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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.01.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-01-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030109013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903010901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903010901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1903
- Monat1903-01
- Tag1903-01-09
- Monat1903-01
- Jahr1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.01.1903
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Dresdner Nachrichten. 2t». V. Seite Ä. »» Freitag, V. Januar IVV.t . . . - „ W. »«» «»r,.Jim« »«. »«» Sotrin.» «r .Zanuor »z »o. «er r«nldr,.D«jdr, U,7», rud>i>. »Il»«t IX» Ja MIO« »7 7i. I« tHat.Aa„>»i» »».2». ruhig »m»,»««. vr»»»aun .»«,ch». »«a» ,a„ «„ - «,„rn ,« »ul»« . »« «UI —.—. ,-ia«ft1li>». Oertliche« «ud -lächflsche«. - Die mächtige Erregung, die in ganz Sachsen durch die Flucht der Kronprinzessin hervorgerufe» worden ist, hat i,r den letzten Tagen eine Wendung nach der konfessionelle» Seite genommen, welche die Aufmerksamkeit aller um das Wohl und die Ruhe unseres engeren Vaterlandes ernstlich besorgten Bür ger im höchsten Mage erfordert. Aber es ist «>n gefährliches Unter nehmen, die Leidenschaften auf diesem Gebiete zu wecken. Die Beispiele in anderen Ländern zeigen, zu welchen schweren, er bitterten Mampfen und Gegensätzen der konfessionelle Hader führt Wie oft haben wir es in Sachsen dem Schicksale gedankt, daß wir von einem Kulturkampf, wie er in Preußen fast zwei Jahr zehnte gedauert, verschont geblieben sind! Und jetzt sollte die seelische Verirrung einer einzelnen Person uns dieser Gefahr ernstlich nahe bringen? Denn man täusche sich nicht über die Trag weite des Beginnens. Gewiß rrchtet sich da» prolestontische Em pfinden von !Ni Prozent der ganzen sächsischen Bevölkerung mit Recht gegen die klerikalen und jesuitischen Umtriebe, die überall eine» 'Nährboden sinden, wo der Beichtstuhl gläubige Bekenner hat Hierbei liegt aber die Gefahr nur zu nahe, daß ein erbitterter Kamps der Konfessionen darau» erwächst. Die» ist gerade das u ochste Ziel, welches Jesuiten und Ullromontane an- ttiebeii, Genau entsprechend der Taktik der Sozialdemokratie, suchen sie vornehmlich durch Anstachelung der Leiden- fcvailen Aufregung und Unruhe zu erzeugen, um daun im T ruben zu fischen. In keinem Lande hat der P rote st an t> Sinus einen offenen, ehrlichen Kampf um die Wahrheit und die Lehren unseres Herrn und Hei- Iouds, so wenig zu fürchten, wie in Sachsen An einem solchen Kampfe ist den Römlingen nicht gelegen, denn sie kennen die erhabene Macht des Protestantismus in unserem Lande zu gut Teshalb erfordert die protestantische Besonnenheit, nicht ebne tiefere Grunde auf die Hetzereien gewisser Blätter, aus deren ultra montane Beziehungen und Dienstferügkett u a auf der letzten großen Versammlung sächsischer Geistlicher m Pirna warnend hin ge wiesen wurde, ein- ,„gehen, vielmehr den berufenen Organen und Personen, vor allem o »seren fünf >u Lvaugwliois beauftragten Staatsministeru, unserer evangelischen Geistlichkeit, dem Evangelischen Bund, zu vertraue», dos, sie das protestantische Volk zur rechten Heit auf die Wälle ruien werden. Man lasse sich von jenen Blättern nicht dadurch iireleiien, daß sie sich zunächst gegen Jesuiten und Uliramontane wenden, — Die Kronprinzessin hat. wie in einem Teile der gestrigen Auflage bereits gemeldet wurde, aus Willfährigkeit * gegenüber der königlichen Familie den Wunsch ausgesprochen, wäh- i nd der Tauer des Prozesses allein in Genf zu bleiben In- iolgedessen reiste Giron unverzüglich ab und verbleibt bis auf weiteres »u Lausanne, - Prinz M aurvcordako von Rumänien besuchte das Spiegel und B'ldenakmengeschätt von Eduard Wetzlich lInh, O, RiSlcben'. Am See LI und machte da'eldst bedeutende Be siellungen für sein Schloß Rirv'lawa bei Inn» in Rumänien — Se, Maie'lat der König hat genehmigt, daß der Verlags- öuchhändler Rein icke in Leipzig Leu preutzijchen Roten Adler- vrdeu l Klasse aniiehme und trage. Aus Veranlassung der 22, Wiederkehr des Todestages des russischen Tichlers R A, Rekrüssoss wird Herr Priester kaiserlich russischen Geiandtschaslskirche heule für den Verstorbenen eine Seelenmesse ller- Pissari'nski nachmittag lesen, — Rach I n n u u g en in der ü llhr io sowie 103,i der Reichsgewerbeordliuug sind d Handwerkskammern befugt. Beaus kragle zu ernennen, um durch diese die Befolgung der gesetzt lichen. staluiarischen und von ihnen selbst erlassenen Vorschriften ui den zur Innung gehörigen Betrieben bezw, in den Hand werksbetrieben des Kammerbezirkes zu überwachen und von der Einrichtung Ser Betriebsräume und der für die Unterkunft der Lehrlinge besiunmien Raume Kcunlnis zu nehmen, Tie BetriebS- uihaber sind verpflichtet, den Beau'traaien auf Erfordern während der Betriebswii Leu Hutritt zu den Werkstätten und Unterkunsts- raume», sowie Len sonst m Betracht kommenden Räumlichkeiten ,u ae'iaiien und ihnen Auskunft über alle Gegenstände zu geben, welche »ur die Ernilluiig ihres Auftrages von Bedeutung sind Aut Antrag der Beauftragten können »e hierzu von der Ons- Polizeibehörde ungehalten werden. Es besteht somit für die Run,»gen und Handwerkskammern nicht die Pflicht, sondern nur die Möglichkeit, Beauftragte zu ernennen. Der Hweck dieser nach dem Vorgang der UnfaUver>>cherungSgesetze autgenommenen Be- iiimmuilgen gehr dahin, den Innungen und Handwerkskammern d e Turchftikrung ihrer Aufgaben zu erleichtern. Sie sollen da- durch die Möglichkeit erhallen, eine wirksame Aufsicht über die Ge'olgung der gesetzlichen und statutarischen Vorschriften auszu- vt.eu, Ramentlich soll ihnen dadurch ein Mittel an die Hand gegeben werben, die für die Beschäftigung der Gesellen. Ge lten, Lehrlinge und Arbeiter, sowie für bas Lehrlingsweken gel- vden Bestimmungen erfolgreich durchzuführen, Tie Bestellung von Beauftragten bedeutet somit eine wertvolle Unterstützung, der Gewerbeauffschisbeamten, Während die Innungen von dieser Imtitittion bisher noch weniger Gebrauch gemacht haben, muß fteulicherweise konftaliert werden, daß die Mehrzahl der Hand- w ikokammern, wie die diesjährigen Berichte zeigen, der Bestellung von Beauftragten bereits volle Aufmerksamkeit zugewandt haben, Tabei 'eben manche Handwerkskammern die Bedeutung der Be- gltttractten nicht nur in der Aussicht liber die Befolgung der gesetz lichen und statutarischen Vorschriften, sondern auch in einer weiteren Au'gobe Tw Handwerkskammern habe» begreiflicher weise bas Bedürfnis, mit den Handwerkern ihres Bezirkes in eine unmittelbare Verbindung zu treten, um dadurch einerseits über die Wuniche des Handwerks ihres Bezirks volle Ansklärung zu l-rhalten, andererseits ihre Ideen den weitesten Kreisen des Hand werks zugänglich zu machen Die Beauftragten sollen diese Ver bindung der .Kammer mit den einzelnen Handwerkern Kerftellen, Sie sollen einmal den Handwerkskammern Aufschluß geben über die Lage des Handwerks in den einzelnen Bezirken und der Kammer wenn möglich, BefferungSvonchläge überreichen, dann aber auch unter den .Handwerkern belehrend und ausklärend wirken, Tie erste Stelle unter den Ausgaben der Beauftragte» nimmt naturgemäß die Iiiwcktionstätiakcit ein, Tie von den Hand werkskammern erlassenen Dienstvorschriften enthalten hierüber meistens sehr genaue Bestimmungen, Eine besondere Beachtung sollen die Beauftragten den nicht bei ihren Lehrkerren unler- gebrachtcn Lehrlingen schenken. Dazu ist erforderlich, daß sie och von der Beschaffenheit der Kost- und Logierhäuier, in denen dieselben untergebrachk sind, Kenntnis verschossen und, falls ine Unterbringung in solchen Häusern Gefahren sur das leibliche und sittliche Wohl der Lehrlinge im Gefolge har, aus Beschaffung eines anderweitigen Unterkommens hinwirken, Hweckentsvrechend ist es ferner, wenn die Tätigkeit der Beauftragten nicht als eine rein polizeiliche, sondern als eine mit kollegialer Rücksichtnahme, Be- lafung und Belehrung verbundene Aussicht aurgesaßt wird, damit dieselbe den Handwerkern nicht mißliebig gemacht wird. Tieft kurzen Andeutungen mögen genügen, um zu zeige», daß ine Beauf- iragten ,m Handwerk eine sehr segensreiche Ausgabe erfüllen können, wenn sie dieselbe richtig auffassen und durchführen. — Durch die Einführung der österreichischen Fahr- karten st euer, welche für die Karten 1 und 2, Klasse 12 Proz,, siir die Karte» 3, Klaffe 9si2 Prozent des Preises beträgt und die sich selbstverständlich auch aus zusammensiellbare Fahrschein hefte erstreckt, sind unter anderem auch diese Reiseheste von hier nach Salzburg über Prag—Budweis—Linz nicht unwesentlich verteuert worben. Während sie früher 48,60 Mk in 1,, 30,50 Mk. m 2. und 13^0 Mk. in 3. Klasse kosteten, beträgt der Preis emeS solchen HefteS jetzt 59,70 Mk. in 1.. 37,50 Mk. in 2- und 15ch0 Mk. in 3, Klasl«. Hält man biergegen den Preis eines solch»» HefteS über Hof—RegenSburg-München. das in 1. Klaff» 45,60 Mk.. in 2. »lasse 33.70 Mk. UI» in 3, Klasse 21.S0 Mk, kostet, so findet man. daß jetzt da» Fahrscheinheft 2, Klasse über Trtschen-Prag um etwa »Mk, leurer ist. al» das über Hof. während man früher über erstgenannten Reisewea um etwa 3 Mk, billiger fuhr. Der Preisunterschied der Hefte 1. Klaffe betrug vor dem 1. Januar 3 Mk,. jetzt beträgt er 14 Mk Interessenten dürft« dieser Wink nicht unwillkommen sei». — Es wird immer noch nicht genügend beachtet, datz Adresse» für Ausländsbriefe mit lateintsche» Buchstade « geschrieben sein muffen. Gin deutsche« General- konlulat >m Auslande schreibt: »SS kommen au» allen deutschen Ländern für die zahlreichen Deutschen hier sehr viele Briese an. deren Adressen mit deutschen Lettern geschrieben sind. Die diesige Post kann natürlich mit diese» «riefen nichts machen, somit schickt sie dieselben zu uns auf da« Konsulat und wir besorgen sie, Wa» hier geschieht, da» wird auch für anderwärt« gelten, nicht aber auch für solche Orte, an denen kein deutsches Konsulat und auch sonst niemand da ist, dl, Adressen zu kontrollieren Wie viele Briefe mögen da verloren gehen! Wie viel Schmerz entstehen, wie viel Familienband« gelockert werden! Sin Sohn im Auslande schreibt seiner alten Mutter, einmal, zweimal, er erhält keine Antwort, Da denkt er: »Die alte Frau wird tot sein" und schreibt nicht mehr. Und unterdessen sitzt da» Mütter lein in angstvoller Erwartung zu Hause und weint sich die Augen aus. weil es nichts mehr von dem Sohne hört. „Ter Junge wird tot sein," Ach nein, aber — der Brief des alten Mütterleins mit den ungelenken deutschen Hügen. der ist niemals anaekomme», Opfern ^oie dieser Sache einmal ein paar Worle und sagen Sie dem lieben Publikum. eS möge sich für Adressen nach romanischen Ländern nur lateinischer Buchstaben bedienen, es ist mit den deutschen Hügen gerade so. als wolle jemand nach Teutschland mit griechischen Lettern Briefe adressieren, Heftungen, die auf dem Lande gelesen werde», sind herzlich gebeten, diese Mahnung abzudruckcn. sie können dadurch vielen Leuten vieles Leid ersparen." — Durch die am 1. Januar erfolgte Elngeineindung verschie dener Vororte hat auf zwei Straßenbahnlinien eine Er weiterung deS Geltungsbereichs deS Zehnpfennig-Tarff» statt- grfunbe». Auf der Linie Pvttplatz-Lvbtau—Wölfnitz kann man letzt, da Wölfnitz mit zur Stadt gekommen ist. für 10 Psg. bis ans Ende der Linie sichre», während die 10Psa.-Donr vorder nur dis an die westliche Stadtgrenze von Lvdiau ging Auch aus der Linie Bergkeller—Wilder Mann fährt man seit de», 1, Januar infolge der Einverleibung von Trachau für 10 Pfg, bis zum Wilden Mann, wogegen man früher etwa 10 Minuien vor dem Endpunkte an der Ltadtgrenze ausfteiaen mußle. falls man nur ein 10-Pfg,-Billek gelöst balle, — Obwohl nun Trackau ei» Vorort gewviden ist. haben doch auf der Lößnitzdahn. die durch diesen Ort führt, noch die allen Prrift ihre Gültigkeit: nia» fährt also nach wie vor für lO Pjg^ vom Pvslplatz bis Straßenbabnhos Mickten, nicht etwa bis zur Stadtgrenze in der Nähe der „Äaid- villa" in Trachau, Maßgebend hierfür ist der Umstand, daß die Lößnitzdakn Staatsdahn ist, die von der Dresdner Straßenbabn- Gesellichaft nur erpachket ist und von den insolae der Einverleibung sich ergebenden neuen Fahrpreisen unberührt bleibt. Das gleiche ist der Fall auf der >Ltraßendahnlii>ie durch den Plauenichen Grund Obwohl hier auch die Stadtgrenze durch die Ein- acmeinduna von Planen ein großes Stück hinausgerückt ist. gilt der lO-Pfg Tarif trotzdem, wie seither, nur dis zur Habsburger- ftraße (nahe der B>cneii»iül>lei, weil dort die Plaueittche Grund- dahn beginnt, die bekanntlich ebenfalls Staatseigentum und von der Deutschen (roten, Straßenbahn-Gesellschaft nnr erpachket ist. Ans den sonftigen Straßenbahnlinien bat sich durch bie Einver- lelvuiigcn in bezug auf die Fahrpreise »ichkS geandelt, lieber das Rauckgespcnst in uusern vicr Wän - den schreibt die „Köln, Htg,": Es gehen allfäyrlich viele Menschen an Kohlengasvergiftung zu gründe. Tie Zahl Hai sich vermindert dank der Fürsorge, die man aus die Erweichung und Bekämpfung der Gefühl, oerwandr hat. Wenn aber selbst ein >n guten Ver hältnissen lebender Mann wie Emile Hvla das Opfer eines Skubeir- vsens werden konnte, so mußte sich die Aufmerksamkeit wieder auf die Gefahr des Kohiengases lenke». Von de» neuesten Häusern in den Grvßsiädlen verlangt man allerdings einen vollkommen tadel losen Husland der Heizung, und diese Erwartung wird wohl auch m fast allen Fällen erfüllt, AVer in den älteren Häusern liegt es eifach mit der Heizung »och immer sehr im arge», und die mingen, in denen niemals ein Ofen raucht, gehören in kleineren Ornchaften und in alleren oder weniger eleganten Häusern der Großsiadw noch immer zu den Seltenheiten, Der hervorragendste Sachverständige aus diesem Gebiete, Hofral Meidinger in Karls ruhe, Kat ei» halbes Leben daraus verwandt, die Mißslände der verichiedenen häuslichen Helznngsanlagcn zu unlersuchen und nach Sen Mitteln zur Abhilfe zu ionchen. Er hat in klarster Form den Grund nachgeivlesen, weshalb die Heizungsanlagen m den Wohn häusern noch immer an so vielen Mißsländen zu leiden haben. Rur ein unermüdliches, langwieriges Experimentieren eines Wissenschaft- sich erfahrenen Mannes kann hier zur Aufklärung aller Einzel heiten führen, Ten Leuten, die berufsmäßig mit den Oesen zu tun haben, fehlt die wissenschaftliche Kenniins, Das Rauchen der häuslichen Oesen und Herde kan» sehr verschiedene Ursachen haben, unler denen haupisächlich zu nennen sind die Witterung, der Bau des Kamins, der Hustand des Ofens oder Herdes selbst nebst dem des Rauchrohrs lieber den Einfluß der Witterung bestehen all gemein irrige Vorstellungen, So ist die Annahme, daß die auf den Schornstein icheinende Sonne oder der Nebel von Einfluß auf das Rauchen der Oesen sei, durchaus unrichtig. Wenn beim Feuer- anmachen Rauch aus dem Ofen tritt, so liegt der Grund meist im mangelnden Hug innerhalb des Kamins, Gewöhnlich zeigt sich die Erscheinung bei windstillem und mildem Wetter, bei Kochherden namentlich iw Sommer, wenn die Luft im Schlot kälter ist als draußen. Je seltener geheizt wird, desto eher kann dieser Zustand eintreten. Die schnellste Abhilfe verschafft ein Feuer aus feinen gespaltenen Holzskücksn in dem kurzen in den Kamin führenden Kanal, das nur kurze Zeit zu unterhalten zu werden braucht. Von besonderer Wirkung kann der Wind sein, wobei alles ans die Art der Ausmündnng des Schornsteins ankommt. Bei steilen Dächern muß dessen Oeffnnng über dem Dachfirst liegen. Sodann darf sich der innere Ouerschmtt des Kamins nach oben hin nicht verengern. Daß keine seitlichen Löcher vorhanden sein dürfen, in die der Wind »»mittelbar eintreten kann, braucht nicht erst gesagt zu werden, Tie drehbaren Schornsteinaussätze verwirft Meidinger, Ist das Haus von höheren (fftbändcn umgeben, so daß der Wind leicht von oben her die Oeffnung des Schornsteins trifft, so muß letztere durch eine Blechplatte überdeckt werden. An der Anlage des Kamins ist hauptsächlich zu tadeln, daß sehr häufig für inehrere Stockwerke eines Hauses nur ein Kamin vorhanden ist. In Wien ist diele Anordnung bereits verboten Der dadurch erzeugte Ucbel- ftand liegt darin, daß die Heizung in fedem Stockwerk durch die- lenige in den anderen Stockwerken in Mitleidenschaft gezogen wird. Verengert sich der gemeinsame Kamin gar noch nach oben hin, so kann es sehr wohl Vorkommen, daß aus einem gar nicht geheizten Ösen eines oberen Stockwerkes Rauchmaffen austreten, wenn unten irgendwo geheizt wird. Zuweilen kann wirkliche Abhilfe nur durch einen Umbau des Kamins geschaffen werden, im anderen Falle ist wenigstens eine Verständigung zwsichen den Bewohnern der ein zelnen Stockwerke notwendig. Wichtig ist vor allem, daß die Feuer- ungstüren während des Heizens nur wenig geöffnet werden und beim Richtbeizen immer vollständig geschlossen bleiben. Die Putz- türen des Kamms müssen selbstverständlich immer geschlossen sein. Wenn in der im Keller liegenden Waschküche die Kesselfeuerung ge beizt wird, so dürfen niemals die Putztüren zur Abführung der Wasserdämpse durch den Kamin »ach außen geöffnet werden; das nutzt wenig und führt leicht zum Rauchen von Oesen an anderen Stellen des Hauses, Bei Unterbrechung der Wäscherei sind die Feuerungstüren sofort zu schließen. Bei den Kochherden ist noch mehr als bei den Zimmeröfen auf häufige und sorgfältige Reinigung zu achten. Die Ab-ugSröhrcn müssen leicht zugänglich sein, und nötigenfalls muß die Köchin selbst das Putzen vornehmen können Diese Rotwendiakeit hängt damit zusammen, daß für die Herdheizung hauptsächlich flammende Brennstoffe angewandt wer den, die mehr Ruß und lockere Asche geben. Ist eS unsicher, ob im Herd der nötige Zug herrscht, so sollte vor dessen Heizung «m die wenig geöffnete Feuertür ein brennende» Licht gehalten werden. Wird die Kamme nach außen geblasen, so fehlt e» an Zug. Ein schwaches Holzfeuer ftn Kamin selbst kann rasch Abhilfe gewähren. Am wirk samsten ist e», wenn e» in der unteren Mündung de» Kamin» selbst angezünbet werden kann. Von den Gtubenöfen gilt im allgemeinen dasselbe wie vom Kochherd, Bei der Anwendnä von Anthrazit ist namentlich zu beachten, datz dteler vrennstoff Salzdämpf« aogibt, deren Riederfchlag da» Abzugsrohr ganz v«rstopstn kann. Ein starke» Hvlzfeuer macht da» Rohr wieder fresi . Da« Rackjüllen von Brennstoffen soll immer magttchst rasch geschahen, B«s Srss- nuna der Feuertür ist die tiefere'Alchentür zu Ichlietzen. Dl« Ge- wn nuna der Feuertür ist die tiefere Alchentür ^ sährlichkeit von Klappe» t« Rauchrohr ist schon »ft «mahnt morde,,, und glücklicher weise sind sie wenigsten« in den arötzere« Städte» durch allgemeine Verorduuna tzsrbotcn. Die Dichtung der Kachel- oft» mutz zettweillg nachgeseyen und nötigenfalls «rgauzt werde,. Will man »,e Summ« au» diesen wichtige» Ausiübrungm ziehen, io ergib» sich in Erster Linie als dringend wünsch»sw«t dl« Be- seitigung der gemeinsamen Kamine für mehrere Stockwerk« dHseU»,,, Hauses. Aas die Bauordnung in Wien erreicht hat. sollte für ander« Städte vorbildlich m«rd«n. nämlich die Anlag« besonderer Kamine »itr, jede» Stock eine» Gebäude«. — Der Lurnszua von Berlin nach Neapel, der fett dem v. Januar Montag« und Donnerstag« vormittag» 10 Uhr von Berlin, mittags 12.16 Uhr von Leipzig. Bayrischer Bahnhof, ab- gelassen wird und am folgenden Ta« nachmittag» 5L7 Uhr in Ro« nnd obend« 10.40 Ubr in Neapel eintrifft, wird nun- mehr auch einmal in der Woche bi» Palermo fortgesetzt wer- den, und zwar trifft die» den Donnerstags au« Deutschland ab- gehenden Zug, der Freitag abend in Neapel ankommt. Die Weitersahri von Neapel findet in der Nacht zum Sonnabend, erstmalig in der folgenden Nacht, um 1 Uhr. die Ankunft m Reggio lHasenj Sonnabend mittag« 12,33 Ubr, in Messina, Zcnlralbahnhos. nachmittags 2.13 Uhr und in Palermo abends 7,25 Uhr statt. In der umgekehrten Richtung wird der Luxus- ug Dienstags - erstmalig am 13, Januar — vormittags 10,39 Ihr von Palermo abgehen und Mittwoch früh 6.20 Uhr in Neapel eintreffe» und somit an den zwei Stunden später, 8.15 Uhr, von dort nach Deutschland abaehendeu Neapel—Berlin-Expreß direkt anschließen. Selbstverständlich findet an den Tagen, an denen der Exprekzua bis Palermo fortgesetzt wird, auch Wagenvurchlauj zwischen Berlin und Palermo statt. — Schon seit Jahren sind die beteiligten Kreise bemüht gewesen, auf der Iobannge orgenstadt—Sch Warzenberger Linie eine Verbesserung der ZugSoerbindungen dadurch zu er- reichen, daß man die Staatsbahnverwaltung um Einlegung von MittagSzüge» ersuchte und deren hohen Wert für den gejqästlicheii Verkehr zwischen Schwarzenberg und Iohanngeoraenstadt betonte. Leider sind diese Gesuche bisher ohne Ersolg geblieoen. Umso leb- basiere Genugtuung dürfte deshalb bei allen Interessenten die Mitteilung Hervorrufen, daß die StaatSbahoverwaltuna beab sichtigt, im kommenden Sommer während der Hauptreffezeit - d i. von Pfingsten bis Ende August — die gewünschten Mittags- zu ge in Verkehr zu setzen, und zwar von Iäyannaeorgenstadi eaen Uhr ab, in Schwarzenberg kurz nach 1 Uhr zum A»- Hluß an de» jetzt 12,52 Uhr, später aber entsprechend spater »er- kehrenden Personenzua von Schwarzenberg nach Zwickau, Dieser Zug vermittelt auch Anschlüsse in Aue nach Thaiheim—Chemnitz und in Zwickau nach Werdau, Gößnitz, Leipzig. Es kommt damit also eine für das Erzgebirge wertvolle Verbindung nach dem Tief lande zu Stande, In umgekehrter Richtung wird der neue Zug nachmittags gegen sb2 Uhr von Schwarzenberg abfahren und vor >/z3 Ubr in Johanngeorgenstadt eintreffen. Von Zwickau her vermittelt der dort vormittags 11,8 Uhr abgehrnde Hersonenzug den Anschluß, — Die de utsche Levantelinie, Hambara, verans gabt durch ihre hiesige Agentur, das Internationale Reilkbiireau .Evmct". Pragerstraße ü. 1„ soeben die neuen Fahrpläne für IM, Die erweiterten Exlursionssahrte» nekmen bereits am 10. Februar mit Expleßdampfer „Pera" ihren Anfang, — Im vberen Saale der „Drei Raben" hatten sich vorgestern anläßlich des ersten diesjährigen Vortragsabends der , G e s e li sch a s t sür Literatur und Kunst" deren Mitglieder nebst Angehörigen wiederum in stattlicher Anzahl eingefimden Der Votsitzeiide beglückwüntchte die Erschienenen zum Jahreswechsel und wies aus die vielfachen Anregungen und Genüsse geistiger nnd geiellichastlicher Art hin. die sie aus den noch ausstehenden Veranstaltungen schöpfe» würden. Die Reihe der Redner erössuetc Herr Dr, K O, Oertel. hier, mit einer Besprechung seines neue» Romans ..Heiue Heintzen", Den Inhalt desselben ikstzierte er kurz dalst»: Der Titelheld, ein reicher Bauer, bnnübt sicb ver gebens um die Liebe eines Mädchens, die ichließlich daS Weib eines Ncbe»b»l,lerS Dierk Jürgens wird. Damit entgeht ihm, außer der Demütigung seines ielbsisüchtigen CbarakterS. auch das schöne Nachbargehöft, Um sich zu rächen, unterwüblt er aus dem Hinterbalke das eheliche Glück des Paares, waö ihm mit Hülse eines hierzu gedungenen Buben nur zu gut gelingt. Schließlich ereilt den Heintzeiibaiicr aber sein Geschick und er wird mit sciuer Selbstsucht sein eigenes Opfer An diese Inhaltsangabe des ganzen Romans schloß sich die Vorlesung des ersten Buches, die geeignet war, die Vorzüge des in der Vollkraft seines Schaffens siebenden Verfassers in bezug auf packende Schilderung der Eharal- tere, sowie deS dörflichen Lebens und Treibens in das hellste Licht zu ietzen, Ter Vortragende erntete deshalb für leine inteiessanic Einblicke gewährenden Darbietungen reichen Beifall, — Am 14. Januar wird im „Muftnbause" das Stiftungsfest mit Konzert , Neuheiten Abends und Ball abgebalten werden. Der nächste Vortragsabend ioll am 21- Jaituar stattsinden. — Der vor kurzem gegründete GabelSbergerichc Stenographen verein sur Beamte hält bis aus weiteres jeden Freitag Abend von halb 9 Uhr an im Beremslokal Gc> wcrbehauS, Oftra-Allee, einen UebungSobend zur Einführung in die durch den Berliner Stenographentag 1902 angenommene und von den sächsischen Ministerien anerkannte neue Schristsorm Am 12. Januar wird ferner ebendaselbst ein UcbungSabend für Anfänger beginnen, welcher jeden weiteren Montag abends Ubr fortgesuhrt wirb. Ein FortbildungSkursus ist für die nächste Heil in Aussicht genommen. Die Teilnahme an allen diesen Unter- richtskursen oedingt BrreinSmilgliedjchast, welche Staats und Gemcindebeamte bezw, bei Behörden tätige, wen« auch nicht an- geslellie Herren erwerben können. Im Interesse deS outen Zweckes, welchen sich der Verein zum Nutzen der Kouegcnschast zur Aus gabe gestellt hat, bittet der Verein, sein Unternehmen durch Er werbung der Mitgliedschaft unterstützen zu wollen. Schriftliche Anmeldungen erbeten nach dem Vereinslokal: GewerbehauS Persönliche Anmeldungen ebendaselbst aber nur an den UebungS- abenden: Montags und Freitags und in der jeden zweiten Sonn abend im Monat im Vereinslokale stattsindenden Bercinsvcr- sammlung. — Der Stenoqraphcn-Verei» noch Gabelsberger zu Kötzschen broda, Niederlöhnitz und Umgegend „Minerva" hält Sonn tag. den ll, Januar, im Saale des Bahnhotels zu Kötzschen broda sein 27, Stistnngsfest. bestehend in Konzert, Festrede, Theater und Ball, ab. — Im Zirkus Bauer findet Sonnabend, den 10. Januar, erster H igl> - Life - Evening statt Zu dieser Vorstellung bat die Direklion ein ganz hervorragendes Programm ausacstellt. u, a die Aussehen erregende Tiger-Gruppe, das Schlangen- oder Kautschuk-Pferd in keiner einzig dastebenden Dressur. Salamander, das Feuerpfcrd ini tosenden Feuer- »nd Kugelregen. Auftrete» der neuenaaairten Akrobatentruvpr Manzoni. und des brillanten August FriSco, Aus Wunsch die 16 Fanfarenbläser. Die west- berühmte Künstlersamilir Lobe in ihren vielseitigen Leistungen, Nur noch lechsmaligeS Auftreten von Wilhelm Hagenbecks EiS- bär-Grupve. mit neuesten Tableaus von großer Anziehungs kraft Da» Zirkus-Orchester ist verstärkt durch dt« vollzählige 42 Mann starte Kapelle deS König!. Sächsiichen 2. Grenadin- Regiment» unter persönlicher Leitung de« Herm Direktor- L, Schröder Billet-Vorverkauf im Havana-HauS Wolf. See straße 4. Sonntag zwei Vorstellungen 4 und 8 Uhr. nachmittag) halb« Preise für Kinder. — Datz die Suppe Nr de» Leibe» Nahrung und Not durft höchst notwendig ,st, ist au» dem .Struwwelpeter" längst bekannt. Da» Beispiel de» Suppenkower« ist «ine eindringliche Warnung Nr irden, der eS verschmäht. Nahrungsmittel in flüssign Form seinem Körper zuzusüdrrn. Den Wert einer warmen Supft ,5vrrn «einem nvrp lernt aber im besonderen ieder erst bei Kälte und Rrgen im Freien zu Durchkrorrne nach einer wärmenden zu dem beauem zu transportier Irrunde, der wohl Nr den Au aber auf Kosten der Körperkra de» Körver schwächt. Luch warm immer, ha sie ebenfalls nur Rei^m der «nötigt i jten.^lb<?kek«t sich d« Nahm« inuna d zweiUt zu geda nt. um machen, zu dabei Betiachl sabrttmil 30 Min im Gele die Fort eilüllen. mehlnr iragrn, Berlin l IadreSk an den l eine Ta! Las ist und reg« eS sich d »m ein ichämenb durchaus - L Mar Hi Vcrvüßu einem P worden t uui 2,20 Arbeit»- dein Rüc Verlust z werbsun- weise gei Marie d Pauline Heinrich trieben si schutzer" sie um 38 Schuhma auS eine, schiedene Feischern ffseliebien, die Nitzsck öiaft, die *angniS, Himmerm an, daß i gangen Tenunziai ung völlig die Tsch, 2 Monat, Heinrich l eines Tra seiner Sti einem unei der kinder Ter Gcric Angeklagte ffkmngniS auS Leipz^ Ämeiderr verschwand laten und l naien l5 dem sich 2 Hai, erkenn Ter bereit sieben, — ' Ullrich aus bei einem ci ungsverhäl geworden, seinem Her bei Kunden lehen bis z Am 6, Au, wiese weilt, waffnei, in Kainmertür ergreifen, ilnzii ästige Barbier Fr Rudolf Mo keimer Ben nimmt die 2 gesch, Schäs vor Ableisti ruigwertige - Ter Schmiitzler Dünger-Ext und wird ir urleilt. — Tiensimaad nach Veroü Miibcdienst, Brotherrn ll Monate Polizeiauffii Niederheßlie Beharrlichste dolroneii in an die Ber, Er verkaufte und Brunn machte sich t vochzeilsseic boie einige s schchcn konr iMgNIÄ, NM« zuNhrrn. Da« Leutsche Kriegcrb^ teilung zuge die Kriegern seine Genial sichen »nd b IS Tezembe des Protekli und Kronpri erteilen" T die Lpserwi im Jahre 1b noch lastende stur Zeit ist lastet. Die ! burtsiage bei mal zu vcrar Häuser sollen luiigen am 6 bis 1902 der Schuldentilgu bosst bestimo kann. Zum 70. ist noch nütz schon am Vo beim Ministe: dargebracht h großen Stötz« ßch besonders Baden, vom »m Sachsen-
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