacht. Aus einer Front von ungefähr 5 Kilometer von dem Gehöft Le Priez bis südlich vom Ge höft Bois Labbe wurden die »„greifenden Massen in wieder holten Anstürmen vorgemorfen, denen jedesmal eine heftige Artillerievorbereitung vorangtng. Unsere Truppen leisteten glänzenden Widerstand. Alle Versuche sind durch das Streu feuer der Maschinengewehre nnd der Artillerie abgeschlagen worden. Wir haben überall unsere Stellungen behauptet und das gewonnene Gelände restlich in unserer Hand be balten. Der Kampf war besonders hartnäckig beim Gehöft Le Priez und in.der Gegend von Bouckavesnes. Vor dem Gehöft Le Priez wurden vier Angriffswellen nacheinander durch unser Feuer niedergemäht. Man sah den feindlichen Angriff fich auflösen und in Unordnung hinter den Höhen- kämm znrUckfluten. Das Gelände war mit Leichen bedeckt. Im Abschnitt von BonchaveSnes sind die Deutschen, denen eS nach mehreren blutigen Schlappen gelungen war, gegen 1 Uhr mittags im Noroostteile des Dorfes Fuss zu fassen, durch einen unwiderstehlichen Gegenangriff unserer Trupven im Baionettkampfe wieder zurückgeww ien worden. Es sind 50 Gefangene, darunter mehrere Offiziere, in unserer Hand geblieben. Stach den Feststellungen an der ganzen Angriffs- front und den Aussagen der Gefangene» hat der Feind be trächtliche Verluste erlitten. Die üblichen Geschützfeuer an der übrigen Front. Rumänischer Bericht vom 20. September. An der Nord- und Nordwestfront schwache Zusammenstösse. West- lick des Strein haben unsere Truppen ihren Rückzug ein gestellt und sich vor Petroseny eingerichtet, wo sie fick ver schanzen. — Südsront: In der Dobrndscha lebhafte Kämpfe an der ganzen Front. Die russisch-rumänischen Truppen haben alle Angriffe des Feindes abgeschlagen und ihm Ver- lnste beigebrawt. Sie unternahmen mehrere Gegenangriffe. Feindliche Flugzeuge haben Bomben auf Constanza abge- worfen, ohne Schaden anznrichten, und auf Piatrnd, wo ein Kind von sechs Monaten verletzt worden ist. Amtliche rumänische Meldung. ES wird ein Erfolg der Rumänen in der Dobrndscha in der Gegend von Enigea, 80 Kilometer südlich von der Eisenbahn Constanza—Ccrna- voda, gemeldet. Die Kümpfe dauern in dieser Gegend an. Die Anstrengungen der Rumänen wenden sich hier im Einklang mit den von der Heeresleitung vorausgesehcnen Bewegungen gegen die Hauptmacht der Feinde. Weitere «riezönachrichte». Nachmusterungen in England. Die englische Regierung erklärte, dass das System der Kontrollverhaftnngen zur Feststellung des Militärverhält- nisses aufgeaeben sei, und dass eine allgemeine Nachmusterung der für vollkommen untauglich Erklärten stattfinden werde. Aus den Fabrikarbeitern hofft man eine wettere Million Felddtenstsähiaer brrauSziehen zu können. Londoner Blätter besagen, dass Engländer, die als Freiwillige wegen Körper schwäche nicht angenommen worden waren, in den meisten Fällen unter dein Dienstpflichtgesetz als dienstfähig erklärt wurden: hieraus gehe zur Genüge hervor, wie grob der Mangel an Mannschaften sei. Rene russische Aulcihe. Die Blätter melden aus Petersburg, daß eine neue in- ländische Kriegsanleihe von 800 Millionen Pfd. Ende Okto ber auSgearben werben soll. ES wird eine 5 prozcnttge in 10 Jahren zurückzahlbare Anleihe sein. Sie ioll zum Kurse von SS Prozent auSgegebcn werben. Eine Hindenburg-Fälschung. Der vierverbändlerische Journalismus treibt immer selt samere Blüten. Ein gewisser Beaufort, der vor IN Jahren ohne behördliche Genehmigung bis Lötzcn vorgedrungc» war, in derAbsicht, ins großeHauptquartier zu gelangen, von dieser ostpreußischen Festung aber mit ZwangSpatz an neutrale Grenzen zurückbesvrdert wurde, hat die Dreistigkeit gehabt, einen Empfang bei Hindenburg zu erfinden, dessen schrift- sätzliche Aufmachung er nicht etwa in einem Witzblntte abge lagert hat — was nnbeanstandbar sein würde —, sondern in einer Wochenschrift, die sich als ernsthafte Zeitung gibt. Mit marktschreierischem Aufputz, sensationellen Lichtern (z. V. „Hindenburgs grausame Äugens ist daS Machwerk im Sutrday Pietorial abgedruckt. Die „grausame« Augen" sollen Beaufort aber «inen äusserst liebenswürdigen Empfang bereitet haben. Hindenburg werden sogar Schmeicheleien gegen die Bortressitchkeit der eng lischen Soldaten in den Mund gelegt nud als Wahrheits zeugnis wirb der Umschlag eines angeblich an HIndcoburg gerichteten Briefes verwandt! Ob selbst im FeiiiLesonSlauLv es gläubige Seelen gibt, die auf solch plumpen Schwindel hineinjallcn? Selbst die Tommicö Atkinö werden dieser Quelle schwerlich glauben wollen, daß der Meistcrfcldherr Europas in ihnen Li« Quintessenz -es SvlLatcn. wie er sein soll, erschau«! Ungarisch- Om»ossti»». Wer bie Art und die Geschichte des ungarischen Par lamentarismus nicht kennt, muss an der Reife einer Volks- Vertretung zweifeln, die mitten im Kriege, wahrend der Feind «och zum Teil im Lande steht, nicht» bessere» zu tun weiß, al» i» persönlichen Fehden und stürmischen Zänkereien ihre Kräfte zu verzcttelw Ob der Opposifionkmann ein treuer Patriot und ob der Negierungöparteiler N auch nicht , ganz einwandfrei gehandelt hat, darüber kommt e» »u Tu multen, die die Unterbrechung der Sitzungen nötig machen. Und der Ministerpräsident TiSza, den man gelegentlich mit stürmischen Abzugörufen umschrcit, hat in gegenwärtig schwerer Zett alle Hände voll zn tun, um die wütende Oppo- sitiv» zn beschwichtigen. DaS Bild ist gewiss nicht erfreulich, aber es ist wett ungefährlicher, als der Draussensrchenbe den- ken mag. Tie ungarische NegicrungSvpposition r ar immer gleichgültig von welcher Partei sie geübt wurde, masslos und rücksichtslos, aber sie war stets und ist auch gegenwärtig ganz unbedingt vaterländisch gesinnt. Im ungarischen Parlament kann man sich eben, im Gegensatz zu deutschen Volksvertre tungen am gleichen Tage aufs heftigste und leidenschaftlichste bekämpfen nnd doch sofort anfS einmütigste vertragen, wen» äussere Gefahren das Zulammenstehcn notwendig machen. Diese alte Erfahrung bestätigt sich mich jetzt. So scharf die Opposition den Mitiisterprnsidcntcn TiSza und einzelne sei ner Anhänger anfasst: in der Abwehr der Feinde hält sie treu zum gemeinsamen Ziel. Weil man daS in Ungarn all gemein weiss, darum misst man den wiederholten Sturm szenen im Reichstag auch nicht die Bedeutung zu, die sie im Ausland, vielfach mit Unrecht, findet. Die Stunde der Sühne. In der grossen Siede, die der Ministerpräsident Briand vor der französischen Kammer in diesen Tagen hielt, befindet sich der Satz: „Tie Stunde der Sühne naht für die einzelnen Menschcu, wie für die Völker, auf die sich der deutsche An griff gestürzt hat." Auf diesen Ton ist die ganze Rede des französischen StaatSmauucs gestimmt. Er ist voller Sieges zuversicht und verspricht seinen Landsleuten die Nicdcr- "iuguug Deutschlands. Niemand in Deutschland, der diese Rede gelesen hat, kann glauben, dass es möglich wäre, in absehbarer Zeit mit Frankreich einen Frieden zu schliessen. Und doch gibt es Leute bei uuö, die solch widersinnige Be hauptungen aufstcllcn. Tenn nichts anderes bedeutet eö Loch, was diejenigen sagen, die im Volk die Meinung zu ver breiten suchen: Wer die deutsche Kriegsanleihe zeichnet, ver längert den Krieg. Ihr GeLankcngang ist: Wenn das Reich keine Anleihen bekommt, hat cö kein Geld, und wenn das Reich kein Geld hat, dann muss es Frieden schliessen. Zum Frieden schliessen gehören zwei. Wenn Deutschland selbst wollte, seine Feinde wollen eS nicht. Nnd wenn Deutsch land durch den Landesverrat Lerer, tie dem Reich die Mittel verweigern wollten, gezwungen wäre, um Frieden zu bitten, so würde man cS hvhnlachcnd zurückweiscn. Gesetzt Len Fall, die deutschen Trnvpcn wären, weil das Reich kein Geld bat, nicht in der Lage, dem Ansturm der Feinde länger z» rvid'er- stchcn, weil cs an Waffen, an Munition und an Nahrungs mitteln mangelte, so würde Deutschland gedemttfigt, zer stückelt und seiner wirtschaftlichen Kraft beraubt werden. Dann wäre die Stunde der Sühne gekommen. Aber nicht die Stunde der Sühne für die verbrecherischen Anschläge auf Deutschlands Nnhe, sondern, die Stunde jener Sühne, dis Herr Briand in seiner grossen Rede predigte. Wer das ver hüten will, muß dafür sorgen, dass zu -er Achtung vor un seren Waffen und vor der Tapferkeit unserer Truppen auch erneut die Achtung vor der finanziellen Unüberwinblichkcit des Deutschen Reiches sich gesellt. Nur wenn -er Feind sieht, datz unsere Rüstung lückenlos, unsere Stellungen uneinnehm bar sind — wirtschaftlich und finanziell ebenso wie militärisch — wird er in absehbarer Zeit das Schwert senken. In der Hand jedes deutschen ManneS und jeder deutschen Frau liegt eS, durch Zeichnung der Kriegsanleihe an der beschleunigten Herbeiführung eines für Deutschland ehrenvollen nnd dauernden Friedens tätig mitzuarbeitcn. Stelle von Sonuabend, den 23. 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