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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.07.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-07-07
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160707013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916070701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916070701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-07
- Tag1916-07-07
- Monat1916-07
- Jahr1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.07.1916
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sprechender Ueberivachung beauftragt morden, und eS sind seit dieser Zeit derartige Zuwiderhandlungen nicht mehr zur Anzeige gelangt." — Rückgang des Weinkonfnms in -er Rat»ke>er«i»irt, schast. Hin Haushaltplan für UN» ist die Gesamteinnahme aus der Ratskellerei nur mit l7NX»> Mark eingestellt, d. s. 20 500 Mark weniger als im Vorjahre. Der Hauptgrund ist darin zu suchen, daß infolge des Krieges mit einem geringeren Umsatz gerechnet werden muh. der voraussichtlich als Erträgnis des Weinverkaufs an die RatS- fellereiwirtschast l «>o t>»0 M ark g e g e n ii b e r t 80 t>00 Mark im Haine litt', ergebe» wird. Der V e r m ö g c n S - abschlu st vom »I. Dezember 10ll verzeichnet eine» R eIn ge w i n » von 78 320,27 Mk. «im Jahre WM: N2 010.48 MtI. — Brot- uud Mehlversorgnng. Im Anzeigenteile dieser Nummer befindet sich eine Bekanntmachung, die für das Webtet des K o m m u n a l v e r b a n d e s Dresden und U m g e bung Geltung hat und einige Bestimmungen besonders über die Brvtzu lagen enthält. — Die neuen dentschen Briefmarken, die graue - Pfennig-Marke, die vrangcgeibe 7'^-Pfennig-Marke mit der entsprechenden Postkarte, sowie die Granne 15-Psennig- Marke, gelangen nvm -'8. Juli ab an allen Postschaltern zur Ausgabe. Die neuen Wertzeichen unterscheiden sich von den alten im übrigen nur dadurch, daß das innere Held nicht farbig geriffelt wie bei den alten, sondern weis; ist. eine Neuerung, die die leichtere Unterscheidung der neuen Wertzeichen ermöglicht. — Aiiltlichc Förderung der Kaninchenzucht. Die Heeresverwaltung legt groben Wert auf die Pflege der Kaninchenzucht, einmal wegen der Fleisch- und zum ander» wegen der Hellverwerlung. Auch das R e ichspv staut hat durch die Oberovstdirektionen die Verkehrsämter an weisen lassen, das Personal auf die Borteile der Kaninchen zucht aufmerksam zu machen uud ihre Angestellten zum Beitritt zu den Kaninchenzüchter Berelnen anzuregen. Züchtervereine, die sich um die Förderung der Zucht unter den Postbeamten besonders verdient machen, sollen u. a. mit entsprechenden Beihilfen unterstützt werden. — Die Höhe der Obst- und wcniiisepreisc niilst die ernste Ansmerksamkeit jedes Volksfrenndes erwecken. SS hat auch nicht an Stimmen gestillt, zumal in der Presse, die hier ein tatkräftiges Hin sch reiten der Behörden ge fordert haben. Bekanntlich hat das Reich eine Reichs- gemüsestelie eingesetzt, die die Aufgabe hat, für eine ge nügende Beschickung des HrischgemüscmarkteS und Obst marktes zu erträglichen Preisen zu sorgen. Der Staat be müht sich, Preistreiberei bei den Erzeugern «Bervachtungen usw.l anSzuschalten und Erzeugung wie Absatz zu fürder», damit die Ware preiswerter wird. Auch in Dresden hat man vom Lebciismittelamte eine energische Regelung ge fordert. Dieses bat mit seinem Ausschüsse Ser Frage auf den Grund zu gehen versucht. Wir erfahren hierzu aus dem Amte folgendes: Mit der einfachen Festsetzung von Höchstpreisen für die Stadl Dresden, c,iva unter der Höbe der jetzigen Marktpreise, wird nichts geholfen. Die Preise werden bei der Freizügigkeit der Waren nicht örtlich be stimmt, sie entstehen aus den Forderungen der Erzeuger, den Zuschlägen der Händler nnd Kleinhändler im ganzen Laude. Hierbei ist zu beachten, dag frisches Gemüse und V Obst leichc verdirbt, unansehnlich wird, dag die Käufer auch nicht jede,.' Stück, z. B. Salattöpfe oder Blumenkohlstaudeu, ^ gleich hoch, sondern je nach Aussehen, Frische, Grütze usw. v bezahlen. Die Tagespreise schwanken infolgedessen, es G wird heute mit Berlin! verkauf:, morgen wieder verdient. Wollte also die Stadt Dresden örtlich niedrige Preise iest- setzen, io würde sie die Ware aus dem Orte treibe» und oen Händlern zumute», mit Berlnst zu arbeiten. Die Stadt , kann nur io helfen, datz sie einmal das Angebot von Ware «2 hebt, wodurch natnrgemätz der Preis gedrückt wird, andcr- S» seits aber die Teilnahme des Handels nur in normalen § ^ Grenzen zulaßt, also unnötigen .Kettenhandel, Grvßanf- ^ — küuse zu höchsten Preisen für .Kon- und Präservierung usw. ^ erschwert. Diese Matznahmen mutz s>e aber nicht im .Kampf S» ^ mit dem soliden Handel, sondern in dessen mohlverstan- T^deuem Interesse mit diesem zusammen treffen. Das L > Lebcusmittelamt hat deshalb den Großhandel cingetaden, I «sich zur Mitwirkung zur Verfügung zu stellen. Es ist eine Satzung ausgearbectet worden, die in gewissen Grenzen L sür den Grotzhandel eine Schtiißscheinpflicht einführt und tk ttz allgemeine Berkaussbcdingungeu ooi schreibt. Der mit ihr * erstrebte kontrollierbare Zustand soll die .Kontrolle in die Hände des organisierten, hier bodenständigen Handels selbst legen, der wiederum vom Lebensmittelamtc bcaussichtiqt V wird. Dieses vermag sodann täglich die Preise zu studieren, A Preistreiberei auszuschalten uud notfalls für Angebot und ^ Abnahme zu sorgen, ohne datz der solide Handel an seinen Geschäften gebindert wird nnd ohne die Ware zu vertrei- rs ben. Der hiesige Grotzhandel hat sich bereit erklärt, diesen 8 Weg zu beichrelteu. Das Statut liegt zurzeit der Reichs- gemüsestelle noch zur Prüfung vor. da zunächst klargestellt werden mutzte, inwieweit diese Stelle etwa Vorschriften macht. Wenn letztere keine erschwerenden Vorschriften macht, soll das Händtersnndikat ihr vertraglich angeichlossen werden. Lägt sich dies nicht erreichen, wird die Stadt die Gründung allein vornehmen. Dies wird sich in wenigen Tagen entscheiden. Das Syndikat selbst wird keinen eigenen Handel treiben. Es wird höchstens Geschäfte des Lebensmittelamtes sür dessen Rechnung abwickeln, wenn dieses den Markt beschickt. Zurzeit hat das Amt damit be gonnen. Blumenkohl nnd einige andere Friichwarcn ein- zuführen und durch Händler in der Groszmarkthalle abzu- ictzcn. Die die ganze Frage regelnde Bekanntmachung ist vom Lebensmittelansscbutz vvrgeprnft und wird in Kraft treten, sobald das Verhältnis zur Reichsstelle geklärt ist. — Die Jahresversammlung des Leipziger Hanpt- vereino der cv. Giistan.-Adolf-Stiftung fand am :!. Juli in L einzig statt. Der Borsitzende, Herr Pfarrer i>. Rühling. Leipzig, cröfsnetc sie mit einer herzstärkenden Ansprache auf Grund des Schristwortes Ics. 35, 3, -I. Der Schatzmeister, Herr Kaufmann L. Fähndrich. berichtete über die Kassenver- lialtnisse auf 1015. In Einnahme stehen 123 770 Pik., die M angegliedcrteii Zweigvereinc brachten 80 481 Mf. auf, über 3000 Ack. mehr als ttttl. Die Frauenvercinc spendeten 12 087 Aik. An Stiftungen gingen 310b Mk. ein, darunter 10üy Mk. der Frau Ltudienrat Tr. Bvgt, Leipzig, und 000 Mark von einem ungenannt bleiben wollenden Erzgebirger. Tie Resormatiensfestkollekte brachte 14 751 Aik. gegen 18 282 Mark im Jahre 1014. Die Zuwendungen all die Diaspora- acmeinden erfolgten auf Grund des gedruckt vorliegenden Planes. Tic grostc Liebesgabe an 70tt!> Mk. kam diesmal nicht einer besonders hart bedrängten Einzelgcmeindc zu gute, sondern wurde der evangelisch-lutherischen Kirche im Gebietsbereich des Gcncralfeldacarschalls v. Hindcnburg zu- gelprvcheu. — Der vom Schriftführer I'. Liz. theol. Riet- schel, Leipzig, erstattete Geschäftsbericht erkannte dank bar die Verdienste des aus Gesundheitsrücksichten vom Amt zurücktretenden bisherigen Bvrsitzendeu Herrn Superinten dent k>. Hartung und des treuverdicntcu bisherigen Schrist- siihrcrs i'. Otto au und wies aus die zielbewusste ver ständnisinnige Arbeit der Zweigvereinc hi». — Die aus schcidcndcn Vorstaudsmiiglieder wurden unter Ausdruck des Dankes sür ihre Mitarbeit wicdergcwählt, auch die sieben Zweigvereinc, die planmäfstg bei der nächsten Hauptver sammlung mitzuarbciten haben. Gcheimrat Professor l). Nendtorff, der Borsitzende des Zentralvcrcins, bot einen bvchbedeutsamen Bortrag über die Zustände der evan gelischen Kirche im Gebietsbereich v. Hindcnburgs aus Grund der Erfahrungen und Eindrücke, die er ans einer nach Wunsch des Gcncralscldinarichalls unternommenen Reise empfangen hak. Ter Bortrag erscheint im Druck. Die zukünftigen Auf gaben der Gustav-Adolf-Stiftung sind viele und Hobe, kirch liche und nationale zualeich. — l^l. I.« Deutsche Uriegsanostellnng Dresden 1918. Bon dem handlichen, mit vielen Bildern versehenen Führer, den die Uricgsausstellung den Besuchern bot, mar die erste Auflage ralch vergriffen. Die zweite, die nun vorliegt, hatte den vielfachen Erweiterungen der Aus- stellung, die sich seit der Eröffnung noch ermöglichen ließen, Laßt kein« KüchenabfSHe umk^mmrn! Rechnung zu tragen. Der Führer in seiner neuen Form «Ol« Seiten» ist den» auch wesentlich reichhaltiger und aus führlicher. Sine Reihe wvblgelungener Bilder, darunter das von Imm.'lmanns Flugzeug, sind biiizngekvinmen. die Aufzählung der bemerkenswertesten Gegenstände wurde mit der seither vielfach veränderten Nrihensvlge. wie sie sich beim Rundgaiige ergibt, in genaue Uebereinstiiiiiniing ge bracht und die kurzen Erläuterungen vervollständigt. Der hübsch auogcstattete, billige Führer, der schon setzt einen er frrulichen Zuschuß zu de» Einnahmen -er Ausstellung schuf, wird in seiner neuen Gestalt doppelt viele Käufer und Freunde finde». — Biel Beifall finden auch die neu ein gerichteten R u n d g ä n g c mit Erklärungen, die täg lich um N Mir abgebalte» werden. Besonders Bereine und Gesellschaften seien aus diese Einrichtung hingcwiese». Auch die vorteilhafte Einrichtung von Dauerkarten von 1 Mk. für Kinder und Schüler und 2 Mk. für Erwachsene sei noch mals in Erinnerung gebracht. Da die Ausstellung am 15. August geschlossen werden muß. sei den Dresdner» noch mals aiigeiaten. sie vor Beginn der Reisezeit zu besichtigen. — Die »Dresdner kansmainischast" erstattet ihre» Jahresbericht, der der am 13. Juli stattfindende» ordentliche» Innnngsversanunliing vorgelegt werden soll. Am Schlüsse des Geschäftsjahres lOlcklOtti zählte die Innung einschließlich 12 Mitgliedswitiven 80l Mitglieder gegen 824 am Schlüsse des vorhergehenden Geschäftsjahres. Es erfolgten ii» letzten Geschäftsjahre 84 Eintritte nnd >7 Abgänge, und zwar 10 durch Tod. 5 durch Austritt und 2 durch Ausschluß. 47 Mitglieder gehörten der Dedekind- ichen Grabekasse an. Während des Geschäftsjahres wurden von Innungöinilglieöern 87 Handlnngsgehilseu angemeldct nnd 52 Handlungsgehilfen abgemeldet. Während des gleichen Zeitraumes wurden 120 Lehrlinge eingeschrieben, 75 Lehrlinge nach Beendigung der Lehrzeit ausgeschrieben, I Lehrling mährend der Lehrzeit umgeschriebe» und 4 Lehr linge vor Beendigung der Lehrzeit abgeschrieben. Ter Besuch der H n n d e l s - L e h r a n st a l t gestaltete sich in den letzten zwZ Jahren und zu Anfang des laufenden Jahres wie folgt: Zahl der Schüler 10l4 l5: 708, 1015,10: 0l5, Anfang 1010/17: 1003. Auch im letzte» Geschäftsjahre wurden die Fortbildungskurse sür junge K a u f- leut e von l7 bis 20 Jahren lebhaft besucht. Es wurden abgehalten ein Kursus in Buchführung in den Sommer monaten und vier Kurse in doppelter und Fabrik-Buch haltung im Winterhalbjahr. Außerdem wurde ein Kursus über Vermögciisverwaltnng sür Frauen und Mädchen ab- gehaltcn. Der von der Innung auf Anregung nnd mit finanzieller Unterstützung der Gruppe >l der Kriegsorgani- sation Dresdner Bereine für das Schuljahr 101540 einge richtete einjährige Kursus zur handelsschulmäßigcn Aus bildung von etwa 30 Mädchen ist aus Wunsch der Kriegs- organisation im neuen Schuljahre 1010/1017 fortgesührt worden. Die im vorigen Berichtsjahre eingelcitetcn Ver handlungen über die nach Beendigung des Krie ges zu ergreifenden wirtschaftlichen Maßnah- m e n sind fortgesetzt worden. Weiter heißt es in dein Be richt: „lieber die verschiedenen während des Krieges unter Genehmigung der Regierung in Berlin gegründeten K r i c g s g e se l l sch a f t e n in. b. H. wird lebhafte Klage geführt. Ihre Organisation hat vielfach versagt und anstatt Verhilligililg der Preise und gleichmäßige Bersorgung des Verbrauches sehr vft das Gegenteil bewirkt. Ganz beson dere Klagen werden gegen die Zeiitraleilikanssgesellschaft erhoben." Dem Verein H c i m a t d a n k ist von seiten der Innung eine Beihilfe von 3000 Mark für seine Zwecke überwiesen worden. Infolge des Mangels an Arbeitern nnd der schwierigen Beschaffung vieler Rohmaterialien hat sich die Fertigstellung des Neu bau cs unseres Verwattilligsgcväudes leider abermals verzögert und auch verteuert. Die Innung hasst jedoch, daß der Neubau im Herbst dieses Jahres sertiggestellt ist und bezogen werden kann. Mit Rücksicht hierauf hat die Iunnng das bisherige Gesellschaststokal, Moritzstraße Id. am 31. Mürz d. I. aus- gegeben. Nicht minder hat auch die Handels-Lehranstalt unter den jetzigen Verhältnissen schwer zu leiden, denn sie schließt mit einem erheblichen Fehlbetrag ab. Verursacht ist dieser durch Einstellung von Hilfskräften für die zum Feld- dicnst cingezogencn Lehrer, denen das Gehalt weiter ge währt werden muß, und durch die Unmöglichkeit der Ein dringlichkeit des Schulgeldes für eine große Anzahl Schul besucher. deren Ernährer sich im Felde befinden und da durch in wirtschaftliche Bedrängnis gekommen sind. Zur teilweise» Deckung des Fehlbetrages aus 1014/15 erbittet die Innung die Bewilligung von 2530 Mark 73 Pfa. aus dem Innungsvermögen. Schließlich wird noch erwähnt, datz das Erdgeschotz des neuen Innungshauses im vollen Um fange an die Handelsbank und das zweite Geschvtz an den Exportvercin für das Königreich Sachsen vermietet worden sind, während das erste Geschoß den Zwecken der Innung und das dritte Geschvtz denen der Handels-Lehranstalt zu dienen bestimmt sind. Das vierte Obergeschoß ist für Mietwohnungen vorgesehen worden. — Die Ortsgruppe Dresden im Dentschuationalen Handlnngsgehilsen-Vcrband veranstaltete mit Unter stützung der Dcntsch-Türkischen Vereinigung in Dresden am Mittwoch abend im Saale des „Tivoli" ein Wohl- t ä t i g k c i t s - K o n z c r t, dessen Reinertrag dem Türki schen Roten Halbmond zur Verfügung gestellt werden soll. Das Konzert war gut besucht. Als Ehrengäste wohnten ihm n. a. bei die Herren Konsul Ehranttmch, Stadtverord neter Ehristoph und der Dichter Max Bemer. Bewährte Künstlerinnen und Künstler sorgten für gute und abwechs lungsreiche Unterhaltung. Einen verheißungsvollen Aus takt stellte die Wiedergabe von Smetanas „Am Secgestadc" durch den technisch gereiften und warm empfindenden Nappoidi-Kahrer-Schüler, den Isländer Haraldnr Sigurdsson, dar. Er spielte am Schlüsse noch die 2. Rhapsodie von Liszt mit einer Kadenz von Nappoldi- Kahrer. Frau Dorothea Vre hm entzückte die Zu hörer mit einer Reihe ihrer wirkungssichercn Lieder zur Laute. Frl. Gertrud Matt ha es, die geschätzte hei mische Violinvirluosin, trug, am Flügel von ihrer Schwester Frau I e l i n c k - M a t r h a c s begleitet, diesmal nur lied artige Kompositionen vor, diese aber mit tiefem, seclcn vollem Ausdruck. Die Schwestern Frls. Pctters führten zwei Tänze, den „Tonaumalzcr" von Strauß und einen ungarischen Nativnaltanz, auf, den letzteren besonders rassig und exakt. Einen wesentlichen Anteil an der guten Wirkung hatte der jugendliche Klavierspieler Herr Jung. Der Männergesangverein „Einigkeit" sang unter Lei tung seines stellvertretenden Licdcrmcistcrs, Herrn Lehrer Krümmer, eine Anzahl vaterländischer Volkslieder in gewohnter sorgfältiger Ausführung. Die cingcstreutcn Deklamationen fielen aus dem Rahmen der übrigen Dar bietungen heraus. Eine reich nusgcstattete Gabcnvcrlosung, die starken Zuspruch fand, dürste nicht unwesentlich zn einem guten finanziellen Erfolge des von Herrn Max Böhme geschickt ausgcrichtetcn Abends beigetragcn haben. — Der Elbgauverband der Stenographenvcrcine nach Gabelsberger, der zurzeit unter der Leitung des Herrn Lehrers Richard Holland, Pirna, steht, hat mit Rücksicht ans die Zeitvcrhältnissc auch in diesem Jahre davon ab gesehen, die übliche Frühjahrsversammlung zu veranstal ten. Die Vorstandsmitglieder haben sich bereit erklärt, ihre Aemter bis zur nächsten Versammlung weiter zu ver walten. Auch in den letzten Wochen sind wieder zahlreiche Mitglieder der Hdkrbandsvereine unter die Fahne gerufen worden. Manchen Vereinen ist es dadurch schwer geworden, den ganzen Vcretnöbetrieb, besonders die Nebungsstunden, vollwertig aufrecht zu erhalten. In einigen Fällen sind solchen Vereinen aus anderen Orten Untcrrichtsleiter durch den Verband zugewiescn worden. Im allgemeinen ist der Besuch der Unterrichtsstunden während der ganzen Dauer des Krieges aber bisher durchaus zufriedenstellend gewesen. In den nächsten Tagen werden sämtliche Vereine durch den Gauvorstanb die /Fragebogen erhalten, die die Grundlage für die Statistik der waoelSbergerscken Schul« bilden. Das Jahrbuch wird voraussichtlich auch tm nächst«« Jahre nur für Sachsen erscheinen. — Kind und Krieg. Am 4., 5. und 8. Juli wurde in den Volksschulen Dresdens und seiner Umgebung die Stunde von 0- lo Uhr dazu benutzt, Erhebungen vor zunehmen, bei denen ungefähr .'»>000 Kinder beteiligt waren. Ajit Genehmigung der Behörden wollen die Be- ztrkslehrervereine Dresden-Stadt und -Land den Versuch aussüliren, frstznstellen, wie der Krieg die verschiedenen Seiten des Seelenlebens vom Kinde beeinflußt. Am ersten Tage hatten die Kinder, in der Stadt in drei große Gruppen eingeteilt, je drei Fragen zu beantworten. Der zweite Tag brachte einen freien Aufsatz, während am dritten Tag zwei Zeichnungen hcrznstcllen waren. Das Material, das in diesem Umfange bisher noch nirgends beschafft worden ist, soll nach psnchologischen Grundsätzeil bearbeitet werden. — Waldgottesdicnst. Nächsten Sonntag früh 8 Uhr fin det bei günstiger Witterung im Heidepark des Vereins „Vvtkswphl" «Straßenbahnhaltestelle Saloppe» wieder ein W a l d g o t t e s d i e n st statt. Die Predigt hält Pastor Trv schütz von der Martin-Lnther-Ktrchc. — Hydraulische Sprengungen. Im R a t S st e i n b r u ch an der Tbaran hier Staatsstraße werden zurzeit unter Leitung von zwei Negierungsbaumeistern und einem Vcrgrat Sprengungsversuche mit 1500 Atmosphären Luft- > nd Wasserdruck zu dem Zwecke angestellt, um die Wirkun- ken dieser hndraulischcn Sprengungen genau ausz». probieren und sie dann beim Gleisausbau auf der Strecke Dresden—Tharandt, der u. a. die Entfernung eines F-elsen- vvrsprungs am „Forsthaus" bei Vorstadt Plauen erfordert, i» Anwendung zu bringen. Die üblichen Sprengstoffe können dort nicht zur Verwendung kommen, da deren starke Wirlniia den naheaelcgcnen Bahnkörper gefährden würde. — Verbotene Sammlungen. In jüngster Zeit werden an hiesige Einwohner aus Berlin Rundschreiben, welchen, auch eine Zahlkarle beigefügt ist, versendet, in welchen die Empfänger zur Einsendung von Spenden für die Reichs- in a r i n e - S t i s t n n g aufgesordert werden. Diese Samm lung ist für das Königreich Sachsen in Gemäßheit der Buiidesratsvervrdnung vom 22. Juli 1015 noch nicht genehmigt worden. — Warnung vor unberufenen öffentlichen Gelds«««» lunaeu und Vertrieb von Gegenständen für KricgSwohl, sahrtspslege betr. Trotzdem wiederhvlt darauf hingewiesen ivvrden ist, daß alle diejenige», die Geldsammlungen ver anstalten. Verkauf von Gegenständen. Druckschriften usw. von Haus zu Haus betreiben, vvn denen ein Teil zu Kriegs- ivohlfahrtszwecken bestimmt ist. mit einem behördlichen Ausweise versehen sein müssen, sind in letzter Zeit mehr fach Personen betrvssen wurden, ohne die hierzu erforder liche Genehmigung eingehvlt zu haben oder zu besitzen. Um zu vermeiden, daß unlautere Elemente ben Opfersinn der Bevölkerung weiterhin eigenmächtig ausbcutcn, wolle man die betr. Sammler oder Verkäufer, die nicht mit einem behördlichen Ausweis versehen sind, umgehend der Polizeibehörde namhaft machen, damit gegen diese auf Grund der Bundesratsvcrordnung vom 22. Juli 1015, Be kanntmachung über die Regelung der Kriegswohlfabrts- pflege, vvrgegcingen werden kann. Nebertretungen dieser Verordnung werden bis zu 1500 Mk. Geldstrafe oder mit Gefängnis bis zu 3 Monaten bestraft. Während des Druckes nachts eingegangene Neueste Drahtmelduugev. Konstantinopel. Das Hauptquartier meldet: Von der Irakfront und aus Persien ist keine Meldung über eine Aenderung eingcgangen. An der K a u k a s u s f r o n t kam eS aus dem rechten Flügel und im Zentrum zu Pa- trouillenkämpfcn. Im Abschnitte des Tschoruk machten wir nach für uns günstigen Kämpfen 100 Gefangene, darunter einen Hauptmann. Unter den Getöteten befindet sich ein feindlicher Major. Nördlich des Tschoruk ist die Lage un verändert. Auf dem linken Flügel schlugen wir im Küsten- abschnitte mehrere feindliche Ueberfällc zurück. Sonst nichts von Bedeutung. «W. T. B.» Blissingcn. Heimkehrcnbe Fischer melden, daß sie heute früh in der Nähe des Leuchtschiffes „Schouwenbank" durch Ferngläser einen Dampfer beobachteten mit Kurs nach südlicher Richtung, also nach Zecbrügge. Vermutlich gehört der Dampfer der Eork-Linie. Er war von Rotterdam ab gefahren und wurde mit einer Prisenmannschast von deut schen Torpedobooten nach Zeebrügge gebracht. «W. T. BI Vlifsingen. Das gestern nach Zecbrügge aufgebrachte Schiss ist die „Iarvv - Abbc y" der Lancashirc- und ?1ork- shirc-Gcsellschaft, die von Rotterdam nach Hüll mit Lebens mitteln unterwegs war. Die Besatzung des Dampfers zählte 20 Mann. «W. T. B.» Stockholm. Das holländische Schiff „N c e r l a n d i a" aus Groningen ist nachts bei Dalarö in die Stockholmer Schären eingcsührt worden. Die Besatzung berichtet, datz das Schiss 15 Minuten vvn Hnfvudsskär von einem rus sischen Unterseeboote beschossen wurde. Es war aus der Reise nach Rotterdam, hatte Holz geladen und neben dem Kapitän und Frau ein Lind, sowie drei Mann Be- satzung an Bord. Die holländische Flagge war gehißt, die Nativnalfarben waren auf beiden Seiten auf gemalt. Das Schiff ist schwer beschädigt. Menschen sind nicht verwundet worden. «W. T. B.» Köln. «Eig. Drahtmcld.» Der „Matin" meldet aus Washington: Amtlich wird mitgeteilt, daß die Vereinigten Staaten cingewilligt haben, die Verhandlungen mit Mexiko svrtzusehen. «„Köln. Ztg."> Stockholm. Nach „Swenska Tagbladct" besichtigte der König von Schweden am Dienstag und Mittwoch die nördliche Grenzfestnng Boden. Am Mittwoch besichtigte er nach einer Parade sämtlicher Truppen das Garnison. Krankenhaus und die Intcndanturvorrätc, sowie die Ver teidigungsanlagen. Um 0 Uhr abends reiste er wieder ab. <W. T. B.» Mailand. „Sccoto" meldet aus Athen: Eine Abteilung Soldaten veranstaltete gestern aus dem Markte von Prc- vesa eine königstreuc Kundgebung. Die Läden vcnizelistischer Kauflcutc wurden angcgrisfen und beschä digt. Es entstand hierauf ein Streit zwischen Bürgern und Soldaten. Ans beiden Seiten gab cs Verwundete. Die Kauflcute halten die Läden geschlossen. «W. T. BI Bern. Dem „Tcmps" zufolge wurden die griechi schen Offiziere in Saloniki, die einen Redakteur züchtigten, nicht den französischen Behörden auSgcliefert, sondern diese drangen in das Gefängnis, in dem die Offi ziere sich befanden, und verhafteten sie dort. lW. T. BI Köln. «Eig. DrahtmeldI Es ist jetzt so gut wie sicher, daß Lord Derby Unterstaatssekretär des Kriegsamtes und Lord Montag» Geschotzministcr werden wird. Die politische Vage gestaltet sich ruhig. („Köln. Ztg."» Frankfurt. «Eig. Drahtmcld.» Ein von der Reichs- d u m a angenommenes neues Gesetz ermächtigt die russische Staatsbank, nach der „Frkf. Ztg.", den Notenumlauf um weitere zwei Milliarden Rubel zu erhöhen, wodurch der Höchstbetrag des Notenumlaufs auf 8>4 Milliarden steigt. Köln. (Eig. DrahtmeldI Die „Tribüne de Geneve" meldet: Das tolle Draufgängertum der russischen Offiziere bei der letzten Offensive spiegelt sich in den hohen Verlusten wider. Man schließt, daß bei dieser neuen Unternehmung 15 000 Osstzierc gefallen sind. Acht Regimenter sind ohne Chefs, andere haben Ofsiziersverluste von 50 Proz, erlitten. Infolge de» Mangels an Allgemeinbildung ist cs schwierig, für die Ofsiziersverluste ans dem Kreise der Unteroffiziere Ersah zu finden. — Soweit die Meldung der „Tribüne de Gcnsvc", bekanntlich ein Blatt, dessen Charak ter mehr französisch als schweizerisch ist. tz,Köln. Ztg."»
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