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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.01.1907
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-01-09
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070109013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907010901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907010901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-01
- Tag1907-01-09
- Monat1907-01
- Jahr1907
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.01.1907
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* ^ ^ Z 'S-" SVdWtstasrika i«»beloudere. Redner zeigt hieraus durch besondere Besprechung de- südwest- afrikanischen Schutzgebietes die Einwirkung der angewandten und theoretischen Wissenschaften auf die koloniale Entwicklung. Er führt aus: Unsere historische Kenntnis lehrt uns. daß unser südwestafrikanisches Schutzgebiet vor nicht langer .ieit bis zu 2 Millionen Stück Rindvieh in einem Werte von etwa 200 Mill. Mk. beherbergt hat. einem Werte, den jede» vierte oder ünfte Jahr in voller Höhe wieder reproduziert. Dabei sind wüh lend dieser Jahr« selbst für den «ritzen Ansiedler die Produktions kosten eines Stückes Rindvieh 25 bis 27 Mk.. während der Ver kaufspreis heute 300 Mk. ist. der in normalen Zeiten wohl auf >20 bis 100 Mk »irückgehen dürfte. Boden und Futterkräutrr sind di« gleichen sowohl im Norden wie im Süden, wir sie in dem Belschuanaland bezw. der Karoo der benachbarten Kapkolonic existieren. Auf ähnlich großen Territorien ähnlicher Gestaltung 'ind in diesen Ländern etwa 2800000 Stück Rindvieh und zwischen lO und 1l Millionen Wollschafe und Angoraziegen vorhanden, fortwährend werden neue Gewächse entdeckt in der ganzen Welt und erfolgreiche Versuche für ihre Anpflanzung in Südwestafrtka gemacht, um diesen anscheinend so unertragSsähigen Boden mit hochwertige Produkte liefernden Pflanzen zu besehen. Eine vor meh reren Jahren verloren gegangene Kiste getrockneter Datteln, die aus den Weg gefallen war. zeigt dem erstaunten Wanderer seht 8 Meter hohe Dattrlbäume. die schon anfangen. Früchte zu tragen. ES werden Versuche gemacht mit einem mexikanischen Gummi« strauch. der Guayoule und niit einem stachellosen KaktuS. der nahezu überall in den Kolonien gedeihen würde. Die Tabak- anpslanzungen gedeihen ganz ausgezeichnet in den Flußtälern. Mais und Bohnen. Wetzen. Gerbstoffe, Baumwolle und Wein können in großen Mengen angrsetzt werden. Die Wassererschlie ßung wird jetzt von dem Bohrtechniker shsiematisch tn die Hand genommen, und es zeigt sich, daß an unzählige» StellewSüdlvest- asrikas Wasser gut und reichlich zu haben ist. Aber um cs zu heben, braucht man dann den Windmotor und dieser wieder braucht, um in das Land zu gelangen, die Eisenbahn. Kupfer wird erfolgreich gewonnen, viele andere Stellen sind bekannt und weiden jetzt prospektiert. Marmor und Diamanten, Goldspnren »sw. weisen daraus hin, daß auch da die Geologie noch mancherlei aufzuklären, die Chemie mancherlei sestzustellrn hat; eS wird dem nächst ein Laboratorium für dies« Zwecke im Schutzgebiete errichtet werden. Nachdem aber jetzt friedliche Verhältnisse einkehren, wer den wir dafür sorgen, daß sich der Stamm der Herero wieder er-- '..Nr. den Hottentotten ihre Unstetigkeit abgewöhnen und sie von gefährlichen zu nützlichen Bürgern machen. Vor der Budget- kommcksion des Reichstages Hut der Professor Hahn, ein im Schutzgebrele geborener 'Deutscher, der als der beste Kenner des Kaplandes gilt, der aber auch unser« Kolonie bereist hat, erklärt: „Große Teile dieser Kolonie sind nach allen Richtungen o gut und aussichtsreich wie die Kdpkolouie." Deutsch-Süd- westafrika hat 842 000 Quadratmeter, die Kapkolonic hat 495 060 Quadratmeter, und cs leben darauf 350 000 Weiße. Die Ein- 'uhr i» der Kapkoloni« betrug im Jabre 1903 700 Millionen Mark. Skm ist «S noch sehr zweifelhaft, ob wir ein ähnliches Diamanrvorkommcn wie im Kapiande bei uns finden, soviel Biaugrundstelle, wir auch schon entdeckt haben. Ich nehme deshalb von der Ausfuhr die Diamanten aus und stelle fest, daß für 20 000 000 Straußenfedern, für 13 000 000 Angora- zisgenhaar, für 37 000 000 Schafwolle und für 23 000 000 Edel- melalle, d. h. im wesentlichen Kupfer, ausgcführt worden sind. Der Staat hatte am 31. Dezember 1903 4000 Kilometer Staats- bahn im Betriebe, die sich mit durchschnittlich 3'/, Prozent rentierten, das Gesamtbirdget war 235 000 000 Mark und zeigte ernen Uebersckuß von 10 000 000 Mark nach Zahlung sämtlicher Zinsen. Annuitäten usw. für die Eisenbahn. Für S-üdwest- afrika können wir einen sehr großen Teil davon erreichen. Ich persönlich halte Südwestafrika, und ich spreche das mit voller Ueverzeugung nach langer Ueberlegung aus, für die sicherste sämtlicher Kolonien in materieller und klimatischer Beziehung, die wir Deutsche besitzen, ungeachtet der wirklich hohen Mei nung, die ich auch von dem Reste unseres kolonialen Besitzes habe. Farmer Schlettwein aus Südwest hat uns eine Anzahl von Rechnungen aufgemacht, wie nach seiner Erfahrung sich die Wirtschaft dort gestaltet, und das ist durchaus befriedigend, ein fach und sehr vielversprechend. Cr selbst ist in wenigen Jahren zu einem reichen Manne dort geworden. Und schon vor zwei Jahren ivurden die Ausstandsoerluste der verhältnismäßig wenigen Ansiedler auf 20 Millionen Mark beziffert. Rationaler dkutzen der Kolonie. Der Redner wies noch kurz darauf hin. wie wichtig her koloniale Besitz für alle Klassen unserer Bevölkerung ist. Wirk- lichen 'Nutzen an den Kolonien haben bisher nur die Industriearbeiter gehabt, welche ja jetzt die ganze Kolonialvoluik in Bausch und Bogen verdammen wollen. Von jenen crrechneten 700 000 000 Mk.. die Deutschland für seine Kolonien ansgegebcn hat, ist sicher mehr als die Hälfte, wenn sicht drei Viertel, als Arbeitslohn -in die Hände der Industrien gegangen und hat direkt die Arbeitsnochfrage vermehrt und auf dre Löhne eingcwirkt. Aber innere Industrie wird auch von der Entwicklung der Kolonien weiterhin eine starke Un- abvängigkeit gewinnen in bezug auf ihre Rohprodukte und ihren Absatz. Auch die Landorbeiterbevölkerung, die zum erheblichen Teil dis Qelfrücht« und anderen Produkte, die den Kolonien c:gcn iino. konsumiert, wird in ihrer Lebenshaltung erleichtert. Ler et e r s p l i t t e r n n a unseres Grundbesitzes in Deutschland wird in gewisser Weise entgegengeorbeitet. D-ciin -Won ,etzt ist eine Anzahl von zweiten Söhnen besser ge- stell rer Lanowirte teils unterwegs, teils bereit, nach Südwest. a-rika und in andere unserer Kolonien anSzuwandern und dort neu zu beginnen, um eine weitere Zersplitterung des heimischen FamiiicnbcsitzeS zu vermeiden. Die Bewegung ist sehr aus- stchtsooll, wenn man bedenkt, daß Länderstrecken in West- asrika von 1 schmal der Größe des Deutschen Reiches für Weiße besiedluiigssähig sind, in Ostafrika nach Rechnung des -verrn Lene ein Gebiet mindestens in der Größe von Preußen, was dvri um so wichiiaer ist. a!S der Boden fruchtbar ist, d. h. eine große Anzahl von Siedlern vertragen kann. Der Nutzen für Kansieute und für die Schiffahrt ist zu offenliegend. um darauf zurückzukommen. Der Nutzen für die Entwicklung unterer Wissen'chast, der angewandten und theoretischen, ist ganz außerordentlich. Deshalb handelt es sich, abgesehen von der materiellen Seile der Kolonien in dem gegenwärtigen Zu- stand um grobe nationale Güter. K'olonialdirektör Dernburg schloß: Meine Herren, in unserer Nation.schlummern — wir haben das bei mancher ernsten Ge legenheit gesehen — «viele und starke Kräfte, die bereit find, «sich ,n den Dienst einer großen nationalen 'Ausgabe zu stellen, Helfen Tis uns. diese Kräfte zu Ibsen. Au Sie. die Hüter der Kulturgüter uu'erer Naiion, an die Führer und Lehrer u ist er er Heranwachsenden Gö'ch-lecktcr gehl im nationalen'Jnierssse unsere Bitte, helfen Sie uns, den -Impuls zu erwecken, ohne den nach einem Bisinarckschen Morte keine Kolonialpolitik Erfolg haben kann. * Vonahle. Dir KokSproduktion zeigt« «ine Steigerung von 33 Prozent. Die Roheisenerzeugung stieg von 11 aus 12'/, Millionen Tonnen. Damit haben wir den weiten Bor sprung. den wir vor allen Ländern Europa» berett» hatten, noch erheblich erweitert. Mt besonderer Freude stelle ich fest. außerordentliche Steigerung brr Produktion im » im Inland« verbraucht worden ist. Der S nd hat 73 Prozent seiner Erzeugung im Jnl abgesetzt und nur 27 Prozent im AuStaiwe. Das «ist e»n« 'cklr der neuen Handelsverträge, daß die Industrie darniederliegen, dag sie werde auSioandrr» müssen, sind nicht «ingetroffen. Im Gegenteil, sie hat eia glänzende» Jahr gehabt, wie kaum zuvvr, weil die Landwirtschaft ein lohnender Abnehmer war. Die Förderung der Landwirtschaft ist somit erste staatliche Pflicht. (Lebhafter Beifall rechts.) Für EisenoahnvetriebS- mitte! standen im Etat für 1906 nicht weniger als 140 Millionen Mark: au einmaligen Ausgaben haben Sie weitere 100 Mil- lionen Mark bewilligt, aber der Minister der öffentlichen Arbeiten erklärte auch das noch nicht für genügend, und ich habe infolgedessen au» den voraussichtlichen Ueberschiissen von 1908 cb in den letzten fünf Iso um 45 Prozent, ge- -..n Wunsche einer recht eckigen Verabschiedung des Etats. — Nächste Sck Wahl der Präiidenten und erste Lesung des E Dr. Friedberg (iiaü.) bat, die natioualliberck Neueste Dralttmeldnnaen rom 8. Januar. Prensttsckcr Landtag. Berlin. (Priv.-Tel.) Abgeordnetenhaus. Finanz- minister Freiherr v. Nheinbabe» führte in seinem Finanzexpoiö anS: Der Rechnungsabschluß 1905 weist eine Mehrausgabe von, 47.V Millionen auf. denen 43.9 Mill. Mk. Mehreinnahmk»« gegenüberslehrn. Tie Eisenbahn hat stakt 12,9 Millionen, 45,6 Millionen gebracht. (Hört, hört!) Im allgemeine» ist da» Wirtschaftsjahr 1905 günstig verlaufen. Die wirtschaftliche Lag« de» Jahre- 1906 drückte sich besonders ln der Kohlen«. Koks- und Rvbeisenindnstrir aus. Unsere Steinkohlenvroduktlon betrug, ISVv 137 Million«» Tonnen, über 30 Prozent mehr als im einen weiteren Betrag von 50 Mllionen angewiesen. In den Jahren 1906/07 betragen di« Ausgaben für Beschaffung von Betriebsmitteln nicht weniger olS 450 Millionen. Der Elsenbahnminister rechnet mit 149,6 Millionen Mehr- einnahmen und 113.1 Millionen Mehrausgaben, im Ordina- rium also mit einem «Ileberschutz von 36,5 Millionen Mark. Dem aber steht gegenüber ein extraordinärer Bedarf von «2.5 Millionen, sodaß danach der Eisenbadnetat um 26 Mil lionen ungünstiger abschnetden wird. Aber die anderen Verwal tungen werden den Ausgleich bringen. Der Minister gibt dann dte Halchtzissem des neuen Etats und fährt fort: Die politische» Wolke» haben sich verzogen, wir dürfen auf Erhaltung veS Friedens hoffen. Unser wirtschaftliches Leben ist rin gesundes, ick habe Vertrauen zur wirtschaftlichen Entwicklung der Ration van! der ArbeitSfrendiakeit und Anpassungsfähigkeit und dank der Ver bindung von Wissenschaft und Praxis. Für unsere ganze Produk tion von Wichtigkeit wird eS sein, ob die Erneuerung des Kohlen« syndikatS und des StahlwerksoerbandeS gelingt. Die Entwick lung der letzten Jahre hat die Rolwendlgkelt dieser beiden Ver bände erwiesen. MerdingS müssen sie sich stets bewußt sei», daß ihre Macht auch Pflichten bedingt, sie »lüssen Maß halten in ihrer PretSvolitik. Der neue Etat schließt ab mit 3187 109 000 Mk. Ihn kennzeichnet «ine sehr starke Ausrüstung der staatlichen Be triebsverwaltungen und dann dir Bereitstellung neuer Ctatmlttrl für vertchiedene Beamtenkalegarien. Das Extraordtnarium beträgt 192 Millionen, viermal so viel als vor 10 Jahren. Wir schlagen nun vor, die Beamten des äußeren Dienstes im Gehalte anszu- bellern. (Beifall.) Davon werden nicht weniger als 59 000 Eisen- bahudeamte betroffen. Weiler sollen aufgrbesiert werden dir tech nischen Beamten, dir Brrgverwaltungrn. die Förster, vor allem auch die Schutzleute und Gendarmen (Brlfaw, die Grenzwächter u. a. Abgesehen davon sollen 1908 allgemein die Gebälter der aerinastbesoldelen Beamten erhöht werden. (Beifall.) Aber schon im Etat 1907 ist ein einmaliger UnterstützuiiaSfviidS von 3 Mill. Mk. eingestellt (Beifall), da dir allgenieine Teuerung sich am meisten bei den geringstbeioldeten Beamten geltend macht. (Hört, hört! Zustimmung.) De» Unlerbeamkeii sollen nach dem Beispiel der Post Zuschüsse für ihre Dienstbekleidung gewährt weiden. Ferner ist ein Entwurf in Vorbereitung, der den llnterbeaniken und ihren Hinterbliebenen die Wohltaten des MilitärpensionsgesetzeS zu gute kommen läßt. (Leb hafter Beifall.) U. a. soll die Mindestpension von auf ^/«n erhöht werden, der Mindestbetrag der Witwen pension von 2M aus 300 Mk.. dazu das Gnadenquartai uiw Die Zahl der Einkoiiiinensteuerpftichligen hat sich von 1892 bis 1908 nahezu verdoppelt. Die Einkommensteuer ist von 114 Mill. Atark auf 203 Millionen Mark, da» steuerpflichtige Einkoui-men von 5,7 Milliarden auf 10,1 Milliarden gestiegen. Die Zahl der Zensken von 900 dis 1200 Mark Einkommen hat sich in den letzten zehn Jahren von 25 Prozent der Bevölkerung auf 35 Prozent gehoben. Dadurch ist die Behauptung wiedcrlegt, daß lediglich die großen Vermögen bei uns wacbM. Die Spar- kancn-Eniiiagen in Preußen haben sich in den letzten ' ^ Jahren von 5,7 auf 8,2 Milliarden, als steigert. Der Mimfier schloß mit dem "" Sitzung Freitag: Etats. — Abg. berale Interpella tion über den jogeil, Pr eins er saß (SchuUehrer-Gehaiters des Kultusministers auf die Tagesordnung z-u setzen. — Präsident v. Kröcher erwiderte, er habe sich mit dem Staatsministe- rium.noch nicht über den Termin -er Beantwortung lnS Einvernehmen gefetzt. Berlin. (Priv.-Tel. > Die Ahen-hlätter stimmen darin überein, daß die Thronrede bei der Eröffnung des preu ßischen Landtages nicht besonders bedeusiam und inhaltsreich lei. Die „Post" sagt: „In dem Lndpassus der Thronrede, der auf den Ernst der Zeit huuveist, ist ein- deutlicher Hin weis auf den Reichstags-wahlkampf zu erkennen. Die Regie rung erkennt ehrend die hingehende und tatkräftige Unter stützung an, die der Landtag ihr bei allen Bestrebungen zum Beiten des Landes hat angedeihen losten. Möge das deutfch« Volk sorgen, daß ein Reichstag aus den Wahlen hervorgehe, s»r sich einst ähnliche Anerkennung zu erwerben vermag. — Di« „Voss. Ztg." schreibt: „Von großen und volkstümlichen Reformen ist im Arbeitspensum des Landtage» kein« Red«. Bemerkenswert ist allenfalls der Schlußsatz, der den preußischen Kammern im Gegensätze zum deutschen Reichstage ein Wohl- verl-altungszeugnis ausstellt. Bei ihnen haben die Bestrebungen der Regierung „hingebende und tatkräftige Unterstützung" ge funden, toll heißen: beim Reichslag« nicht. Und weil darum der Reichölag nach Hause geschickt wurde, ist die Zeit „ernst". — Die „Dtsck. Tagesztg." bemerkt: „Wer von der Thron rede eine gewisse Klärung -er ernsten Fragen der Zeit erwartet Hai, ist getauscht worden. Wer gehört nicht zu den Getäuschlen? Nach dem Silvesterbriese des Reichskanzlers hatten wir nichts anderes erwartet, als was jetzt gekommen ist: eine künstliche, "ige Thronrede, die in mehrdeutiger Volk bl." . . , , des politischen Lebens in Preußen. Walilbetvegiing. Berlin. lPriv.-Tel.) Kolnniaidirektor D e rnb u rg ist für den 3. hannoverschen Wahlkreis Meppen—Lingeii—Benzhelm von dem ReichSvereiu als Reichstagskandidat ausgestellt worden. Der „Lvkal-A»z." bemerkt dazu: Es handelt sich bier natürlich lediglich um eine Teinonstrntion, denn in dem alten Windthorstschen Wahl- kteise ist an den Sieg eines anderen als einesZentriimSkaiididaten auf absehbare Zeit nicht zu rechnen. Berlin. (Priv.-Tel.) In Kreuznach—Simmekn. drm Wahlkreise des bisherigen natlonalliberalen Abgeordneten Pansche, stellten die Bündler Generalmajor z. D. v. Clüden. Ehren präsident des Deutschen Mllltäranivärter-BlmdeS, als Gegen kandidaten aus, wobei auf die Unterstützung des Zentrum- gerech net wird. TaS Zentrum ist auch gewillt, um den National- liberale» ans dem Wege zu räumen, schon bei der Hanptwahl di« Losung für v. Clöden auszilgebe». Zur Lage in Marokko. Paris. In dem beute im Elaste abaebaltenrn Minister in t e legte der Minister des Acnßeren Pichon den Stand der Marokko-Angelegenheit dar. Er teilte ein Telegramm des Gesandte» Negnault deü Inhalts mit, daß Raiinli aus Zinat z» den Wadras entfloh »nd daß dieser «stamm mit dem Kriegs« minister Gebbas über die Bedingungen der Uedelgabe dicieS Abenteurers verhandle. Zwei Spanier, die von Raisuli gefangen genommen und mit fortgefnhrt worden waren, entflohen wieder und kehrten nach Tanger zurück. KriegsministerPicauaro berichtet über seine Reise nach Tunis und gab bekannt, daß vle bisher den Bischöfen und Seminaren zur Verfügung gewesenen Gebäude im allgemeinen für UnterrichtSzwccke oder für die Schaffung von Masten bestimmt würde». Seit Donnerstag wird der Ministrrrat die Einsiiariing der drahtlosen Telegraphie und den Gesetzentwurf betreffend die Abschaffung der Kticasgerichte beraten. Im Senat hielt Fatzard als Alterspräsident die Eröffnungsrede. Die Wahl drS Bureaus wurde aus DonnrrStag verschoben und die Sitzung dann ansgrbobeii. In der Depot,ertenknmmrr übernahm Loui» Passt, als Alterspräsident de» Vorsitz. Die Wahl des Vorsitzenden wurde ebenfalls auf Donnerstag verschoben. I fast müde, mehr geschäftsmäßige Berlin iPriv.-Tel.) Da» Her real fein bisherige» Präsidium. Fürst zu I«t- «», Präsident. Freiherr v. Monteussel und Oder Becker^köm. per Akklamation einstim»«» wieder. Berlin. iPrtv -2 a» dem Eröff„uns»aktr detden Häusern batten . etngrsunven. Besonder» während dle Barteten de» Adgeordnetenh nur wentae Mitglieder entsandt hatte», fast vollständl» fern. Berlin. lPriv.-Tel.) Retch»r«»i«run»dte ^ afrika keine BotizrUruppr 1 . Schutztruppeiiretter aber fast lOOOV Mk. Pr» Jahr. In der .Nardd. Allgem Ztg." wird klargrlrat. daß diese Rechnung falsch sei. Ei» Pvlizeistrgran» tost« tm FriedenSvelbältni» 43M Mk.. ein Echutztruppelisergeant 3090 Mk. An Potizrisergeaat wäre also teurer als ein Schntztruppeusrraeant und also erst recht teurer, als ein Schutztruppeiiieiter im Frieden. Selbst jetzt, während der kriegerischen Verhältnisse, sind die Kosten sür «inen Schubtruppen- soldaten nicht wesentlich höher als die Kosten für einen Polizri- sergeanten im Flieden. ES kommt aus den Mann ein Aufwand von rund 4500 Mk. Berlin. lPriv.-Tel.) Die Regierung hat anläßltch des Jahreswechsels grvßnr Beträge als .Remuneration für erfolgreich« Förderung der deutschen Sprache' an zahlreiche Lehrer mid Lehrerinnen tn der Ostmark auSzahlen lassen. Die Beträge schwanken zwischen 60 und IOV Mk. Biele Lehrer, dir sich bel der Veranstaltung von BolkSunterhaktungS-, resp. Familien- oder Elternabenden erfolgreich hervorgetan habe», erhielte» außerdem Gratifikationen in Hohe von 100 di- 200 Mk. Berlin. (Briv.-Tel.) Wie der »JrLnk. Kurier' von gut unterrichteter Seite erfahren haben will, rechnet der Herzog von Cuniberland mit Bestimmtheit daraus, daß der braun schweigische Rraeiitscdastsrat eine Entscheidung de» BundeSratS über die Zulassung de- Prinzen Ernst August zur braunschwei gischen Thron olge herbeifühien werde, und zwar aus Grund Ürllkel 76. Absatz 1 der Rrichsverfassuiig. Sollte sich der Bundes rat mit dem Verzicht des Prisen Ernst August auf Hannover nicht zufrieden geben, so werde der Herzog die Frage nochmal« i» Erwägung ziehen und möglicherweise den ihm von einigen Fürsten nabegelcaten Entschluß, seinen ältesten Sohn ebenfalls zum Ver zicht aus Hannover zu erniäcdtigrn, doch noch fassen. Damit hänge es auch zusammen, daß der Regentschastsrat vor allem Zeit zu gewinnen suche. Berlin. (Priv.-Tel.) Beim Durchstich de» Untergrund- bahntunnrlS tn der Königgrätzer Straße hat sich heute vormittag rin schwerer Bauunsall ereignet. DaS l.90 Meter tm Durch, schnitt groß« Abflußrohr der Kanalisation, da« zum Radtalsyitem 3 gehört, ist gegen >/,ll Uhr tn der Länge von 6 Metern geplatzt. Di« Baustelle läuft infolgedessen voll Wasser, und die Arbeiten am letzten Durchstich deS Tunnel» zwischen dem Hotel .Der Fürstenhof' und drm Bahnhöfe Potsdamer Platz müssen bi» auf weiteres aufgehoben werden. Die Straße in ihrer ga»zen Breite wurde für jeden Fuhrverkrhr gesperrt. Zur Befestigung der Unter- lritungSstörungrn, durch die kürzlich aus dem Opernplatz der ganze Straßenbahnverkehr labmgelegt war. haben die Behörden jetzt die Spannung einer provisoriichen Notlettung zu» odrricdtschen Zu führung deS Stromes genehmigt. Berlin. sPrio.-Tel.) Ein Jahr Gefängnis verhängt« die Schneidemühler Strafkammer über den Schüler Szani- buleski auS Gernheim, der aus Eisenbahnschienen große Steine »eiegt hatte, die aber vom Lokomotivführer noch rechtzeitig bemerkt wurden. Berlin. (Priv.-Tel.) Anläßlich -eS heute erfolgten Wiederzusammenlretens der französischen Kammern, wurde, wie der „Lok.^Anz." meldet, in parlamentarischen Kreisen die Frage der Lebensdauer des Kabinetts Clömencean eifrigst erörtert. Als ernsteste Gefahr, die »er Regierung drobe. wurde allseitig der vom Senator Rouvier mit starker parlamentarischer Unterstützung begonnene Kampf gegen di« vom Finanz,,»nister Caillaux zur Deckung des Defizits vorge- schlagenen neuen Besteuerungen erkannt. Die Kammermeh-rheit hat Caillaux' Vorschlägen nur in der Voraussicht zugestimmt, der Bevölkerung die angenehme Ueberraschung eines pünktlich fertig gewordenen Budgets zu bereiten. Jetzt aber, da der Senat so erhebliche Schwierigkeiten macht und die Partei Rmiviers die unpovulären neuen Belastungen (Piano-Steuer, Feuerversicherungs-Steuer ujw.s durchaus beseitigt sehen will, regt sich bei einem großen Teile der Kammermel/rheit die Besorgnis, daß der Mittelstand im Senat seinen aufrichtigen Verteidiger erblicke, und die Kammer, die die Initiative zu der viel verlästerten Diäteu-Erhöhung ergriffen hat. seinen UnrmU wird deutlich fühlen lassen. Königsberg. Nach Mitteilung der Direktion der Süd- westbahn in Kiew ist die Strecke zwischen den Stationen Knvschin ilnd Strosselzy für den Güterverkehr wieder eröffnet. ES findet Güterannahme seitens der Südwestbahn wieder statt. Hamburg. Di« von Newyork gemeldet« neue Ko», kurren» im Damvsschiffsverkehr zwischen Hamburg, Rotter dam und Newyork ist vermutlich identisch mit den gleichartigen früher gemeldeten Bestrebungen der hiesigen Schiffsmakler- Firma Knoebr u. Burchard Nachf. Dem Vernehmen nach veabsick ' ürrcnz gegründeten Syndikats-llNeedereien zu bedienen. Frankfurt a. M In der Jerusalemer Allee haben Un bekannte zwei Detektivs erschossen. Eine hinzu kommende Patrouille gab ans dir Täter mehrere Schüsse ab. durch dte rin Passant schwer verwundet wurde. München. (Priv -Tel.) Da bei der Prinz «sfr« Ru pp recht von Bayer» sich die Temperatur anhaltend auf normaler Höhe bewegt und der Kräftezuftand bei gutem Appetit und ausgiebigem Schlafe ersichtlich zununmt, werden tägliche Krankheilsberlchte nicht mehr ausgegeben. Posen. (Priv.-Tel.! In Schwedenhöbe bei Bromberg sind vier Personen an den schwarzen Pocken erkran-kt. Bon den Behörden sind alle Vorsichtsmaßregeln getroffen. P e st. Heute fand die Schlußsitzung der ungarischen Delegation statt, in der sich die vollständig« Uebereinstim- mung der Beschlüsse zwischen der ungarischen und der öfter- reichischen Delegation ergab. Graf Theodor Zichy .sagte in seiner Abschicdsrede, die nationalen Bestrebungen Ungarns würden vielfach verkannt und mißdeutet und im AuSlaude in falschem Lichte dargcst-ellt. Eine Tatsache müsse vor Augen ge- halten werden: Wo eS sich um die Selbständigkeit und U.n- abhängigkeit der Nation, um die volle Parität mit Oesterreich bandelt, da verschwindet der Unterschied -wischen der 1867er und der 1848er Partei und ganz Ungarn bildet ein Lager. (Lebhafter Beifall.! Der Finanzminister Freiherr v. Burnan sprach hierauf den Delegierten namens des Königs den Dank für ihre patriotische Wirksamkeit aus. die statt des . heit. Gleichheit. ! nrotggs In b rsnav vle For rüderlichkcii" als Randschrist erhellten Bern. (Priv.-Tel.j Dem Bundesrate na Zeitungen der französischen Schwei» melden, der S sei bereit, einen höheren schweizerischen Offizier alsPolizei - Inspektor für Marokko vorzuschlagen: ferner sei der Bundesrat damit einverstanden, daß das Bundesgericht in Lausanne die marokkanischen Bankvorschüsse entscheide. Bern. (Priv.-Tel.) Die Bernischen Psychiater Dr. Glaser und Dr. Goo-d erklären in ihrem Gutachten, die russische Studentin Leon tjeff, die am 1. September den Rentier Meyer aus Paris im Hotel „Jungfrau" zu Jnterlaken «rvwrdct«, weil sie ihn sür Durnvwo hielt, jei nur beschränkt zurechnungS- fähig. Villach. Infolge eine» Lawinenstürze» zwischen Gstatterboden und Hieflau ist der gesamte Verkehr auf dieser Bahnstrecke sür etwa zwei Tage eingestellt. Haag. (Priv -Tel.) Die niederländische Grüpve der inter nationalen parlamentarischen Vereinigung erhielt vom deutsche» Reichskanzler dir Mlttetluna. daß er oll« Bemühungen zur Ver brüderung der Völker unterstützen werde. Die Teil nehmer an der nächstrn in Berlin stottsindendenKonferenz dürfe» »V eine» «arweu Esvfa»» letten» da
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