02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 12.04.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-04-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000412023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900041202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900041202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-04
- Tag1900-04-12
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l»er t^i»« r den A irr»»«»,,. «er »andlnn.z ei ^r ni s. l >cle rasc> Mittwoch-Abendausgabe für Dresden und Umgebung. o>. dur4 bk r.i- „Dre«bn-r Rachetchien' erscheinen tä,l«a M,r,e>>»: die «»>-i>-e IN Tredden und »er nächsten Umgebung, no die Autrazm!^ durch eigene Bote» rder Kommimonäre crlolgt, erhalt!» da« Blatt an Wochentagen, die nicht »u! Laon- oder A-icrlage folgen, u> ,n«t Ldcilausgadcn Abends und Morien« »ugeftellt 8Lr Nttgade etngefandier SchriftflLLi «in« Berbmdlichkeit. Amt Kernfprechanichluß: I Nr. tt " ' 1t u. Ur. LÖSS. Na Lelea ramm «Adr effe: lelear« chrtch titsrr Vresdrn. L8LV Norlag von Kiepscli ^ Roichardt Anzeigen-Tatts. Die Annahme von Llnvtndiguagea «rfoi-t ,n der Äauptqeichaft-stelle und den NeLenannahMi-steiien m Dresden bi's Nachmiturgs 3 Uhr. Sonn«« und Fetts. - lag» nur Marienstrake 38 von 11 dl2 r/rl Uhr. Lie I ipaltige Gnnwzeil''. tca. 8 LULen) lö Pja, Ankündigungen u if der Pnoutleite ,^eü"« 20 Pf^.» die 'PjpaUige ^rile alki ..^inpelandl' oder aus Lenseüe 40 Psg. In 2!um:nern nach e-on.u und Feier> tagen 1s bez. 2spattige GrundjeUeu 3i-, 40 bez. «H und 80 Psz. nü^- bejanderem 2«^». LuSwStt'.gL Luslrä.ie nur gegenLo.'LUL. dkjahluirz. Be1egb»LLtrr LUdco uullOPsz.hettch'irt. Lvmiitil'ei Mrel. v/sizenliM^. 32 (xa^onUbor „Lnzslineiier «larlentt lielert Giiuct« '1'arten. A.u1slltrv. Utrben st»., clüttlcoteu kaffsolcueücin an. »«eiurti >crtli»- LNL»WSL? —» 8» i>°n,°o -.>- ?«.. «»» — E» kileuo mit 8>:dl»x«!>lule. LriKe»! ote. in zrra«»««» lud«««. Nr. 100. Spiegel: »Burcnsicg. Neucslc Drohtiiachrichtcu Hofirachrichicn. Oberlandesaerichtspräsident Klcnim r. Lehrcrinnenheim, Hochwassei. „Flora". Lorbcerbaiim und »Bettelstab. Tonnersta^, 12. April 1900. Aerirschrcili- und Acrnsprcch-Bcrichtc vom ll. April Ein neuer uiierwnrtet genfer »Wassenei svlg der Bure» ist zu verzeichne», der die Kriegslage wesentlich zu Un aniiste» der Engländer verschicdt Tu dieser abermalige Bulcnsicg in unmiltelbarer »äcähe des Rvberls'ichen Hanplariarticrs er- snchte» ist. ohne daß oiencral ffioberts' im Stunde gewe'cn isl. die Niederlage de, eiigllirhcn »Trrivpc» zu verhindern, sa nljnc das; er auch nur einen wirksamen Benuch zur Hilfeleistung iiittel- uchmeu tonnte, so erichcineu die früheren Bieldnngen und Mitth- maßungeir über die prekäre Lage der englischen Hauptmacht iclzi in unmiltclbarcr greller Beleuchtung der Thcttsacheii und man loird sich in London aus die Möglichkeit vorbercsten müssen, du?; der ganze Offensivplan Lord Roberts Schisshruch erleidet. Tie vorliegenden Meldungen über das Ereignis;, die in Eiuzclheikcn lleinc Abweichungen zeigen, lauten wie folgt; London. Die „Dailn News" meldet ans Pretoria amtlich; t<»0 Engländer getödtet und verwundet, dm Engländer gelangen in einer neuen Schlackt am 7. Avril südlich von Vrandsori. Andere in London eingetrossene Meldungen bestätigen den Bnrciisieg und nennen als Schlachtort Mcrkalsfontein Die Burenverlnsic sind minimal. Sieger ist Dewet. — Tie „Tail>> Mail" meldet über Lvuren?v Margues ans Brandsort nntcr dem d. ds Ni.: Genera! Dewet schlug die Engländer gestern bei Merlatssvntci». MO wurden getödtet oder verwundet, !M gefangen genommen und 12 Wagen erbeutet. Tic Buren hatten ö Tvdre und OBerwniidcle. — Unter demselben Dalum wird deimclben Blatt aus Loureneo Marques telegraphirt; Die hiesige niederländische EnenbalmgcseU- schüft behauptet, eine telegraphische Meldung über einen Burensieg bei Kroonstad erhalten zu haben, bei dem OM Engländer gefangen seien und die Buren nur einen verschwindend kleinen Bcrlnst ge habt hätten. Berlin. Der Kaiser stattete dem österreichisch ungarischen Gesandten v. Svayeini einen Bestich ab und sprach ihm seinen Glückwunsch zur Verleihung deS Goldenen Blics.es aus Berlin. Dem Reichstage ist der Geiesienkwins betreuend , ist an Lund gebracht worden, unser dem Schi'w ,.Hurlech-Eustle" Bor- Verpackung <> Mk., »risches Obst lose in ganzen Waggons oder Schiffsladungen > BU. Berlin. Gestern lonststuirtc sich in einer zahlreich besuchten Bersammlung der Bezirtsverei» „Berlin X G." des Teullchcn stcholtenvcrcins unter drin Borntz Eonrud Bmsig's. Bom Vorstand des Hanvtansschnsses siir Berlin und die Mart Branden burg nahm Oberleutnant tlioevc an der Versammlung Theil. An den Kaiser wurde ein Hnldigungsiclcgrainm gesandt, das begeister ten Widerhall fand. Stuttgart. Die K önigin Victoria von England hat den Grasen Gustav Ernst :n Erbach Schönberg und den Oberhos- marlchall des Königs Freiherr» »August v. Woellwgrth-Lgntcrburg zu Elwcnritteni des Gioslrenzcs des Victoria-Ordens ernannt. Wien. Kaiser Franz Joseph verlieh dem österreichisch ungarischen Botschafter in Berlin v. Sögycnn-Marich und dem Botschafter in London Güsten Depm den Orden des Goldenen Vlieses. London Tie „Morniiig Post" meldet aus Blvemfontem vom 9. d. M ; Tie Schanzarbeiten schreiten aus den Bergen, welche die Stadt beherrschen, stoli vorwärts. Fn den »Arbeiten werden auch viele Eivilvcrioncn herangczogen. Londv». Der „Standard" berichtet aus Turban, das eine große Anzahl Truppen von der Armee Bnllers dorthin kommen und von da nach der Kavkolonie verschiss! iverden sollen. Zwei Regimenter seien bereits cingctroncli und sollten heute in See gehen »Auch General Hark gehe nach dem Kap. Mit dem Dampfer „König" leien 12 britische Offiziere, die sich aus dem Wege noch Rhodesien bcsindeii. nach Beim gefahren. London. Die „Times" bringen folgendes Telegramm aus stwültslopsontein vom 0. ds. M.: Tie -rrnppen Lord M e > huen 'S haben za, Feit hier Halt gemacht und ein Lager st» Meilen östlich von Boshof ausgelchlagen Die Kavallerie machte heute einen Er- knndigiiligsritt nach Osten, traf aber nur cur Ueines »Blircn- tommando, das die Flucht ergriff, P eier s bürg. Meldung der russischen Tclegravhenagentnr. > Tie „Finlanstaia c-iazeta" lheilt mit. das der Kaner den »Antrag dcs siistäiidischell Senats ablehnte, den Eiilwurt bezüglich einer Eigäinnng und Olbäiiderrilig einiger Pnulle des Gciehcs vom 27. Mär; GM für die evarigliich lutherische Kirche in Finland dem Landtage vorznlegen. Ter .Kaiser vecstigte, das der Entwurf zu eingehenderer Begründung icder »Abänderung gn den Senat zurüctverwicien ivcrde »B l oem s on lciii. csttcuter-Mcldiing.) General Gatacce kehrt nach England zurück. »An seiner Stelle isl General Ehermside zum Kommandeur der 11. Tivisio» ernannt worden. »Voraussicht lich werde» auch in den Kommandos der »Brigaden einige Ver- ändernngn einlreien. S im oii slown RenterGNeldung vom 10. ds. M.: Ter Rest der »Burengefaiigeneii. etwa 2M» Bcan». welche an »Lord der Transportschme sich befanden W »kranlen. für die man aus kchriiiigcn gelroticir bat. »A I > wal »Ti v r t b fgienternieldilng . Ter »Verlust der Eng länder bei Wcvencr betrug ll Todlc und ll »Verwundete. Ter Kannst rsr wieder aistgenommcn. Tie Engländer brhauvten ihre Stellring. »New-Bork. Dem „New-Aork Journal" zufolge hak die englische Regierung einen Vertrag über den Ankauf van 30,000 bis A'.oM nmerikänischcii »Pferden für Südafrika abgeschlossen. TT ashi n g t o n. TaS Kanonenboot „»Benniirgton" hat »Be fehl erhalten, nach Ehincr zu gehen Tie heutige B e rliner »B öric eröffnet«: auscrordentlich still ans die amtliche Meldung von der neuen englischen Niederlage in Südafrika Man verspricht sich »m von einem Erfolg der Eng länder baldigen Frieden; durch die heutigen »Nachrichten sind die Friedenshoffinliigen wieder ans längere Bert hinaus zurückgerücki. Später entwickelte sich einiges Leben am Montanmnrkt, namenllich zogen Kohlen weiter an. Konsolitatron gewannen l>,T. Gelsen- kirchener l, Harpcner über 3, Hibernia nahezu 2 Prozent. Dagegen lagen Hicitenmcrlhc schwächer. Torlmnnder scslcn 2 »Prozent nied rigcr ein, tonnten fick aber später leicht erholen. »Banken meist inweräiidcrl. Handelsaiitheilc aut Realisationen acdrückt. Esten bahnen gaben durchweg etwas »ach. Bon fremden Renten Spanier angclwten. deutsche »Anleihen ivenig gehandelt. Tie »Löste schlos fest sür Kohle». Pnvaldisloiit I st- »Vrozciit. — GxGxjp»- war am Frnhmacktschr still. Mittags belebte sich dasEstscstüvgeschäftetwas, namentllrh war trockener Roggen gnl bezahlt. Ladungen gefragt. Ilamine »Waare war schwer verlanstich. Fm LieseuiiigShandel übte die Nähe der Feiertage einen hemmenden Einstich ans den Ge schäftsgang ans; die Tendenz war unverändert lest auf höheres Paris und nachbörsliche Steigerung der Weizenpreiie Nordameritas »Boii den deuiichen Proviii;raln:ärkteii lagen anregende Meldungen vor. besonders meldete BrcSlan feste Roggciipreise. die mit der momentanen »Bestellungszeit Zusammenhängen. »Weizen und Roggen zogen TO »Psg. an. Hcstcr gleichfalls fest, die Offerten werden knavpcr. Ter Getrcidcmarkc winde ziilcb.t gänzlich geschästs- los. »71 m Spiritus- ».stiarki tonrde 70er Lmo bis »7Nk. un verändert gehandelt. -- »Wetter: »Vorwiegend heiter. »Westwind. Oertliches und Sächsisches. TreZdeu. den U. »Avril. -- »Aus Mentone wird gemeldet, daß Ihre Mazestät die Königin am «7 Avril einen längeren »Betuch bei ihrer früheren Hofdame. Frau v. Tilvanstn geb. v. Li'cherode, in EHLteau le Pins bei »7lutibes gemachr liat. »Am 7. April wurde »Nachmittags bei herrlichem »Wetter ans der »Backt des Sir Tonglas Bcstrd eine Meerfahrt unternommen. Fbrc Majestät gedentt Mentone nächsten Freitag Nachmittag zu vertanen und sich c,machst zu einem mehr tägigen »Besuch bei der Herzogin von »VendSme geborene Prinzessin von Belgien nach Neust» stn Seine zu begeben — Ehre Kauer! König!. Hoheit Frau »Prinzessin Friedcich »A u g u st beehrte heute in »Begleitung der Hofdame Fräulein v »Plato die Oficr-Tlnsstelliing von 2 Olivier, Konigl. .'Hoflieferant. ».Pra.zerstrahe, mit Ahrem »Besilch. —' Heute »Vorniittag II llhr wurde auf dem inneren Ne» studier Friedhöfe unter zahlreicher Belhestigung die irdische Hülle des am Sonntag uns dem Leben geschiedenen Herrn Ober l a » d cs g e r i ch ts p r,; > > d e n t e ir a. T Klein ni dein Sckoo^ der Erde übergeben. F» der Tuiuerversammliciig gcwahrle man neben den Verwandte» des Enlichlaieiien Ihre Ezeellenzen Staats minister Tr Schnrig und Generallciitnanl z. T. Larraß. die Herren '.stlimsterialdicektoren Gcheimräihc Tr. Wäntig und Iah». Ministerialdirektor a. T. Hcdrich. Lberlandesgerichtspräsidentcn Losziiilzci. den »Präsiüenten dcs cvailgelisch-llttherischen Landes tonsillvriiiiiis v. Pah», Geh Fnslizrälhe Tr. Otto. Ohniorge und Gensel. Senalsprättdenteii Sepscrt. Tr. »Noack. Bieweg, »Nettler und Thierbach, Le.ndesgcrichlspräsidciilen Tr. »Müller. Land- aerichtsdircktvr Tr. Becke». Amtsgerichtsvrasideitt Kunz, Ober- landcsgerrchtsräthe Oberiustizrath »Vogel, Mich. Schmidt. »Wils dors, Gel,. Finanzrath »Wahl. Tbcrst Wagner. Oberstleutnant Kcmnengiester:e. Die Elchcslistung, deren eifriger »Förderer dci »Verstorbene gewesen ist. hatte ihr Tireltvrium, mii Herrn Tr »Peterman» an der Spitze, abgeordnct. Ter Sarg ruhte in eine. Fülle kostbarster Palmen und Kränze. Ter verstärkte Schulzc'ich« F'.iedhrnschvr leckere die ernste Feier mii dem Gelange; „Ich dante Tir von Herzen" ein. woraus Herr Hoivredigcr Konsistoria! raih Klemm ln ergreifenden und erhebenden »Worten den Trost der Kirche spendete ans Grund der Worte des OT Psalms: „Gott, man lobe Tich in der Stille zu Zion und »Tir bezahle man Gelübde". Ter Herr Geistliche entwarf ein getreues Lebensbild von dem Heimgegangenen, in dem scharfes und klares liechest, ge rechtes und billiges Tente», ein freundliches und liebevolles Her; i» fetten lchöncr Harmonie vereint gewesen seien. Geichätzt von seinem König, geachtet und geehrt von seinen »Anttsgenosten, sei er »Vielen ein leuchtendes »Vorbild der Pflichttreue gewesen. Zun; Schlich widmete Herr Hoivredigcr Klemm dem Entschlafenen als ehrwürdigem Famiuenoherhauvi herzliche »Worte des Tankes mit der Versicherung, das; sein Gcdächlnch alle Zeit als thenres Vcr mächtttt!: wrtleden werde. Nach dem Gebet sormirtc sich bei er neuten Gelängen der lange Trauerzng nach der Grabesstclle. wo die dem Tahnigeichiedciien im Tode vorausgegangene Lebens- ge'äbrliii lchluininett Beamte der städtischen »Beerdigungsanstalr trugen gicche Fächerpalnien voraus. —» Tas Hochwasser der Elbe fällt wieder. Diese erfreuliche Thatsache lies; sich benie Morgen seslsrcllen. nach dem es gestern Abend von I" Uhr an bis heule früh 0 Uhr mit !7d Ecuilmcter seinen Höchststand erreich» hatte und von da ab im langsamen, aber stetigen Fallen begriffen ist. Tie diesmalige Hochslittb ist gegen die von GM, wo das Wasser in der Nacht z»m 7 September seinen Höchststand mit 727 Ceitti- metcr über »Null erreichte, uni etwas über einen halben Meter zurückgeblieben. Uebcrlrvsseii wurde die gegenwärtige Hochflut!» ferner in neuerer Zeit noch bo» dem gewaltigen Hochwasser im Fahre 1817. das sich nach unfcrem lelzigen Meterniitem artt Ol l Eeittimetcr stellte, und 187«:. wo cs lOst Ecntimctcr, sowie 1802. ivo es ,72l Ecntiiiietcr über »Noinialnull srand. — Fn der Tcackr zu heute sind noch verschiedene Straßen unter »Wasser gesetzt worden, so die Tstta-Allec, die Marstrasze und die »Permo>erstraße rhcil wei'e. Trotzdem ans der Ostra-Allce und »Mcr>;straj;e mehrere Hundert Meter Gleis vom »Wasser bedeckt waren, vermochte dock die Deutsche Sttafzenbahii-Ge;cllschafr den »Betrieb aufrecht zu er halten : de» Schiffen gleich durchschnitten die schweren elektrischen »Lagen die Flitth und ließen das Wasser am »Vorderperron hoch aus »nd zur Sette spritzen. Fn dem tieigelegencir »Theilc der Marichallstras'.e war dagegen heute früh das »Wasser so hoch ge- tticgcn. das; die Ttraßeirbähnwagen nichi mehr verkehren konnten und die Fahrgäste auf Len Laufstegen die uitterbrochcnc Strecke zurücklegen mulsten Am der Gerbergasfe und Feigcngo'ic haben die »Pionici-Konunandos eine umfangreiche Thätigkeit ent wickeln niirfsen. da die Stege nicht mehr genügten. Ganz bc sonders arg ist wieder das Hclbigä'mc Etablissement heimgciucht worden, durch denen iämmtliche Säle sich die gelben Finthen 5r»nst und Wisscltschast. Fm Nesidcirztheatcr verschanzte sich gestelü, Dienstag »Tlbcnd. Herr Tllbcrt »Paul hinter den Name» eines echten Tichters: er gab den Heinrich in Kar! v. Holleis „ L orI>eer bäum und Bettelstab". »achdein der seligen »Virch »Pfeiffer erschrecklich tugendsauic „»Waise aus Lvwood" nach kunen Leiden schmerzlos ihren Geist vor halbleerem Hanse ausgeaeben hatte. Freilich viel Glück wird dem Künstler weder der Lorbeerbaum, noch der Bettelstab des trefflichen Schlesiers bringen: denn so gewiß Holtei noch im zwanzigsten Fahrstunden mit seinem „»Vaga bunden" und seinen „Eselsfrcffcrn" schon wegen der kulturgeschicht- ' ' ' » ird. io gctvis; er Rnhin erworben yittjtc ves Seuttchcn »Theaters für ewig einen Ehrenplatz behaupten toll, — so gewiß ist es auch, daß seine Stucke trotz einzelner hnbschcrMomente nur noch den Werth littcrarhistorischer Kuriositäten haben. »Vollends seine rühriame Tichterkomödie, die Holtei bekanntlich für eine seiner Knnstrcisen in die »Provinz — also sehr nck doe! — in den dreißiger Jahren hinnen weniger »Wochen schrieb und die eigentlich erst durch Tcvriciit s Gastspiel in Wien so recht bnhnenfahig wurde, hat heute als völlig anlianirt zu gelten und darf in unseren Tagen kaum noch bei irgend einer Holtei- feicr einige Existenzberechtigung beanspruchen. »Tas auch technisch ziemlich lalopp komponirtc „Ebaraktergemälde" durch eine aparte Darstellung auf der »Bühne künstlerisch zu vertiefen, ist schon des- lpeaen nicht gut möglich, weil die Skizrirung der einzelnen Figuren viel zu sehr im Aphoristischen stecken geblieben ist und ihre Lcbens- bedingungen nur in einer ganz bestimmten Epoche wahrscheinlich sind. Damm muß das Stück, um cs wenigstens einigermaßen genießbar zu machen, heute unbedingt im Kostüm gespielt werden, wie man das anläßlich seiner Aufführung zur Eentenarseier von des TichterS Geburtstag an größeren Theateni, auch in unserem Konigl. Hof schausviel, überaus erfolgreich getban bat. Ob man dabei den vormaizlicken oder den sogen. Weitgerfrack als tonangebend wählt, ist schließlich gleichgiltig — möglich wird die Handlung ja so ober so nicht —. wenn nur der Zuschauer zu dem Bewußtsein gebracht wild, daß Alles, was er in diesen vier Akten sieht oder hört, sich in einer vergangenen Zeit ablpielt. Ta» Stück Im modernen Kosttim geben, wie man cs gestern »Abend lhat. heißt eine Geschmacklosigkeit begehen, die dadurch nichr annehmbarer wird, das; sie vielleicht auch anderwärts gang und g> bc ist. Man denke sich den wehleidigen Tickttr Heinrich lim hochmodernen Frack — Modell 1M0 — und weißer Binde — ! Schleife a la Ehamhcrlain —, fürwahr „ichaiidervoll. hockst ichauder- ^ voll !" »Als Rolle mag der brave Heinrich »ock immer sein Gutes j haben: schon lein sichibares »Altern in diesen „drei Winkern eines ideut'chen Tichters" hat in den »Augen des »Publikums an und I für sich etwas »Rührendes. Daß Herrn »Paul der ichmacht lappige Trauerspiel-Autor sonderlich gut liegt, wird wohl »Niemand behaupten wollen: um io mehr verdient es »Anerkennung, daß der Künstler gestern nicht halb io unnatürlich sprach und agirte wie als Lord Rochcster und in den weniger bewegten Scenen sich nach Kläcken bemühte, möglichst einfach in der Rede und schlicht i» der Haltung zu sein. »An den dramatischen Höhepunkten des Stricke störte da gegen wieder ein beträchtliches Zuviel, wodurch die Schwäche» der dramatischen Kompositionen doppelt empfindlich zum Bewußt sein kamen. Unbedingt beanstandet muß die Revision werden, die Herr »Paul dem Text der alten Komödie hatte zu Theil werden lasse» Bei Moier-Trotha. der betriebsamen Birch-Pfeisscr und Koniorten wird dagegen »Niemand etwas einzuwcndcn staben, vollends wenn es mit einigem Geschick geschieht, aber Holtei muß so verbraucht werden, wie er in Buchform seine Stücke ans uns gebracht hat: hier heißt es: entweder — oder. Neben der Rolle des Heinrich sind alle übrigen schauspielerischen »Aufgaben der Komödie gleich Rull. Etwas stärker können nur hervortretcn die Tarsteller des Gehcimrath von Grund (Herr Nasch', Eduard von Grund t-Herr Burmester) und Fedor von St. Erval (Herr Friese), die sich gestern auch redlich bemühten, ihren nebensächlichen Figuren einen schein von Lebenswahcheit zu geben. — Das Haus war wenigstens leidlich besucht; auch an reichem »Beifall für den Gast fehlte cs an den Aktschlüssen nicht. Nach dem dritten Akte, als der „tenttche Dichter»' glücklich wahnsinnig geworden war. ging die übliche »Bewegung der Schnupftücher und ein allgemeines gerührtes Schnäuzen durch das Haus, um das Holtei einst von keinem Ge ringeren als Gutzkow beneidet wurde. ff* Bei der Aufführung der 8-moII-Messe von Albert Becker in dem Charfreitags-Concert des Lutherchores werden die zwar nicht umfangreichen, aber wichtigen und theilweise schwierigen Soli von Iran Kammersängerin Marie Wittich, Fra» i Elsa Stradal aus Tevlitz. Herrn Operwänger Anthcs und Herrn ! Franck. der bedeittende Lrgewarl sür den erkrankten Organisten der ' Liithcrtirchc von Herrn Tckirmer übernommen iverden. Tie Ani- sülnung beginnt Puntt 8 llhr. Wer sich daher den l. Satz der . Messe, das ..Kurie", das von vielen Musikern als der bedeutendste i Latz der Mette bezeichnet wird, nicht entgehen lassen will, ver- § iäuiiie nicht, cur rechten Zeit zu tomincn. da es nicht gestattet ff: idle »Plätze während der »Aufführung eiiiznnchmeu. 7 F», Tchanseiistcr der »A r n o l d »i ch e n Hoskunsthandlung , in der Schloßstraße sind gegenwärtig einige vorzügliche Brv m ' > i l st c r r c p r o d U k t i o n c n nach »Bildwerken von ^ntzKretzschmar ; ausgelcgt. Tic geschmackvoll cingcrahmtc» Stücke, unter denen j besonders ein Kops „die glaubensireudige Zuversicht" innig ;mo »Ausdruck bringend sür Manchen eine crwünichke Oslergabe lei; ! dürste, sind vcrkäustich. G» Ter ^T e u t s ch e M us i kd i r c k l orc ii - »V erb and ha; ! gestern im Saale der „Schlaraffia" in Berlin »eine »Tagun begonnen. Sie wird von dem »Vorsitzenden des »Verbandes. Musil direkter Hartiiiaun-Lcipzig. geleitet. Tie Präsenzliste ciwcist da Anwesenheit von 97 Mitgliedern des IM Kapellmeister zählenden »Verbandes. »Von Berliner Kapellmeistern seien gcnamit; Thadc waldt. Eilenberg. Zimmer, Wand». Philivvi, Einödshoscr und »Baumann. »Von auswärtigen Musikdirektoren seien Treuster Dresden, Sauer aus Bad Kreuznach und Woldert aus Bad Elstm erwähnt Tie gestrigen »Verhandlungen beschäftigten sich zunächo mit der Frage eines eigenen Berbandsorganes. »Augcnblicklick dient als lolchcs die in Hannover erscheinende „Musiker-Zeitung die Schaffung eines derartigen Organs der »Versammlung an Herzen liegt, geht daraus hervor, daß i» der Mittagspam, 2000 Mk. zuin Garanticfonds gezeichnet wurden, der muimel» MM Mk.. beträgt. Die vorgelcatcn Normal-Bestimmungen fm einen zwischen Kapellmeister und Musiker adzujchließenden Vcrtroo finden mit einigen geringen Aendemnaen die Zustimmung de> »Bersammlung. Es ist darin u. A. eine feste Kündigungsfrist vor gesehen. In Kronlheitsfällen ist dem Mitglied der Kapelle da- Gehalt aus mindestens M Tage gewührletstet :e. Jnr Bordei gründe der Berctthungen steht die von Ellenderg-Berlin angeregt« MG» ä» s
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