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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.10.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-10-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19031004011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903100401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903100401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 19-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1903
- Monat1903-10
- Tag1903-10-04
- Monat1903-10
- Jahr1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.10.1903
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vertliche« und Sächsische«. - Am Johannstädter Ufer, unmittelbar an der zum Spisplad ^ ' ' - k< - - " - doppelte B^tlmmuwg:' in der >aft " „Dresden" als , , .listenmaße . bre 1884 begriindeten Ruvergesellschast „Dresden" stehende alte Boots- der Nähe des Haus der im .. durch die inzwischen ausgesührte Verlängerung der Hochuser- slrabe eine ungünstige Lage erhalten hat. Der freie Zugang von der Elbe auS ist durch den Straßendamm sehr erschwert worden. Außerdem erlischt das mit dem Ehrlichschen Stift seit 1892 de. sichende Pachtverhältnis über den Bootshausplatz Ende März nächsten Jahres infolge Verkaufs an die Dresdner Ballgesellschaft dchuss baulicher Ausnutzung. Aus diesen Gründen sah sich die Rudcrgesellschaft veranlaßt, um Ueberlassung dc3 jetzigen Platzes und eine entsprechende Äaubeihilfe an die Stadtgemelnde hcran- zutrctcn, da sonst ihr Fortbestand in Frage gestellt schien. Das " ^ " gen war die Annahme der Iten Planung, wonach die Kosten erbaut. Die Her- zmauern in der Böschung des gen unentgeltliche Ueberlassung ^ tadtgemeinde durch das Ties- bouamt erfolgen. Mit Rücksicht auf die Nähe der Jugend-Spiel platze ist die Errichtung des Baues nur freudig zu begrüßen, da durch ihn ein dringendes Bedürfnis befriedigt wird. Neben Auf bewahrungsräumen für Geräte werden i» dem Unterbau eine Kleiderablage und Aborte zur Verfügung gestellt. Die selbständige Beschaffung eines Gebäudes würde erhebliche Kosten verursacht haben, auch wegen der Hochwasserverhältnisse wohl kaum ausführ bar fein. Außerdem ist der Rat berechtigt, bei Aufhebung des n Bootshauses einen hübschen . „ . Pergola wird dem öffentlichen Verkehr unentgeltlich überlassen werden. — Frachtvergünftigungen. Für die »achgcnonnten Aus siellunaen gewährt die Sächsnche Staatsbahnverwaltung aus ihren Linien unter den Üblichen Bedingungen srachtireien Rücktransport der ausgestellten Tiere und sonstigen Gegenstände: Landwirtschaft« - Ausstellung in Gross- Umstadt vom 2«. bi« 2«. September: Wanderausstellung der „Freien Vereinigung Deutscher Installateure" in Hannover von, 2. bi« 7. Oktober: Ausstellung lebender Fische in Bautzen am 24. und 2ä. Oktober und in Chemnitz am 7. und 8. November: Geflügelausstellungen in Olbernbau vom 21. bis 23. November, in Rötha vom 28. bi« 30. November, in CoSwig, in Wurzen und Bischofswerda vom s. bis 7. Dezember. — Der Freiwillige Kirche nchor der Friedens kirche in Dresden-Löbtau feiert Freitag den 9. Oktober, abends 8 Uhr, sein 5. S t i s t u » g s f e st im Saale der Musenhalle. In dem dabei stattfindenden Konzert wird außer der Kapelle des 2. Grenadier-Regiments auch die Konzertsängerin Fräulein Hache Mitwirken. — Ter dramatische WobltätigkeitSverein „Geselligkeit in Tresden-Coita feiert Freitag, den 9. Oktober, von abends 8 Uhr ab in der „Constantia" sein 10. StiftungSfest. be stehend aus Konzert. Theater und Ball. — Am 1. Oktober blickte die Fabrik chemisch-technischer Pro dukte von E. B- Schilbach in Dresden. Pirnaische Straße 18, (Inhaber Friedrich F. Schmidt in Lvichwikl auf ihr 2ö jähriges Bestehe» zurück. Zugleich beging der Mnrkthelfer August Schmicder an genanntem Tage das 25 jährige Jubiläum seiner Tätigkeit bei dieser Firma. — Tie hier in Dresden wohlbekannten Luftschiffer Herren Oswald Lische und Richard Lämmcl veranstalten heute vom Parke der Waldschlößchen-Terrasse aus eine Luftballonsahri mit den, Niescnballon „Merkur . Die Füllung beginnt 11 Uhr vormittags. Der Aufstieg des Ballons erfolgt Uhr. Wäh rend der Auffahrt werden Kriogsbrieftauben abgelasscn werden. Außerdem findet eine Ausstellung lenkbarer Luftschiffe und Jlug- maschinen statt. Der Eintritt ist sehr gering. — Am heutigen Tage kann die in weiten Kreisen bekannte Stodthebamme Fräulein Jda Rothert aus eine fünfund zwanzigjährige Berufstätigkeit zurückblickeu. Der treu ver dienten Jubilarin ist cs vergönnt, diele Feier in derselben Woh nung, Am Oueckbriiiinen 4, begehen zu löiineii, die von ihr vor 25 Jahren bezogen worden ist. großer Städte ein Laden eingerichtet, in dem jedermann ohne irgend welche Kosten mieffreie Wohnungen, Geschäftslokale, Werk- srätten, Fabrikräume usw. aus den daselbst nach Stadtgeyenden »nd Mietpreisen geführten Auskunflslisten mündlich und bei Ein- scndung des Antwortportos auch schriftlich nochgewiescn werden. Der Loden ist ununterbrochen von morgens 6 Uhr bis abends Uhr also auch in der Mittagspause anderer Geschäfte, geöffnet. Das Adreßbuch, Stadtpläne, oie „Dresdner Nachricht"''' ""d sonstige hiesige Zeitungen liegen ans. — Ueber die diesjährige Tee-Ernte schreibt uns die Firma I. Olivier, König!. Hoflieferant, Prager Straße, folgendes: Durch verschiedene deutsche Zeitungen sind in letzter Zeit Artikel gegangen, die unschwer aus denselben Urheber zurückzusühren sind. Mit einer bewunderungswürdigen Beharrlichkeit uno Zähigkeit versuchen die Engländer, den chinesischen Tee zu Gunsten des indischen Tees hcrabzusetzen. Wenn auch zugegeben sein soll, daß in England der Konsum von indischen Tees ein bedeutend grö- " :ro ßcrer als von chinesischem ist, so werben doch die feinen chinesischen Souchons und Eonaos unserem deutschen Geschmack stets besser Zusagen. Die indischen Tees haben sehr viel Kraft und Aroma, aber gleichzeitig eine Schärfe und Härte, die für den deutschen Gaumen nicht angenchm sind. Es ist nun in diesem Jahre die Tee-Ernte in China derartig vorzüglich ausgefallen, wie seit langen Jahren nicht. Den Teetrinkern stehen deshalb diesmal ganz be sondere Genüsse bevor. — Im A o o l l o tb ea ter finden beute zwei Vorstellungen statt, nachmittags gelten VorzugSkarien. In beiden Vorstellungen gelangt das gediegene Programm ungekürzt zur Wiedergabe. — Verschiedene kleine Mitteilungen. Im Natur theater des Vereins „Volkswohl" im Heidcpark werden heute nachmittag 4 Uhr „Deutsche Pioniere" von Bruno Reichard und um 5 Uhr „Die Rast im Walde" von F. Heine aufgesührt. — Das Volkstheater sDirektion Emil Conrads im Palast- Restaurant, Fevdinandstraßc, gibt heute nachmittag 4 Uhr und abends 8 Uhr die Gesangsposse „Stadt und Land, oder Der Viehhändler von Oberösterreich": am Montag und- Dienstag „'Die Grille", Volksstück von CH. Äirch-Pfeiffer. — Das Pro gramm des Eilers-Konzertes, welches Montag den 5. Ok tober im „Drei Kaiser-Hoffs in Löbtau stattsindet, weist vorherr schend Kompositionen von Wagner und Strmiß auf. Dem Konzert schließt sich ein Ball an. — Fukballsport. Heute nachmittag halb 4 Uhr werden sich die 9. Mannschaft des F.-C. „Germania" und die 1. Mannschaft des F.-C. „Wettin" aus dem Spielplätze an der Stübel-Ällce im Wettspiel gegenüberstehen. — Das Panorama-isnternational, Moirienstraße 20. 1. (Drei Rabens, zeigt diese Woche hochinteressante Momenffzenen vom "am 31. Mai 1901, > die Denkmäler der Kaiser Wilhelm II der Stadt Berlin ge schenkt hat. — Franckes Kaiser-Panorama, Prager Straße 48. 1., gegenüber dem Europäischen Hof, welches nur eigene zum Teil vom Besitzer selbst aufacnommene Stereos ausstellt un! über die besten achromatischen Gläser verfügt, wodurch der Be schauer d>e Ansichten in natürlich erscheinender Größe erblickt, öffnet heute wieder seine Morte. Plastik und Malerei der Bilder sind konkurrenzlos. Das lässige Zittern beim Bildwechsel fällt völlig weg. Diese Woche beginnt mit dem ersten Zyklus einer Reihe von Ansichten ,aus dem europäischen Wetterwinkel", um fassend 50 Bilder aus Montenegro, Kroatien und Dalmatien, einer wildromantischen, höchst malerischen Szenerie. —.Im Linckeschen Bade wird heute Sonntag, Montag und Diens tag große Kirmes gffeiert. Konzerte und Ballmusik werden auSgeführt von der Kapelle des 2. Grenadier-Regiments Nr. 101. tag von 11—1 Uhr und von 4—11 Uhr das Original Wiener . cammel-Quartrtt „Fei Geoirgsschänke zur selben Original Wiener U-Oberbayerffcheu r-Trio Schnackel- eisdauer" und in der All , . . . cn Zeit das Oberländler-Trio csair Franz aus Tölz. — Das Ball- und Konzert-Etablissement „Königshof", Dresden-Strehlen, nimmt mit heute die von srwher her so beliebten Konzerte. auSgeführt von der Ka pelle des Schützen-Regiments Nr. 108 unter Leitung ihres Diri genten, Herrn Helbig, wieder ans. Dieselben beginnen nach mittags 4 Uhr. Von 7 Uhr ab feine Ballmusik. — Die bei der Explosion in der Chemischen Fabrik von ebeul verletzten beiden Arbeiter, die in der befinden tzeyden in Radebeül verletz . . »esigen Diakonissenanstalt Aufnahme gesunden haben, ich auf dem Wege der Besserung. — Die Freiwillige Feuerwehr der Chemischen Fabrik Helfenberg, A.-G., vorm. Eugen Dieterich beging am Frei tag abend im sinnig geschmückten Saale des Gaschoss „Zum Erb- gericht" in Niederpoyritz ihr 6. Stiftungsfest, woran zahlreich« Ehrengäste teilnahmen, darunter die Herren Landtagsabgeordneter Geh. Hosrat Dieterich und Regierungsrat Schlippe sK-reishaupt- mannschaft Dresdens, sowie Gemeindevertreter von Niederpoyritz und Abordnungen der benachbarten Feuerwehren. Vor dem Musikpodium hatte die Büste Königs Georg, umgeben von frischen Blattpflanzen, Ausstellung gesunden. Dem Lanocshcrrn galt das Hoch der Begrüßungsansprache des Herrn Branddirektors und Fabrikdirektors Hans Dieterich, der darauf 12 Mitglieder der Wehr für ihre fünfjährige Zugehörigkeit mit dem Stern zur Uni form auszeichnete. Herr Direktor Dr. Dieterich schloß sich der Ehrung der Jubilare, die sämtlich langjährige Mitarbeiter der Helfcnberger Firma sind, an, und überreichte jedem von ihnen eine Geldprämie. Dieser im Vordergründe des Abends sichende Akt schloß mit einem Marsch, den Herr Stabstrvmpctcr Stock der Helfenderger Feuerwehr gewidmet hat. In das Konzert- Programm waren Gesänge des Chorgesangvereins der Chemischen Fabrik und selbstversaßte humoristische Vorträge des Kameraden Vreitag ein^erecht. Alle AuSf' ^ ^ " ^ " ernteten reiche Aner kennung. Nach dem Konzert führten 12 Damen und 8 Herren der Helfenderger Fabrik einen Flaggenreigen aus und stellten im Anschluß daran zwei 4jährige Knaben in Feuerwehr-Tracht vor; diese führten ein Spritzenmodell in den Saal, das mit Blumensträußen gefüllt war, die die ebenfalls vier Jahre alle Tochter des Kameraden Fischer an die Damen austeilte. Mehrere Begrüßüngstelegramme erhöhten die Stimmung des wohlgc- lungenen Festes, das ein animierter Ball beschloß. — Die Frau des Tagembeitrrs Ulbricht war mit ihrem 1'/«jährigen Söbnchen von Königstein nach Strand gegangen, um ihrer Mutter beim Kartosfelausmachen behilflich zu sein Während vieler Arbeit übergab sie das Kleine mit dem Kinder wagen ihrer 8jäbrigen Schwester, welche an die Elbe fuhr und den Wagen auf dem Elbdawme stehen ließ. Durch eine Bewegung des Kleinen ist dann der Wagen ins Rollen gekommen und in die Elbe gestürzt, worin der Knabe ertrank. Kinder welche Augen zeugen deS Vorganges waren, Ursen davon. Erst später wurde von der Großmutter der Kleine als Leiche auS der Elbe gezogen. — Leipzig. 3. Oktober. Erstochen hat in der Nacht zum 30. September in Großstolpen bei Borna der 46jährige Hand arbeiter Heyl aus Oschatz einen Dienstknecht Seifert. Heyl ist flüchtig. — Frankenbera, 3. Oktober. Oberlehrer Baldaus- Rümmler, welcher seit dem 1. Juli 1860 an hiesiger Bürger schule segensreich gewirkt hat, trat mit gestrigem Tage in den wohl verdienten Ruhestand. — Buchholz, 2. Okt. Die Schlußrechnung für das Ober- erzgcbirgische Gau sängerfest, welches im Juli in unse rer Stadt gegen 1500 Sänger vereinigte, hat mit einem kleinen Ueberschuß abgeschlossen, welcher der Röder^Ssistung ungekürzt zugewiescn worden ist. - Auch die Spinnereiarbeiter in Meerane ver- weigern die Anfertigung von Streikarbeit für Crimmitschau und drohen mit Arbeitsniederlegung. — Oelsnitz i. V., 3. Oktober. Wegen Kindesmordes befand sich seit dem 26: August die von hier gebürtige Webers chefrau Delling im Plauenschen Landgerichtsgefcingnisse in Untersuchungshaft. Die Frau hatte aus Verzweiflung am 25. August ihre beiden kleinen Kinder in einen Teich geworfen und war dann selbst hineingesprungen. Während das zweteinbalb- jährige Töchterchen ertrank, wurden die Mutter und das 11jährige Söhnchen gerettet. Da der Richter die Ueberzeugung gewann, daß die Frau in unzurechnungsfähigem Zustande gehandelt haben müsse, wurde sie jetzt in Freiheit gesetzt und die Untersuchung ein gestellt. — In Spremberg bei Neuialza feierte am Donnerstag der VauergittsaiiSzügler Wendler mit seiner Ehefrau die diaman tene Hochzeit. Tein areiien Ehepaar wurde durch den Pfarrer ein vom König gewälmes Gnadengeschenk von 50 Mark »nd von dem evangelisch-lutherischen Landeslonsistorium eine Chrenbibel überreicht. — Landgericht. Unter Ausschluß der Öffentlichkeit wird verhandelt gegen den Buchhandlunasboten Karl Otto Panzert aus Auerbach i. V. wegen Sittlichkeitsverbrechens nach 8 176,3 des Strafgesetzbuches. Der Angeklagte wird unter Annahme mil dernder Umstände zu 7 Monalen Gefängnis und 3 Jahren Ehr verlust verurteilt. — Ter vorbestrafte Kartenschiieidcr 'Friedrich Max Pfefferkorn verübte in Riesa eine Zechprellerei und wird wegen einfachen Rückfallbetrugs zu 5 Tagen Gefängnis verurteilt. — Der 1877 in Wehlen geborene Schiffer Hermann Max Mauksch erbrach im Sommer zwei im Uttewalder Grunde in der Sächsischen Schweiz stehende Verkaufsbuden und plünderte sie aus. 3 Mark Bargeld, eine größere Zahl Briefmarken und einige Flaschen Likör fielen dem Einbrecher in die Hände. Das Urteil lautet aus 3 Monate Gefängnis. — Dem Vorsitzenden des hiesigen Vereins für Radwcttsahren Max Ullrich aus Plauen ging im vergangenen Sommer von der Polizeioirektion ein Strafbefehl über 10 Mark Geldstrafe zu, weil auf der Rennbahn am Birkcnwäld- chen des öfteren ohne behördliche Genehmigung öffentliche Ver gnügungen veranstaltet worden sein sollten. Es handelt sich dabei nicht um die programmäßigen Sonntagsrennen, sondern um die freien Trainings der Berufsfahrer. Auf erhobenen Einspruch er kannte das Schöffengericht aus Freispreclning Ullrichs, da man die Trainings nicht als öffentliche Schaustellungen ansehcn könne und die Leitung der Rennbahn die Vorführungen weder bestelle noch bezahle. Nun legte die Amtsanwaltschaft Berufung ein unter dem Hausvortal der „Dresdner Bank" und bot die „Rund schau" feil. Hierbei soll der Verkehr gestört und das Publikum belästigt worden sein. Die Krause wurde darauf mit einem Straf befehl über 6 Mark Geldstrafe oder 2 Tage Haft bedacht. Das Amtsacricht erkannte im Gegensatz dazu auf Freisprecktuna unter der Begründung, daß nach den Bestimmungen der Vcrkehrsord- nung nur das Feilhalten von Gegenständen auf öffentlichen Straßen und Plätzen verboten lei. Die durch die Angeklagte bc wirkte Verkehrsstörung und Bcläisicmng des Publikums sei zudem so minimal gewesen, daß ein behördliches Einschreiten nicht geboten erschien. Die 2. Instand hebt das Urteil auf und erkennt auf eine Geldstrafe von 1 Mark. Die Angeklagte hat es nämlich unterlassen, die von ihr zum Verkaufe anaebotenen Geaenständc gemäß den polizeilichen Bestimmungen 2,13 Meter über der Gangbahn zu befestigen. Uebersicht über den Inseratenteil. «ette FamMennachrichten . . . . K Privatbeivrechungen . . . 6, 7 Unterrichts-Ankündigungen 6.19 BergnügungSan,eigen 6. 7. 8 15. 17. 18. 19. 20. 40 Angebotene Stellen ... 35 Stellei'-Gcluche ... 35. 36 Geldverkehr 36 Im übrigen Anzeigen verschiedener Art S-il- Mtetgeiuche u. Angebote . 14 Pensionen 36 Grundstücks» und GeicbäktS- «n. u. Verkäufe .14,36.37 Behördl. Bekanntmachungen 13 Versteigerungen .... 39 Eisenbahnfahrplan . . 18 Börsen» «nd Handelsteil, Technisches. Börfen-Wochenbericht. Dresden, den 3. Oktober. Ein hervorragender Berliner Ftnanzinann gab feiner Bewunderung über den Aufschwung der wirtschaftlichen Verhältnisse in den Vereinigten Staaten vor noch nicht zu langer Zeit dahin Ausdruck, daß er Amerika das Land der unbegrenzten Möglichkeiten nannte. Wie unberechtigt dieser Ausspruch aber war beweise» die Vorkommnisse, die sich teil ungesähr einem halben Jahre bis in die neuelte Zeit an der Newvorker Börse absprelen. Auch dort vollziehen sich die Dinge nicht viel ander« als in der alten Well: der Ueberspannung aus den rvirllchastlichen Gebieten folgt «denio wie bei uns der Rückschlag. Besonders während der letzten acht Tage iah die Börse in der Wallstreet ununterbrochene Kursstürze, die den augenfälligen Beweis liefern, daß die so oft ichon als beendigt angesehenen Auslosungen übe» mäßiger Engagements dort noch immer nicht durchgeiührt sind. Scheinbar trägt an dieser Schwäche die sorigcictzt starke Entwertung der Slahttrusl- Shares die Hauptschuld, wodurch satt alle anderen Gebiete aus das em pfindlichste in Mitleidenschaft gezogen wurden. Selbst die ältesten und gc schätztest«» Anlagewette wurden an den Markt geworfen und konnten viel- fach nicht unlergcbracht werden. Daß unter solchen Umständen die Stim mung der Wertpapiermärkte der alten Welt zu leiden hatten, kann nicht über raschen. Am heftigsten reagierte hieraus di« Londoner Stockexchangc. wie sich aus den erheblichen Rückgängen, welche dort amerikanische Papiere. Mincnwerte und vor allein auch englische Konsols erlüten haben, nur zu deutlich ergibt. Natürlich spielen bei dem Kursrückgang der letzteren »och andere Ursachen mit. denn das englische Standardpnpier bat eine rück läufige Bewegung schon seil längerer Zeit angenommen, nur waren in folge der Mattigkeit Newvorks die Kurseinbußcn am Londoner Platze größer als je. Den niedrigsten Kurs erreichten die englischen Konsols in den ersten Tagen dieser Woche mil 86'-, 7» und nahmen damit einen Tiefstand ein. den sie nicht einmal zur Zeit des deutsch-sranzösischen Krieges erreich ten. Geht man den Ursachen dieser Erscheinung nach, so kommt man zu dem Resultat, daß im vause der letzten Zeit weit größere Mengen dieser Werte emittiert worden sind, als Begehr darnach vorhanden war. Ferner scheinen die schon aus Jahre hinaus staffelmäßig seftgelegien Konvcrtic rungen der englischen Komols das Ihrige zu der Schwäche beigeiragen zu haben. Die Herabsetzung der ehemals 3-proz., nachmaligen 2^,. pro;. Kon sols aus 2' ,-proz. ist aus diese Wette aus «inen Zeitpunkt gesallen, der iur eine iolche Maßnahme so ungünstig wie nur irgend möglich war. Sie siel in «ine Zeit, in der der Transvaalkricg die Svarkrasi Englands stark ge hemmt und gleichzeitig an den englischen Anleihemarkt Ansprüche geheilt batte, die aui den ZinSsub des Landes einen Einsluh ausüdtcn. zu dem die Konvertterung der englischen Konsols aui 2'/, im direkten Wider spruch stand. Verhältnismäßig glatt und leicht ist unter diesen Verhältnissen der VierteljabrSabschluß, der ersahrungsgemäß die größten Ansprüche an de» Geldniarkt stellt, verlausen. TteS ist wohl vornehmlich dem Umstande zuzuschrciben. dah man in Rücksicht aus eine Verteuerung des Geldes durch Diskont-Erhöhungen in London und Berlin frühzeitig daran gegangen war, den Bedarf zu decken, dann aber kam dem deuttchen Geldmärkte zu gute, daß er keine Verpslichiungen gegen das Ausland bat. sondern in der Lage ist, noch Gold vom Ausland« heranzuzieben. In den ersten Tagen des neuen Monals trat denn auch schon eine wesentliche Erleichterung ein, zumal aus Eouponszahlungcn und sonstigen Fälligkeiten große Beträge dem Markte zugeftvffen sind und noch zusließen. Am Diskontmarkt zeigte sich infolge, dessen bereits wieder eine gesteigert« Nachfrage nach Wechseln, so daß der Privatdiskont um nicht weniger als um V, "/-> auf 3'/« zurückgebe» konnte. Sichtlich zu statten kam diese Wendung in den Geldmarktverhält nlffen dem Martte der heimischen Anleihen. Namentlich für die 3-proz. Titres machte sich starke Nachfrage bemerkbar, wodurch deren Wertstand eine Erholung von V.KO 7° erfuhr. Aber auch auf den anderen Gebieten legte die Berliner Börse eine große Festigkeit an den Tag, wobei sie sich namentlich von der Zuversicht leiten ließ, daß die heimischen industriellen Verhältnisse sich weiter belriedigend entwickeln werden. Hauptsächlich setzte man dabei groß« Erwartungen aus das rheinisch-westfälische Kohlen- und auf das Düsseldorfer Roheilenivndikat. deren Erneuerungen äußerst günstig beurteilt wurden. Naturgemäß blieben diese Tatsachen nicht ohne Einfluß aus die KurSgestaltung der Montanwcrle: mit 6 und inehr Kursgewinn können Eisen- sowohl wie Kohlenaklien die Woche beschließen. Größeren Vorzugs zu besseren Preisen erfreuten sich auch Bank- und Schiffahrtsaktien, während Eiscnbahnwerte weiter vernachlässigt blieben. Von ausländischen Fonds weisen hauptsächlich türkische Anleihen recht lebhaftes Geschäft zu anziehenden Kursen aus. Auch aus die Unternehmungslust der hiesigen Börse blieb die günstige Stimmung des Berliner Platzes nicht ohne Eindruck. In erster Linie kamen wieder die in letzter Zeit etwas vernachlässigten Maschinen- sabrikSaktien i» Ausnahme, so daß die Werte dieses Gebietes mit ver schwindenden Ausnahmen durchweg ihren Kursstand verbessern konnten. Hcrvorzuheben find Zimmermann. Schubert L Salzer. Hille ä und 8, Germania. Jacobi. Sächsische Gußftabl-Aktien und Genußscheine, Schimmel, sowie Vetichau-Weisiagker. wogegen Großenhainer Webstuhl und Seck mehr jach angeboten wurden und nur zu nachgebenden Dreisen Ausnahme fanden. Ziemlich starker Begehr machte sich ferner für Fahrradaktien bemerkbar. Zu allererst find hierbei Seidel L Naumann-Aktien und Genußscheine zu nennen. Begründet wurde diele Beliebtheit mit der recht guten Beschäfti gung des Unternehmens, dem sich ferner noch das Gerücht zugcscllte, daß die Aktien in Berlin zur Einführung gelangen sollen. Bei der Abneigung der Berliner Börse gegen Aktien mit Gcnußsckieinen stieß diese Nachricht jedoch noch vielfach auf Zweifel. Beträchtliche Abschlüsse vollzogen sich noch in Eorona. Herkules und Wanderer, bei denen indes etwaige Kursdiffe renzen durch die insolgc der Trennung deS Divibendenschcines cingetrctencn Kursabschläge verwischt wurden. Gute Nachfrage bekundete sich schließlich auch sür Brauereien, doch blieben hier die Umsätze infolge Fehlens von Verkäufern recht minimal. Besser war dagegen das Geschäft in Trans- vorlwcrten. Das Verlangen nach den Aktien der beiden hiesigen Straßen bahnen und der Sächsischen Straßenbahn wurde nur zu höheren Kurien be friedigt, während Kette ihren letztwöchigen Gewinn nach und nach wieder cmbüßte. Bei elektrischen Unternehmungen trat nur sür Bergmann grö ßeres Interesse zu Tage, sodaß diese mit einem erheblichen Gewinn aus der Woche gebe» können. In direkten Industrie-Aktien beschränkte sich der Verkehr aus Mübelstoff-Haas (4- 7 "/<>> aus Europäischer Hof. Schlesische Holzindustrie. Dresdner Gardinen- und Kartonnagen-Jnduftrie. Bei Ban ken handelte man mehrsach Leipziger Kredit, Sächsische Bank und Sächsische Bobenkredit ohne nennenswerte Veränderungen. Völlig vernachlässigt blieben wiederum Papier- rc. Fabriken, von denen nur Peniger, Strohstosi und Wcißenborner vereinzelt umgeietzt wurden. Aus dem FondSmarklc machten die KurSausbesierungen namentlich in 3-proz. Anleiben weitere er hebliche Fortichritte, so daß hier Avancen bis zu 0,60 "/-> zu verzeichnen sind. — Bemerkenswerte Kursveränderungen verzeichnen diesmal in Fonds: 3- proz. Ncichsanlcthe -i- 0.60 7». 3'-pro», dergleichen -s- 0.25 °,I>. 3-pro;. Sächsische Rente 4- 0,35 7°, 3',-pro;. Sächsische Staatsanleihen 4- tt.20 7>. 3-proz. Preußische Konsols 4- 0,50 7>, 3'/,-proz. der gleichen 4- 0,4» 4-proz. Dresdner Stadtanleihe 4- l>,50 7°, 4-proz. Lanvwirtschaslliche Pfandbriefe 4- 0,7» 7». 4-proz. Ungarische Goldrenle 4- 0.55 "/«, 4-proz. dergleichen 4- l.lv 7« : in I n d ust r i e - O b l i g a . li 0 nen : Mr-vroz. Pöge 4- 0,65 7-, 4-proz. Vereinigte Schiffer 4- 0.50 7» : in Aktien: Deutsche Straßenbahn 4- >,25 7„. Dresdner Straßenbahn 4- l,10 7°. Dresdner Fuhrwesen 4- 2.50 7-, Kette — 1.75 7«, Sächsische Straßenbahn 4- 4,50 7°. Leipziger Kredit 4- 0.75 7°. Dresdner Bank 4- 2 7«, Dresdner Papierfabrik 4- 4 7°. Vereinigte Strohstosi — 0,5» 7°, Dresdner Baugesellschaft 4- 2 7°. Ztmmermann 4- 2,5» 7». Hille ä und 8 4- 1.5» 7», Germania 7«, Großenhainer — 1.50 4- t» 7->. Elektra 4- t,75 7-,. Seidel L Naumann 4- l»,25 7». dergleichen Genußscheine 4- 38 M., Rtzzi 8 4- 0.50 «L, Sächsische Malzfabrik 4- 2 . Meißner Ofen — 1.5» 7°. Dtttcrsvorfer Krahenlucb 4- 6 7». Möbelstoff Saas 446,50 7,. Europäischer Hof 4- t-25 7-, Schlesische Holzindustrie — 1 7» Kartonnagcn-Industrie — 1 7». dergleichen Genußscheine — 4 M.. Englische SichcrbcitSzünder — 2,75 7». — Nach Trennung de« Dividenden schkincs pro >902 03 weiten Veränderungen auf Corona 4- 3 7«. Herkules 4- 2,75 7», Fürther Brauerei 4- 1 7». Bauhner 4- 1 7°. Felienkcller 4- 5 7o. Frankfurter Bürgcrbräu 4- S 7», Kieler Schloß 4- 1 7«. Schöffer- bos 4- 1 7». Vergleichsweise solgm noch die Kurse von den hauptsächlichsten Berliner Spckulalionswertcn: Berliner Kurse. 26. Sept. 3. Okt. Oesterr. Krcditaktien 203,oc> 204,5» Franzosen . . . Diskt. Command. . 186.75 >88 4» Bochumcr Gußstabl. Deut,che Bank . . 212,9» 214,75 Dortm Un.-St.-Pr. Dresdner Bank . . 146,1» 148,25 Harpencr Hütten . Darinftädter Bank . 136,0» 139,25 Laurahütte. . . . Berl. Hdlsges.-Ant. I53.I» 155,5» Nordd Lloyd. . . Schaaffhaus. Bankv. 138,l» 139,76 Hamb.-Amer. Paket Lombarden . . . 16,4» 16,3» Spanier . . . . 26. Sept. 139.25 180,9» 83,75 185.25 225,6» 101,6» 104.25 91.00 3. Okt. >39.6» 185,4» 84,6» 199,5» 230,0» 103.5» 105,1» 91,6» DieD eutsch-OesterreichischeDampsschiffahrts-Aktien. gesellichast in Dresden und die Hamburger Firma Bau Meter L Harting, die bisher mit vier eignen Dampfen» fuhr, haben »bre Bc triebe verschmolzen. Herr Harling wurde zum Direktor des Unternehmen-; mit dem Sitze in Hamburg ernannt. Leipzig. 3. Oktober. lDriv.-Tel.) Deutsche Spitze n>- abrik, Aktiengesellschaft. Leipzig-Lindenau. Der Aufsichtsrat schlägt sür das letzte Geschäftsjahr die Verteilung einer Divi dende von 18 7°, gegen 16 7- im Vorjahre, vor. Berlin. 3. Oktober. In der heutigen AussichtüratSfltzung der Maschinenfabrik und Mtü blenbauanstalt G. Lutbor Dresdner Nachrichten. Nr. 275. Seite ». »»» Sonntag. 4. Oktober LSNI
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