01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.08.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-08-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260820012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926082001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926082001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1926
- Monat1926-08
- Tag1926-08-20
- Monat1926-08
- Jahr1926
-
1
-
2
-
3
-
4
-
5
-
6
-
7
-
8
-
9
-
10
-
11
-
12
-
13
-
14
-
15
-
16
-
17
-
18
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.08.1926
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
1«? 7». Jahrgaug. X SS» Freitag, 20. August 192g Gegründet 1888 > I^o Work. «MdlauscheV, stemsprechor.Sammeiuu«««, 2S241. «u» tür «ach«ged»rtch»i 20011. Der»gs-<S-bi>hr gkl»L«I»»»«»r » PtemU». Di« «»»»tom wird«« nach Daidmar» drrrchn«»; dt» »UUpaMo» äv n Anzeigen-Preife: ->«g«rdold St» Htg. OII»rt»ne»t>lU,r>v Ma. Au»w. Auftrag« r>»o»n Dorau»d»,or>l SchrWeituna and üa«ptg»Ichittl»ft,II»: «art»»It»aa« 3S/4L. Druck u. D«rtag von Uirplch » «»tchardl m Dr«»d««. Poftlch«k»konto 1OSS Dr«»«». vachdru» nur mit d»utlich»r 0u»ll»nc>naod, >.Dr»»dn«r Aachr.-> »uliittia. Unvertonat» SciirtsMürk» w»rd«n nichc ausdewadrl. 3si^cIig-I^lOt6ls KüoigsvillL^ (ZuisissnL Zsclsn ffsokm.! Irmr Im s^psion. 5onntsgsr Qssöllsosissts-Isiir mit Osbsps'ssLsiemgsii— ss^oetlgs iVoasisnsnä-Ksetso Fd». 20.— vom Lonn- abvnä äbomt bis Lonntsg ^bsnct (slnsotil. ollss). Voevoekouki ltol5sb0eo Fokn, s'eagse Steaks 76, , unri ^ueopoiiok. 21 Todesopfer der UenbMataVrophe. rsooo Mk. Belohnung för Ergreifung -er Verbrecher.- Aeichskommissar Mehlich unter -en Toten. Die Verhandlungen im englischen Streik gescheilerl. — Semmungen in -en Verhandlungen über Eupen und Malmedy. Die Toten von Hannover. I" IDurchFuukspruch.) Hau« »»er. 1». August. Bei dem SiieuVabuuuglstck i« der Nähe v»u Isenbüttel stud außer Le« bereits gemelLete« acht Personen «och solgen-e 11 Persoue« «mS Lebe« aekonr« me«: Julie Guauu. Dortmund; Weichenwärter Zyrsow, RouSbors, Robert Periftei«, Hamm sWestsaleuj: Reichs- «ud StaatSkommiffar Ernst Mehlich Dortmuud: Lokomotiv- sührer Wiese. Kreuz sOftbahus; Margarethe Wiese. Ebesrau, Lokomotivführer Albert Hehm, Kreuz; Rauaierarbetter Al bert Hivve, WalLeuburg-Altwaster: Afra« Wiukelmau« sHei- mat uoch «i»t festgestellt): Frist Hossmeister. Berlin, seruer e'-- ««berauute «eiblich« Perfou, ««hkschetultch die Braut LeS Hoffmeister. Hauuover. 10. Aug. Wie die Pressestelle der Reichsbahn- -trektton mtttetlt, sind Fräulein Klara Neuer aus Köl« a. Rh. und der Student Woodrik Read aus London im Landes- kraukenhauS Braunschweig ihren Verletzungen erleg« n. Die Toten sind sämtlich nach Lehrte übergeführt worben. Hauuover, IS. Aug. Die Rettungsarbeiten, wie die Ber gung der Toten, zogen sich bis gegen 2 Uhr nachmittags hin. Erst zu dieser Zeit hatte man die Gewißheit, baß unter den Trümmern kein Mensch mehr lag. Besonders hervorzuhvben ist die schnelle Alarmierung von RettungSmaunschaste« aus der Umgegend. Kaum eine Stunde nach der Katastrophe waren etwa zwanzig Mann mit Verbandszeug zur Stelle, die im Kraftwagen aus den in der Nähe gelegenen Städten und Dörsern herangeetlt waren. Ueber die Bestattung der Opfer verlautet noch nichts sicheres. » Der ovs so tragisch« Weise bet dem Eisenbahnunglück bei Letserde um» Lebe« gekommene Reich», und DtaatSkourmihar Mehlich stand im 14. Lebensjahre. In Schlesien geboren, kam er schon früh in» Ruhrgebiet, wo er in der Gewerkschaftsbewegung tätig war. Set« Amt al» Reich«- und Staatskommissar über nahm er im Jahre 1920. Mehlich war mit dem preuhischen Innen- minister Severing persönlich befreundet. Er hat sich vor allem al» Schlichter für Lohnstreitigkeiten tu Westfalen durch seine auS- gleichende Tätigkeit Verdienste erworben. Erst vor IX Jahren starb sein« Ehefrau. Sr hinterlStzt nunmehr sieben Sinder al« Waisen, von denen da» jüngste drei Jahre alt ist. Der Reichskommissar wellt« noch gesteru abend in Berlin, um dann in der Nacht nach SSI» zu fahren, vi» zum späten Abend war «irgend« bekannt, daß er den »»«mehr verunglückten Zug benützen würde. Stn Attentat etwa auf seine Person bürst« daher nicht in Frage kommen. Dorpmüller über die Ursachen des Unglücks Berli«. 1V. August. Der Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft, Dr. Dorpmüller, der am DonnerS- tagmittaa an der Unsallstelle deS Kölner D-ZugeS weilte und dort selbst die Untersuchungen geleitet hat, gab bei seiner Rück- kehr nach Berlin am Abend Vertretern der Presse eine Schil derung deS Unglücks aus Grund der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und der Bahninaenteurc. Das Unglück, so erklärte Generaldirektor Dorpmüller, ist durch eine Ent- gleisung deS ZugeS herbetgeführt worden. Entgleisungen können zweierlei Ursachen haben: einmal kann das Material deS Oberbaues nachgegeben haben, zum anderen können die Fahrzeuge selbst, Lokomotive oder Wagen, einen Unfall ge- habt haben und so ihre Bahn verlassen haben. Hier liege« jedoch «utrügliche Anzeiche« vor. daß verbrecherisch« HLnde , die Katastrophe herbergeführt habe«. Die Unglücksstelle liegt an einer schnurgeraden Linie. Der Oberbau aus der Strecke Berlin—Köln ist der beste in ganz Deutsch. Iand, denn es handelt sich um die befahrenfte Strecke. Die Schienen. Schwellen und Schotterung waren muster gültig in Ordnung. Reparaturen sind an diesem Teil der Strecke seit Monaten nicht mehr vorgenommen worden. Die Untersuchung der Unfallstelle hat nun ergeben, daß bei der letzten Schiene am Schienenstoß, d. h. an der Stelle, an der -wet Schienen aneinandergefügt und durch Laschen und Bol- zen miteinander verbunden sind, diese sogenannten Lascheubolze« herauSgeschraubt waren. Beide Bolze« läge« säuberlich «eben de« Schienen. Wäre ein Bruch des Materials vorgekommen, so hätten die Köpfe von den Bolzen abgerissen sein müssen: die Bolzen selbst wären deformiert gewesen. Aber nicht nur diese Laschen bolzen, sondern aus eiuer Strecke vo« IS Meter habe« die Ver brecher auch die Schwelleubolzen. d. h. die Schrauben, die die Schtenen an die Holzschwellen befestigen, herauSaeschraubt und in de« Steinschotter geworfen. Außerdem haben die Täter offenbar die Schiene« verbogen, um die Entgleisung auf jeden Fall herbeizuführen. Dann zeigt sich, daß unmittelbar hinter dem Schienenstoß, wo die Räder der Lokomotive heraus- äesvrungen find, sich ei« scharser Grat i« de« Schiene« be- findet. 1b Meter neben der Unsallstelle i« der Heide, dort wo Birken, Fichten und Buschwerk stehen, haben die Polizei- beamten vier Schraubenschlüssel gesuude«, und zwar zwei so- genannte Flachschlüssel, mit denen die Laschenbolzen gelöst worden sind, und zwei der bekannten großen Steck- schlüssel, mit denen die Gchwellenbolzen angezogen werden. Die Flachschlüssel habe« d«S Monogramm S. L In der Nähe des Werkzeuges fand man auch eine TabakS- pseise» die vielleicht dazu bienen kann, den Besitzer zu er mitteln. Den Rottenführern, die die Strecke unter sich haben, ist bas Werkzeug vorgelegt worden, doch erklärten sie über einstimmend, daß die beschlagnahmten Schlüffe! «icht z« dem Material gehörten, das von ihre« Abteilungen benutzt wird. Die Frage, wann das Atteutat verübt worden ist. ob kurz vor dem Eintreffen des D-Zuges oder schon vorher, läßt sich »icht ohne weiteres beantworten. Man vermutet, daß mtn- desteuS zwei, vielleicht auch mehrere Täter in Krage kommen. Nach den Erfahrungen bcS Eisenbahnfachmannes müsse gesagt werben, daß die ganze Zirstörungsarbett von zwei Personen in noch nicht einmal IS Minuten geleistet werden kann. In der Zeit von 1 bis S Uhr «achtS passiere« vier D-Züge im Ab stand vo« 15 Minute« die Unsallstelle. Möglicherweise hat man schon eine Stunde vorher die Schrauben gelockert, und ein glücklicher Zufall hatte die ersten drei Züge noch über die be schädigte Stelle kommen lasten, während beim vierten die Katastrophe hereinbrach. Aber ebensogut kann es sein, daß auch auS ganz bestimmter Absicht erst im letzte« Moment die Schwellenbolze« herauSgezoge» wurde«, um gerade de« D-Zug D 8 Berli«—Köln zu treffe«. Die Stelle um die UuglückSstelle ist einsam. Kilometerlanger Wald zieht sich in der Nähe hin und nurein Radfahrweg geht in der Nähe vorbei. Für die Täter kann es eine Kleinigkeit gewesen sein, mit dem Fahrrad an die Un- fallstelle selbst heranzukommen. Die Reichsbahn hat für die Ergreifung der Verbrecher die ursprünglich aus 2000 Mk. be messene Belohnung auf 25 000 Mk. herausgesetzt. Wenn der Vorwurf erhoben wird, daß die Strecken » achtS nichtmehrkontrolltert werden, wie es bis zum Jahre 1Ü22 der Fall war, so sei dazu zu sagen, baß die Nachtpatrouille auf den Eisenbahnsträngen abgeschafft wurde, weil die damit betrauten Arbeiter und Beamten niemals etwas gesunden haben und weil eS natürlich auch auSgeschlosse« sei. die ganze Strecke fortwähreud so zu beobachten, daß derartige Ver breche« «icht auSgcführt werde« könnte«. Mit dem Personal- ab bau habe, wie Generaldirektor Dorpmüller betonte, die Abschaffung -er Nacht Patrouille nichts zu tun, denn sie sei bereits ein Jahr vor Beginn der Personal. Verminderung durchgeführt worden. Auf die Frag«, ob über die Motiv« dev Verbrechens be- stimmte Vermutungen beständen, erklärte Dorpmüller» daß man vorläufig noch ganz im Dunkeln tappe. ES laste sich nicht sagen, ob auf eine ganz bestimmte Persönlichkeit ein Anschlag verübt werden sollte, oder ob die Verbrecher den Zug berauben wollten. Jedenfalls sei nicht festzustellen, daß aus dem D-Zug den Reisenden etwas verschwunden sei. Zum Schluß betonte Generaldirektor Dr. Dorpmüller, daß der Vorwurf, die HilsSzüge feie« zu spät gekommen, unberech tigt sei. Man müsse bedenken, daß die Mannschaften -er HilfS- züge deS nachts alarmiert und auS den Betten geholt werden mußten und daß immerhin über ein« Stunde vergehe, bis ein HilfSzug auf -er Unfallstelle eintreffen könne. Nach Dr. Dorpmüller äußerte sich noch ein Vertreter der Reichsbahn kurz über die Frage der Entschädigung. Polen beispielsweise habe »war nach dem verbrecherischen Anschlag auf den D-Zug im Korridor eine Entschädigung für An gehörige der getöteten deutschen Reisenden abgelehnt, weil «S sich aus -en Standpunkt stellte, daß ein Attentat höhere Gewalt sei, doch werde die Reichsbahn diese Frage erst prüfen, ehe man zu de, etwas schwierige» Rechtslage Stellung nehme. Leileldskiiadgebimgen. Berlin, 10. Aug. Der Reichspräsident hat an die Hauptverwaltung der Deutschen RetchSbahngesellschaft das nachstehende Beileidstelegramm gerichtet: »Die Nach richt von dem ruchlosen Attentat aus den D-Zug Berlin—Köln, daS so viele Opser forderte, hat mich tief erschüttert. Ich spreche der Hauptverwaltung der RetchSbahngesellschaft meine herzliche Teilnahme an dem neuen Eisenbahnunglück auS und bitte diese auch den Hinterbliebenen der Getöteten und mit den besten Wünschen für die Genesung den Verletzten zu über mitteln. v. Hindcnburg, Reichspräsident." Auch Reichskanzler Dr. Marx hat der Haupt- Verwaltung der ReichSbahngesellschast seine innigste Anteil nahme telegraphisch ausgesprochen. RetchSverkehrSmintster Dr. Krohne nahm Ver- anlastung, am Donnerstag mittag der Deutschen Reichsbahn- gesellschaft persönlich sein Beileid zu dem schweren Unglück auszusprechen. sWetter« Meldungen siehe Seite 2.) ,, Der leere Sluhl in Gens. Es sind fast genau zwei Jahre her, baß der damalige Leiter der englischen Politik Macdonald in seiner bedeutsamen Genfer Rede mit Worten unverkennbaren Bedauerns auf den leeren Stuhl im Genfer Neformattonssaale verwies, der für den deutschen Vertreter bereit stehe. In rascher Folge hat sich seitdem die offiziöse deutsche Zuneigung für Genf entfaltet, und seit Locarno halten wir unS für den feierlichen Akt in Genf bereit, nachdem die deutschen Voraussetzungen für den Beitritt eine nach der anderen auf den einzelnen Etappen bis Gens verloren gegangen waren. Wir hatten eine längere Liste dieser Voraussetzungen in Genf eingereicht. Sie liegt heute zerpflückt am Boden, und alles, was wir geklärt wissen wollten, ehe wir die Hand auf die Türklinke in Genf legten, soll sich jetzt erfüllen, nachdem der leere Stuhl von Deutsch, land besetzt ist. Das gilt von der Kolontalfrage, von der Räumungsfrage im besetzten Gebiet und von der Mltttär- kontrolle, für die der Völkerbund in seinem JnvestigationS- protokoll eine Patentlösung zu ihrer Fortführung bereit hält. Nur ein Punkt wurde von Deutschland hartnäckig verteidigt: Der ständige Sitz im Völkerbundsrat. der nicht nur die Grundlage für jede irgendwie Erfolg versprechende Durch setzung deutscher Interessen in dieser bisher allein der Siche- rung der Siegesbeute dienenden Versammlung bildet, son dern der auch eine gewisse Rehabilitierung Deutschlands be deuten soll und muß, solange nur die Großmächte Anspruch auf ihn erheben können. Man weiß, wie schmählich Frank- reich und England das deutsche Vertrauen in Locarno ge täuscht haben, indem sie hinter den Rücken Deutschlands, um ein Gegengewicht gegen den deutschen Einfluß zu schaffen, Polen gleichzeitig mit unS einen ständigen Ratssttz zu geben versprachen. Man weiß, wie dieser Plan Argentinien, Spa- nien, China, alles Länder, die einen viel begründetere» An spruch darauf haben, zu gleichen Forderungen veranlaßt hat. Und man kennt das Komöbienspiel der eigens zur Aufnahme Deutschlands im Mär» einberufenen Sondertagung deS Völkerbundes, die Deutschland trotz übergroßen Entgegen kommens die Tür in den Reformationssaal nicht nur nicht öffnete, sondern gleichzeitig die schwerste Krise enthüllte, die der Völkerbund bisher überhaupt zu bestehen hatte. Un- heute? Ein halbes Jahr ist ins Land gegangen. Man hat auf Anregung Deutschlands den Studienausschuß geschaffen, der den gefährlichen Andrang zu den RatSsitzen in geordnete Bahnen lenken sollte. Die nichtständigen RatSsitze wurden von 6 aus S erhöht, es wurden sogar auf Antrag Lord CecilS halbstündige RatSsitze geschaffen, für die nach drei Jahren die Wiederwählbarkeit ihrer Inhaber vorgesehen wurde, um denjenigen Ländern gerecht zu werden, die zwar nicht zu den Großmächten zu zählen sind, die aber mit Rücksicht auf ihre wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung ober als Ver- treter großer Ländergruppen berechtigten Anspruch auf eine bevorzugte Behandlung im VölkerbundSrat haben. Und der Erfolg? Vierzehn Tage vor dem Beginn der entscheidenden Sitzungen in Genf treten dieselben Gegensätze, dieselbe» Probleme, wie sie die Märztagung offenbart hat, mit ver mehrter Schärfe auf, da die Ententedtplomatie nicht, wie vor- gesehen war, die Zwischenzeit zwischen dem Auseinandergehen des Studienausschusses und der Septembertagung in Genf da- zu benutzt hat, in Verhandlungen mit Spanien und Polen die Hindernisse für die Aufnahme Deutschlands aus dem Wege zu räumen. Zwar Argentinien, der hartnäckigste Opponent im März, hat sich vom Völkerbünde zurückgezogen. Und Polen richtet sein Streben mehr auf eine Verlängerung der Wahl- dauer für die halbstündigen Sitze auf fünf Jahre und auf die Beseitigung des sogenannten Sprengparagraphen, nach dem die Bollversamlung Ratsmitglieder, deren Tätigkeit bei der Mehrheit Anstoß erregt, mit einfacher Mehrheit hinauswählen kann. Aber Spaniens Widerstand gegen die Verweisung auf einen halbstündigen Sitz hat sich in den letzten Tagen in einer Weise verschärft, die zu einem neuen schmählichen Fiasko deS Völkerbundes und zur ernstesten Extstenzkrise der Genfer In stitution zu werden droht. Die Gefahr wird ganz besonders dadurch so groß, daß Spanien zu gleicher Zeit höchst auffällig die Forderung nach der Zone von Tanger erhebt und damit eine der heikelsten Fragen der internationalen Interessen- Politik mit der Ratsfrage in Genf verquickt. Zwar Spanien selbst hat beide Ansprüche unabhängig von einander aufgestellt. Die ganze Art ihrer Anmeldung läßt aber keinen Zweifel an der spanischen Alternative: Tanger oder ständiger RatSsttz.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- No fulltext in gridpage mode.
- Show single page
- Rotate Left Rotate Right Reset Rotation
- Zoom In Zoom Out Fullscreen Mode