01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.08.1907
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-08-21
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070821015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907082101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907082101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-08
- Tag1907-08-21
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- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.08.1907
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Die l >valtlae «rund-ieile lcq « Silben! « Pf-., .ramiliennackirichie« so Die.; Ge. tchäitLa„,eiük» aut der Prlvalleil- -teile zo Ma: die Lsvam,e Zeile aut rerticile 60 M,.: als Einaelandt Livalnsk -teile von Dresdner Aul- »riWeden, 7b Via . von auswünioen I MI ti„ Nommeru nach S,m>- und-elertagen: I ivaltiae Gnindreile 30 Dl«., aus Privatleue «o Pt,.. Ltmluae Zeile als Eingetandt von Dresdner Slultwaaebern I MI., von auswariiiiki, i.so M.. yamilien- nachnchlen Arundieile ss Pta. - Die Preiie dei Anierate lind im Moraen-- und Abkiidblaste dieselben Aus- wartis« Aiittraae nur gegen Bor- au«bkjali!,i,il>. - Belegblütter lolien io Ltennige. Srrntprrch« : Sir. II und rOPS. kMNNNMNNEErWNEMMNNMttiMtNWNtt» 8aa»t-Salon ,«» Lmil Kiciiter kraxsr Strasse kragor Strasss »oelireitt- W KllcliMe tLv»vl»»>i»«ltV«Il. * Ittin»tt«rt,rl>. * I>rol»v«rt. Liväsr dsLonmisü 88 ms üdgrärüssiss. IüLll6LSiL- sMLxixön kösoLLttsii 211 dLvM. LLn*SILPI»«l8 j tiüvkst« kusrvioknung für Vsetsnsotiläuet» üsr III. Internationalon Kseteubsu-Ausstellung Orssclsn 1807 lleivsisrä» l.«apol1. ljLLLL'ä: Ztslidbelnilr-keslill'slol'en loielit im Osrrlclit. abn-asehb.ir, clom Kesie.Iit .inbiegbar unck oims Oummi- lüimiverscliluss, ja käst allen bellöickl. Letfieben in Lvnntrimx, ompllohlt Isrl Vsseaüredaeks L1»bUsremer»1 8tsUVK8tl'S88e 11. XonlitLMl nur »UN LI—I bin xeiillnkl. 2ni«»a«l- Deutscher Tag in Brombern. Schisserverein, Amerikanische Zustände, Gerichtsverbandlungen T1!1t>1kl. Der Fall Han, Mmenga und England, Soziallstciikongirb. Nachfolger Joachims. Miitnicibl Witterung: Küül, vielfach heiter. Mittwoch,21.August 1M7. Der Deutsche Tag in Bromberq hat einen glänzenden Verlauf genommen und die öffentliche Aufmerksamkeit wieder dem Oftmarkenproblei» zugemandt. Es ist kein Zweifel: die Erhaltung und Zurückgewinnung der öst lichen Grenzmarken für das Deutschtum bildet eine der wich tigsten inncrpolitischen Aufgaben, die Preußen-Deutschland zu erfüllen hat. Heist und schwer wird dort gerungen, um den pol nisch-slawischen Ansturm abzuschlagen i von beiden Seiten wer den die grüßten Anstrengungen gemacht, um Boden zu gewinne»: unaufhörlich wogt der Kampf hin und her, ohne daß die Ent scheidung abzusehen wäre, Wohl sind die politischen und pekuniären Machtmittel des preustischeu Staates, der am un mittelbarsten beteiligt ist, riesengrost: aber sie sind bisher als Massen gegen das fanatisch vergehende Polentum zu wenig genutzt worden, denn allzuoft fehlte der preußischen Polen politik die unerbittliche Konsequenz und Energie. Dadurch sind die Polen ermutigt, die Deutschen kopfscheu gemacht worden. Allerdings lässt sich nicht leugnen, daß das ostmürkische Deutsch tum sich erst sehr allmählich zu kräftiger Selbsthilfe und naiio naler Entschlossenheit nusgerafst hat. die leisten Endes in diesem historischen Nntionalitütenstreit den Ausschlag geben. Die Polen befinden sich in der besseren Position des Angreifers, während die Deutschen sich je länger je mehr in die des Verteidigers haben drängen lassen. Dazu kommt der Mangel an jtrasser Einigkeit bei der deutschen Bevölkerung, die geringe Neigung zu persönlichen Opfern für die graste Sache und — last uot laust der oft gerügte Kastengeist, der dos unbedingt erforderlich« einheitliche Zusammenarbeiten aller Faktoren so überaus er schwert. Lange Zeit wirkte in der Ostmark auch das Gefühl deprimierend, keinen Rückhalt und keine genügende Eemeinbürg- schqft bei den anderen Volksgenossen im grasten Deutschen Reiche zu finden. Dank der Agitation des Ostmarkenvereins ist cs in dieser Hinsicht besser geworden und der Deutsche Tag in Brombcrg hat deutsche Männer aus allen Gauen des Reiches zusammengesührt. Die „polnische Gefahr" ist wirklich kein blohes Schlagwort: immer weitere Kreise verschließen sich der Einsicht nicht mehr, daß es sich um ein wesentliches Stück deutscher Zukunft handelt: erinnern sich des Bismarckschen Mahnwortes: „Kein Fuß breit deutschen Bodens soll aufge geben werden, das ist unsere Politik," Wie schinnchvoil mutet cs demgegenüber an. immer wieder von deutschen Eiiter- verkäufen an Polen zu hören, die dadurch ihren Besitzstand gefahr drohend steigern? Die Aiisiedlungsloinmission wird den polnischen Grund- und Bodenerwerbuugen gegenüber so lange im Rück stand bleiben, als die Deutschen sich nicht entschließen, nur wieder an Deutsche zu verkaufen, selbst mit geringem Schaden oder — besser gesagt — mit etwas kleinerem Verdienst, denn die Eüter- preise sind durch die gegenseitigen Preistreibereien in der Ost mark geradezu beunruhigend gestiegen und verleiten viele Be sitzer dort einfach zu Spekulation-- An- und Verkäufen. Nicht minder schlimm erscheint es, daß viele Deutsch-Katholiken sich von einer fanatisch-polnischen Geistlichkeit ihrem Volkstum ab wendig machen lassen und, wie die letzte Reichstagswahl wieder in beschämendster Weise dargetan, mit dem Wahlzettel in der Hand für den Polen stimmen. Hier, in diesem Treiben der polnisch-katholischen Geistlichkeit negt ein Hauptgrund für die geringen Fortschritte des Deutschtums in der Ostniark. Solange die Regierung dieses Wespennest nicht aufhebt, solange sic die polnischen Agitationszwecken dienenden Priester-Seminare nicht schließt, wird es nicht besser werden. Der Klerus hat letzthin mit dem Schul- und Kinderstreik eine Machtprobe inszeniert, die geradezu frivol genannt werden mutz. Ist der polnische „Kinder-Kreuzzug" auch dem Erlöschen nahe, so hat man den beabsichtigten Zweck doch erreicht. Man hat den polnischen Fanatismus kräftig ausgestachelt und dadurch die Energie der Massen im Kampf gegen Deutschtum und Obrig keit aufs neue belebt. Wie sehr diesen Herren die Religion nur Mittel zum Agitationszweck ist, zeigt deutlich die Tatsache, datz in letzter Zeit Stimmen aus dem Priesterlager laut ge worden sind, die offen mit dem Abfall von Nom und Uebertritt zum armenischen Ritus drohen, falls der Vatikan nicht den pol nischen Wünschen bezüglich der Neubesetzung des Posener Erz- bischofstuhles Nachkommen sollte. An dem Beispiel des verstor benen Erzbischofs Dinder ist ja genugsam zu erkennen, wie meisterlich es die Polen als „getreue Söhne der katholischen Kirche" (iM. solange sie ihren Zwecken dient!) verstehen, ihrem kirchlichen Oberhirtcn das Leben zu versauern, wenn er sich untersteht, ein Deutscher zu sei». Erst wenn man all diese Schwierigkeiten bedenlt, die sich der deutschen Sache schon an und für sich entgegenstellen, kann man voll und ganz die Trag weite des Entschlusses unserer Ultramontanen ermessen, jetzt einen frisch-fröhlichen „Zentrumsritt in die Ostmark" zu wagen. Was sie damit erreichen wollen, liegt auf der Hand. Da man die verhaßte Bülowsche Regierung bisher nicht hat „fasten" können, will man sich an ihr dadurch rächen, datz man ihre Zirkel in den preußischen Ostprovinzcn zu stören sucht. Parteien sind im Osten bekanntlich ebenso zahlreich wie sonst im lieben Deutsch land vorhanden, und schon jetzt hält es manchmal recht schwer, - sie alle vor den gemeinsamen nationalen Wagen zu spannen. ^ Das Zentrum möchte diese immerhin im Wachsen begriffene Einigkeit gar zu gern stören und vornehmlich Spaltungen in die Reihen der deutschen Katholiken tragen, die sich in der Ostmark bereits zu besonderen deutsch-nationalen Vereinigungen organi- ^ sicrt und ein erfreuliches Erwachen des nationalen Instinkts s betätigt haben. Trotz aller Warnungen dieser Vereine an das ! Zentrum, von einer Sonderagitation abzusehen, weil sie nur die deutsche Sache, die deutsche Einigkeit gefährden könne, läßt sich das Zentrum nicht abhalten, Unkraut in den Weizen zu > säen. Wem es dadurch in die Hände arbeitet, kann wohl nicht fraglich sein: den Polen wird dieser nationale Verrat des Zen trums ebenso ein paar Mandate zuschanzen, wie es bei den letzten Reichstagswahlen mit den Sozialdemokraten der Fall war. Die Ultramontanen werden sich deshalb nicht wundern können, wenn man sie je länger je mehr als unsichere Kan tontsten in nationaler Hinsicht brandmarkt: immer sind sie aus seiten der Feinde des Reiches zu finden . . . Der Deutsche Tag in Bromberg hat in seiner bereits er wähnten Depesche an den Reichskanzler allen diesen alten und neuen Sorgen der ostmärkischen Deutschen Ausdruck verliehen, indem er aussührle, datz „die Feindseligkeiten des nationalen Gegners den Staat und alle in den Ostmarten lebenden Deutschen vor neue Aufgaben stellen". Neue Aufgaben erfordern aber neue Mittel für den — wie Fürst Bülow in seinem Antworttelegramm sagte — „pflichtmähig geführten Kampf um die Erhaltung des Deutschtums in der Ostmark". Sie lassen sich in zwei Gruppen trennen, je nachdem sie hauptsächlich der Regierung oder der völkischen Selbsthilfe zufallen. Was letztere anlaugt, so wird hoffentlich die Bülowsche „Mahnung zu strenger, nationaler Pflichterfüllung" nicht ungehört ver hallen. Einigkeit ist und bleibt hier die Hauptsache, denn Spaltungen kommen nur dem Gegner zu gute. Dann wäre weiter der wirtschaftlichen Mittel zu gedenken! Boykottieren die Polen alle deutschen Geschäfte, so ist es Pflicht der Deutschen, nur bei ihren Volksangehörigen zu kaufen. Werden die pol nischen Korporationen aus wirtschaftlichem Gebiet immer stär ker ansgebaut, so müssen auch die Deutschen alles daran setzen, um das landwirtschaftliche Krcditgenossenschaftswcsen ebenso wie die Gründung von Handwerker-Bezugs- und Absatzgenossen schaften zu fördern. Die Regierung wird ihrerseits endlich daran denken müssen, die katholische Geistlichkeit — dem deutschen Volisanteil entsprechend — zu germanisieren, denn mit den jetzt fast überall tätigen polnischen Hetzkaplänen kämpfen Re- gicrungsräte selbst vergeblich. Weiter wird man sich entschlie ßen müssen, in öffentlichen Versammlungen und vor Gericht nur die deutsche Sprache als Verhandlungssprache zu dulden. Endlich aber, und hier liegt der Schwerpunkt, mutz die Negierung durch Auffüllung des Anstedlungsfonds und neue gesetzgeberische Maßnahmen dem Uebcrgang deutschen Bodens in polnische Hände mehr als bisher wehren. Ob sie sich vom nächsten preu ßischen Landtag zu diesem Zweck das Enteignungorccht oder das staatliche Einspruchsrecht zusprechen läßt oder andere Mittel vorschlägt, ist weniger wichtig, als daß überhaupt etwas Durch greifendes geschieht. Natürlich mutz der Weg sicher zum ge wollten Ziele führen und für die Mehrheit des Landtags gang bar sein. Nachdem aber allgemein die Ansicht durchgedrungen ist, datz man in der bisherigen Weise nicht genügend vorwärts kommt, dürste cs dcni Fürsten von Bülow als preußischem Ministerpräsidenten nicht allzu schwer fallen, einer dement sprechenden Regierungsvorlage zur Annahme zu verhelfen. Da er die machtvollen Kundgebungen des Deutschen Tages in Brombcrg „dankbar als wirksame Unterstützung der Regierungs politik" begrüßt hat, dieser sich aber mit aller Entschiedenheit in einer Resolution zur Bodenfrage auf den Standpunkt der Notwendigkeit eines Enteignung»- und Einspruchsrechtes für die Regierung gestellt hat, so darf man wohl annehmen, daß die Vorschläge der preußischen Staatsrrgierung sich in gleicher oder ähnlicher Richtung bewegen werden. Das pränumerando aiigestimmte Wehgeheul der polnischen Presse zeigt deutlich, wie wuchtig dieser Schlag treffen würde. Neueste Dratltiueldnitjlcn vom 20. August. Z Kter«atioual«r Lvzialift«»»a ongreß Stuttgart. jPriv.-Tel.) Heute trat Ser Internatio nale Sozialistcnkongretz zu seiner ersten Plenar-Versamm- luna unter Seui Vorsitze Seü Abgeordneten Singer in der „Licdcrhallc" zusammen. Singer teilt mit, Sah die Sek tionen und die Kommissionen ihre Arbeiten noch nicht ab geschlossen haben. CS.soll daher heute nachmittag keine Plenarsitzung stattfinden, vielmehr um :l Uhr die Arbeit der Sektionen und Kommissionen fortgesetzt werden. Bon Mittwoch an sollen Samt zweimal täglich Plenarsitzungen stattfinden. Eine Resolution besaht sich mit der „Bersvl gniig der Polen i n Preuße n". Es heitzt darin, daß der Intcrltalionale sozialistische Kongreß in» Namen aller Länder Protest gegen die preußische Politik der tÄermani- siernng Polens erhebt, welche ohne Bedenken gegen die pol nische Bevölkerung mit den grausamsten Unterdrückung!- maßregeln vvrgcht, um sie mit Gewalt zur Loslüsung von ihrer Muttersprache zu zwingen. Tie Resolution wendet sich gegen die Doppelzüngigkeit und die Heuchelei der herr schenden Klassen, welche die standalose Untervrückuugs- pvlitik gegen die Polen gntheißt. — Eine zweite Resolu tion betrifft den Schutz ausländischer Arbeiter. In Erwägung dessen, daß von gewissen Nationalitäten Gesctzcsvvrlagen eingebracht worden sind wegen Auswei sung von Arbeiter» der benachbarten Länder werden die sozialistische» Vertreter tu den Parlamenten ausgesordert, die wirksamsten Mittel gegen solche Maßnahmen zu tref fen, um ihre Verwerfung herbeizuführen. Eine Resolution betrifft die Verfolgung russischer Sozialdemokraten in Deutschland. Sie protestiert entschieden gegen die Aus- rveisnngsmasiregeln der Polizei und der Regierung und verdammt die demütige Dienstwilligkeit Deutschlands, das sich zum gesügigcn Werkzeug des russischen Despotismus mache. Singer stellt fest, daß ZW Delegierte erschienen sind. Hieraus saud die Slimmenvertcilung an die einzelnen Na tionen statt. Deutschland, Oesterreich, Frankreich, Groß britannien erhalten je 20, Italien lö Stimmen, die Schweiz 14, Finnland Z, Holland tz »sw., btS schließlich sich Süd afrika, Argentinien, Natal, Australien, Portugal und Japan mit 4, das kleine LnH'mbnrg mit 3 Stimmen be gnügen müssen. ^ Stuttgart. IPriv.-Tcl.) In «der F-rauen- Kornsercnz, die gestern in den späten Abendstunden zu Ende ging, wurde schließlich die deutsche Resolution, welche am schärfsten die Forderung -des Frauenstimmrechts betont, gegen die österreichischen und englischen Stimmen angenommen. Lohnbewegungen. F- raii kfu rt a. M. (Priv.-Tel.) In Versammlungen der Schlosscrmeister und -Gehilfen wurden die Aus sperrung und der Streik der Schlosser nach einer Dauer von fast sechs Wochen für beendet erklärt. Ten Arbeitern wurde eine halbstündige Verkürzung der täglichen Arbeitszeit und eine Lohnerhöhung von 7^ Prozent bewilligt. Antwerpen. jPriv.-Tel.) Die Föderation der Ar beitgeber fordert durch Plakate sämtliche Hafenarbei ter aus, sich im Laufe des heutigen Tages auf die bis herigen Arbeitslöhne schriftlich zu verpflichten. Wer die Unterschrift verweigert, wird ausgc sperrt. Die sozia listischen Streiksührer empfehlen, dast die bisher Arbeiten den unterzeichnen, die Streitenden dagegen den Äusstand sartsetzcn sollen. Der Hasen ist mit Getreideschiffen über füllt. Inr Lage in Rußland. Petersburg. lPriv.-Tcl.) Bor dem hiesigen Mili- tSrbezirkogcricht begann heute die Verhandlung wegen V e r s ch w ö r n n g g eg e n das Leben des Zaren. Es wurden 17 Zeugen ansgernscn. Unter den 20 Angeklagten figurieren als Hauptschuldige der verabschiedete Marinc- leutnant Nikitenko, 22 Jahre alt, ferner ein Sohn des Kollcgicnrats Eanmow, der Kleinbürger Purkin. Maria Prokowjew und Anna Pigitt, alles Leute in den zwanziger Jahren. Diese Gruppe soll nach der Anklage den Vcr- schwörungsplan ausgearbcitet haben, wonach der Zar ent weder erdolcht oder durch Bomben ermordet werden sollte, und zwar mährend seines alltäglichen Spazierganges im Park zu Zarskojc-Ssclv. Die Angeklagten trachteten auch nach dem Leben des Großfürsten Nikolai-Nikolajewitsch. Vetters -cs Zaren- Den Zarcnmord sollte Caumow voll bringen: falls die Tat im Park unausführbar wäre, sollte Caumow ihn im Kabinett des Zaren begehen. Eine zweite Gruppe der Angeklagten soll im engsten Zusammenhänge mit den Vorgenannten stehende Konspirationsgnartiere unterhalten und Pläne für die Ausübung des Verbrechens verschafft haben. Sie unterhielten außerdem die geschäft liche Korrespondenz der Kampforganisativn. Eine dritte Kategorie der Angeklagten gehört nicht direkt zu den Ver schworenen. stand ihnen aber dadurch nahe, daß sic den Plan kannte und darüber schwieg. Znr Lage in Marokko. Tanger. Hier sind MO Mann scherisische Elitetrup- pcn eingctrosfcii, die vielleicht zur Ausrcchterhaltung der Ordnung nach Mazagan ivcitcrgchen werden. Nach richten aus Fez besagen: Der sranzösischc Konsulats-Ver weser, der einen Ausbruch von Fanatismus gegen die Franzosen unter den Eingeborenen befürchtet, hat den morgigen Tag für de» Abzug der französischen Kolonie be stimmt. Die sranzösischc Militärmission wird Fez aber nicht verlassen. Ob der Konsulatsvcrwcscr zurückkehren wird, ist unbekannt. Die europäische Kolonie befindet sich in Sorge. Der Maghzen wird, wenn erforderlich, für die abzichcnden Franzosen und andere Europäer eine Schutz wache stellen. Der französische Geschäftsträger hat einen vom 11. August datierten Brief des Ministers des Aeußc- ren, Ben Sliman, erhalte», der nochmals das Bedauern des Maghzen über die Metzeleien in Easablanca zum Aus druck bringt. Ben Sliman erklärt, daß die mohammedanische Bevölkerung die Beranlasfting für die Anwesenheit der französischen Truppen in Easablanca noch nicht kenne. Er spricht die Hoffnung aus, daß die freundschaftlichen Be ziehungen des Maghzen z» Frankreich keine Trübung er fahren werde». Paris. jPriv.-Tel.) Den Spaniern wird vorgehalten, daß sic bei den gestrigen Kümpsenin Casablanca A8»S -"k-A? S.S » ? L.» «
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